Shades of Gold von Bettyna (One-Shots zu 'DG' & 'GF') ================================================================================ Kapitel 7: 'DG' - 4 - What if... -------------------------------- Hallo! Ich hab beschlossen, das Bonus-Kapitel, welches ich mal in 'DG' reingestellt habe, hierher zu verschieben, weil ich ja extra diese OS-Sammlung hier errichtet habe und dieses Extra-Kapitel sonst irgendwie der Verlauf von 'DG' stört! Das Schreiben davon hat aber echt Spaß gemacht, vielleicht gerade weil Seika absichtlich etwas OCC geraten ist! xDDD~ Also, dieses Kapitel hat nichts mit richtigen Verlauf zu tun, auch werden darin vorkommen der Personen NICHT WEITER AUFTAUCHEN! Also, viel Spaß beim nochmal lesen! :D ----- Es war ruhig in der Basis, als Seika ihr Zimmer verließ, getrieben von reiner Neugier. Sie war noch nicht lange hier, deshalb kannte sie sich natürlich nicht aus und lief Gefahr, sich hoffnungslos zu verlieren. Selbstverständlich hatte sie schon den Speisesaal und den Gemeinschaftsraum kennen gelernt, doch was war das schon im Vergleich zu dem riesigen Komplex, in dem sie sich hier befand? Gut, so spekulierte sie jedenfalls, denn das Gebäude hatte sie von außen noch nicht gesehen, weil sie hierher gebracht worden war, als sie ohnmächtig gewesen war. Was lag nun also näher, als hinaus zu gehen, und die Gegend ein wenig zu erkunden? Seika machte einen Schritt auf den Gang hinaus, doch dann begann sie zu zögern. Sie war erst ein paar Tage hier Mitglied und hatte keine Ahnung, was da draußen auf sie wartete. Damit meinte sie Fallen und deren Mechanismen, in die sich sicher geraten würde, wenn sie einen Fuß nach draußen setzte. Konnte sie denn bereits sicher sein, dass man ihr voll und ganz vertraute und ihr freien Ausgang gewährte? Pain konnte man dahingehend nicht einschätzen und vielleicht stand sie ja auch unter Beobachtung? Es zwickte bei diesem Gedanken zwischen ihren Schulterblättern und die junge Frau wandte sich schnell um, doch hinter ihr war niemand. Natürlich. Bekam sie neuerdings Paranoia? Sie hätte ja gespürt, wenn dort jemand gewesen wäre. Sie schüttelte den Kopf über sich selber und ging weiter. Gut, ihre Situation war völlig anders als noch vor ein paar Tagen, sie gehörte jetzt zu den Akatsuki, von denen sie eigentlich herzlich wenig wusste und ehrlich gesagt, wollte sie in die eine oder andere Sache gar nicht eingeweiht werden, da musste sie sich nicht wundern, wenn sie noch etwas verwirrt war. Apropos verwirrt, die nur wenige Stunden zurückliegenden Ereignisse hatten sie doch ein wenig irritiert. Der Blonde, Deidara, schien wohl irgendein Problem mit ihr zu haben. Was sollte sie denn von ihm denken, wenn er bei ihrem Anblick beinahe an seinem Sake erstickte? Entweder war er ein Weichei im Bezug zu Frauen oder ihn hatte ihre Erscheinung gleich so umgehauen, dass er lieber abgehauen war, bevor ihn seine männlichen Triebe erfasst hätten… Seika kicherte bei diesem Gedanken. Gut sah er schon aus, aber wenn er ‚so’ ein Typ war und sein Charakter mitgezählt, dann gute Nacht. Es war leicht nachzuvollziehen, denn mit einem Weiberhelden wollte sie lieber nichts anfangen… Und dann diese Kommentare von dem Haimann Kisame. Der Nächste der Perversenparade. War der etwa auch so ein notgeiler Kerl? Immer hatte er eine schmutzige, anzügliche Bemerkung auf den Lippen, wenn Seika ihm begegnete. Und sie hatte sich eigentlich gedacht, Akatsuki wäre eine seriöse Organisation. Doch anstatt psychopatischen Monstern begegnete sie hier nur durchgeknallten Typen. Durchgeknallten Typen, die zugegebenermaßen allesamt ziemlich heiß waren. Egal, ob Kisame ein sexistisches Schwein war, der muskulöse Torso, der sich unter seinem Shirt abzeichnete, war schon den einen oder anderen musternden Blick wert. Kein Wunder, er kämpfte auch mit seinem Schwert Samehada, welches nur vom Aussehen her verdammt schwer aussah und deshalb brauchte er auch die entsprechenden Muskeln, um mit der Waffe so umgehen zu können, wie sie es bei ihrem Kampf mitbekommen hatte. Ach, und nicht zu vergessen in der Reihe war natürlich Itachi. Verdammt, er war der meist gefürchtetste Mann in Hi no Kuni und er hatte Seika mit seinem Sharingan heftige Qualen verursacht - aber hey, es war doch kein Wunder, dass man ihm in die Augen sehen musste, oder? Diese Irriden waren faszinierend und anziehend, ebenso wie sein ganzes Gesicht, und wenn man mal einen Moment nicht daran dachte, dass er ein skrupelloser Mörder war und sich ihn etwas genauer ansah dann - war es hier so warm oder kam das von was ganz anderem? Das lange schwarze Haar, seine männliche Stimme, die unter der Kleidung gut zu erkennende, trainierte Statur, außerdem konnte er wirklich charmant sein, wenn er nur wollte… Wie Tobi wohl unter seiner Maske aussehen würde? Und Pain? Er war der einzige, denn sie im Moment wirklich als gefährlich ansah, aber hieß gefährlich nicht gleich Abenteuer? Er hatte jedenfalls auch ein interessantes Gesicht und von dem, was sie gehört hatte, dass er mehrere Gestalten hatte… Seika bedeckte ihr Gesicht mit einer Hand und blieb so für einige Sekunden stehen. War sie noch bei Sinnen? Als sie ihren Arm wieder senkte, da grinste sie leicht. Färbte es schon auf sie ab? Waren die Akatsuki in Wahrheit vielleicht nur zufällig eine Gruppierung von Kriminellen? War ihre ursprüngliche Formation möglicherweise zu einem ganz anderen Zweck bestimmt gewesen…? Bloß nicht daran denken, wimmerte Seika innerlich, weil sie jetzt schon spürte, wie ihre Knie nachgeben wollten. Solche prickelnden Gedanken hielt keine Frau lange aus… Schnell setzte die Brünette ihren Weg fort, weil sie eigentlich andere Dinge vor hatte, als zu phantasieren, denn dazu hätte sie auch in ihrem Zimmer bleiben können. Sie erreichte bald die Eingangshalle und als sie sich zum Ausgang hin wandte, denn sie hatte kurzfristig beschossen, doch einen Blick nach draußen zu riskieren, war ihre Überraschung umso größer, als sie unerwarteterweise beinahe zwei Personen umrannte, die gerade durch eben diesen Ausgang hinein kamen. „-wie dieser verfluchte Pain sich von mir eine Predigt anhören darf, was diesen beschissenen Plan von ihm anging, der uns in diese abgefuckte Situation- Hey!“, rief der eine der Beiden, als Seika gerade noch stehen blieb und zurückwich, doch der Riese mit dem silber-weißem, zurückgekämmten Haar hatte sie am Oberarm gepackt und zog sie brutal wieder auf den Platz zurück, an dem sie gestanden hatte. Durch den heftigen Ruck löste sich das Band, welches sie um ihr Haar gebunden hatte, um es zu einem unauffälligen Knoten zu formen. So ergoss sie ihr honigfarbenes Haar nun über ihre Schultern. „Na, wen haben wir denn da?“, fragte dieser und als Seika hoch sah traf ihr Blick rote Augen, vor denen sie im ersten Moment leicht zurück schreckte, doch dann beruhigte sie sich wieder, als sie ihren Gegenüber eine Sekunde länger anstarrte. Die Farbe seiner Iris erinnerte sie an Fuchsien, eine Balkonpflanze, die viele Bewohner Konohagakures in Kästen an den Geländern ihrer Häuser kultivierten, doch der Mann war so blass, dass die Farbe einfach viel intensiver erschien. Außerdem war nirgends das schwarze Muster des Sharingans zu erkennen. Doch dass sie ihn schon etwas zu lange und offensichtlich musterte, dass fiel dem Mann schnell auf. „Ha, willst du dich etwa mit einem Henge aus der Basis schleichen, Konan? Bitte, ich glaube nicht, dass Pain das gefallen würde, der wird verdammt noch mal wütend sein. Außerdem, bei Jashin, einen Geschmack hast du!“, rief er erstaunt aus, und Seika wusste nicht, ob der letzte Satz positiv oder negativ gemeint war. Sie versuchte, sich aus seinem doch ziemlich festen Griff zu befreien, doch dabei landete ihr Blick unwillkürlich auf seinem entblößten Oberkörper, denn sein Akatsukimantel war fast bis zu seinem Bauchnabel geöffnet, er trug darunter kein Shirt, sein mit einer tiefen Schramme durchgestrichenes Hitai-ate lag locker um seinen kräftigen Hals und ein Medaillon lag auf seiner Brust - auf einer sehr ansehnlich muskulösen Brust. „Heilige Scheiße, Konan, du fängst gleich an zu sabbern, was ist los mit dir, kleines Schoßhündchen?“, redete der Mann mit dem silbernen Haar weiter und für einen Moment war Seikas Gehirn wirklich nicht bei der Sache. Die Information war etwas zu viel für sie, nicht nur, dass er völlig ungeniert Pains blauhaarige Partnerin mit so einem Wort betitelte, was sich sonst niemand trauen würde, sondern weil er meinte, dass sie gleich anfangen würde- Das stimmt doch gar nicht! „Hidan, hör auf, das ist nicht Konan.“, sprach plötzlich der zweite Mann mit strenger, leicht genervter Stimme und das holte die Brünette wieder auf den Boden zurück. Ihr Blick wanderte diesmal zu dem Typen, dessen ganzer Kopf verhüllt war, außer seinen grünen Augen, die sie forschend anstarrten. Ebenfalls spürte sie, wie sie von dem Silberhaarigen, Hidan, angestarrt wurde. „Wie, nicht Konan? Verarsch mich nicht, Kakuzu, verdammt noch mal!“, sagte Hidan mit ehrlich verwirrtem Gesichtsausdruck, doch ließ sie immer noch nicht los. Langsam wurde der jungen Frau das Gerede zu bunt. Es schien, als hätten die Beiden noch nicht die geringste Ahnung über das neue Mitglied. Seika griff mit ihrer freien Hand nach Hidans Unterarm und das nicht zu sanft und riss sich so aus seinem Griff. Das würde bei ihm einige hübsche Druckstellen geben… „Hey, du kleines Miststück, mach keinen Scheiß! Mach deine hübsche Zuckerschnute auf und verklicker uns gefälligst, was du hier treibst. Oder Onkel Hidan wird böse.“, meinte er und sah Seika überheblich an. Sie Brünette merkte sofort, dass seine Worte nicht nur neckischer Art waren, wie die von Kisame, der eigentlich alles nur auf Kosten seines eigenen Vergnügens sagte. Hinter Hidans Humor steckte eine leicht sadistische Ader, nicht nur der Ausdruck seiner Augen und seine Körperhaltung verrieten dies, auch diese abscheuliche Waffe, die er da in der Hand trug, diese dreischneidige Sense. Der Andere, Kakuzu, schien sich aus allem rauszuhalten. „Mein Name ist Seika, Onkel Hidan. Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin übrigens ein neues Akatsukimitglied.“, antwortete die junge Frau so trocken wie möglich, während sie, trotz der doch gefährlichen Aura dieses Mannes, ihn keine Sekunde aus den Augen ließ. Er zeigte sehr offensichtlich, was er zu bieten hatte, was sicher nicht zu verachten war. Also noch ein Exemplar für ihre Sammlung von heißen Shinobi? Oh Kami, Seika war so ein Glückspilz! Sie schmunzelte leicht, als die beiden Männer sie überrascht ansahen. „Oh man, noch ein Weib! Und ein verdammt kratzbürstiges auch noch dazu! Hey Kakuzu, die wär sicher was für dich. Kannst dann weiter mit ihr klugscheißern.“, meinte er mit einem spöttischen Blick auf seinen Partner, der darauf gar nicht ansprang, weil er das wahrscheinlich schon gewohnt war und sah dann wieder zu der Brünetten. Seika jedoch verzog gekünstelt ihre Lippen. „Na ja, ich weiß nicht, ich steh eher auf Typen, die so richtig zupacken können…“, meinte sie beinahe nachdenklich klingend, absichtlich nicht zu dem Silberhaarigen sehend, während sie ihren Arm hob, der nun schon rote Flecken aufwies, dort, wo Hidan sie festgehalten hatte. Kurz betrachtete sie diese Wunden, dann nahm sie ihre andere Hand nach oben, die bereits leicht blau leuchtete und fuhr damit über ihre verletzte Haut. Innerhalb einer Sekunde waren die Druckmale verschwunden. „Wow, ein verdammter Medic-nin! Hätte nicht gedacht, dass es im Ersatzteillager von Sasori also doch noch was gab, was einigermaßen brauchbar wäre!“, feixte Hidan. Kam es nur so rüber, oder hörte Seika da keine großen Sympathien gegenüber dem Puppenspieler, der auch einmal Mitglied der Akatsuki gewesen war? „Nicht, dass du jemals so was brauchen würdest.“, meldete sich Kakuzu wieder zu Wort. Er schien über etwas zu sprechen, von dem Seika keine Ahnung hatte. Hidan sah mit einem tadelnden Gesichtsausdruck zu ihm. „Halt’s Maul! Du und deine nervtötende Ernsthaftigkeit! Siehst du nicht, dass ich hier gerade flirte?“, rief der Silberhaarige aus und beäugte wieder die junge Frau, die ihn wiederum mit einem ‚Geht’s noch’ Blick bedachte. Der Kerl hatte doch nicht alle Tassen im Schrank. Na ja, irgendetwas musste ihm ja fehlen, bei diesem Körper… Darüber hinaus war er aber wirklich ein seltsamer Zeitgenosse. Seine Art war eine selbstverständliche Überheblichkeit und er sprach die ganzen Schimpfwörter so natürlich aus, als wären diese ein fester Bestandteil seines Satzbaus. Als er sich fluchend an seinen Partner wandte, denn Seika spekulierte, dass sie ein Team waren, wenn sie gemeinsam von einer Mission kamen, klangen seine Worte alles andere als beleidigend, sondern kumpelhaft und doch leicht aufziehend. Soweit die Brünette bis jetzt beurteilen konnte, waren die Beiden totale Gegenteile voneinander. Der Grünäugige war jedenfalls völlig unberührt von Hidans Worten und er blickte weiterhin Seika an. „Seit wann bist du hier, Seika-san?“, fragte er nach, mit einer gewissen Höfflichkeit in seiner Stimme. Er schien wohl der ruhigere und vernünftigere der Beiden zu sein. Seika war etwas überrascht darüber. „Meine Zeit in Ohnmacht mitgerechnet, ungefähr eine Woche, Kakuzu-san.“, antwortete sie und wurde etwas nervös, wegen der Tatsache, dass der halb Maskierte ihr genau in die Augen sah, in ihre goldenen Augen. „Haha, ohnmächtig, wie? Wer war’s? Blondie mit seinen Knallfröschen, Tobi mit seiner Dummheit oder Kisame mit seiner Gruselfresse? Oder am Ende doch Itachi, mit seinen Scheinwerferaugen? Jetzt rück schon damit raus, das interessiert mich echt tierisch!“, meinte Hidan belustigt und Seika warf ihm dafür einen bösen Blick zu. Das Gegacker von dem Silberhaarigen war wirklich nicht lange auszuhalten. Kakuzu musste ja schon richtig abgestumpft dagegen sein. „Die Auskunft kannst du dir in deine gegelten Haare schmieren.“, gab die junge Frau nur gelangweilt zurück. Es würde ihm so passen, dass sie ihm von der Folter erzählte… Raus würde sie nun jedenfalls nicht mehr gehen, weil sie schon von alleine erraten konnte, dass ihr das ein paar unangenehme Fragen einbringen würde, auf die sie wirklich gar keine Lust hatte, schon gar nicht, wenn sie von Hidan kamen. „Oh, was für eine Antwort! Gefallen dir etwa meine Haare nicht?“, fragte der Silberhaarige und in seinen Zügen war tatsächlich so etwas Ähnliches wie Irritation und Enttäuschung zu erkennen, sodass Seika kurz zögerte, als sie ihm einen letzten Blick zuwarf. Leicht fassungslos schüttelte sie ihren Kopf. „Es tut mir ja Leid, wenn du das Schmalz nicht im, sondern auf dem Kopf hast…“, antwortete sie, doch diesmal zierte ihre Mundwinkel ein Hauch von einem Schmunzeln. Sie hob ihre Hand und tippte Hidan gegen sein Brustbein, dann drehte sie sich um und ging. Die Silberhaarige sah ihr doch etwas überrascht nach, denn ihre Berührung hatte ihn nur in dieser winzigen Sekunde spüren lassen, wie viel Macht ihrem Körper innewohnte. Doch auch ihre Geste selber brachte ihn letztendlich zu einem breiten Grinsen. Wenn sie spielen wollte, konnte sie das gerne haben… „Unterschätze sie nicht, Hidan. Ihre Augen, die sind nicht normal.“, bemerkte Kakuzu und erntete dafür ein Schnauben seines Partners. Doch er antwortete nichts mehr darauf, denn in seinem Kopf begann sich bereits ein Plan zu formen... Obwohl Kakuzu Hidans Grinsen nicht gefiel, sagte er nichts dazu, denn er wusste schon, dass das nur verschwendete Worte sein würden... Seika hingegen bekam nichts mehr davon mit. Sie dachte nur darüber nach, warum sie nicht gewusst hatte, dass es noch zwei weitere Mitglieder gab. Nun, die Schuld war nicht bei ihr zu suchen, sondern bei den Anderen, die sich nicht vielleicht mal kurz hätten denken können, dass Seika ziemlich wenig Ahnung von den Akatsuki hat. Sie hatte vorhin nur nach Zetsu gefragt, den sie ja auch gesehen hatte, als sie angegriffen worden war. Aber es war ja auch nicht so, dass es ihr viel gebracht hätte, wenn sie von der Existenz von Hidan und Kakuzu früher erfahren hätte. Kakuzu war wohl ziemlich umgänglich, auf Hidan dagegen konnten man sich schwerlich vorbereiten. Der einzige Nachteil, dass sie von den Beiden nichts wusste, war, dass sie keine Ahnung über deren Fähigkeiten hatte, doch das sollte nicht allzu schwer herauszufinden sein. Da ihr Ausflug ins Grüne nun vereitelt war, machte Seika sich stattdessen auf, die Trainingshalle zu suchen, die es hier geben sollte. Obwohl sie ja demnächst mit den anderen Akatsuki trainieren sollte, wollte sie vorher noch ihre eigenen Kräfte testen, denn nach ihrer langen Ohnmacht wollte sie zuerst selber etwas in Form kommen, damit sie im Kampf gegen die Anderen nicht völlig versagte. Und deshalb musste sie eben etwas tun und Training war eigentlich viel besser, als draußen herumzuirren, denn eigentlich konnte es ihr doch egal sein, wo sie sich hier befand, oder? Sie hatte nicht vor zu fliehen, außerdem würde sie sicher niemand zum Einkaufen schicken, oder so. Links und rechts vom Treppenaufgang, von dem man zu den privaten Räumen der jeweiligen Mitglieder gelangte, führten schmale Stufen nach unten. Die Trainingshalle war unterirdisch, das wusste Seika, nur war sie sich nicht sicher, ob beide Treppen automatisch zu der Halle führten. Doch da weit und breit niemand war, den sie hätte fragen können, was sie auch eigentlich nicht wollte, weil sie sich dabei so albern wie ein Tourist vorkommen würde. Sie war ja nun schließlich auch ein Mitglied der Akatsuki und ein großes Mädchen und dass sie heute noch mehr schrägen Typen begegnen würde, war eher ausgeschlossen. Dieses eine Kaliber war ihr schon groß genug gewesen. Die Brünette entschied sich also für den Gang, dem sie am nächsten war. Zuerst sah es dort ziemlich dunkel aus, doch als sie einen Fuß auf die erste Stufe setzte, da entflammten sich die Fackeln, die in kurzen Abständen an den Wänden befestigt waren, von selber. Das machten ihren Weg natürlich um vieles einfacher, da sie nicht aufpassten musste, irgendwo dagegen zu laufen oder die Treppen herunter zu fallen, die doch ziemlich steil und tief hinunter führten. In dem erhellten Korridor, den sie nun lang ging, konnte sie viele abzweigende schmale Türen entdecken, doch ihre Neugier war nicht so stark wie ihre überwiegende Vorsicht, denn wer wusste, was sich in den Räumen dahinter für Geheimnisse verbergen würden? Seika war erst neu bei den Akatsuki und sie wollte dort noch eine Weile bleiben, denn auf ein verfrühtes Ableben hatte sie keine Lust. Doch bisher sah keine Tür danach aus, als würde sie der Eingang zu einer großen Trainingshalle sein. So eine Tür musste natürlich sehr massiv und robust aussehen, denn wenn man dort drinnen kämpfte, und in diesem Falle waren es sehr starke Shinobi mit unglaublich mächtigen Techniken, dann musste alles so gebaut sein, dass nicht das ganze Gebäude wegen einer etwas kräftigeren Druckwelle zusammen krachte. Deshalb war Seika auch gespannt, wie diese Halle aussehen würde. Ob sie von den vielen Trainingskämpfen, die dort statt gefunden hatten, schon ziemlich mitgenommen war? Doch da musste die junge Frau nicht mehr viel darüber spekulieren, denn auf einmal war der Korridor zu Ende und vor ihr erschien im Licht der Flammen eine zweiflüglige Tür aus dickem, mit Stahlstreifen beschlagenem Holz. Das war eindeutig der gesuchte Eingang. Weil Seika drinnen keine Spur von Chakra spürte, was hieß, dass niemand in der Halle war, den sie hätte stören können, drückte sie die Tür auf und ging hinein. Auch hier war es dunkel, doch es gab denselben Mechanismus wie im Gang zuvor. Auch hier entzündete sich, verursacht durch Seikas Anwesenheit, überall das Licht, denn auch hier gab es, obwohl, die Decke der Halle ziemlich hoch war, keine Fenster. Doch das war alles nicht wichtig. Ein weiterer Blick durch das Gewölbe sagte der jungen Frau, dass es hier gar nicht viele Gebrauchsspuren gab. Die Wände hatten teilweise ein paar Dellen, der Boden wies flache Krater auf und die Decke war außer einem Einschlagsloch völlig unversehrt. Insgesamt sah es nicht so aus, als ob diese Räumlichkeiten oft benutzt wurden. Doch auch das konnte Seika egal sein. Sie würde den Platz jedenfalls nutzen, um für das morgige Training einigermaßen fit zu werden. Die Brünette stellte sich in die Mitte der Halle und schloss die Augen. Es war so ruhig um sie herum, dass sie ihren eigenen Atem und den Schlag ihres Herzens ziemlich laut hören konnte. So eine Ruhe war immer perfekt, um sich konzentrieren zu können. Sie stand ganz ruhig da, als würde sie jeden Moment einschlafen und umkippen, doch in ihrem Inneren war viel mehr zugange, als es ein Außenstehender, der nichts von Chakra wusste, jemals erraten könnte. Ein anderer Shinobi hätte gespürte, welche Kräfte sie, diese junge Frau mit den ungewöhnlichen goldenen Augen, plötzlich aus sich zum Vorschein zerrte. Kurz runzelte sich ihre Stirn, doch es war nur wie ein Zucken, als sie spürte, wie sich ihre Macht, die Früchte ihres jahrelangen Trainings und ihrer speziellen Fähigkeiten, in ihrem ganzen Körper ausbreitete und sich durch jede Ader und Faser ihres Körpers zog. Ja, diese Kraft nannte sich Chakra und sie war eine Kunoichi, die ihr Chakra in Perfektion kontrollieren konnte. Vielleicht mochte man sie sonst als schwächlich bezeichnen, denn sie gab den Menschen um sich herum nicht die Möglichkeit, die nach ihren Begabungen einschätzen zu können - und auch nicht an ihrem Aussehen. Sie trug auch weiterhin das locker sitzende, hochgeschlossene Kleid, welches Kisame für so ‚prüde’ hielt. Sollte er doch denken was er wollte, das Vergnügen ihrer wahren Statur wollte sie ihm nicht machen. Dafür konnte sie sich nur allzu sehr dem Körperbau der anderen Männer erfreuen… Ein leichtes Grinsen wie ein Hauch erschien auf ihren vollen Lippen, genau so, wie ein imaginärer Wind mit dem Saum ihres Kleides und in ihren freien Haaren zu spielen schien, doch es war nur das Chakra, dass sie nun langsam ausstrahlte, weil ihr Körper davon gesättigt war. Die unsichtbare Aura um sie herum wurde immer stärker und da verschwand sie plötzlich von der Stelle an der sie gestanden hatte, weil sie sich nun so schnell bewegte, durch ihre von Chakra gestärkten Muskeln, dass ein nicht geschultes Augen sie nicht erfassen konnte. Doch trotz dieser Geschwindigkeit konnte sie geschmeidig in der Luft manövrieren und Schläge, Tritte und Hiebe austeilen, die nur Sekundenbruchteile benötigten. Trotzdem war das alles nicht besonders verwunderlich, denn sie war eben eine Kunoichi, doch sicher keine normale… Wären die Luftmoleküle um die junge Frau herum ihre Gegner, so wäre keiner auch nur ansatzweise verschont worden. Durch ihre Schnelligkeit war Seika gleichzeitig überall und auch nirgendwo. Doch konnte man so etwas noch Training nennen? Tatsächlich war die Kampfkunst von Shinobi alles andere als eine brutale Aktion, es war vielmehr Ästhetik in höchster Vollendung. Seika hatte nicht vor, mit irgendwelchen Ninjutsu das ganze Gebäude zu erschüttern und so auf sich Aufmerksam zu machen, außerdem war es ja auch nicht ihre Absicht, sich voll auszupowern. Nein, es genügte, wenn sie ihr Chakra entfesselte und ihren Körper für eine kurze Zeit wieder daran gewöhnte, unter dieser Belastung zu kämpfen. Taijutsu war perfekt dafür. Ein Rückwärtsschritt, dazu eine fast vollständige Drehung und die Ellenbogen erhoben, ein Sprung und beide Beine nach oben gerissen. Ein Salto nach hinten, um sicher auf den Füßen zu landen, eine scharfe Bremsung und hart nach vorne abgestoßen. Knapp über dem Boden vorschnellen, mit den Händen aufgesetzt und ein seitlicher Überschlag. Fliegende Fäuste quetschen die Luft. Sichere Landung. Keine Sekunde zögern. Den Oberkörper nach hinten fallen lassen, doch mit festem Stand auf den Beinen. Einknicken in den Knien, ein kraftvoller Kick nach vorne, eine Rolle zur Seite weg, wieder aufstehen. Gleichgewicht gefunden, weiter rennen. Haken schlagen, ausweichen. Plötzlich umdrehen, direkte Konfrontation. Zweikampf. Keine Gnade. Einstecken, zurückschlagen, austeilen. Noch ein Schritt, Rammen mit der Schulter, dann wieder Distanz. Lass es kommen. Ein Hieb nach hinten, eine Drehung des Kopfes. Wo ist der Gegner, was ist seine Schwachstelle? Nicht nur der Kampfstil war entscheidend, sondern auch die taktische Analyse. Körperliche und geistige Koordination musste reibungslos miteinander funktionieren und auch noch zum Vorteil jeder Bewegung geschehen. Kenne dich gut, kenne deinen Kontrahenten genauso gut. Dann kannst du gewinnen. Da blieb Seika wieder stehen und atmete tief ein und aus. Gut hatte das getan! Es war nicht einfach, gegen Nichts zu kämpfen, doch einfach nur die Bewegung gab ihr ein zufriedenstellendes Gefühl. Außerdem war ihr das Resultat ganz recht, denn sie war nach wie vor gut in Form, da hätte sie dieses Training gar nicht gebraucht, aber gut, geschadet hatte es ihr nicht, außerdem kannte sie sich nun – und das von ganz alleine - in der Basis noch besser aus. Deshalb fuhr sie ihre Energie wieder herunter und zog ihr Chakra zurück. Die Anspannung in ihren Muskeln verschwand und ihr Körper wurde wieder ruhig und locker. Auch der Status der Konzentration ging wieder zurück und ihre Sinne, die nur auf den Moment und ihre Umgebung fokussiert waren, konnten sich wieder auf einen weiteren Radius ausbreiten. So war die junge Frau im ersten Moment irritiert, als sie spürte, dass dort jemand vor der Tür war, sich jedoch nicht regte. Seika kannte die Signatur des Chakra nicht. Die der anderen Akatsuki, die sie schon einige Tage kannte und um sich herum gehabt hatte, hatte sie sich schon gemerkt. Doch bevor sich der Gedanke in ihrem Kopf formen konnte, dass es sich praktisch nur um eine von zwei möglichen Personen handeln konnte, öffnete sich schon einer der beiden Türflügel. „Du?! Bei Jashin, das hätte ich jetzt verdammt noch mal nicht gedacht!“, drang die Stimme von Hidan an Seikas Ohr und sie sah, immer noch etwas schneller nach Luft holend, zu ihm hin. Er war weiterhin genau so gekleidet, wie auch vorher, als er gerade von seiner Mission gekommen war und er hatte ein süffisantes Grinsen auf den Lippen. Da war Seikas Versuch, unbemerkt zu trainieren, wohl in die Hose gegangen. Es schien, als hätte der Silberhaarige alles mitbekommen. „Na und, ich bin nicht einfach so neu zu den Akatsuki gekommen.“, gab die Brünette nur zurück und beäugte ihren Gegenüber mit einem leicht skeptischen Blick. Er sah nicht so überrascht aus, wie er tat. „Ja, apropos neu, du hast meinen Einstellungstest noch nicht bestanden.“, meinte Hidan nur und Seikas verstohlener Blick wurde um einiges offensichtlicher, als sie ihn ansah, als wäre er verrückt geworden. Was redete er da von einem komischen Test? Das hatte er sich doch sicher gerade ausgedacht, oder? So selbstsicher-arrogant und locker-spielerisch, wie sie ihn vorhin auf den ersten Eindruck hin kennen gelernt hatte, konnte Seika sich gut vorstellen, dass er nur seinen Spaß mit ihr treiben wollte. Doch lange konnten ihre Augen nicht bei seinem Gesicht verweilen, denn sie wanderten immer wieder nach unten, über seine fast porzellanweiße Haut bis herunter zu seiner entblößten Brust. Trug er seinen Mantel wirklich immer so? Wenn er wirklich für einen seriösen Shinobi gehalten werden wollte, dann musste er es schleunigst ändern, das war ja auch der Grund, warum Seika sich immer so bedeckt hielt… Den Effekt konnte sie gerade an sich selber beobachten. Sie dachte im Moment zum Beispiel gar nicht daran, was Hidan für Fähigkeiten haben könnte, alles was sonst in ihrem Kopf herum spukte waren diese fest definierten Muskeln. Verflucht seinen alle Akatsuki. Warum mussten sie nur alle so verdammt gut aussehen? Für einen Augenblick wurde Hidans Grinsen breiter, als er erkannte, wie ihr Blick abschweifte. Doch dann bewegte er sich und war schon im nächsten Moment neben der jungen Frau, die gerade noch realisierte, was sich hier tat. Sie konnte seinem Angriff gerade noch so entgehen, indem sie anstatt von dem Silberhaarigen weg, auf ihn zu sprang und ihn damit ein wenig überraschte, sodass er zurück wich und sie an ihm vorbei springen konnte. Was war jetzt schon wieder los? War dies sein Test? Wollte er gegen sie kämpfen? Das hätte er auch gerade heraus sagen können, aber so wie Seika ihn einschätzte, war das eben nicht seine Art… Schon wieder kam er schnell auf sie zu gerannt, diesmal schwang er mit einem etwas breiteren - sexy - Schmunzeln seine große Sense. Diese Waffe hatte Seika vom ersten Anblick an nicht gefallen. Welcher Freak brauchte so ein dreischneidiges Ding, deren Klingen auch noch alle in dieselbe Richtung zeigten? So etwas hatte doch überhaupt keinen Sinn, denn so würde er keinen effektiveren Angriff starten können, außerdem bedeutete der zusätzliche Stahl doch nur ein Vielfaches an Gewicht. Doch über den Nutzen konnte die Brünette nicht viel mehr nachdenken, denn so nutzlos ihr diese Waffe auch erscheinen mochte, die Schneiden kamen ihr gefährlich nahe. Doch auf das Wesentliche konzentrieren konnte sie sich immer noch nicht… Seika duckte sich und als Hidans Attacke dadurch daneben ging, sprang sie zur Seite, um etwas mehr Abstand zu dem Mann zu bekommen, denn die Reichweite der Sense war doch größer, als sie erwartet hatte. Sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass die Schwäche in seiner Verteidigung darin lag, dass er relativ viel Zeit brauchte, um seine Waffe in die richtige Angriffsposition zu bringen. Sie rannte direkt auf ihn zu, um zu provozieren, dass er sie wieder mit der Sense angriff, um sie sich vom Leibe zu halten. Ihre Rechnung ging auf. Wieder konnte Seika ausweichen und dies brachte sie in eine schräge Position zu Hidans Blickrichtung. Schon im nächsten Moment holte sie aus, um mit ihrer flachen Handkante seinen schön exponierten Nacken zu treffen und ihn damit bewegungsunfähig zu machen. Er sah ihren Hieb kommen und drehte sich seitlich weg, sodass ihre Finger nur leicht gegen sein Fleisch fuhren, doch die schiere Geschwindigkeit, die sie angenommen hatte, weil sie nur in einem Sekundenbruchteil ihrem Chakra wieder freien Lauf gelassen hatte, riss seine Haut auf und begann sofort zu bluten. Der Silberhaarige schoss aufgrund des leichten, aber scharfen Schmerzes zurück. „Hölle, das nenn ich ein Weib mit Feuer unterm Hintern! Lass deine verfluchten Hände bei dir, Mäuschen, sonst hack ich dir deine Fingerchen kurz und klein!“, rief der Silberhaarige, doch es kam in seiner Stimme rüber, dass er sich nicht wenig anstrengen musste. Doch das war natürlich so gewollt. Er sollte nicht denken, er hatte eine leichte Gegnerin! Doch trotzdem war sein Ratschlag berechtigt. Seika hob ihre Arme, damit Hidan sie mit seiner Sense nicht auch nur zufällig streifen konnte, doch sie hatte Pech, denn gerade, als sie sich für einen Gegenangriff vorbereiten wollte, mit dem sie sich gleichzeitig verteidigen wollte, spürte sie, wie sich die Spitzen der drei Klingen in ihren Oberarm bohrten. Sie stand ihm in einer ungünstigen Position gegenüber, sodass er seine Sense nur kurz hatte nach unten bewegen müssen. Doch so schnell er sie mit einer Waffe auch berührt hatte, so schnell war er auch wieder davon. Seika blickte ihn irritiert an. Warum nutzte er seine Chance nicht und rammte sie Schneiden fester in ihr Fleisch, um sie dadurch zu sich zu ziehen und dann mit einem gezielten Schlage fertig zu machen? Es schien nicht in seiner Absicht zu liegen, doch was meinte er dann bloß mit seinem Test? Hidans Grinsen wurde noch ein bisschen weiter. Plötzlich setzte er die Spitze einer Schneide der Sense an seine Lippen und leckte Seikas Blut, dass von seinem Angriff daran klebte, langsam und beinahe triumphierend von der Klinge. Die Augen der jungen Frau weiteten sich aufgrund dieser Aktion. Was tat er da? Der Anblick war ziemlich makaber und ziemlich sexy zugleich, obwohl Seika ein unguter Schauer durchfuhr. Doch noch um einiges überraschter war sie, als Hidan plötzlich eine ganz andere Gestalt annahm. Seine ehemals weiße Haut war nun auf einmal pechschwarz, durchzogen mit weißen Linien, die ihn aussehen ließen, als hätte er eines dieser Skelettkostüme angezogen, die Kinder immer spaßeshalber zu Halloween trugen, um damit Leute zu erschrecken und Süßigkeiten zu bekommen. Doch dies hier war weder ein Kostüm, noch Spaß, dafür jedoch umso mehr Schreck. War war das für eine grässliche Technik? Hidan machte plötzlich keine Anstalten mehr, sie anzugreifen und das verunsicherte Seika noch mehr. „Na, das Mäuschen im Angesicht des Katers. Was wirst du tun? Du hast nicht die geringste verreckende Chance gegen mein Kekkei Genkai, da kannst du noch so verflucht schnell sein.“, sprach der Silberhaarige. Seika schürzte verbissen ihre Lippen. War ihre Schnelligkeit hier wirklich nutzlos? Das dachte er zumindest. Aber woher sollte sie wissen, dass er richtig lag? Woher wollte er eigentlich wissen, wie es um die Kapazität ihrer Fähigkeiten stand? Sie kam deshalb nicht darum herum, es auszuprobieren und ihn anzugreifen. Mit einem leicht verärgerten Ausdruck ihrer Augen preschte sie vorwärts. Hidan würde schon sehen, dass seine großen Worte keine einschüchternde Wirkung auf sie hatten und dass er überhaupt keine Ahnung über sie hatte. Gut, das gleiche galt für sie, es war ihr ein Rätsel, was diese Metamorphose in diese schwarze Gestalt bringen sollte, doch gleich konnte er war erleben. Seika ließ noch mehr Chakra in ihren Körper einfließen, zwar noch nicht so viel, um ihrerseits ihre besondere Verwandlung zu erfahren, aber trotzdem genug, um eine unglaubliche Geschwindigkeit zu erreichen. Als sie auf diese Weise Hidan in Sekundenbruchteilen immer näher kam, erkannte auch dieser, dass er nun schnell handeln musste, weil sie ihn sonst wirklich zu einem Klumpen schlagen würde. Zugegeben, sie war beeindruckend, doch er hatte ja eigentlich etwas ganz anderes vor… Mit einem Ruck zog Hidan sich die Klingen seiner Sense quer über die Schulter, vom Schlüsselbein bis zur Achsel, dies alles jedoch nur oberflächlich und nicht zu fest. Plötzlich stieß Seika einen bestürzten Schrei aus. Sie war nur noch ein paar Meter von dem Silberhaarigen entfernt, doch nun war sie schlagartig stehen geblieben und starrte den Mann mit offenem Mund an. Sie griff sich fassungslos an die Schulter und konnte nicht glauben, was hier abging. Der Stoff ihres schwarzen, hochgeschlossenen Kleides war sauber durchtrennt worden und klaffte jetzt von der Öffnung ihres Hales bis zu ihrer Achsel offen, wodurch es die Hälfte ihres Dekolletés entblößte. Ein paar leichte Kratzer auf ihrer Haut waren die einzigen Verletzungen die sie erlitten hatte - aber wie! Hidan hatte dasselbe an sich ausgeführt, auch sein Akatsukimantel war nun teilweise in Fetzen und er hatte die gleichen Schrammen wie sie, oder besser gesagt, sie hatte die gleichen Schrammen wie er. Konnte das möglich sein? Er übertrug das, was er an sich selber tat, auf seine Kontrahentin? Hidan genoss sichtlich ihren verwirrten Blick und erkannte in ihrem Ausdruck genau, dass sie scharf nachdachte. „Und, kommst du von selber drauf? Egal, wie schnell du bist, kommst du mir zu nahe, bist du tot. Man, jetzt glotz nicht so belämmert! Ich red keinen Scheiß, bei Jashin!“, rief er beinahe schmollend aus, doch Seika konnte nichts sagen, sondern ihn nur weiter ansehen. Nicht nur, weil nun noch viel mehr von seinem durchtrainierten Oberkörper zu sehen war, da er sich selber den Mantel aufgeschlitzt hatte, nein, sie befand sich gerade in einer äußerst heiklen Situation. Er konnte sie also töten, ja? Doch wenn es so war, dass er alles, was er an sich tat, auch ihr zufügen konnte, dann hieß es ja, dass er sich selber töten müsste, um sie auszuschalten… „Du… Du…“, stammelte Seika und fühlte sich plötzlich so hilflos. Was hatte er vor, warum wollte er mit ihr kämpfen? Ihr waren die Hände gebunden, denn sie konnte sich ihm nicht nähern, um ihr Taijutsu anzuwenden. Sie musste sich also wohl oder über ihrer anderen Kräfte bedienen, die sie jedoch nicht zeigen wollte, da sie nicht vor hatte, durch ihre Energie alle anderen Mitglieder hier her zu rufen. Hidan hob seine Augenbraue und blickte die junge Frau neugierig an. Sie war im Moment ziemlich verwirrt, was hieß, dass sie wirklich überhaupt nichts über ihn wusste. Die anderen Mitglieder hatten sich wohl nicht die Mühe gemacht, sie über ihre neuen Kollegen aufzuklären, wie? Tja, Pech für sie, Glück für ihn, denn sie hatten sich wirklich ein ziemlich großes Kaliber von Kunoichi in die Organisation geholt, das spürte er allein an der Natur ihres Chakras. Sicher zeigte sie noch kaum ihre wahren Fähigkeiten. „Oh, jetzt sei doch verdammt noch mal nicht so verkrampft, lass uns doch ein bisschen Spaß haben! Meinen Test hast du noch nicht bestanden, Schätzchen!“, sagte Hidan und als sich Seikas zugegebenermaßen schöne, goldene Augen wütend verengten, da wusste der Silberhaarige, dass sie ihn gleich wieder angreifen würde. Er griff seine Sense fester und das nicht zu früh. Seika zuckte nach vorne, ihre Hand nur Zentimeter von dem Kragen seines Mantels entfernt, da riss er mit den Schneiden seinen Mantel die ganze Länge seines Oberkörpers nach unten, wobei der Stoff noch mehr aufklaffte und sein Ärmel ihm schon halb den Arm herunterrutschte, weil es keinen richtigen Halt für das Kleidungsstück mehr gab. Er hörte die Brünette keuchen und sah mit zufriedenem Blick, wie auch ihr Kleid bis zu ihrem Hüftknochen aufklaffte. Er hatte nicht allzu fest geschnitten und das war auch gut so, denn nun entblößte sich eine in einen trägerlosen BH verpackte, wohlgeformte Brust vor seinen Augen. Er hatte ein paar oberflächliche Schnitte auf ihrem flachen Bauch hinterlassen und ein paar einzelne Blutstropfen flossen die schlanke Kurve ihrer Taille herunter bis zu dem Saum ihrer schwarzen Hose, die sie auch noch unter ihrem Kleid trug. Wie viele Sachen hatte die junge Frau den bitte an? Jedenfalls würden die Stofffetzen sie Beide beim Kämpfen nun ziemlich behindern. Das musste also schnell geändert werden. Hidan schwang seine Sense über seinen Kopf nach hinten und ließ sie von seinem Nacken ab seinen ganzen Rücken herab sausen. Als Seika nun wieder schrie, war dies ein Schrei voller Schmerzen. Sie versuchte sich plötzlich an den Rücken zu fassen, doch es gelang ihr nicht wirklich. Sie spürte jedoch, wie warmes Blut in größeren Mengen ihr Rückgrat entlang lief, welches aus einer tieferen Schnittwunde floss. „Uuups… Verflucht noch mal, das war wohl doch etwas zu fest. Sorry, Mäuschen, nicht weinen!“, sprach er und fuhr sich über sein Haar. Er hatte den Schnitt gar nicht gespürt, denn er war dies in dieser Personifikation und den vielen Gelegenheiten, bei denen er seine Technik angewandt hatte, gewohnt. Diese neckenden Worte waren für Seika dann doch etwas zu viel des Guten. „Bist du völlig abgedreht, oder was? Wenn du nicht weißt, wie du mit deinem Spielzeug umgehen sollst, dann lass deine verdammten Finger davon! Was hast du eigentlich vor?“, fauchte sie zornig, jedoch trotzdem etwas wehrlos, weil sie nicht wusste, was sie gegen die Angriffe dieses Mannes tun sollte. Doch hatten sich seine Worte nicht gerade so angehört, als hätte er sie nicht verletzen wollten. „Ganz ruhig, Mädchen! Und lass die scheiß Schimpfwörter, das ist zur Hölle noch mal meine Sache, kapiert?“, gab er leicht beleidigt zurück. Er sah schon, dieses Weib konnte auch ganz schön fluchen, wenn sie wollte, doch diesen Rang ließ er sich nicht abstreiten! Und auch seine Arbeit war noch nicht beendet. Ein letzter Schnitt mit seiner Sense und sein Mantel und der der Brünetten fiel in Stückchen zerteilt zu Boden. Seika konnte es nicht glauben! Was erlaubte sich dieser Mistkerl eigentlich? Er zog sie und sich gleichzeitig mit seiner blöden Technik aus! War das seine ganze Absicht? Wenn er dachte, sie wäre irgendein Flittchen, dann hatte er sich geschnitten! Doch plötzlich senkte er seine Arme und auch seine Waffe und betrachtete sie mit ganz lockerer Haltung. Irgendwie fühlte sich die junge Frau unter seinen Blicken plötzlich nervös, weil er nun das sah, was sie eigentlich verbergen wollte. Und es gab wirklich viel zu verstecken, das merkte auch Hidan. Ob das berechtigterweise geschah, war eine andere Sache. Der Körper der jungen Frau war perfekt, wohl proportioniert und schön durchtrainiert. Die dunkelroten Blutspuren, die er durch seine Kratzer in ihrer, ganz im Gegensatz zu der Seinen, ansehnlich gebräunten Haut verursacht hatte, bemalten ihre Taille und ihren Bauch wie ein Kunstwerk, obwohl der Silberhaarige nicht wirklich viel mit Kunst zu tun hatte – dieses Bild gefiel ihm jedenfalls ziemlich gut. Die Hose, die sie sonst noch trug, war so eng anliegend, dass ihre langen, kraftvollen Beine gut zur Geltung kamen. Dahingehend hatte sie Glück, so musste er ihr dieses Kleidungsstück nicht auch noch abschälen, das wäre nämlich auch für ihn eine Herausforderung geworden. So sehr sich Seika in diesem Moment wieder bedecken wollte, so sehr bemühte sie sich, ruhig zu bleiben. Sie wollte diesem Kerl nicht die Genugtuung geben, dass er sie auch für prüde halten konnte. Denn prüde war sie nicht, nur vorsichtig und vorausschauend. Wenn sie gewusst hätte, dass Hidan auch so ein Perverser war, dann hätte sie die Sache gleich ganz anders geregelt, aber nein! Dann würde sie eben so kämpfen, sollte er sehen, was für ein verdammte Kampfmaschine sie sein konnte, wenn man sie so verarschte. Doch sie musste auf seine Sense acht geben. In diesem Moment schien er ziemlich entspannt zu sein, er erwartete also auch keinen Angriff von ihr. Umso besser. Ein Sprung und sie stand neben ihm, doch verflucht, Hidan war ein ziemlich talentierter Schauspieler. Sie hob erzürnt die Hand, um ihm damit eine runterzuhauen, doch der Silberhaarige rammte ihr ein Kunai in die Handfläche. Plötzlich hatte er sie doch gefangen. „Arschloch!“, schrie sie ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an, und versuchte, ihm ihr Knie in die Weichteile zu rammen, doch er wich schmunzelnd zur Seite aus, denn es war ganz einfach, weil die momentane Situation der jungen Frau ihr keinen großen Spielraum gab. Seika konnte sich nicht befreien, ohne zu riskieren, dass er ihr gleich die ganze Hand abriss, wenn sich das Kunai in ihre Knochen gebohrt haben sollte. Mist, so etwas war ihr noch nie passiert, dass sie sich im Großen und Ganzen so von einem Mann ablenken ließ, nur weil sie ihre eigenen lüsternen Gedanken nicht im Zaum halten konnte! Dabei war sie davor doch nie so versaut gewesen, oder? Die Akatsuki hatten ihr in dieser Hinsicht wohl gar nicht gut getan… „Na gut, bei Jashin, ich muss wohl oder übel anerkennen, dass du meinen kleinen Test mit Bravour bestanden hast, Mäuschen!“, verkündete Hidan mit halb lauten Zähneknirschen, doch in der nächsten Sekunde grinste er Seika wieder süffisant an. Die blickte ihr aufgrund des plötzlichen Themenwechsels perplex an. Auf einmal fühlte die junge Frau sich völlig fertig, nicht nur wegen ihren Wunden und dem leichten Blutverlust, auch wegen der ganzen Situation. Sie war mit ihrem Rat am Ende. Sie hatte zwar noch die Kraft, mit ihm weiter zu kämpfen, doch sie wusste überhaupt nicht, wie. Natürlich, wenn man sich einem Gegner gegenüber sah, der einen jeden Moment töten könnte? Entwaffnet sah Seika in Hidans Augen, um dort irgendeine Erklärung zu finden. „Schon schlapp? Aber du hast dich besser gehalten, als Deidara-chan. Der hat schon aufgegeben, als ich ihn an den blonden Härchen gezogen hab, diese Memme von einem Shinobi. Seine Münder an den Händen sind wahrscheinlich nur dazu gut, um einer Frau noch mehr Vergnügen zu bereiten… Oder am Ende noch sich selber!“, meinte Hidan und sah bei dem Gedanken ganz bestürzt drein. Seika fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und auf ihren Wangen bildete sich eine Hitze, die sich gar nicht gewohnt war. Nein, dieses Bild hatte absolut nichts in ihrem Kopf zu suchen! Hidan war wirklich ein Schwein! Er meinte seinem Tonfall nach alles, war er sagte, wirklich ernst! Er machte nicht nur versaute Späße, wie Kisame, nein, seine Lebensphilosophie schien die Freude an der sarkastischen Grausamkeit zu sein. „Aber du passt verdammt noch mal ziemlich gut in unsere Reihen hinein, hübsches Gesicht, tolles Dekolleté, knackiger Arsch, ganz im Sinne der sexy Akatsuki, nicht wahr? Also, Test bestanden!“, redete er weiter und Seikas Augen weiteten sich bei seiner Aussage. Was, er hatte diesen Kampf nur angezettelt, um zu sehen, wie es um ihre Anatomie stand? War das seine ganze Absicht gewesen? Seika war wirklich sprachlos, doch der Schmerz in ihrer Hand zog sie wieder auf den Boden der Tatsachen. Sie griff mit ihren freien Fingern fest nach Hidans Handgelenk und zog seinen Arm zurück, um sich von dem Kunai zu befreien. Blut spritzte aus der nun freien Wunde, doch die junge Frau beeilte sich, diese mit ihrem heilenden Chakra zu schließen. Kopfschüttelnd sah sie dabei zu dem Mann, dessen Haut plötzlich wieder seinen gewohnten blassen Farbton annahm. Wenn er mal für fünf Minuten in die pralle Sonne gehen würde, würde er danach aussehen wie ein gekochter Hummer. Dies sollte sie vielleicht für eine eventuelle Revanche in ihrem Hinterkopf behalten. Mit dieser Aktion kam er jedenfalls nicht ungeschoren davon. „Du bist so ein verdammter Sadist!“, zischte sie ihn an, doch obwohl sie wütend auf ihn sein wollte, verpuffte ihr Ärger mit jeder Sekunde mehr. Die Akatsuki waren doch alle irgendwie verrückt, da schadete eine weitere Person auch nicht mehr… „Jashinist!“, verbesserte der Silberhaarige die Brünette mit gewissenhafter Stimme und erntete von ihr einen irritierten Blick. „Wie bitte?“, fragte sie nach, während sie ihre Sachen einsammelte und sich weiter behandelte. „Jashnist, ich bin verdammt noch mal Jashinist, kein Sadist. Ich diene meinem Gott Jashin. Wer, zur Hölle, ist denn dieser ‚Sad’?“, wollte er neugierig wissen, und wenn Seika eine Hand frei gehabt hätte, dann hätte sie sie sich damit vor die Stirn geschlagen. Sie korrigierte sich, eine weitere Person mit diesem großen Ego und diesem kleinen Horizont würde früher oder später der Untergang der Organisation sein. War sie denn hier die einzige Vernünftige? Wenn man nicht alles selber machen musste… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)