Schrei, wenn du kannst von Elbenstein1978 (Pairing: Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 10: Freude und Leid liegen nah beisammen ------------------------------------------------ Huhu meine lieben Leser(innen)! Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die diese Story lesen und mir bisher auch ein Review geschrieben haben … * nachfüllbare Tempobox in die Mitte stell … Gummibärchen, Schokoküsschen und kalten Eistee reiche … viel Spaß beim Lesen! Elbenstein ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 10. Kapitel Freude und Leid liegen nah beisammen Pünktlich um acht Uhr hörte Harry sein Patenkind laut nach ihm rufen und ihre Begrüßung endete in einer stürmischen und ebenso liebevollen Umarmung. Anschließend löste sich der quirlige vierjährige Junge von ihm und wollte Draco ebenso herzlich drücken. Daher zupfte er energisch an dessen dunkelgrünem T-Shirt, um schließlich seine Ärmchen um Dracos Hüften zu schlingen und seinen neuen Onkel ebenfalls fest zu umarmen. Schließlich musste Harry nach einem recht kurzen Frühstück bereits zur Arbeit und wünschte Molly einen schönen Tag. Wie schon sooft zuvor apparierte er in eine kleine Seitengasse, ganz in der Nähe des Ministeriums, um am Ende mit den ganzen Massen in dem riesigen Zaubererkomplex zu verschwinden. Viele Minuten später traf er Blaise auf dem Flur zur Aurorenabteilung und sein Gesicht wirkte ganz und gar nicht fröhlich. „Was ist denn los?“ Harry sah ihn fragend an. „Ich habe kaum einen Schritt ins Ministerium gemacht, da kam Varman Faol auf mich zu und sagte, Goswin Honorald möchte uns dringend sprechen“, antwortete Blaise bedrückt. „Der Chef?“ Harry wirkte plötzlich ebenso betrübt wie sein Freund. „Hat er gesagt warum?“ Blaise Zabini schüttelte den Kopf und dann sagte er leise: „Das nicht, aber ich glaube, es geht um die Byronbrüder oder um Draco ...“ „Oder um beides“, beendete Harry den Satz und spürte, wie sich ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend bemerkbar machte und ihm die Knie weich wurden. Doch er musste sich zusammenreißen. Er hatte nicht Voldemort besiegt, um jetzt vor einer möglichen Standpauke seines Vorgesetzten den Schwanz einzuziehen. „Aber wenn es so ist, woher weiß er es dann?“ Doch darauf erwartete er keine Antwort. Kaum hatte Harry geendet, fiel ihm augenblicklich nur eine Person ein, die ihn und seine Freunde und ihren halsbrecherischen Befreiungsversuch von Draco hätte weitersagen können und er wusste nicht, sollte er sauer sein oder sich vielmehr dafür bedanken. Aber noch stand nicht fest, warum Mr Honorald Blaise und ihn wirklich sehen wollte und daher versuchte er erstmal an gar nichts zu denken. Wenige Minuten später kamen beide Freunde in ihrer Abteilung an, legten ihre Sache ab und schon rief sie der Chef zu sich ins Büro. Mit gesenkten Köpfen folgten sie der Bitte, die eher nach einem Befehl geklungen hatte, und saßen schließlich Goswin Honorald gegenüber. Der Zauberer im mittleren Alter thronte förmlich auf seinem hohen Lehnstuhl hinter seinem Schreibtisch. Er besaß kurze schwarze Haare mit grauen Strähnen und sein Gesicht wirkte stets mürrisch. Aber wie beide jungen Männer wussten, konnte er auch nett sein, doch heute sah er nicht danach aus. Goswins graugrüne Augen blitzten wütend auf und er verzog das Gesicht zu einer zornigen Maske. „Wie ihnen wohl bekannt sein dürfte …“, begann Goswin Honorald mit strengem Unterton und schaute zwischen Harry und Blaise hin und her, „… wurden die Gebrüder Byron festgenommen und warten derzeit in Askaban auf ihre Gerichtsverhandlung.“ Also doch, schoss es Harry in jenem Moment durch den Kopf und er biss sich nervös auf die Unterlippe. „Von einer zuverlässigen Quelle wurde mir darüber berichtet, dass sie beide mit dieser Sache zutun haben …“, Goswin unterbrach sich, stand auf und begann plötzlich fahrig hinter seinem Schreibtisch wie ein Tiger auf Beutefang auf- und abzugehen. Im gleichen Augenblick sah Harry seinen Verdacht voll und ganz bestätigt und er wusste sofort, welche Quelle Mr Honorald meinte und rechnete es ihm trotz der Tatsache - dass sie von Arthur Weasley angeschwärzt worden waren – hoch an, dass sein Chef zumindest keinen Namen nannte. Nachdem er schließlich einen besorgten Blick mit Blaise ausgetauscht hatte, der ein wenig blass um seine dunkle Nase war, lauschten sie mit rasendem Puls den folgenden Worten. „Sie Zwei haben in Eigenverantwortung ihr Leben aus Spiel gesetzt“, erklärte Goswin Honorald. „Ich möchte gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können und sie können ebenso von Glück sprechen, Mr Potter, dass sie in ihrem Alter und aufgrund ganz besonderer Umstände bereits so viel Erfahrung in der Verteidigung und Aufrufung von Zaubern besitzen.“ Dabei ließ Harrys Chef bewusst die direkte Erwähnung des Kampfes zwischen ihm und Lord Voldemort außen vor; was Harry zwar nach Beendigung des Krieges einen höheren Stand innerhalb der Gesellschaft eingebracht hatte als er ohnehin besaß, aber ansonsten war er ein ganz normaler junger Erwachsener wie alle anderen in seinem Alter auch. „Die Gebrüder Byron waren nicht nur verrückt, sondern äußerst geschickt in den Dunklen Künsten.“ „Wir haben überhaupt keine Magie benutzt“, warf Blaise ein und sah wie Harry in diesem Moment keinen Sinn darin, ihre Beteiligung jetzt noch zu leugnen. „Das stimmt“, pflichtete der einstige Gryffindor ihm bei. „Außerdem beherrschen wir beide mittlerweile zauberstablose Magie und ich habe mich bei Brian Byron als Muggel ausgegeben.“ „Das alles ist allerdings kein Grund eigenmächtig zu handeln“, gab Goswin Honorald wenig erfreut zurück und setzte sich mit einem lauten Seufzen wieder auf seinen Stuhl, wo er auf ein Stück Pergament starrte, auf dem der gesamte Vorfall über das Brüderpaar fein säuberlich aufgelistet geschrieben stand. Dann fixierte er die jungen Zauberer mit stechendem Blick. „Was alles hätte passieren können, daran haben sie natürlich nicht gedacht. Mr Potter, sie sind seit einem Jahr zu einem Vorbild für die jüngere Generation geworden und dann tun sie so etwas Unüberlegtes. Ihnen musste doch klar sein, dass es auch hätte schief gehen können. Und sie Mr Zabini …“, und er schaute Blaise geradewegs in die dunklen Augen, „… sie haben auch noch bei dieser törichten Aktion geholfen. Seien sie froh, dass das nicht ihre Mutter weiß.“ „Was wollen sie?“, brauste Harry plötzlich auf, dem es inzwischen egal war, was folgenden würde. Er wusste nur eines, er hatte das Richtige getan. Goswin Honorald wirkte mit einem Mal verdutzt, doch dann wurde sein angespanntes Gesicht durch ein breites und freundliches Lächeln ersetzt. Er stand erneut auf, umkreiste seinen Schreibtisch und reichte Harry die Hand. Dieser nahm sie nur zögerlich entgegen und erhob sich dabei. „Egal wie albern ihr Verhalten auch gewesen sein mag“, begann er ruhig zu erklären und reichte schließlich auch Blaise die Hand, um sich anschließend erneut hinter den Schreibtisch zu setzen und seine jungen Mitarbeiter umso freudiger anzulächeln. „Das Ministerium möchte sich recht herzlich für ihren glanzvollen Einsatz in Bezug auf die Gefangennahme der Gebrüder Byron bedanken. Ebenso, dass es ihnen gelungen ist die Muggelpolizei zu verständigen, die sich um die armen Muggeljungen gekümmert hat, die von den Brüdern entführt, misshandelt und als Sklaven gehalten wurden. Ebenso …“, doch plötzlich machte Goswin eine kurz Pause, räusperte sich und schaute in die immer noch total perplexen Gesichter von Harry und Blaise, welche im selben Moment dachten, sie würden träumen. „Minister Shacklebolt lässt ihnen ausrichten, dass er sich besonders freut, dass es ihnen in Zusammenarbeit gelungen ist, den vermissten Malfoyerben … Draco Malfoy … aus dieser Hölle zu befreien. Er wurde schon seit letztem Jahr vermisst und bis zu ihrer genialen … aber nicht zu vergessen auch dummen und gefährlichen … Rettungsaktion gab es absolut keine Hinweise auf Mr Malfoys Verbleib.“ Harry und Blaise sahen sich mit glänzenden Augen an und doch waren sie immer noch nicht in der Lage etwas zu sagen. „Von unserer zuverlässigen Quelle“, fuhr ihr Chef unbeirrt fort, „wissen wir aber auch, dass sie beide sich für Mr Malfoy eingesetzt haben und er derzeit bei ihnen Zuhause wohnt, Mr Potter. Dazu muss ich noch dringend mit ihnen einige Fragen klären, da ansonsten das Gesetz in Kraft treten würde, was besagt, dass Mr Malfoy zur Genesung und weiterem Verbleib ins St. Mungos eingewiesen werden würde.“ „Was?“ Harry riss überrascht die Augen auf. „Warum denn das?“ Blaise wirkte plötzlich wütend, versuchte sich allerdings zurückzuhalten. Doch am liebsten wäre er vom Stuhl aufgesprungen und Goswin an den Hals gesprungen, weil er es überhaupt gewagt hatte, so etwas laut auszusprechen. „Ich bitte sie, meine Herren, bleiben sie ruhig“, bedeutete Goswin Honorald und hob in einer beschwichtigten Geste seine Hände, um sich anschließend fahrig durch die kurzen Haare zu fahren. „Da Draco Malfoy keine lebenden Verwandten mehr besitzt, er allerdings laut meiner Quelle rund um die Uhr Betreuung benötigt, wäre es nun einmal üblich ihn ins St. Mungos einzuweisen. Doch wenn sie mir hier dieses Pergament unterzeichen, Mr Potter“, fuhr er fort und schob Harry ein offizielles Schreiben hinüber, dass er rasch entgegen nahm, „dann könnte Mr Malfoy bei ihnen wohnen bleiben, bis er vollkommen genesen ist. Darüber hinaus ist er der Erbe von Malfoy Manor, aber auch nur, wenn er geistig und körperlich wieder auf dem Weg der Besserung ist. So steht es im Testament der Familie Malfoy geschrieben, dass unter strengem Verschluss in der Rechtsabteilung des Ministeriums verwahrt wird. Es würde ihm zugestellt werden, sobald es ihm ebenfalls besser geht.“ „Aber Draco ist volljährig“, brauste Blaise auf, doch Harry zog ihn am Ärmel und deutete auf das Schreiben. Gemeinsam überflogen sie die Zeilen und am Ende waren beide nicht nur beruhigt, sondern lächelten sich auch zufrieden an. „Das bedeutet also, dass Draco nur zu regelmäßigen Untersuchungen ins Mungos muss und ansonsten sich die Sache vollständig erledigt hat, sobald es ihm tatsächlich wieder besser geht?“, fragte Harry neugierig nach. „Sozusagen“, nickte Goswin und lächelte nun ebenfalls. „Nicht zu vergessen, ihr Freund hat nicht nur das Anwesen Malfoy Manor geerbt, sondern gleichzeitig das riesige Vermögen. Doch eines müssten wir trotzdem noch klären.“ Gerade war die Freude auf Seiten von Harry und Blaise groß, doch kaum drangen die letzten Worte an ihr Ohr, wurden sie schlagartig von einem unguten Gefühl beschlichen. „Für Anfang des neuen Jahres ist die Gerichtsverhandlung der Gebrüder Byron einberufen worden“, erklärte er den Freunden. „Sie werden noch für ihre Zeugenaussagen benachrichtig werden, allerdings auch Mr Malfoy. Denn er muss dazu als Nebenkläger auftreten und dem Gericht eine ausführliche Beschreibung seiner Sicht der Dinge mitteilen.“ „Ist das wirklich notwendig?“, fragte Harry und kannte die Antwort, ehe er seinen Satz beendet hatte. Gleichzeitig dachte er an Draco, der momentan nicht einmal sagen konnte, ob Hunger oder Durst hatte. „Ja“, meinte Goswin Honorald ernst. „Und denken sie bitte daran, für Mr Malfoy einen Termin im Hospital zu machen.“ Daraufhin verfiel Harry in Schweigen und er spürte, wie das mulmige Gefühl zurückkehrte. Er war jedoch froh, als er Blaises beruhigende Hand auf seiner Schultern fühlte, die ihm unbewusst Kraft verlieh. Im Laufe des weiteren Gespräches hörte er schließlich nur mit halbem Ohr zu und war gedanklich bei sich Zuhause. Er dachte an Draco und Teddy und hoffte dabei inständig, dass vielleicht das unbedarfte, kindliche Wesen seines Patenkindes seinen einstig verhassten Mitschüler – aber inzwischen lieb gewonnen Gast, den er als Freund ansah – zurück in die Gegenwart holte. Gestern schien schon der erste Schritt in die richtige Richtung gemacht worden zu sein und noch mehr wünschte er sich sehnlich, dass es Teddy in den nächsten Tagen und Wochen gelingen würde durch Spiel und Spaß etwas in Draco wachzurufen. Nach über einer Stunde wurden die beiden Freunde schließlich von ihrem Chef verabschiedet und jeweils einem Auftrag zugewiesen. Doch bevor sie sich wirklich in die Arbeit stürzen konnten, verschwanden sie ihm Flur und fielen sich glücklich in die Arme, nur um schnell wieder voneinander loszulassen und jeweils mit dem Gedanken an ihr noch nicht lang zurückliegendes Liebesspiel laut zu lachen. „Jetzt nimmt doch noch alles einen guten Verlauf“, jubelte Blaise und strahlte über beide Ohren. „Oh ja und das werde ich heute Abend gleich mal Draco und Molly sagen“, antwortete Harry, „wenn Molly nicht schon von ihrem Mann Arthur alles weiß.“ „Du meinst wirklich, es war Rons Vater, der uns verraten hat?“ Blaise schaute fragend drein. „Ron und Hermine hätten mit mir vorher darüber gesprochen“, bedeutete der ehemalige Gryffindor und wusste einfach, dass seine besten Freunde nichts mit der Sache zutun hatten. „Aber auch ganz egal wer es war“, sagte er anschließend und wirkte einfach nur froh, „Jetzt müssen wir niemanden anlügen.“ „Da hast du vollkommen Recht!“, nickte Blaise und hauchte Harry einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. „Für was war der denn?“ „Dafür, dass ich dich kennen gelernt habe“, grinste sein dunkelhäutiger Freund frech. „Und weil ich dich und Ron und Hermine nicht missen möchte. Wir haben Draco nicht nur zusammen befreit, sondern ohne euch wäre er vielleicht sogar noch bei den Brüdern … brrrrrrr … daran will ich gar nicht denken.“ Dabei schüttelte sich Blaise. „Dann denke auch nicht daran“, lachte Harry und knuffte den ehemaligen Slytherin in die Seite. „Tja, dann werde ich mich jetzt bei Quinn Hiligon melden und später noch einen Termin für Draco im St. Mungos machen.“ „Tu das“, schmunzelte Blaise und deutete auf das offizielle – und mittlerweile unterschriebene - Schriftstück vom Ministerium, welches Harry noch in der Hand hielt. „Achte gut darauf, damit ist Draco zum einen in guten Händen und ein verdammt reicher Mann dazu. Aber ich weiß auch, dass sich Draco noch nie etwas aus Geld gemacht hat.“ Diese Aussage überraschte Harry nun doch und er blickte ziemlich konsterniert Blaise an. „Was sagst du da?“ „Was ich dir jetzt sage ist nicht für jedermann bestimmt, aber weil wir Freunde sind und du Draco genauso magst wie ich, werde ich es dir verraten“, verkündete Blaise und winkte den Schwarzhaarigen näher, bevor er ihm leise ins Ohr flüsterte. „Kurz vor dem Krieg wollte Draco von Zuhause abhauen … er wollte das Geld seiner Eltern nicht, wenn sie weiterhin für Voldemort gearbeitet hätten. Doch er wusste wiederum nicht, dass Lucius ein Spion war, so wie Snape. Aber nicht nur deswegen hätte Draco gerne auf sein Erbe verzichtet. Er wollte eigentlich immer jemand ganz Normales sein und es gab Zeiten, da hat er das Geld und den Namen seines Vaters regelrecht gehasst.“ „Das hätte ich niemals gedacht“, murmelte Harry leise und wirkte einen Moment wie vom Blitz getroffen. „Glaub es ruhig, aber das ist leider zu einer traurigen Vergangenheit geworden“, seufzte Blaise. „Jetzt zählen ganz andere Dinge.“ Mit diesen Worten trennten sich beide. Harry machte sich auf den Weg zu seinem Ausbilder Quinn und Blaise ging zu seiner ihm zugewiesenen Aufgabe. Doch den ganzen Tag musste Harry gegen die unliebsamen Gedanken ankämpfen - wie und wo er Draco gefunden hatte und was aus ihm geworden war – und er musste sich stark konzentrieren, um wenigstens einigermaßen seine Arbeit zu verrichten. ~~~~~~ Fast zur gleichen Zeit, als Harry immer noch verwirrt über die guten und schlechten Nachrichten des Tages mit Mr Quinn Hiligon an einem merkwürdigen Fall über verhexten Schmuck brütete, saß Teddy mit Draco auf der weißen Ledercouch im Wohnzimmer; nachdem der Kleine seinem neuen Onkel sein extra hier eingerichtetes Kinderzimmer mit allerlei Spielsachen gezeigt hatte. Molly saß neben ihnen auf einem der Sessel und im Hintergrund klang leise Musik aus Harrys Stereoanlage und wie sollte es anders sein, es war Teddys Lieblings-CD, von der er einfach nicht genug bekommen konnte. Molly Weasley beschäftigte sich ausgiebig mit ihren Näh- und Strickarbeiten, wobei sie wie jedes Jahr neue Pullover für die ganze Familie anfertigte. Diesmal kam sogar noch ein neues Familienmitglied hinzu und für Draco wollte sie einen ganz besonders schönen Pulli stricken. Teddy sang ein wenig später lauthals die Lieder mit und gleichzeitig begann er aufgeregt vom Sofa zu klettern, um gleich darauf wieder hoch zu klettern. Draco saß währenddessen einfach nur da und es schien, als würde er der Musik lauschen. „Teddy, pass’ auf, sonst passiert noch etwas und du fällst hin“, mahnte Molly ihren Adoptivenkelsohn, der allerdings keinerlei Anstalten machte auf sie hören zu wollen. Schließlich konzentrierte sie sich wieder auf ihre Arbeit und wartete bereits auf die ersten blauen Flecken, die unweigerlich folgen mussten. Weitere Minuten verstrichen und inzwischen rannte Teddy immer wieder um die Couch herum, wobei er sein Lieblingsspiel Pferd spielte und dazu wie eines wieherte, was Molly zum Lächeln brachte. Kurze Zeit später kletterte der kleine Wirbelwind erneut auf das Sofa und entdeckte in all seinem kindlichen Eifer, dass es ihm am meisten Spaß bereitete, wenn er über Dracos Beine krabbelte, vor allem, weil Draco ihn deswegen nicht ausschimpfte. Das übernahm zu seinem größten Verdruss jedoch augenblicklich Molly. „Teddy, hör’ auf damit und setze dich lieber an den Tisch und male etwas.“ „Aber nur, wenn Onkel Draco auch malt“, schmollte der Kleine und seufzte auf, denn er wollte viel lieber weiterspielen. „Entweder du hörst jetzt auf damit und setzt dich wie ein braver Junge an den Tisch“, tadelte sie ihn und hob warnend einen Finger, wobei sie inzwischen aufgestanden war, „oder du bekommst nachher keine Schokolade … also überlege es dir. Ich bin kurz in der Küche und komm gleich wieder zurück.“ Teddy sah Oma Molly trotzig hinterher und kaum war sie um die Ecke gebogen, begann er auch sofort wieder mit dem Erklettern. Er zog sich geschickt an der Sofalehne nach oben und wollte sich an Dracos Arm festkrallen. Doch in diesem Moment rutschte er ab, verlor das Gleichgewicht, stieß vor Schreck einen lauten Schrei aus und weinte plötzlich. Molly erschrak nicht weniger als sie ihren Enkel schreien und dann weinen hörte und rannte aufgeregt ins Wohnzimmer zurück, wo sie im Türrahmen wie angewurzelt stehen blieb und dachte, sie würde träumen. Sie blinzelte, dann breitete sich ein erleichtertes Lächeln auf ihrer besorgten Miene aus und sie sah zu dem weinenden Teddy hinüber, der von Draco in den Armen gehalten wurde. Der blonde junge Mann, der seit Wochen einfach nur teilnahmslos dagesessen und weder gesprochen oder sich aus eigenem Antrieb bewegt hatte, hatte den kleinen Jungen tröstend im Arm, der sich ängstlich an dessen Brust kuschelte. „Was ist passiert?“, fragte Molly und überbrückte rasch die wenigen Meter zur Ledercouch. „Oma, Onkel Draco hat mich aufgefangen“, schluchzte Teddy auf und versuchte sich tapfer die Tränchen wegzuwischen. „Schau mal“, fuhr er in kindlicher Manier fort und deutete mit seinen kleinen Fingerchen an den Rand des Sofas und von dort auf den weißen Teppichboden. „Onkel Draco hat meinen Arm gehalten, damit ich kein Aua habe.“ Sichtlich erlöst von dem Schreckmoment, holte Molly Weasley tief Luft und erkannte mit geübtem Auge, dass Teddy nichts weiter passiert war. Wenn Draco ihn nicht bei seinem Sturz aufgefangen hätte, wäre er sicherlich nicht so glimpflich davon gekommen. Daher räusperte sie sich und meinte ruhig und glücklich zu gleich: „Und was sagt man, wenn jemand einem geholfen hat?“ Innerlich hätte sie gleichzeitig laut gejubelt und nicht nur wegen Dracos Hilfe, sondern weil dieser wohl offensichtlich langsam aus seiner Apathie erwachte. „Danke“, murmelte Teddy und drückte Draco herzlich. ~~~~~~ Pünktlich zu Feierabend apparierte Harry von der Seitenstraße in der Nähe des Zaubereiministeriums nach Hause zum Grimmauldplatz. Kaum tauchte er im Flur auf, wurde er auch schon lautstark von Teddy in Empfang genommen, der ihn ohne große Worte in die Küche schleifte. Dort saß Draco mit Molly am gedeckten Küchentisch und ein köstlich duftender Geruch wehte ihm aus einem kochenden Topf auf dem Herd entgegen. „Ich habe für euch beide etwas gekocht“, begrüßte Molly Weasley den schwarzhaarigen jungen Mann und lud ihn sofort an den Tisch ein. „Hoffe, euch wird der Eintopf schmecken.“ „Danke“, sagte Harry gerührt. „Bevor ich es vergesse“, schmunzelte plötzlich die rothaarige und stets liebenswürdige Mutter. „Draco hat deinem Patenkind heute geholfen eine Beule zu vermeiden.“ Harry schaute sie fragend an und er war ziemlich froh, dass er bereits saß, sonst wäre er vielleicht umgekippt. Rasch bekam er die Ereignisse des Tages erzählt und dazu gehörte auch, dass Draco nicht nur Teddy geholfen, sondern auch mit ihm gemalt hatte – und zwar von ganz alleine ohne Aufforderung. Anschließend zeigte Molly Harry die Bilder und er gestand sich innerlich ein, dass er sich nicht nur riesig über diese Neuigkeit freute, sondern dass Draco sogar ein gewisses Talent zum Zeichnen besaß. Jeder Strich war sorgfältig gesetzt und am Ende betrachtete er drei wunderschön anzuschauende Landschaftsbilder. Das eine zeigte eine Seelandschaft, die Harry stark an den Schwarzen See von Hogwarts erinnerte. Die anderen zwei Zeichnungen konnte er nicht zuordnen und weckten umso stärker sein Interesse. Er lauschte gespannt und freudig Mollys Erzählungen und konnte es kaum glauben. Anschließend erinnerte er sich an seine eigenen guten und schlechten Neuigkeiten. „Du bist doch Arthur nicht böse?“, fragte sie schließlich, nachdem nun Harry geendet hatte und ihr dabei das Ministeriumsschreiben zeigte. „Aber so ist es besser, das musst du wissen.“ „Ich bin niemandem böse“, lächelte Harry seine Ersatzmutter beruhigend an. „Obwohl ich den ganzen Tag darüber nachgedacht habe. Aber eines weiß ich ganz genau, sobald es Draco endlich wieder besser geht, werde ich ihm helfen ein ganz neues Leben aufzubauen, ein Leben, dass er hoffentlich genießen kann.“ „Ach, mein Junge“, schniefte Molly, stand auf und umarmte zuerst Harry und dann Draco, um anschließend den inzwischen nörgelnden Teddy auf den Arm zu nehmen. „Er kann froh sein, dich als Freund gewonnen zu haben“, sprach sie und deutete mit dem Kinn zu dem Blonden. „Und das wird er, das kann ich fühlen. Er braucht einfach nur Zeit, Liebe und Ruhe.“ Unweigerlich fühlte Harry sich bei diesen Worten an seine Freundin Hermine erinnert, die ihm vor gar nicht allzu langer Zeit fast das Gleiche prophezeit hatte. Demnach musste wohl etwas dran sein, wenn es mittlerweile zwei Frauen aussprachen, die bekanntlich oft Recht behielten. „In zwei Wochen hat er seinen ersten Termin im St. Mungos“, wechselte Harry plötzlich das Thema und gab anschließend seinem Patenkind einen Abschiedskuss auf die Wange, der seinen Onkel nochmals herzlich drückte und sich dann müde an die Schulter seiner Oma kuschelte. „Ich bin jetzt schon aufgeregt und kann es gar nicht erwarten, was die Heiler sagen.“ Molly schmunzelte. „Sie werden nicht viel anderes sagen als ich. Es brauch einfach nur Zeit und die soll Draco auch bekommen. Ich werde jedoch jetzt gehen müssen, Teddy ist erschöpft und meine Männer warten Zuhause auf das Essen. Morgen werde ich wieder kommen.“ Damit verabschiedete sie sich und disapparierte mit dem kleinen Jungen auf dem Arm in den Fuchsbau zurück. Harry jedoch blieb einige Minuten stehen und starrte gedankenverloren auf die Stelle, wo beide eben verschwunden waren und er wusste, an diesem Tag lagen Freude und Leid nah beisammen, was ihn am Ende dennoch glücklich aufatmen ließ und er sich sogleich mit Draco über den leckeren Eintopf hermachte. ~~~ Fortsetzung folgt ~~~ *taaaaaaaaaaaataaaaaaaaaaaaaaaa* eine Regung von Draco :-) Hat es euch gefallen? Würde mich über eure Meinung in einem Kommi freuen. Liebe Grüße Elbenstein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)