Be careful what you wish for... von PotionsMistress ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Severus Snape, der Tränkemeister Hogwarts, eilte mit einem so finsteren Gesichtsausdruck durch die Gänge der Schule, dass ihm sogar die Slytherins schnellstmöglichst aus dem Weg gingen. Die anderen Lehrer wussten welcher Tag heute war und mieden den Hauslehrer Slytherins vorsichtshalber. Nur ein kleiner Hufflepuff schaffte es nicht rechtzeitig dem schlechtgelauntem Professor zu entkommen und musste somit einen Punkteverlust („20 Punkte von Hufflepuff!“) und einen Schock fürs Leben in Kauf nehmen. Minerva McGonagall blickte ihrem Kollegen resigniert hinterher – alle Jahre wieder. Sie schüttelte den Kopf. ‚Mir tun nur die Schüler leid die ihn heute im Unterricht ertragen müssen... was hat er nur gegen seinen Geburtstag?’, fragte sie sich, wohlwissend, dass sie ihn nie darauf ansprechen würde. Nach mehreren nervenaufreibenden Stunden – und beinahe astronomischen Punkteverlusten für drei der vier Häuser – hatte Severus Snape endlich den Schultag überstanden. Erleichtert lies er die Tür zu seinen Gemächern hinter sich zufallen. Er hasste seinen Geburtstag – dieser Tag weckte einfach viel zu viele Erinnerungen in ihm, die er lieber vergessen wollte. Mit einem erleichterten Seufzer lies er sich in den Sessel vor dem prasselnden Kaminfeuer fallen. Kam es ihm nur so vor, oder wurden die Schüler wirklich immer dümmer? Bei den Hufflepuffs und Gryffindors erwartete er ja schon gar nichts anderes mehr, aber wenigstens die Ravenclaws und zumindest die Slytherins sollten doch ein gewisses Niveau haben. „Ist ein annehmbares geistiges Niveau denn wirklich zuviel verlangt?“, fragte Severus die prasselnden Flammen. „Ich wünschte, es gäbe wenigstens eine Person die sich intellektuell mit mir auf einer Ebene befindet...“, murmelte er. Im Schatten hinter ihm breitete sich ein triumphales Grinsen über dem Gesichte von Anyanka aus. Hallie hatte Recht gehabt, das hier hatte Potential... Schnell ging die Rache-Dämonin in Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten durch und entschied sich schließlich für diejenige die das größte Chaos verursachen würde – und für die meiste Erheiterung sorgen würde, jedenfalls bei ihr. „So sei es.“, sprach sie und grinste. »FLASH« Mit einem lauten Krachen landete Severus mitten auf einem Tisch. Und nicht nur irgendein Tisch. Ein Tisch an dem mehrere zwielichtige Zwerge ‚Leg Mr. Zwiebel Rein’ spielten. In der Geflickten Trommel in Ankh-Morpork. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass diese Aktion eine Schlägerei auslöste. In der Trommel wurden Schlägereien schon wegen viel, viel weniger angefangen. Sogar die meisten Wachleute mieden diese Spelunke. Nur jahrelange Übung im Zaubertrank Unterricht – mit Schülern wie Neville Longbottom – ermöglichte es Severus, der Axt auszuweichen die sich an der Stelle in den Tisch bohrte an der sich noch eben sein Kopf befunden hatte. Die Zwerge schrieen irgendetwas auf Zwergisch – doch der Zauberer hatte eine ganz gute Idee vom allgemeinen Inhalt des Gesagten, sogar ein Hufflepuff hätte erkannt, dass die Zwerge nicht gerade gut gelaunt waren. Glücklicherweise übernahm nun der Slytherin-Überlebensinstinkt die Führung und Severus lenkte die Aufmerksamkeit er Zwerg auf ein paar in der Nähe stehende Trolle. Daraufhin verzog er sich in eine Ecke und beobachtete das in der Kneipe tobende Chaos. Hin und wieder musste er seinen Zauberstab ziehen – natürlich unauffällig er war ja schließlich kein Gryffindor – und einen Stuhl, eine Flasche oder eine von diversen Waffen davon abhalten ihn zu treffen. „Die Schlägerei ist vorbei!“ Mit diesen Worten betrat Hauptmann Carrot die Kneipe – und die Schlägerei hörte tatsächlich auf. Severus beobachtete erstaunt das Geschehen. Die mordlustigen Raufbolde verhielten sich wie getadelte Kinder. Nun richtete sich die Aufmerksamkeit des rothaarigen Wachmanns auf den Tränkemeister. „Mr. Underhill erzählte mir, dass Ihr die Schlägerei ausgelöst habt, in dem Ihr einfach auf den Tisch gefallen seid. Aus dem Nichts.“ Da hier Zwerge und Trolle herumliefen, schienen die Muggel hier nicht so ignorant zu sein wie in Europa, also entschied sich Severus bei der Wahrheit zu bleiben – zumindest teilweise. „Es gab einen magischen... Unfall. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich hier gelandet bin. Könntet Ihr mir vielleicht erst einmal sagen, wo ‚hier’ ist?“ “Ihr seid in der Geflickten Trommel in Ankh-Morpork. Der größten Stadt der Scheibenwelt“, fügte Carrot hilfsbereit hinzu, als er den Gesichtsausdruck seines Gegenübers sah. Severus nickte nur. Scheibenwelt? „Ich würde Euch bitten, mich auf die Wache zu begleiten, Mr. ... ?“, fügte Hauptmann Carrot nun hinzu. „Snape.“ In dem Moment erschien einer der vielen unauffälligen Palastangestellten. „Hauptmann Carrot“, sagte er mit einem Nicken und wandte sich dann an Severus. „Ihr habt einen Termin mit Lord Vetinari. Ich soll Euch zu ihm geleiten.“ Severus hob erstaunt eine Augenbraue. Er war weniger als eine halbe Stunde hier, und dieser Lord Vetinari bestellte ihn zu sich? „Ihr solltet besser mitgehen. Lord Vetinari ist der Patrizier, er regiert die Stadt“, erklärte ihm Carrot hilfsbereit. ‚Nun’, dachte Snape leicht resigniert. ‚Es ist ja nicht so, als ob ich andere Pläne hätte... und vielleicht ergibt sich dabei die Gelegenheit, herauszufinden wo genau ich hier bin, und vielleicht sogar wie ich wieder heimkomme...’ Mit einem leichten Nicken verabschiedete er sich von den Wachleuten und folgte dem Palastangestellten, der ihn durch die Straßen Ankh-Morporks führte. Diese Straßen als ‚schmutzig und stinkend’ zu bezeichnen, wäre so als ob man behaupten würde, Schierling sei ‚ungesund’. Als sie dem Patrizier Palast näher kamen, wurde die Luft wenigstens etwas besser. Was allerdings nicht unbedingt gut war, denn jetzt fiel es einem dafür leichter, die unterschiedlichen Gestänke zu unterscheiden. Die Palastwachen ignorierten die beiden Männer als sie vorbeischritten. Anscheinend schien dieser Patrizier öfters Leute in den Palast geleiten zu lassen. Im Inneren des Palastes wies man Severus an, in einer Art Vorzimmer zu warten. Nicht gerade in bester Laune lies er sich auf einer der unbequemen Bänke nieder und begann einen Anstarr-Wettbewerb mit der Uhr die immer haargenau ein winziges bisschen aus dem Takt war. Tick-tick-tock-tick-tock-tock-tick-tick-tick... Diese Uhr hatte schon schwächere Männer in den Wahnsinn getrieben. Allerdings war Professor Snape an Schüler wie Neville Longbottom und an den Lärm in der Großen Halle gewohnt – nachdem man einmal einen Haufen Gryffindor und Hufflepuff Erstklässler überstanden hatte, verblasste eine einfach Uhr im Vergleich dazu. Nach einiger Zeit erschien ein anderer – oder war es derselbe? Schwer zu sagen, da sie irgendwie alle gleich aussahen – Palastangestellter und teilte Severus mit, dass der Patrizier nun ihm sprechen würde und er in dessen Büro gehen sollte. ‚Endlich.’ Der Tränkemeister stand auf und betrat mit einem unleserlichem Gesichtsausdruck – er war ja schließlich ein Slytherin, es musste ja nicht gleich jeder wissen, welche Laune er im Moment hatte – das Büro und musterte diesen Patrizier der ihn herbestellt hatte. Lord Vetinari saß in seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch und schrieb irgendetwas. Er schien den Zauberer gar nicht registriert zu haben und fuhr in seiner Tätigkeit fort. Als er nach einem Moment immer noch nicht reagiert hatte, war Severus klar, dass dies Absicht war. Mit einem innerlichen Grinsen blieb er ruhig und mit verschränkten Armen vor dem Schreibtisch Vetinaris stehen. Zwei konnten dieses Spiel spielen. Schließlich beschloss der Patrizier, seinen ‚Gast’ zur Kenntnis zu nehmen und blickte auf. Nachdem er den Zauberer einige Minuten lang aufmerksam angesehen hatte – und sich dieser nicht gerührt hatte, sonders den Blick sogar erwidert hatte - lehnte er sich zurück und legte die Hände aneinander. „Guten Morgen, Mr. Snape.“ „Ansichtssache.“ Vetinari hob überrascht eine Augenbraue. Hier war ausnahmsweise mal jemand der sich nicht von ihm einschüchtern lies. „Es ist ungewöhnlich, jemanden zu treffen, der noch nie etwas von Ankh-Morpork gehört hat. Ihr seid anscheinend nicht von hier“, sagte er schließlich. „Offensichtlich.“ Vetinari hob eine Augenbraue. Normalerweise erzählten ihm die meisten Leute an diesem Punkt ihre gesamte Lebensgeschichte – weil sie die langen Stillen nicht ertragen konnten und hofften, ihm möglichst schnell das zu erzählen, was er hören wollte. „Da Ihr anscheinend sehr gut informiert seid, gehe ich davon aus, dass Ihr bereits genau wisst, wie ich hier angekommen bin“, stellte Severus fest und legte leicht den Kopf schief. Das könnte interessant werden... dieser Lord Vetinari hatte eindeutig Slytherin-Qualitäten. Und dumm war er ganz bestimmt nicht. Als sich die beiden Männer so musterten und versuchten sich gegenseitig einzuschätzen, dachte Snape mit einem – innerlich – leichten Lächeln, dass er nun doch seinen Wunsch bekommen hatte: Lord Vetinari konnte es durchaus mit ihm aufnehmen. In jeder Hinsicht. Vielleicht würde er ihn sogar übertreffen, aber das blieb noch herauszufinden. Oh ja, das würde interessant werden... ein geistiges Kräftemessen mit dem Patrizier Ankh-Morporks. The End. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)