Bis(s) wir zusammen sind von abgemeldet (Die etwas andere Twilight Story) ================================================================================ Kapitel 8: Weil du mir nicht egal bist -------------------------------------- Ich hatte mit Absicht nur die kleine Lampe eingeschaltet und somit den Raum nur indirekt, statt hell erleuchtet. Denn ich fürchtete den Mut zu verlieren, wenn ich die harten Züge der Maske deutlicher sehen würde. Langsam ging ich zum Fußende des Bettes und setzte mich. Jake machte keine Anstalten sich auch zu setzen und lehnte sich stattdessen mit dem Rücken lässig gegen das Fensterbrett gegenüber. Seine Arme verschränkte er vor seinem breiten und muskulösen Oberkörper. In dem schwachen Licht sah er wie eine Gestalt aus einem Traum aus. Er trug ein ärmelloses einfaches schwarzes Shirt, das sich an seinen durchtrainierten Oberkörper anschmiegte wie eine zweite Haut. So lässig wie er dort angelehnt stand fiel das schwache Licht der Lampe auf die Konturen seiner Oberarme und ließ seine dunkle Haut in einem warmen Goldton schimmern. Nur schwer konnte ich meinen Blick von ihm loslösen, er war einfach unglaublich schön. Als ich auf sah begegneten sich unsere Blicke, seine Augen verrieten eine gewisse Anspannung, aber gleichzeitig auch Zorn. Mein Herz fing an wie wild zu klopfen, ich konnte seinem Blick nicht standhalten, doch er gab mich nicht frei. „Worüber willst du mit mir reden, Bella?“ Ich zuckte innerlich vor seiner kalten und tonlosen Stimme zurück und versuchte nicht in Panik zu geraten. Was war nur mit mir los? Ich wusste doch, dass ich mich bei ihm entschuldigen musste. So hatte ich es zumindest vor, ich wollte ihm erklären, dass ich ihn nicht ausnutzen wollte, egal ob er mir glauben würde oder nicht. Doch ich hatte panische Angst davor, dass er mich hassen würde und ich ihn verlieren könnte, das ich am liebsten keinen Ton sagen wollte. Ich hing zu sehr an ihm und konnte mir kein Leben ohne meine persönliche Sonne vorstellen, auch wenn sie nie mehr so hell strahlen würde wie sie es einmal getan hatte. Bevor er dem Rudel beigetreten war. Doch er war immer noch mein Jacob. Und genau deshalb musste ich ihn um Verzeihung bitten. Während Jacob geduldig mit steinerner Miene auf eine Antwort auf seine Frage wartete, nahm ich allen Mut zusammen und überlegte mir wie ich es am besten sagen konnte. „Jacob, es tut mir leid“, mehr brachte ich nicht über die Lippen. Ich hätte ihm so viel sagen wollen, aber mein Hals schnürte sich zu und ich brachte keinen weiteren Ton heraus. Sein Blick verhärtete sich. Er drehte den Kopf und starrte an mir vorbei. Mir war zum heulen zu mute, ich wollte nicht das er mich hasste. Ich konnte nicht mehr ohne ihn sein. Aber ich hatte ihn verletzt und musste dafür gerade stehen. „Jake ich … ich wollte dir nicht wehtun, glaub mir!“, stammelte ich leise. Meine Kehle schnürte sich immer mehr zu. Er sah mich wieder an. Der Blick so kalt wie Eis, ich konnte die Kälte überall spüren, als wäre sie real. Seine Lippen bewegten sich beinahe mechanisch: „Und was hast du jetzt vor? Wirst du mit deinem Blutsauger abhauen?“ Ich war wie erstarrt, konnte keine Antwort geben. Das reizte Jacob nur noch mehr. Er wurde lauter und zorniger: „Warum hat er die kleine braunhaarige hergeschickt? Will er mich in die Enge treiben?“ Panisch schüttelte ich den Kopf, meine Kehle hatte sich so weit zugeschnürt, dass ich um Luft ringen musste. Jacob jagte mir Angst ein. In seinem Blick lag blanker Hass. „Er war heute hier, das ganze Zimmer stinkt nach ihm, genauso wie du! Wieso schickt er dann die kleine her? Was ist los Bella? Sag es mir!“ Ich war vollkommen fertig, Tränen überströmten mein Gesicht und ich wusste nicht, weshalb ich keinen Ton herausbringen konnte. Warum hatte ich nicht früher daran gedacht? Jacob konnte Edwards Geruch überall wahrnehmen. War das vielleicht der Grund dafür, dass er die Maske wieder aufgelegt hatte? Glaubte Jacob etwa ich würde ihn verraten? Edward würde ihm nie etwas antun, er wusste wie sehr ich an ihm hing. Doch ich war mir nicht mehr sicher. Edward hatte das Versprechen gebrochen, das er mir gab. Das war ganz und gar nicht seine Art. Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich erschrak als ich aufsah. Jakob sah mich mit Augen an, in denen sich nun Verzweiflung und pures Leid spiegelten. Ein Stich durchzuckte mein Herz, ich konnte ihn nicht so sehen. Er litt. Er hatte alles falsch verstanden. Plötzlich wurde mir klar, warum er den ganzen Abend schon so aufgewühlt war. Er wusste vor mir, dass Edward im Haus war und er dachte er würde von mir verraten werden. Es musste schrecklich für ihn gewesen sein. Er ging davon aus, dass Edward alles wissen würde und stellte sich auf einen Kampf ein. Wie viel Edward von alldem wusste, das konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur dass es nicht leicht sein würde es ihm zu gestehen. Doch jetzt war Jacob erst einmal wichtiger. Ich musste ihm alles erklären. Ich hoffte inständig, dass er mir glaubte. „Jacob, es ist nicht so wie du denkst!“, viel mir als erstes ein. Na toll Bella, so fingen die meisten glaubwürdigen Geschichten an. Sein Blick wurde prüfend, doch er gab keine Einwände. „Ich wusste nicht dass Edward hier war, er musste nachts in mein Zimmer geschlichen sein. Alice ist nur gekommen um nach mir zu sehen. Glaub mir, das ist die Wahrheit!“ Er blieb einen Moment still. Wahrscheinlich dachte er über meine Worte nach. Dann sah er mich wieder an. An seinem Blick erkannte ich, dass er mir glauben wollte, aber er war noch nicht überzeugt. „Wieso sollte sich dein geliebter Blutsauger heimlich nachts in dein Zimmer schleichen, wenn er doch jederzeit vorbei kommen kann? Charlie weiß doch das ihr zusammen seid?“, gab er zu bedenken. Klar, Jake war kein Dummkopf. Ich hatte ihm nicht davon erzählt, dass ich Edward um ein wenig Abstand gebeten hatte. „Ich habe Edward im Streit gesagt, dass ich mehr Zeit für mich brauche und ihn erst einmal nicht sehen möchte. Das hatte nichts mit dir oder dem was gestern passiert ist zu tun“, erklärte ich langsam und sah ihm dabei fest in die Augen. Sein Blick wurde wieder hart. „Wieso hält er sich dann nicht an die Abmachung? Er tut doch sonst so ehrenhaft?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber bitte glaub mir, ich könnte dich niemals verraten! Du bist mein Bester Freund und vielleicht auch mehr als das. Bitte ich ertrage es nicht, wenn du mich hasst!“ Wieder liefen mir Tränen über das Gesicht. Es wurden immer mehr bis ich beinahe nichts mehr sehen konnte. Ein Leben ohne Jacob konnte ich mir nicht vorstellen. Das wäre als würde man mir die Luft zum atmen wegnehmen und von mir verlangen ohne sie weiter zu leben. Es war einfach unmöglich. Ein paar Minuten saß ich einfach nur da und weinte, bis mir auffiel, dass es ganz still im Raum war. Jake hatte sich aufgerichtet und lümmelte nicht mehr am Fensterbrett. Er sah mich schuldbewusst und ein wenig verwirrt an: „Bella, wieso sollte ich dich hassen?“ Ich stockte. Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, was ich denken sollte. Jacob hasste mich weil er glaubte ich hätte ihn ausnutzen wollen, oder nicht? „… Wegen gestern Abend… Jake ich wollte…!“, sagte ich zögernd. Doch er viel mir ins Wort: „Bella, es tut mir leid, dass ich dich so überrumpelt habe, aber ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Mir muss es leid tun, nicht dir!“ Betretenes Schweigen erfüllte den Raum. Was sollte ich nur darauf antworten? Wir dachten anscheinend völlig aneinander vorbei. Ich war zwar froh, dass Jake mich nicht hasste, aber ich würde ihm auch nicht die Verantwortung für den Fehltritt übernehmen lassen. „Jake, es war mein Fehler. Ich wusste nicht genau wo mir der Kopf stand. Aber glaub mir, ich wollte dich nicht ausnutzen. Ich möchte nicht dass du denkst ich hätte dich nur gewollt weil ich Edward nicht bekommen konnte.“ Er trat einen Schritt auf mich zu und sah mir erstaunt in die Augen. Aus diesem Blickwinkel hatte er die ganze Sache noch nicht betrachtet. Das konnte ich von seiner Miene ablesen. Er warf einen flüchtigen Blick zum Fenster. Dann sah er mir tief in die Augen. „Meinst du das ernst?“ „Du bist mir unheimlich wichtig Jake, ich brauche dich und ich würde dir nie wehtun!“, sagte ich und stand auf. Ich war so aufgewühlt, dass ich nicht mehr still dasitzen konnte. Seine Maske bröckelte nach und nach ab und war schließlich vollkommen verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. Jake stand wieder vor mir. Ich hatte meinen Jacob wieder. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, aber nicht aus Furcht, sondern aus purer Freude. Ich wäre vor Freude fast in die Luft gesprungen und konnte nur schwer an mich halten. Einen Moment glaubte ich ein leichtes grinsen im dämmrigen Licht zu erkennen, doch es war im nächsten Augenblick wieder verschwunden und so war ich mir nicht sicher. „Bella ich könnte dir nie böse sein“, flüsterte er in meine Richtung. Dann trat er einen Schritt auf mich zu. Legte seinen Arm um meine Taille, zog mich zu sich heran und küsste mich sanft auf die Lippen. Ich wich nicht aus und versuchte auch nicht mich zu wehren, denn es war mein Jacob der mich küsste und ich liebte meinen Jacob, dessen war ich mir bewusste. In diesem Kuss lang so viel Zärtlichkeit und Liebe, dass ich angst hatte in seinen Armen dahin zu schmelzen. Noch nie zuvor hatte mich Jemand so geküsst. Seine glutheiße Haut war so weich und seidig und erfüllte mich mit einer wohligen Wärme. Ich fühlte mich geborgen. Er gab mir das Gefühl genau richtig zu sein, so wie ich war. Und dieses Gefühl ließ mich beinahe alles um uns herum vergessen. Der Kuss dauerte eine Ewigkeit, erschien mir aber viel zu kurz. Als Jake seine Lippen sachte von meinen löste war es, als würde ich aus einem wunderschönen Traum erwachen. Er hatte zwar meine Lippen frei gegeben, doch er hielt mich immer noch fest im Arm und sein Gesicht war dicht vor meinem. Sein Kuss hatte mir die Sprache geraubt. Doch ich kannte auch keine Worte für das was ich gerade fühlte. Ich hätte es niemals beschreiben können. Plötzlich grinste Jacob über beide Ohren und gab ein unterdrücktes Lachen von sich. „Bella du siehst aus wie ein Kind, das zum ersten Mal in einem Süßwarenladen ist! Du siehst so süß aus, wenn du so große Augen machst, dass ich dich einfach küssen muss!“, hauchte er und beanspruchte mein Lippen wieder für sich. Ich hätte ohnehin nicht gewusst was ich antworten sollte und war froh, dass er die Augen schloss und nicht sehen konnte wie meine Wangen vor Verlegenheit glühten. Der Kuss war noch berauschender als der erste. Voll von Zärtlichkeit, ohne drängen oder Verlangen. Es schien als würde die Zeit um uns herum still stehen, bis sein Kuss mir den Atem raubte und ich nach Luft schnappen musste. Jake grinste wieder zufrieden: „Du küsst besser als beim letzten Mal, Bella-Schatz, du lernst schnell!“ Er war einfach unglaublich. So selbstsicher. Er konnte mir so etwas ohne mit der Wimper zu zucken sagen. Aber wieso schämte ich mich überhaupt vor ihm? Das war sonst nicht meine Art. Er hatte mir eben ein Kompliment gemacht, nein sogar zwei. Und ich wusste auch warum ich angeblich besser küsste als beim letzten Mal. Es lag daran, dass er mich völlig in seinen Bann gezogen hatte. Alles um uns herum war unwichtig geworden. Ich hatte mich von meinen Gefühlen treiben lassen, musste mich nicht beherrschen. Jacob war wieder der alte, er war mein Jacob. Und das jetzt mehr denn je. Ich sah zu ihm auf und schenkte ihm ein verträumtes lächeln. „Jacob, du bist einfach wunderbar.“ Einen winzigen Augenblick sah er aus, als hätte ich ihn sprachlos gemacht, doch dann fing er sich wieder: „Du bist auch wunderbar Bella, sogar wenn du ganz schlimm nach Blutsauger stinkst!“ „Oh …“, sagte ich leise und roch verlegen an einer Strähne meiner braunen Haare die über meine Schulter hing. Ich konnte nichts Derartiges riechen. Aber Jake hatte einen so viel besseren Geruchssinn als ich. „Tut mir leid“ Er grinste: „Aber ich lass mir von dem Stinker nicht den Spaß verderben“, hauchte er mir an die Lippen und fügte einen kleinen Kuss dazu. „Sag mal, wie kommen Charlie und Billy eigentlich auf die Idee, dass wir zusammen sind?“, fragte ich und lehnte mich mit der Wange an sein warmes T-Shirt. Er überlegte einen Moment: „Ich weiß ich es nicht genau, vielleicht hat Billy nur vermutet?“ „Hmm sie wollten uns schon mal verkuppeln oder?“, stellte ich fest. Er nickte und fuhr mir mit einer Hand durchs Haar: „Ehrlich gesagt finde ich es nicht schlimm, von mir aus können sie das ruhig glauben.“ Ich hob den Kopf um sein Gesicht zu sehen. Er lächelte mich liebevoll an, der Schein der Lampe tauchte sein Gesicht in ein warmes Gold. Um ehrlich zu sein, mich störte die Sache mit unseren Vätern auch nicht. Charlie sollte ruhig daran glauben. In gewisser weise war da auch ein Funken Wahrheit in der Geschichte. Ich hatte erkannt, dass ich Jacob brauchte, dass ich ihn liebte. Und ich ließ zu, dass er mich küsst. Das stellte meine ganze Beziehung mit Edward in Frage. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ich eine Entscheidung fällen musste. Aber ich brauchte Zeit zum nachdenken. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Hey alle zusammen! Dieses Kapitel hat mir wahnsinniges Kopfzerbrechen bereitet, das muss ich schon sagen! Ich hatte eine richtige kreative Schaffenskriese und wusste nicht wie ich anknüpfen sollte. Aber jetzt bin ich froh, dass ich es fertig geschrieben habe =) Für das nächste Kapitel ist auch schon gesorgt *lach* ich muss es nur noch aufschreiben x3 Also keine Angst ich denke es wird nicht allzu lange dauern. Für eure lieben Kommis möchte ich mich noch mal bedanken! Ich hab mich echt riesig gefreut! Ihr spornt mich total an weiter zu schreiben =) Vielen lieben Dank. Nekomy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)