Shades of Gold von Bettyna (One-Shots zu 'DG' & 'GF') ================================================================================ Kapitel 1: 'DG' - 16 - The rose ------------------------------- 1. The rose Eine Rose. Eine Rose in einem Farbton, wie es ihn nur ganz selten gab und damit eine ganz genaue Assoziation verursachen 'musste', oder? Sie war nicht einfach nur rot. Sie war nicht einfach nur eine Blume. Sie war überhaupt nicht 'einfach', und dieses Wort war mit allen erdenklichen Facetten auch so gemeint. In ihrem Aussehen, sowie in ihrer Bedeutung. Er wusste selber nicht, warum er gerade diese ausgesucht hatte, warum ihm diese Sache überhaupt in seine Gedanken gekommen war. Es war nicht seine Art, zu denken – bisher jedenfalls, denn es war etwas gesehen, was ihn sehr durcheinander gebracht hatte, doch im gleichen Moment hatte es ihn klarer sehen lassen, als je zuvor, und dies war eine Tatsache, nicht nur irgendein Sprichwort. Zugegebenermaßen: Es regte sich etwas in ihm und dieses Etwas hatte ihn dazu getrieben, es zu tun: Ja, er wollte 'ihr' die Rose schenken. Unentschlossenheit war keine Eigenschaft, die ihn normalerweise beschrieb. Und doch stand er hier, mit dieser langstieligen Rose in der Hand und zögerte. Was sollte er tun, was würde geschehen, was würde sich dadurch ändern? Wollte er, dass sich etwas ändert, oder wollte er, dass alles so blieb, wie es war? Nein, das konnte er gar nicht wollen, denn es war bereits etwas passiert. Sie hatte etwas getan, was sein Leben wohl noch einmal nachhaltig verändern würde: Er konnte wieder so gut sehen wie schon seit Jahren nicht mehr. Wenn er bewusst die Entscheidung hätte treffen können, ob er dies wollte, oder nicht, wäre es ihm wohl schwer gefallen, eine Aussage zu treffen. Es handelte sich um eine gravierende Veränderung, da konnte doch niemand so schnell sagen, ob er dem zustimmen würde, oder nicht, auch wenn es eine positive Wirkung haben würde. Und in seinem Fall? Wollte er die Welt um sich herum wieder deutlicher sehen, die Welt, mit der er schon lange abgeschlossen hatte, in der er nur noch lebte, weil er ein bestimmtes Ziel hatte? Falsch, in diese Welt war jemand getreten, der in seinem Kopf hauste, wie schon lange niemand mehr und eben diese Person hatte es geschafft, seine Augen so zu heilen, dass sie selber ihn in ihrer wirklich wunderschönen Erscheinung im ersten Augenblick des Wiedererkennens schon wie geblendet hatte. Eine ganz besondere Erinnerung war wieder messerscharf in sein Gedächtnis gekommen und hatte die damit verbundenen Empfindungen, ob guter oder schlechter Art, wieder unwiderruflich hervor geholt. Eine dieser Reminiszenzen war eindeutig ihr zusammen kommen bei ihrer ersten Mission. Sie hatten es mitten in einem Korridor getan, brodelnd vor heißen aufwallenden Gefühlen und der unvermeidbaren Ekstase dieses Aktes. Das war wieder eine Gelegenheit gewesen, bei der er sich im Nachhinein nicht wiedererkannt hatte. Oft hatte er sich mit diesem Thema auseinandergesetzt, mit seiner Männlichkeit. Nie hatte sie ihm etwas bedeutet, nie hatte er sich davon leiten lassen, bis zu diesem Augenblick bei der Party. Hieß das nicht etwas? Bedeutete das nicht, dass gerade 'sie' der ausschlaggebende Faktor für seine ungewohnten unkontrollierten Ausbrüche war? Die Antwort auf diese Frage würde vielleicht sein ganzes Leben verändern… Doch er wollte in diesem Moment nicht nachdenken. Er musste etwas tun. Er konnte nicht hier stehen, bis jemand ihn entdeckte, denn so weit sollte es nun auch wieder nicht gehen. Ja, er stand hier vor der Tür zu 'ihrem' Zimmer. Er war dort noch nie gewesen und hatte aber auch nicht vor, dort lange zu bleiben. Niemand würde wissen, was er getan hatte, außer diejenige, für die die Blume bestimmt war. So trat er vor und drückte den Türgriff hinunter. Sofort bereute er seine Entscheidung. Nein, es war nicht so, dass jemand in dem Raum war, den er einfach übersehen hatte, es war der Geruch, der ihm entgegen kam. Dieses Parfum… Es schien, als waren die Duftstoffe wirklich langlebig, denn in der Luft hing immer noch der Geruch, der ihrer Haut angehaftet hatte, als sie… Er ließ seinen Blick über das ordentlich gehaltene Zimmer schweifen. Das Bett hatte dunkle Laken und war sauber gemacht, als ob dort noch nie jemand gelegen hätte. Auf dem Schreibtisch standen Blumentöpfe mit Kräutern und einige Pflanzen, die er noch nie gesehen hatte. Doch sie war ja die Spezialistin in diesem Gebiet und hatte deswegen auch immer frische Zutaten zur Hand. Außerdem gaben diese Gewächse und das leuchtende Grün der Blätter dem Raum etwas… Lebendiges, was die Atmosphäre einfach noch mehr veränderte. Und nun kam ja auch noch seine Rose hinzu. Er trat noch einige Schritte vor und ging in die Mitte des Zimmers. Es war, als hörte er ihre Stimme, doch weil er nicht ihr Chakra spüren konnte, wusste, er, dass er sich das alles nur einbildete. Ja, er hörte ihre Stimme und er spürte ihre Finger auf seinem Gesicht, wie sie ihn leicht berührten und ihn heilten. Ihr heilendes Chakra schien noch immer in ihm zu verweilen, denn jedes Mal, wenn sie in der Nähe war, kribbelte das Gefühl ihrer Haut auf seiner. Und so war er dann immer sehr verwirrt, denn eine andere Person so oft nahe bei sich zu spüren, das hatte er schon sehr lange nicht mehr erlebt… Und genau das schreckte ihn ab. Er war immer in Kontrolle der Situation, er lenkte es immer so, damit der Ausgang von ihm vorhersehbar war. Doch jetzt? Jetzt konnte er keinerlei Vorhersagen über sein Vorgehen machen, so oder so, alle Möglichkeiten, die ihm in dieser Situation offen waren, verhüllten ihre Folgen im Dunkeln. Er konnte wieder gehen, ohne ein Wort, er konnte aber auch die Rose hinlegen, ohne etwas dazu zu sagen. Er konnte auch eine Notiz von sich hinterlassen - oder er konnte es ihr gleich direkt sagen, dass er… dass er... Ja, was eigentlich? Aber es ging ja auch nicht nur von ihm aus, was würde 'sie' denn denken? Scharf und knapp schüttelte er über sich selber den Kopf. So viel hatte er auch schon seit langer Zeit nicht mehr nachgedacht. Nein, seine Entscheidung war doch schon lange festgestanden, weswegen er noch einen Schritt machte, sich vorbeugte, als würde er an einer unsichtbaren Barriere stehen, und die Blume auf das seidene Laken ihres Bettes legte. Seine Finger kamen unbeabsichtigt in Kontakt mit dem Stoff und auf irgendeine Weise war das Gefühl elektrisierend, denn es erinnerte ihn an die Beschaffenheit eines Kleides, 'dieses' Kleides… Er konnte sich dem nicht länger aussetzen und drehte der Zimmereinrichtung den Rücken zu. Er musste gehen. Es war nur noch eine Stunde bis zum Abendessen und 'sie' würde sicher bald zurückkommen. Und auch da kam sie, und er sah sie und wünschte, wieder halb blind zu sein. Doch auch wen er es gewesen wäre, ihre goldenen Augen und die sharinganrote Rose im Haar stachen nur allzu sehr hervor und auch der einfache schwarze Yukata betonte ihre ganze Erscheinung. Das war eines der Dinge, die er nie erwartet hätte, nie. Doch seine Vorstellungskraft schien immer noch nicht ausgereicht zu haben. Ihre Tränen. Erst so stolz mit der Blume im Haar, dann so verzweifelt, mit der Rose in den Händen. Sie hatte geweint, wegen ihm. Noch nie hatte jemand wegen ihm geweint, die Menschen hatten immer nur wegen dem, was er getan hatte, geweint, vor Trauer, vor Verständnislosigkeit, vor Hass. Doch nie wegen ihn, für ihn. Ihre kristallenen Tränen, für ihn. Die Sorge um die Rose, damit sie keinen Schanden nahm, für ihn. Ihre Aufopferung, für ihn. Er hatte noch nie so viel bekommen und das brachte ihn zu Worten, die er nie hatte aussprechen wollen. Die Rose ist ein Geschenk. Das war, das Mindeste, was er ihr geben konnte, denn sie hatte schon viel mehr für ihr getan: Sie hatte es geschafft, dass er wieder fühlte. Kapitel 2: 'GF' - 13 - Refusal ------------------------------ 2. Refusal Ein lauter Knall. Die Tür war zu und er war weg. War der Frage einfach so aus dem Weg gegangen. Wie immer. Gab es überhaupt eine Gelegenheit, bei der er sich je zu einer Rechtfertigung herablassen würde? Nein, alles sollte so ablaufen, wie er es bestimmt hatte, und wenn es dann doch nicht so war, dann lag der Grund dafür nicht bei ihm. Stolz war das, purer Stolz. Stolz war oft so teuer, dass er mit nichts aufzuwiegen war, in seinem Fall auch nicht mit dem Gefühl für die Verantwortung über etwas sehr wichtiges: Über seine eigenen Kinder. Doch halt. Einen Moment nachgedacht und es war da doch eine Sache, die seine doch so unüberwindbare Autorität zum Bröckeln brachte. 'Sie'. In ihrem Zorn und in ihrer Bereitschaft, alles für ihre Familie und deren Wohlergehen zu tun, konnte sie ihn ein winziges Stück in die Knie zwingen und das war schon ein großer Erfolg, denn man hatte es ihm eindeutig am Gesicht und seiner Haltung angesehen. Andererseits fächerte das seine Sturheit wohl noch mehr an – und ebenso seinen Neid. Ja, das war es doch, Neid, oder? Die Tatsache, dass er von seinen eigenen Kindern so bloßgestellt wurde und nicht die Oberhand über die Situation behalten konnte, und das alles wegen einer Angelegenheit, in der 'sie' so sehr brillierte und er so sehr versagte: Der Fürsorge für ihre Familien. Sie war wie eine strahlende Löwin, gelassen, mutig und im entscheidenden Moment verteidigend, er war die Hyäne, still, lauernd und feige, zwar stärker, aber dennoch in Konsequenz weit unterlegen. Musste sie denn nicht auch neidisch sein deswegen und Hass verspüren? Sie, die sie hier stand, abgeschmettert, mal wieder versetzt und ignoriert? Musste sie die andere Frau und deren Mann nicht auch beneiden, für das, was sie mit so großer Leichtigkeit vollbringen konnten, auf ungezwungene, natürliche Art? Vielleicht, vielleicht sollte sie das, doch eher fragte sie sich, warum sie denn so verschieden waren, obwohl ihre Lebenssituation jetzt und früher sich nicht viel voneinander unterschied. In Wirklichkeit war es sogar Bewunderung, welche sie verspürte, weil sie wohl wusste, dass sie selber nie so weit kommen würde, in diesem Moment nicht, so sehr sie sich auch auf ihre Weise bemühte. Sicher, ihre Kinder wuchsen gut auf, doch ihnen fehlte das Gefühl einer richtigen Familie, auch wenn sie es nicht anders kannten. Doch sie sahen das andere Kind und wie dieses lebte, umsorgt und behütet wurde. Mussten sie deshalb nicht denken, dass bei ihnen etwas nicht ganz rund lief. Pain hatte Konan mal wieder einfach so stehen lassen, bevor sie auch nur mehr als einen Satz hatte reden können. Das war in letzter Zeit immer so. Und das Schlimmste daran war, dass die Blauhaarige einfach keine Ahnung hatte, warum das so war. Sie hatten doch früher über alle Missionen und Angelegenheiten geredet und darüber beraten, was zu tun war, in diesem und jenen Fall, damit in der Organisation alles in seiner Ordnung blieb. Pain schien jedenfalls sehr gut erraten zu können, wann es ihr um 'diese' Sache ging, denn dann ließ er sie einfach nicht zu Wort kommen. Doch Konan war weiterhin ruhig und gelassen – nach außen hin jedenfalls und das gezwungenermaßen. Wenn nun Seika schon Pain so scharf zurückwies, wenn er mit seinen in letzter Zeit absonderlichen Ideen kam, dann konnte nicht auch Konan den Vater ihrer Kinder anschreien und das vor deren Augen. Teriame war seit einigen Wochen plötzlich recht still geworden, ganz anders als die vielen Monate ihrer bisherigen Kindheit und auch Ameashi redete noch viel weniger, als er sowieso schon tat. Doch sie bekamen Pain auch so gut wie nie mehr zu Gesicht. Es war, als schottete er sich vor seinen Kindern ab, lächerlich, aber wahr. Es einzige, was Konan auf diese Weise blieb, war, dass sie den Zwillingen zu erklären versuchte, dass ihr Vater viel zu tun hatte und deswegen sehr gestresst war. Ob sie ihr das glaubten, war wieder eine andere Sache, doch sie konnte auch nicht in den Kopf der Kinder sehen. Was konnte sie denn sonst noch tun? Sie musste versuchen, die Wogen zu glätten, auf beiden Seiten. Vielleicht konnte sie ja mit Seika reden, damit die andere Kunoichi trotz ihres Misstrauens – welches wohl begründet war – ruhig blieb. Denn in Pains Falle war es immer besser, zu schweigen. Denn was immer des auch war, weswegen er so labil zu sein schien, es half nichts, ihn noch mehr darüber aufzuregen. Ja, dies war ihre Aufgabe, denn sie war die Mutter von Pains Kindern und hatte somit eigentlich die engste Bindung zu diesem Mann. Obwohl diese Tatsache sie vielleicht ehren sollte, den niemanden sonst ließ er so nahe an sich heran, verspürte sie eine Traurigkeit, die sich immer mehr verschlimmerte und sich nicht vertreiben ließ, was sie auch tat. In den Zwillingen hatte sie Trost und Glück gefunden, doch weil ihnen die Situation auch so zusetzte, bedrückte es Konan noch mehr und es tat sogar auch irgendwie weh. Ja, sie empfand etwas für Pain, doch sie hatte das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was es war und warum sie jemals so gedacht hatte. Sie hatte die Hoffnung gehegt, dass es besser werden würde, wenn die Kinder da waren, ja, es hatte sogar wirklich so ausgesehen, denn Pain hatte sich während ihrer Schwangerschaft manchmal wirklich sehr verändert gezeigt, menschlich eben, wie sich jeder werdende Vater verhielt. Und das hatte Konan sehr gefreut. Auch sie hatte sich so gefühlt, wie schon viele Jahre nicht mehr, beachtet, umsorgt, wichtig und sogar ein wenig geliebt. Auch, als Teriame und Ameashi auf die Welt gekommen waren, hatte sie sich so glücklich gefühlt, dass sie gedacht hatte, niemand konnte dieses Gefühl so wie sie erleben. Doch dann, dann war Seikas und Itachis Sohn Tokui geboren worden – und alles hatte sich verändert. Dabei lang die Veränderung nicht mal bei den Anderen, sonst müsste Konan sie doch dafür verachten, nein, es lag nur an Pain und seinem ignoranten, geheimnisvollen Verhalten. Und so trübte sich das Leben der Blauhaarigen seit fast vier Jahren kontinuierlich, bis es irgendwann vielleicht völlig dunkel werden würde, ohne Rückkehr davon. Wie sie es bisher nur ausgehalten hatte, wusste sie nicht. Und wie lange sie es noch aushalten würde, auch nicht. So konnte sie nur darauf warten, bis die Uchihas von ihrer Mission aus Sunagakure wieder zurück kamen und darauf hoffen, dass die Situation dann nicht eskalierte... Kapitel 3: 'DG' - 81 - His decision ----------------------------------- 3. His decision Ein Kind. Sie würden ein Kind bekommen. Und sie würden heiraten. Selbst ein paar Tage nach dieser einen Nacht, in der sie dies alles erfahren hatte, konnte sie es immer noch nicht fassen. Doch, schon, denn das Gefühl des Chakras des Babys in ihren Bauch und ihre völlig überraschten und dadurch total aufgedrehten Freunde zeigten ihr tagtäglich, dass es wahr war. Und anders wollte sie es auch gar nicht haben. Es gab Momente, da Seika sie von ihren Gedanken wie betäubt und in letzter Zeit hatte sie solche Phasen nur zu oft. Diesmal aber machte sie sich darüber keine Sorgen, denn alle Überlegungen drehten sich um sie, ihren baldigen Ehemann, ihr Kind und ihre Zukunft. Sie wusste nie, wo sie anfangen sollte, zu denken, doch sie musste es tun, denn es machte sie unheimlich glücklich, wenn sie sich klar machte, dass sie heiraten würde und zwar Itachi, den Mann, der ihr so viel bedeutete. Sie liebte ihn und dies war so ein starkes Gefühl, dass sie davon bersten wollte. Es ging ihr noch mehr ans Herz, wenn sie ihn beobachtete, denn seine Entscheidung, sie zu seiner Frau zu nehmen, bewirkte in seiner Attitüde etwas Wunderbares. Sie liebte seinen Blick, den er so oft auf sie warf, um sie für ein paar Sekunden zu beobachten, auch, wenn sie es bemerkte. Sein Gesicht war ausdruckslos, doch seine Augen waren sanft, etwas, was nur sie erkennen konnte und sie las darin, dass er sich jedes Mal wieder bestätigte, wie richtig doch seine Entscheidung war. Wieder musste sie lachen, als ihr in den Sinn kam, dass Deidara diese Blicke auf andere Weise gedeutet hatte. Er wiederum hatte gemeint, Itachi würde sich immer vergewissern, ob Seika immer noch ruhig dasaß oder ihn schon auslachte, für seine Dummheit zu glauben, sie würde wirklich ein Kind bekommen. Tja, das war Deidara. Er war wohl wieder ein wenig eifersüchtig, doch Seika sah es ihm nicht nach, denn Itachi hatte ja selber schon das Chakra des Babys gespürt und war sich der Veränderung, die bald passieren würde, vollkommen bewusst. Apropos, wie viel würde sich eigentlich verändern, was würde die Tatsache bedeuten, verheiratet zu sein? Ihre Verbundenheit und das Vertrauen zueinander würde noch größer werden. Sie würden einen Namen teilen, sie würde nur noch ihm gehören – doch das tat sie ja sowieso schon. Doch sie würden auch eine sehr große Verantwortung tragen. Würden sie sich deswegen auch nicht noch viel mehr um einander sorgen und würde sie das in anderen Bereichen des Lebens nicht noch stärker blockieren, wie bei ihren Pflichten, die sie bei den Akatsuki hatten? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht, denn sie kannten sich mittlerweile gut, kannten ihre Stärken, konnten sich aufeinander verlassen. Und besonders Itachi musste doch wissen, wie sehr sie sich Gedanken darüber machen und deswegen noch mehr aufpassen würde. Hatte sich Itachi darüber eigentlich schon Gedanken gemacht? Ehrlich gesagt, Seika glaubte, dass er sie noch ein wenig weigerte, viel zu viel über die Zukunft nachzudenken. Er war kein Mann, der viel Zeit damit verschwendete, sich auszumalen, wie es später mal werden würde. Er hatte einen messerscharfen Verstand, der präzise planen und voraussagen konnte, was zum Beispiel auf einer Mission passieren würde, wenn er die Taktiken seiner Gegner kannte. Projizierte man ihre Situation nun auf einen Kampf, so würde dieser bestimmt sehr lange dauern, außerdem handelte es sich hierbei um ein ganz unbekanntes Ziel. Auch dies brachte Seika wieder leise zum lachen. Sie saß auf ihrem Bett, dem Bett in Itachis Zimmer, in welches sie bald endgültig einziehen würde. Sie hatte nichts zu tun, weswegen sie einfach nur hier saß und aus dem Fenster blickte. Irgendwie war sie träge, sie hatte nicht die Motivation, etwas Besonderes zu tun, doch es gab auch keine Aufträge zu erledigen. Pain schien wohl froh zu sein, seine eigene Situation im Griff zu haben, da verteilte er doch nicht auch noch irgendwelche Missionen! Konan schien ihr in ihrem Zustand der Schwangerschaft ziemlich zuzusetzen, selbst Seika als deren Ärztin wusste, wie anstrengend die Blauhaarige sein konnte. Doch sollte Pain mal auch ein wenig schwitzen, dass hatte noch keinem werdenden Vater geschadet – womit sie auch wieder bei Itachi war... Er würde sicher nicht so ruhig bleiben, wie er sich jetzt noch gab. Würde Seikas Bauch erst einmal die ersten Anzeichen des dort drinnen wachsenden Babys zeigen, dann war es bei ihm mit der Lässigkeit bestimmt auch vorbei. Die Brünette kam nicht umhin, sich vorzustellen, wie es dann schließlich sein würde, Itachi mit seinem Kind in Arm, wie er mit dem Kind umging, wenn es größer war, was sie zusammen erleben würden und vieles mehr. Es gab so viele Szenarien, die sie sich überlegen konnte und alle davon hatten so viele Facetten, dass sie Stoff für die Ewigkeit boten. Am meisten interessierte Seika natürlich die Frage, was es denn werden würde, ein Junge oder ein Mädchen. Ein Mädchen würde aus Itachi sicher einen fürsorglichen Vater machen, der seiner Tochter immer beschützend an der Seite stehen würde. Seika konnte es förmlich vor ihren Augen sehen, wie er später, wenn das Mädchen erwachsen war und ihre eigenen Wege gehen wollte, besonders misstrauisch denen gegenüber sein würde, mit denen sie Freundschaft schloss. Seika musste erneut lachen und bemitleidete schon die armen jungen Männer, die Itachis Musterung standhalten mussten. Ja, das war wirklich erheiternd, sich Itachi als überkorrekten Vater vorzustellen. Seika fühlte sich wirklich gut und war auch gut gelaunt, dass ihr gerade solche Gedanken kamen. Doch das alles war natürlich übertrieben, denn insgeheim wünschte sich Seika einen Jungen. Ein Junge würde den Schwarzhaarigen sicher auch aufblühen lassen, doch in einer ganz anderen Weise. Ein Junge würde trotzdem schwierig werden, denn Itachi würde durch ihn sicher an seine eigene Kindheit erinnert werden. Doch konnte ihm das nicht auch helfen, die Vergangenheit zu verarbeiten und es als Vater eben besser zu machen? Das war möglich und wenn es Itachi dadurch besser gehen würde, dann war es Seikas größter Herzenswunsch. Sie lächelte in sich hinein und ihre Hände fuhren über ihren noch völlig flachen Bauch. Ja, da drinnen befand sich ihre Zukunft, ihr gemeinsamer Stolz. In ihren Gedanken versunken, bemerkte sie kaum, dass Itachi in das Zimmer herein kam. Doch er machte auch nicht auf sich aufmerksam, sondern stand nur da und beobachtete die junge Frau, als sähe er sie nun mit ganz anderen Augen. Doch war es auch nicht so? Seika hatte ihm schon immer viel bedeutet, das wusste jeder, doch diese Bedeutung nahm nun noch ganz andere Dimensionen an, weil in ihr etwas heran wuchs, was ihre Zusammengehörigkeit noch tiefer ausdrückte, als alles andere davor. Natürlich, er hatte mit dem Gedanken zu kämpfen, selber ein Kind zu haben, denn er wusste, wie viel schief gehen konnte. Ja, er hatte es selber erlebt und ein weiteres Mal in seinem Leben konnte er nicht sagen, was später sein würde, wie er sich verhalten würde, wie die Situation ihn betreffen würde, er, der im Grunde keine Ahnung hatte, wie man mit so einem kleinen Menschen umging, auch wenn er es damals nach der Geburt seines Bruders Sasuke mitbekommen hatte. Aber er hatte es vergessen, ja, vielleicht sogar verdrängt, um nie wieder an diese noch glückliche Zeit erinnert zu werden. Und auch er bemerkte so durch seine Gedanken nicht, wie Seika aufgestanden und zu ihm hinüber gekommen war. Erst als sie ihn sanft an der Schulter berührte, wurde er sich bewusst, dass sie sich vor ihm aufgebaut hatte und ihn mit einem forschenden Blick bedachte, sodass er ihren Augen mit leicht fragendem Ausdruck begegnete. Ahnte sie etwas, ahnte sie, was in ihm gerade vor ging? Sicher, sie allein war in der Lage, in seinen Kopf und in sein Herz zu sehen, sonst wäre sie jetzt nicht hier bei ihm. Wieder einmal wurde sich Itachi bewusst, welches Glück ihm doch zu Teil geworden war… Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtausdruck und ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen, aber doch deutlichem Schmunzeln. "Denk nicht so viel nach. Dafür haben wir noch genug Zeit. Doch das Baby wird schnell wachsen und so haben wir für etwas anderes nur noch wenig Zeit…", hauchte sie und kam noch einen Schritt näher zu Itachi. Dieser sah sie mit leicht hochgezogenen Augenbrauen an, doch auch für ihn war es nur allzu klar, was sie bezweckte, denn als sie ihre Arme um seinen Nacken legte und ihre Lippen auf seine drückte, da waren alle unerwünschten Gedanken vergessen und es gab nur noch sie beide und ihre ersehnte Zweisamkeit. Kapitel 4: 'GF' - 5 - Uchihas pride ----------------------------------- 4. Uchihas pride Und er war da. Tokui, ihr kleiner Sohn. Und sie hielt ihn in ihren Armen. Es war für Seika immer noch wie ein Wunder, dass er nun endlich da war. Es war wunderschön, ihn zu halten, seine lebendigen Bewegungen zu fühlen und seine aufmerksamen Augen zu sehen, die die gleiche goldene Farbe hatten, wie die seiner Mutter. Sein Köpfchen wurde von wild abstehendem schwarzem Haar bedeckt, welches jedoch genau so weich war, wie das von Itachi. Ja, man konnte jetzt schon so viel von seinen Eltern in ihm entdecken, wie würde es denn dann später sein? Der Kleine war jetzt schon ein paar Tage alt und kerngesund. Als seine Mutter hatte Seika ihn, nachdem sie nach der anstrengenden Geburt wieder zu Kräften gekommen war, sofort untersucht und all die Übungen mit ihm gemacht, die auch in einem Krankenhaus angewandt wurden, um die Reflexe eines Babys und seine geistigen Fähigkeiten zu testen, doch es war alles in bester Ordnung gewesen. Dies hatte sie alle sehr gefreut, denn ein wenig hatten sie sich schon Sorgen gemacht, weil niemand von ihnen gewusst hatte, was diese spontan und durchaus kräftigen Chakraschübe, die Seika und Itachi von ihren Sohn gespürt hatten, eigentlich bedeuteten. Doch wahrscheinlich hatte das Baby bereits große Mengen an Chakra geerbt, welche er nicht kontrollieren konnte und deshalb hatte man sie manchmal auch spüren können. Itachi war so stolz wie noch nie, das konnte seine Frau ihm ohne Weiteres ansehen, denn er war so gelassen wie schon lange nicht mehr. Ja, die Zeit vor der Geburt hatte ihm doch mächtig zugesetzt, obwohl er ja alles andere als betroffen war, von dem großen Bauch, von den Rückenschmerzen, Appetitlosigkeit, vor der täglichen Aufregung, ob es denn nun schon bald soweit war und so weiter und so fort. Denn auch wenn Seika ihnen Körper gut unter Kontrolle hatte, hieß das nicht, dass sie von all den Einwirkungen der Hormonumstellung verschont geblieben war, sonst wäre sie ja nie schwanger geworden. Aber das war nun nicht mehr wichtig, wichtig war, dass es ihnen allen gut ging und alles friedlich war. Das war es auch. In der Basis von Ame no Kuni herrschte eine Ruhe, wie schon lange nicht mehr. Konans und Pains Kinder waren jetzt fast ein Jahr alt und waren nun auch schon aus dem Gröbsten raus. Furiko und Deidara hatten sich auch wieder beruhigt, denn einige Zeit lang hatte es zwischen ihnen nicht so gut ausgesehen, einfach, weil sie sich in ein paar Dingen, die ihre Beziehung betrafen, nicht ganz einig gewesen waren. Doch auch das hatte sich gelegt und sie waren nun wieder ein Herz und eine Seele. Ja, Akatsuki stand im Moment wirklich still. All die früheren Missionen standen nun nicht wirklich mehr auf dem Zeitplan, doch trotzdem fühlte es sich so an, als steckten sie alle in einem ganz großen Auftrag. Denn es war manchmal noch viel anstrengender, mitten in der Nacht aufzustehen und das Schreien seines Kindes zu beruhigen, wenn es hungrig war, oder sonst ein Bedürfnis hatte. Tokui weinte gnädigerweise nicht so schrill wie Teriame, wenn sie etwas wollte, doch sein leises Jammern ließ Seika auch immer aus dem Schlaf hochfahren. Für Itachi schienen diese nächtlichen Störungen noch sehr gewöhnungsbedürftig zu sein, weswegen er immer alles andere als wach war, wenn sein Sohn nach Aufmerksamkeit verlangte. Seika schmunzelte jedes Mal darüber, wenn sie im Dunkeln an der Wiege stand und Tokui auf ihre Arme nahm, um ihn wieder zu beruhigen, und Itachi murrte auch jedes Mal, wenn er ihren Blick bemerkte. Nun ja, es war schon etwas anderes, sich vorzustellen, wie es war, ein Vater zu sein, zu dem, was einen erwartete, wenn sein Kind wirklich auf der Welt war. Apropos, der Schwarzhaarige schien der Realität immer noch ein wenig fern zu sein. So stolz er letztendlich auch wirkte, manchmal glaubte Seika, er hielt Tokui für ein Geschöpf, welches aus einer Seifenblase bestand, die platzen würde, wenn er ihn berührte. Nun ja, ein paar Mal hatte er, als er sich unbeobachtet fühlte, seinem Sohn schon über den kleinen Kopf gestrichen, aber eben nur ganz vorsichtig, als hätte seine Berührung einen schlechten Einfluss auf des Kind. Doch das war alles vollkommen lächerlich. Der Gedanken, ihren Mann mit ihrem Sohn in den Armen zu sehen, wie er ihn herum trug und in den Schlaf wiegte, war für Seika das schönste Bild, welches sie sich vorstellen konnte. Und sie wollte es sehen, auch wenn sie dafür eingreifen musste. Doch das hatte sie auch vor. Die Gelegenheit kam schneller, als gedacht, doch die Brünette war bestens darauf vorbereitet, denn eigentlich gab es gar nichts vorzubereiten, weil sie nicht viel um den Brei herum reden wollte. Itachi kam in ihr gemeinsames Schlafzimmer hinein. Er hatte vorhin mit Kisame und Deidara trainiert – etwas, was er nicht jeden Tag machte, doch er wollte wohl auch einmal auf andere Gedanken kommen, auch wenn Seika ihm das nicht wirklich abnahm. Er wollte sich nur auf elegante Weise davor drücken, in eine für ihn unangenehme Situation zu stolpern, die auf ihn zur Zeit bei vielen Gelegenheiten lauerten. Die Brünette musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie daran dachte, dass es sicherlich ein Horrorszenario für ihren Mann sein würde, wenn Tokui zu weinen begann und sie gerade nicht zugegen war. Da half nur die radikale Methode, die unerwartete Konfrontation. Seika stand vom Bett auf, wo sie gesessen hatte und blickte Itachi offen entgegen. Auch er sah sie an. Er sah nicht besonders erschöpft aus, denn er war früher vom 'Training' zurück gekommen, als erwartet. Wahrscheinlich hatten die drei Männer nicht wirklich gekämpft, denn wie Seika Kisame kannte, hatte dieser sicher wieder angefangen, verzückt über den kleinen Tokui zu reden. Deidara hatte sicher wieder etwas Abfälliges gesagt, um den Haimann auf die Palme zu bringen und auch Itachi ein wenig zu ärgern, was diesen natürlich nicht im Geringsten gekratzt hatte. So war ihr Treffen bestimmt wieder in einer heftigen Diskussion ausgeartet, sodass Itachi wohl nur alleine seine Übungen gemacht hatte. Nun sah er jedoch seine Frau auf sich zukommen. Er sah ihr mit neutralem Gesichtsausdruck entgegen. "Hn?", machte er und wollte damit fragen, ob alles in Ordnung war, denn das war eben seine Art. Seika schüttelte den Kopf und begann ganz leicht zu lächeln, während sie mit Tokui noch näher kam. Itachi hob seine Augenbrauen ein wenig, denn er wusste sicherlich nicht, warum seine Frau, wenn doch nichts passiert zu sein schien, so auf ihn zu kam. Als sie jedoch nur noch zwei Schritte von ihm entfernt war, nahmen ihre Augen und ihr Gesicht einen ganz anderen Ausdruck an und dies machte Itachi doch ein wenig skeptisch. "Itachi, ich will, dass du Tokui hältst.", sagte sie mit fast verführerisch samtener, aber eindeutig determinierter Stimme. Ihre goldenen Irriden funkelten mahnend. Das hatte Itachi nicht erwartet und sein Oberkörper zuckte einige Millimeter zurück, was kaum bemerkbar war, doch Seika nahm es natürlich wahr. Was war das denn jetzt? Sie hatte wohl zu viel nachgedacht. Lächerlich, sie musste doch nirgendwo hin, weswegen sollte Itachi dann seinen Sohn nehmen, der sich doch sichtlich in den Armen seiner Mutter wohlfühlte? "Ich will unter die Dusche, Seika.", antwortete er ihr kühl, als ob sie ihn gerade gefragt hätte, ob er bei seinem Training sehr geschwitzt hatte. Im Gesicht der Brünetten rührte sich nichts, doch alleine die Geste, als sie ihre Hand, mit der sie Tokui nicht hielt, in einer fließenden Bewegung auf ihrer Hüfte abstützte, sprach von einer gewissen Ungeduld. "Du gehst heute erst unter die Dusche, wenn ich mit dir fertig bin, mein Lieber.", sprach sie betont langsam und diese ungewohnte Anrede verwirrte Itachi vollkommen. Ihm war klar, dass er sie mit seinen Worten nicht wirklich hatte abwimmeln können, aber dass sie gleich so reagierte? Diesem Thema auszuweichen, wenn Seika es sich in den Kopf gesetzt hatte, war wohl ein Ding der Unmöglichkeit. "Ich weiß nicht, auf was du hinaus willst.", gab er zurück und in seiner Stimme, sowie in seinen Zügen war seine Unsicherheit überhaupt nicht zu sehen. Jedoch spitzten sich die Lippen der brünetten Kunoichi ein wenig - ein schlechtes Zeichen. Ihre Geduld mit Itachi war zwar groß, sonst wäre sie nun nie und nimmer mit ihm verheiratet, doch wenn er sich so anstellte, als wäre er hier das Baby, dann hatte sie dafür keinerlei Verständnis. "Itachi. Wie wäre es, wenn du einfach mal tust, um was ich dich gebeten habe, hm?", hackte sie nach und als ob das Schicksal es schlecht mit dem Angesprochenen meinte, reckte der kleine Tokui mit einem leisen Laut seine Ärmchen in die Höhe, als wollte er die Worte seiner Mutter nur so unterstreichen. Doch Itachi zwang sich zur Ruhe. Auch, wenn Seika ihn so drängte, er war immer noch Uchiha Itachi, der sich von niemandem etwas sagen ließ und in jeder Situation der blieb, der das letzte Wort hatte. Er würde sich doch von seiner Frau nicht zu einer so banalen Sache zwingen lassen. "Du kannst es doch ganz gut.", sagte er darauf, doch in seinem Kopf war es plötzlich so, als drückte jemand auf einen Alarmknopf, während er dabei ein Schild hoch hielt, auf dem 'Das war keine gute Idee!' stand. Doch leider kam diese innere Warnung zu spät, denn die Worte waren schon aus seinem Mund heraus. Nun zog Seika endgültig ihre Augenbrauen hoch. Sie fühlte sich veräppelt, und zwar gewaltig. Sie hatte zwar erwartet, dass Itachi sich nicht sofort geschlagen geben, doch dass er ihr so kam, war dann doch zu viel! Er konnte sich doch nicht weigern, seinen Sohn zu tragen, das war lächerlich! „Meinst du, wie? Nun ja, wenn das so ist, dann bleibt Tokui eben in meinen Armen und zwar wird er so wohl der einzige Mann bleiben, der ab jetzt diese Ehre haben darf.“, erklärte sie mit einem seriösen Funkeln in den Augen und drehte sich um, um mit ihrem Sohn wieder zurück zur Wiege zu gehen. Itachi stand da, als käme er vom Regen in die Traufe. Hatte er gerade wirklich gehört? Drohte Seika ihm etwa, mit so einer Sache? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein, sie musste doch wissen, dass Itachi nie auf so etwas anspringen würde – doch was, wenn sie es wirklich so meinte? Die Brünette machte jedenfalls keine Anstalten, ihre Reaktion als Scherz aufzudecken. Konnte sie wirklich so sauer sein, dass Itachi seinen Sohn nicht tragen wollte, weil er einfach zu unsicher in dieser Sache war. Er hatte noch nie ein Baby getragen und dass es sein eigener Sohn war, machte ihn irgendwie – ja – nervös. Er konnte das nicht, er war ein Shinobi, der mit Waffen umgehen konnte, der unglaublich hart zuschlagen konnte und der sich unglaublich schnell bewegen konnte, alles Fähigkeiten, die hier nicht wirklich angebracht waren. Die Wahrheit war ja, dass er Tokui tragen wollte, doch er konnte sich nicht überwinden, weil er dachte, er würde alles falsch machen. Doch das Seika nun mit diesen Worten kam... Und das Schlimmste war, dass Itachi ihr auch irgendwie glaubte. Tokui wiegend machte die Brünette den Rückzug von ihrem Vorhaben. Itachi schien wirklich nicht zu wollen und so enttäuscht Seika darüber auch war, sie konnte ihn natürlich nicht dazu zwingen. Vielleicht brauchte er einfach noch mehr Zeit und sie bereute schon fast ihre harschen Worte. Doch kaum hatte sie sich versehen, stand der Schwarzhaarige neben ihr und seine Körperhaltung war ein wenig steif. „Gib ihn mir.“, sagte er und klang dabei sogar ein wenig hastig und herrisch, was wohl nur seine Unsicherheit verbergen sollte. Seika sah ihn ein wenig ungläubig an, doch dann schlich sich ungeniert ein triumphierendes, aber sanftes Lächeln auf ihre Lippen. Sie verlagerte das Gewicht ihres Sohnes und hob ihn ein wenig an. Sie trat näher zu Itachi hin, doch dieser hatte keine Ahnung, was er mit seinen Armen anstellen sollte, doch sie drückte den kleinen Körper einfach an seine Brust, sodass er aus einem Reflex heraus die Hände hob, um das Baby zu stützen. Auch seine Armhaltung war ganz natürlich die richtige, sodass Seika beruhigt ein paar Schritte zurück ging. Und siehe da, es ging alles gut, Itachi ließ seinen Sohn nicht fallen und das Baby brach auch nicht auseinander, oder so. Plötzlich war ein leicht erstaunter Ausdruck auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen. Es war leicht, so leicht. Das Baby hatte schon ein beachtliches Gewicht, obwohl er doch so klein aussah. Und Tokui blieb auch ganz still, während er aus großen goldenen Augen seinen Vater betrachtete. Es schien ihm wohl nichts auszumachen, von seinem Vater getragen zu werden, ganz im Gegenteil, der Kleine schien sogar sofort einzuschlafen, denn er schloss seine Lider und seufzte leise. Machte er es also richtig? Es war ein wirklich schönes Gefühl und er konnte seinen Blick kaum mehr von seinem Sohn nehmen. „Willst du ihn nicht in sein Bett legen?“, fragte Seika auf einmal und riss Itachi aus seinen Gedanken. Er sah seine Frau an und bemerkte, dass der sinnliche Ausdruck wieder in ihre Züge zurückgekehrt war. „Ich bin stolz auf dich, du hast dir eine Belohnung verdient...“, meinte sie und Itachi verstand sofort. 'Das' ließ er sich nun nicht mehr zweimal sagen... Kapitel 5: 'DG' - 41 - Meeting the leader ----------------------------------------- 5. Meeting the leader Das war es also. Pain hatte ganz klar verstanden, was Seika ihm hatte sagen wollen. Die Brünette hatte gerade den Raum verlassen und er hatte sich erneut in den Sessel fallen lassen. Er musste nachdenken, über mehrere Sachen und dafür nahm er sich auch die Zeit. Doch eine Angelegenheit drängte sich in den Vordergrund und verlangte am meisten Aufmerksamkeit, denn er hatte es zwar verstanden, doch konnte daraus nicht so schnell Schlüsse ziehen, weil dieser Sachverhalt schlicht und einfach ungewohnt für ihn war. Er hatte Seika ausgefragt, über die letzte Mission und deren Folgen. Er hatte von Tobi erfahren, was passiert war, was diese geballte Ladung von Schmerz verursacht hatte, die er nun im Gesicht der Kunoichi gesehen und in ihren Worten gefühlt hatte. Nun, selbst ihm war klar, dass man Vertrauen nicht einfach so missbrauchen durfte, wenn es dabei um etwas ging, was in einer tieferen Bindung lag, denn dies war ein Prinzip, welches man in vielen Situationen des Lebens finden konnte. Genau das war zwischen Seika und Itachi doch offensichtlich und das musste der Schwarzhaarige eben am besten wissen, nicht wahr? Doch nein, er hatte zugesehen, wie die Frau, mit der er eine Beziehung führte, die erste richtige, von denen auch die Anderen wussten, dem sicheren Tod gegenüber schaute und hatte nichts unternommen. Gut, sie hatte das alles überlebt, doch es hätte auch anders kommen können. Und dass das zwischen ihnen etwas Besonderes war, war ebenfalls nicht zu verleugnen, denn wer von den Akatsuki, die nun schon für viele Jahre hier in der Basis von Ame no Kuni zusammen gelebt hatten, hatte je gesehen, dass der Uchiha sich beinahe wie besessen jede Nacht mit einer Frau traf? Es konnte doch nicht nur Gier und Lust sein, welche die Beiden zu ihren Treffen trieb, auch wenn Seika es vehement abgestritten hatte. Die Illusion, die er geschaffen hatte, um der Kunoichi vorzutäuschen, Itachi wäre plötzlich da, hatte ihm deutlich gezeigt, wie sie auf ihn reagierte... Tja, damit hatte er ein großes Problem. Dass sie sich so heftig widersetzte, hatte er nicht gedacht und dass sie sich selber so sehr verteidigte, auch nicht. Ihre Entschlossenheit war riesig und ihr Unwillen und ihre Angst – ja, Angst – würden noch viel weiter führen. Pain war regelrecht verwundert, dass sie ihm jetzt noch nicht ins Gesicht gesagt hatte, dass seine Entscheidung damals, sie in ein Team zu stecken, völliger Schwachsinn gewesen war und dass sie mit dem Uchiha nie wieder etwas zu tun haben wollte, ergo nicht mehr mit ihm zusammen auf Mission gehen würde. Doch wahrscheinlich war sie in diesem Moment einfach nur zu aufgewühlt gewesen, um das auch noch auszusprechen, denn dieses Treffen hatte ihr sicher einige Fragen aufgegeben. Sie hatte bestimmt nicht geglaubt, dass die Themen in diese Richtung gehen würden. Und sicher hatte Konans Gesicht, als diese die Aufforderung überbracht hatte, ihre Befürchtungen nicht besser gemacht... Ja, genau, er hatte Seika noch über etwas anderes Fragen gestellt: Über Konan. Denn die eben erwähnte sonderbare Mimik hatte sie schon ihm selber gegenüber gebracht, als er sie informiert hatte, diese Nachricht zu überbringen. Bestimmt hatte sie nicht geahnt, dass sich in ihren Zügen etwas auf diese Weise veränderte, doch Pain hatte es gesehen und Seika auch, so wie sie es ihm berichtete hatte. Doch er hatte nicht geahnt, dass es dabei um ihn ging, ja, um ihm. Es ging nicht darum, dass Konan nicht als Übermittlerin von Botschaften fungieren wollte, denn das hatte sie schon oft getan, ohne ein Wort dagegen zu sagen. Nein, es hatte eben mit dieser Angelegenheit zu tun. Die Gedanken daran waren lächerlich, aber wenn man bedachte, dass es ein menschliches Gefühl gab, welches aus einer Mücke einen Elefanten machen konnte, dann machte die ganze Sache doch Sinn: Es war Eifersucht. Seika hatte es zwar nicht so ausgedrückt, sie hatte nur gesagt, dass es Konan wohl nicht gefiel, dass Pain die Brünette alleine in seinen Privaträumen empfangen hatte, doch diese Umschreibung passte hervorragend. Doch was ging im Kopf der Blauhaarigen vor? Was für einen Grund hatte sie, abzunehmen, dieses Treffen würde nicht nur wegen den zu klärenden Angelegenheiten abgehalten werden? Ja, Konan und Pain hatten fast ihr ganzes Leben miteinander verbracht, sie waren schon als Kinder immer zusammen gewesen, weil sie schon sehr jung zu Waisen geworden waren und sich nur gemeinsam hatten durchschlagen können. Sie hatten viele Kriege miterlebt, hatten mit Tod und Elend zu tun gehabt. Viele Erlebnisse hatten sie zusammengeschweißt und manchmal war ihre Freundschaft auch über diesen Begriff hinaus gegangen, einfach, weil die Einsamkeit zu groß gewesen war und sie sich gegenseitig vertraut hatten. Sie waren immer Menschen gewesen, auch, wenn man das jetzt vielleicht nicht mehr so ganz glauben wollte, doch auch sie hatten zueinander Zuneigung gespürt und dies auch in so manchen Nächten miteinander geteilt. Doch die Zeiten hatten sich geändert. Sie hatten gekämpft und etwas erreicht. Nun waren sie diejenigen, vor denen die Menschen sich fürchteten und dies brachte Aufgaben und Verantwortung mit sich. Sie hatten das geschafft, was sie gewollt hatten - und doch schien es für Konan nicht genug zu sein. Wünschte sie sich, dass ihre und Pains Beziehung sich in die Richtung wandelte, wie die von Seika und Itachi? Wünschte sie sich etwa die alte Zeit wieder zurück? Sie war töricht. Was dachte sie denn? Dass sich Seika, nur weil Itachi sie verraten hatte, gleich einen neuen Liebhaber suchen würde? Dass Pain die Brünette zu sich rief, weil sie nun nicht mehr an einen anderen Mann gebunden war? War es dass, was sie dachte, dass er Seika heimlich begehrte, weil sie so stark und schön war? Dass er sie deshalb in seine Gemächer rief und Konan von dem Gespräch ausschloss, um mit der anderen Kunoichi ungestört zu sein? Er hatte mehr Menschenkenntnis von seiner Partnerin erwartet. Seika war nicht so kopflos und stürzte sich sofort in die Arme eines anderen Mannes. Wenn sie gewollt hätte, dann hätte Deidara sie sicher willig empfangen. Doch nein, auch wenn die Brünette so stark wirkte, innerlich war sie zerbrechlich. Sie hatte sich Itachi geöffnet und das nicht nur, weil er ihr einfach gefiel oder sie diese Erfahrung machen wollte. Keiner der Beiden würde es wohl zugeben, doch sie waren sich ähnlicher als sonst jemand hier. Sie konnten in dem Anderen etwas finden, was sie sonst noch nie gefühlt hatten. Pain erkannte es in Itachis Attitüde, denn noch nie hatte er so gewirkt, wie jetzt, seit Seikas Beitritt in die Organisation und er war sich sicher, dass diese Anziehung zwischen den Beiden nie verschwinden würde, egal, was geschah, denn sonst hätte Seikas Körper nicht so reagiert, als er ihr die Illusion von dem Schwarzhaarigen gezeigt hatte… Und Pain? Er hatte kein Interesse an Seika, gerade wegen der vorhin aufgeführten Punkte nicht auch nicht, weil ihr Willen und ihrer persönlichen Ideale zu stark waren. Sie Beide waren sich nicht selten uneins, ihrer Charaktere würden wohl früher oder später aufeinander prallen und was dann passiert, dass wollte man sich lieber nicht ausmalen. Außerdem gab es in seinem Leben nur eine Frau, die ihm nahe sein dürfte, und dies würde sich niemals ändern. Denn ja, es war vieles anders geworden, doch er würde sich immer auf ihren Rat und ihre Fürsorge verlassen, weil sie es nur zusammen bis hierher geschafft hatten. Warum sonst sollten sie zusammen ein gemeinsames Zimmer teilen und in einem Bett schlafen? Ein Geräusch ließ den Mann mit den karottenroten Haaren aufblicken. Die Tür hatte sich geöffnet und schnell wieder geschlossen. Pain dachte daran, dass es Seika war, die zurück gekommen war, weil sie etwas vergessen hatte, zu sagen. Doch er hatte nicht recht. Es war Konan. Wahrscheinlich hatte sie die Brünette gesehen und war nun wieder in ihre Räume zurückgekehrt, um nachzusehen, was hier passiert war – auch wenn nichts passiert war. Ja, eindeutig, sie war eifersüchtig, denn der Ausdruck in ihren Augen sagte ganz deutlich, dass sie sich verletzt fühlte. Ja, manchmal glaubte Pain wirklich, dass sie immer noch das Mädchen von früher war. Er schüttelte stumm den Kopf und stand auf. Erst jetzt entdeckte Konan ihn. Er trug seinen Mantel nicht. Normal trug er immer seinen Mantel. Doch ansonsten sah er ganz normal aus. Und Seika hatte auch normal ausgesehen – nur ein wenig nachdenklich und neben der Spur, so, wie sie schon die ganze Zeit nach dem Vorfall mit Itachi wirkte, aber eben nicht 'danach'. Doch die Blauhaarige wollte immer noch nicht aufatmen. Stumm und etwas neugieirg blickte sie Pain entgegen, der auf sie zu kam. Ein wenig war sie verunsichert von seinem Blick, der sie ein wenig tadelnd anblickte, doch als er bei ihr war und seine Hände auf ihre Schultern legte, da war ihr ganzes Misstrauen überraschenderweise verflogen. Dass er so etwas tat, war ihr bisher nur selten zu Teil gewesen, doch gerade deshalb wusste sie sofort, was er beabsichtigte. Oh ja, sie hatte sich wohl umsonst Sorgen gemacht, denn wenn das Gespräch nicht zufriedenstellend abgelaufen wäre, dann würde er sie jetzt nicht dort hin führen, wo sie sonst eigentlich nur steif nebeneinander lagen... --- ... und ein paar Monate später... xD So, one more to go, dann kommen eure Wünsche dran! Kapitel 6: 'GF' - 5/6 - Three years later ----------------------------------------- 6. Three years later Ein Schrei. Ein Schrei hallte durch die Basis von Ame no Kuni und niemand wusste, was er wohl bedeuten mochte. Seika und Kisame sahen sich überrascht und auch ein wenig unschlüssig an. Die Brünette hatte schon eine Ahnung, was passiert sein konnte, doch einen Schrei hatte sie nicht erwartet und schon gar nicht, dass dieser nicht zu deuten war und auch nicht zugeordnet werden konnte. Itachi, der neben ihr auf dem Sofa saß, regte sich deswegen nicht, das einzige, was er tat, war mit Tokui das neue Bilderbuch anzusehen, welches Kisame seinem Patenkind von seiner letzten Mission mitgebracht hatte. Ja, der Uchiha sah sich ein Bilderbuch an, eine Situation, in die ihn nur sein Sohn bringen konnte, der ihn vorhin mit großen bittenden Augen gefragt hatte. Heimlich schmunzelte Seika darüber, denn dass er ohne Weiteres nachgegeben hatte, war eine Eigenschaft von ihm, die ihm erst seit drei Jahren anhaftete. Denn für sein Kind, hatte die brünette Frau festgestellt, würde er einfach alles tun. Na ja, so ganz ohne Einschränkungen tat er es auch wieder nicht, denn solange jemand anderes als Seika und manchmal auch Kisame in der Nähe war, hielt er sich immer noch zurück. Doch trotzdem hatte er schon einige Fortschritte gemacht, was das Familienleben betraf. Bereits nach dem klitzekleinen Streit, weil er seinen Sohn nicht hatte tragen wollen, hatte er sich in dieser Hinsicht schon recht markant verändert. Seika hätte darüber endlos erzählen können, doch das tat sie natürlich nicht, aus Respekt vor Itachi und weil es eben Erfahrungen waren, die sie sehr berührt hatten. Doch angenommen sie 'wäre' etwas erzählfreudiger, sie war sich sicher, dass die Anderen sich dann alle vor lachen auf dem Boden gerollt hätten. Zum Beispiel hatte Itachi eines Tages von selber versucht, Tokui zu wickeln, als Seika einmal nicht in der Nähe gewesen war, wahrscheinlich um zu beweisen, was er nicht alles schaffen konnte. Die Windel hatte sich dabei als der erste Gegner herausgestellt, den Itachi nicht hatte bezwingen können, denn manche Dinge waren wirklich viel komplizierter, als sie aussahen... Oder einmal, da hatte er eine wahre Hetzjagd mit seinem Sohn geliefert, der gerade erst das Laufen gelernt hatte und wie wild durch die ganze Basis gerannt war und sich versteckt hatte. Auch damals war Seika gerade nicht zugegen gewesen und glücklicherweise auch keiner der anderen Akatsuki, denn Itachi hatte einiges von seinen Fähigkeiten aufbieten müssen, um den Jungen wieder einzufangen. Ach und die vielen Gelegenheiten, beim Essen, als Tokui gefüttert worden war und zwar von seinem Vater. Es hatte auch das eine oder andere Spucken und diverse störrische Weigerungen gegeben, die Itachis Geduld auf eine extrem harte Probe gestellt hatten – wobei Seika mit ein wenig Sadismus immer gerne zugesehen hatte, weil Tokui als Kleinkind manchmal so lebhaft und spielfreudig gewesen war wie jedes andere normale Kind. Doch all diese Gedanken sollten nun nicht im Vordergrund stehen, denn plötzlich, nach ungefähr fünf Minuten, ertönte erneut ein Schrei, der diesmal jedoch etwas anders klang, denn er wiederholte sich mehrmals und hörte sich beinahe an wie ein... Jodeln? Jedenfalls war das nicht normal. Doch Itachi war weiterhin keineswegs beeindruckt, obwohl nun auch Tokui von seinem spannenden Buch abgelenkt wurde. Kisame, der nun schon sehr zweiflerisch drein sah, wollte schon aufstehen, um der Ursache dieses seltsamen, für Akatsuki untypischen Krachs auf dem Grund zu gehen. Doch diese Mühe brauchte er sich nicht zu machen, denn der immer noch andauernd Schrei kam näher. Nun blickte auch Itachi auf, denn das war nun auch ihm zu dumm. Jeder wusste, dass er seine Ruhe liebte und irgendwann auch seine Geduld verlor – natürlich nicht so wie jeder Andere, aber eben auf seine Weise. Seine leicht in Falten gelegten Stirn sah man deutlich an, dass er endlich wissen wollte, was ihre Ruhe da störte. Die Antwort präsentierte sich nur ein paar Sekunden später, und zwar mit einem Anblick, den noch niemand von ihnen jemals zuvor zu Gesicht bekommen hatte. Es war Deidara, ja, Deidara, der da so geschrien hatte und nun in der Tür zum Gemeinschaftsraum stand. Seine blauen Augen waren stark geweitet und er blickte die Anderen völlig verwirrt und durch den Wind an. Durch den Wind, das war eine sehr gute Beschreibung seines Zustandes, denn eigentlich kannte man den Blonden nur mit perfekt gepflegtem und gekämmten Haar, sodass man sich manchmal die Frage stellte, ob seine Mähne wirklich aus normalen Strähnen oder aus ganz dünnen, bemalten Drähten bestand. Doch jetzt sah er aus, als wäre er in einen Sturm geraten. Sein blondes Haar stand in allen Richtungen ab, es war durcheinander, verklebt und voller Knoten. Und auch die Ursache war klar, denn er fasste sich immer selber mit den Händen an den Kopf und zog an seinem Haar, bis es sich zu einer neuen, eigentümlichen Frisur auftürmte. Das alles und sein Gesichtsausdruck waren wirklich verdammt komisch, doch ebenso verdammt ungewöhnlich, weswegen dann doch keiner lachte – außer Tokui der dies aber hinter vorgehaltener Hand tat. „Ich- Das... äh... Also, sie- ich- wir- es ist... Oh Kami!“, sammelte Deidara und fand keinen Ansatz, um weiter zu sprechen, sondern senkte nur seine Arm, um auf seine Handflächen zu blicken, als hätte er vergessen, wer er eigentlich war. Aber nur einen Augenblick später schien er wieder was auch immer zu realisieren und schon wieder klatschte er seine Hände auf sein Haupt, wo die Münder sofort wieder begannen, auf seinem Haar herum zu kauen und zu lutschen. Beinahe genervt räusperte Kisame sich, der zwar sonst recht geduldig war, doch das ging ihm wirklich auf den Geist, weil ein so ausgeflippter Deidara doch ein wenig gruselig war. Der Blonde blickte auch wieder auf, denn er hatte wohl ganz vergessen, dass sich da auch noch jemand anderes im Raum befand, weswegen er ja auch hergekommen war. „Ihr- Das- Oh Kami! Ihr werdet mir- nicht- glauben!“, rief er und brach damit langsam aber sicher in schallendes Gelächter aus, als würde er es sich selber nicht abnehmen, was er da gerade versuchte, zu erklären. Kisame sah ihn nur an und machte eine Geste, dass Deidara nicht mehr richtig im Kopf sein konnte und Tokui musste darauf hin erneut lachen. Es war einfach, als lebte der Blonde in diesem Moment in seiner eigenen Welt und obwohl er ein wenig durchgeknallt wirkte, war all das, was er mit einen Gesten andeutete, voller tiefer Freude und Erstaunen. Als er dann auch noch anfing, laut jubelnd herum zu hüpfen und das auf Kisame zu, der mit erschrockener Miene zurückwich, der überraschenden Umarmung dann aber doch nicht entging, wusste jeder, dass da etwas 'Größeres' vorgehen musste, denn so etwas würde Deidara nicht tun, wenn er auch nur ein wenig bei normalem Verstand war. Plötzlich war sich Seika sicher. Unwillkürlich hob sie ihre Augenbrauen und lächelte dabei, was ihr einen leicht triumphierenden Gesichtsausdruck verlieh. Itachi registrierte das und deshalb fand auch er die Sache ein wenig interessanter. Sie wandte sich Deidara vollkommen zu und auch dieser erkannte diese erwartungsvolle Geste. „Na los, sag es uns!“, forderte sie ihn auf. Anscheinend schien sie zu wissen, was da vor sich ging und genau deswegen waren die Anderen noch etwas gespannter. Doch durch Seikas Aufforderung würden sie den Sacheverhalt nun sicher endlich erfahren. Auch das Gesicht des Blonden hellte sich noch mehr auf und er ließ von Kisame ab. „Du weißt es, yeah? Das- Das ist... Jetzt hört alle ganz genau zu! Ich- werde- Papa!!!“, schrie Deidara beinahe und er durchwühlte sein Haar erneut, als würde er sich plötzlich so viele Gedanken machen müssen, dass er es sonst nicht aushalten könnte. „Du wirst gaga? 'Tschuldigung, aber damit erzählst du mir ja keine Neuigkeit!“, gab Kisame entgeistert zurück, dem das nun wirklich zu bunt wurde! Wenn der Blonde vorgehabt hatte, sie alle zu verarschen, dann war ihm das zugegebenermaßen sehr gut gelungen. Doch der Tonbombenmeister hörte ihm kaum zu, denn seine eigenen Worte hatten ihn wieder so aufgewühlt, dass er den Mund kaum halten konnte. „Furiko hat es mir gerade gesagt! Ich kann's immer noch kaum glauben! Sie ist schon im... äh... in welchem Monat ist sie gleich noch mal?“, fragte sich Deidara und hatte dieses wichtige Detail bei der ganzen Aufregung doch glatt vergessen! Seika schüttelte mit einem leisen Lachen nur den Kopf. „Im vierten Monat. Es ist nicht leicht gewesen, sie zu überreden, es dir endlich zu sagen. Sie hatte nämlich große Angst, dass du... es vielleicht nicht willst.“, erklärte die Brünette und erkannte, dass alle zweifel umsonst gewesen waren. Doch ihre Worte bewirkten in dem Blonden doch einen recht heftigen Schreck! Furiko hatte befürchtet, er würde nicht glücklich darüber sein? Und er hatte nie etwas davon gemerkt, als sie unglücklich gewesen war? Gut, diese Nachricht war eine sehr bedeutungsvolle, denn das würde ihr ganzes Leben verändern, doch es war einfach eine wunderschöne Nachricht, wenn man wusste, dass es bald so weit sein würde. Und genau das musste er ihr auch sagen! „Danke, Leute, aber ich muss zu Furiko zurück, yeah!“, rief er aus und rannte, so schnell, wie er noch nie gerannt war, aus dem Raum hinaus. Er ließ die Anderen in einer freudigen, aber auch immer noch überraschten Stimmung zurück. Nur Tokui war über die ganze Sache noch nicht wirklich aufgeklärt. „Was heißt das 'im vierten Monat', Okaa-san?“, fragte er, denn mit diesem Ausdruck konnte er gar nichts anfangen. Seika drehte sich zu ihm hin und sie wirkte dabei sehr zufrieden und auch zuversichtlich. „Das bedeutet, dass Furiko ein Baby bekommt und es in fünf Monaten da sein wird.“, erklärte die Frau ihrem Sohn, woraufhin er verstehend nickte. Und auch bei einem Anderen setzte die volle Erkenntnis erst jetzt ein. Auch er fasste sich an den Kopf, wie Deidara vorhin, weil diese Tatsache ihn nun richtig aus den Socken haute. „Ein Baby? Der wird Vater? Dann hab ich mich vorhin ja doch nicht verhört. Uch ich dachte, er tickt jetzt komplett aus!“, rief Kisame aus und Seika und Tokui lachten dabei. Auch Itachi schmunzelte leicht. Ja, das war eine schöne Neuigkeit, die Akatsuki endlich in völliges Gleichgewicht bringen würde... ----- So, jetzt hab ich hier auch mal wieder was geschafft! Demnächst geht es weiter mit den gewünschten OS, zuerst mit dem von Fluff gewünschten Thema! Kapitel 7: 'DG' - 4 - What if... -------------------------------- Hallo! Ich hab beschlossen, das Bonus-Kapitel, welches ich mal in 'DG' reingestellt habe, hierher zu verschieben, weil ich ja extra diese OS-Sammlung hier errichtet habe und dieses Extra-Kapitel sonst irgendwie der Verlauf von 'DG' stört! Das Schreiben davon hat aber echt Spaß gemacht, vielleicht gerade weil Seika absichtlich etwas OCC geraten ist! xDDD~ Also, dieses Kapitel hat nichts mit richtigen Verlauf zu tun, auch werden darin vorkommen der Personen NICHT WEITER AUFTAUCHEN! Also, viel Spaß beim nochmal lesen! :D ----- Es war ruhig in der Basis, als Seika ihr Zimmer verließ, getrieben von reiner Neugier. Sie war noch nicht lange hier, deshalb kannte sie sich natürlich nicht aus und lief Gefahr, sich hoffnungslos zu verlieren. Selbstverständlich hatte sie schon den Speisesaal und den Gemeinschaftsraum kennen gelernt, doch was war das schon im Vergleich zu dem riesigen Komplex, in dem sie sich hier befand? Gut, so spekulierte sie jedenfalls, denn das Gebäude hatte sie von außen noch nicht gesehen, weil sie hierher gebracht worden war, als sie ohnmächtig gewesen war. Was lag nun also näher, als hinaus zu gehen, und die Gegend ein wenig zu erkunden? Seika machte einen Schritt auf den Gang hinaus, doch dann begann sie zu zögern. Sie war erst ein paar Tage hier Mitglied und hatte keine Ahnung, was da draußen auf sie wartete. Damit meinte sie Fallen und deren Mechanismen, in die sich sicher geraten würde, wenn sie einen Fuß nach draußen setzte. Konnte sie denn bereits sicher sein, dass man ihr voll und ganz vertraute und ihr freien Ausgang gewährte? Pain konnte man dahingehend nicht einschätzen und vielleicht stand sie ja auch unter Beobachtung? Es zwickte bei diesem Gedanken zwischen ihren Schulterblättern und die junge Frau wandte sich schnell um, doch hinter ihr war niemand. Natürlich. Bekam sie neuerdings Paranoia? Sie hätte ja gespürt, wenn dort jemand gewesen wäre. Sie schüttelte den Kopf über sich selber und ging weiter. Gut, ihre Situation war völlig anders als noch vor ein paar Tagen, sie gehörte jetzt zu den Akatsuki, von denen sie eigentlich herzlich wenig wusste und ehrlich gesagt, wollte sie in die eine oder andere Sache gar nicht eingeweiht werden, da musste sie sich nicht wundern, wenn sie noch etwas verwirrt war. Apropos verwirrt, die nur wenige Stunden zurückliegenden Ereignisse hatten sie doch ein wenig irritiert. Der Blonde, Deidara, schien wohl irgendein Problem mit ihr zu haben. Was sollte sie denn von ihm denken, wenn er bei ihrem Anblick beinahe an seinem Sake erstickte? Entweder war er ein Weichei im Bezug zu Frauen oder ihn hatte ihre Erscheinung gleich so umgehauen, dass er lieber abgehauen war, bevor ihn seine männlichen Triebe erfasst hätten… Seika kicherte bei diesem Gedanken. Gut sah er schon aus, aber wenn er ‚so’ ein Typ war und sein Charakter mitgezählt, dann gute Nacht. Es war leicht nachzuvollziehen, denn mit einem Weiberhelden wollte sie lieber nichts anfangen… Und dann diese Kommentare von dem Haimann Kisame. Der Nächste der Perversenparade. War der etwa auch so ein notgeiler Kerl? Immer hatte er eine schmutzige, anzügliche Bemerkung auf den Lippen, wenn Seika ihm begegnete. Und sie hatte sich eigentlich gedacht, Akatsuki wäre eine seriöse Organisation. Doch anstatt psychopatischen Monstern begegnete sie hier nur durchgeknallten Typen. Durchgeknallten Typen, die zugegebenermaßen allesamt ziemlich heiß waren. Egal, ob Kisame ein sexistisches Schwein war, der muskulöse Torso, der sich unter seinem Shirt abzeichnete, war schon den einen oder anderen musternden Blick wert. Kein Wunder, er kämpfte auch mit seinem Schwert Samehada, welches nur vom Aussehen her verdammt schwer aussah und deshalb brauchte er auch die entsprechenden Muskeln, um mit der Waffe so umgehen zu können, wie sie es bei ihrem Kampf mitbekommen hatte. Ach, und nicht zu vergessen in der Reihe war natürlich Itachi. Verdammt, er war der meist gefürchtetste Mann in Hi no Kuni und er hatte Seika mit seinem Sharingan heftige Qualen verursacht - aber hey, es war doch kein Wunder, dass man ihm in die Augen sehen musste, oder? Diese Irriden waren faszinierend und anziehend, ebenso wie sein ganzes Gesicht, und wenn man mal einen Moment nicht daran dachte, dass er ein skrupelloser Mörder war und sich ihn etwas genauer ansah dann - war es hier so warm oder kam das von was ganz anderem? Das lange schwarze Haar, seine männliche Stimme, die unter der Kleidung gut zu erkennende, trainierte Statur, außerdem konnte er wirklich charmant sein, wenn er nur wollte… Wie Tobi wohl unter seiner Maske aussehen würde? Und Pain? Er war der einzige, denn sie im Moment wirklich als gefährlich ansah, aber hieß gefährlich nicht gleich Abenteuer? Er hatte jedenfalls auch ein interessantes Gesicht und von dem, was sie gehört hatte, dass er mehrere Gestalten hatte… Seika bedeckte ihr Gesicht mit einer Hand und blieb so für einige Sekunden stehen. War sie noch bei Sinnen? Als sie ihren Arm wieder senkte, da grinste sie leicht. Färbte es schon auf sie ab? Waren die Akatsuki in Wahrheit vielleicht nur zufällig eine Gruppierung von Kriminellen? War ihre ursprüngliche Formation möglicherweise zu einem ganz anderen Zweck bestimmt gewesen…? Bloß nicht daran denken, wimmerte Seika innerlich, weil sie jetzt schon spürte, wie ihre Knie nachgeben wollten. Solche prickelnden Gedanken hielt keine Frau lange aus… Schnell setzte die Brünette ihren Weg fort, weil sie eigentlich andere Dinge vor hatte, als zu phantasieren, denn dazu hätte sie auch in ihrem Zimmer bleiben können. Sie erreichte bald die Eingangshalle und als sie sich zum Ausgang hin wandte, denn sie hatte kurzfristig beschossen, doch einen Blick nach draußen zu riskieren, war ihre Überraschung umso größer, als sie unerwarteterweise beinahe zwei Personen umrannte, die gerade durch eben diesen Ausgang hinein kamen. „-wie dieser verfluchte Pain sich von mir eine Predigt anhören darf, was diesen beschissenen Plan von ihm anging, der uns in diese abgefuckte Situation- Hey!“, rief der eine der Beiden, als Seika gerade noch stehen blieb und zurückwich, doch der Riese mit dem silber-weißem, zurückgekämmten Haar hatte sie am Oberarm gepackt und zog sie brutal wieder auf den Platz zurück, an dem sie gestanden hatte. Durch den heftigen Ruck löste sich das Band, welches sie um ihr Haar gebunden hatte, um es zu einem unauffälligen Knoten zu formen. So ergoss sie ihr honigfarbenes Haar nun über ihre Schultern. „Na, wen haben wir denn da?“, fragte dieser und als Seika hoch sah traf ihr Blick rote Augen, vor denen sie im ersten Moment leicht zurück schreckte, doch dann beruhigte sie sich wieder, als sie ihren Gegenüber eine Sekunde länger anstarrte. Die Farbe seiner Iris erinnerte sie an Fuchsien, eine Balkonpflanze, die viele Bewohner Konohagakures in Kästen an den Geländern ihrer Häuser kultivierten, doch der Mann war so blass, dass die Farbe einfach viel intensiver erschien. Außerdem war nirgends das schwarze Muster des Sharingans zu erkennen. Doch dass sie ihn schon etwas zu lange und offensichtlich musterte, dass fiel dem Mann schnell auf. „Ha, willst du dich etwa mit einem Henge aus der Basis schleichen, Konan? Bitte, ich glaube nicht, dass Pain das gefallen würde, der wird verdammt noch mal wütend sein. Außerdem, bei Jashin, einen Geschmack hast du!“, rief er erstaunt aus, und Seika wusste nicht, ob der letzte Satz positiv oder negativ gemeint war. Sie versuchte, sich aus seinem doch ziemlich festen Griff zu befreien, doch dabei landete ihr Blick unwillkürlich auf seinem entblößten Oberkörper, denn sein Akatsukimantel war fast bis zu seinem Bauchnabel geöffnet, er trug darunter kein Shirt, sein mit einer tiefen Schramme durchgestrichenes Hitai-ate lag locker um seinen kräftigen Hals und ein Medaillon lag auf seiner Brust - auf einer sehr ansehnlich muskulösen Brust. „Heilige Scheiße, Konan, du fängst gleich an zu sabbern, was ist los mit dir, kleines Schoßhündchen?“, redete der Mann mit dem silbernen Haar weiter und für einen Moment war Seikas Gehirn wirklich nicht bei der Sache. Die Information war etwas zu viel für sie, nicht nur, dass er völlig ungeniert Pains blauhaarige Partnerin mit so einem Wort betitelte, was sich sonst niemand trauen würde, sondern weil er meinte, dass sie gleich anfangen würde- Das stimmt doch gar nicht! „Hidan, hör auf, das ist nicht Konan.“, sprach plötzlich der zweite Mann mit strenger, leicht genervter Stimme und das holte die Brünette wieder auf den Boden zurück. Ihr Blick wanderte diesmal zu dem Typen, dessen ganzer Kopf verhüllt war, außer seinen grünen Augen, die sie forschend anstarrten. Ebenfalls spürte sie, wie sie von dem Silberhaarigen, Hidan, angestarrt wurde. „Wie, nicht Konan? Verarsch mich nicht, Kakuzu, verdammt noch mal!“, sagte Hidan mit ehrlich verwirrtem Gesichtsausdruck, doch ließ sie immer noch nicht los. Langsam wurde der jungen Frau das Gerede zu bunt. Es schien, als hätten die Beiden noch nicht die geringste Ahnung über das neue Mitglied. Seika griff mit ihrer freien Hand nach Hidans Unterarm und das nicht zu sanft und riss sich so aus seinem Griff. Das würde bei ihm einige hübsche Druckstellen geben… „Hey, du kleines Miststück, mach keinen Scheiß! Mach deine hübsche Zuckerschnute auf und verklicker uns gefälligst, was du hier treibst. Oder Onkel Hidan wird böse.“, meinte er und sah Seika überheblich an. Sie Brünette merkte sofort, dass seine Worte nicht nur neckischer Art waren, wie die von Kisame, der eigentlich alles nur auf Kosten seines eigenen Vergnügens sagte. Hinter Hidans Humor steckte eine leicht sadistische Ader, nicht nur der Ausdruck seiner Augen und seine Körperhaltung verrieten dies, auch diese abscheuliche Waffe, die er da in der Hand trug, diese dreischneidige Sense. Der Andere, Kakuzu, schien sich aus allem rauszuhalten. „Mein Name ist Seika, Onkel Hidan. Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin übrigens ein neues Akatsukimitglied.“, antwortete die junge Frau so trocken wie möglich, während sie, trotz der doch gefährlichen Aura dieses Mannes, ihn keine Sekunde aus den Augen ließ. Er zeigte sehr offensichtlich, was er zu bieten hatte, was sicher nicht zu verachten war. Also noch ein Exemplar für ihre Sammlung von heißen Shinobi? Oh Kami, Seika war so ein Glückspilz! Sie schmunzelte leicht, als die beiden Männer sie überrascht ansahen. „Oh man, noch ein Weib! Und ein verdammt kratzbürstiges auch noch dazu! Hey Kakuzu, die wär sicher was für dich. Kannst dann weiter mit ihr klugscheißern.“, meinte er mit einem spöttischen Blick auf seinen Partner, der darauf gar nicht ansprang, weil er das wahrscheinlich schon gewohnt war und sah dann wieder zu der Brünetten. Seika jedoch verzog gekünstelt ihre Lippen. „Na ja, ich weiß nicht, ich steh eher auf Typen, die so richtig zupacken können…“, meinte sie beinahe nachdenklich klingend, absichtlich nicht zu dem Silberhaarigen sehend, während sie ihren Arm hob, der nun schon rote Flecken aufwies, dort, wo Hidan sie festgehalten hatte. Kurz betrachtete sie diese Wunden, dann nahm sie ihre andere Hand nach oben, die bereits leicht blau leuchtete und fuhr damit über ihre verletzte Haut. Innerhalb einer Sekunde waren die Druckmale verschwunden. „Wow, ein verdammter Medic-nin! Hätte nicht gedacht, dass es im Ersatzteillager von Sasori also doch noch was gab, was einigermaßen brauchbar wäre!“, feixte Hidan. Kam es nur so rüber, oder hörte Seika da keine großen Sympathien gegenüber dem Puppenspieler, der auch einmal Mitglied der Akatsuki gewesen war? „Nicht, dass du jemals so was brauchen würdest.“, meldete sich Kakuzu wieder zu Wort. Er schien über etwas zu sprechen, von dem Seika keine Ahnung hatte. Hidan sah mit einem tadelnden Gesichtsausdruck zu ihm. „Halt’s Maul! Du und deine nervtötende Ernsthaftigkeit! Siehst du nicht, dass ich hier gerade flirte?“, rief der Silberhaarige aus und beäugte wieder die junge Frau, die ihn wiederum mit einem ‚Geht’s noch’ Blick bedachte. Der Kerl hatte doch nicht alle Tassen im Schrank. Na ja, irgendetwas musste ihm ja fehlen, bei diesem Körper… Darüber hinaus war er aber wirklich ein seltsamer Zeitgenosse. Seine Art war eine selbstverständliche Überheblichkeit und er sprach die ganzen Schimpfwörter so natürlich aus, als wären diese ein fester Bestandteil seines Satzbaus. Als er sich fluchend an seinen Partner wandte, denn Seika spekulierte, dass sie ein Team waren, wenn sie gemeinsam von einer Mission kamen, klangen seine Worte alles andere als beleidigend, sondern kumpelhaft und doch leicht aufziehend. Soweit die Brünette bis jetzt beurteilen konnte, waren die Beiden totale Gegenteile voneinander. Der Grünäugige war jedenfalls völlig unberührt von Hidans Worten und er blickte weiterhin Seika an. „Seit wann bist du hier, Seika-san?“, fragte er nach, mit einer gewissen Höfflichkeit in seiner Stimme. Er schien wohl der ruhigere und vernünftigere der Beiden zu sein. Seika war etwas überrascht darüber. „Meine Zeit in Ohnmacht mitgerechnet, ungefähr eine Woche, Kakuzu-san.“, antwortete sie und wurde etwas nervös, wegen der Tatsache, dass der halb Maskierte ihr genau in die Augen sah, in ihre goldenen Augen. „Haha, ohnmächtig, wie? Wer war’s? Blondie mit seinen Knallfröschen, Tobi mit seiner Dummheit oder Kisame mit seiner Gruselfresse? Oder am Ende doch Itachi, mit seinen Scheinwerferaugen? Jetzt rück schon damit raus, das interessiert mich echt tierisch!“, meinte Hidan belustigt und Seika warf ihm dafür einen bösen Blick zu. Das Gegacker von dem Silberhaarigen war wirklich nicht lange auszuhalten. Kakuzu musste ja schon richtig abgestumpft dagegen sein. „Die Auskunft kannst du dir in deine gegelten Haare schmieren.“, gab die junge Frau nur gelangweilt zurück. Es würde ihm so passen, dass sie ihm von der Folter erzählte… Raus würde sie nun jedenfalls nicht mehr gehen, weil sie schon von alleine erraten konnte, dass ihr das ein paar unangenehme Fragen einbringen würde, auf die sie wirklich gar keine Lust hatte, schon gar nicht, wenn sie von Hidan kamen. „Oh, was für eine Antwort! Gefallen dir etwa meine Haare nicht?“, fragte der Silberhaarige und in seinen Zügen war tatsächlich so etwas Ähnliches wie Irritation und Enttäuschung zu erkennen, sodass Seika kurz zögerte, als sie ihm einen letzten Blick zuwarf. Leicht fassungslos schüttelte sie ihren Kopf. „Es tut mir ja Leid, wenn du das Schmalz nicht im, sondern auf dem Kopf hast…“, antwortete sie, doch diesmal zierte ihre Mundwinkel ein Hauch von einem Schmunzeln. Sie hob ihre Hand und tippte Hidan gegen sein Brustbein, dann drehte sie sich um und ging. Die Silberhaarige sah ihr doch etwas überrascht nach, denn ihre Berührung hatte ihn nur in dieser winzigen Sekunde spüren lassen, wie viel Macht ihrem Körper innewohnte. Doch auch ihre Geste selber brachte ihn letztendlich zu einem breiten Grinsen. Wenn sie spielen wollte, konnte sie das gerne haben… „Unterschätze sie nicht, Hidan. Ihre Augen, die sind nicht normal.“, bemerkte Kakuzu und erntete dafür ein Schnauben seines Partners. Doch er antwortete nichts mehr darauf, denn in seinem Kopf begann sich bereits ein Plan zu formen... Obwohl Kakuzu Hidans Grinsen nicht gefiel, sagte er nichts dazu, denn er wusste schon, dass das nur verschwendete Worte sein würden... Seika hingegen bekam nichts mehr davon mit. Sie dachte nur darüber nach, warum sie nicht gewusst hatte, dass es noch zwei weitere Mitglieder gab. Nun, die Schuld war nicht bei ihr zu suchen, sondern bei den Anderen, die sich nicht vielleicht mal kurz hätten denken können, dass Seika ziemlich wenig Ahnung von den Akatsuki hat. Sie hatte vorhin nur nach Zetsu gefragt, den sie ja auch gesehen hatte, als sie angegriffen worden war. Aber es war ja auch nicht so, dass es ihr viel gebracht hätte, wenn sie von der Existenz von Hidan und Kakuzu früher erfahren hätte. Kakuzu war wohl ziemlich umgänglich, auf Hidan dagegen konnten man sich schwerlich vorbereiten. Der einzige Nachteil, dass sie von den Beiden nichts wusste, war, dass sie keine Ahnung über deren Fähigkeiten hatte, doch das sollte nicht allzu schwer herauszufinden sein. Da ihr Ausflug ins Grüne nun vereitelt war, machte Seika sich stattdessen auf, die Trainingshalle zu suchen, die es hier geben sollte. Obwohl sie ja demnächst mit den anderen Akatsuki trainieren sollte, wollte sie vorher noch ihre eigenen Kräfte testen, denn nach ihrer langen Ohnmacht wollte sie zuerst selber etwas in Form kommen, damit sie im Kampf gegen die Anderen nicht völlig versagte. Und deshalb musste sie eben etwas tun und Training war eigentlich viel besser, als draußen herumzuirren, denn eigentlich konnte es ihr doch egal sein, wo sie sich hier befand, oder? Sie hatte nicht vor zu fliehen, außerdem würde sie sicher niemand zum Einkaufen schicken, oder so. Links und rechts vom Treppenaufgang, von dem man zu den privaten Räumen der jeweiligen Mitglieder gelangte, führten schmale Stufen nach unten. Die Trainingshalle war unterirdisch, das wusste Seika, nur war sie sich nicht sicher, ob beide Treppen automatisch zu der Halle führten. Doch da weit und breit niemand war, den sie hätte fragen können, was sie auch eigentlich nicht wollte, weil sie sich dabei so albern wie ein Tourist vorkommen würde. Sie war ja nun schließlich auch ein Mitglied der Akatsuki und ein großes Mädchen und dass sie heute noch mehr schrägen Typen begegnen würde, war eher ausgeschlossen. Dieses eine Kaliber war ihr schon groß genug gewesen. Die Brünette entschied sich also für den Gang, dem sie am nächsten war. Zuerst sah es dort ziemlich dunkel aus, doch als sie einen Fuß auf die erste Stufe setzte, da entflammten sich die Fackeln, die in kurzen Abständen an den Wänden befestigt waren, von selber. Das machten ihren Weg natürlich um vieles einfacher, da sie nicht aufpassten musste, irgendwo dagegen zu laufen oder die Treppen herunter zu fallen, die doch ziemlich steil und tief hinunter führten. In dem erhellten Korridor, den sie nun lang ging, konnte sie viele abzweigende schmale Türen entdecken, doch ihre Neugier war nicht so stark wie ihre überwiegende Vorsicht, denn wer wusste, was sich in den Räumen dahinter für Geheimnisse verbergen würden? Seika war erst neu bei den Akatsuki und sie wollte dort noch eine Weile bleiben, denn auf ein verfrühtes Ableben hatte sie keine Lust. Doch bisher sah keine Tür danach aus, als würde sie der Eingang zu einer großen Trainingshalle sein. So eine Tür musste natürlich sehr massiv und robust aussehen, denn wenn man dort drinnen kämpfte, und in diesem Falle waren es sehr starke Shinobi mit unglaublich mächtigen Techniken, dann musste alles so gebaut sein, dass nicht das ganze Gebäude wegen einer etwas kräftigeren Druckwelle zusammen krachte. Deshalb war Seika auch gespannt, wie diese Halle aussehen würde. Ob sie von den vielen Trainingskämpfen, die dort statt gefunden hatten, schon ziemlich mitgenommen war? Doch da musste die junge Frau nicht mehr viel darüber spekulieren, denn auf einmal war der Korridor zu Ende und vor ihr erschien im Licht der Flammen eine zweiflüglige Tür aus dickem, mit Stahlstreifen beschlagenem Holz. Das war eindeutig der gesuchte Eingang. Weil Seika drinnen keine Spur von Chakra spürte, was hieß, dass niemand in der Halle war, den sie hätte stören können, drückte sie die Tür auf und ging hinein. Auch hier war es dunkel, doch es gab denselben Mechanismus wie im Gang zuvor. Auch hier entzündete sich, verursacht durch Seikas Anwesenheit, überall das Licht, denn auch hier gab es, obwohl, die Decke der Halle ziemlich hoch war, keine Fenster. Doch das war alles nicht wichtig. Ein weiterer Blick durch das Gewölbe sagte der jungen Frau, dass es hier gar nicht viele Gebrauchsspuren gab. Die Wände hatten teilweise ein paar Dellen, der Boden wies flache Krater auf und die Decke war außer einem Einschlagsloch völlig unversehrt. Insgesamt sah es nicht so aus, als ob diese Räumlichkeiten oft benutzt wurden. Doch auch das konnte Seika egal sein. Sie würde den Platz jedenfalls nutzen, um für das morgige Training einigermaßen fit zu werden. Die Brünette stellte sich in die Mitte der Halle und schloss die Augen. Es war so ruhig um sie herum, dass sie ihren eigenen Atem und den Schlag ihres Herzens ziemlich laut hören konnte. So eine Ruhe war immer perfekt, um sich konzentrieren zu können. Sie stand ganz ruhig da, als würde sie jeden Moment einschlafen und umkippen, doch in ihrem Inneren war viel mehr zugange, als es ein Außenstehender, der nichts von Chakra wusste, jemals erraten könnte. Ein anderer Shinobi hätte gespürte, welche Kräfte sie, diese junge Frau mit den ungewöhnlichen goldenen Augen, plötzlich aus sich zum Vorschein zerrte. Kurz runzelte sich ihre Stirn, doch es war nur wie ein Zucken, als sie spürte, wie sich ihre Macht, die Früchte ihres jahrelangen Trainings und ihrer speziellen Fähigkeiten, in ihrem ganzen Körper ausbreitete und sich durch jede Ader und Faser ihres Körpers zog. Ja, diese Kraft nannte sich Chakra und sie war eine Kunoichi, die ihr Chakra in Perfektion kontrollieren konnte. Vielleicht mochte man sie sonst als schwächlich bezeichnen, denn sie gab den Menschen um sich herum nicht die Möglichkeit, die nach ihren Begabungen einschätzen zu können - und auch nicht an ihrem Aussehen. Sie trug auch weiterhin das locker sitzende, hochgeschlossene Kleid, welches Kisame für so ‚prüde’ hielt. Sollte er doch denken was er wollte, das Vergnügen ihrer wahren Statur wollte sie ihm nicht machen. Dafür konnte sie sich nur allzu sehr dem Körperbau der anderen Männer erfreuen… Ein leichtes Grinsen wie ein Hauch erschien auf ihren vollen Lippen, genau so, wie ein imaginärer Wind mit dem Saum ihres Kleides und in ihren freien Haaren zu spielen schien, doch es war nur das Chakra, dass sie nun langsam ausstrahlte, weil ihr Körper davon gesättigt war. Die unsichtbare Aura um sie herum wurde immer stärker und da verschwand sie plötzlich von der Stelle an der sie gestanden hatte, weil sie sich nun so schnell bewegte, durch ihre von Chakra gestärkten Muskeln, dass ein nicht geschultes Augen sie nicht erfassen konnte. Doch trotz dieser Geschwindigkeit konnte sie geschmeidig in der Luft manövrieren und Schläge, Tritte und Hiebe austeilen, die nur Sekundenbruchteile benötigten. Trotzdem war das alles nicht besonders verwunderlich, denn sie war eben eine Kunoichi, doch sicher keine normale… Wären die Luftmoleküle um die junge Frau herum ihre Gegner, so wäre keiner auch nur ansatzweise verschont worden. Durch ihre Schnelligkeit war Seika gleichzeitig überall und auch nirgendwo. Doch konnte man so etwas noch Training nennen? Tatsächlich war die Kampfkunst von Shinobi alles andere als eine brutale Aktion, es war vielmehr Ästhetik in höchster Vollendung. Seika hatte nicht vor, mit irgendwelchen Ninjutsu das ganze Gebäude zu erschüttern und so auf sich Aufmerksam zu machen, außerdem war es ja auch nicht ihre Absicht, sich voll auszupowern. Nein, es genügte, wenn sie ihr Chakra entfesselte und ihren Körper für eine kurze Zeit wieder daran gewöhnte, unter dieser Belastung zu kämpfen. Taijutsu war perfekt dafür. Ein Rückwärtsschritt, dazu eine fast vollständige Drehung und die Ellenbogen erhoben, ein Sprung und beide Beine nach oben gerissen. Ein Salto nach hinten, um sicher auf den Füßen zu landen, eine scharfe Bremsung und hart nach vorne abgestoßen. Knapp über dem Boden vorschnellen, mit den Händen aufgesetzt und ein seitlicher Überschlag. Fliegende Fäuste quetschen die Luft. Sichere Landung. Keine Sekunde zögern. Den Oberkörper nach hinten fallen lassen, doch mit festem Stand auf den Beinen. Einknicken in den Knien, ein kraftvoller Kick nach vorne, eine Rolle zur Seite weg, wieder aufstehen. Gleichgewicht gefunden, weiter rennen. Haken schlagen, ausweichen. Plötzlich umdrehen, direkte Konfrontation. Zweikampf. Keine Gnade. Einstecken, zurückschlagen, austeilen. Noch ein Schritt, Rammen mit der Schulter, dann wieder Distanz. Lass es kommen. Ein Hieb nach hinten, eine Drehung des Kopfes. Wo ist der Gegner, was ist seine Schwachstelle? Nicht nur der Kampfstil war entscheidend, sondern auch die taktische Analyse. Körperliche und geistige Koordination musste reibungslos miteinander funktionieren und auch noch zum Vorteil jeder Bewegung geschehen. Kenne dich gut, kenne deinen Kontrahenten genauso gut. Dann kannst du gewinnen. Da blieb Seika wieder stehen und atmete tief ein und aus. Gut hatte das getan! Es war nicht einfach, gegen Nichts zu kämpfen, doch einfach nur die Bewegung gab ihr ein zufriedenstellendes Gefühl. Außerdem war ihr das Resultat ganz recht, denn sie war nach wie vor gut in Form, da hätte sie dieses Training gar nicht gebraucht, aber gut, geschadet hatte es ihr nicht, außerdem kannte sie sich nun – und das von ganz alleine - in der Basis noch besser aus. Deshalb fuhr sie ihre Energie wieder herunter und zog ihr Chakra zurück. Die Anspannung in ihren Muskeln verschwand und ihr Körper wurde wieder ruhig und locker. Auch der Status der Konzentration ging wieder zurück und ihre Sinne, die nur auf den Moment und ihre Umgebung fokussiert waren, konnten sich wieder auf einen weiteren Radius ausbreiten. So war die junge Frau im ersten Moment irritiert, als sie spürte, dass dort jemand vor der Tür war, sich jedoch nicht regte. Seika kannte die Signatur des Chakra nicht. Die der anderen Akatsuki, die sie schon einige Tage kannte und um sich herum gehabt hatte, hatte sie sich schon gemerkt. Doch bevor sich der Gedanke in ihrem Kopf formen konnte, dass es sich praktisch nur um eine von zwei möglichen Personen handeln konnte, öffnete sich schon einer der beiden Türflügel. „Du?! Bei Jashin, das hätte ich jetzt verdammt noch mal nicht gedacht!“, drang die Stimme von Hidan an Seikas Ohr und sie sah, immer noch etwas schneller nach Luft holend, zu ihm hin. Er war weiterhin genau so gekleidet, wie auch vorher, als er gerade von seiner Mission gekommen war und er hatte ein süffisantes Grinsen auf den Lippen. Da war Seikas Versuch, unbemerkt zu trainieren, wohl in die Hose gegangen. Es schien, als hätte der Silberhaarige alles mitbekommen. „Na und, ich bin nicht einfach so neu zu den Akatsuki gekommen.“, gab die Brünette nur zurück und beäugte ihren Gegenüber mit einem leicht skeptischen Blick. Er sah nicht so überrascht aus, wie er tat. „Ja, apropos neu, du hast meinen Einstellungstest noch nicht bestanden.“, meinte Hidan nur und Seikas verstohlener Blick wurde um einiges offensichtlicher, als sie ihn ansah, als wäre er verrückt geworden. Was redete er da von einem komischen Test? Das hatte er sich doch sicher gerade ausgedacht, oder? So selbstsicher-arrogant und locker-spielerisch, wie sie ihn vorhin auf den ersten Eindruck hin kennen gelernt hatte, konnte Seika sich gut vorstellen, dass er nur seinen Spaß mit ihr treiben wollte. Doch lange konnten ihre Augen nicht bei seinem Gesicht verweilen, denn sie wanderten immer wieder nach unten, über seine fast porzellanweiße Haut bis herunter zu seiner entblößten Brust. Trug er seinen Mantel wirklich immer so? Wenn er wirklich für einen seriösen Shinobi gehalten werden wollte, dann musste er es schleunigst ändern, das war ja auch der Grund, warum Seika sich immer so bedeckt hielt… Den Effekt konnte sie gerade an sich selber beobachten. Sie dachte im Moment zum Beispiel gar nicht daran, was Hidan für Fähigkeiten haben könnte, alles was sonst in ihrem Kopf herum spukte waren diese fest definierten Muskeln. Verflucht seinen alle Akatsuki. Warum mussten sie nur alle so verdammt gut aussehen? Für einen Augenblick wurde Hidans Grinsen breiter, als er erkannte, wie ihr Blick abschweifte. Doch dann bewegte er sich und war schon im nächsten Moment neben der jungen Frau, die gerade noch realisierte, was sich hier tat. Sie konnte seinem Angriff gerade noch so entgehen, indem sie anstatt von dem Silberhaarigen weg, auf ihn zu sprang und ihn damit ein wenig überraschte, sodass er zurück wich und sie an ihm vorbei springen konnte. Was war jetzt schon wieder los? War dies sein Test? Wollte er gegen sie kämpfen? Das hätte er auch gerade heraus sagen können, aber so wie Seika ihn einschätzte, war das eben nicht seine Art… Schon wieder kam er schnell auf sie zu gerannt, diesmal schwang er mit einem etwas breiteren - sexy - Schmunzeln seine große Sense. Diese Waffe hatte Seika vom ersten Anblick an nicht gefallen. Welcher Freak brauchte so ein dreischneidiges Ding, deren Klingen auch noch alle in dieselbe Richtung zeigten? So etwas hatte doch überhaupt keinen Sinn, denn so würde er keinen effektiveren Angriff starten können, außerdem bedeutete der zusätzliche Stahl doch nur ein Vielfaches an Gewicht. Doch über den Nutzen konnte die Brünette nicht viel mehr nachdenken, denn so nutzlos ihr diese Waffe auch erscheinen mochte, die Schneiden kamen ihr gefährlich nahe. Doch auf das Wesentliche konzentrieren konnte sie sich immer noch nicht… Seika duckte sich und als Hidans Attacke dadurch daneben ging, sprang sie zur Seite, um etwas mehr Abstand zu dem Mann zu bekommen, denn die Reichweite der Sense war doch größer, als sie erwartet hatte. Sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass die Schwäche in seiner Verteidigung darin lag, dass er relativ viel Zeit brauchte, um seine Waffe in die richtige Angriffsposition zu bringen. Sie rannte direkt auf ihn zu, um zu provozieren, dass er sie wieder mit der Sense angriff, um sie sich vom Leibe zu halten. Ihre Rechnung ging auf. Wieder konnte Seika ausweichen und dies brachte sie in eine schräge Position zu Hidans Blickrichtung. Schon im nächsten Moment holte sie aus, um mit ihrer flachen Handkante seinen schön exponierten Nacken zu treffen und ihn damit bewegungsunfähig zu machen. Er sah ihren Hieb kommen und drehte sich seitlich weg, sodass ihre Finger nur leicht gegen sein Fleisch fuhren, doch die schiere Geschwindigkeit, die sie angenommen hatte, weil sie nur in einem Sekundenbruchteil ihrem Chakra wieder freien Lauf gelassen hatte, riss seine Haut auf und begann sofort zu bluten. Der Silberhaarige schoss aufgrund des leichten, aber scharfen Schmerzes zurück. „Hölle, das nenn ich ein Weib mit Feuer unterm Hintern! Lass deine verfluchten Hände bei dir, Mäuschen, sonst hack ich dir deine Fingerchen kurz und klein!“, rief der Silberhaarige, doch es kam in seiner Stimme rüber, dass er sich nicht wenig anstrengen musste. Doch das war natürlich so gewollt. Er sollte nicht denken, er hatte eine leichte Gegnerin! Doch trotzdem war sein Ratschlag berechtigt. Seika hob ihre Arme, damit Hidan sie mit seiner Sense nicht auch nur zufällig streifen konnte, doch sie hatte Pech, denn gerade, als sie sich für einen Gegenangriff vorbereiten wollte, mit dem sie sich gleichzeitig verteidigen wollte, spürte sie, wie sich die Spitzen der drei Klingen in ihren Oberarm bohrten. Sie stand ihm in einer ungünstigen Position gegenüber, sodass er seine Sense nur kurz hatte nach unten bewegen müssen. Doch so schnell er sie mit einer Waffe auch berührt hatte, so schnell war er auch wieder davon. Seika blickte ihn irritiert an. Warum nutzte er seine Chance nicht und rammte sie Schneiden fester in ihr Fleisch, um sie dadurch zu sich zu ziehen und dann mit einem gezielten Schlage fertig zu machen? Es schien nicht in seiner Absicht zu liegen, doch was meinte er dann bloß mit seinem Test? Hidans Grinsen wurde noch ein bisschen weiter. Plötzlich setzte er die Spitze einer Schneide der Sense an seine Lippen und leckte Seikas Blut, dass von seinem Angriff daran klebte, langsam und beinahe triumphierend von der Klinge. Die Augen der jungen Frau weiteten sich aufgrund dieser Aktion. Was tat er da? Der Anblick war ziemlich makaber und ziemlich sexy zugleich, obwohl Seika ein unguter Schauer durchfuhr. Doch noch um einiges überraschter war sie, als Hidan plötzlich eine ganz andere Gestalt annahm. Seine ehemals weiße Haut war nun auf einmal pechschwarz, durchzogen mit weißen Linien, die ihn aussehen ließen, als hätte er eines dieser Skelettkostüme angezogen, die Kinder immer spaßeshalber zu Halloween trugen, um damit Leute zu erschrecken und Süßigkeiten zu bekommen. Doch dies hier war weder ein Kostüm, noch Spaß, dafür jedoch umso mehr Schreck. War war das für eine grässliche Technik? Hidan machte plötzlich keine Anstalten mehr, sie anzugreifen und das verunsicherte Seika noch mehr. „Na, das Mäuschen im Angesicht des Katers. Was wirst du tun? Du hast nicht die geringste verreckende Chance gegen mein Kekkei Genkai, da kannst du noch so verflucht schnell sein.“, sprach der Silberhaarige. Seika schürzte verbissen ihre Lippen. War ihre Schnelligkeit hier wirklich nutzlos? Das dachte er zumindest. Aber woher sollte sie wissen, dass er richtig lag? Woher wollte er eigentlich wissen, wie es um die Kapazität ihrer Fähigkeiten stand? Sie kam deshalb nicht darum herum, es auszuprobieren und ihn anzugreifen. Mit einem leicht verärgerten Ausdruck ihrer Augen preschte sie vorwärts. Hidan würde schon sehen, dass seine großen Worte keine einschüchternde Wirkung auf sie hatten und dass er überhaupt keine Ahnung über sie hatte. Gut, das gleiche galt für sie, es war ihr ein Rätsel, was diese Metamorphose in diese schwarze Gestalt bringen sollte, doch gleich konnte er war erleben. Seika ließ noch mehr Chakra in ihren Körper einfließen, zwar noch nicht so viel, um ihrerseits ihre besondere Verwandlung zu erfahren, aber trotzdem genug, um eine unglaubliche Geschwindigkeit zu erreichen. Als sie auf diese Weise Hidan in Sekundenbruchteilen immer näher kam, erkannte auch dieser, dass er nun schnell handeln musste, weil sie ihn sonst wirklich zu einem Klumpen schlagen würde. Zugegeben, sie war beeindruckend, doch er hatte ja eigentlich etwas ganz anderes vor… Mit einem Ruck zog Hidan sich die Klingen seiner Sense quer über die Schulter, vom Schlüsselbein bis zur Achsel, dies alles jedoch nur oberflächlich und nicht zu fest. Plötzlich stieß Seika einen bestürzten Schrei aus. Sie war nur noch ein paar Meter von dem Silberhaarigen entfernt, doch nun war sie schlagartig stehen geblieben und starrte den Mann mit offenem Mund an. Sie griff sich fassungslos an die Schulter und konnte nicht glauben, was hier abging. Der Stoff ihres schwarzen, hochgeschlossenen Kleides war sauber durchtrennt worden und klaffte jetzt von der Öffnung ihres Hales bis zu ihrer Achsel offen, wodurch es die Hälfte ihres Dekolletés entblößte. Ein paar leichte Kratzer auf ihrer Haut waren die einzigen Verletzungen die sie erlitten hatte - aber wie! Hidan hatte dasselbe an sich ausgeführt, auch sein Akatsukimantel war nun teilweise in Fetzen und er hatte die gleichen Schrammen wie sie, oder besser gesagt, sie hatte die gleichen Schrammen wie er. Konnte das möglich sein? Er übertrug das, was er an sich selber tat, auf seine Kontrahentin? Hidan genoss sichtlich ihren verwirrten Blick und erkannte in ihrem Ausdruck genau, dass sie scharf nachdachte. „Und, kommst du von selber drauf? Egal, wie schnell du bist, kommst du mir zu nahe, bist du tot. Man, jetzt glotz nicht so belämmert! Ich red keinen Scheiß, bei Jashin!“, rief er beinahe schmollend aus, doch Seika konnte nichts sagen, sondern ihn nur weiter ansehen. Nicht nur, weil nun noch viel mehr von seinem durchtrainierten Oberkörper zu sehen war, da er sich selber den Mantel aufgeschlitzt hatte, nein, sie befand sich gerade in einer äußerst heiklen Situation. Er konnte sie also töten, ja? Doch wenn es so war, dass er alles, was er an sich tat, auch ihr zufügen konnte, dann hieß es ja, dass er sich selber töten müsste, um sie auszuschalten… „Du… Du…“, stammelte Seika und fühlte sich plötzlich so hilflos. Was hatte er vor, warum wollte er mit ihr kämpfen? Ihr waren die Hände gebunden, denn sie konnte sich ihm nicht nähern, um ihr Taijutsu anzuwenden. Sie musste sich also wohl oder über ihrer anderen Kräfte bedienen, die sie jedoch nicht zeigen wollte, da sie nicht vor hatte, durch ihre Energie alle anderen Mitglieder hier her zu rufen. Hidan hob seine Augenbraue und blickte die junge Frau neugierig an. Sie war im Moment ziemlich verwirrt, was hieß, dass sie wirklich überhaupt nichts über ihn wusste. Die anderen Mitglieder hatten sich wohl nicht die Mühe gemacht, sie über ihre neuen Kollegen aufzuklären, wie? Tja, Pech für sie, Glück für ihn, denn sie hatten sich wirklich ein ziemlich großes Kaliber von Kunoichi in die Organisation geholt, das spürte er allein an der Natur ihres Chakras. Sicher zeigte sie noch kaum ihre wahren Fähigkeiten. „Oh, jetzt sei doch verdammt noch mal nicht so verkrampft, lass uns doch ein bisschen Spaß haben! Meinen Test hast du noch nicht bestanden, Schätzchen!“, sagte Hidan und als sich Seikas zugegebenermaßen schöne, goldene Augen wütend verengten, da wusste der Silberhaarige, dass sie ihn gleich wieder angreifen würde. Er griff seine Sense fester und das nicht zu früh. Seika zuckte nach vorne, ihre Hand nur Zentimeter von dem Kragen seines Mantels entfernt, da riss er mit den Schneiden seinen Mantel die ganze Länge seines Oberkörpers nach unten, wobei der Stoff noch mehr aufklaffte und sein Ärmel ihm schon halb den Arm herunterrutschte, weil es keinen richtigen Halt für das Kleidungsstück mehr gab. Er hörte die Brünette keuchen und sah mit zufriedenem Blick, wie auch ihr Kleid bis zu ihrem Hüftknochen aufklaffte. Er hatte nicht allzu fest geschnitten und das war auch gut so, denn nun entblößte sich eine in einen trägerlosen BH verpackte, wohlgeformte Brust vor seinen Augen. Er hatte ein paar oberflächliche Schnitte auf ihrem flachen Bauch hinterlassen und ein paar einzelne Blutstropfen flossen die schlanke Kurve ihrer Taille herunter bis zu dem Saum ihrer schwarzen Hose, die sie auch noch unter ihrem Kleid trug. Wie viele Sachen hatte die junge Frau den bitte an? Jedenfalls würden die Stofffetzen sie Beide beim Kämpfen nun ziemlich behindern. Das musste also schnell geändert werden. Hidan schwang seine Sense über seinen Kopf nach hinten und ließ sie von seinem Nacken ab seinen ganzen Rücken herab sausen. Als Seika nun wieder schrie, war dies ein Schrei voller Schmerzen. Sie versuchte sich plötzlich an den Rücken zu fassen, doch es gelang ihr nicht wirklich. Sie spürte jedoch, wie warmes Blut in größeren Mengen ihr Rückgrat entlang lief, welches aus einer tieferen Schnittwunde floss. „Uuups… Verflucht noch mal, das war wohl doch etwas zu fest. Sorry, Mäuschen, nicht weinen!“, sprach er und fuhr sich über sein Haar. Er hatte den Schnitt gar nicht gespürt, denn er war dies in dieser Personifikation und den vielen Gelegenheiten, bei denen er seine Technik angewandt hatte, gewohnt. Diese neckenden Worte waren für Seika dann doch etwas zu viel des Guten. „Bist du völlig abgedreht, oder was? Wenn du nicht weißt, wie du mit deinem Spielzeug umgehen sollst, dann lass deine verdammten Finger davon! Was hast du eigentlich vor?“, fauchte sie zornig, jedoch trotzdem etwas wehrlos, weil sie nicht wusste, was sie gegen die Angriffe dieses Mannes tun sollte. Doch hatten sich seine Worte nicht gerade so angehört, als hätte er sie nicht verletzen wollten. „Ganz ruhig, Mädchen! Und lass die scheiß Schimpfwörter, das ist zur Hölle noch mal meine Sache, kapiert?“, gab er leicht beleidigt zurück. Er sah schon, dieses Weib konnte auch ganz schön fluchen, wenn sie wollte, doch diesen Rang ließ er sich nicht abstreiten! Und auch seine Arbeit war noch nicht beendet. Ein letzter Schnitt mit seiner Sense und sein Mantel und der der Brünetten fiel in Stückchen zerteilt zu Boden. Seika konnte es nicht glauben! Was erlaubte sich dieser Mistkerl eigentlich? Er zog sie und sich gleichzeitig mit seiner blöden Technik aus! War das seine ganze Absicht? Wenn er dachte, sie wäre irgendein Flittchen, dann hatte er sich geschnitten! Doch plötzlich senkte er seine Arme und auch seine Waffe und betrachtete sie mit ganz lockerer Haltung. Irgendwie fühlte sich die junge Frau unter seinen Blicken plötzlich nervös, weil er nun das sah, was sie eigentlich verbergen wollte. Und es gab wirklich viel zu verstecken, das merkte auch Hidan. Ob das berechtigterweise geschah, war eine andere Sache. Der Körper der jungen Frau war perfekt, wohl proportioniert und schön durchtrainiert. Die dunkelroten Blutspuren, die er durch seine Kratzer in ihrer, ganz im Gegensatz zu der Seinen, ansehnlich gebräunten Haut verursacht hatte, bemalten ihre Taille und ihren Bauch wie ein Kunstwerk, obwohl der Silberhaarige nicht wirklich viel mit Kunst zu tun hatte – dieses Bild gefiel ihm jedenfalls ziemlich gut. Die Hose, die sie sonst noch trug, war so eng anliegend, dass ihre langen, kraftvollen Beine gut zur Geltung kamen. Dahingehend hatte sie Glück, so musste er ihr dieses Kleidungsstück nicht auch noch abschälen, das wäre nämlich auch für ihn eine Herausforderung geworden. So sehr sich Seika in diesem Moment wieder bedecken wollte, so sehr bemühte sie sich, ruhig zu bleiben. Sie wollte diesem Kerl nicht die Genugtuung geben, dass er sie auch für prüde halten konnte. Denn prüde war sie nicht, nur vorsichtig und vorausschauend. Wenn sie gewusst hätte, dass Hidan auch so ein Perverser war, dann hätte sie die Sache gleich ganz anders geregelt, aber nein! Dann würde sie eben so kämpfen, sollte er sehen, was für ein verdammte Kampfmaschine sie sein konnte, wenn man sie so verarschte. Doch sie musste auf seine Sense acht geben. In diesem Moment schien er ziemlich entspannt zu sein, er erwartete also auch keinen Angriff von ihr. Umso besser. Ein Sprung und sie stand neben ihm, doch verflucht, Hidan war ein ziemlich talentierter Schauspieler. Sie hob erzürnt die Hand, um ihm damit eine runterzuhauen, doch der Silberhaarige rammte ihr ein Kunai in die Handfläche. Plötzlich hatte er sie doch gefangen. „Arschloch!“, schrie sie ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an, und versuchte, ihm ihr Knie in die Weichteile zu rammen, doch er wich schmunzelnd zur Seite aus, denn es war ganz einfach, weil die momentane Situation der jungen Frau ihr keinen großen Spielraum gab. Seika konnte sich nicht befreien, ohne zu riskieren, dass er ihr gleich die ganze Hand abriss, wenn sich das Kunai in ihre Knochen gebohrt haben sollte. Mist, so etwas war ihr noch nie passiert, dass sie sich im Großen und Ganzen so von einem Mann ablenken ließ, nur weil sie ihre eigenen lüsternen Gedanken nicht im Zaum halten konnte! Dabei war sie davor doch nie so versaut gewesen, oder? Die Akatsuki hatten ihr in dieser Hinsicht wohl gar nicht gut getan… „Na gut, bei Jashin, ich muss wohl oder übel anerkennen, dass du meinen kleinen Test mit Bravour bestanden hast, Mäuschen!“, verkündete Hidan mit halb lauten Zähneknirschen, doch in der nächsten Sekunde grinste er Seika wieder süffisant an. Die blickte ihr aufgrund des plötzlichen Themenwechsels perplex an. Auf einmal fühlte die junge Frau sich völlig fertig, nicht nur wegen ihren Wunden und dem leichten Blutverlust, auch wegen der ganzen Situation. Sie war mit ihrem Rat am Ende. Sie hatte zwar noch die Kraft, mit ihm weiter zu kämpfen, doch sie wusste überhaupt nicht, wie. Natürlich, wenn man sich einem Gegner gegenüber sah, der einen jeden Moment töten könnte? Entwaffnet sah Seika in Hidans Augen, um dort irgendeine Erklärung zu finden. „Schon schlapp? Aber du hast dich besser gehalten, als Deidara-chan. Der hat schon aufgegeben, als ich ihn an den blonden Härchen gezogen hab, diese Memme von einem Shinobi. Seine Münder an den Händen sind wahrscheinlich nur dazu gut, um einer Frau noch mehr Vergnügen zu bereiten… Oder am Ende noch sich selber!“, meinte Hidan und sah bei dem Gedanken ganz bestürzt drein. Seika fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und auf ihren Wangen bildete sich eine Hitze, die sich gar nicht gewohnt war. Nein, dieses Bild hatte absolut nichts in ihrem Kopf zu suchen! Hidan war wirklich ein Schwein! Er meinte seinem Tonfall nach alles, war er sagte, wirklich ernst! Er machte nicht nur versaute Späße, wie Kisame, nein, seine Lebensphilosophie schien die Freude an der sarkastischen Grausamkeit zu sein. „Aber du passt verdammt noch mal ziemlich gut in unsere Reihen hinein, hübsches Gesicht, tolles Dekolleté, knackiger Arsch, ganz im Sinne der sexy Akatsuki, nicht wahr? Also, Test bestanden!“, redete er weiter und Seikas Augen weiteten sich bei seiner Aussage. Was, er hatte diesen Kampf nur angezettelt, um zu sehen, wie es um ihre Anatomie stand? War das seine ganze Absicht gewesen? Seika war wirklich sprachlos, doch der Schmerz in ihrer Hand zog sie wieder auf den Boden der Tatsachen. Sie griff mit ihren freien Fingern fest nach Hidans Handgelenk und zog seinen Arm zurück, um sich von dem Kunai zu befreien. Blut spritzte aus der nun freien Wunde, doch die junge Frau beeilte sich, diese mit ihrem heilenden Chakra zu schließen. Kopfschüttelnd sah sie dabei zu dem Mann, dessen Haut plötzlich wieder seinen gewohnten blassen Farbton annahm. Wenn er mal für fünf Minuten in die pralle Sonne gehen würde, würde er danach aussehen wie ein gekochter Hummer. Dies sollte sie vielleicht für eine eventuelle Revanche in ihrem Hinterkopf behalten. Mit dieser Aktion kam er jedenfalls nicht ungeschoren davon. „Du bist so ein verdammter Sadist!“, zischte sie ihn an, doch obwohl sie wütend auf ihn sein wollte, verpuffte ihr Ärger mit jeder Sekunde mehr. Die Akatsuki waren doch alle irgendwie verrückt, da schadete eine weitere Person auch nicht mehr… „Jashinist!“, verbesserte der Silberhaarige die Brünette mit gewissenhafter Stimme und erntete von ihr einen irritierten Blick. „Wie bitte?“, fragte sie nach, während sie ihre Sachen einsammelte und sich weiter behandelte. „Jashnist, ich bin verdammt noch mal Jashinist, kein Sadist. Ich diene meinem Gott Jashin. Wer, zur Hölle, ist denn dieser ‚Sad’?“, wollte er neugierig wissen, und wenn Seika eine Hand frei gehabt hätte, dann hätte sie sie sich damit vor die Stirn geschlagen. Sie korrigierte sich, eine weitere Person mit diesem großen Ego und diesem kleinen Horizont würde früher oder später der Untergang der Organisation sein. War sie denn hier die einzige Vernünftige? Wenn man nicht alles selber machen musste… Kapitel 8: 'DG' - 74 - Abyss ---------------------------- 8. Abyss Ein Geräusch. Ein ekelerregendes Geräusch ertönte ganz in der Nähe. Es klang jedenfalls so für jemanden, der so etwas noch nie gehört hatte oder der generell etwas empfindlich war. Doch ihm, ihm gefiel dieses Geräusch, dieser erbarmungslose Ton, ja, es war für ihn sogar auf gewisse Weise... belebend! Innerlich lachte er, denn so hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt, so vollkommen bewusst, so mächtig, so gut! Ja, es war das erste Mal seit sehr vielen Jahren, dass er wieder von sich sagen konnte, er wäre wieder 'er selbst'. Der brünetten Frau in ihrer Gruppe, Seika, ging es jedenfalls von Stunde zu Stunde, je näher sie ihrem Ziel kamen, merklich schlechter, denn so etwas hatte sie zuvor noch nie getan, Seika, dieses wahrhaft wundervolle Geschöpf, welches es zustande gebracht hatte, dass halb Akatsuki aus den Fugen geriet. Alle spinnten nur noch herum, als hätte sie ihnen tatsächlich ins Hirn geschissen. Kisame führte sich auf, wie der letzte Vollidiot, wenn es um seine 'Kleine' ging, Deidara benahm sich wie ein pubertierender Dackel, klein, aber machohaft bis es nicht mehr ging, Pain und Konan waren auch verweichlicht und wirkten mittlerweile auch wie ein hysterisches Ehepaar und Seika und Itachi, die rammelten in jeder freien Minute wie zwei notgeile Hasen, wenn sie nicht gerade in ihrer eigenen depressiven Stimmung versanken. Das geschah eben gerade mit der Brünetten, doch Itachi war wie immer zu stolz, ihr beizustehen. Schon wieder das gleiche Spiel. Eigentlich recht amüsant, dem zuzusehen, gerade weil diese Frau der ausschlaggebenden Faktor gewesen war, dass er nun hier und jetzt so denken konnte. Er saß jedenfalls weiterhin da, ohne sich etwas von seinen Gedanken anmerken zu lassen. Er hatte auch nicht vor, in Erscheinung zu treten. Er hatte erst wieder die Kontrolle über sich erlangt und musste seine Gedanken ordnen. Viel zu lange war er eingesperrt gewesen in dem Wesen einer nur durch Zufall erstandenen Person, die auch noch alles andere als nützlich gewesen war. Dieser dümmliche Tobi, wie hatte so jemand nur so weit kommen können? Dass ihn seine Blödheit nicht umgebracht hatte, war eigentlich ein Wunder, doch zum Glück war die ganze Sache doch recht gut ausgegangen. Sie waren hier gerade in Mizu no Kuni! Besser konnte es eigentlich nicht kommen. So konnte er hier, nun, das er wieder bei Sinnen war, noch einige Dinge erledigen, die eigentlich schon längst hätten getan werden müssen. Er hatte eigentlich überhaupt keine Informationen mehr darüber, was mit dem Mann war, den er damals als Stellvertreter für sich ernannt hatte, während er Absent gewesen war und nicht als Mizukage die Regierung des Landes hatte übernehmen können. Doch anscheinend hatte dieser Idiot alles falsch gemacht, was man nur in den Sand setzen konnte. Das Land war ein einziger chaotischer Haufen. Dabei hatte er doch hier seine Bastion aufbauen wollen, für den Fall, dass seine anderen Pläne nicht so liefen, wie er es sich vorgestellt hatte. Innerlich knirschte er mit den Zähnen, denn er erkannte, das eigentlich gar nichts mehr so war, wie er es hinterlassen hatte, bevor er ausgezogen war, um sich nach einem neuen Körper für sich umzusehen. Verdammt, es hatte sich alles völlig verändert. Er erkannte nicht einmal mehr Itachi wieder, von dem er nie erwartet hätte, dass er sich so wandeln konnte. Ehrlich gesagt hätte er sogar darauf gewettet, dass das junge Genie niemals aus seinem Verhaltensmuster herausfallen würde. Dass er nun zu einem sexsüchtigen Notoriker mutiert war, war das verwunderlichste, was eigentlich aus ihm hätte werden können. Und das alles wegen dieser Seika. Zugegeben, sie war eine sehr talentierte junge Frau, wie er sie in den vielen Jahren seines Lebens noch nie gesehen hatte, doch auch sie war ein schwaches Ding voller Tragödien, welche sie in die Knie drückten. Als ihre Hand nach oben schnellte und sie den Falter zerquetschte, der um ihren Kopf herum schwirrte, da konnte er es nicht verhindern, dass bei dem Anblick ein Laut seine Kehle verließ, den Kisame wohl als unwohles Wimmern deutete, denn er machte eine Geste, die bedeuten sollte, dass er lieber leise sein sollte. Doch in seinem Inneren war er amüsiert. Das war eine Reaktion nach seinem Geschmack, skrupellos, sinnlos und brutal. Eigentlich war es schade, denn wenn er die Brünette nicht hätte besser einschätzen könnte, dann wäre sie sicher perfekt für seinen Plan gewesen. Doch sie stand viel zu sehr hinter Itachi und war zu intelligent, als dass sie etwas tun würde, was auch nur im entferntesten in eine Richtung ging, die sich gegen den Uchiha richtete. Und genau deshalb musste er sich etwas neues überlegen. Das würde zwar nicht einfach sein, doch ihm würde da schon etwas einfallen. Das einzige, was er jetzt tun musste, war, den Unschuldigen zu spielen und den Anderen die Rolle von Tobi weiter vorzugaukeln. Schwer durfte es nicht werden, Itachi dachte ja sowieso schon gutgläubig, dass er, sein ehemaliger Sensei vollkommen verschwunden war. Doch nein, er war hier, er war wieder erwacht und im Vollbesitz seiner Fähigkeiten. Eigentlich musste dieser Tag ja gefeiert werden. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, jetzt sofort alles auffliegen zu lassen, sozusagen als Belohnung für sich selber, nach all der Zeit in 'Gefangenschaft'. Welche Genugtuung würde es doch sein, die geschockten Gesichter der Anderen zu sehen? In ihre Augen zu sehen, wenn er verkündete, dass er wieder da war, und den dort gespiegelten Unglauben zu beobachten, der sich nach und nach in Erkenntnis und Horror umwandelte? Er konnte so viele Sachen tun. Wie wäre es, wenn er Seika zeigen würde, wie weh es dem armen kleinen Nachtfalter getan hatte, als er zerquetscht wurde? Es wäre doch interessant zu sehen, wie Itachi darauf reagierte, wie seiner kleine Schlampe vor seinen Augen die Eingeweide aus dem Bauch gerissen wurden. Und Kisame? Er würde sicher auch vollkommen ausflippen und wie wild um sich schlagen, bei dem Versuch, die Brünette zu retten. Oder es gab noch eine viel bessere Möglichkeit. Er könnte ja auch diesen Tashiro fangen und ihn hinrichten, während Seika dabei zusah. Sie würde sicherlich ihren Verstand verlieren und das würde Itachi auch völlig ins Dunkel reißen, wenn seine Herzensdame nur noch herum saß, wie eine willenlose Puppe. Ganz nebenbei würde er sich auch noch den Bijuu aneignen und seinem Plan einen Schritt näher bringen... Doch nein, das war zu egoistisch, er konnte nicht einfach so seinen Launen nachgeben. Er musste abwarten. Er hatte schon immer sehr viel Geduld bewiesen und das wollte er nun auch tun. Vielleicht waren seine Gefährten ja irgendwie noch von Nutzen für ihn, das konnte man nie wissen. Denn den Bijuu würde er ja so oder so bekommen und dadurch war Seikas Trauma ja auch vorprogrammiert... Und so blieb er ruhig und verriet nichts von dem, was in ihm vorging. Gute Miene zum bösen Spiel machen, das konnte er. Ja, Madara war wieder in Erscheinung getreten und hatte sich vorgenommen, die Zukunft so richtig aufzumischen... ---- Dieser OS ist für Fluff (FF.de), die sich etwas aus 'Tobis' Sicht gewünscht hat! Das hier ist daraus geworden. Es ist leider nur recht kurz, doch ich hatte Spaß daran :D Kapitel 9: A special mission ---------------------------- „Diese Mission ist unakzeptabel.“, sagte Itachi und brach damit das entstandene Schweigen als Erster. Eigentlich war er nie derjenige, der zuerst das Wort ergriff, doch jetzt war es geschehen und diese Tatsache ließ ein breites Grinsen auf Kisames Gesicht entstehen. Kein einziges Mal zuvor hatte der Uchiha eine Mission abgelehnt, doch auch er war nun um eine Erfahrung reicher geworden. Und das nur, weil es um etwas ging, bei dem er kein bisschen zu spaßen wusste. Doch nicht nur Kisame und Itachi zeigten besondere Reaktionen zu der momentanen Situation. Deidara und Furiko sahen beide gleichermaßen verlegen und geschockt drein, etwas, dass nicht besonders oft vorkam, während Tobi nicht so ganz zu wissen schien, worum es überhaupt ging – eigentlich war das ja eher nichts Neues. Pain zeigte wie immer nur seine starre unlesbare Miene und Konan sah ein wenig… pikiert aus, als wäre es ihr peinlich, in diesem Moment anwesend zu sein. Und Seika? Ihre leicht gekräuselten Lippen und ihre abwesenden Augen zeigten jedem, dass sie nachdachte. Die Akatsuki hatten sich versammelt, um Pains neue Aufträge entgegen zu nehmen. Es war eigentlich ein Tag wie jeder andere gewesen, aber das hatte sich nun schlagartig geändert. Dass es je so eine Aufgabe geben würde, hatte niemand erwartet. Gut, Pain hatte sie schon auf die eine oder andere seltsame Sache angesetzt, für welche sie sich verkleiden und in andere Rollen hatten schlüpfen müssen. Doch das… Ging das diesmal nicht etwas zu weit? Itachis Unzufriedenheit darüber lag deutlich in der Luft und wirkte unangenehm, ja, beinahe bedrohlich. Mit dem Uchiha sollte man sich in so einer Situation normalerweise lieber nicht anlegen, denn er war das gefürchtetste Mitglied der Organisation. Das wusste auch Pain, doch der gepiercte Mann wusste auch noch etwas anderes, und zwar, dass der Schwarzhaarige in dieser Angelegenheit nichts zu sagen hatte. „Ich nehme an.“, sagte da Seika und auf ihrem Gesicht war plötzlich ein leichtes, aber anzügliches Schmunzeln zu sehen. Ausnahmslos alle sahen sie entgeistert an, der eine mehr, der andere weniger offensichtlich. „Seika…“, raunte Itachi mahnend, doch die Brünette sah nur zu ihm. Ihre goldenen Irriden schienen ihn verstummen zu lassen. Nur ein paar Sekunden später nickte Pain mit einem zufriedenen Ausdruck in seinen Zügen und fuhr dann fort, den Anderen ihre Missionen zu erläutern… --- Der Raum war dunkel, nur ein paar gedämpfte Lampen tauchten die Umgebung in eine diffuse Atmosphäre, ebenso wie die kleinen Kerzen, die auf den Tischen in durchsichtigen, roten Gläschen standen und langsam vor sich hin flackerten. Die Luft war schwer, die prickelnde Stimmung, großzügig versprühtes, teures Parfum und der aus dem Vorraum kommende Zigarrenrauch machten sie dermaßen träge und gleichzeitig elektrisierend, dass es beinahe nicht auszuhalten war und einem die Sinne vollkommen verwirrte. Unerträglich war es fast durch die Besonderheit, welche für den heutigen Abend angekündigt worden war. Die Anspannung in den Besuchern, die sich hier wohl allein deswegen aufhielten, war ihnen mal mehr, mal weniger anzusehen, doch trotzdem trugen alle den Ausdruck von Gier in ihren Mienen. Plötzlich glitt der dicke rote Vorhang, der die Bühne verdeckte, zur Seite, doch kein Licht enthüllte das, was sich dort noch verbarg. . Köpfe wurden gereckt, eine aufrechtere Position wurde eingenommen und auf den Stühlen hin und her gerutscht, nur, um einen besseren Blick zu bekommen und der Aufregung ein wenig Luft zu machen. Warum wurde alles so lange hinausgezögert? Warum kam sie erst als Letzte? Damit alle bereits bis aufs Äußerste aufgeheizt waren? Damit alle Aufmerksamkeit nur ihr gehörte? Ja, so musste es sein, schließlich war sie auch als ‚Göttin’ angepriesen worden… Und schließlich ging auch ein einziger Scheinwerfer an, der an den Rand der Bühne gerichtet war und gleichzeitig setzte die Musik ein. Es war eine Melodie, von einer E-Gitarre mit lasziver Hingebung gespielt, trotzdem waren die Töne dominant und leidenschaftlich und versetzten die Luft in eine leichte, aber durchdringende Vibration. Nach dem kurzen Solo setzten die weiteren Instrumente ein und gaben dem Lied die anzügliche Atmosphäre von lustvollen Phantasien. Da erschien im Lichtkegel ein Fuß, schlank und elegant, die Nägel perfekt manikürt. Er steckte in einem schwarz glänzenden Schuh, dessen Riemen mit funkelnden Diamanten besetzt waren. Sein Absatz betrug gefährliche zehn Zentimeter und trotzdem bewegte sich die Trägerin beinahe schwebend vorwärts. Und so enthüllte der leuchtende Spot auch immer mehr von dem bloßen Beinpaar, welches unglaublich lang und perfekt geschwungen war. Die leicht gebräunte Haut der straffen Schenkel glänzte matt und verlockend und verursachte ein kollektives Seufzen aller Anwesenden. Noch ein Schritt enthüllte sinnlich gerundete Hüften, die nur von einem schwarzen, hautengen Panty aus undurchsichtiger Spitze verhüllt wurden. Der Puls so manchen Gastes flog regelrecht in die Höhe, als eine Hand aus dem Schatten herab glitt und langsam, beinahe genüsslich über die Seite ihres eigenen Oberschenkels strich. Und sie kam weiter vorwärts. Ihr Becken kreiste in wahrhaft deliziöser Weise und brachte einige mehr zum Schwitzen. Die Spannung war kaum mehr auszuhalten, doch ein fast enttäuschtes Seufzen erklang im Zuschauerraum, als sich beim Näherkommen herausstellte, dass sie einen schwarzen Blazer trug, der zwar enganliegend und überaus großzügige Blicke auf ihr unglaubliches Dekolleté erlaubte, doch trotzdem war das zu viel Stoff für die Besucher, die normalerweise anderes gewohnt waren, wenn sie einen Ort wie diesen aufsuchten. Doch auch ihre andere Hand wurde bald in Licht getaucht und was sich von dort entrollte, ließ jedem den Atem stocken. Ein durchdringender Knall rüttelte dagegen wieder jeden auf. Kravatten wurden gelockert, mit herumliegenden Prospekten wurde sich Luft zugefächelt, als die lange schwarze lederne Peitsche sich nur durch eine galante Bewegung ihres Handgelenks auf dem Boden der Bühne schlängelte, als hätte sie ein Eigenleben. Und langsam wurde endlich auch das Gesicht der Schönheit sichtbar. Ihre Zunge leckte sich lasziv über den eigenen Mundwinkel, ihre Lippen waren zu einem anzüglichen Lächeln verzogen, welches mehr als tauschend Worte davon sprach, wie sie die Situation genoss. Und dann ihre Augen. Faszinierend war kein Ausdruck. Wer noch nicht vollkommen von ihrem Anblick eingenommen gewesen war, war ihr spätestens jetzt verfallen. Langsam, jedoch elegant und eindringlich begann sie sich über die Bühne zu bewegen und zu der nun wechselnden Musik zu tanzen. Jede Regung ihrer Arme und Beine, ihres Kopfes und ihrer Hüfte schien genau auf die richtige Weise zu geschehen. Ihre Gesten waren wie hypnotische Zauber, ausgeführt mit einer unglaublichen Überzeugungskraft und Kontrolle. Eine vom Boden bis zur Decke gehende Stange schien ihr nur recht zu kommen. Die Peitsche landete achtlos auf dem Boden, denn sie brauchte ihre Hände nun für etwas anderes. Beinahe liebevoll griff sie nach dem kühlen Metall, strich die glatte Oberfläche testend auf und ab, und dann, mit einem Schwung, drehte sich ihr nur allzu begehrenswerter Körper einmal herum und es war, als würde sie mit der Stange verschmelzen. Sie zog sich hoch, ließ sich wieder langsam herunter, rieb sich daran, vollführte mit unglaublichem Geschick wahrlich erotische Posen, sodass es aussah, als hätte sie dabei überhaupt keine Mühe. War diese Frau eigentlich noch von dieser Welt? Konnte es jemanden wie sie wirklich geben? Und wenn doch, wie würde es sein, wenn… Mit dem Rücken an der Stange und aufgebäumter Brust ließ sie sich langsam in die Hocke gleiten und öffnete ihre geschlossenen Beine dem Publikum hin, während sie sich mit einer Hand festhielt und mit der anderen begann, sich ihres Blazers zu entledigen. Sie spürte die aufwallende Spannung der Männer, die sie die ganze Zeit begafften und wusste, dass diese nun ein grenzwertiges Maß erreichte. Sie hörte verhaltenes Ächzen und war sich der Reaktionen ihres eigenen Körpers bewusst, an welchem die erregende Situation nicht spurlos vorbei ging. Doch es lag nicht an den Blicken der vielen Besucher, nein, es lag einzig und allein an einem einzigen Augenpaar, welches von ganz weit hinten zu ihr hervorblitzte, überquellend mit einem Ausdruck von Hunger, Begehren und Ungeduld, wie nur diese Irriden es ausdrücken konnten. Und noch etwas konnte sie darin erkennen: Vage Missgunst. Ihm hatte es schon von Anfang an nicht gefallen, dass sie dies hier tun wollte, dass sie sich anderen Männern präsentieren wollte, obwohl sie doch ihm gehörte. Nur er durfte sie so sehen, nur für ihn war sie bestimmt. Dass sie nun soweit ging, dass sie Seiten von sich entblößte, die nur ihm vorbehalten waren, ließ das Fass überlaufen. Kaum hatte sie sich die Ärmel ihres Blazers über die Schultern geschoben, schon hörte sie mehrere dumpfe Aufschläge und wusste, dass mit all den Besuchern dieses Etablissements kurzer Prozess gemacht worden war. Ein anzügliches Grinsen schlich sich über ihre vollen Lippen als sie die schwarze Gestalt beobachtete, die sich langsam einen Weg nach vorne bahnte, vorbei an den leblos auf dem Boden liegenden Körpern. Doch sie hörte nicht auf mit ihrem Tanz. Der Stoff, der ihren Torso noch vor kurzem verhüllt hatte, fiel zu Boden und sie räkelte sich auf eine unschuldige, doch dadurch noch anziehendere Weise, während sie ihm einen Blick zuwarf, der genau das Gegenteil war und zwar pure Laszivität. Sie war nun nur noch bekleidet mit ihrem äußerst knappen Panty und einem schwarzen BH, der ihre Vorzüge genauso vorzüglich betonte und sie gleichzeitig verrucht und elegant wirken ließ. Wenn sie vorhin schon erregend auf die Männer gewirkt hatte, was würde diese nun tun, wenn sie sie so sahen? Doch leider war ihnen dieses Bild nicht vergönnt, nein, nicht einmal im Tod verdienten diese Verbrecher, die Pain mit dieser Methode alle auf einmal hatte ausschalten wollen, so etwas. Genau dafür hatte Itachi gesorgt. Und jetzt hatte er Seika auch wieder ganz für sich alleine. Als sie sah, dass Itachi näher kam, verließ Seika ihren Platz auf der Bühne und ging ungeniert die Treppen zum Zuschauerraum herab, zu ihm hin. Ihr dabei ununterbrochener Blickkontakt mit ihrem Mann erwies sich dabei als mehr als nur anregend. Sie setzte ihre Hand auf seine Brust und umrundete ihn mit einem musternden Blick, ohne ihre Finger von ihm zu nehmen. Sie löste das Band, welches seine Haare zusammen hielt und als sie wieder vor ihm stand, drückte sie ihn auf einen frei stehenden Stuhl herab, nur damit sie sich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß setzen konnte. „Na, wie wär’s mit einer kleinen privaten Vorstellung?“, fragte sie den Schwarzhaarigen. Ihre Stimme war tief und dunkel, als sie ihre Hände in seinem Haar vergrub und ihren Mund dem seinen so weit näherte, dass sie seinen ausgestoßenen Atem auf ihren Lippen fühlen konnte. Das von ihm ausgestoßene ‚Hn.’, welches deutlich sein unterschwelliges Schmunzeln transportierte, war die einzige Antwort, die er ihr gab, bevor er sie besitzergreifend küsste und sie zu dem machte, was sie wirklich war: Sein Eigen. ---- Muhahahah xDDD Ich liebe es :D Eigenlob stinkt zwar, aber das zu schreiben hat wahnsinnig Spaß gemacht xD Auf die Idee kam ich, als ich das Lied 'Poison' von Alice Cooper gehört habe, ganz besonders das Intro, welches ich auch zu Beschreiben versucht habe, am Anfang, wo Seika zum ersten Mal auf die Bühne kommt. So eine Szene kam mir bei dem Lied sofort in den Kopf ;D Ich hoffe dies ist eine kleine Entschädigung dafür, dass es mit GF nicht weitergeht. Ich hatte zwar gerade zwei Wochen frei, doch es kamen mir Klausuren in die Quere und deshalb konnte ich nichts hochladen... Also, hoffentlich bis bald und viele Grüße, Bettyna Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)