Empire of Dirt von SummoningIsis ================================================================================ Kapitel 3: Drei --------------- Als er erwachte, die Augen öffnete und langsam seine Umgebung wahrnahm, pochten seine Schläfen bereits. Sein ganzer Körper fühlte sich schwer an, er war die ersten Minuten nicht einmal in der Lage, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Die Befehle wurden von seinen Gliedmaßen einfach ignoriert. Ihm war heiß, Schweiß hatte sich auf seiner nackten Brust gebildet. Zudem fühlte es sich so an, als würde jemand gegen seine Stirn von innen treten. Mit Springerstiefeln an den Füßen… Seine Nase war dicht, das atmen fiel ihm schwer. Er hätte es besser wissen müssen. Anstatt völlig durchnässt und deprimiert auf dem Bett zu liegen, hätte er eine warme Dusche nehmen und einen warmen Tee trinken sollen. Jetzt hatte er das Desaster. Er versuchte aufzustehen. Es war eine unangenehme und ermüdende Prozedur. Schwach schleppte er sich in die Küche, der gestern noch dazu verursachte Schmerz durch seinen Körper fahrend. Das Radio war eingeschaltet. Die Moderatoren, die wie jeden Morgen eine unglaublich gute und vitale Laune vortäuschten, plapperten aufgeregt über irgendein anstehendes Konzert. Aber er hörte gar nicht zu. Es roch noch nach Spiegelei, die immer noch warme, dreckige Pfanne war zur Seite gestellt worden. Jonathan saß am dunklen und kleinen Küchentisch an der Wand und aß das warme Frühstück langsam, die angebrochene Aspirinpackung neben seinem Teller liegend. Er las Zeitung, die Stellenangebote aufgeschlagen. Erst als Viktor aus Versehen gegen den Mülleimer trat und aufzischte, bemerkte der Schwarzhaarige ihn und drehte ihm seinen Kopf zu, musterte ihn. „Du siehst aus wie Scheiße“, sagte er dann und nahm einen Schluck Kaffee, wieder in die Zeitung blickend. „Danke…“, murmelte der Hellhaarige genervt. „Ein ‚Guten Morgen’ hätte auch gereicht…“ „Sind wir schlecht gelaunt?“, fragte Jonathan bissig und drehte sich um zu Viktor, der am Herd stand und sich ebenfalls ein Ei braten wollte. „Nein, nur krank. Mir geht’s genauso scheiße, wie ich aussehen“, entgegnete er, den Kühlschrank zu seiner Linken öffnend. Jonathan seufzte. „Haben wir noch Nasenspray und irgendwas für’n Hals?“, erkundigte Viktor sich, als er die Eier in die Pfanne schlug. „Woher soll ich das bitte wissen?! Bin ich hier das Hausmädchen, oder was?“, fauchte sein Freund, erhob sich und warf seinen benutzten Teller mit seinem lauten Klirren in die Spüle. Viktor fasste sich an den Kopf. Diese Geräusche bekamen ihm gar nicht gut. „Hab ich gesoffen, oder du?“, lachte Jonathan. Der Braunäugige sagte gar nichts. Es war sowieso schon schwer genug sich auf seinen eigenen Beinen zu halten. Er hatte Fieber, das konnte er auch ohne den Blick aufs Thermometer sagen. Sein Körper verlangte Schlaf, verlangte Ruhe. „Jonathan…“, fing er an und der Angesprochene blieb in der Tür stehen. „Kannst du mir irgendwas gegen Fieber aus der Apotheke holen?“ Der junge Mann mit den schwarzen Haaren verdrehte die Augen. „Mann, ich hab keine Zeit!“, meckerte er dann. „Ich hab gleich ein Vorstellungsgespräch. Wenn mir danach nichts anderes einfällt, mach ich’s vielleicht. Bis dann.“ Und schon war er weg, ließ Viktor in der Küche mit dem brutzelnden Ei stehen. Er hörte die Tür knallen. Wut hätte jetzt geholfen diese Situation besser zu überstehen, doch im Moment verspürte er einfach nur ein Stechen in seinem Herzen. Ausdruckslos bereitete er sein Frühstück weiter vor. Es schmeckte nach gar nichts, das Brot war hart und etwas Besseres im Kühlschrank hatten sie nicht. Er hoffte, Jonathan würde später noch einkaufen fahren, doch kaum hatte er diesen Gedanken getroffen, musste er selber bitter lachen. Jonathan würde nicht einkaufen gehen. Er würde sich eher mit seinen alten Kollegen aus der Ausbildungszeit treffen, oder alten Schulfreunden, oder wem auch immer. Oder vor dem PC abhängen, vielleicht noch gerade Bier von ner Tanke holen – dieses war schließlich auch alle. Aber um die Nahrungsmittel musste er, Viktor, sich eigentlich kümmern. Er war es, der das Kommando für den Großeinkauf gab, die Einkaufsliste erstellte. Aber in letzter Zeit ging er eigentlich immer häufiger alleine los, damit diese genervte Laune Jonathans ihm nicht weh tat… Immer diese verzogenen Mundwinkel, das Schweigen, diese Fragen. „Sind wir bald fertig?“ „Haben wir’s gleich?“ „Warum soll ich das Fleisch aussuchen?!“ Dieses nicht vorhandene gewachsene Interesse am gemeinsamen Haushalt, welches sich durch die Besuche im Supermarkt nur verdeutlichte. Er seufzte. Dachte an die ersten Monate des Zusammenlebens, den allerersten Einkauf. Er war so glücklich. Gerade hatten sie die Wohnung eingerichtet. Die muskulösen und etwas dämlichen Handwerker hatten ihre hellbraune Küche mit der schwarzen Arbeitsplatte und dem neuen Edelstahlherd endlich installiert. Sie standen zusammen in der Küche, Jonathan legte seinen Arm um Viktors Schultern. Gemeinsam betrachteten sie den Raum lächelnd. „Es sieht perfekt aus!“, sagte der Schwarzhaarige und blickte ihn an. „Jetzt kannst du jeden Tag nackt für mich kochen!“, scherzte er. „Na, das werden wir ja noch sehen, mein Lieber!“, lachte Viktor. Sie küssten sich. Jonathans Kuss immer mehr an Verlangen gewinnend. Er drängte ihn immer weiter in Richtung Wand, bis sie gegen den Küchentisch stießen. Der Schwarzhaarige drückte ihn auf die Tischplatte und spreizte seine Beine, rieb sich an seinem Körper, küsste ihn weiter. Als sie nach Luft schnappten funkelten ihn die grünen Kristalle warm an. „Ich liebe dich…“, flüsterte Jonathan und küsste ihn erneut, sanft, behutsam, mit so viel Wärme, ließ seine Finger an seinem Rücken auf und ab fahren, strich ihm durchs Haar. „Ich liebe dich auch…“, hauchte Viktor, als sie den Kuss brachen. Jonathan grinste frech. „Einkaufen, Schätzchen?“, scherzte er und hob den Einkaufsblock vom Tisch, wedelte damit vor Viktors Gesicht herum. „Und dann kochen wir uns unser erstes gemeinsames Essen!“, willigte der Hellhaarige ein. Sie stellten die Liste zusammen, wechselten sich beim Schreiben der Zutaten ab. Fast schon lächerlich. Aber es machte sie glücklich. Damals. Es war nur ein Einkauf, ein lächerlichere, notwendige, triviale Aktivität. Warum hatte es ihn so glücklich gemacht? Warum hatte er sich wie in einem Traum gefühlt, als sie gemeinsam den Einkaufswagen durch die Gänge schoben und ihn mit Lebensmitteln füllten. Miteinander scherzend, berieten welche Sauce geeigneter wäre, diskutierten, ob sie lieber fest- oder weichkochende Kartoffeln kaufen sollten, fast schon an eine Zeremonie erinnernd den Kühlschrank füllten? Warum füllte die Erinnerung an diese einfachen Momente seine Augen wieder mit Tränen? Er warf die Hälfte seines kläglichen Frühstücks in den Mülleimer und begab sich langsamen Schrittes wieder ins Schlafzimmer. Mühsam wühlte er den Karton mit den Arzneimitteln durch. Das meiste davon war bereits abgelaufen. „Na toll…“, murmelte er vor sich hin, während er sich wieder ins Bett legte, versuchte zu schlafen. Doch seine verstopfte Nase ließ dies nicht zu. Die Aspirintablette, die er zum Essen eingenommen hatte, schien auch keine Wirkung auf ihn zu haben, in seinem Kopf pochte und hämmerte es immer noch. Es war aussichtslos. Er fühlte sich, als hätte er in dieser Nacht kein einziges Auge zugemacht. Seufzend erhob er sich und schaffte es irgendwie sich anzukleiden. Er schrieb Jonathan eine SMS. „Brauchst nicht zur Apotheke, ich geh allein.“ Eine Antwort erwartete er nicht. Er hüllte sich in seine Jacke, steckte die letzte Packung Taschentücher ein und verließ die Wohnung. Es war kalt, aber seine Jacke schützte ihn gut vor dem leichten Wind. Zudem tat diese frische Luft seinen Atemwegen gut. Tief atmete er sie ein, während er zur Bushaltestelle ging. Er war dankbar, dass sie nur einige Meter von ihrem Haus entfernt lag. Und zum kleinen Einkaufszentrum, welches eine ebenso kleine Apotheke beherbergte, waren es auch nur fünf Stationen. Er starrte auf die Straße, nahm die übrigen, ebenfalls auf den Bus wartenden Menschen gar nicht wahr. Er fragte sich, zu was für einem Vorstellungsgespräch Jonathan sich gerade begeben hatte. Der Schwarzhaarige redete ja nicht mehr darüber. Eigentlich wusste Viktor wirklich gerade nicht, was sein Freund arbeitete, geschweige denn, ob er momentan überhaupt irgendwo arbeitete… Das Bewerbungsgespräch ließ darauf schließen, dass er erwerbslos war, oder? Es könnte aber auch sein, dass sein momentaner Job ihm auf die Nerven ging und er wieder etwas Neues suchte. Dass seine Berufe in letzter Zeit ständig wechselten, wenigstens das wusste Viktor. Jonathan hatte 1,5 Jahre lang Biologie studiert. Und dann das Handtuch geworfen. Er hatte einfach keine Lust mehr aufs Studieren, wollte lieber Geld verdienen. Natürlich unterstützte Viktor ihn dabei, wieso hätte er es nicht tun sollen? Natürlich hätte er es vorgezogen, hätte sein Freund weiterhin studiert. Aber jeder ging nun mal seinen eigenen Weg. Nach einem halben Jahr Kellnern bei diesem Griechen um die Ecke folgte die Ausbildung zum Biologielaboranten. Das gleiche Feld, andere Umstände. Jonathan fand gefallen daran, er war zufrieden, ging gern zur Arbeit, besuchte gern die Berufsschule. Und dann tickte sein Chef aus. Seine Kollegen beschuldigten ihn des Stehlens und als auch noch heraus kam, dass der Schwarzhaarige schwul war und mit seinem Lebensgefährten zusammenlebte, war es eh schon zu spät. Ein Auflösungsvertrag wartete bereits zur Unterschreibung. Wieder war ein Jahr umsonst gewesen. Nach dieser Erfahrung war es für Viktor verständlich, dass sein Freund zunächst einfach nur Jobben wollte. Er arbeitete als Kellner, als Nachhilfelehrer, machte bei Inventuren von jeglichen Betrieben mit. Viktor seufzte und stieg in den haltenden Bus ein, starrte aus dem Fenster ohne die Gebäude und Straßen an denen sie vorbeifuhren wirklich wahr zu nehmen. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, was Jonathan sich eigentlich für seine Zukunft vorstellte. Er würde ihm gern zur Seite stehen, ihm helfen. Aber sein Freund ließ ihn nicht… Der kleine Sprung zur Apotheke und den Mini-Supermarkt um irgendetwas Essbares zu besorgen dauerte in seinem Zustand länger als geplant. Erst nach einer Stunde kam er wieder zu Haus an, schloss die Wohnungstür auf und horchte. Jonathan war nicht da. Und irgendwie war er froh darüber. Auch wenn ein kleines Stechen in seiner Brust auf diesen Gedanken folgte. Erst jetzt blickte er auf sein Handy und sein Herz machte direkt einen kleinen Sprung. Er hatte eine SMS bekommen! Mit einem schneller werdenden Klopfen in seiner Brust drückte er auf „Öffnen“. Und seufzte. Es war lediglich eine Nachricht von Stella. „Hey Süßer! Was ist los? Nick sagte du wärst heute gar nicht da gewesen? WO BIST DU???“ Schnell tippte er zurück, sagte ihr, dass er krank im Bett läge. Und kaum hatte er es geschafft die eingekauften Kleinigkeiten auszupacken und das Wasser für einen Erkältungstee aufzusetzen, klingelte auch schon sein Handy. Stella. „Hallo, meine Hübsche!“, grüßte er sie, als er das Gespräch annahm. „Heyyyyyy!“, schrie sie fast. „Geht’s dir gut? Liegst du brav im Bett und bewegst dich keinen Millimeter?“ „Ähm, ja“, antwortete er und betrachtete den arbeitenden Wasserkocher. Kurz war sie still. „Du lügst!“, sagte sie dann bestimmend. „Ach!“, seufzte er. „Mein Gott, ich war eben kurz in der Apotheke, halb so schlimm.“ „Du hörst dich aber nicht halb so schlimm an, sondern furchtbar!“, meckerte sie. Bevor er etwas antworten konnte, redete sie bereits weiter. „Ist Jonathan denn nicht da? Hätte er nicht eben zur Apotheke gehen können?“ „Der hatte ein Vorstellungsgespräch“, erklärte der Dunkeläugige ihr und goss seinen Tee auf. „Aha“, sagte sie einfach nur. „Und wo?“ „Was weiß ich, keine Ahnung. Er hat’s mir nicht gesagt.“ „Hm. Vielleicht wird er ja Stripper oder geht auf’n Strich und sagt es dir deshalb nicht“, bemerkte sie frech. „Stella!“ „Schon gut, sorry“, seufzte sie. „Kommst du zurecht? Soll ich vorbeikommen?“ „Nein, ist schon OK. Jetzt ist ja alles da“, antwortete er ruhig. Er hörte sie erneut seufzen. „Ich ruf heute Abend noch mal an. Und du – ab ins Bett, verstanden?“, sagte sie. „Jupp.“ „Gut, bis dann.“ „Bis dann.“ Klick. Das Gespräch war beendet. Der Tee und die Schmerztabletten linderten sein Leiden etwas und irgendwann gelang es ihm auch einzuschlafen. Durch das Zuschlagen der Tür wurde er geweckt. Jemand stellte den Fernseher ein. Wieder machte sein Herz einen kleinen Sprung. Jonathan war zu Hause! Kurz drehte er sich um und blickte auf die digitale Anzeige seines Weckers auf dem Nachttisch. 18:00 Uhr. Sein Freund war ganze sechs Stunden außer Haus gewesen. Ob er ihm wohl erzählen würde, wo er war? Plötzlich vernahm Viktor Stimmen aus dem Wohnzimmer. Eine weitere Person befand sich in der Wohnung! Gebannt hielt er die Luft an und horchte, versuchte die Stimme einem Bekannten zuzuordnen. Vergeblich. Es war jemand da, den er nicht kannte. Irgendwie wurde ihm mulmig bei dieser Erkenntnis. Er war sich nicht sicher, ob er versuchen sollte weiter zu schlafen, oder ob er aufstehen sollte, nachsehen sollte, einfach mal „Hallo“ sagen sollte. Unschlüssig blieb er liegen. Irgendwann drang lautes Lachen aus dem Wohnzimmer, welches sich nur einige Schritte den Flur herunter befand. Es war gleich die nächste Tür, durch welche man in das Zimmer gelangte. Die Wände waren nicht gerade dick, man konnte fast alles hören. Viktor musste sich eingestehen, dass er sich nicht traute nachzusehen. Irgendwie tat es ihm weh, dass Jonathan so oft etwas mit anderen unternahm, seinen Freund dafür links liegen ließ. Und er hatte Angst. Er kannte viele der neuen Bekannten Jonathans nur flüchtig. Was wenn… Nein! Daran wollte er gar nicht erst denken! Und jetzt würde er einfach hier liegen bleiben und weiterschlafen. Doch er schaffte es nicht. Die Wasserflasche neben dem Bett war leer, sein Hals trocken. Er brauchte einen neuen Tee, eine weitere Paracetamol. Irgendwie würde er an dem Wohnzimmer unbemerkt vorbei schleichen. Als er in seinen schwarzen Jogginganzug und ein passenden schwarzes Shirt schlüpfte, betete er bereits innerlich, dass die Tür des Wohnzimmers verschlossen wäre. Sie war es nicht. Kurz vor ihr blieb er stehen, nur einige Gesprächsfetzen drangen zu ihm. „Wirst du’s ihm denn sagen? Irgendwann?“, fragte der Unbekannte. „Hmmm…“, sinnierte Jonathan. „Vielleicht. Eigentlich reden wir ja nicht viel miteinander. In letzter Zeit.“ „Ich weiß!“, lachte der Unbekannte laut und Viktor hörte Glas zusammen stoßen. Er trank schon wieder… „Isser denn jetzt da?“, fragte der Unbekannte. „Ja, der ist krank, pennt im Schlafzimmer. Echt ne Nummer, kam hier gestern wohl völlig durchnässt an, kein Wunder…“, brabbelte Jonathan. Beide lachten. „Und ich glaube ich hab ihn gestern ziemlich hart durchgenommen…“, fügte er dem hinzu und beide Männer lachten dreckig. Das war zu viel. Instinktiv nahm Viktor leise einige Schritte zurück, schloss lautlos die Tür zum Schlafzimmer. Sein Herz pochte laut. Was sollte das? Wieso redete Jonathan so herablassend über ihn? Wer war dieser Kerl? Er merkte gar nicht, wie er einige Klamotten in seine kleine Sporttasche stopfte und seinen Jogginganzug und sein Shirt gegen Jeans und Pullover tauschte. Er dachte eigentlich gar nicht nach, wusste nur, dass er hier raus musste. Egal wie scheiße es ihm momentan eigentlich ging. Stella würde das schon verstehen… Auf den Zehenspitzen schlich er zur Haustür. Sein Freund und dieser… Scheißkerl da lachten immer noch, unterhielten sich, zogen sich irgendein sinnloses Programm rein. Lautlos huschte er aus der Wohnung und schloss die Tür ebenfalls geräuschlos hinter sich. „Was machst DU denn hier???“, schrie Stella ihn fast an, als er wankend vor ihrer Tür, mit der kleinen Tasche in seiner Hand stand und sie mit seinem Hundeblick anschaute. „Rein mit dir, aber sofort!“, befahl sie und zog ihren Freund in ihre helle, freundliche 2-Zimmer Wohnung hinein, drückte ihn schon fast auf das Gästesofa, welches sie sich letztes Jahr angeschafft hatte und kramte sofort nach einer Decke. „K-Kann ich erstmal hier bleiben, Stella? Störe ich dich nicht?“, fragte er sie schwach. „Natürlich bleibst du hier, du Honk!“, fuhr sie ihn an und schmiss ihm die dicke Decke zu. Dann setzte sie sich zu ihm, gab ihm noch ein Kissen, welches er dankend entgegen nahm. „Was hat er getan…?“, flüsterte sie, Viktor anstarrend. Es wäre sinnlos gewesen ihr nicht zu antworten. Und so erzählte er ihr von dem ganzen Tag und von dem kleinen Gespräch, welches er zufällig mitbekommen hatte. „So ein Arschloch…“, knurrte Stella und erhob sich, setzte Wasser auf in der kleinen Kochnische direkt links neben der Tür zum Hauptzimmer, welches ihr Wohn- Ess- und Gästezimmer gleichzeitig war. „So ein Arschloch…“, wiederholte sie, als sie den Tee aufgoss. Nach einer Stunde in der sie still vor dem Fernseher saßen und sich eine Disney-DVD anschauten, Stellas Hand auf Viktors Schulter, klingelte sein Telefon. Die Blonde erhob sich und griff nach dem Mobiltelefon. Sie starrte auf das Display. „Was? Wer ist es?“, nörgelte Viktor vom Sofa aus und streckte seine Hand nach dem Gerät aus. „Es ist Jonathan“, antwortete Stella ihm kalt und schaute ihn an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)