Einmal Vampir zum Mitnehmen, bitte! von riedel (Liebe geht doch durch die Zähne.) ================================================================================ Kapitel 10: Sieht lecker aus ---------------------------- Anna machte die Augen auf. Und da war er und schlief, sein Gesicht war ihr zugewandt. Wieso hatte sie nur das Gefühl, diesen Mann nie wieder los zu werden? Zudem hatte er damit eine Regel auf jedenfall gebrochen. Sie setzte sich auf, das war wieder sein Zimmer. Klasse hatte er nicht gesagt sie bekäme ein Eigenes? Laut räusperte sie sich. Seltsam. Viktor rührte sich nicht. Leicht stupste sie ihn an. Nichts. "Viktor?" Als er auf den Rücken gedreht wurde blieb er sonderbar ruhig. Sie legte ein Ohr auf seine Brust. Nicht nur, dass sie sich nicht hob und senkte, sie konnte keinen Herzschlag hören. Anna richtete sich schnell auf. "Viktor?" Eine Hand an seinem Gesicht, seine Haut war nicht kalt. Was sollte sie den jetzt machen? Er sagte ja, er sei ein Mensch und was tat ein Mensch? Atmen. Sie wusste nicht viel über Rettungsaktionen. Aber im Film drückten sie auf die Brust und machten Mund zu Mund Beatmung! Sie kniete sich aufs Bett und drückte auf seine Brust. Ok das ist schwieriger als sie dachte. Wie viel sollte man drücken? Ein Blick auf sein Gesicht. Fing man nicht mit Beatmen an? Seine Augen waren geschlossen. Das Licht des Weckers war nicht so hell, aber sie konnte ihn dennoch genau sehen. Seine Wangen, sein Kinn und seine Lippen. Machte man den Mund auf? Sie wusste es nicht, aber die drückte leicht das Kinn runter. Wenn sie nicht langsam hin machte würde sie ihn vielleicht nicht mehr Retten können. Leicht beugte sie sich über seine Lippen. Sie waren weich, damit hatte sie nicht gerechnet. Wenn die Leichenstarre einsetzte waren dann die Lippen immer noch weich? Lieber nicht dran denken. Sie pustete los. Drückte dann wieder auf seinen Brustkorb. Das machte sie ein paar mal. Der Wecker piepste, aber sie ging wieder zu seinen Lippen. Plötzlich hatte sie das Gefühl etwas regte sich da. Plötzlich war sie nicht mehr alleine in der Bewegung. Eine Hand schob sich durch ihr Haar, schlang sich um ihre Taille und plötzlich lag Anna auf dem Rücken. Keuchend sagte Viktor. "Das nenne ich mal einen guten Morgen. Ich dachte die Regel heißt nicht anfassen?" Sein süßliches Lächeln wurde breiter. Verdattert sah sie zu ihm auf. "Wenn das so ist, muss man die anderen Regel auch umdrehen?" Er beugte sich vor, wollte noch einen Kuss. Sie drückte ihn leicht weg. "Du lebst noch!?" Verdutzt hielt er inne. Seine Blauen Augen schienen zu leuchten in dem matten Licht. "Wieso sollte ich nicht? War das kein ‘Guten morgen Kuss‘?" Er kam dichter. Gott roch er gut. Wenn er immer so nach dem Aufstehen roch, würde Anna sich das mit dem anderen Zimmer vielleicht noch mal überlegen. Nein, konzentriere dich, es ist nicht Morgen sondern Abend! "Nein das war ein ‘Ich rette dich Kuss‘ am Abend." "Oh, wenn das so ist stelle ich mich gern wieder Tod." Seine Lippen leicht offen, er lachte. "Das glaub ich ja wohl nicht!" Jetzt drückte sie fester auf seine Brust. Er seufzte theatralisch. "Und damit ist wohl die Sache mit dem Küssen passé!" "Ja, auf jedenfall! Jetzt lass mich los! Wieso bin ich hier in deinem Zimmer? In deinem Bett?" Widerwillig lies er sie los. "Ich hab es nicht schneller geschafft. Als ich dich im Wohnzimmer hatte ging schon fast die Sonne auf. Und dort unten wollte ich dich nicht lassen. Jeder hätte auf die geschaut? Und ich dachte du willst das nicht. Dann kam ich aber auch nicht mehr schnell genug in mein Arbeitszimmer und nun ja. Als ich aufwachte hab ich deinen Kuss gemerkt. Da dachte ich..." Was er noch sagen wollte behielt er für sich. Sie sah ihn verwirrt an. Klar der Kuss, der ‘Ich rette dich Kuss‘, verbesserte sie sich. War nicht schlecht gewesen, aber jetzt war sie nicht gerade in der Stimmung. Schon gar nicht, weil ihr so einiges aus der Nacht wieder einfiel. Schnell rückte sie weg von ihm und fasste sich an den Hals. Er legte sich zur Seite und sah sie verwundert an. "Keine Sorge, ich hab nichts gemacht. Ehrlich, meine Beisserchen waren brav. Was man nicht von meinen Lippen sagen kann, die mochten das." Ein freches Grinsen folgte der Aussage. "Ha! Wieso hab ich nur das Gefühl, dass nicht nur deine Lippen mehr wollen?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin immer noch ein Mann und wenn eine schöne Frau sich meiner so annimmt, wieso sollte ich da anders reagieren? Man wird nicht alle Tage so gerettet." Sie war durcheinander meinte er jetzt seine Libido? Oder den versuch ihn zu Retten? Sie wurde rot. Ok, das lief hier alles etwas anders als Gedacht. "Ja... vielleicht solltest du mir mal sagen, warum du eben noch Tod und jetzt Lebend bist!" Er streckte sich und sah dann zur Decke. "Am Tag fallen wir alle in eine Art Schlaf. So heilen wir Wunden, bringen uns in Ruhe. Eben alles, was uns in der Nacht passiert wird am Tag wieder in Ordnung gebracht. Du wirst keinen Vampir finden, der am Tag rumläuft. Einige wenige, muss ich aber sagen, können den Schlaf verkürzen. Es kommt auf den Willen an. Wenn ich wollte könnte ich früher aufstehen. Aber die Heilung wäre nur halb und ich würde viel schneller schlapp werden. Ich müsste mehr Blut zu mir nehmen, es hat nur Nachteile. Einst haben die Älteren eine Stadt gehabt. Im Felsen. Dort liefen sie wohl auch am Tag rum. Tja, das waren andere Zeiten. Heute brauchen wir so etwas nicht, die Nacht ist wie der Tag." Jetzt sah er Anna an. Sie hatte ihm zugehört. "Wie alt bist du?" "Hahahaha." Sein Lachen war brummig. "Da erzähle ich dir von größtem Wunder der Vampire und du willst mein Alter wissen." Als er sich zurück auf die Seite legte musterte er sie. "Du allein bist schon irgendwie ein Wunder! Wenn man den normalen Menschenverstand anschaltet sollte es so etwas wie dich nicht geben!" "Da hast du Recht, aber ich wüsste nicht mal wo ich anfangen sollte mit dem erzählen? Außerdem hast du sicher Hunger. Also ich hab ihn.... Anna, die ganze Küche unten ist voller Flaschen. Da brauche ich dich nicht! Ab in die Mikrowelle und fertig!" Er stand mit einem Ruck auf und Lachte wieder, weil Anna noch weiter weggerückt war und ihn entsetzt angesehen hatte. "Du hast meine Frage nicht beantwortet." Sie setzte sich auf, er war schon fast bei der Tür. "Ja... ok, Ich bin jünger als Arion aber älter als Sarah und Nicolas zusammen! Mach was daraus." Mit diesem Satz war er aus der Tür und ließ eine verblüffte Anna zurück. Sie kam aus dem Bad. "Jünger als Arion aber älter als Sarah und Nick....hmmm?" Da sie weder das Alter von Arion noch das der anderen wusste, war diese Information nichts sagend. Klasse. Anna stapfte Richtung Wohnzimmer. Sie hörte Stimmen. Als sie der Tür zum Wohnzimmer dichter kam wurden sie lauter. "Man! Ich will auch wieder zu Alex! Wieso dürfen wir da nicht mehr hin?" Das war Sarahs Quengelstimme. "Weil Viktor das so Angeordnet hatte. Wenn er nein sagt beliebt es dabei!" Arion! Der war wohl immer auf der Seite von Viktor. "Ja... Dabei hat sie da so nette Gäste. Erinnerst du dich noch an die schöne Rothaarige, Arion? Man die hatte klasse und erst ihre-" "Ich bin auch Rothaarig und kann wohl von Glück reden, dass du mich nicht anbaggerst." Das war eine neue Stimme. Die andere war auf jedenfall Nicks, dieses Rotzgör hatte eine offenes Mundwerk. "Natascha, Schatz, Ich würde dich anbaggern, jeden Tag, aber du zeigst mir zu wenig von deiner Zuneigung. Immer die Kalte Schulter. Ein Mann will Zuwendung. Will Haut! Du trägst einfach zu viel, Schatz!" Das Gesagt wurde mit einem Dumpfen Schlag zum schweigen gebracht. "Nick! Wehe du fasst meine Natti an!" Anna war dichter gekommen und sah gerade, wie Sarah sich im gegenüber in Kampfposition gestellt hatte. Das sah mehr als seltsam aus, da Sarah ihm nur bis zur Hüfte ging. Nick stand mit der Hand am Kopf böse funkelnd vor ihr. Arion war abseits und versuchte sich in Geduld und eine Rothaarige saß in einem der großen Sessel. "Sie gehört dir nicht!" "Dir auch nicht, schlimm genug, dass sie dich mag!" Anna räusperte sich. Jetzt blickten sie Vier Silberblaue Augenpaare an. Anna hatte sich noch gewundert über die Augen, doch jetzt wusste sie, dass es wohl normal war. Jetzt fand sie die Augen irgendwie beunruhigend. "Anna!" Sarah strahlte sie an. Nicks Schmunzeln wurde breiter. Nur zwei der andere Augenpaare sahen sie stumm an. "Natti! Das ist Anna." Sie griff die Hand der Rothaarigen und zeigte auf Anna. "Ist sie nicht schön? Ich finde das sie schön ist!" Jetzt wurde Anna rot. So wie Sarah das sagte war ihr das wirklich unangenehm. "Sarah, wir mir scheint bringst du sie in Verlegenheit." Nataschas Stimme war nur ein leises Flüstern. Sie zog Sarah dichter zu sich. "Lass sie doch erstmal Hallo sagen." Sie sah zu ihr hoch. "Ähm... Hallo!" Dumm, wie Anna sich gerade Fühlte fiel ihr keine besser Begrüßung ein. "Hi! Gut geschlafen? So wie Viktor grinst hast du ihm wohl eine schöne Nacht beschert! Vielleicht erzählst du ja mehr. Uns sagt er ja nichts!" Nick schwang sich auf eine Lehne und blickte freudig nach oben. "Ähm... Da war nichts... ich hab nur..." Sarah sah böse zu Nick. "Dir sollte man den Mund zu takkern immer geht es dir nur um Sex." "Sarah, Schätzchen, die Welt hat uns nicht umsonst mit diesen Prachtstücken beschenkt. Wieso also nicht benutzen?" Er bekam als Antworte die Zunge raus gestreckt. "Könnte ich mal Fragen wieso du schon wieder bei diesem Thema bist? Immer wenn ich zu dir in den Raum komme geht es darum." Viktor stand in der Tür zur Küche. Seine Arme verschränkt. "Wie ich schon sagte Prachtstücke!" Nick zeigte auf seine Lendengegend. "Ich finde die Idee mit dem Tacker gut wer noch?" Viktor hob den Arm und alle außer Nick hielten ihre Hand hoch, sogar der brummige Arion. "Wie nett! Anna? Bist du den auf meiner Seite?" Sie sah verwundert zu den anderen. Da waren sie, Vampire, der Mythos der Welt. Unglaublich schön, unglaublich stark und einer von diesen unglaublichen Wesen wollte Unterstützung von ihr? Das machte Anna nervös, was würde passieren wenn sie dem zustimmte? Wäre sie dann so etwas wir freies Futter? "Ok, Nick, ich darf doch Nick sagen?" Er bejahte. Alle starrten sie jetzt an, Sie fühlte sich auf der Galerie langsam wie auf einem Podest. "Ok, Nick. Ich finde deine Offenheit ja in manchen Gelegenheiten sehr Lustig, aber bedenke die meisten deiner äh Freunde finde das nicht. Und die drohen dir nicht mit Prügel, die wollen deinen Mund...-" Alle Lachten. Viktor pustete los und sagte stockend. "Anna... Hahaha.... mach dir keinen Kopf wegen Nicolas... Hahahaha... Und seiner Offenheit, er ist unser Quälgeist im Clan. HAHAHAHAHA" Ihr Gesicht lief Rot an. Schmollend sah sie runter. "Ah!" Sie drehte sich um. Wieso hatte sie überhaupt was gesagt? Die fanden das ja alle sehr Lustig! Eine Hand packte sie am Arm. "Ich wollte dich nicht Beleidigen. Aber du warst irgendwie süß." Ah, warum war er heute nur so auf Schmusekurs? Da blieb sie stehen und merkte erst jetzt, dass er eben noch unten gestanden hatte. "Wie... wie bist du so schnell?" "Vampir? Wir haben so einige Vorteile... hast du Hunger?" Viktor sah sie fragend an. "Warte du kannst das nicht einfach so in einem Atemzug sagen... Das ist verrückt! Gestern noch war die Welt ohne euch. Und jetzt muss ich das so einfach hinnehmen?" "Willst du nichts Essen? Oh stimmt die Regeln. Gut, du wolltest eigene Entscheidungen treffen." Er nahm die Hand weg und ging an ihr Vorbei. "Dein Zimmer ist hier entlang." Plötzlich war ihr so, als sei die Stimmung von eben im Keller. Sie sah ihn nach. Was war den nun wieder los? Das Zimmer war etwas weiter von den anderen Räumen entfernt. Nun hatte sie ein eigenes Bad. Was größer als ihr Wohnzimmer war. Eine Küche mit Wohnraum, das hatte was von ihrer Wohnung. "Ich schicke Nick oder Natascha los deine Sachen zu holen, sollen sie was bestimmtes einpacken?" Sein Ton machte sie Hellhörig. "Hmmhmm... Kann ich mit? Ich werde dann zu Alex gehen." "Nein, du solltest erstmal was Essen. Ich werde dich später noch zu ihr bringen. Ich muss einiges mit ihr besprechen, da du ja weiter bei ihr arbeiten willst." "Viktor! Ich bin kein Kind! Wenn du mir was zu sagen hast dann raus mit der Sprache!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)