Fullmetal Alchemist von Sternenhirte (Chaos in München) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel VIII - Münchener Raketenwissenschaftler ---------------------------------------------------------- Kapitel VIII Münchener Raketenwissenschaftler Zu allererst möchte ich mich an dieser Stelle für einen (wie ich finde) gravierenden Fehler entschuldigen. Im letzten Kapitel meinte ich Alfons würde einige Millionen für seine Einkäufe ausgeben, doch nur wegen einem dummen Fehler in meinen Aufzeichnungen habe ich die Kosten verdreht. Im Jahre 1920 war die Inflationsrate also noch nicht soooo hoch. Bitte entschuldigt ._. Des Weiteren möchte ich meine Abneigung gegenüber dem Spiel Flaschendrehen zum Ausdruck bringen. Ich hasse es. Doch für das folgende Kapitel musste ich meinen Hass beiseite schieben und auch einige Male herzhaft lachen. Also wie immer: Viel Spaß beim lesen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es trafen sich Cornelius, Franz, Samuel, Willhelm, Alfons und Edward vor der kleinen Wohnung in der Hermann Oberth zusammen mit seiner Frau wohnte. Cornelius klopfte an. Nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet. Ein Mann im Alter von 26 Jahren stand vor ihnen. Lächelnd bat er die Gruppe herein. Zusammen setzten sie sich an den Esstisch. Es war bereits 18 Uhr und Oberth hatte sie alle zum Abendessen eingeladen. Seine Frau tischte auf und lies die Männer alleine. An diesem Abend herrschte rege Fröhlichkeit, zu der ein nicht allzu geringes Maß an Alkohol beitrug. Edward uns Alfons hielten sich mit dem Trinken zurück, doch der Rest der Gruppe war schon bald richtig gut drauf und die Themen weichten langsam von der Physik ab und wandten sich anderen Gebieten zu. Edward beobachtete das Geschehen und fühlte sich zum ersten Mal in dieser Welt auch unter Fremden wohl. Nach einiger Weile des Redens und Philosophierens meldete sich Franz zu Wort. Sein Kopf war leicht gerötet. „Na Oberth! Jetsch schitschen wir hier alle gemütlich beischammen. Schollten wir dasch nicht auschkoschten und ein wenig schpielen?“ Ein Murmeln machte die Runde. Oberth sah sich um. Dann nickte er. „Okay warum nicht.“ Die jüngeren schauten ihn zufrieden an. Damit hätten sie eigentlich nicht gerechnet. Er stand auf. „Wie wäre es mit Flaschendrehen?“, fragte er und schaute in die Runde. „Was anderes fällt mir nicht ein.“ Die Studenten sahen sich gegenseitig an. Edward saß etwas verwirrt in der Gegend rum. Er kannte dieses Spiel nicht, und überhaupt fand er es recht peinlich für einen 26 jährigen auf die banale Idee, ein Spiel zu spielen, einzugehen. Vor allem wenn es sich bei den Gästen um einen Haufen Trunkenbolde von Studenten handelte. Er seufzte. Der Rest hatte schon begonnen sich in einem Kreis auf den Boden zu setzten und eine leere Flasche in der Mitte zu platzieren. Oberth schien auch ein wenig angetrunken und Alfons war aufgestanden und hatte sich zu den anderen gesellt. Also was sollte Edward machen? Er stand auf und setzte sich neben Alfons. Er wandte den Kopf zu seinem Freund. „Wie funktioniert dieses Spiel?“, flüsterte er in Richtung Alfons. Dieser drehte seinen Kopf zu Edward. „Also. Die Flasche wird gedreht und der jenige, auf den die Flasche zeigt, wird gefragt ob er die Wahrheit sagen oder lieber eine Aufgabe erledigen will. Flaschendrehen wir also auch Wahrheit oder Pflicht genannt. Aber der erste der Pflicht nimmt muss…“, er brach ab. Seine Kollegen hatten schon begonnen die Flasche zu drehen und sie zeigte nun auf Alfons. „Wahrheit oder Pflischt?“, wurde er von Cornelius gefragt. Er dachte einen Moment nach, dann antwortete er mit „Wahrheit“. Cornelius grinste. „Gut… alscho… Warst du schon einmal verliebt?“ Die ganze Gruppe begann zu lachen. Auch Edward. Nur Alfons saß mit hochrotem Kopf da und schaute beleidigt in die Menge. „Was soll die Frage denn?“, fragte er beleidigt. Sein Blick glitt zu dem lachenden Edward. Jetzt lacht der auch noch, dachte er bei sich. Unmerklich schüttelte er den Kopf. Nahm die Flasche und beantwortete mit einem genervten „Nein“ die Frage. Er drehte. So ging es einige Runden lang. Der Spaß an dem Spiel wuchs. Auch Alfons Ärger verflog nach einiger Zeit. Endlich hielt der Flaschenhals bei Edward. Er hatte sich schon gewundert, dass da Schicksal ihn scheinbar aussparte. Schon wurde er gefragt was er nehmen wolle. Er dachte kurz nach. Bisher hatte alle Wahrheit genommen und die Fragen waren oft recht intim. „Pflicht.“ Die Studenten sahen sich verdutzt an. Einige lachten, die andren tuschelten. Edward starrte verwundert in die Runde. Hatte er etwas Falsches gesagt? Alfons schlug sich die Hand vor den Kopf. Diese Regel hatte er vergessen zu erklären, doch jetzt war es zu spät. Franz grinste schelmisch zu Edward. „Dreh noch einmal“ Alfons beschloss sich doch etwas zu unternehmen. „Leute das ist nicht fair. Edward kennt das Spiel nicht. Er hat es heute erst gelernt und niemand hat ihm diese Regel erklärt.“ „Na und? Isch doch egal, irgendwer mussch doch mal Flischt nehmen.“ „Aber er wusste es nicht besser, Franz!“ „Wenn du vergisscht ihm die Regeln schu erklären ischt dasch nischt unschre Schuld, Alfonsch!“ Edward schaute umher. Was sollte das denn nun schon wieder? Er nahm die Flasche wie ihm geheißen und drehte sie. Was sollte schon dabei sein? Alfons hörte auf zu diskutieren und lief augenblicklich rot an, als der Flaschenhals auf ihn zeigte. „Was… was hast du getan Edward?“, stotterte er aufgebracht und beschämt. Edward schaute den Freund verwirrt an. Er bemerkte die Röte die sich auf Alfons Gesicht geschlichen hatte und fühlte sich plötzlich schuldig. „Was ist denn, was habe ich denn falsch gemacht?!“, entkam es ihm leicht verzweifelt. Sein Blick wanderte zu Franz, dann zu Alfons, der immer noch leicht gerötet neben ihm hockte. Cornelius begann zu lachen, auch die anderen stimmten mit ein. Oberth betrachtete das Geschehen mit einem leichten Grinsen. Wie oft hatte er damals solche Spiele gespielt. Er spürte sich seltsam jung unter den Studenten und lachte ein wenig mit. Alfons sah sich den anderen unterlegen. Er schielte kurz zum verwirrten Edward und entschloss sich kurzerhand die Sache zu beenden. Er drehte sich zu Edward und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Dieser wurde augenblicklich rot wie eine Tomate und starrte erschrocken in Alfons blaue Augen. Dieser drehte nur den Kopf weg. „Es gibt die Regel, dass derjenige der als erster Pflicht nimmt einen aus der Runde küssen muss. Die Auswahl erfolgt durch ein weiteres Drehen der Flasche.“, klärte der noch nicht so stark angetrunkene Samuel mit. Edward betrachtete beschämt seine Füße. Er stand auf und ließ sich auf ein Sofa im Raum nieder. Alfons ignorierte seine Kollegen und aß einfach nur da. Sein Kopf dröhnte. Was hatte er eben getan? Er hatte Edward geküsst. Und dann… eine seltsame Wärme war in diesem Bruchteil der Sekunde in ihm entstanden. Wie sollte er das deuten? Sein Herz pumpte schneller als sonst und auch das Blut wollte nicht aus seinem Kopf weichen. Nach einer Weile stand er auf, nickte Edward zu und verabschiedete sich von der Gruppe. Die beiden Freunde gingen stillschweigen nebeneinander her und bogen in die kleine Straße ein in der Gracias Blumenladen stand. Als Edward am nächsten Tag wach wurde war Alfons schon weg. Er schaute auf die Uhr. Es war schon gegen Mittag. Er hatte ziemlich verschlafen. Alfons hatte ihn auch nicht geweckt. Wahrscheinlich waren Alfons die Geschehnisse des vorherigen Abends genauso peinlich gewesen wie ihm. Edward stand auf und überlegte was er machen sollte. Er entschloss sich Miss Glacier im Blumenladen zu helfen. Heute würde er Alfons nicht abholen. Alfons lief über den Campus. Heute konnte er keine klaren Gedanken finden. Er saß in den Vorträgen nur rum und achtete nicht darauf was berichtet wurde. Jetzt war er an der frischen Luft und schaute in den Himmel. Der Tag schien so klar und freundlich und dennoch war ihm elend zumute. Die Vögel zwitscherten doch Alfons Ohren vermochten sie nicht wahrzunehmen, die Klänge vermischten sich mit dem Gerede der Studenten im Universitäts-Park. Alfons schlich über die kleinen Wege und versuchte nachzudenken, doch er schaffte es einfach nicht. Was war das für ein Gefühl? Seit dem letzten Abend war es noch stärker denn je. Alfons schüttelte den Kopf. Ein Gedanke hatte die dunklen Gebiete seines Gehirns erhellt, doch er wollte diese Idee nicht wahrhaben. Noch nicht. Aber… konnte er sich vor der Wahrheit drücken? Kapitel VIII Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)