Die weiße Lilie von Ricchan (~Dating/Simulation Game~) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7: Ending 2 ------------------------------ Kapitel 7: Ending 2 „Nein. Ich will nicht mehr auf die richtige Zeit warten. Ich werde bei dir bleiben.“ Das war mehr als deutlich, so energisch wie sich meine Stimme selbst in meinen Ohren anhörte. Mayus Augen wirkten traurig, als sie ihre Arme um meinen Körper schlang und ihr Gesicht an meine Brust drückte. „Wenn du nicht gehst, dann wirst du….“ Sie ließ die Worte im Raum stehen. Ich seufzte und streichelte über ihren Scheitel. „Ich weiß.“ Erschrocken blickte sie zu mir auf. Ihre Augen waren geweitet. Waren das Tränen? „Wie kannst du-“ Diesmal legte ich ihr einen Finger auf die Lippen. „Ich wusste schon immer, dass du kein Mensch bist.“ Sie schüttelte den Kopf: „Das stimmt nicht… Ich war ein Mensch… Vor vielen Jahren war ich ein Mensch…“ „Du musst es mir nicht erzählen.“ „Wenn ich es erzähle, dann gehst du vielleicht.“ „Selbst wenn du die Herrin der Hölle wärst, würde ich nicht gehen.“ Ich blickte sie lange an, wartete, beugte mich dann nach unten und legte meine Lippen an ihre Ohrmuschel. „Ich liebe dich, Mayu.“ Als ich mich wieder zurücklehnte sah ich, dass ihr Gesicht eine leichte Farbe angenommen hatte. Oder glaubte ich das nur, weil die Sonne inzwischen durch das Fenster fiel und den Raum erhellte. Gerade als sie etwas erwidern wollte, fiel ein Lichtstrahl auf den Altar und ein lautes Knacken und Rummeln erschallte. Was war das? Bebte die Erde? Ich drückte Mayu an mich, die nun in Tränen ausbrach und mich versuchte aus der Tür zu dringen. „Geh bitte!“ „Nein! Ich bleibe bei dir!“ „Masaruu!! Nein!!!“ Sie schrie. Noch ein Knacken und die Dachbalken über mir brachen in sich zusammen. Reflexartig schloss ich die Augen, und hielt Mayu schützend an mich gedrückt. Lieber Gott, lass ihr nichts passieren! Mach dass wir für immer zusammen sein können! Mach dass ich sie nie wieder verliere! Ich verspürte einen stechenden Schmerz in meinem Kopf, konnte fühlen wie mein Herz noch einmal verzweifelt gegen meine Brust schlug. Dann war alles still. Als ich die Augen wieder öffnete blickte in ein weißes Licht, es war hell und warm. Doch es war nicht der Grund warum ich lächelte und warum ich mich so wohl fühlte. Ich hielt Mayu noch immer in meinen Armen. „Mayu.“, flüsterte ich und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr schluchzen verriet mir, dass sie nicht schlief. „Mayu, was ist los?“ „Du hättest… Du hättest nicht…“ Sie weinte bittere Tränen, die ich nicht verstand. Es war doch alles gut. Sie war bei mir. Ich war bei ihr. Warum weinte sie also? „Was hätte ich nicht?“ Sie blickte zu mir auf und schrie mich an: „Du hättest das nicht tun sollen!! Du hättest gehen sollen!! Du hättest-“ Ich küsste schnell ihre Lippen, bevor sie die Worte aussprach, die ich vielleicht doch noch bereuen könnte. Es war alles gut, sagte ich mir wieder und ließ sie dann frei. „Ich liebe dich, Mayu. Ich bin jetzt für immer bei dir! Das ist alles was zählt.“ „Masaru-kun!“ „Lächle wieder für mich, bitte, freu dich für mich - für uns.“ Sie blickte kurz zu Boden – obwohl ich nicht wusste, ob dort überhaupt noch einer war – und als sie wieder zu mir aufsah, schenkte sie mir ihr Lächeln, in das ich mich so sehr verliebt hatte. Ich konnte nicht anders, als sie zu küssen, sie zu halten, nah an mich gepresst. Ich würde sie nun nie wieder los lassen. Sie war mein, für immer und ewig. Und nichts würde uns trennen können. Ich lächelte Mayu liebevoll an und ergriff ihre Hand. „Lass uns gehen.“ Sie nickte und ich folgte ihrem Weg in das endlose weiße Licht. Vielleicht würde ich irgendwann wirklich diesen Schritt bereuen. Vielleicht werden wir aber auch eines Tages wieder hier her zurückkehren, wo Raum und Zeit sich schneiden. Doch das war jetzt alles unbedeuten. Es zählte nicht das vielleicht, sondern nur dass jetzt. Es zählte nur, dass wir zusammen waren. Für immer. Ich hielt ihre Hand und lächelte glücklich. Wie sehr ich sie doch liebte. Meine weiße Lilie. „Wir haben ihn gefunden!“, rief die Stimme des Feuerwehrmannes. Die Frau mit dem verweinten Gesicht kam auf ihn zu gerannt und hielt sich eine Hand vor den Mund, als sie den Körper ihres Sohnes erblickte. „Masaru!!! Nein!!!!“, schrie sie und klammerte sich an den Mann neben ihr. Der Feuerwehrmann brachte den Körper nach oben und legte ihn auf die Trage, wo sich sofort der Notfallarzt über ihn beugte. Er fühlte den Puls und überprüfte die Gehirnströme. Nach ein paar Minuten schüttelte er den Kopf und die Frau schrie schluchzend auf. „Nein!!!!“ Sie wollte sich aus den Armen ihres Mannes befreien, wollte zu ihrem Sohn. „Hiromi-“, setzte der Mann, der sie fest an sich drückte, an. „Lass mich los, Shingo!“ „Er ist Tod! Du kannst nichts mehr für ihn tun!“ „Nein!!! Er kann nicht…!! Er darf nicht…!!“ Hiromi brach in sich zusammen und weinte die bitteren Tränen der Trauer, die immer vergossen wurden, wenn man einen Menschen verlor, den man liebte. Ihr Mann senkte nur den Kopf und versuchte dem Schmerz nicht nach zugeben, der sein Herz umschlossen hielt. Lange Zeit betrachtete er den toten Körper seines Sohnes und blinzelte dann mehrfach, als er die Lilie sah, die Masarus Hände umschlungen hielten. Die weiße Lilie. ~ Owari ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)