Prinzip Hoffnung von Schneefeuer1117 ================================================================================ Kapitel 4: „Nur für dich“ ------------------------- Prinzip Hoffnung Kapitel 4 - „Nur für dich“ Writen by: Pairings: Yamato x Taichi Genre: Alltag, Gefühle, Shonen-Ai, Drama Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir, ich verdiene damit kein Geld und es ist meine eigene Idee. Anmerkung: Das hier wird eine Wettbewerbs-FF und ich hoffe, dass ich sie rechtzeitig fertigstellen kann. Link zum Wettbewerb in der Beschreibung. ~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~ Natürlich fing der nächste morgen nicht besser an, als der letzte Abend aufgehört hatte. Wäre ja auch zu schön gewesen! „Yamato, schneller! Du bist zu spät!“ „Ja doch!“ Ich hatte mir gestern noch richtig schön die Kante gegeben mit billigem Dosenbier, auf den lieben Gott gepfiffen und lieber selber dafür gesorgt, dass es mir beschissen ging. Brauchte ich doch keinen fetten Mann auf ner Wolke für! Tja, dummerweise hatte Alkohol ja auch so seine Nebenwirkungen. Daher wohl meine super miese Laune und die riesigen Kopfschmerzen, die auch nach duschen und zwei Aspirintabletten nicht verschwinden wollten. Meine Nerven lagen blank. „Okay, wir gehen jetzt nochmal alles durch, klar?“ „Ja, ja.“ „Gut, sehr gut. Bis zum Cover singst du schön die alten Lieder, ihr seid schließlich nicht die Attraktion des Abends und sollten wir Miyavi die Show stehlen, können wir uns gleich beerdigen lassen.“ „Kann ich doch nicht ändern, wenn die Weiber nicht auf halbe Frauen stehen!“ „Yamato!“ „Ja, ja, ist ja gut. Red weiter.“ Yoshi seufzte und löste mir bereits die dritte Asperin auf. Sein väterlich-besorgter Gesichtsausdruck, ließ mich entnervt seufzen und einfach nur fordernd die Hand aufhalten. „Gut. Das Cover dürfte uns dann doch unvergessen machen, wenn das alles so läuft, wie du es geplant hast. Läuft es denn so? Hast du es gut geplant? Sitzt der Text? Das Bild deines Schatzes vor Augen?“ „Yoshi!“ Das unverschämte Grinsen meines Managers stach mir entgegen und ich stand wortlos auf. „Lass uns endlich fahren. Und ich fahre, sonst kommen wir heute nicht mehr an.“ „Das seid ihr ja endlich!“ Vorwurfsvoll schaute mich Yuri an und Aki grinste leise. „Ja, ja, unsere Vermutung stimmte. Bist wohl die Unpünktlichkeit in Person.“ „Ach, halt dein Maul“, gab ich mürrisch zurück, meine beiden Kollegen grinsten sich verschwörerisch an. Manchmal hasste ich sie für ihr Talent, zu jeder Zeit wie ein Stehaufmännchen gut gelaunt und wach anzutanzen. Und manchmal hasste ich mich für meine Morgenmuffeleigenschaft. Oh ja, „Ishida-ich-kann-alles-Yamato“ war ein Morgenmuffel. Und was für einer! „Los, ihr habt jetzt keine Zeit! Schnell, schnell, der Ansager bereitet schon alles vor!“ Mehr als hektisch wurde mir die Gitarre übergelegt, das Mikro befestigt und schlussendlich wurde ich verkabelt. Ungeduldig und gereizt ließ ich diese Prozedur über mich ergehen, war jedoch froh, als ich endlich alleine hinter der Bühne stand. Aki war zuerst rauf. Die Fans tobten. Ich musste grinsen. Yuri. Ich hörte ein hysterisches Mädchen „ich will ein Kind von dir“ kreischen und lachte in mich hinein. Dann sollte ich auf die Bühne. Ich wollte gerade los, da hielt mich Yoshi auf. „Ich habe deinen Schatz eingeladen. Vielleicht entdeckst du ihn ja?“ Mich traf der Schlag, doch noch bevor ich richtig darüber nachdenken konnte, schubste er mich unter einem breiten Grinsen auf die Bühne und reckte mit die Daumen entgegen. Der lauter werdende Lärm, war für mich plötzlich so leise. Ich wusste, dass er hier war. Ich spürte es. All die Menschen, waren wie weggeblasen. Sie interessierten mich nicht. Ich suchte nur ihn. Die Gesichter verschwommen, ich erkannte kein einziges. Nahm sie alle nicht wahr. Suchte nur das seine. Alle Augen, die auf mich gerichtet waren, ignorierte ich, außer die einen, die ich so verzweifelt in der Menge suchte. Sollte er wirklich gekommen sein, um mir beim Singen zuzuhören? Sollte er? … Ich fand ihn nicht. Begann einfach zu singen. Beinahe emotionslos leierte ich ein Lied nach dem anderen runter. Niemand bemerkte etwas. Alle jubelten. Obwohl es alte waren. Obwohl kein Gefühl, keine Ehrlichkeit dahinter steckte. Und dann kam es. Das Lied, für welches ich all meine Emotion aufgehoben hatte. Ich umfasste das Mikro vor meinem Mund mit beiden Händen und begann wie in Trance zu sprechen. „Das nächste Lied ist für einen Menschen, den ich schon lange kenne und sehr verehre. Ich hoffe, du hörst das jetzt, Tai. Ich verdanke dir viel, mein Freund.“ Ohne, dass ich mir bewusst war, seinen Namen gesagt zu haben, stimmte ich die Gitarre um meinen Hals, spürte, wie die Atmosphäre kühler geworden war, wie tausende hysterische Fangirls nun gerne dieser/diesem ‚Tai‘ den Hals umdrehen würden und doch war es mir egal. Ich würde dieses eine Lied nur für ihn singen, ob sie es begreifen konnten oder nicht. „Hello For you I’m dying“ Ich schloss die Augen. Hauchte diese Worte nur. Wartete, dass Aki die Basstöne rhythmisch zu meinen Gitarrenklängen erklingen lassen würde. Wartete nur, dass Yuris Takte endlich anfingen. Kaugummi. Wie Kaugummi zog sich die Zeit hin. Dann begannen sie. Ich öffnete die Augen. „Cause I’m So tired Of fighting“ Ich lebte jedes einzelne Wort. Spürte die Sehnsucht des Textes. Spürte, wie der Text in mein Blut überging. Wie jede einzelne Zeile rot glühend vor meinen Augen auftauchte und sich in mein Gedächtnis brannte. „Love starts with a smile It grows with a kiss It always end up in tears And someone to miss I’ve been there before, I’ve been there before….” Sein Gesicht tauchte zwischen diesen brennenden Zeilen auf. Vermischte sich mit ihnen, bis ich nicht mehr wusste, was Text und was Bildnis war. Umfasste das Mikro fester. Suchte Halt. Schloss die Augen wieder. Spürte die Verzweiflung. Lebte sie endlich wahrlich. „And even if you say it’s better this way Maybe it’s better for you but what about me?“ Ich hörte dich diese Worte sagen. Es wäre besser so. Es wäre besser als was? Als es zu versuchen? Wenn ich jemals den Mut aufbringen würde, dir all das zu gestehen, was ich hier in diesem Song für dich empfand, was ich ihn ihm fand, würdest du diese Worte sagen? Ja, es wäre besser für dich, aber was wäre mit mir? Hattest du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Was ich bei der ganzen Sache fühlte? „Hello! For you I’m dying Cause I’m so tired of fighting! Maybe you will say it’s better this way But I don’t believe you … Hello! For you I’m dying” Ich spürte, wie diese Worte auf mich zutrafen. Ich danke Gott still und heimlich für die Möglichkeit, diese Worte zu singen und diesen Text zu leben. „Don’t think that I’m heartless now, I already know the why and how It came that far because We are what we are” Oh ja, wie oft hatte ich mich gefragt, warum gerade er. Warum gerade mein bester Freund. Warum gerade Yagami Taichi. Aber im Grunde wusste ich, wieso. Ich wusste, wieso gerade er. Ich wusste, wieso ich ihn liebte. Wieso nicht irgendwen anders. Er hatte mich so oft gerettet. So oft in den Arsch getreten, wenn ich es nötig hatte. Niemand wusste so gut, was ich brauchte und wusste doch so wenig über meinen momentanen Zustand. Wir sind, was wir sind und genau deswegen… Deswegen liebte ich Taichi. Für das, was er war. „Joy starts with love It grows with patience It ends up in greed and isolation I’ve been there before, I said I’ve been there before …” Ich öffnete die Augen nur einen Schlitz breit, versuchte dein Gesicht in den Massen auszumachen. Es gelang mir nicht. Hatte Yoshi gelogen? War er gar nicht da? Wenn nicht, dann hoffte ich, dass er meine Gefühle nun spürte. Dass er wusste, wie ich wegen ihm litt. Dass er wusste, wie ich mich jetzt fühlte. Obwohl… Ich fühlte mich in diesem Moment großartig! Ich spürte Lebenskraft durch mich strömen, wie selten zuvor, spürte, wie die brennenden Zeilen nach außen dringen wollten, wie sie heraus geschrien werden wollten. „And even if I hate myself from this day, It’s maybe easy for you but what about me?” Also schrie ich sie. Ich schrie diese Wörter hilfesuchend gen Himmel, hatte einen härteren Rhythmus angeschlagen, Aki und Yuri zogen mit. Spürten, wie sehr ich lebte. Wie sehr ich sie mitzog. Wie sehr ich sie beeinflusste mit diesen Zeilen. Hörte die Fans schreien, in Ohnmacht fallen, hyperventilieren. Mein ganzes Herzblut legte ich in die nächsten Zeilen, ließ von meiner Gitarre ab, hörte, wie Bass und Schlagzeug verstummten, war mir nun wieder des Lärmes bewusst, den die Leute veranstalteten. Für wenige Sekunden herrschte Stille. Dann… Sah ich sein Bild. Riss die Augen wieder auf. Hielt es nicht mehr aus. Hielt ihn nicht mehr aus. „Hello! For you! I’m dying! Cause I’m! So tired! Of fighting! Maybe you’ll say it’s better this way!!! BUT I DON’T BELIVE YOU!!! …” Ich wurde wieder ruhiger, war mir der Kraft, der Sehnsucht und der Leidenschaft bewusster, als je zuvor. „Hello… For you I’m dying…” Schloss die Augen wieder, fühlte die Gitarrenseiten unter meinen Fingern. Rau. Hart. Spielte wieder den sanften, doch rockigen Rhythmus. „I throw away something I love“ Dein Gesicht tauchte vor meinen Augen auf, brannte sich schmerzhaft ein. Würde ich dich fallen lassen müssen? Würde ich dich gehen lassen müssen? „and force myself to quit because…“ Sollte ich mit dir abschließen? Sollte ich dich wirklich einfach vergessen? Um mir weiteren Schmerz zu ersparen? Konnte ich das überhaupt? „I want to let you know… Hello…” Nein! „Hello! For you! I’m dying!” Ich würde nicht zulassen, dass meine Erinnerung an dich erlischt. Dass meine Liebe zu dir erlischt. Dass ich irgendwann aufhören sollte, dich zu lieben. Denn ohne zu zögern, wäre ich damals für dich gestorben. Damals, in der Digiwelt. Und heute, heute würde ich es noch immer tun. Ohne zu zögern! „Cause I’m! So tired! Of fighting! And even if I say that it’s ok, I will always love you!!!!” Ich machte meine Augen wieder auf, machte eine lange Pause, ließ Aki sein Solo spielen. Mir standen die Tränen in den Augen. Ich würde ihn immer lieben, mir würde es gar nicht gelingen, ihn zu vergessen, egal, was ich versuchen würde. “Hello… For you… I’m dying…“ Ich ging in die Knie, zog das Mikro mit mir, spürte die Macht des Liedes über mich hinein strömen. „Hello...“ Spürte seine Macht. Und ich würde sie nie wieder missen wollen, egal, wie oft ich noch sterben würde. Ich würde ihn immer lieben. „I’ll always love you.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)