Gate of Death von Hine-Himeko ================================================================================ Kapitel 1: Everdream of me -------------------------- Yuuki, Sänger der Band UnsraW, wälzte sich wieder einmal unruhig in seinem Bett hin und her. Seit Tagen jagte ihn der gleiche Traum… Japan, 1506 Es war Nacht. Die Wache war vom Haus eines Samurai- Fürsten abgezogen worden, denn dieser wollte ungestört sein. Wobei? Nun… Stöhnen drang aus dem Gästeschlafzimmer. Immer wieder keuchte eine Frauenstimme den Namen ‚Isamu‘. Besagter knapperte gerade an ihrem Hals während sein Körper sich dabei verausgabte ihren zarten Körper unter sich zu nehmen. Sein langes dunkles Haar vermischte sich mit ihrem langen blonden als plötzlich ein Schrei das Liebespaar unterbrach. Der Alarm- Gong wurde wild geschlagen. Isamu- sama und seine Partnerin sahen auf. Getrampel auf den Gang ließ beide seufzen und der Samurai zog sich aus seiner Geliebten zurück. Kaum hatte die Blonde nach ihrem Yukata- Oberteil gegriffen wurde auch schon die Tür aufgerissen und ein weiterer Samurai, Shou-sama, kam herein gestürmt. „Hyaki Mori! Sie greifen die Burg an! Isa-… oh, gomen nasai, Genevieve-san, “ Shou-sama wandte sich sofort mit dem Blick zur Tür. Isamu- sama war schon während Shou- sama gesprochen hatte aufgestanden und legte seinen Kimono wieder an. „Hatten wir die Viecher nicht ausgeräuchert letzten Sommer?“ knurrte Isamu-sama während sich auch Genevieve erhob. Noch bevor Shou-sama antworten konnte, ergriff sie das Wort. „Ich weiß nicht, was Hyaki Mori sind, aber es stinkt nach anderem Vampiren“, gab sie kühl und schob einen Dolch zwischen Ober- und Unterteil ihrer Yukata. „Hyaki Mori sind Dämonen, einst waren sie Menschen…,“ begann nun Shou- sama, „wie Ihr hält sie das Blut von Menschen am Leben, nur haben die Flügel und Vogelklauen und aussehen tun sie auch nicht gerade-“ „Shou, das reicht!“ unterbrach Isamu- sama den Jüngeren. „Du bleibst bei Genevieve, wo sind Satoru, Setsuki und Junya?“ Shou- sama nickte. Kaum hatte Isamu- sama ausgesprochen, war lautes Geplärr und Kampfhandlungen aus dem Hof der Burg zu hören. Ganz deutlich konnte man hören wie ‚Hyaki Mori‘ gerufen wurde. Ebenfalls waren Flüche der anderen drei Samurai und von ihnen gebrüllte Befehle zu hören. „Glaubt Ihr, ich lasse Euch den ganzen Spaß allein Isamu?“ grinste Genevieve herausfordernd. Schon leicht wütend funkelte Isamu- sama sie an, als plötzlich die komplette Türfront zersplitterte und sich auch schon ein zwei Meter großes hässliches vogelähnliches Wesen sich im Raum befand. Eine Kerze stürzte durch den Eindringling um und der Raum fing Feuer. Isamu- sama und Shou- sama hatten Genevieve zwischen sich nach hinten gedrängt und ihre Schwerter gezogen, bereit einen Angriff abzuwehren. Noch während die letzten Holzsplitter niederprasselten hob die fahle Vogelgestalt den Kopf. Das Gesicht war eher grau und fast verfault, aber die scharfen Eckzähne, die eindeutig an einen Vampir erinnerten, waren deutlich zu erkennen. „Gott, ist das Viech hässlich!“ warf Genevieve einfach mal so in den Raum. „Vampir… gib‘ uns den Vampir Isamu!“ zischte das Wesen und während es sprach triefte Blut aus dem Maul. „Soll ich 30 Kilo Seide drauflegen? Sonst noch Wünsche?!“ giftete der angesprochene Samurai zurück. „Shou- chan… schaff Genevieve weg!“ befahl er weiter knapp. Der Jüngere nickte und zog die junge Frau ans entgegengesetzte Ende des Raumes, stach dort mit dem Messer die Papierwand auf und verschwandt mit der Frau hinaus. Der Hyaki Mori versuchte an Isamu- sama vorbei zu den beiden Flüchtlingen zu kommen, doch der Samurai hatte trotz der 25 Zentimeter Größenunterschied Erfolg und konnte das Vieh zurück halten. „Wir kriegen den Vampir Isamu, es ist sinnlos!“ zischte der Hyaki Mori. „Diese Frau bekommt ihr nur über meine Leiche!“ knurrte Isamu- sama zurück. Mittlerweile brannte das Zimmer lichterloh. Dauernd stürzten Teile der Papierwände ein und zwangen Isamu- sama und den Hyaki Mori zu einem Tanz im Feuer. „Wie du wünscht Mensch!“ Das Vieh setzte zu einem Sprung an und Isamu-sama erhob sein Katana. „Genevieve!“ schrie Yuuki und schreckte in dem Moment schweißgebadet auf. Leicht orientierungslos sah er sich im Raum um bis er merkte, dass es nur ein Traum war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er in eineinhalb Stunden eigentlich aufstehen wollte. „Fuck! Scheiß Albtraum, “ grummelte der junge Mann und kämpfte sich aus der wirren Bettdecke. Nur in Boxershorts bekleidet stiefelte er zum Kühlschrank, öffnete diesen, besah den kargen Inhalt, griff nach einer Bierflasche, schmiss den Kühlschrank wieder zu und ging ins Wohnzimmer. Dort fand er auf dem niedrigen Tisch sein Feuerzeug, mit welchem er als erstes die Flasche öffnete, bevor er eine Zigarette aus der Schachtel Neo Ceder nahm und diese entzündete. Mit einen Seufzen ließ er sich auf das zerknautschte schwarze Ledersofa fallen und starrte auf den blanken Bildschirm des Fernsehers. Er hatte wahnsinnige Lust Shou anzurufen, verkniff es sich aus Rücksicht auf die Uhrzeit jedoch und nahm einen Zug von der Zigarette und anschließend einen Schluck aus der Flasche bevor sein Blick auf seinem Notizbuch und einem Kugelschreiber hängen blieb. „Ideale Stimmung für einen neuen Song“, dachte sich Yuuki und ersetze die Zigarette mit dem Kugelschreiber. „Ohayo Leader- sama!“ riss plötzlich die Stimme von Shou Yuuki hoch und die Tür der Wohnung flog ins Schloss. Er war wohl doch wieder eingeschlafen. Shou kam mit einem Grinsen im Gesicht und einer Tüte von Mc Donalds ins Wohnzimmer. Das Grinsen verschwand jedoch sofort als er Yuuki auf dem Sofa mit Bierflasche vor ihm fand. Er stellte die Tüte auf den Tisch und ließ sich neben Yuuki auf Sofa plumpsen, obwohl es bei Shous geringen Gewicht kaum auffiel, das nun eine zweite Person dort saß. „Scheiß gute Laune heute wieder, was?“ gab Yuuki knapp und griff nach der Zigarettenschachtel und dem Feuerzeug. Im Aschenbecher auf dem Tisch entdeckte er die Reste der Zigarette die er vor ein paar Stunden entzündet hatte. Shou zog einen Schmollmund. „Alter Brummbär.“ Er griff nach der Tüte, entdeckte dabei Yuukis Notizbuch aus den Augenwinkel „ah, neue Songs!“ freute sich Shou und sofort hatte er das Buch in der Hand, auch wenn der ältere schon die Hand erhoben hatte um ihm das Buch vor der Nase wegzunehmen. Shous Miene verfinsterte sich als er ins Buch sah. „Wieder der Traum?“ fragte er knapp ohne aufzusehen. Ihm entging dadurch Yuukis verzweifelter Blick und wie dieser sich irritiert die Haare raufte. Yuuki konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern einen Song oder auch nur eine Zeile geschrieben zu haben. Mit einem Seufzen ließ er sich nach Hinten sinken. „Wie kommst du jetzt darauf?“ rieb sich er sich mit der zigarettenfreien Hand über das Gesicht. Wortlos hielt Shou ihm das aufgeschlagene Buch hin: eine deutlich erkennbare Zeichnung von Genevieves Gesicht sah Yuuki an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)