Eine ziemlich blöde Idee von Indy ((zu "Classic" bzw "The Original Series") für Chosei) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Idee: Ärzte, Messer und Klingonen ----------------------------------------------- ~~~~~ Disclaimer: Mir gehört Star Trek nicht, so leid mir das auch tut. ~~~~~ Medizinisches Logbuch der USS Enterprise, Dr. Leonard Horatio McCoy, Senior Ship Surgeon, Sternzeit 3386,3 – ein Montag...... Es ist eine ziemlich blöde Idee, ein Messer in einen Schraubstock zu stecken und auzuprobieren, wie oft man hineinlaufen kann, nur weil man beweisen möchte, dass man selbst solche Wunden flicken kann. Eigentlich grenzt es schon fast an Selbstmord. Ich glaube, es war ein Montag... Montage waren noch nie meine Tage! Es war also eines montags, als ich ziemlich spät nachts noch mit meinem besten Freund Jim in unser Zimmer im Wohnheim kam – oder besser fiel. Wir dachten beide, es wäre noch Sonntag, sonst wäre ich von Anfang an vorsichtiger gewesen (verdammte Montage!). Wir hatten ein bisschen zu viel getrunken und ich musste Jim mit Gewalt davon überzeugen, nicht mit der Barbedienung ins Hinterzimmer des verrauchten Pubs zu verschwinden, denn Jim hatte offensichtlich genug intus, um sich einen Elefanten schön zu saufen. Sobald wir aber im Zimmer waren, verebbte Jims fröhliches Gesinge, das mit Protest gegen meine 'Einmischung' in seine 'Beziehung' unterlegt war, und er fiel einfach, wie auf Kommando nach vorne auf m e i n Bett und begann, zu schnarchen. Aus Verbundenheit mit meinem Freund fühlte ich mich verpflichtet, sein Singen weiterzuführen, solange er dazu nicht wieder in der Lage war. Das schien nur leider unserem dritten, nervigen Mitbewohner nicht zu gefallen. „Glauben Sie nicht, ein angehender Arzt sollte so kurz bevor er eine wichtige Klausur schreibt, das Trinken lieber sein lassen?“ „Oh, Maaaaaa~nn!“, antworte ich gelassen – wobei ich gestehen muss, dass das 'A' doch weitaus länger als geplant aus meinem Mund kam, aber irgendwie tat meine Zunge nicht so ganz das, was sie eigentlich sollte. „Schbock, du bisss einwach sssuuuuuu~ waklemmd.“ Unser Mitbewohner zog eine Augenbraue in die Höhe. Ich frage mich übrigens bis heute, was sich die von der Universität dabei gedacht haben, uns vier in ein Zimmer zu stecken – Jim, Scotty und ich kamen ja gut miteinander aus, aber dieses verdammte, grünblütige Spitzohr war nicht ganz das, was Scotty und ich uns unter einem netten Zimmergenossen vorstellten. Warum Jim so gut mit ihm auskam, werde ich wohl nie verstehen... „Durchaus nicht“, antwortete das Halbblut schließlich mit seinem furchtbaren, trockenen Tonfall, bei dem ich ihm immer am liebsten eine reinhauen würde. Doch das war im Moment eher schwierig, denn ich wusste nicht ganz, welcher der drei Spocks, die sich da vor mir so lustig im Kreis drehten, tatsächlich der richtige war. „Ich denke nur daran“, laberten die drei mich weiter zu, „dass Sie sich ja auch später nicht einfach betrinken können, wenn Sie Bereitschaftsdienst in einem Krankenhaus haben. Sie sollten also jetzt schon anfangen, sich an gewisse Einschränkungen zu gewöhnen. Außerdem haben Sie für die Klausur morgen kaum gelernt.“ „Weissu, wass's schlimmsse an dir iss, Schbock?“, fragte ich ihn in einem plötzlichen Anfall von Heiterkeit. „Dassu imma alle Ssssiezt. Maaaa~nn, wir sinn' doch alle Schdudenden und ausserdem gleisch ald.“ „Das ist nicht ganz korrekt“, gab Spock in einem Tonfall zurück, als beginne er langsam an meinem Verstand zu zweifeln. Was denn? Hatte er etwa erwartet, ich würde ihn lautbrüllend anfallen und versuchen, ihm den Hals umzudrehen? Als ob ich mich von einem Vulkanier jemals provozieren lassen würde! ….außerdem waren seine drei drehenden Köpfe so lustig, dass ich irgendwie sofort wieder fröhlich gestimmt wurde, sobald ich überlegte, welchen der drei ich zuerst anschreien und strangulieren sollte. „Weissu, du sags jez einwach DU su mia. Un su Jim. Un su Sc... Scho.... Schkoo~.... dem da!“ Ich zeigte auf das Bett, in dem ich Scotty vermutete. Mehr als vermuten konnte ich jedoch nicht, da wir das Licht nicht angemacht hatten und ich auch Spock nur Schemenhaft sehen konnte, obwohl er auf dem Bett direkt über mir saß und sich zu mir hinunterbeugte. „Wenn Sie meinen, dass Sie das in ihrem jetzigen Zustand soweit beurteilen können, dass Sie es morgen nicht bereuen?“, zweifelte Spock weiter an meinem Verstand. Vielleicht hatte ich mir tatsächlich ein paar Synapsen zu viel weggesoffen, dass ich ihm so etwas vorschlug. Obwohl es andererseits natürlich ein erster Schritt war, ihm den Besen aus dem Arsch zu ziehen und das hatte ich damals schon zu meiner Lebensaufgabe gemacht. „Jeeeaaaaaah, das tu isch“, ich winkte vernichtend mit meiner Hand vor meinem Gesicht, um zu signalisieren, dass er sich darum keine Gedanken machen sollte. Da er allerdings, soweit ich das sehen konnte, ziemlich das Gesicht verzog, schätze ich, dass ich auch noch meine Alkoholfahne zu ihm hochgewedelt habe... „Wie dem auch sei“, gab Spock schließlich zurück, „Sie sollten jetzt versuchen, zu schlafen und etwas nüchterner zu werden, wenn Sie nicht vorhaben, die Prüfung zu wiederholen.“ Ich bin mir ziemlich sicher, dass er meine Anweisung, mich zu duzen, absichtlich ignoriert hat. Aber ich glaube, ich hab das damals nicht mal bemerkt. „Man daaaf die Klausur gar nisch wiederholen“, lachte ich. Tja. Das war der Nachteil, wenn man – so wie wir vier hier – über das Militär studierte, beziehungsweise über die Föderation. Man bekam zwar alles gesponsert, aber man verpflichtete sich nicht nur, nach dem Studium 12 Jahre für die Föderation zu arbeiten oder zumindest für sie abrufbereit zu stehen, sondern man musste auch stets die besten Noten vorweisen können, wenn man nicht rausfliegen wollte. Entweder zog er in diesem Moment etwas erschrocken beide Augenbrauen hoch oder meine Augen haben mir in der Dunkelheit einen Streich gespielt. „Es fällt mir schwer, Ihnen das sagen zu müssen, Leonard, aber Sie werden durchfallen“, sagte er schließlich ganz trocken. Jetzt wurde ich aber trotz der lustigen drei Köpfe, die sich noch immer unablässlich drehten, etwas böse. „Was sssoll'n daaasss heisen, häh? Isch bin der besssde Medisinschdudend, den diese Uni had!“ „So wie ich die Menge des Alkohols einschätze, den Sie konsumiert haben, Leonard, werden Sie gar nicht in der Lage sein, die Fragen zu lesen.“ „Isch sssag dir ma' wasss, Schbitzoha. Isch könnde sogar jez noch einen aus när Messaschdescherei redd'n un' die Schdische näh'n.“ „Ich würde vorschlagen, dass Sie das dann an sich selbst vorführen“, sagte Spock in monotonem Sarkasmus. „Denn ich bezweifle, dass sich jemand anderes für dieses Experiment freiwillig meldet.“ „Weissu wass?“, schnaubte ich ihm also aufgebracht entgegen und schleuderte demonstrativ meine Hand in die Luft, was jedoch im Endeffekt eher unbeholfen, als entschlossen aussah. Verdammter Alkohol! „Dassss mach isch auch!!“ Und noch bevor Spock merkte, dass ich es ernst meinte und er seinen Vulkaniergriff in meiner Halsbeuge anwenden konnte, war ich auch schon davongerauscht und drauf und dran, meine Drohung zu verwirklichen. Es ist eine ziemlich blöde Idee, ein Messer in einen Schraubstock zu stecken und auzuprobieren, wie oft man hineinlaufen kann, nur weil man beweisen möchte, dass man selbst betrunken solche Wunden flicken kann. Es ist genauer gesagt ziemlich selbstmörderisch. Selbstmord generell ist ziemlich selbstmörderisch. Und außerdem – wie gesagt – eine ziemlich blöde Idee; diese Lektion habe ich gelernt, als ich als zu junger – und zugegebenermaßen auch zu betrunkener – Medizinstudent von einem Halbvulkanier zum Notarzt gebracht wurde und diesem Mann, der ja quasi schon ein Kollege von mir war, dann erklären musste, dass ich tatsächlich aus forschungsmedizinischen Gründen in ein in einem Schraubstock festgeklemmtes Messer gelaufen war. Auch wenn mir dadurch natürlich die Klausur erspart blieb und ich sie erst ein Semester später schreiben durfte. Was mir diese Lektion aber hauptsächlich eingebläut hatte, war vermutlich der nachfolgende, regelmäßige Besuch bei einem Psychiater, der mich für selbstmordgefährdet hielt: Selbstmord – auch zu forschungsmedizinischen Gründen – ist also ziemlich blöd. Vor allem, wenn man betrunken ist und vielleicht nicht so ganz objektiv die Überlebenschancen einschätzen kann. Aber die Grundbotschaft ist und bleibt: Selbstmord ist eine ziemlich, z i e m l i c h blöde Idee. Warum also stehe ich gerade vor einem zweimetergroßen und zweischrankbreiten Klingonen, der relativ wütend mit seinem Exerzierdegen in meinem Gesicht herumfuchtelt, und hauche ihm mit leichter Alkoholfahne auf einer Sprache entgegen, die ich vermutlich in meinem ganzen Leben nie verstehen werde, dass er der Sohn einer läufigen Hündin ist und seine Mutter bei diesem Vergleich eigentlich noch ganz gut wegkommt. Und, ob er sich bei dieser Gelegenheit nicht vorstellen könnte, eine Beziehung mit mir zu führen. Heute ist ein Montag. An Montagen geschieht einfach nie etwas gutes. Und während mein Leben gerade so schön in Bildern an mir vorbeizieht, sehe ich auch wieder, wie alles so gekommen war.... ~~~~~~ Ende des ersten Kapitels / der ersten Idee ;P~~~~~~~ Ähm, ja.... diese Geschichte entstand, weil meine Freundin gesagt hat, ich soll ihr auch mal eine Star Trek Fanfic schreiben. Außerdem hat sie gesagt, dass es ihr EGAL ist, was darin vorkommt - Ito, du hast es gesagt; jetzt musst du es auch ausbaden! Jedenfalls ist die Geschichte für sie geschrieben und natürlich auch ihr gewidmet. x_X Freue mich über Reviews jeglicher Art! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)