Glück im Unglück von Luftschloss ================================================================================ Kapitel 28: Freitag ------------------- späschel thänks to.... xDD ------------- Ich wache noch vor dem Klingeln meines Weckers auf, bleib aber noch liegen, bis er dann doch schrill klingelt. Ich zieh mich an, geh frühstücken und mach mich, nachdem ich mich zurecht gemacht hab, auf den Weg zur Schule. Ich bin irgendwie total müde und werde am Haupteingang der Schule von etwas umarmt. „Na? Was murmelst du denn da vor dich hin?“ Alina. Ich hab gar nicht bemerkt dass ich die Texte leise vor mich her singe. „Nichts.“ Ich gähne. „Gott bin ich müde. Ich hätte gestern nicht so lang aufbleiben sollen.“ „Na na, das du mir dann heut Abend nicht einschläfst.“ Ich stöhne auf, während wir zum Unterrichtsraum für Englisch gehen. „Im Moment hab ich gar keine Lust darauf, aber Melissa wird mich wohl zwingen.“ „Tja.“ Ich schlafe fast ein und bekomme so auch nichts vom Unterricht mit, weder in Englisch noch in den anderen Fächern die vor der Mittagspause. „Sag mal was hast du gestern gemacht das du so müde bist. Warst du bei Melissa?“ Sie lächelt frech. „Nein, ich hab Songtexte gelernt.“ „Ach, dann murmelst du dich schon den ganzen Vormittag vor dich hin. Spielt ihr heute Abend?“ „Ja.“ Ich setz mich ohne Essen an einen Tisch in der Mensa. „Leider.“ Alina holt sich etwas zu essen und stellt mir einen Becher Kaffee vor die Nase. „So, schön austrinken, dann wirst du auch wieder wach.“ „Danke.“ Ich nehm ein Schluck. „Ich glaub ich schwänz den Rest des Tages.“ „So schlimm?“ „Ja, verdammt. Deutsch schaff ich nicht mehr. Dann schlaf ich endgültig ein.“ „Wie du meinst, dann fahr ich dich Heim. Oder zu Melissa?“ „Zu Melissa.“ So laufen wir dann zu Alinas Auto und sie fährt mich zu meiner Freundin. „Wann findet denn das ganze heut Abend statt und wo?“ „Keine Ahnung. Komm doch kurz mit hoch. Dann kann Melissa dir alles sagen.“ Wir gehen gemeinsam hoch und Melissa macht auf. „Hey, schon aus.“ „Sozusagen.“ Ich muss wieder gähnen. „Da ist aber jemand müde.“ Alina und ich betreten die Wohnung, während Alina allerdings mit Melissa im Flur bleibt und sie nach den Details zu heute Abend fragt, steuer ich das Sofa an und leg mich, ohne irgendetwas auszuziehen, drauf. Ich hör nur wie jemand die Haustür öffnet und wieder schließt. „Warum so müde?“ Ich hör Melissas Stimme, die sich über die Lehne gebeugt hat. „Songtexte.“ „Du kannst sie?“ „Ja, sogar im Schlaf.“ Sie lacht. „Und jetzt lass mich schlafen, wenn du willst das ich heut Abend mit komme.“ Doch bevor sie mich in Ruhe schlafen lässt, heb sie mich mit einer Leichtigkeit vom Sofa und trägt mich ins Bett, wo sie mir auch die Schuhe und Jacke auszieht. „Träum süß.“ Sie küsst mich auf die Stirn und deckt mich zu. Dann darf ich endlich schlafen. Gegen sechs wach ich dann von alleine auf und fühl mich ausgeschlafen, aber bleib noch ein paar Minuten liegen, um richtig wach zu werden. Mein Pulli und meine Hose sehen total zerknautscht aus als ich aufsteh und ins Wohnzimmer geh. Melissa sitzt auf dem Sofa, schaut sich, mit einem Teller Nudeln in der Hand, eine Folge irgendeiner Sope an. Das bringt mich zum lächeln. Dann bemerkt sie mich. „Endlich aufgewacht.“ Ich setz mich zu ihr und sie bietet mir ihren Teller Nudeln an, der nur noch die Hälfte beinhaltet. „Danke.“ Ich nehm ihn und esse die restlichen Nudeln auf. Danach stell ich den leeren Teller auf den kleinen Tisch und kuschel mich an Melissa. „Ich hab nichts zum anziehen für heut Abend.“ „Quatsch. Das Kleid vom letzten Auftritt.“ „Stimmt. Und du?“ „Ich? Ich hatte nicht vor mich noch umzuziehen.“ Ich starr sie an. Nicht das sie auch in Jogginghose und viel zu großem T-Shirt gut aussehen würde. „Das war ein Spaß. Ich mach mich natürlich hübsch für dich.“ Sie lächelt mich an. „Und was?“ Ich schau sie neugierig an. „Ich glaub ich zieh ml wieder was schwarzes an.“ „Ha ha, wie witzig.“ „Sei dich nicht immer so neugierig.“ Sie stubst mir auf die Nase. „So bin ich eben.“ „Ich weiß.“ Sie gibt mir einen kleinen Kuss. „Und wie bekommt ihr Lola auf die Party?“ „Tja, wir haben das Engelchen gefunden.“ Sie lacht. „Sie lockt sie dahin. Anscheinend mag Lola sie auch, sie will es nur nicht zugeben.“ „Vielleicht ändert sich das heut Abend. Und wie heißt sie?“ „Amelie. Die ist ja wirklich süß.“ „Und ihr Alter? Sie sieht nicht besonders alt aus.“ „15.“ „Hm~. Und wann fängt das Ganze an?“ „Um acht sollten wir da sein.“ „Dann haben wir ja nicht mehr sonderlich viel Zeit.“ „Ganz genau.“ Kurz nach halb sieben machen wir uns fertig und ziehen uns an. Melissa schlüpft in eine schwarze, löchrige, nicht zu Enge Hose und eine Korsage, mit ein paar Rüschen, ganz dezent, aber wirklich sexy. „Das gefällt mir.“ Ich grinse sie an. „Dann ist ja gut. Aber du siehst in dem Kleid auch nicht schlecht aus.“ „Schön.“ Ich leg ihr meine Arme um den Hals und verlange einen Kuss. Kurz vor halb acht klingelt es dann. Fabien steht vor der Tür und Meint Josh wartet unten im Auto. Auch sie trägt ein Kleid, nur ist ihres nicht nur schwarz, sondern die Rüschen und Schleifchen, die nicht zu knapp sind, in einem grellen Grün sind. „Fertig?“ „So gut wie.“ Wir ziehen uns noch Schuhe an und eine Jacke über. Kalt ist es immer noch, auch wenn kein Schnee mehr liegt. Unten im Auto sitzt Josh, angezogen wie immer, nichts Besonderes. Hinten auf dem Rücksitz müssen Melissa und ich uns den Platz mit einem riesen Geschenk teilen. Da fällt mir was ein. „Ich hab gar kein Geschenk.“ „Macht nix, brauchst du nicht unbedingt. Das hier kommt von der Band.“ „Achso, und was ist es?“ „Ein riesen Tiger.“ „Ein Kuscheltier?“ „Ein echter passt ja wohl nicht in den Karton.“ Josh lacht. „Is ja gut. Fahr lieber los.“ Er fährt los. „Und Chris?“ „Der ist schon da, mit Chris natürlich. Passt auf die Instrumente auf.“ Nach kurzen fünfzehn Minuten sind wir dann am Ziel, und so winzig sieht die Halle auch nicht aus. Drinnen sind ein paar Jungs damit beschäftigt eine Anlage aufzubauen und drei Mädchen stellen noch ein Paar Getränke und Knabbereien auf einen Tisch. Bunte Girlanden hängen von der Decke und Luftballons rollen auf dem Boden herum. „Wow, sieht ja toll aus.“ „Je, den Achtzehnten sollte man doch groß feiern.“ „Naja, nicht unbedingt.“ Ich muss an meinen Denken und schüttel schnell den Kopf, den ich hab keine Lust schlechte Laune zu bekommen. „So, lass und kurz ein Lied spielen. Um zu schauen ob Alex ihren Text gelernt hat.“ „Das hab ich.“ „Das wollen wir ja sehen.“ Mark grinst mich an. „Welches hätten sie den gern.“ Wir gehen zur provisorischen Bühne. „´Feel so good´.“ Es ist das Lied das wir zusammen singen, ein richtiger gute Laune Song. „Wie sie wünschen.“ Und wie ich gesagt habe kann ich den Text und treff sogar die richtigen töne. „Siehst du. Ich kann die Texte.“ Nach und nach trudeln die Leute ein, unter ihnen auch Alina und Lisa, die mal wieder perfekt aussieht, Momo und Kathy. Um zehn kommt dann auch Lola und wird von einem „Happy Birthday“ aus allen Richtungen, empfangen. „Ihr seid doch doof.“ Sie schüttelt den Kopf, lächelt aber. Neben ihr Amelie die, seit sie die Halle betreten haben, ihr Hand hält. So süß. „Wieso denn.“ Momo legt ihr einen Arm um und grinst sie an. „Sonst wärst du nicht mal auf die Idee gekommen zu feiern.“ Das Lachen ist groß. „Na dann, wer will eine richtig geile Band hören.“ Von überall kommt zustimmendes Gebrüll. Das ist unser Stichwort und so gehen wir zur Bühne und spielen zwei unserer Songs, erst ´Right now´, den Josh singt und dann, ´Hanna´, den ich singe. Es scheint den Leuten zu gefallen, die für mich Fremde sind, aber alle anderen kennen sie. Nachdem wir fertig sind holen sich Josh, Fabien, Chris und Mark etwas zu Trinken und stürmen die Tanzfläche, wobei Musik von der Anlage kommt. Melissa entschuldigt sich, küsst mich kurz und geht zu einer Gruppe von Leuten, die sie anscheinend kennt. Jetzt komm ich mir wieder so verloren vor, doch dann sehe ich das Engelchen, das genau so verloren aussieht wie ich mich fühle. „Hey.“ Ich muss fast schreien damit sie mich versteht. Sie lächelt nur schief. „Wo ist Lola?“ Sie zeigt in eine Richtung und ich folge ihrem Finger, der Auf Lola zeigt, die sich mit einem Mädchen unterhält. Ich setzt mich zu Amelie auf den Boden und schaue ein wenig durch den Raum, soweit man etwas sehn kann wenn man auf dem Boden sitzt und ständig jemand vor einem steht. „Willst du was trinken?“ Sie schüttelt den Kopf. „Ist irgendwas?“ Wieder schüttelt sie den Kopf. „Wirklich? Hat Lola irgendwas gesagt oder getan das du so niedergeschlagen bist?“ Und nochmal ein Kopfschütteln. „Und warum sitzt du dann allein hier?“ Keine Antwort. Ich versuch nicht weiter mit ihr zu reden bleib aber bei ihr sitzen, denn auch wenn sie es nicht zugeben will, sie fühlt sich nicht sonderlich wohl hier, genau wie ich. „Hey? Was macht ihr zwei denn da auf dem Boden?“ Es ist Lola. „Geht es dir nicht gut Engelchen?“ Keine Antwort, nur ein Kopfschütteln. Das Geburtstagskind streckt Amelie eine Hand entgegen. „Komm schon. Lass uns tanzen.“ Ein Lächeln huscht über Amelies Gesicht und sie nimmt zögernd Lolas Hand, die jetzt bis über beide Ohren grinst. Sie würde lügen, wenn sie sagt, dass Amelie ihr nicht mehr bedeutet. Jetzt sitz ich allein hier und schieße kurz die Augen. Ich bin zwar nicht mehr müde, aber so richtig wach bin ich dann doch nicht mehr. Nach kurzer Zeit steh ich auf und schau mal ob ich Melissa finde. Da steht sie dann auch, an dem Tisch mit Getränken und unterhält sich mit einem Mädchen. Nein ich werde jetzt nicht eifersüchtig. Als ich den zwei näher komm lächelt mich Melissa an. „Willst du was trinken?“ Ich schüttele nur den Kopf, weil ich keine Lust hab zu schreien wie eine Irre. „Tanzen?“ Ohne auf meine Antwort zu warten schleift sie mich zu einem kleinen freien Platz, um mir dann die Hände auf meine Hüften zu legen. Ich leg meine Arme um sieh und beweg mich zur Musik. Eigentlich ist mein Rhythmusgefühl völlig abgestumpft, aber dank Melissa klappt es ganz gut. Unsere Körper drängen sich aneinander und ich merke wie mir wieder ganz anders wird. Ich zieh Melissa näher zu mir, um ihr ein Kuss stehlen zu können. Jetzt versteh ich auch die Pärchen die in solchen Situationen mal gern auf der Toilette verschwinden. Ich werde rot und mir wird warm. „Ist was?“ Ich schüttele den Kopf. „Wirklich, du bist rot wie eine Tomate. Hast du wieder perverse Gedanken?“ „Und wenn es so wäre?“ „Dann wärst du nicht allein.“ Nach einem weiteren Kuss wird die Musik leiser und Momo stellt sich auf einen, fast, leeren Tisch. „So und jetzt ist Zeit für die Geschenke.“ Er springt vom Tisch. „Fangen wir mit dem Größten an.“ Dann packt Lola das riesen Packet aus und freut sich riesig über den Plüschtiger. Danach bedankt sie sich erst bei jedem von uns dafür und packt die anderen, gefühlte dreißigtausend, Geschenke aus. Als die Musik dann wieder anfängt, gönn ich mir ein Becks und gesell mich zu Amelie, die wieder etwas einsam an der Wand hockt. „Na? Schon wieder allein?“ „Lola, interessiert sich kein bisschen für mich, wenn andere dabei sind.“ Ich lächele sie an. „Nicht wirklich.“ „Doch sicher.“ Sie schaut zu Boden. „So ist das doch immer. Du kennst hier doch auch niemand. Und Melissa hängt auch lieber bei denen ab.“ Da ist was dran. „Aber hier sitzen ist doch auch nicht die Lösung. Sollen wir tanzen?“ Ich steh auf und stell meine leere Flasche auf einen Tisch in der Nähe. „Komm schon.“ Ich zieh sie vom Boden hoch und sehe Melissa mit dem Mädchen von vorhin tanzen. Ich wende meinen Blick wieder ab. Das ist kein Grund. „Ich an deiner Stelle wäre eifersüchtig.“ Ich schau das Engelchen nur kurz an und schau kurz auf den Boden. „Nein, das ist kein Grund dafür.“ Innerlich brodel ich. Aber wer will schon eine Freundin die bei jeder Kleinigkeit eifersüchtig wird. „Kein Grund eifersüchtig zu sein. Lass uns tanzen.“ „Wenn du meinst.“ Sie zuckt kurz mit den Schultern und kommt mit. Wir tanzen ein wenig und amüsieren uns ganz gut. Um kurz nach zehn sind die meisten schon recht betüdelt und benehmen sich wie Vollidioten. Ab dem Zeitpunkt, sind wir bei Mark und Chris. Mark ist auch schon ein wenig beschwipst, aber er benimmt sich und Chris muss sowieso noch fahren. Das Engelchen hat ein Auge auf Lola, die sich amüsiert und ich suche den Saal nach Melissa ab, find sie aber nicht, genauso wenig wie das Mädchen mit dem sie getanzt hat. Ein Bild, wie die Zwei auf der Toilette übereinander her fallen, schleicht sich in meinen Kopf. Ein kurzes Schütteln macht es nicht besser. „Ist was?“ Chris steht näher bei mir und beugt sich zu mir runter. „Ich weiß nicht, ich glaub schon.“ Ich zwing mich zu einem überzeugenden lächeln. Wieder kehren die Bilder zurück und das Engelchen zupft an meinem Kleid. „Da ist Melissa.“ Ich folge ihrem Finger und sehe die Zwei, engumschlungen auf der Tanzfläche. Ich dreh mich schnell weg. Nicht hinschauen, das ist nicht echt. Ich bin wütend und aufgelöst zugleich. Sie ist betrunken. Aber das ist kein Grund für sie sowas zu tun. Das ist keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Schon in Ordnung, morgen hat sie es vergessen. Aber ich nicht. Das Bild hat sich eingebrannt. Tiefdurchatmen. Ein. Aus. Ein. Aus. „Alex.“ Jemand rüttelt mich an den Schultern wach, reist mich aus den Gedanken. Chris schaut mich wieder besorgt an. Er führt seine Hand zu meinem Gesicht und wischt über meine Wang, erst jetzt merk ich dass ich weine. „Alles in Ordnung?“ „Ja… es geht schon. Wirklich.“ Ich drück seine Hände weg und trockne mein Gesicht. „Es geht schon.“ Doch Chris ist nicht mehr da. Ich dreh mich um, der Anblick tut weh, aber Chris ist schon bei den Beiden, verhindert einen Kuss und schleppt Melissa aus dem Getümmel. Sie taumelt. Melissa ist betrunken. Sie kann nichts dafür. Ich geh in Richtung Toilette und entscheide mich dann doch anders und mach mich auf den Weg nach draußen. Ich kann einfach nicht mehr in diesem großen Raum bleiben. Ein Schwall kalter Nachtluft kommt mir entgegen und ich atme tief ein. Es ist nicht das wonach es aussah. Oh doch, das war es. Ich setz mich auf einen Fels der am Eingang steht. Ich versuch mein Kopf zu leeren und an nichts mehr zu denken. Dann steh ich auf und lauf hin und her. Josh kommt nach draußen. „Alles in Ordnung?“ „Ich glaub schon.“ Nein, nichts ist in Ordnung. „Melissa ist ein richtiges Arschloch wenn sie was getrunken hat. Ich hab ihr noch gesagt sie soll nichts trinken. Hörst du?“ Ich schüttele den Kopf. Ich atme nochmal tief ein um nicht zu weinen. Nach einer kurzen Zeit kommt Melissa, gefolgt von Chris nach draußen. „Was soll das?“ Sie hört sich nüchtern an und ihre Haare kleben an ihrem Kopf. „Was das soll? Du hast dich doch nicht verändert. Genau das gleicht Arschloch wie vorher.“ Chris ist wütend. Als würde sie aufwachen, reist sie ihre Augen auf und dreht sich zu mir um. „Nein. Verdammt.“ Als würde sie sich erst jetzt daran erinnern was sie getan hat. „Es tut mir leid. Es war nicht das wonach es aussah.“ Ich weiche ein Stück von ihr zurück. „Ich weiß.“ „Ich weiß?“ Fabien stürmt auch noch nach draußen. „ICH WEISS… mehr fällt dir nicht ein?“ Sie wirft Melissa einen bösen Blick zu. „Ich würd ihr eine scheuern.“ Mit den Worten gibt Fabien ihr eine saftige Ohrfeige. „Du Mega Arschloch. Du weißt das du dich nicht unter Kontrolle hast wenn du getrunken hast und Alex ist nicht eine die das mal eben wegsteckt.“ Melissa hebt ihre Hand an die Wange. Ich kann und will nichts sagen. Ich schau Melissa nur eine Weile lang an. „Du hast nicht getrunken, oder.“ Meine Stimme zittert. „Nicht viel.“ Sie hört sich gebrochen an und leise. Jetzt kann ich nicht anders und scheuer ihr auch nochmal eine. „Dumme Nuss.“ Ich hab das Gefühl schreien zu wollen. „WARUM? Verdammt.“ Ich versuch mich zu beruhigen, aber weder die Wut noch die Tränen lassen sich zurückhalten. Ich zittere, aber nicht vor Kälte. Ich bin ja so… naiv ist das erste Wort das mir dazu einfällt. Wie konnte ich mir das nur alles einbilden. Sie will mich berühren, in den Arm nehmen, aber ich kann das nicht zulassen, so sehr ich das auch will. „Die letzten Tage waren ja auch zu perfekt.“ Ich dreh mich zu Josh um. „Kannst du mich heim Fahren?“ Er nickt. „Ich hol noch schnell unsere Jacken.“ Fabien geht nochmal rein. Auch wenn sie ziemlich sauer auf Melissa ist, spätestens in einer Woche, reden sie wieder miteinander. Aber ob ich das kann, weiß ich noch nicht. „Ich liebe dich, das musst du mir glauben.“ „Und was war dann das gerade?“ Ich mach mich auf den Weg zum Wagen und steig mit Josh schon mal ein. „Sie liebt dich w…“ „Schon ok, du brauchst sie nicht in Schutz nehmen. Lassen wir das einfach.“ Wir warten noch auf Fabien und dann fährt mich Josh nachhause. Zum Glück schlafen schon alle. Ich zieh mich leise aus, lass das Licht noch an und leg mich aufs Bett. Ich wiederstehe dem Drang mir weh tun zu wollen, spätestens morgen würde ich es bereuen. Statt zur klinge zur greifen, beiß ich mir die Lippen auf. Meine Gedanken verwischen und mein Blick fällt auf Melissas Outfit für die Modenschau. Ich dreh mich zur Wand und kann mir jetzt das weinen doch nicht verkneifen. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Verdammt. VERDAMMT. Ich atme tief durch und setz mich auf. Mein Handy klingelt. Ich muss aufstehen um es vom Schreibtisch zu holen. Melissa. Ich geh ran, auch wenn ich es nicht sollte. „Hey.“ Sie hört sich an hätte sie geweint. „Kann ich rauf kommen.“ Wie gern ich sie sehen würde, obwohl sie getan hat was sie getan hat. „Ich mach dir auf.“ Kurze Zeit später sitz ich auf meinem Bett und sie auf dem Schreibtisch Stuhl. Selbst diese Entfernung tut weh. Sie schaut mich mit geröteten Augen an. „Es war wirklich nicht das wonach es aussah..“ Sie versucht zu lächel, das das geht in die Hose. Ich sag nichts. „Du weißt doch das ich dich liebe oder.“ Ich schau sie nur fragend an. „Das soll ich dir noch glauben?“ „Es war …“ „… nicht das wonach es aussah. Sicher.“ Wieder fang ich an zu zittern. „Du solltest gehen.“ „Bitte. Kannst du mir nicht…“ „…einfach glauben?“ Wieder beende ich den Satz den sie nicht aussprechen kann. „Tun wir einfach so als wäre nichts gewesen.“ Ich muss mich selbst daran erinnern, leise zu sein. „Geh jetzt. Den Weg kennst du ja.“ „Alex.“ Sie steht auf, schaut erst auf den Boden und dann mich an. Ich kann mich nicht bewegen und lasse es zu, dass sie sich vor mich auf den Boden kniet und mir immer näher kommt. „Geh bitte.“ Mir laufen die Tränen wieder herunter. Doch sie bleibt sitzen und versucht mich zu küssen. Ich zuck nur kurz zusammen und lass es geschehen. Ich lieb sie zu sehr, als dass ich sie abweisen könnte. Ich drück sie an mich. Und genieße jede ihrer Berührungen. „Wieso lieb ich dich nur so sehr, dass es schon weh tut?“ Sie legt ihren Kopf auf meinen Schoß und Antwortet nicht. Zumindest nicht gleich. „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Eine Weile herrscht Stille. „Soll ich gehen.“ „Nein. Bleib bei mir.“ Ich geb ihr einen Kuss auf den Kopf. „Mach sowas nie wieder. Hörst du?“ Ich bin zu nachgiebig. Ich höre sie schluchzen. „Ich hab nicht nachgedacht.“ „Lass uns schlafen. Ich bin müde.“ Wir ziehen uns aus, legen uns ins Bett und decken uns zu. Eine ganze Zeit herrscht Stille. Aus dem Augenwinkel sehe ich die zwölf auf meinem Wecker blinken. „Würdest du mich heiraten, wenn ich dich fragen würde?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)