Auszeit der goldenen Hexe von abgemeldet (Umineko-Verse) ================================================================================ Kapitel 1: Willkommen auf Rokkenjima ------------------------------------ Battler Ushiromiya seufzte erleichtert als er endlich dieses Teufelsboot verlassen konnte. Das war doch absurd! Wie schnell war das gottverdammte Teil!? Dieses Schaukeln war der Horror gewesen! Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte der Junge auf den Bootssteg. Ihm war zwar lieber nach rennen, aber so versuchte er verzweifelt sein letztes bisschen Würde zu behalten. Auch wenn er an diesem breiten Grinsen auf Jessicas Gesicht und den lauten Rufen Marias, die verdächtig nach „Fallen! Fallen! Uu! Uu!“ klangen, genau sehen konnte das dieses Vorhaben vergeblich war. Nun ja wenigstens schien George in nicht auch zu verhöhnen. Moment! Dieses Lächeln von George war doch nicht etwa spöttisch!? Das war ja wohl nicht wahr! Das seine Cousinen ihn ärgern würden war klar, aber sein Cousin George!? Erniedrigt senkte Battler den Kopf und verzog das Gesicht. Dann hörte er ein bellendes Lachen. Zähneknirschend drehte er sich um. „Tja Battler, vergiss nicht du musst auf dem Boot auch wieder zurück fahren.“, zog ihn sein Vater lachend auf. Neben ihn ging sein Frau Kyrie die ihm zulächelnd und sich nicht mal bemühte den Schalk in ihren Augen zu verbergen. Die kurzhaarige Frau tätschelte im beim vorbeigehen wohlwollend die Schulter. Battler bewunderte Kyrie und fand das sie zu der Art Mensch gehörte mit der fast jeder gut auskam. Jedoch ertrug er es nicht, als sie vor ungefähr sechs Jahren, kurze Zeit nachdem Battlers leibliche Mutter starb, ihren Vater heiratete. Deshalb war er ausgezogen. Nun Jahre später war er wieder zu seinem Vater, dessen Frau und seiner neuen kleinen Schwester Ange gezogen und nahm heute an dem jährlichen Familientreffen teil. Seine Augen glitten über seine Tante Rosa, die Mutter von Maria, auf deren Zügen auch ein Lächeln lag. Sowie auch Tante Evas und Onkel Hideyoshis Lippen sich verdächtig nach oben gezogen hatten. Die beiden waren Georges Eltern und Hideyoshi sprach immer in einem gekünstelten Kansai-Dialekt, denn er natürlich sofort ablegte wenn er mit Leuten sprach die wirklich aus diesem Gebiet stammten. Kumasawa, eine alte Dame die nun schon seit Ewigkeiten der Oshiromiya Familie als Bedienstete untersteht, sich aber immer vor Aufgaben drückte, grinste ihn breit an. „Wartet nur ab! Das kriegt ihr zurück!“ Weiterhin nach hinten schauend übersah er glatt seinen Onkel Krauss und dessen Ehefrau, Jessicas Eltern, neben ihn, die am Ende des Steges warteten. Hinter den beiden stand ein Battler unbekannter Mann, der ihn einem förmlichen Anzug gekleidet war. Nach einer raschen Begrüßung von beiden und zwei erstaunten ausrufen von wegen wie groß er doch geworden wäre, trat der Mann im schwarzen Anzug hervor. „Ich bin Gohda, ich stehe nun schon seit geraumer Zeit im Dienste der Ushiromiya Familie. Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen Battler-sama.“, stellte er sich vor und verneigte sich. Ein warmes Lächeln zierte seine Züge. Dann wandte er sich an alle. „Willkommen auf Rokkenjima“ Rokkenjima war eine kleine private Insel, die nun seit vielen Jahren der Ushiromiya Familie gehörte. Auf ihr war der Hauptsitz der Familie in der das Oberhaupt, Battlers Großvater Kinzo, ein sturer, alter, trauriger Mann, lebte, als auch sein erster Sohne, also somit das zukünftige Oberhaupt, Krauss mit seiner Frau und Tochter lebte. Jedes Jahr im Oktober traf sich die ganze Familie auf dieser Insel. Es war merkwürdig für Battler nach sechs Jahren an der Familienkonferenz Teil zu nehmen, aber bis jetzt hatte es sich gelohnt. Er hatte George-aniki, Maria und Jessica wieder getroffen und war endlich in der Lage die ganze Zeit in der sie sich nicht gesehen hatten wieder gut zumachen, beziehungsweise sich wieder neu vorzustellen. Immerhin war Maria damals nur drei Jahre alt gewesen und konnte sich deswegen überhaupt nicht an ihn erinnern. Trotzdem verstanden sich die beiden prächtig und Battler hat ein klein wenig das Gefühl, als würde er mit seine kleinen Schwester Ange spielen, die leider wegen einer Grippe zu Hause beleiben musste. Aber so musste er auch feststellen wie viel er verpasst hatte. George war zu einem Mann geworden und strahlte sozusagen das Gefühl eines älteren Bruders, nein sogar Vaters aus. Battler musste Lächeln bei diesem Gedanken. George hatte schon immer auf ihn und Jessica aufpassen müssen. Was Battler auch verstörend fand war wie Jessica sich verändert hatte, wobei ihre rüpelhafte Sprache und Persönlichkeit sich kaum änderte, war sie wie er sich eigentlich hätte denken können schon fast zu einer Frau geworden. Battler lächelte, das spielte nun im nach hinein keine Rolle, jetzt war es eh zu spät und er wollte die Zeit die er nun mit ihnen verbringen konnte genießen. „Heeey! Battler jetzt komm! Du fällst zurück!“ Die Rufe Jessicas rissen ihn aus seinen Gedanken und er bemerkte, dass er wirklich zurück lag. Leicht irritiert schaute er zu seiner Familie hoch, die nun alle viel weiter oben auf der langen Treppe zu dem Anwesen standen. „Jaja! Bin so gut wie da!“, schrie er und rannte los. Battler, sein Cousin und seine beiden Cousinen, hatten sich entschieden die letzten Meter der Strecke als eine Art Wettrennen zu sehen und amüsierten sich köstlich bei ihrem kleinen Spiel. George und er kamen als erstes an und hielt sofort den Atem an. Denn wie schon damals begrüßte sie sobald sie die Treppen geschafft hatten ein riesiger Rosengarten in seiner vollsten Pracht. „Woah“, war beiweiten das intelligenteste das Battlers Lippen entwichen. Er war nun solange nicht mehr hier gewesen. Ihm fiel zwar auf das der Garten verändert wurde, aber desto trotz änderte das nicht an der enormen Schönheit. Er fühlte sich gerade wie Alice im Wunderland. Er hatte noch nie solch eine Vielfalt von Rosen gesehen, die so wunderbar erblüht waren gesehen. Nebenbei registrierte er wie Jessica mit Maria an der Hand ach ankam und breit lächelte. Sie schien ein wenig Stolz zu sein und erfreute sich trotzdem genauso an den Blumen wie es ihre Cousins taten. Maria löste sich nun von ihr und rannte zu George und Battler und betrachtet mit ihnen die Pracht. Auf einmal fiel Battler einen ihm unbekannten Junge ins Auge, der sich mit einer viel zu viel beladener Schubkarre abmühte. Battler schätzte auf Säcke mit Blumenerde oder Dünger, jedenfalls tippte er das der Junge ein Bediensteter war, da er entsprechende Kleidung trug, als auch eine Arbeit machte die eigentlich nur Angestellte ausübten. Der Junge selber schien die vier Kinder, wie die Eltern sie immer noch nannten, noch nicht bemerkt zu haben. Jessica die nun neben ihren beiden Cousins und Maria stand machte anstallten ihn begrüßen zu wollen und hob leicht die Hand, jedoch schien sie es sich anders zu überlegen und lies die Hand langsam wieder sinken, ein Ausdruck von Nachdenklichkeit machte sich in ihrem Gesicht breit. Bevor Battler auch nur die Stirn runzeln konnte hatte George die Initiative ergriffen. „Kanon-kuuuuun!!“, rief er laut und winkte übertrieben. Der Junge, der anscheinend Kanon hieß, stoppt abrupt, was die Säcke auf dem Karren ins Rutschen geraten ließ. So schnell wie er konnte hielt er die Säcke fest, damit sie nicht zu Boden glitten. Mit einem angestrengten Seufzer richtete der Junge die Säcke, streife sich dann etwas Dreck von seinem Oberteil und drehte sich dann zu ihnen. Battler bemerkte das sich der Blick des Jungens zu erst misstrauisch auf ihn legte, bis ein Ausdruck des Verstehens sich auf seinen Zügen breit machte. Scheinbar war es auch unter der Dienerschaft bekannt, dass der Sohn von Rudolph nach sechs Jahren wieder an der Konferenz teilnehmen würde. „Lange nicht gesehen! Wie geht’s dir denn so, Kanon-kun?“, begann George und lächelte dem Jungen freundlich zu. Dieser hingegen verneigte sich nur zur Begrüßung. Das Lächeln von Battlers Cousin schien nur für eine Sekunde zu verschwinden und wurde dann zu einem unsicheren, schiefen Lächeln. „Hey! Ich bin Battler. ’ne Freude dich kennen zu lernen.“, stellte sich der 18jährige Rotschopf dann vor. Er war von Natur aus eher locker und mochte keine Förmlichkeiten und wollte das sofort in seiner Begrüßung klar machen. Zumal schien dieser Kanon ungefähr im selben Alter zu sein und er wollte die plötzlich angespannte Atmosphäre einwenig auflösen. Sein Gegenüber schien jedoch von der ganz steifen Sorte zu sein. Es herrschte erst eine unangenehme Stille, dann nahm er sich die Mütze vom Kopf und verbeugte sich tief. „….Ich bin der Diener Kanon…“ Battlers hob überrascht die Augenbrauen. ‚Boku’, er hatte noch nie einen Jungen in seinem Alter getroffen der noch ‚boku’ als Pronomen benutze. Die meisten, so wie er auch, benutzen ‚ore’ oder halt das neutrale ‚watashi’ welches von Reife zeugte. Auch redete dieser Kanon leise. Battler wusste nicht ganz wie er mit ihm umgehen sollte, jedoch wusste er das Jungen in dem Alter manchmal so waren. Eingekehrt und still. Für eine kurze Zeit war er auch mal so gewesen. Aber auch nur für eine sehr, sehr kurze Zeit. Bevor dieses einseitige Gespräch weitergehen konnte wurden sie durch schallendes Gelächter unterbrochen. Die Erwachsenen hatten es endlich geschafft die Treppen zu erklimmen und waren nun ach dabei den Rosengarten zu bewundern. Natsuhi, Jessicas Mutter, eilte als erstes zu Kanon, der sich sofort verbeugte. „Bring die Blumenerde und den Karrenweg und hilf Gohda bei dem Tragen des Gepäcks!“, befahl sie barsch und wandte sich dann wieder dem Rest er Erwachsenen zu und redete mit ihnen über die Blumen. Battler verstand sofort, dass Natsuhi gestresst war. Er kannte sie zwar nicht so gut, weil sie zu meist ausschließlich mit dem Rest der Eltern redete, jedoch kam sie ihm immer wie eine höfliche Person vor. Kanon verzog keine Miene und verschwand sofort samt Karren, nachdem er sich abermals verneigte. Battler lächelte schief, wurde dem von dem ganzen Verneigen eigentlich nicht schwindlig? Battler, der bis jetzt hatte diese leicht bedrückte Stimmung versucht hatte zu heben, war beleidigt. Er hatte es wirklich versucht! Aber Maria brauchte nur einmal den Mund auf machen und schon war alles wie weggeblasen. Das kleine Mädchen hatte traurig nach einer verwelkten Blume gefragt und George hatte prompt die Idee gehabt, um das Mädchen zu beruhigen, sich um die Blume zu kümmern. Schnell war die Rose mit einem Bonbonpapier markiert. Battler lachte über sein kindisches Verhalten, kleine Kinder hatten nun mal die Ausstrahlung eine solche Stimmung in nullkomma nichts zu beheben. Jedoch schien nicht bei allen dieser Frohsinn angekommen sein, Natsuhis Laune wurde immer schlimmer und genervt schaute sie in die Richtung in die Kanon gegangen war. Und wie auf Stichwort joggte der Junge auf sie zu. Man merkte deutlich dass er sich wegen der Schubkarre überanstrengt hatte. Battler lächelte gutmütig, der Junge war relativ zierlich und wahrscheinlich kurz vor seinem Wachstumsschub, es war vermutlich ziemlich schwer für ihn diese schweren Säcke zu tragen. Als er bei ihnen ankam verbeugte er sich hastig und begrüßte alle einsilbig. Um den Schein zu wahren unterdrückte er seinen raschen und schweren Atem und wandte sich ohne weitere Worte zu Gohda, der vorerst das Gepäck abgestellt hatte. Der Ältere von den beiden Bediensteten gab stillschweigend drei der Koffer an den Jungen weiter, der diese wortlos annahm auch wenn man ihm die Anstrengung, die er verzweifelt versuchte zu verstecken, ansah. Battler wollte sofort dazwischen gehen. Dieser Gohda war ihm eben noch sympathisch vorgekommen! Aber das war das Letzte! Er hatte selbst am Flughafen um zu zeigen wie stark und groß er geworden ist, alle der Koffer einmal angehoben und wusste genau das Gohda dem armen Jungen mit einem blöden Lächeln die aller schwersten Koffer gegeben. Doch bevor er irgendetwas tun konnte, bemerkte er Jessicas mahnenden Blick, der ihm sagte, dass er sich nicht einzumischen hatte. Die junge Erbin kannte ihre Mutter genau und konnte sie gut einschätzen. Wie jedes Mal auf der Konferenz war sie nervös und sah jede Kleinigkeit als Fehler an. Wenn Battler als Gast jetzt schon den Bediensteten helfen musste, würde er nur alles schlimmer machen, indem er den Zorn ihrer Mutter auf Kanon lenkte. Battler verstand jedoch nicht oder vielleicht doch, jedenfalls ignorierte er Jessica. „Hey Aniki! Ich wette, ich kann mehr Koffer tragen als du!“ George der anscheinend sofort verstanden hatte was Battler vor hatte sprang auf den Zug auf. „Haha, Battler-kun. Du bist zwar in die Höhe geschossen, aber ich bin immer noch der Ältere!“ Normalerweise war George nicht der Typ, der sich auf solch „machohafte“ Wettbewerbe einließ, was aber zum Glück nur seiner Mutter und seinem Vater auffiel, aber er empfand es als Pflicht Kanon zu helfen. Ohne zu fragen griff er sich zwei von Kanons Koffern und zwei von Gohda, Battler hingegen nahm sich dann die restlichen Koffer. „Das ist unfair! Ich könnte locker noch Zwei tragen!“, maulte er. Aus Mangel an Koffern war es ihm nur möglich drei Koffer zu tragen und da George Vier trug hatte er den Wettkampf schon verloren. „In Ordnung. Dann…“, George überlegte kurz. „….wer als Erstes am Gästehaus ist“ „Gästehaus?“ Jetzt war Battler verwirrt, was für ein Gästehaus, hier auf dieser Insel gab es doch nur dieses stink alte Anwesen. Hatte er nun sogar das erbauen eines Gästehauses verpasst?! „Ja, ein Gästehaus. Vor zwei Jahren wurde es erbaut“, mischte sich Krauss, Jessicas Vater in das Gespräch ein. „Mist! Dann kann ich selbst beim rennen nicht gewinnen!“ „Doch, doch. Einfach nur nach rechts, kannst es nicht verfehlen, Battler-kun“, erklärte das zukünftige Oberhaupt und grinste den beiden zu. Er fand es amüsierend wie die beiden sich in ihrer Stärke messen wollten. Es war beinahe wie bei ihm und Rudolph damals. Er lachte. „Okay, dann auf drei!“, rief Battler, doch anstatt das die beiden abwarteten sprinteten sie sofort los. Außer Atem ließen beide die Koffer auf den Boden fallen und lehnten sich erschöpft gegen die Wand des Gästehauses. Battler lachte glücklich. Er war eben der Gewinner-Typ das hatte er immer gewusst! Nun ja, er musste sich zwar eingestehen, dass George mehr zu tragen hatte, aber dafür hatte er den Weg nicht gekannt, also war alles Fair gewesen. Aus dem Augenwinkel bemerkte er wie Kanon im Laufschritt sich ihnen näherte. Er winkte sofort mit einem breiten Grinsen. Der stoische Angestellte hingegen entgegnete dieser freundlichen Gäste zunächst nichts. Mit einem neutralen Gesichtsausdruck senkte er dann das Haupt. „Danke“, murmelte er. „Kein Problem!“, lachte Battler und klopfte sich selbstgefällig auf die Brust. Er kannte Kanon zwar nicht so gut, aber er hatte das Gefühl, dass sie sich wetten ein Mal gut verstehen würden. Wenn Kanon es zulassen würde. Nicht auf den Rotschopf eingehend fuhr der schwarzhaarige Junge dann fort. „Erlaubt mir euch die Zimmer zu zeigen.“ „Ha! Endlich mal wieder einen bequemen Sitzplatz!“, rief Battler lachend und ließ sich mit einem lautem ‚plumpsen’ auf sein Bett fallen. Nach diesem Höllentrip war es großartig sich auf ein weiches Bett schmeißen zu können. Dem Rotschopf gefiel das neue Gästehaus, es war zwar wie alles im westlichen Stil, aber es war neu und nicht so stickig wie das alte Anwesen. Er schaute grinsend zu George der es sich lächelnd auf einem Stuhl niedergelassen hatte. „Und Aniki, wie sieht’s momentan aus? Schon ein Mädchen zum Heiraten in Sicht?“, witzelte Battler und lachte gellend, als George sofort anfing nervös zu verneinen. „Och komm schon! Du gehörst doch schließlich zu den Erwachsenen!“ Das stimmte nicht ganz, denn die Eltern hatten ihn genauso wenig wie Battler selber mit zur Diskussion genommen und hatten gesagt, dass die Kinder im Gästehaus bleiben sollten. Und jetzt saßen alle vier in dem Raum, dem ihn und George zugeteilt wurden war, beziehungsweise diesen Beiden und Jessica. Das Mädchen hatte beschlossen bei ihnen zu übernachten und somit mehr Zeit mit ihnen verbringen zu können. Immerhin gab es viel zum nachholen. „Battler-kun! Lass doch die blöden Scherze!“, wehrte George empört ab und lachte verunsichert. „Viel wichtiger! Hast du schon deine Herzensdame gefunden?“ Der Rotschopf grinste breit. Dieser holprige Ablenkungsversuch war so leicht zu durchschauen. Desto trotz antwortete er wahrheitsgemäß. „Ne richtige Traumfrau gab’s noch nicht. Nichts Festes.“ Der Junge unterstrich seine Aussage mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Viel interessanter ist aber wie es in Jessicas Liebesleben ausschaut“ „Was!?“, das Mädchen hatte sich die ganze Zeit herrlich über George amüsiert und war nun sofort total verkrampft. Battlers Grinsen wurde noch eine ganze Spur breiter. Hatte er da etwa den Jackpot gezogen? Doch bevor er weiter fortfahren konnte klopfte es an der Tür. „Ja?“ Jessica hatte sofort die Chance genutzt das Thema zu wechseln und wandte sich der Person vor der Tür zu. Welche sich dann langsam öffnete. Ein braunhaariges Mädchen stand nun vor Battler und verneigte sich höflich. „Ah, Shannon-chan. Hallo“, kam es erfreut von George und Battler starrte das Mädchen perplex an. Das war Shannon-chan? Das kleine Dienstmädchen das immer mit ihnen gespielt hatte? Und vor allem immer darauf geachtet hatte, dass sie keinen Unsinn anstellten? Das erste Mädchen in das er verknallt war? Im Augenwinkel bemerkte er Maria. Diese hüpfte fröhlich auf dem Bett auf und ab und rief: „Uu! Hallo! Uu! Uu!“ „Du bist groß geworden!“ Leider verloren Battlers freundliche Worte ihren Wert, da er ihr nicht ins Gesicht schaute, sondern, nun ja ihren Oberkörper anstarrte. Shannon der das unglaublich peinlich war, senkte ihren Kopf in Scham und fingerte nervös am Saum ihres Dress herum. Doch bevor Battler irgendwelche weitere Perversionen ausüben konnte, wurde der Rotschopf grob an den Haaren gezogen. „Au! Jessica! Du blöde Kuh!“, schrie er und versuchte Jessicas Hand die an seinen Harren zerrte abzuschütteln. „So Etwas muss bestraft werden!“, maulte sie und zog nur noch schlimmer. Battler der schon seine Haare ausgerissen vor sich sah, ergriff schnell Initiative um sie abzulenken und den Spieß umzudrehen. „Shannon-chan! Du weißt doch sicher ob Jessica ihren Traumprinzen schon gefunden hat, oder?“, fragte er unter Schmerzen und versuchte immer noch sich vorsichtig, um Jessica nicht zu verletzen, sich zu lösen. Was jetzt, da es wieder um Jessicas Privatleben ging, überraschend einfach war. Shannon schaute verwirrt auf und lächelte dann breit. Bevor sie jedoch antworten kann schrie Jessica aus voller Kehle, dass ihn dass einen feuchten Dreck angehen würde. „Fräulein Jessica, ich bitte sie etwas auf ihre Sprachwahl zu achten. Eure ehrenwerte Mutter wäre empört.“ Erschrocken drehten sich alle Anwesenden zu dem monotonen schwarzhaarigen Jungen um, der unbemerkt hinter Shannon aufgetaucht war. Selbst Shannon schien nicht davon Kenntnis genommen zu haben, denn sie ließ einen kurzen erschrockenen Schrei aus und fuhr herum. Jessica errötete und starrte den Boden an. Sie nickte beschämt. Hatte sie jetzt so rumgebrüllt und das vor Kanon-kun…was wäre wohl gewesen wäre es ihre Mutter gewesen? Oh, dann hätte sie sich wieder eine Standpauke anhören dürfen, aber eine deftige. Ein Mädchen sollte nicht so reden, hörte sie schon ihre Mutter keifen. „Nee-san, deine Präsenz ist im Wohnraum im Anwesen erwünscht.“, wandte der Junge sich an Shannon und schien die Anderen vorerst zu ignorieren. „Ah! Ich komme sofort!“, entfuhr es dem Dienstmädchen und wollte schon los eilen hielt aber kurz inne, als ihr einfiel warum sie eigentlich gekommen war. „Das Essen wird pünktlich um halb zwei serviert. Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt.“ Sie machte hastig einen Hofknick und hastete dann den Gang entlang. Kanon der nun alleine vor der Tür stand schaute ihr kurz nach. Dann schaute er zu den vier jüngsten Mitgliedern der Ushiromiya-Familie. „Falls sie nach irgendetwas verlangen, ich bin im Bedienstetenraum.“ Er verneigte sich förmlich, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Seine leisen Schritte waren nicht zu hören. So wie sich für ein Ausstattungsstück gehörte. Es sollte nur bemerkt werden, wenn der Besitzer es wünschte. „Nee-san!? Shannon-chan ist Kanon-kuns Schwester!?“ Battler war verwirrt, dass hätte sie ihm doch aber erzählt, oder? „Nicht leiblich. Aber, wie soll ich es sagen...Sie stehen sich sehr nahe, glaub ich zumindest.“, erklärte George ihm und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. George war sich da selber nicht ganz sicher. Beide sorgten zwar um sich wie um ein leibliches Geschwisterkind, aber er wusste nicht ob Kanon-kun sich zumindest ihr öffnete. Die leicht bedrückte Stimmung, die scheinbar immer entstand wein ein gewisser, ernster Junge auftauchte, war schnell vergessen, als die Vier wieder anfingen über dies und das zu quatschen. Battler starrte gierig dein Nachtisch an. Er konnte es gar nicht abwarten den zu kosten. Der Hauptgang war ja schon fantastisch, aber der Nachtisch ließ ihm das Wasser im Mund zerlaufen. Aufgeregt spielte er mit seiner Gabel und betrachtete weiterhin auf den Wagen „Fang ja nicht an zusabbern.“, neckte ihn Jessica spielerisch und lachte. „Jessica!“, mahnte ihre Mutter sie sofort. Solch eine Sprache geziemte sich einfach nicht für ein Mädchen und machte nur schlechten Eindruck. Es würde Jessica auf Dauer nur schaden. „Achte darauf wie du sprichst.“ Battler, der sich dadurch ermutigt fühlte, grinste breit. „Hör auf deine Mutter! Sonst kriegst du nie einen ab!“ Der Rotschopf stockte geschockt, als Jessica traurig den Kopf senkt. Er hatte definitiv einen wunden Punkt getroffen. Und das ohne es zu wollen. „Liegt es wirklich daran wie ich spreche?“ Natsuhi schaute überrascht zu ihrer Tochter. War sie etwa so unsicher? Sie kannte ihre Tochter nur als eine selbstbewusste und manchmal burschenhafte Persönlichkeit. Das sie sich von so etwas einschüchtern ließ war ihr neu. Einwenig von der Situation überfordert wusste sie nicht wie sie jetzt mit Jessica umgehen sollte. Kanon, der ausnahmsweise half den Tisch für das Dessert abzuräumen, überhörte das Gespräch. Er wusste zwar das er sich nicht einzumischen hatte, desto trotz überkam ihn ein Drang es doch zu tun. Zum Glück war er auf der anderen Seite des Tisches, ansonsten hätte er diesen Drang tatsächlich nachgegeben. Seine ‚Schwester’ hingegen lächelte warmherzig, als sie Jessicas Teller nahm und sagt fröhlich: „Wenn ein Junge dich wirklich mag, dann spielen Dinge wie die Ausdrucksweise keine Rolle. Ich bin mir sicher ihm würde das nichts ausmachen.“ Jessica nickte nur Stumm und grinste dann breit. Natsuhi fiel ein Stein vom Herzen. Diener hatten sich normaler Weise nicht in das Gespräch ihrer Arbeitgeber einzumischen, aber dies Mal würde sie es durchgehen lassen. Immerhin schienen diese Worte Jessicas Laune deutlich gebessert zu haben. Battler seufzte erleichtert, die Stimmung beim Essen war ohnehin angespannt gewesen, wäre jetzt seine Cousin auch noch schlecht gelaunt… Na danke! Er konnte auch ohne ständiger miese Laune leben. Der Rotschopf lachte amüsiert, als Shannon ihn nun vielleicht zum hundertsten Mal ermahnt hatte nicht zu gierig auf den Korb zu starren. Die vier ‚Kinder’ hatten beschlossen ein Picknick am Strand zu machen und Shannon hatte sich den nachdem sie ein paar ‚Fressalien’, wie Battler sie nannte, besorgt hatte sich ihnen angeschlossen. Lachend verließen die Fünf dann das große Anwesen. Nur um dann von dem wunderschönen Rosengarten begrüßt zu werden. Die Rosen bestaunend schlenderte sie dann durch den Garten, es war nicht nötig sich zu beeilen. Sie hatten Zeit. Doch Shannon schien es plötzlich ziemlich eilig zu haben, ohne Vorwarnung rannte sie los und verschwand hinter einer Hecke. „Wartet kurz!“ schrie sie dann. Verwirrt blieben die vier jüngsten der Oshiromiya-Familie erst einmal stehen. Sie wussten jetzt nicht was sie tun sollten. Und wie es Shannon auch schon gesagt hatte mussten die Vier auch nicht lange warten, denn das Dienstmädchen kam rasch wieder zurückgelaufen. Doch dieses Mal hatte sie nicht nur den Korb mit, sondern hatte auch noch einen protestierenden Kanon an der Hand. „Es würde euch doch sicherlich nichts ausmachen, wenn Kanon-kun mitkommt, oder?“, fragte sie dann leicht beschämt. Sie hätte bevor sie den jungen geholt hatte fragen sollen. Battler schüttelte eifrig den Kopf. Ihm machte das überhaupt nichts aus. Nein, er fand das war sogar eine richtig gute Idee. Natürlich, Kanon-kun war vielleicht nicht die beste Person mit der man klar kommen konnte, aber Battler hielt Kanon für interessant und wollte ihn etwas näher kennen lernen. Er war sich sicher, dass er nach einer Zeit prima mit ihm klar kommen würde. „Nee-san! Ich sagte doch schon, dass ich nicht kann!“, mischte sich nun Kanon ein und riss sich endgültig von Shannon los. „Gar nicht wahr! Du hast doch jetzt auch keine Schicht!“, empörte sich das Dienstmädchen. Sie wollte das Kanon sich endlich mal amüsierte! Er hatte nie etwas anderes außer Arbeit im Kopf und wusste nicht mal wie man mit Menschen im gleichen Alter umgeht. Ein wenig Gesellschaft würde ihm sicher gut tun. „Du willst deiner Schwester doch keine Bitte abschlagen, oder?“ Das war wohl das Beste was sie sagen konnte um Kanon zu überreden. Dieser Satz hatte bis jetzt immer funktioniert, egal worum es ging. Und auch dieses Mal sollte es dabei bleiben. Weiterhin mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck nahm er ihr den Korb ab und ging los. Es herrschte Hochstimmung unter den vier Cousins und Shannon, nur Kanon schien sich nicht ganz der guten Laune anschließen zu können. Jedoch ließen die anderen sich davon nicht ihr Picknick vermiesen. Als sie schließlich am Strand angekommen waren und sich ein schönes Fleckchen gesucht hatten, breitet Shannon fröhlich summend die Decke aus. Kanon der als Diener es als seine Pflicht sah, begann das Essen und die Getränke aus dem Korb zu nehmen. Jessica die verträumt auf das graue Meer hinaus blickte fuhr zusammen, als sie einen spitzen Schrei vernahm. Verwirrt schaute sie zur Quelle des Lärmes. Sie lachte ungläubig. „Wa-Was? Kanon-kun!?“ Kanon saß vollkommen in Panik auf dem Boden und versuchte verzweifelt mehr Abstand zwischen sich und dem Korb zu bekommen. Battler eilte alarmiert zu dem Ursprung der Aufregung. Er brach in bellendes Gelächter aus. „Du machst dieses Angestell, wegen…wegen eines Fischs?“ Sofort stimmten George, Maria und Jessica in das Lachen ein, als Battler eine große Makrele aus dem Korb hervorhob. Shannon, die nun neben Kanon kniete kicherte und nahm ihm die Mütze vom Kopf und war sie George zu. „Du wusstest es, Nee-san!“, rief er empört aus und stierte böse zu ihr hoch. Sie lachte nur noch mehr und wuschelte ihm gutmutig durch das schwarze Haar. „Das du immer noch solch eine Angst vor Fischen hast“ Shannon hatte natürlich gewusst, dass eine Makrele im Korb lag. Immerhin hatte sie den Korb zusammen mit Kumasawa gepackt. Diese hatte nämlich die Idee gehabt Kanon einen kleinen Schrecken einzujagen, in dem sie eine ihrer heiß geliebten Makrelen in den Korb legte. Ein weiterer Grund warum Shannon Kanon unbedingt dabei haben wollte. „Ich hab gar keine Angst! Ich kann Fische nur nicht ausstehen!“, sagte der Junge und versuchte wieder seinen emotionslosen Ausdruck aufzusetzen, was ihm nicht all zu gut gelang. „Und jetzt hätte ich gerne meine Mütze wieder.“ Es ist natürlich klar, dass Kanon seine Mütze vorerst nicht wiederbekam. „Ich wusste gar nicht, dass Kanon-kun Angst vor Fischen hat“, sagte Jessica fröhlich und kicherte. Zusammen mit Maria und Shannon schlenderten sie einwenig über den Strand. In Marias Fall eher hüpfen. „Uu! Fisch! Uu!“ „Ja, die hat er schon seitdem er ganz klein war. Ich hatte aber gedacht, dass er sie Mittlerweile zumindest einwenig überwunden hätte…“ Die drei Mädchen hatten beschlossen sich zunächst von den Jungen zu trennen. Hauptsächlich damit Battler, wie er es selber genannt hatte eine „Typen-Freundschaft“ knüpfen konnte und da hatten laut ihm Mädchen nichts zusuchen. „Findest du nicht auch das, das Meer nicht außergewöhnlich blau ist?“ Jessica lachte, über den Witz Shannons den wahrscheinlich nur sie verstand. Das Meer war zwar tiefgrau, jedoch war es für Shannon vom schönsten blau. Und das nur weil George da war. Seitdem Shannon ihr das erzählt hatte, benutzten sie den Satz immer beiläufig und scherzten damit. Maria, die das natürlich nicht verstand, legte verwirrt den Kopf schief und murmelte dann leise und dann immer lauter: „Meer ist doch grau! Uu! Uu! Grau! Uu! Uu!“ „Schon in Ordnung, das erklären wir dir wenn du älter bist“ Bevor Maria auch nur protestieren konnte hörte man abermals einen Schrei und dann ein lautes Platschen. Erschrocken drehten sich die Mädchen zu dem Ursprung des Geräusches. Battler stand mit hochgekrempelter Hose im Wasser und grinste breit, neben ihm stand George dessen Lächeln langsam verschwand. Und dann bestätigte sich Shannons furchtbarer Verdacht. Sie sah wie Kanon verzweifelt wieder auftauchte und nach Hilfe schrie. Panisch rannte das Dienstmädchen los. Die Beiden hatten ihn ins Wasser geworfen und schienen jetzt erst realisieren das Kanon kurz vor dem ertrinken stand. Ohne zu zögern hechtete sie ins Wasser und zerrte Kanon, der Mittlerweile wieder im Wasser versunken war, nach oben. Sie bemerkte wie ihr auch schon im normalen Zustand schweres Kleid sie nach unten zog. Schwer atmend schwamm sie ein kleines Stück damit sie wieder Boden unter den Füßen hatte. Zum Glück hatten sie ihn nicht all zu weit ins Meer geworfen. George und Battler die nun endlich verstanden was passiert war eilten zu dem Mädchen und nahmen ihr den Jungen ab, welcher krampfhaft hustete und sich dann scheinbar beruhigte. Jedoch ging sein flacher Atem schwach. Battler setzte besorgt den jungen Bediensteten auf dem weichen Sandboden ab und richtete ihn sachte mit einem Arm auf. Er hatte sich wirklich nichts Böses dabei gedacht! Er hätte ja nicht wissen können, dass Kanon-kun Nichtschwimmer war. Der Junge war ständig so ernst und deshalb wollte er ihn einwenig aus dem Konzept bringen. Er verfluchte sich und seine dumme Idee! Da Kanon nicht allzu lange unter Wasser war, kam der Diener schon bald wieder zu Kräften und stütze sich mit Mühe auf. Beschämt senkte er das Haupt. Er zitterte unkontrolliert. Es war Oktober und das Meereswasser daher furchtbar kalt. Frierend rieb er sich, die wegen dem Salzwasser brennenden Augen. „Mir geht es gut, Battler-sama“, beruhigte er den Rotschopf der immer noch neben ihm hockte, was für diesen aber nicht allzu überzeugend war. Jedoch erkannte er an dem ausweichenden Blick des Junges, dass jetzt zu viel Hilfe, als auch übertriebene Entschuldigungen, unangebracht waren. Er vermutete das, dass kleine bisschen Stolz den Kanon hatte verletzt wurde. Aber nichts tun war ihm zu wieder. Fragend schaute er zur George, der sein Jackett zärtlich um die zitternden Schultern der besorgten Shannon legte, welche sich zwang nicht auch noch zu Kanon zu eilen. Der Junge brauchte Luft und wenn jetzt alle sich um ihn versammelten würden sie alles nur schlimmer machen. Inspiriert von den Beiden wollte sich Battler auch sein Jackett ausziehen, aber ihm kam schon jemand zu vor. „Fräulein Jessica! Nicht!“, wehrte sich der Junge und wollte sich das Oberteil was ihm gerade um die Schultern gelegt wurde wieder von sich schütteln. „Das ist schon in Ordnung!“, antwortete sie und verstärkte ein wenig den Druck auf seinen Schultern. „Komm! Wir gehen jetzt zurück und dann ziehst du dich erstmal um, okay?“ Lächelnd half sie Kanon hoch, dem das wahrscheinlich alles furchtbar unangenehm war. Battler seufzte zufrieden und ließ sich, wie er es an dem Tag schon einmal getan hatte, auf seinem weichen und bequemen Bett fallen. Das Abendessen war so genial gewesen! Er hatte noch nie so ein leckeres Kalbssteak gegessen. Und wie das gerochen hatte. Noch vom Essen auf Wolke sieben schwebend, bemerkte Battler gar nicht den ersten Gesichtsausdruck auf Georges Gesicht. „Battler-kun, was meinst du…kann man diesen Brief für bare Münze nehmen?“ Der Angesprochene blickte überrascht auf. Beschäftigte sein Cousin sich etwa immer noch mit diesem ollen Brief? Das war wahrscheinlich nur ein Streich den Großvater inszeniert hatte. Nichts weiter. Aber George schien das furchtbar ernst zu nehmen. Genau wie die Erwachsenen. „Nee, Großvater will uns nur veralbern oder so“ Battler gab es zwar nicht zu, aber er selbst, als er an diesem Tag das erste Mal die Schrift der Hexe Beatrice gesehen hatte, war schockiert gewesen. George blickte unentschlossen aus dem Fenster. Kurz vor dem Essen hatte es angefangen zu regnen und er, Battler, Maria und Jessica waren die ganze Zeit im Rosengarten gewesen und hatten verzweifelt nach der fast verwelkten Rose gesucht, die sie bei ihrer Ankunft markiert hatten. Dabei war ihnen dann unter zahlreichen Rosen versteckt ein Umschlag aufgefallen. Vorsichtig in einer Plastikhülle gepackt stach her unter den vielen Rosen heraus und hatte prompt die Aufmerksamkeit. In diesem Brief verkündete eine Person, die sich selber Beatrice nennt, das der jenige der das legendäre Gold ihres großvaters, mit dem er angeblich die Familie wieder aufgebaut hat, findet würde auch zum Haupt der Familie und das alle herzlich dazu eingeladen wären, dem Hinweis, dem Nachruf der Hexe Beatrice, der an ihrem Portrait in einer der Hallen steht zu folgen. Plötzlich fing Maria die, die ganze Zeit geschwiegen hatte, ganz ruhig die Botschaft aufzusagen. Kein „Uu“ und auch nicht in ihrer normalen hohen Stimme. Es klang monoton und ihre leise Stimme zog die Anwesen in ihren Bann. „Meine geliebte Heimatstadt, der Süßfischfluss läuft durch sie hindurch. Du, der nach dem Goldenen Land strebt, folge ihm Abwärts und suche den Schlüssel. Wenn du ihm Flussabwärts folgst, wirst du ein Dorf finden. In diesem Dorf suche nach der Küste von der dir die zwei erzählen werden. Dort schläft der Schlüssel zum Goldenen Land. Der, der seine Hand auf den Schlüssel legt, soll unter folgenden Regeln reisen. In der ersten Dämmerung, sollst du die sechs Opfer, die vom Schlüssel erwählt worden, da bringen. In der zweiten Dämmerung, sollen die Überlebenden die Beiden auseinanderreißen die sich nahe stehen. In der dritten Dämmerung, sollen die Überlebenden meinen ehrenwerten Namen hochpreisen. In der vierten Dämmerung, höhle heraus den Kopf und töte. In der fünften Dämmerung, höhle heraus die Brust und töte. In der sechsten Dämmerung, höhle heraus den Magen und töte. In der siebten Dämmerung, höhle heraus das Knie und töte. In der achten Dämmerung, höhle aus das Bein und töte. In der neunten Dämmerung, soll die Hexe wiederauferstehen und niemand soll mehr leben. In der zehnten Dämmerung, soll die Reise ihr Ende nehmen und du sollst das Land des Goldes erreichen. Die Hexe soll den Weisen loben und ihn mit vier Schätzen entlohnen. Einer soll sein, all das Gold des Goldenen Landes. Einer soll sein, die Wiederbelebung der Seelen der Toten. Einer soll sein, sogar die Wiederbelebung der verlorenen Liebe sein. Einer soll sein, die Hexe für alle Zeit schlafen zu lassen. Ruhe in Frieden, meine meist geliebte Hexe, Beatrice“ ________________________________________________________________________________ Ich weiß meine Übersetzung ist grauenhaft, aber ich versteht das einfach immer nur und im Deustchen ausdrücken ist dann irgendwie schwer. Im übrigen die Teile die erst einmal Sinnlos und Klischeehaft wirken haben einen Sinn, vertraut mir. Verbesserungsvorschläge sind erwünscht. Kapitel 2: Alles ist vergänglich -------------------------------- Der Raum war in ein überraschtes Schweigen gefallen, als Maria plötzlich angefangen hatte aus ihrem kleinen Block den Nachruf der Hexe vorzulesen. Das kleine Mädchen schien wie in Trance zu sein. Jessica war die erste die, die Stille durchbrach. „Ist doch jetzt egal! Mit uns hat das überhaupt nichts zu tun! Lasst uns lieber die Zeit die wir miteinander verbringen können genießen.“ Battler nickte eifrig und streckte sich. Nur weil die Eltern unbedingt wie die Aßgeier über dem Erbe flogen hieß das nicht, dass sie keinen Spaß haben dürfen. George schien unentschlossen zu sein, jedoch sagte er nichts mehr zu dem Thema, sondern lobte Maria stattdessen: „Du kannst aber schon gut lesen!“ Diese nickte dann eifrig und verkündete stolz. „Uuu! versuche schon ganz lange das Rätsel zu lösen…Uuu! Uu!“ Maria war ganz aufgeregt. Nochmalerweise schimpfte ihre Mutter immer mit ihr, wenn sie über Beatrice oder die Botschaft sprach. Also war dieses Lob für sie was ganz besonderes. „Und wie weit bist du schon gekommen?“, hakte der Älteste von ihnen nach, wahrscheinlich nur um dieses angenehme Thema zu halten. „…uu…Nicht weit…Beatrice Rätsel ist ja auch schwer…nur ein andere Hexe kann das lösen…uu! Uu!“ George lachte sanft und nickte dann. „Genau“ Natürlich wusste er, dass das Rätsel von seinem Großvater geschrieben wurde und Beatrice gar nicht existierte. Aber man sollte Kindern nicht schon zu früh ihre Illusionen nehmen, dass war es doch schließlich was Kinder ausmachte. George selber hatte auch einmal an die Hexe geglaubt, jedoch war er im Gegensatz zu Maria beängstigt gewesen. Die Legende von Beatrice, einer Hexe die in den tiefen des Waldes in Rokkenjima hauste, hatte sich einmal die Großmutter von ihnen allen ausgedacht. Sie hatte es damals ihren Kindern erzählt damit diese nicht im Wald spielten. Das war was sie als Kinder alle geglaubt hatten, doch die Legende hatte sich scheinbar immer weiter ausgebreitet. Die Hexe war auch diejenige die ihrem Großvater half, nach einem furchtbaren Erdbeben das die gesamte Ushiromiya-Familie mit Ausnahme Kinzos auslöschte, das Familienimperium wieder aufzubauen, indem sie ihm zehn Tonnen Gold schenkte….nein im Tauschhandel überreichte. Und jetzt war angeblich die Hexe gekommen und wollte alles zurück, mit eingeschlossen, Alles was Kinzo durch ihr Gold erreicht hatte. Doch das hörten die Geschichten auch nicht auf. Irgendwann hatte Kinzo in einer der Hallen ein riesiges Portrait von ihr auf gehangen und hatte sich in einem Studienraum verschlossen. Spätestens in diesem Moment munkelten die meisten, dass es Beatrice wirklich gegeben hatte und sie seine Geliebte gewesen war. George hielt diese ganzen Gerüchte nur für Schwachsinn, aber seit dem Brief war seine Meinung einwenig ins wanken geraten. Die Eltern waren alle furchtbar angespannt und erinnerten ihn ein wenig an Raubtiere, die nur darauf warteten sich auf ihre Beute zu stürzen. Ihr Großvater war schon lange krank und ihnen wurde schon vor einem Jahr mitgeteilt, dass er eigentlich es nicht länger als drei Monate schaffen würde. Aber Kinzo war ein sturer Mann, der scheinbar sehr an seinem Leben hing und sich auch nicht vom Tod kleinkriegen ließ. George kannte seinen Großvater eigentlich nicht besonders. Nur früher hatte er Kontakt mit den Mitgliedern der Familie aufgenommen, jetzt schloss er sich immer in seinem Studienraum ein und widmete sich seinem okkulten Hobby. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus den Gedanken. „Herein?“, rief Jessica und an ihrem Ton bemerkte man deutlich, dass sie die Ablenkung sehr schätzte. „Fräulein Jessica“, kam die höfliche Begrüßung, als sich die Tür öffnete und Kanon in den Raum trat. Er hatte einen Regenschirm in der einen Hand und in der anderen Hand eines der Geräte das Asthmatiker brauchten, wenn sie einen Anfall haben. „Sie haben bei ihren Sachen aus dem Anwesen ihren Inhalator vergessen.“ George lächelte, als Jessica hastig aufsprang und das kleine Gerät annahm. Ihr Asthma war ihr immer noch peinlich. Eine Tatsache die George in Bezug auf sich selber zwar nicht verstand, aber in Jessicas Fall genau wusste was ihr daran so unangenehm war. Sie war stolz und genau diese Eigenschaft machte für sie diese Einschränkung unerträglich. Besonders seitdem es schlimmer geworden war. Sie war auf Hilfsmittel angewiesen und musste vor Anderen Schwäche zeigen. Zu Georges Überraschung wandte sich der Diener dann an ihn. „Nee-san hat ihren Schirm vergessen, als sie etwas im Anwesen holen wollte, würden sie ihn ihr doch bitte bringen, George-sama?“ Sein Blick war stur auf ihn gerichtet und trotz das er immer sagt er sein nur ein Möbelstück schien er keine Widerworte zu dulden. Der Angesprochene nickte, nahm den Schirm und verließ mit einem entschuldigenden Lächeln den Raum. Battler schaute George verwirrt nach, Shannon wäre doch nie so unbedacht und würde bei diesem Storm ihren Regenschirm vergessen. Zudem würde sie spätestens nach verlassen des Gasthauses ihren Fehler bemerken, zurück eilen und sich einen Schirm besorgen. Außer natürlich das war alles nur… „Oh, jetzt hab ich es“ Die einzige logische Erklärung dafür war, das das alles nur eine Lüge war, beziehungsweise ein Vorwand. Aber wieso sollten sie Jemanden solch eine Farce vorspielen? Außer natürlich den Beiden war es peinlich. Ja, Battler war eine Person die schnell solche Vermutungen anstellte. Er nannte es das Schachbrett umdrehen. Er sah sich „Züge“ die für ihn auf den ersten Blick unverständlich vorkamen, aus der Sicht des „Gegners“ an. Diese Art des Denkens hatte er sich bei seiner Stiefmutter abgeguckt, welches einer der Gründe war warum er sie bewunderte. „Hasse aber lange gebraucht“, neckte ihn Jessica und setzte sich auf ihr Bett. Solch eine auffällige Ausrede, die wahrscheinlich nur dafür gedacht war damit man ihnen peinliche Fragen ersparte. „Wenn ihr mich dann bitte entschuldigt“, unterbrach Kanon die beiden Cousins. „oh…Hey warte mal“, rief Battler aus. Ihn plagte immer noch einwenig das schlechte Gewissen. „Entschuldigung wegen eben“ „Ich danke ihnen, aber ihre freundlichen Worte sind an mir verschwendet, Battler-sama. Ein Möbelstück, wie ich es bin, benötigt ihre Worte der Entschuldigung nicht.“ Battler verzog das Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte, auch Jessica schien das was Kanon da von sich gab nicht als besonders…berauschend….zu empfinden. Maria hingegen fiel jetzt wieder etwas ein und begann damit, was auch Battler etwas früher am Tag zu schaffen gemacht hatte. „Uu! Fisch! Uu! Angst! Uu!“ Sie machte sich auf ihre unschuldige Art über Kanon lustig. Dieser senkte beschämt das Haupt. Fröhlich, das Rätsel um Beatrice vergessend, hüfte sie auf ich zu und grinste ihn breit an. „Also…wenn…ihr…mich bitte nun entschuldigt“ „Nö! Wie wär’s wenn du einfach hier bei uns bleibst!“, beschloss Battler und grinste breit, sein Unbehagen wegen dem Vorfall am Strand war wie weggeblasen. Das war die zweite gute Gelegenheit ihn besser kennen zu lernen und so schnell würde sie ihm nicht durch die Lappen gehen. Maria, die immer noch „Fisch! Uu!“ rief packte Kanon am Arm und zog in zu einen der Betten. Mit einem kleinen ‚plumps’ saßen nun beide auf demselben Bett wie Jessica. Welches nur Kanon miserables Gefühl verstärkte. Er war dem gnädigen Fräulein viel zu nah und das gehörte sich nun einmal für einen Bediensteten nicht. Battler, der die bald aufkommende unangenehme Stille voraussah, dachte nach und überlegte sich hastig ein Gesprächsthema. „Sag mal, woher wusstest du das Jessica ihr Inhaliergerät vergessen hatte, hast du dich etwa in ihr Zimmer geschlichen oder was?“, scherzte er mit einem breiten Grinsen. Leider schien Kanon das nicht sonderlich witzig zu finden. „Kumasawa-san hat die Betten in den Zimmern gemacht und es ist ihr dabei aufgefallen, also hat sie mich gebeten ihn dem ehrenwerten Fräulein zu geben.“ Seine Miene hatte sich nicht einen Moment lang verändert, immer die gleich bleibenden Emotionslosigkeit. Battler gab nicht auf, diese Nuss würde er schon knacken. Shannon saß ein klein wenig ungeduldig auf der überdachten Bank in der Nähe des Rosengarten, im Frühling konnte man von hier aus am besten die wunderbare Pracht der Blumen bewundern. Neben ihr lag ein Regenschirm, den sie gelegentlich in die Hand nahm. Je länger sie wartet, desto mehr wunderte sie sich ob Kanon-kun nun doch nicht George-sama ihre Nachricht überbracht hatte. Sie und George hatten sich hier immer getroffen. Doch die plätschernden Schritte die sich ihr dann näherten überzeugten sie rasch vom Gegenteil. „Es regnet ziemlich schlimm, nicht wahr?“, meinte George dann nach ein paar Sekunden der Stille. Es war ein lächerlicher Satz um ein Gespräch einzuleiten, jedoch war es besser als Nichts. Sein Gegenüber nickte nur und lächelte ihn an. George war einwenig hilflos. Normalerweise kam die Konservation zwischen den Beiden immer wie von selbst, aber Heute war es anders. Was vielleicht daran lag, dass George an diesem Tag endlich den letzten Schritt wagen wollte und wirklich alle Möglichkeiten des Gesprächs ausgeplant hatte. Und wie es immer war wenn man etwas geplant hatte…lief es natürlich nach diesem. Also entschied sich George alles etwas direkter anzugehen. „Sayo, was…was willst du eigentlich machen, wenn du Rokkenjima verlässt.“ Shannon horchte auf, als sie ihren richtigen Namen hörte. Die Namen Shannon und Kanon waren nur Aliase die sie seitdem verlassen ihres Heims, das von der Ushiromiya-Familie unterstützt wurde, angenommen hatten. Das Dienstmädchen dachte nach. ….Wenn sie Rokkenjima verlassen wird…sie wusste es wirklich nicht und ihr war noch nicht Mal klar ob sie Rokkenjima jemals verlassen würde und einen anderen Beruf annehmen würde. Sie war zudem ein klein wenig verwirrt, warum George-san ausgerechnet jetzt darüber reden wollte. „Ich weiß nicht“, gab sie ehrlich zurück. George nickte nur und atmete tief ein. „Weißt du, ich habe meine Zukunft schon ganz klar in Sicht.“ Shannon starrte ihn neugierig an und in ihre kroch ein Verdacht hoch, ein Verdacht der sie verängstigte als auch etwas wie Hoffnung hervorrief. Er hatte schon häufiger solche Andeutungen gemacht. Sie nahm auch nicht wirklich wahr was er ihre erzählte. Irgendetwas über Firmen und Ausbildung. Es wirkte alles so irreal. „…und ein weiter wichtiger Punkt bist du…“, seine Stimme war leiser geworden, sanft. Mit einem sicheren Lächeln, was ein wenig gezwungen wirkte, wahrscheinlich war er ziemlich nervös, suchte er etwas in seiner Hosentasche. Sein Lächeln wurde noch eine Spur gezwungener, als er den gewünschten Gegenstand fand und ihn aus der Tasche holte. Er war unsicher, trotz der Tatsache, dass er nicht einen Moment zweifelte, dass sie seine Gefühle erwiderte. Aber er musste jetzt das Gegenteil von unsicher sein! Wenn er selbst zweifelnd wirkte, dann würde die Entscheidung Shannon nur schwerer fallen. Als Shannon das kleine verzierte Kästchen erblickte wusste sie nicht was mit ihr geschah. Trotz der Vermutung war das einzige Gefühl was sie wahrnahm Unglaube. Überrascht schlug sie beide Hände vor dem Mund. Sie wusste nicht was sie Denken, geschweige denn tun sollte. Natürlich hatte sie wenn sie ehrlich war schon mal beim Tagträumen sich mit dem Gedanken an genau diesen Moment erwischt. Aber…das waren alles nur verrückte Szenarien und Träumerrein…das hier war die Realität und George-san stand wirklich vor ihr. Shannon nahm all ihren Mut zusammen und blickte unsicher in die Augen ihres Geliebten. Dann wurde die Antwort so klar…er brauchte gar nicht mehr zu tun, als die Schatulle zu öffnen. Mit immer noch zitternden Händen nahm sie den Ring und steckte sich ihn an den Ringfinger. Unter Tränen lächelte sie zurück. Es brauchten keine Worte gesprochen werden, beide kannten die Antwort. George fühlte sich als wäre eine solch große Last von seinen Schultern genommen wurden, dass er auf der Stehle hier vor ihr zusammenbrechen konnte vor Glück. Er hatte tief in seinem Herzen immer gewusst, dass sie den Antrag annehmen würde. Aber trotzdem hatte ihn immer eine solche Unsicherheit gequält. Sein gezwungen scheinendes Lächeln ersetzte sich schnell durch ein breites fröhliches Grinsen, welches untypisch für ihn war. Jedoch kümmerte ihn das nicht…er war einfach glücklich. Kanon saß mit neutraler Miene auf dem Bett und starrte stur die Wand an. Keinen Ton von sich gebend saß er einfach nur da und versuchte alles auszublenden. Er war kurz nachdem man ihn mehr oder weniger dazugedrängt hatte zubleiben noch einmal im Bedienstetenzimmer gewesen und hatte Genji-san gefragt ob es in Ordnung war, danach war er gezwungenermaßen in den Raum zurückgekehrt. Zu seinem Glück waren alle Drei in eine neue Unterhaltung verwickelt und die Aufmerksamkeit lag mehr auf Battler-sama. Also konnte er sich schön heraushalten und die Zeit die er hier verbringen musste absitzen. Als hastige Schritte aus dem Flur ertönten kamen alle Unterhaltungen abrupt zu halten. Die Tür aufgerissen und im Rahmen standen George und Shannon, beide strahlten förmlich. Die Stirn runzelnd betrachte der Junge die Beiden genauer… sein Blick fiel auf Shannons Hand und sein Atem stockte für einen Moment. Rasch stand er auf, ignorierte das seine „Schwester“ und George-sama etwas sagen wollten und verließ den Raum ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen. Shannon stockte als Kanon aus de Raum stürmte und sie böse anstarrte. Was… „Kanon-kun!?“ „Du brauchst dich nicht zu erklären“ Das Dienstmädchen sog scharf die Luft ein und schaute ihrem Bruder nach…sie wollte doch nur… George und sie hatten nachdem sie noch eine Weile in ihrem Glück geschwelgt hatte beschlossen es zumindest Battler, Jessica, Maria und Kanon schon mitzuteilen. Sie an ihrem noch jungen Glück teilhaben zu lassen. Doch die kalte Gäste Kanons rüttelte sie brutal wach. Und Zweifel überkamen sie…nicht an ihrer Entscheidung…nein, aber an der Wahl des Zeitpunktes. Auch vergaß sie in welchen Ärger sie und George sich brachten, mit Grauen erinnerte sie sich wie Eva-sama sie schon einmal darauf hingewiesen hatte sich von George fern zu halten. Aber das schlimmste war, dass Kanon nicht hinter ihr stehen würde. Ihre Überlegungen kamen zu halt, als sie bemerkte dass George sachte ihre Hand ergriff und sie leicht drückte. „Lass ihn, es hat ihn sicher nur überrascht“ Auch Georges Lächeln konnte sie nicht davon vollkommen überzeugen, trotzdem verdrängte sie diesen finsteren Gedanken erstmal. „Oh! Mein! GOTT! Ist das ein Ring!?“, schrie Jessica fast außer sich vor Freude. „Woah! Aniki! Heiraten? Und dann noch die süße Shannon-chan? Du Teufelskerl!!“, Battler grinste breit und ging auf das frisch verlobte Paar zu. „Uu!? Uu!?“ Maria wollte auch verstehen warum alle so fröhlich waren! Das war nicht fair das nur Maria nicht verstehen sollte! Das war total blöd! Verwirrt schaute sie von einem zum anderen und machte immer wieder ein konfuses „Uu“. „Maria-chan! Siehst du den Ring an ihrem Finger? Das heißt das die Beiden bald heiraten!“, erklärte Jessica und deutete auf den klar sichtbaren Ring an Shannons Finger. „Uu!“ Heiraten war schön! In den Büchern, waren zwar immer die Hexen die angeblich alles zerstörten, aber das war natürlich nicht wahr! Hexen sind immer ganz nett! Aber Hochzeiten waren fröhlich und Maria mochte es wenn alle fröhlich waren. Die Hochstimmung kam leider als zu bald wieder zu halt. Als die Überraschung und Begeisterung ein wenig abklang, mit Nichten völlig verschwand, wurde Shannon das Fehlen Kanons schmerzlich bewusst. Sie wollte, dass er ihnen auch gratulierte und ihnen ihren Segen gab. „Ich red mal mit Kanon-kun“ Überrascht richtete sich der Blick des Dienstmädchen auf Jessica, die mit einer Miene zu ihr schaute, die eindeutig zeigte das sie am grübeln war. Wahrscheinlich überlegte sie wie sie am besten zu ihm durchdringen konnte. „Ich kann akzeptieren, dass er sich selber alles Glück verwehrt, aber dir und dann noch zu einem Zeitpunkt wo er dich beglückwünschen sollte. Nein, das kann ich nicht so stehen lassen“, meinte sie und lächelte aufmunternd. „Das ist richtig! Ich komm mit!“, mischte sich nun auch Battler ein. Enthusiastisch legte er eine Hand auf Jessicas Schulter. „Nein“ Das war ihre schlichte Antwort, die schon ein fast lächerliche Reaktion von Battler heraufbeschwor. „Wie nein!?“, fragte er nach fassungslos und starrte sie an. „Nein, halt. Ich will nicht behaupten, dass ich ihn gut kenne“ Alles was Jessica eigentlich von ihm wusste war, dass was Shannon ihr erzählt hatte. „Aber, seien wir doch mal ehrlich wenn so viele auf ihn einreden, dann fühlt er sich wetten nur bedrängt. Also lasst mich nur machen.“ Shannon zweifelte nicht an Jessicas guten Willen, aber irgendwie hatte sie den Verdacht, dass er sich erst recht nicht von ihr überzeugen lassen würde. Zaghaft klopft das sonst so wilde und unbefangene Mädchen an der Tür des Bedienstetenzimmers, in dem sie Kanon vermutete. Sie musste nicht lange warten, denn Genji öffnete zügig die Tür. „Sie wünschen?“ „also ich…“ Ihre Entschlossenheit war wie weggeblasen, als der stämmige Butler vor ihr stand. „Ich würde gerne mit Kanon-kun reden“, vollendete sie ihren Satz hastig. Ihr fiel auf das sie, sowie auch Genji leise sprachen. Dieser musterte sie streng und trat bei Seite um sie einzulassen. Sobald Jessica in dem Raum war, verneigte sie Genji und verließ den Raum, ohne auch nur zu fragen. Der Butler wusste, wann es angebracht war zu verschwinden. Er hatte nichts damit zu tun und würde deswegen das Feld räumen. Die junge Erbin schluckte als Genji die Tür hinter sich schloss. „Kanon-kun?“, rief sie nervös in den Raum hinein und hätte beinahe erleichtert aufgeseufzt, als der Gerufene aus der kleinen Küche, welche eingerichtet wurden war, falls die Gäste nach Tee wünschten oder eben die Bediensteten selber. Er schien normal. Nicht sauer und auch hatte er nicht den Gesichtsausdruck aufgesetzt, der sagte „Fahrt doch zur Hölle“. Shannon lachte, als Battler miese Imitationen von den angeblichen Reaktionen der restlichen Familie machte. Sie fürchtete sich zwar vor ihnen, aber der junge Mann stellte sie so komisch dar, dass ihr und Maria nichts anderes übrig blieb, als herzhaft zu lachen und zu kichern. Es war eine befreite und lockere Stimmung. Eine Atmosphäre die George sehr entspannte. Es war angenehm, hier zu sitzen und zu scherzen. Zwar machte er sich sorgen, wie er Morgen den Ring erklären sollte, aber fürs Erste ließ er sich diese schöne Zeit nicht nehmen. „Ah! Hast du dich etwa verbrannt?“, besorgte eilte das Mädchen zu dem Bediensteten, der rasch seine Hand hinter seinem Rücken verschwinden ließ. Er zuckte kurz zusammen, als sein verletzter Handrücken seine Kleidung streifte. Er war so geistesabwesend gewesen, dass er sich beim Tee kochen tatsächlich verbrannt hatte. Eine Schande für den jungen Angestellten. „Jetzt sei doch kein Dummkopf!“ Hastig packte sie seinen Arm und zerrte ihn zum Spülbecken ohne auch nur nach seiner Zustimmung zu fragen. Er hatte vorgehabt es zu kühlen, dennoch hatte das Auftauchen des gnädigen Fräuleins ihn unterbrochen Der Junge unterdrückte krampfhaft ein Blinzeln, als die Bewegungen Jessicas plötzlich abrupt zu halt kamen und dann langsamer und vorsichtiger wurden. Kanon wusste, dass das Mädchen viele Facetten hatte. Mal war sie temperamentvoll, schüchtern, unsicher oder auch wie sie sich meistens gab wild. Doch jetzt fügte er gedanklich einen neuen Begriff dieser Liste hinzu. Einen Begriff bei dem er nicht wusste, ob er wirklich zu ihr passte. Sanft. Sie war ganz ruhig und kein bisschen ungestüm wie sonst. Es verdutzte ihn und er konnte nicht anders als sie mit einem Ausdruck von Bewunderung anzustarren. „Das könnte jetzt einwenig weh tun“, warnte sie ihn und ein wenig von dem selbstsicheren und befehlshaberischen Ton von eben war zurückgekommen. Trotzdem war der total verwirrte Junge nicht in der Lage seinen Blick von ihr abzuwenden. Ein stechender Schmerz ließ ihn zusammen zucken und er schaute erschreckt zu seiner Hand auf die jetzt kaltes Wasser floss. Nach und nach verschwand der Schmerz und das kühlende Wasser ließ nur ein pochendes Gefühl in seinem Handrücken zurück. „Kanon-kun….tut es sehr weh?“ „Es ist schon in Ordnung, Fräulein Jessica“, erwiderte er und nickte um seine Aussage zu unterstreichen. Es war wirklich nicht so schlimm. „Sei ehrlich“ „Ich würde sie niemals anlügen. Es tut kaum noch weh. Ich danke ihnen“, antwortete er wahrheitsgemäß und wollte sich aus ihrem Griff mit sanfter Gewalt befreien. Jessica hingegen ließ nicht locker und starrte einfach nur auf seinen verbrannten Handrücken. „Aber dass es weh tut…sagt doch aus das du ein Mensch bist“ „Was?“, Kanon war viel zu perplex, warum fing sie damit schon wieder an. Wann wollte sie endlich aufgeben, ihn in Ruhe sein Leben als Diener führen lassen. Warum wollte sie es kompliziert machen? „Die Tatsache, dass du wütend werden kannst, wie du es eben wurdest… macht das nicht auch das zu einem Menschen? Dass du dich verletzt fühlen kannst, heißt das nicht, dass du menschlich bist? Schmerzen und Gefühle sind doch das was einen Menschen ausmacht, oder? Als du heute beinahe ertrunken wärst, da hattest du doch Angst oder? Du hast geschrieen. Oder das mit dem Fisch. Sind das nicht alles beweise das du ein Mensch, genauso wie ich es bi, bist.“ Ihre Stimme war leise und Kanon war sich sicher einen traurigen und verbitterten Ton herauszuhören. Nachdenklich schaute sie weiter nur auf die Wunde auf seiner Hand. Bis sie ihre von Sorge getrübten Augen auf ihn richtete. „Gibt es hier eine Salbe und einen Erstehilfekasten?“ Der Junge nickte nur stumm und zeigte zu einem kleinen Kasten an der Wand rechts neben dem Eingang zur Küche. Er fühlte sich hilflos und überlegte, wer sich zum letzten Mal so…liebevoll…um ihn gekümmert hatte. Shannon fiel ihm sofort ein, als auch Jemanden der sich damals tief in sein Gedächtnis eingebrannt hatte, dass er sie niemals vergessen könnte, egal wie sehr er es wollte. Seine Mutter. Vollkommen verloren ließ er sich von dem jungen Fräulein in den Hauptraum führen und sich auf eines der Sofas platzieren. „Warte kurz, ja?“ Abermals nur ein Nicken. Maria nickte eifrig. „Uu!! Halloween ist toll! Uu!“ Sie war ganz aufgeregt. Endlich hatte sie jemanden gefunden, der mit ihr über Halloween reden wollte! Die Gruppe war vom Thema Hochzeit abgekommen und tratschte jetzt in einer angenehmen Atmosphäre über dies und das. Abermals zuckte Kanon zusammen, als das gnädige Fräulein behutsam die Salbe auftrug. Zuerst war die kühle Creme schmerzhaft und unangenehm, doch schon bald war sie wohltuend und ließ den Jungen den Druck den das Verbinden der Hand auslöste ertragen. „Weißt du, ich kann dich nicht dazu zwingen. Nur du selbst kannst….“ Kanon verstand nicht. Er verstand nicht was sie damit meinte und was das jetzt mit der ganzen Situation zu tun hatte. Jessicas Ton war traurig und leise. Doch plötzlich kam ein strenger Unterton hinzu, der Kanon erstarren ließ. „….und ich kann das nur schwer akzeptieren. Aber ich werde es dir niemals verzeihen, dass du nur weil du stur bist, Shannons Glück kaputt machst. Du kannst von dir selber denken was du willst! Das kann dir keiner verbieten! Egal wie sehr ich das möchte… Aber nur weil du von dir selber nicht als Mensch denken kannst, heißt das noch lange nicht dass auch Shannon kein Recht auf Glück hat! Hast du das verstanden?!“ Er wusste nicht wieso, aber ihr Redeschwall traf ihn zutiefst. Er wollte doch nur das Shannon glücklich wird. Was anderes hatte er doch gar nicht im Sinn gehabt. Der Junge wusste aber einfach das Shannon nicht glücklich werden konnte mit George-sama an ihrer Seite. Sie war ein Möbelstück, es würde nicht funktionieren. Ein Möbelstück ist nur dann glücklich wenn es seinem Meister gehorcht. Dinge wie Liebe oder Hass waren nicht vorgesehen. „Hast du ihr Gesicht gesehen, als sie herein gekommen ist? Ich habe sie zuvor noch nie so fröhlich gesehen. Ihr hätte es viel bedeutet, wenn du ihr auch gratuliert hättest. Du bist ihr wichtig, Kanon-kun. Und du bist auch mir wichtig.“ Jessica wusste nicht ob ihre Worte ihn erreicht hatten. Natürlich hatte er sie gehört, aber ob sie ihn berührt und ob er sie wirklich verstanden hatte war ihr nicht klar. Von seiner Hand aufblickend schaute sie ihm in die Augen und sah eine Reaktion, die sie noch nie bei Kanon erblickt hatte. Denn es war eine Reaktion, die so viele Emotionen zeigte, bei denen sie sich irgendwie sicher war, dass der Junge nicht in der Lage war zufühlen, jedenfalls nicht auf Einmal. Zweifel, Reue, Angst, Verwirrung. „Ich…ich…“ „Schon okay, weißt du es ist nie zu spät sich zu entschuldigen. Du kannst ruhig von dir selbst weiterhin, als Möbelstück, Ente oder sonst etwas denken, aber lass Shannon ihr Glück und lass auch mich dieses Möbelstück mögen“ Traurig Lächelnd richtete sie sich auf. Natürlich war es nicht in Ordnung, wenn er von sich selbst als Möbelstück dachte, aber…aber…sie konnte ihn nicht dazu zwingen. Sie seufzte schwer und wandte sich dann zum gehen. Sie wollte ihn zunächst mit seinen Gedanken alleine lassen. „…Fräulein Jessica…?“ Jessica hielt inne und drehte sich um. Kanon konnte ein erleichtertes Seufzen gerade noch unterdrücken, als er wieder ihr freches Grinsen sah und dieser ernste Gesichtsausdruck aus ihren Zügen verschwunden war. Er konnte besser mit dieser Art von Jessica umgehen, als mit der sanften, behutsamen Jessica. Leider erkannte er aber sofort das, das Grinsen nur aufgesetzt war. „Ja?“ „Würden sie Shannon ausrichten, dass ich später gerne mit ihr reden würde…und das ich mich für sie freue?“ „Warum tust du das nicht gleich und kommst direkt mit?“ Kanon schüttelte den Kopf. „Nein, ich würde die Stimmung nur hinunter reißen. Lass sie jetzt erstmal die Zeit genießen.“ Jessica wollte protestieren, aber der Junge schnitt ihr sofort das Wort ab. „Es ist besser so.“ „Ab-“, ihr Protest wurde erneut erbrochen. „Vielen Dank und schlafen sie gut“ Jessicas Herz schien stehen zu bleiben. Entweder sie bildete es sich ein oder Kanon lächelte wirklich. Shannon lachte verlegen, als sie alle wieder zum Thema Hochzeit gelangt waren und Battler sie schamlos ausfragte. Sonst war sie das nur von Jessica gewöhnt. „Das war ganz anders!“, versicherte sie dem Rotschopf und wollte schleunigst das Thema wechseln. Das war ihr furchtbar unangenehm. Die Tür wurde hastig aufgerissen und Jessica stürmte in den Raum. Rasch schlug sie Tür hinter sich zu. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Battler leicht verunsichert. Jessica schien wie ausgewechselt und erinnerte ein wenig an die kichernden, nervigen Mädchen in seiner Schule. „…“ Sie schüttelte nur den Kopf und lächelte schief, dann wandte sie sich an Shannon. „Kanon-kun, möchte später mit dir sprechen und…und er möchte das ich dir seine Glückwünsche überbringe“ Shannon starrte perplex zu dem gnädigen Fräulein. „Wirklich?“ „Ja“ „Sicher?“ „Shannon! Natürlich bin ich mir sicher, dass er das gesagt hat. Es hat mich auch total verwirrt!“ „Was hast du ihm denn gesagt?“ Das Dienstmädchen war überrascht, war Jessica wirklich in der Lage gewesen zu ihm durchzudringen? „wahaha…So einiges…wahahaha“ Das war ihr jetzt aber irgendwie peinlich vor George und Battler. Letzterer zog argwöhnisch die Augenbraue hoch. Was zum Teufel!? So einiges? Was war das denn für ne Antwort. „Ist doch jetzt egal! Jetzt habt ihr seinen Segen und lasst uns weiter einwenig das Paar feiern, ja?“ __________________________________________________________________________________ Umentscheidung, aus rein idiotischen Gründen. Es wird wohl doch vier Teile geben, ich hatte eigentlich geplant diese Kapitel und das nächste zuasammenzufassen, empfand das dann doch vieeeel zu lang, deswegen werde ich es das ganze in vier Teilen veröffentlichen. Im übrigen ist dieses Rätsel was bald kommt so ausgelegt, dass jeder der sich einwenig mühe gibt es lösen kann. Und wer sich jetzt beschwert! DAS WAR ABER KITSCHIG!!...jaa ich weiß...ich haße mich dafür auch. „Ich danke ihnen, aber ihre freundlichen Worte sind an mir verschwendet, Battler-sama. Ein Möbelstück, wie ich es bin, benötigt ihre Worte der Entschuldigung nicht.“ - Wer sagt das es gestellt klingt, so was in hat der im Novel am Anfang gesagt, der hängt dat überall dran... Kapitel 3: Paradis in Scherben ------------------------------ Krauss Ushiromiya eilte zornig den Gang entlang. Wo waren Genji und die andern Bediensteten geblieben!? Er hatte ausdrücklich befohlen um Punkt sieben Uhr morgens geweckt zu werden, jedoch schien sich keiner aber auch keiner der Bediensteten darum zu scheren was er sagte. Neben ihm lief seine Frau die eben so erzürnt war. Beide waren schon in der Küche, als auch im Bedienstetenraum gewesen und auch dort war keine Spur von den Dienern gewesen. Es war nun schon halb neun und das Frühstück sollte ursprünglich um zehn Uhr serviert werden. Die anderen Geschwister würden oder waren sicherlich schon erwacht und würden wieder über sie herziehen in ihrem gespielt spaßigen Ton. Gereizt fletschte er die Zähne. Konfus senkte Krauss, sowie auch Natsuhi ihr Tempo, als sie laute Schritte auf sich zukommen hörten. Einige Minuten später schlug Krauss der peitschende Wind ins Gesicht und er spürte wie sich seine Kleidung vollkommen durchnässt an ihn klebte. Neben ihm liefen seine Geschwister und dessen Gatten. Zornig zerdrückte er noch etwas mehr den Umschlag den er in Händen hielt. Dieser Brief war ja wohl der Gipfel der Dreistigkeit, was erlaubte sich diese „Beatrice“ eigentlich. Niemand macht sie über jemanden aus der Ushiromiya Familie lustig ohne dafür zu zahlen. Ihr scheint wohl kein Interesse an eurem Erbe zu haben? Ihr solltet anfangen das Rätsel zu lösen, sonst werde ich unaufhaltsam weiter meine „Interessen“ einsammeln, die mir rechtmäßig zu stehen. Denn die Erbschaft die ihr als so selbstverständlich seht, steht auch mir, Beatrice der Goldenen, zu. Ich werde mir alles nehmen was durch mein Gold entstanden ist, wenn ihr das Gold nicht findet. Beatrice – Die Goldene P.S Ich hoffe euren Kindern gefällt das Geschenk was ich ihnen gemacht habe Als die Gruppe am Gästehaus ankam kramte Krauss hastig seinen Generalschlüssel aus seiner Hosentasche. So schnell wie er konnte schloss das zukünftige Oberhaupt der Familie die Tür auf. „Wo ist der verdammte Lichtschalter“, keifte Eva zornig und suchte nach besagtem Schalter. Scheinbar waren ihre Kinder noch am Schlafen und auch hier hatten sich noch keine Bediensteten um irgendetwas gekümmert. Sie schienen wie vom Erdboden verschluckt. Was sollte diese Farce!! Natsuhi die den Schalter als erstes fand legte ihn ungeduldig um. Unwissend in welche Dunkelheit und Grauen sie dieses Licht bringen würde. Battler gähnte herzhaft, als er zusammen mit dem Rest seiner Cousins den Raum verließ. Maria hatte da ihre Mutter die Nacht im Anwesen verbrachte mit bei ihnen geschlafen. Der Rotschopf grinste breit dem kleinen Mädchen zu und schwärme mit ihr schon vom Frühstück. Jessica hingegen versuchte George schief lächelnd zu beruhigen. Der Älteste war leicht verstört gewesen. Normalerweise wurde das Frühstück pünktlich um acht Uhr serviert. Zudem war auch niemand im Bedienstetenraum gewesen und alle Lichter ausgeschaltet. Überrascht stolperte George nach hinten, als Battler aus heiterem Himmel mitten auf der Treppe stehen blieb. Die Stirn runzelnd drängten sich George als auch Jessica an dem Rotschopf vorbei, aus dessen Mund nur ein einziges Wort entweichen konnte. „….was…“ Vor Battler war eine groteske Szenerie, die sich nicht einmal der fantasievollste Künstler hätte ausdenken können. Eine Szene voll dunklem und tiefen rot. Es war eine Szene die ihn mit Grauen und Unglauben erfüllte. Sie war so unwirklich, das Battler gar nicht in ihrem ganzen Ausmaße erfassen konnte. War das Blut? Battler wusste es nicht ganz… so viel davon auf einmal hatte er nie gesehen. Sein Griff um Marias Hand wurde stärker und stärker. Am Ende des Ganges sah er seine Eltern….ihre Gesichter waren erfüllt von Entsetzen und Schock. Selbst der laute Schrei Jessicas oder die ungläubigen Laute Georges schienen Battler nicht aus seiner Trance zu erlösen. Mit gleichbleibender Miene starrte er auf die vollkommen verunstalteten Leichen in der Mitte des Raumes, die von dem grausamen Rot umhüllt waren. Wer lag da alles….war das Großvater? Wenn er den schweren Mantel nicht anhätte wäre es ihm wohl unmöglich in all dem Gemisch von Blut und Fleisch die Gestalt seines Großvaters zu erkennen. Ohne es zu wollen betrachtete der Junge jeden einzelnen Körper näher. Kanon-kun und Shannon-chan, Hand in Hand, ihre Gesichter in eine unerkennbare Masse von Blut und Knochen zerschlagen. Kumasawa-san, Gohda-san und Genji-san deren Glieder alle auf groteske Weise ausgestreckt und verdreht waren. Klaffende Wunden auf ihren Körper verteilt an denen ihr getrocknetes Blut klebte. Die Kleidung der Bediensteten triefte vor ihrem eigenen Blut. Und da an der Wand…ein seltsam aussehender Kreis… Er wirkte so seltsam bedrohlich. In ihm waren Zeichen geschrieben, Zeichen die der Rotschopf nicht verstand. Battler spürte wie er den Druck auf Marias Hand immer mehr verstärkte. Kalter Schweiß lief seinen Rücken herab und apathisch begann er den Kopf zu schütteln. Das Wimmern Jessicas hörte er nicht. Ihre immer wieder flüsternde Stimme die das Wort „Nein“ wieder und wieder wisperte. Er nahm es nicht wahr. Das ungläubige Gestotter Georges vermochte es nicht ihn zu erreichen. Battler war gefangen in dem unglaublichen Alptraum aus Rot. „Uu!?! Uu!?!?“ Marias panische Laute der Verwirrung und Aufschrei nach Aufmerksamkeit schafften es das Battler sich aus seinem Traum artigen Zustand befreien konnte. Hastig drückte er Maria an sich damit diese nicht mehr dieses groteske Bild betrachten musste. Battler bemerkte wie die Erwachsenen auf sie zu eilten und irgendetwas sich zu riefen, aber Battler konnte trotzdem seinen Blick nicht von diesem furchtbaren Schauspiel nehmen, welches leider nichts weiter als die grausame Realität war. „Alle Fenster im Gasthaus waren abgeschlossen….und an der Menge vom Blut können wir davon ausgehen, dass man…sie im Gasthaus an Ort und Stelle umgebracht hat. Die Generalschlüssel fehlen, jedoch hatte Genji-san den Schlüssel zu Großvaters Studienraum mit sich,.“ Kyries Stimme hallte durch den unruhigen Wohnraum im Anwesen. Jedoch konnte Battler sich nicht auf die Fakten die Kyrie wiederholte konzentrieren. Das unbarmherzige Schluchzen Jessicas und das schniefen das von George immer wieder kam machten es ihm unmöglich auch nur klar zu denken. Die Bilder der verunstalteten Leichnahmen kam immer wieder in ihm hoch und der Drang sich zu übergeben stieg auch jedes Mal hoch. Wer war nur zu solch einer tat fähig!? Die Fäuste ballend schaute der Rotschopf sich im Raum um. Sein Blick fiel auf den fülligen Mann, dem man ihm als Doktor Nanjo vorgestellt hatte. Er hatte wie sie im Gästehause übernachtet. Ohne das Battler davon wusste. Er hatte ja nicht einmal gewusst, dass außer den Bediensteten sich noch jemand außer ihnen im Gasthaus befand. Wie lang war er da gewesen? „Das ist unmöglich“, keifte Eva zurück. Im Gegensatz zu Kyrie war es ihr nicht möglich so ruhig zu bleiben. Dieses Massaker was da veranstaltet wurde…diese groteske Nachricht. Eva war sich sicher mit dem Geschenk waren die Leichen der Bediensteten und ihrem Vater gemeint. Diese Person die sich als „Beatrice“ ausgab hatte mit Absicht die Leichen in den Gang gebracht, damit die Kinder sie fanden. Damit ihre Kinder für immer von diesen Bilder verfolgt werden. Diese „Beatrice“ hatte einen solch kranken Humor und wagte es die Ushiromiya Familie zu bedrohen. Was fiel ihr ein!? „Die Kinder und Doktor Nanjo hätten dieses Spektakel doch gehört!! Du hast es doch selbst gesehen!! SIE WURDEN ALLESAMT ABGESCHLACHTET!!“, schrie sie in ihrem Zorn vollkommen unbewusst, dass sie dadurch alles nur schlimmer machte. Natürlich war ihnen das allen klar. Aber die grausame Realität noch mal so unweigerlich vorgeführt zu werden… Jessicas hilfloses Schluchzen verschlimmerte sich immer mehr. Natsuhi, die einen möglichst klaren Kopf, trotz ableben des ehrenwürdigen Herrn Vaters, behielt, versuchte ihrer Tochter einwenig Beistand zu leisten. „Lass mich!!“ Mit einer raschen und unkontrollierten Handbewegung schüttelte das Mädchen ihre Mutter ab und ihr Weinen und Schluchzen halte für einen Moment als einziger Laut durch den Raum. Dann sprach Kyrie wieder ihre Stimme war ruhig und sie schien in Gedanken zu sein. „Vielleicht hat man sie mit einem fatalen Angriff umgebracht und dann danach….“ Rudolphs Ehefrau brauchte ihren Satz nicht zu beende, jeder wusste was sie meinte. „Aber warum sollte jemand so etwas tun?“, wisperte Rosa, ihr Gesicht war bleich und sie war anscheinend von den Erwachsnen am meisten betroffen. „Um uns Angst zu machen.“, erwiderte Kyrie schlicht. Alles deutete darauf hin, dieser merkwürdige Kreis an der Wand, der grotesk brutale Zustand in dem die Leichen gefunden wurden sind, die Briefe. Es war alles ein Weg um sie in die Enge zutreiben. „Viel merkwürdiger….wieso funktioniert das Telefon nicht mehr?“, mischte sich nun auch Krauss ein. Sein Gesicht zeigte nichts mehr von seinem Selbstbewusstsein und Stolz. Die Verunsicherung war deutlich zu erkennen. Er, als auch sein Bruder hatten eben versucht die Polizei zu kontaktieren. Kein Freizeichen, rein gar nichts. „Der Storm vielleicht?“, antwortete Battlers Vater. Doch seine Frau war da ganz und gar nicht überzeugt. Die Telefone auf der Insel sollten für solch einen Notfall ausgestattet sein. Immerhin wären sie fast bei jeden Storm komplett von der Außenwelt abgesondert. Was, falls der Storm mal länger anhalten würde, ziemlich gefährlich sein würde. Zudem hätten die Telefone dann auch gestern nicht mehr funktionieren dürfen. Aber sie hatte Gohda beobachtet, wie er durch besagtes Gerät, die Änderungen im Arbeitsplan weitergab. Wieso sollten die Telefone gerade jetzt nach Morden ausfallen? Kyrie ließ ihren Blick über die Anwesenden im Raum gleiten. Sie entschloss sich fürs erste zu schweigen. Es war einfach grausam vor den Augen der Kinder die Morde so sachlich auszudiskutieren. Denn egal wie erwachsen sie sich manchmal benahmen, sie waren im Grunde alle Kinder. „Das wird es wohl sein….aber eigentlich….die Telefone waren alle frisch überprüft, vor einer Woche erst haben wir einen Techniker kommen lassen.“, murmelte Krauss unüberzeugt. Auch ihm schien dieser Gedanke nicht zu passen. Nicht alle der Erwachsenen schienen der gleichen Auffassung wie Kyrie zu sein. Eva vor allem nicht. Sie schien das Leid was diese Diskussion verursachte zu ignorieren. „Wie kam Vater überhaupt ins Gästehaus?“ Eva erhielt keine Antwort. __________________________________________________________________________________ Ich hoffe es ist entschärft genug (das war anstregend xD) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)