Black or White von Mietzewhite (The Side that you choose) ================================================================================ Kapitel 1: Der Klang der Harfe ------------------------------ Eine Stadt im Norden Japans, viel Schnee und fröhliche Gesichter prägten hier die Landschaft – Sendai. Es war ein sehr beliebter Urlaubsort, da selbst im Frühsommer noch Schnee aufzufinden war. Der eisige Wind zog sich seine Bahnen entlang der ab und zu auftretenden Bäume, die sanfte Brise der nun schon im März auftretenden Kälte. Jeder der Wintersport liebte oder einfach nur mal etwas Ablenkung brauchte, genoss den Aufenthalt hier, da er für viele unbeschreiblich war. Mittlerweile war es Abend geworden und viele Menschen sammelten sich in einer großen Halle eines noblen Hotels, auf dem zugehörigen Parkplatz standen viele Autos, dessen Besitzer alle das selbe Ziel hatten: Sie wollten zur Feier, die schon sehr bald stattfinden sollte. Ein weiterer Wagen erreichte das Gelände und nachdem dieser anhielt, verließen ein junges Mädchen, im Alter von 17 Jahren, ihr Vater und ein kleiner Junge mit Brille das Auto. Da die Braunhaarige nur so gepackt war von der Atmosphäre, musste sie ihren Begleitern dieses Gefühl natürlich schleunigst mitteilen: „Wow, Sendai ist echt total schön zur Winterszeit, und das obwohl wir ja sogar schon fast Frühling haben.“ „Wen wundert's, es ist ja auch eine Nordstadt. Hier sieht's doch immer so aus!“, gab der Fahrer des Wagens mit einem Murren von sich; Scheinbar mochte er diesen Ort nicht sonderlich oder war einfach nur schlecht gelaunt. „Warum wurden wir eigentlich hier her eingeladen?“, fragte der kleine Junge neugierig und ging mit den beiden in Richtung des Hotels. „Heute findet hier eine Veranstaltung statt, wichtige Staatsleute des Landes treffen sich hier. Sicher wollen sie einfach nur Hilfe vom schlafenden Kogorou! Hahaha...“, sprach der Vater des Mädchens von sich selbst, doch der Kleine warf ihm nur einen spöttischen Blick zu: Wer's glaubt, wird seelig., dachte er sich und beließ es bei einem Schweigen. „Und hier wird das sein? Ist echt riesig und schaut doch mal, wie viele Leute schon hier sind!“, gab die Oberschülerin von sich, um die Stimmung wieder zu heben, ihr Name war Ran. Conan antwortete ihr daraufhin mit einer sehr kindlichen Stimme und meinte das, was er sagte, eigentlich überhaupt nicht ernst: „Denn wird das ja heute sicher sehr lustig werden.“, und drückte noch ein scheinheiliges Lächeln drauf. Sie betraten das Hotel, checkten ein und begaben sich auf ihr Zimmer. Da noch Zeit war, bis die eigentliche Feier beginnen sollte, nahmen sie sich diese und machten sich fertig, zogen andere Kleidung an und zu guter letzt mussten Conan und Kogorou auf Ran warten, da sie etwas länger brauchte als die beiden. Das Bad verlassend und den Flur betretend, schaute die Braunhaarige die beiden Wartenden an und bittete um Entschuldigung, dass sie sich so viel Zeit gelassen hatte. Dabei verzierte ein leichtes Lächeln ihr Gesicht. Sie trug ein langes rotes Kleid: Es war relativ schlicht, betonte aber dennoch ihren Körper, da wo es das sollte. Das schräge Ende des Kleides ließ es nicht zu langweilig wirken und ein paar Pailletten schmückten den Rand des V-Ausschnittes. Die Haare offen tragend, brauchte sie auch nicht viel mehr, was sie erstrahlen ließ, es war ihre natürliche Schönheit, welche die beiden Anwesenden in ihren Bann zog, dessen Blicke nicht von ihr abließen. „Es wäre doch sicher nicht nötig gewesen, dass du dich so herausputzt, Mausebein.“, sprach der aber dennoch stolze Vater. Sie schwieg, traute sich kein Wort zu sagen, da sie im Nachhinein wirklich überlegte, ob sie sich nicht doch ein bisschen zu sehr aufgebretzelt hatte und wurde unwillkürlich etwas rot im Gesicht. Also ich finde das ganze ein wenig übertrieben. Es ist doch nur eine Veranstaltung von Politikern, wieso putzt sie sich deshalb so raus?, dachte der Kleine nach und schob seine Brille mit seinem Zeigefinger wieder in die richtige Position. In Wirklichkeit war er eigentlich genauso wie sie ein Oberschüler, 18 Jahre alt, und sehr schlau, jedoch steckte er in diesem kindlichen Körper fest, was ihn auch schon ziemlich lange plagte. Es ereignete sich vor längerer Zeit, nun war es schon über ein Jahr her, doch diesen Tag vergaß er nie, denn für ihn war es, als ob es sich erst gestern ereignet hätte, als ihm diese Übeltäter das Gift verabreicht hatten, woran er hätte eigentlich sterben sollen und trotzdem kommt es ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, die er nun schon verbracht hatte. Wer hätte schon gedacht, dass jemand wie er, von so einem Schicksal heimgesucht wird, wenn auch nur sein Name erklang, wusste jeder sofort, um wen es sich handelte und wie erfolgreich er war. Ja, jeder kannte den Schülerdetektiv von der Teitan-Oberschule, jeder kannte Shinichi Kudou und doch löste er sich plötzlich in Luft auf und erschien nur kurzzeitig immer wieder. Er hasste diesen kindlichen Körper in dem er steckte, er hasste diesen Conan Edogawa, welchen er tagtäglich spielen musste: Den kleinen braven Jungen, der fleißig war und wie jedes andere Kind in seinem Alter zur Schule ging und mit seinen Freunden spielte. Er hasste es einfach. Auch die Organisation, die ihm das angetan hatte, hasste er. Schon über ein Jahr versucht er näheres über sie heraus zu finden und nach einem Gegenmittel zu suchen. Die wenigen Anhaltspunkte, die er bisher gefunden hatte, halfen ihm nicht viel weiter, nein, sie ließen ihn viel eher verzweifeln. Manchmal machte er sich wirklich Gedanken darüber, ob er irgendwann seinen alten Körper zurück bekommen würde oder ob alles sowieso schon längst aussichtslos war. Ja, diese Ungewissheit hasste er auch. Doch am meisten hasste er sich selbst. Er hasste sich dafür, dass er damals den falschen Weg gewählt hatte, anstatt Ran nach ihrem Date im Tropical Land einfach nur nach Hause zu bringen, lief er lieber einem Verdächtigem hinterher und ließ sich hinterrücks ohnmächtig schlagen und ein Gift verabreichen. Er hasste sich dafür, dass er Ran durch sein Verschwinden so sehr verletzte, das sie täglich um ihn trauerte, da sie nicht wusste, wo er sich befand und ob es ihm wirklich gut ginge. Er musste es immer mit ansehen, da er als Conan bei ihr lebte, sodass er wenigstens so bei ihr sein konnte. Aber er konnte ihr die Wahrheit nicht sagen. Er wollte es so sehr, aber konnte nicht, er durfte es einfach nicht, da er dadurch riskieren würde, dass auch sie schon bald in Gefahr sein würde. Nein, das wollte er ganz und gar nicht. Sie in Gefahr zu wissen, war absolut das letzte, was er je wollen würde, wenn er das überhaupt je wollen würde. Er liebte sie und deshalb konnte er ihr Leben nicht für seine Dummheiten auf's Spiel setzen, dafür bedeutete sie ihm viel zu viel. Lieber würde er für sie sterben, anstatt ihren Tod mitanzusehen. Und genau deshalb hasste er sich für alles, was seitdem passiert war. Er wollte, dass es ihr gut ging, dass sie glücklich ist, doch scheinbar gab es nichts, was er wirklich tun konnte, sodass ihre Laune wirklich in die Höhe stieg. Nichts... außer wieder er selbst zu sein. Es gab doch noch so viel, was er ihr sagen wollte, so viel was er mit ihr erleben wollte und das war wohl auch der Grund, weshalb er nicht aufgab und über seinen unendlichen Hass auf sich selbst hinwegsah. Und so betrachtete er sie nun wieder: Sie sah wunderschön aus in dem Kleid, da war er sich sicher und er hätte ihr es am liebsten direkt ins Gesicht gesagt, wobei sie für ihn immer wunderschön war. Äußerlich war sie wirklich sehr glücklich, dass konnte man ihr ansehen, doch innerlich plagte sie ein Schmerz und diesen konnte Shinichi vernehmen. Brauchte er dazu doch nur in ihre Augen zu schauen, die ihm so vieles verrieten, so konnte er direkt sehen, dass sie sich momentan nichts sehnlicher wünschte, als ihn an ihrer Seite zu haben, zu hören, was er von dem roten Kleid hielt und den noch bevorstehenden Abend mit ihr zu genießen. Doch leider würde ihr dieser Wunsch nie erfüllt werden können, das wusste er und es war bitter mit diesem Wissen sie anzulächeln; auch wenn er hinter der kindlichen Maske von Conan steckte. Sie waren bereits zum Saal gegangen und staunten nicht schlecht, wie viele Gäste wirklich hier waren. Es war alles sehr stilvoll geschmückt und die Bühne war hell erleuchtet, viele kleine Tische mit dazugehörigen Stühlen wurden nach einem gewissen Muster angeordnet und dazu spielte ruhige Musik, es war etwas Klassisches. Dennoch herrschte Unruhe, da es bei so vielen Leuten auch kein Wunder war, wenn jeder über etwas anderes redete. „Es ist echt groß! Und so schön hergerichtet.“, sprach Ran und war mal wieder sehr begeistert, doch erhielt sie Zustimmung von ihrem kleinen Begleiter: „Ja, sie haben sich wirklich Mühe gemacht.“ „Und seht euch das Buffet an! So viel zu Essen und sie haben sogar Bier hier!“, sabberte Kogorou vor sich her, der wie immer als erstes nur darauf achtete, was es für Getränke gab. Das machte seine Tochter ein wenig murig und so ermahnte sie ihn: „Paps, du bist nicht nur zum Trinken hier!“ Eine Weile blieb die Stimmung noch die selbe, als denn langsam das gesamte Licht auf die Bühne gerichtet war. Es sollte nun also endlich anfangen. Ein Mann mittleren Alters betrat die Bühne und stellte sich vors Pult, hinter ihm standen noch weitere Leute, die auch den Anschein machten im Nachhinein was von sich geben zu müssen. Eine der Frauen verhielt sich allerdings etwas unruhig und schaute die ganze Zeit den Mann an ihrer Seite stutzig, aber dennoch vertraut, an. Die Ruhe, die nach kurzer Zeit im Saal eintrat, bestimmte nun den gekommenen Anfang für die Rede, die sofort begann: „Herzlich Willkommen meine werten Damen und Herren. Ich freue mich sehr, dass Sie alle so zahlreich erschienen sind. Wir möchten Ihnen heute einen ganz besonderen Abend machen, so genießen Sie ihn.“ „Sagt mal, wer genau ist das?“, fragte Ran flüsternd und setzte fort: „Und wer sind die ganzen Personen die hinter ihm stehen?“, ein fragender Blick erreichte ihren Vater und Conan, wovon ersteres ihr eine Antwort gab: „Wie schon gesagt, das sind alles Vertreter des Landes, irgendwelche Politiker. Der, der gerade spricht ist Ganzou Tanichi, einer der Vertreter des Staatsoberhauptes.“ „Aha, interessant.“, gab sie nur kurz resignierend von sich und widmete sich nun wieder dem Lauschen der Rede, während Conan sich mit anderen Gedanken beschäftigte: Wer hätte gedacht, dass so viele Leute hier sind? Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache, warum nur?, er schaute durch den gesamten Saal und musterte dabei auch die Anwesenden auf der Bühne. Oh, wie kommt's, dass ein Politiker orange Haare besitzt, der tanzt ja völlig aus der Reihe, wobei er sieht auch noch relativ jung aus., den Kopf schwenkend, blickte er in eine andere Richtung und erfasste sofort jemand anderes, die einfach aus der Menge heraus stach. Huh? Die sieht ja aufgebretzelt aus und das alles für so eine Veranstaltung? Und ihr Blick... irgendwie sieht sie grad ziemlich gelangweilt aus. Na ja, kann mir doch egal sein., und machte sich nichts weiter draus, auch wenn er dennoch etwas verwundert war. Stattdessen beschloss auch er nun wieder der Rede zuzuhören. Jedoch blieb sein Blick bei dem Mädchen nicht unbemerkt. Was für ein merkwürdiger Junge. Aber ich könnte schwören, dass ich sein Gesicht irgendwo schon mal gesehen habe, nur wo? Egal, ich darf jetzt noch keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen, erst wenn Tyo's Vater mit der Rede an der Reihe war. Kann Dad nicht mal ein bisschen weniger quatschen? In Gedanken versunken, konnte sie sich trotzdem auf die Rede konzentrieren und über diese Sache nachdenken. Sie selbst war an sich wirklich auffällig gekleidet, weshalb sie sich wohl auch eher in einer hinteren Ecke aufhielt, sodass man sie nicht sofort erblickte; es war so geplant von ihrem Vater, welcher gerade immer noch mit seiner Rede zu tun hatte. Ihr Name ist Isumi Tanichi und sie ist 17 Jahre alt; durch ihr langes türkis-glänzendes Kleid und ihrer Ausstrahlung sah sie wunderschön aus. Eine silberne Kette schmückte ihren Hals und ihre schwarz-roten Haare waren zur Hälfte hoch gesteckt, alles passte sehr gut zu ihrer doch relativ braunen Hautfarbe. Es war allerdings nicht nachvollziehbar, weshalb Shinichi dachte, sie sei aufgebretzelt, auch wenn sie sich nicht komplett wohl in ihrem Outfit fühlte, aber es war nun mal eine wichtige Veranstaltung ihres Vaters und da musste sie so aussehen, wobei der Oberschüler ja auch nicht wissen konnte, dass sie seine Tochter war. Doch nach einer Weile zog ihr Vater endlich einen Schlussstrich: „Und nun übergebe ich unserem Staatsoberhaupt das Wort.“ „Vielen Dank! Auch ich möchte mich recht herzlich für Ihr zahlreiches Erscheinen bedanken.“, begann Herr Ganara mit seiner Rede und hatte auch einiges zu sagen. Mit den nächsten Sätzen näherte er sich langsam dem Schluss: „Da wir noch ein paar besondere Dinge für Sie geplant haben, wollen wir nun die Veranstaltung mit einem Eröffnungstanz beginnen lassen. Diesen wird mein Sohn Tyoryuu einleiten, indem er eine Person von Ihnen auswählt.“, erklärte er den Sachverhalt und ein kreischen der jungen Mädchen machte sich unter den Gästen breit; Sein Sohn war sowieso einer der beliebten Sorte. Der Orangehaarige begab sich neben seinen Vater und schaute in die Menschenmenge. Wo steht Isumi nur?, gewiss er suchte nur sie, denn immerhin war sie seine Geliebte und sie waren zusammen,, warum sollte er da auch mit einem anderen Mädchen tanzen wollen. Weiter hinten, versteckt und eher unauffällig, entdeckte er sie endlich. Musste sie sich unbedingt so weit hinten hinstellen? Na endlich!, Isumi's Gedanken machten einen Freudensprung und ihr vorerst langweilig drein schauender Blick wandelte sich in ein leichtes Grinsen um, immerhin wusste sie ja, wen Tyo wählen würde. Auch jemand kleineres bemerkte ihren Blick und war einfach nur verwundert darüber, da er es sich nicht direkt erklären konnte, nach kurzer Zeit erregte jedoch die Braunhaarige neben ihm Aufmerksamkeit: „Ein Eröffnungstanz? Wie klasse.“, meinte sie freudig und driftete ein wenig mit ihren Gedanken ab, musterte aber auch gleichzeitig den Sohn des Staatsoberhauptes. Wobei... ich hätte jetzt schon gerne mit Shinichi getanzt. Hm, irgendwie sieht er genauso aus wie Shinichi, nur seine Haarfarbe ist anders Conan sah wieder den Ausdruck in Ran's Augen, zu diesem Zeitpunkt wünschte sie sich ihn hier her, es war echt schrecklich für ihn, nichts tun zu können, plötzlich stellte Ran eine Frage, die ihn nicht weiter grübeln ließ: „Findet ihr nicht auch, dass dieser Tyoryuu aussieht wie Shinichi?“, mit ihrem Blick gerichtet an den Grundschüler und ihren Vater, doch eine Antwort erhielt sie nicht, nur ein verwirrter Blick war auf Conan's Gesicht zu vernehmen. Da sie jedoch nicht gerade flüsterte, konnten auch andere aus der Umgebung diese Frage hören, viele ignorierten es, außer eine ganz gewisse Person, die ihren Blick sofort wieder auf die drei richtete. Shinichi? Denn ist sie bestimmt Ran Mouri und das neben ihr wird denn wohl ihr Vater sein und der Kleine..., wie vom Blitz getroffen wusste sie gleich Bescheid und konnte nun endlich zuordnen, woher sie sein Gesicht kannte. So so... ich habe ihn also endlich gefunden... Shinichi Kudou. „Hiermit wäre die Feier eröffnet!“, sprach Kisuke Ganara und schickte seinen Sohn in die Menschenmenge, sodass er nun endlich seine Tanzpartnerin suchen konnte. Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und machte sich auf den Weg zu seiner Liebsten, alle anderen Mädchen, die sich ihm in den Weg stellten, wich er gekonnt aus und schenkte ihnen nicht einmal Beachtung, gar fasste er nicht einmal auf, was sie tuschelten: „Mist, er geht an uns vorbei.“ „Ich habe gehört, dass er eh schon eine Freundin haben soll.“ „Wie enttäuschend.“ „Sagt mal, kommt es mir nur so vor, oder kommt er auf uns zu?“, fragte Kogorou, irgendwie ein wenig schockiert und auch Conan reagierte fast genauso, bloß war in ihm noch die Eifersucht hinzu aufgestiegen. „Was?“, gab er kleinlaut von sich und dachte den Rest, Ran sollte das ja immerhin nicht mitbekommen. Er wird doch wohl nicht mit Ran tanzen wollen? Soweit kommt's noch, das kann ich doch nicht zulassen. Ran hingegen beschäftigte sich mit ihren eigenen Gedanken: Er sieht wirklich total aus wie Shinichi. Sie bemerkte auch gar nicht die Frage ihres Vaters und da Tyoryuu im Nachhinein sowieso an ihnen vorbei ging, konnten die beiden anderen sorglos ausatmen. „Na, darf ich dich um diesen Tanz bitten?“, fragte er seine Freundin, nachdem er endlich vor ihr angekommen war und ihr seine rechte Hand entgegen streckte. Ein charmantes Lächeln schmückte seine Lippen. „Aber gerne doch, mein Drachenprinz.“, ein breites Grinsen bildete sich in ihrem Gesicht und sie gab ihm ihre Hand, welche er, leicht drückend, festhielt. Allein dadurch sah man schon, dass die beiden sich nahe standen. Sie bewegten sich Richtung Saalmitte zur Tanzfläche und alle blickten auf sie. Er hat also sie gewählt... Ob sie sich kennen?, fragte sich Shinichi, wand sich aber anschließend Ran zu, da sie das aussprach, was sicher jeder dachte: „Sie sehen schon ziemlich vertraut aus, findet ihr nicht auch? Sie sieht voll schön aus und die beiden passen auch irgendwie gut zusammen.“ Was erzählt sie da?, dachte der Oberschüler. „Als würden sie sich schon ewig kennen und hätten schon sehr oft zusammen getanzt. Beneidenswert...“, den letzten Teil nuschelte sie nur noch leise vor sich her, aber dennoch konnte der Kleine neben ihr jedes Wort verstehen. Ran..., und da war es wieder, dieses Gefühl: Er konnte ihr wieder nicht beistehen, ihr helfen und vielleicht auch mal mit ihr tanzen. Es war ihm einfach nicht möglich. Traurig blickte er zu Boden und nahm von der Umgebung so gut wie gar nichts mehr wahr. „Du hättest die Blicke der anderen sehen sollen.“, sprach die Schwarzhaarige amüsiert. „Ich weiß, ich weiß. Aber genauso weißt du doch, dass ich nur Augen für dich habe.“, grinste er ihr entgegen. „Ach, lass die Worte doch.“, Verlegenheit machte sich in ihrem Gesicht breit und es war ein leichter Rotschimmer zu sehen, der ihre Wangen zierte. Auch wenn es mich sehr freut. Die beiden hatten ein relativ langes Lied gewählt, welches jedoch sehr zu ihnen passte und auch mit ihnen harmonisierte, es gab ihnen noch mehr Ausstrahlung, als sie nicht ohnehin schon hatten. Auf der Bühne war es auch schon viel leerer geworden, nur noch wenige Politiker befanden sich dort, andere genossen das Bankett und unterhielten sich mit ihren liebsten. Die Frau, welche zu Anfang so nervös wirkte, war nun viel gelassener und hielt sich bei ihrem Mann auf, es war ein anderer, als der, der zuvor neben ihr auf der Bühne stand. Auch Herr Tanichi und Herr Ganara unterhielten sich mit ihnen, reichten ihm die Hand und verstanden sich gut miteinander. Einige andere begaben sich auch noch zu ihnen und sie hielten ein Schwätzchen miteinander. Die Frau putzte seine Brille und übergab sie ihm, dieser setzte sie sofort wieder auf. Isumi schielte ab und an mal ein bisschen rüber, irgendwas sagte ihr, dass diese Stimmung nicht das war, was sie zu sein schien, doch größtenteils blickte sie lieber ihrem Freund in die Augen und erforschte dessen Tiefen. Nachdem das Lied zu Ende ging, folgte ein weiteres und alle taten es ihren Vorgängern gleich und begannen zu tanzen. Isumi und Tyo verließen eher die Fläche und begaben sich zur Bühne, holten sich zuvor aber noch etwas zu trinken, auch ihre Väter und einige weitere Politiker taten es ihnen gleich und begaben sich wieder Richtung Pult. Die beiden begannen ein kleines Gespräch, welches die Schwarzhaarige begann: „Ach Tyo, mir ist vorhin übrigens jemand sehr interessantes begegnet.“ „Ach ehrlich? Wer denn?“, fragte er interessiert und schenkte sich und ihr etwas von dem Punsch in die dort stehenden Becher. „Shinichi Kudou, in seiner momentan kindlichen Gestalt.“ „Er ist hier? Wieso denn das?“ „So genau weiß ich das auch nicht, aber er scheint mit dem Mouri hier zu sein.“ „Hm, ich wüsste nur zu gerne, was den hier her verschlagen hat.“ „Wer weiß, wer weiß. Es war halt vom Schicksal bestimmt, dass wir ihm irgendwann begegnen würden.“ „Scheint wohl so.“, er hing ein kleines Lachen ran und sprach seine letzten Gedanken nicht aus: Muss schon schlimm sein, als 18 jähriger in einem Kinderkörper zu stecken. Während dessen bekamen die beiden nicht einmal mit, dass sie die ganze Zeit beobachtet wurden. „Siehst du das Conan? Selbst nach dem Tanz reden sie noch mit einander. Sie kennen sich auf jeden Fall.“, sprach die Oberschülerin, die einfach nicht ihren Blick von den beiden abwenden konnte. „Ja, sieht wohl so aus.“, erwiderte er nur kurz und versank wieder in Gedanken. Alles klar, es schien von ihnen geplant gewesen zu sein, dass der Eröffnungstanz so beginnen sollte. Aber aufgebretzelt ist sie trotzdem., er setzte sein typisches hämisches Grinsen auf, erst danach bemerkte er Ran's traurigen Blick; ihr Kopf war 'gen Boden gerichtet. Warum ist Shinichi eigentlich nie hier, wenn ich ihn brauche?, die Tränen unterdrückend, war ihre Gutelaune Stimmung schon wieder so gut wie hinüber und das merkte auch er und seufzte leise. Ran... wenn ich doch nur..., nun untersuchten seine Augen auch den Boden und wie er es schon gewohnt war, konnte er mal wieder nichts unternehmen. „Sag mal, weißt du, wann dein Dad wieder zu Wort ansetzt? Immerhin soll ich doch noch spielen.“, sie schaute ihren Drachenprinzen fragend an, doch dieser kratze sich nur verlegen den Hinterkopf. „Hm, keine Ahnung. Wir können ihn ja mal fragen gehen.“ Dies taten sie auch und es dauerte somit nicht mehr lange. Zwar feierten die Gäste noch fröhlich weiter, doch da schon bald ein Klingeln zu vernehmen war, bekam Tyo's Vater die volle Aufmerksamkeit: „So, werte Gäste, ich hoffe, Sie genießen den Abend. Damit Ihnen dieser noch etwas mehr versüßt wird, wird die Freundin meines Sohnes, Isumi Tanichi, ein kleines Stück auf ihrer Harfe vorspielen.“ „Na endlich! Wünsch mir Glück!“, flüsterte sie ihrem Freund entgegen. „Klar! Du machst das schon!“, darauf hin gab er ihr einen kurzen Kuss. „Sicher!“, lächelte sie und ging dann zu ihrer Harfe, die schon den ganzen Abend an einem Fleck stand. Dabei wurde sie noch freundlich von Herrn Ganara begrüßt, welches sie, mit einem nickenden Lächeln, erwiderte. Sie ist sogar die Freundin von diesem Tyoryuu? Das erklärt natürlich alles, auch warum sie dieses Outfit trägt., dachte Shinichi sich, doch auch die Braunhaarige war in Gedanken versunken: Die beiden sind ja wirklich zusammen. Wie schön., ein kleines Lächeln entwich ihrem Mund und so langsam wich ihre betrübte Stimmung wieder: „Harfe ist ein sehr schönes Instrument.“ „Ja, das stimmt allerdings.“, stimmte der kleine ihr zu. Kogorou war stattdessen wieder damit beschäftigt, sich zu betrinken, die Gewohnheit gewann doch über ihn. Alle anderen schauten gespannt und neugierig zugleich zur Harfe und genossen das entspannende Spiel, welches von Isumi's Fingern glitt. Wie verzaubert, konnte sie alle mit ihrem Lieblingslied bannen, auch Ran war wieder hin und weg. „Das klingt echt wunderschön.“ „Ja, das tut es.“, bestätigte er mit einem Nicken, dennoch machte sich ein unsicheres Gefühl in ihm breit. Nur warum werde ich das Gefühl nicht los, dass hier irgendwas ganz und gar nicht stimmt? Und damit behielt er auch recht, da plötzlich im Hintergrund der Schrei einer Frau erklang, welches natürlich nicht zu überhören war. Alle hörten es, Conan lief sofort in die Richtung, aus der der Schrei kam, gefolgt von Ran, auch Kogorou kam aus seinem Trancezustand raus und folgte den beiden. Isumi brach ihr Harfenspiel ab und bewegte sich auch zu diesem Ort, verfolgt von ihrem Freund. Ich wusste es, bisher hat mich mein Gefühl noch nie enttäuscht., dachte sich der Brillenträger. Die drei waren die ersten an Ort und Stelle, die meisten Gäste wurden unruhig und schoben Panik, weil sie eine Leiche sahen und einfach nur Angst hatten. Kogorou beugte sich runter und versuchte den Puls zu fühlen, doch vergebens. „Er ist eindeutig tot. Wahrscheinlich ein Herzstillstand oder der gleichen.“, gab er von sich, auch Conan huschte neben ihn an die Leiche und dachte sich seinen Teil. Es sieht aber nicht nach einem einfachen Tod aus. „Das war kein natürlicher Tod“, drang es von der Seite an ihre Ohren. Es war Isumi, die nun auch da war; sie setzte fort: „Wenn man sich die Leiche genauer anschaut, sieht man eine leichte Blaufärbung der Lippen, welches auf eine Cyankalivergiftung hindeutet.“ „Mord?! Stimmt, die Anzeichen dafür sind vorhanden.“, stimmte Kogorou zu, der einsah, dass er falsch lag, dennoch blickte er sie ein wenig verwundert an, da er so eine Aussage nicht von einem Mädchen erwartet hatte, auch Shinichi schaute verdutzt in ihre Richtung. Okay, das hätte ich von ihr jetzt nicht erwartet, aber sie hat vollkommen Recht. Das heißt... „Das heißt, der Mörder befindet sich unter uns!“, sein Gedankengang wurde von Isumi beendet. Nachdem sie das sagte, waren alle Gäste ziemlich geschockt, aber es war halt so, sie hatte vollkommen Recht. Da zur Sicherheit auch Polizisten vor Ort waren, blockierten sie die Türen, sodass niemand mehr flüchten konnte, des weiteren wurden viele Untersuchungen gemacht, damit man die Ursache und das Vorhandensein des Giftes deuten konnte. Derweil hatten sich nun auch die restlichen wichtigen Leute um den Tatort versammelt. „Und hast du schon eine Idee, wer es war?“, fragte Tyo flüsternd seine Angebetete, welche ihm mit der gleichen Lautstärke antwortete: „Noch nicht direkt. Es stehen aber schon einige Personen in der Verdächtigtenliste. Da es sich bei dem Opfer um Nobuo Inoue handelt, du weißt schon, dieser hohe Geschäftsführer, habe ich festgestellt, dass es einer der anderen hier anwesenden führenden Personen sein muss.“ „Soll das heißen, unsere Väter gehören auch dazu?“ „Ich würde jetzt am liebsten nein sagen, aber da sie, als wir getanzt haben, sogar seine Hand geschüttelt haben und auch für den Zeitraum kurz vor meinem Auftritt kein wasserdichtes Alibi haben, stehen auch sie unter verdacht, auch wenn mein Gefühl mir sagt, dass die beiden es nicht waren.“ Das kann wohl doch noch ein sehr interessanter Abend werden., sie grinste in sich hinein. Wer genau ist sie eigentlich?, der Oberschüler war über ihr gesamtes Verhalten mehr als verwundert, er konnte ihre Art und Weise einfach nicht zuordnen. Ran hingegen beschäftigte sich mit ähnlichen Gedanken: Mit ihrem Handeln erinnert sich mich an jemanden., sie versuchte herauszufinden, an wen genau sie sie erinnerte. „Kann mir irgendwer das Geschehen schildern, wer hat seinen Tod zuerst gesehen und wann war das?“, wollte der nun dazu gekommene Inspektor wissen und schaute fragend durch die Runde. Die Frau des Toten trat heran, ihre Augen waren gerötet, ein Heulkrampf war nicht auszuschließen, doch sie versuchte sich zu fassen und die Sachlage zu schildern, da sie es immerhin war, die geschrieen hatte. „Ich habe es zuerst entdeckt. Immerhin ist er mein Mann und ich war die ganze Zeit bei ihm, Inspektor.“ „Und wissen Sie noch ungefähr, wann das war?“ „Ich weiß nicht genau. Es war wenige Minuten nachdem das Harfenspiel begann.“, ein leiser Schluchzer verließ ihre Kehle, hingegen schaute Inspektor Kurogaku sie verwundert an. „Harfenspiel?“, er war nämlich nicht auf dieser Veranstaltung, sondern musste erst her fahren. Da die Frau jedoch wieder in Trauer verfiel, übernahm Isumi das reden, oder eher gesagt, sie drängte sich dazwischen: „Das war also kurz nach 21:00 Uhr.“, erläuterte sie kurz und der Inspektor drehte sich zu ihr um. „Ah, Isumi-chan! Kurz nach 21:00 Uhr sagst du? Das ist ja wirklich nicht lange her.“ „Nein, das ist es nicht, aber die Spanne ist trotzdem groß, da diese Feier schon 20:00 Uhr begann. Haben Sie schon untersuchen lassen, wo überall das Gift festgestellt wurde, Inspektor?“ „Ja, das haben wir und es handelte sich, wie du bereits sagtest, um Cyankali. Es befindet sich an seiner Brille und an seiner rechten Hand. Wahrscheinlich hat er das Gift dadurch zu sich genommen, nachdem er etwas mit der Hand gegessen hat.“ „Aha, verstehe, so war das also.“, sie erinnerte sich an das zurück, was zuvor passierte. „Sag bloß, du weißt schon, wer der Mörder war?“, fragte der etwas dickere die Oberschülerin mit einem Staunen im Gesicht und sah, wie sich auf ihrem ein breites Grinsen bildete, dennoch überlegte sie weiterhin ein bisschen. Auch Ran konnte ihre Gedanken endlich richtig ordnen: Jetzt weiß ich, an wen sie mich erinnert... Sie geht genauso vor wie Shinichi. Stattdessen hielt sich Conan mal wieder an den Materialien und der Leiche auf und gab auch einen Kommentar von sich: „Seine Brille sieht ja wie neu aus. Die musste er sicher noch nicht putzen.“, jedoch wurde er erstmal geschockt vom Inspektor angeschaut. „Was sucht denn der Junge da? Das ist doch kein Spielplatz.“ Doch Isumi hingegen bedankte sich still für seine Aussage. Soeben hat er meine Vermutung bestätigt, jetzt brauche ich nur noch den Beweis. Allerdings sahen die anderen es nicht so gelassen, wie Isumi: Kogorou schnappte Conan am Rückenkragen und funkelte ihm böse in die Augen. „Du weißt doch, dass du da nichts zu suchen hast.“, darauf übergab er ihn Ran, welche nun neben ihm stand und setzte danach fort: „Entschuldigen Sie, Inspektor, er gehört zu mir!“, doch Kurogaku schaute ihn nur fragend an. „Ach, und Sie sind?“ „Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Kogorou Mouri, Detektiv. Das hier sind meine Tochter Ran und unser Parasit Conan.“ „Der Kogorou? Dieser schlafende Detektiv aus Tokyo?“ „Genau der bin ich!“ Was sie jedoch nicht bemerkten, war der geschockte Blick, der sie fixierte, die Person hielt eine Hand dauerhaft in der Tasche und sie verkrampfte. „Mit zwei Detektiven müssen wir diesen Fall doch lösen können!“, meinte der Polizist optimistisch, doch Kogorou starrte ihn nur verwirrt an: „Zwei Detektive?“ „Ja, Sie und Isumi-chan.“ „Sie scheinen wohl noch nichts von mir gehört zu haben, wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Isumi Tanichi, Highschool-Detektivin.“ „Tanichi? Denn bist du ja die Tochter von...“ „Ganz richtig! Ganzou Tanichi ist mein Vater, nicht wahr, Dad?“, sie warf einem Blick zu ihm und er erwiderte mit einem Nicken. „Genauso ist es.“ Sie ist wirklich genauso wie Shinichi., stellte Ran erneut fest und auch der, an den sie gerade dachte, war versunken. Deshalb das alles! Sie ist seine Tochter... Doch versteh ich immer noch nicht, wie die Umsetzung statt fand. Wie gelangte das Gift an seine Brille?, er war ein wenig ratlos, da er die entscheidenen Dinge nicht gesehen hatte, immerhin konzentrierte er sich zu der Zeit auf die Tanzfläche. „Aber wer war denn nun der Mörder?“, harkte der Inspektor nach, er wollte den Fall endlich geklärt haben und nach Hause. „Vielleicht sollte ich erstmal schildern, was das Opfer in dieser einen Stunde alles getan hat. Oder können Sie das vielleicht besser, Frau Inoue?“, sprach Isumi und schaute die Frau des Ermordeten erwartungsvoll an – sie wusste, was sie tat. Die Frau begann stotternd zu sprechen, aber sie hatte sich trotzdem langsam wieder gefangen, ab und an drang mal wieder ein Schluchzen hervor, aber sie erklärte sich: „Wir haben nicht viel gemacht. Zum Anfang, als Herr Ganara seine Rede hielt, hörten wir ihm aufmerksam zu, allerdings, kann ich nicht genau sagen, was mein Mann getan hatte. Wir standen zwar beide mit auf der Bühne, aber er war weiter von mir entfernt, sodass ich nicht genau erkennen konnte, was er tat. Nach der Rede begaben wir uns zum Büffet, das war zur Zeit des Eröffnungstanzes. Wir unterhielten uns und auch Herr Ganara und Herr Tanichi kamen zu uns, da mein Mann Glück mit seinen Aktien hatte, wollten sie ihm gratulieren und taten das auch. Zuvor kam Herr Tanaka zu uns, da er die neue Brille meines Mannes mitbrachte, er übergab sie mir, da Nobuo ja verhindert war. Da ich einen kleinen Fleck auf der Brille vernahm, putzte ich sie kurz und gab sie ihm anschließend und da war noch alles in Ordnung.“ „Ging er denn zuvor brillenlos umher?“, wollte der Inspektor wissen. „Ja, das tat er. Da er die kaputte Brille nicht aufsetzen wollte, ließ er es ganz bleiben, denn er konnte auch so noch ganz gut sehen.“, erläuterte die unglückliche Ehefrau kurz und Isumi gab ihr Recht: „Genauso war es auch. Ich war zu dem Zeitpunkte auf der Tanzfläche, hatte aber einen guten Blick auf sie, muss wohl vorbestimmt gewesen sein. Zumindest kann ich sagen, dass es stimmt, was sie gesagt hat. Doch haben Sie nicht vergessen etwas bekannt zu geben in Bezug auf Herrn Tanaka, Frau Inoue? Hat er Ihnen nicht noch etwas zugeflüstert, bevor er Ihnen die Brille überließ? Und wieso putzten Sie eine Brille, die komplett neu ist, die Ihnen gerade erst überreicht wurde, wie konnte sich da bitte ein Fleck darauf befinden? So würde man eine Brille doch niemals dem neuen Besitzer übergeben. Erklären Sie sich!“ Deshalb fehlte mir der Anhaltspunkt, ich habe es nicht gesehen, aber nun ist alles klar... der Mörder ist..., Shinichi wusste nun eindeutig auch Bescheid. „Ist es richtig, was Isumi-chan uns da sagt? Was hat es damit auf sich?“, wollte der Beamte nun wissen, doch die Angeklagte verweigerte: „Ich habe doch bereits gesagt, dass ich nur einen Fleck auf der Brille entfernt habe. Warum sollte es denn nicht vorkommen, dass sich einer darauf befindet. Es kann doch passieren, dass so was mal übersehen wird.“ Isumi merkte, dass sie so nicht weiter kommen würden, deshalb fügte sie etwas hinzu: „Machen wir anders weiter. Inspektor Kurogaku, Sie haben doch die Hände der Verdächtigen untersuchen lassen, oder?“ „Ja, das haben wir.“, bestätigte er mit einem Nicken: „Allerdings fanden wir bei niemanden auch nur Anzeichen des Giftes.“ Erneut grinste Isumi und teilte sich mit: „Genau das wollte ich hören. Damit wären mein Vater und alle anderen, die ihm nur die Hand geschüttelt haben aus dem Schneider, da es bedeutet, dass das Gift erst danach seine rechte Hand erreichte. Wenn es schon vorher an seiner Handfläche gewesen wäre, denn hätten auch die anderen Anzeichen von Gift an den Händen haben müssen. Da dies aber nicht der Fall ist, lässt sich daraus schlussfolgern, dass das Cyankali zuerst an seiner Brille war und denn an seine rechte Hand gelangte, nachdem er sie aufsetzte. Dadurch bleiben nur noch zwei Verdächtige übrig und die sind Sie, Frau Inoue und Sie, Herr Tanaka. Also sprechen Sie sich aus Herr Tanaka, was haben Sie Frau Inoue zugeflüstert?“, sie harkte nach, zog die richtigen Schlüsse, aber dennoch schwieg der Angesprochene, deshalb übernahm Isumi die Antwort: „Er hat sie sicher gewarnt und wollte sie abhalten es zu tun.“ „Was?“, fragte der Inspektor verblüfft und Isumi erklärte weiter: „Nun, es war so: Herr Tanaka wusste, dass Frau Inoue vor hatte ihren Mann zu töten. Ich sah sie während der Rede meines Vaters auf der Bühne, ich hatte einen relativ guten Blick und konnte deshalb alles ganz gut beobachten. Selbst vom weiten konnte man erkennen, dass Sie ziemlich nervös waren, Ihre Hände zitterten, deshalb griffen Sie nach der Hand, der Person, die neben Ihnen stand, Frau Inoue. Es war die Hand des Herrn Tanaka, es erklärt auch, warum Sie neben ihm standen und nicht neben Ihren Mann, denn Sie beide hatten eine Affäre mit einander.“ „Wie bitte?“, ein entsetzter Blick schmückte das Gesicht von Kurogaku, doch die Angesprochene musste sich beherrschen, nicht aus zu ticken: „Was ist denn das bitte für eine Unterstellung? Ich habe meinen Mann niemals betrogen. Haben Sie dafür überhaupt Beweise?“ „Lass es bleiben, Shizune.“, erklang es aus dem Mund von Herrn Tanaka und die Schuldige wusste nicht mehr, was sie nun tun sollte und blickte auf den Boden; Isumi fuhr fort: „Sie hatten schon seit längerer Zeit eine Affäre, das zeigt, wie vertraut Sie mit einander umgehen. Außerdem tragen Sie beide den selben Ring. Ihr Mann hat es schon längst bemerkt gehabt, das sah man an seinem traurigen Blick, als er Sie beide sah. Sie, Frau Inoue, haben Ihren Mann ermordet und den Beweis dafür tragen Sie noch immer bei sich, welches auch erklärt, warum auch Sie kein Gift an Ihren Händen haben. Es ist das Brillenputztuch, dass sich in Ihrer Tasche befindet. Sie mussten nur ein wenig Gift auf eine Seite in Pulverform geben und so blieb die andere Seite rein, welche Sie sorglos mit der Hand berühren konnten. Inspektor Kurogaku, lassen Sie das Tuch untersuchen, ich bin mir sicher, dass Sie noch Rückstände des Giftes daran finden können.“ So schnell wie sie das sagte, streckte der Polizist ihr die Hand entgegen und verlangte das Tuch, doch die Täterin gab auf: „Lassen Sie es gut sein... Es stimmt was sie sagt, ich habe meinen Mann vergiftet.“, betrübt blickte sie zu Boden, während der Inspektor seine Handschellen hervor holte. „Denn muss ich Sie jetzt leider festnehmen.“, er legte ihr die Handschellen um und wollte gerade mit ihr abziehen, als diejenige noch kurz zur Detektivin schaute: „Eine Frage habe ich jedoch noch: Wieso warst du dir so sicher, dass die Brille nicht dreckig war? Das konntest du doch unmöglich von der Tanzfläche aus sehen?“ „Konnte ich auch nicht, mal davon abgesehen, dass ich eh nicht dauerhaft auf Sie geachtet habe. Es war der Kommentar von dem kleinen Jungen, der mich darauf brachte.“, sie grinste und schaute dabei in seine Richtung und die Fragende tat es ihr gleich. „So so, wer hätte das gedacht.“ „Und wieder hast du einen Fall aufgeklärt, Isumi-chan, vielen Dank und noch einen schönen Abend.“, wünschte der Beamte und kurz danach wurde die Mörderin entgültig abgeführt und es kehrte langsam wieder Ruhe ein. „Ach so schwer war das gar nicht.“, antwortete sie zuvor noch kurz. „Denn möge die Feier nun fortgeführt werden.“, stimmte das Staatsoberhaupt ein und der Vater der Detektivin sagte auch noch was dazu: „Auch wenn sie jetzt nicht mehr lange fortgeführt werden kann.“ „Denn muss ich jetzt nicht nochmal auf die Bühne, Dad?“, fragte das Mädchen erwartungsvoll nach und betroffener schüttelte kurz den Kopf. „Nein, musst du nicht.“, darauf hin ging er wieder mit Herrn Ganara weg und sie freute sich: „Super, denn kann ich mich ja endlich umziehen gehen. Dieses Kleid ist echt ätzend.“, und sie meinte das wirklich ernst, auch wenn ihr Freund das nicht ganz verstehen konnte: „Ich weiß gar nicht, was du hast, es steht dir doch.“, derweil gingen sie auch langsam wieder woanders hin. „Ich mag es aber nicht.“, nörgelte sie umher. Ran konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die beiden erinnerten sie einfach zu sehr an sich und Shinichi. Ihnen noch kurz nachschauend, wand sie sich wieder ihrem Vater zu: „Tja Paps, da warst du wohl umsonst hier, vielleicht hättest du weniger trinken sollen.“ „Woher hätte ich auch wissen sollen, das dieser Ort hier auch so einen Kinderdetektiv hat?“, beschwerte er sich murrend; wie gut, dass er nicht wusste, dass der andere sich auch gerade bei ihm aufhielt und sich gedanklich aufregte: Was soll denn das heißen? Doch Ran lenkte wieder ab: „Du musst dich einfach damit abfinden. Also lasst uns jetzt lieber den restlichen Abend genießen.“ „Du hast ja recht.“, gab ihr Vater sich geschlagen. Shinichi hingegen grübelte noch ein bisschen weiter. Diese Isumi ist echt merkwürdig. Ich werde aus ihr einfach nicht schlau, und man kann sie auch nicht durchschauen. Wer ist sie eigentlich? Ist sie wirklich nur eine Highschool-Detektivin so wie ich, oder ist da noch mehr? Immerhin ist sie doch nicht so eingebildet, wie ich sie eingeschätzt hatte. Der restliche Abend verging noch relativ ruhig und es gab keine weiteren Vorfälle, sodass die Gäste die Zeit genießen konnten. Später war die Halle leer und Isumi kehrte zurück um ihre Harfe abzuholen. Da jedoch niemand mehr da war, nutzte sie die Gelegenheit und spielte ihr Lieblingsstück. Conan erkundete gerade das Hotel und vernahm plötzlich die Klänge. Das ist doch eine Harfe, aber wer spielt denn jetzt noch? Es scheint aus dem Saal zu kommen., deshalb schlich er sich dort hin um sicher zu gehen, dass er auch recht hatte und tapste leise hinein. Ich wusste es. Isumi, die weiterhin spielte, die Augen dabei geschlossen hielt, bemerkte ihn aber trotzdem. Ich wusste, dass er kommen würde. Er stand einige Meter von ihr entfernt und betrachtete sie. Warum ist sie jetzt noch hier? Schauspielerisch brach sie ab und schaute den kleinen Jungen an: „Oh, hi, du bist doch der Junge von vorhin. Was machst du denn hier?“ „Ich habe die Klänge der Harfe gehört und mich gefragt, wer jetzt noch hier ist. Aber es klingt echt schön.“, sprach er mit einer sehr kindlichen Stimme, es war aber die Wahrheit. Auf ihn eingehend, baute sie anbei die Verstärker ab und alle anderen zugehörigen Teile. „Ach so. Ja, ich wollte meine Harfe abholen und die Zeit nutzen, das Lied zu Ende zu spielen.“, sie stieg von der Bühne herab und sprach weiter: „Ach ja, übrigens noch mal vielen Dank für den Tipp vorhin.“ „Ach, das war doch nichts. Es ist mir nur so aufgefallen, weil die Brille so geglänzt hatte.“, erklärte er und Isumi schaute ihm leicht misstrauisch entgegen. „So so... Na gut, ich muss denn jetzt los. Dir noch einen schönen Abend.“, sie stand schon an der Tür, schaute ihn aber aus Anstand noch an, um sich zu verabschieden: „Vielleicht sehen wir uns ja schon bald wieder, kleiner Conan Edogawa.“, sie hatte sich gerade dem Ausgang gewandt und wollte gehen, als sie noch einmal kurz zu ihm zurück schaute und erneut etwas sagte: „Oder soll ich lieber sagen, Shinichi Kudou?“, ihm wieder den Rücken zuwendend, verließ die Schwarzhaarige nun entgültig den Saal. Ein geschockter Blick verfolgte sie noch, bis sie nicht mehr zu sehen war. Jetzt konnte er sich gar nichts mehr erklären. Wer war sie wirklich? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)