Die Reisenden in Sunnydale von abgemeldet (Die bescheuertste Buffy-SI-Story aller Zeiten) ================================================================================ Kapitel 16: What's my line Part Two and a half ---------------------------------------------- Ich bin ein Arschloch, ich weiß. Aber im Ernst, wer hätte mit diesem Ende des letzten Kapitels gerechnet? Und ja, Phraseologie ist tatsächlich ein Wort, man glaubt es kaum. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 16: What's my line Part Two and a half Es war dunkel. Eine absolute, totale, lichtlose Finsternis umgab sie, als sie die Augen aufschlug, dennoch konnte sie gut sehen. Sie benötigte einige Sekunden, ehe sie verstand, dass es nicht dunkel war, sondern es lediglich nichts gab, dass sie ansehen konnte. Sie sprang auf die Beine, obwohl sie sich nicht erinnern konnte sich irgendwie hingelegt zu haben. Direkt bevor sie aufgewacht war, war sie noch über eine Straße in Sunnydale gelaufen. Ein Quietschen, ein Krachen, dann Schmerz, dann Finsternis. Und im nächsten Moment wachte sie an diesem Ort auf. „Zeigt euch, Dämonen!“ Es musste ein Trick von Dämonen oder Vampiren sein. Irgendwie hatten diese Monster sie entführt und verzaubert, hier eingesperrt oder sonst etwas mit ihr angestellt. Vielleicht war der Untote, welchen sie in der Bar in dem Käfig eingesperrt hatte, irgendwie frei gekommen und hatte Rache genommen, doch dafür musste er sehr mächtig sein. Oder sehr viel Glück gehabt haben. WIE SIE WÜNSCHEN, MISS YOUNG. Die Stimme ertönte nicht wirklich hinter ihr, sie ertönte eigentlich einfach in ihrem Kopf, aber dennoch wusste sie aus irgend einem Grund, dass der Sprecher hinter ihr war. Sofort wirbelte sie herum und trat gleichzeitig zu, einen kraftvollen Tritt dorthin setzend, wo sich bei einem Menschen der Brustkorb befunden hätte. Die meisten Dämonen waren kurioserweise ähnlich gebaut wie Menschen, also war das eine ziemlich sichere Methode zu treffen. Sie traf auch tatsächlich den Brustkorb, das lief so wie sie es gewollt hatte. Allerdings hatte sie nicht gewollt, dass ihr Fuß einfach durch den Körper hindurch krachte, Knochen zerbrach und sie das Gleichgewicht dadurch verlor. NICHT SCHON WIEDER. ICH HASSE ES, DIE JÄGERIN ZU HOLEN. Erschrocken sah Kendra die knöcherne Gestalt an, während sie hastig zurück sprang. Ein großes Skelett, gekleidet in eine schwarze Robe und bewaffnet mit einer blitzenden Sense, definitiv kein Dämon wie sie ihn kannte. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder war dies ein sehr guter Trick... oder sie war Tot. DAS ZWEITE IST DER FALL, JEDENFALLS FAST. „... oh.“ Sie hätte wohl erschüttert sein müssen, doch zu ihrem eigenen Erstaunen, war sie sehr gelassen. Es war eine seltsame Gewissheit in ihr, ein Gefühl welches ihr versicherte, dass der vermeintliche Dämon recht hatte. Oh Gott, hatte dieses Wesen etwas gerade... ... IHRE GEDANKEN GELESEN? SO KÖNNTE MAN ES AUSDRÜCKEN. DOCH IN DIESEM RAUM HABEN SIE KEINE GEDANKEN, SIE HABEN NICHT EINMAL EINEN KÖRPER, INSOFERN IST ES MEHR EINE ART.. NUN, ES GIBT KEINE MENSCHLICHEN WORTE UM ES AUSZUDRÜCKEN, ICH DENKE DIE BESTE ART DIESE ART DER KOMMUNIKATION ZU BESCHREIBEN IST #&%?=§#, EIN AUSDRUCK DER VON TLKR-DÄMONEN VERWENDET WIRD. #&%?=# fragte sie sich selber. NEIN NEIN, #&%?=§#, MIT EINEM § NACH DEM =. „Das ist kein Wort.“ NATÜRLICH IST ES DAS NICHT, TLKR-DÄMONEN REDEN NICHT, SIE VERWENDEN KEINE WORTE. Das war zu verwirrend, um weiter darüber nachzudenken fand sie und schob diese Gedanken beiseite. Stattdessen stellte sie sich eine ganz andere, viel wichtigere Frage, nämlich... SIE SIND ANGEFAHREN WORDEN, IHR BRUSTKORB WURDE DABEI VERLETZT UND EINE RIPPE HAT IHR HERZ GETROFFEN. DOCH DER SCHOCK DURCH DEN AUFPRALL WAR BEREITS SO HEFTIG, DASS SIE AUGENBLICKLICH GESTORBEN SIND. … warum sie gestorben ist. Ein Autounfall also, das war ziemlich... Ihr fiel kein passendes Wort ein. LÄCHERLICH? ICH PERSÖNLICH FINDE ES EHER AMÜSANT, ES HAT EINE GEWISSE MORBIDE KOMIK. „Das ist nicht das Wort, welches ich verwenden würde.“, antwortete sie tonlos, ihn wieder ansehend. VERZEIHUNG, ABER ICH BIN EINE FRAU. ALSO, STRENG GENOMMEN BIN ICH EIGENTLICH GESCHLECHTSLOS, ABER ICH BEVORZUGE ES ALS WEIBLICH BEZEICHNET ZU WERDEN. „Oh, verzeihen sie bitte.“ IST IN ORDNUNG, EIN KULTURELLES MISSVERSTÄNDNIS., sagte die Sensenfrau simpel. Kurz schaute Kendra Tot unsicher an, bevor sie fragte: „Was passiert nun? Komme ich in den Himmel, oder... höre ich einfach auf zu existieren?“ NORMALERWEISE WÜRDE ICH SAGEN, DASS ES DARAUF ANKOMMT WAS SIE GLAUBEN WAS NUN PASSIEREN SOLLTE., antwortete die Gefragte, scheinbar lächelnd. Sie grinste eigentlich immer, sie war nicht in der Lage etwas anderes zu tun aufgrund eines Mangels an Muskeln im Gesicht, geschweige denn Lippen und überhaupt Haut, aber sie war auch nicht wirklich da sondern die Manifestation einer Existenz, insofern vermittelte sie einfach das Gefühl, milde zu lächeln. „Normalerweise?“, meinte die Jägerin irritiert. „Also, warum nicht auch bei mir? Ist es fest gelegt... komm ich in die Hölle?“ NEIN., gab Tot ehrlich zu. NEIN, DENN TATSACHE IST, DASS SIE NICHT TOT SEIN SOLLTEN. Kendra riss die Augen auf, offensichtlich erschrocken und verwirrt. „Aber... was mach ich dann hier?“ DAS SCHICKSAL WURDE GEÄNDERT. IHR SCHICKSAL WURDE GEÄNDERT MISS YOUNG., informierte das Skelett die junge Frau. UND DAS HEISST, WIR WARTEN. „Worauf?“, wollte sie sofort wissen, den Gedanken aussprechend sobald er ihr in den Sinn kam. DARAUF, DASS DIE SANITÄTER SIE WIEDERBELEBEN. DIE JUNGE FRAU WELCHE SIE ANGEFAHREN HAT, WAR SO GEISTESGEGENWÄRTIG DEN NOTRUF ZU WÄHLEN. EIGENTLICH MÜSSTE ICH SIE MITNEHMEN, ABER AUFGRUNG DER BESONDEREN UMSTÄNDE, DENKE ICH IST ES BESSER, WENN SIE WIEDERBELEBT WERDEN. Für einen kurzen Moment wirkte sie irritiert, dann lächelte sie erleichtert. „Das ist... gut? Ich meine, ist das gut?“ WOLLEN SIE LEBEN? „Ja.“, antwortete sie ohne zu zögern. DANN DENKE ICH, IST ES GUT. „Ich habe bisher nie darüber nachgedacht, was danach geschieht.“, sagte die dunkelhäutige Frau dann etwas unsicher. WIE BITTE? Tot legte den Kopf, Schädel, fragend leicht schief, als würde sie suggerieren wollten sie würde nicht ganz verstehen worum es geht. „Sie hätten mich normalerweise gefragt, was ich glaube was geschehen sollte.“, erklärte Kendra ihr. „Ich weiß es nicht.“ ES IST NICHT WICHTIG WAS SIE GLAUBEN., gab Tot zurück, amüsiert wirkend. ES IST WICHTIG, WAS SIE GLAUBEN. „Aber, was ist richtig? Was ist der richtige Glaube?“ ES GIBT KEIN FALSCH UND RICHTIG, ES GIBT NUR GLAUBEN ODER NICHT GLAUBEN. „Es ist egal?“ ES IST EGAL WORAN SIE GLAUBEN. WICHTIG IST, DASS SIE GLAUBEN. Sie brauchte einen Moment um das zu verstehen, aber dann akzeptierte sie es einfach. Vielleicht sollte sie sich in ihrer Zukunft darüber Gedanken machen und das schnell. Als Jägerin lebte sie kein normales Leben, wahrscheinlich nicht einmal ein langes. JA, DAS SOLLTEN SIE. ES KANN SEHR ERFÜLLEND SEIN, SICH DEM GLAUBEN ZUZUWENDEN. HABE ICH MIR SAGEN LASSEN. Ach ja, diese Sache mit dem Denken und nicht denken brauchen, man... WEM SAGEN SIE DAS. ICH MUSS MICH JEDES MAL WIEDER UMGEWÖHNEN, WENN ICH VON DER REALEN WELT HIERHER ZURÜCK KEHRE. Im nächsten Moment schoss ein grausamer Schmerz durch Kendra und sie ging zu Boden. Oder besser gesagt, sie sank auf die Knie, denn es gab nicht wirklich einen Boden, nur ein endloses Nichts in welchem sie sich befand. OH, ES SCHEINT SO ALS HÄTTE JEMAND EINEN DEFIBRILATOR VERWENDET. Sie schrie, als erneut ein furchtbarer Schmerz über sie kam, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Wenn das Leben bedeutete, wollte sie lieber tot sein. TUT MIR LEID, ABER DAS IST MEIN BERUF... ACH SO, SO MEINEN SIE DAS. NUN, ES TUT MIR LEID, ABER SIE WERDEN LEBEN. BIS IRGENDWANN Dann verschwand alles um Kendra herum, nicht dass da wirklich etwas gewesen wäre, und sie versank in Bewusstlosigkeit. - „Ich kann nicht glauben, dass er mich so herum kommandiert.“, sagte Cordelia, während sie aus ihrem Wagen stieg. „Bin ich jetzt für den Nahverkehr zuständig?“ „Das jedenfalls denken die meisten männlichen Mitschüler auf unserer Schule.“, antwortete Xander gelassen und stieg auf der Beifahrerseite aus, dann sofort den Weg zur Haustür der Familie Summers hinauf schreitend, eine Sekunde später war die Cheerleaderin neben ihm. „Ach, so siehst du das also?“, fragte sie schnippisch. „Nein, ich sehe dich eher als Publikum für meine schlechten Witze.“ Die beiden betraten bereits die Veranda des Hauses und sofort klingelte er. „Hallo, Buffy? Bist du da?“ „Warum tu ich mir so etwas eigentlich an einem Vormittag an?“, fragte Cordelia ihn, keine ernsthafte Antwort erwartend, aber es war auch eine rhetorische Frage. „Tja, wenn du zu unserer kleinen Gruppe gehören willst, dann musst du so etwas mitmachen.“ Niemand antwortete auf das Klingeln, also probierte er mehrere der Fenster zu öffnen. „Ja klar, als wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche, als dass ihr Torfköpfe meine besten Freunde werdet.“, informierte sie ihn, in genau dem Moment in welchem er eines der Fenster öffnete und ins Haus einstieg. „Wie hast du es eigentlich geschafft ins Gefängnis zu kommen?“ „Ich hab randaliert und mich erwischen lassen.“, meinte er zu ihr und öffnete die Tür von innen, dann wieder hinter ihr verschließend. „Und als du mich abholen gekommen bist, habe ich gesagt, dass ich noch 16 bin und sie mussten mich gehen lassen. Buffy?!!“ „Wow, dann hast du deinen Kopf sogar mal für etwas anderes verwendest als um die nicht vorhandene Frisur zu tragen.“ „Danke.“, meinte er ohne sie anzusehen und schritt die Treppe nach oben, vielleicht war sie ja dort und schlief noch. „Jederzeit wieder.“, murmelte Cordelia und schritt langsam vom Eingangsbereich ins Wohnzimmer. Sie musste den Impuls bekämpfen, sofort nach wertvollen Gegenständen zu schauen, eines der Überbleibsel von Selina Kyles Anwesenheit in ihrem Körper. Das meiste in diesem Raum war wertlos, aber die Bilder waren sehr geschmackvoll und es gab sicher einige Hehler in der Stadt, welche kein Problem damit hätten diese zu Geld zu machen. In einem Ort wie Sunnydale, mit fast genauso vielen Toten wie New York, gab es sehr viele Raubmorde, immerhin verdienten auch Vampire irgendwie ihr Geld, also sollte es recht einfach sein... Cordelia zwang sich zurück in den Eingangsbereich. //Ich habe genug Geld um die halbe Stadt zu kaufen, es besteht kein Grund zu stehlen.//, schalt sie sich selber und biss sich auf die Unterlippe. In diesem Moment klingelte es an der Tür und glücklich über die Ablenkung von ihren Gedanken, sprang sie geradezu zur Klinke und riss sie auf. Vor ihr stand ein unauffälliger Mann mittleren Alters mit einer Hornbrille im Gesicht und einem absolut geschmacklosen Filzmantel über dem Körper. Es war genau die Art Mensch, welchen Cordelia normalerweise nicht einmal mit einer Kneifzange das Riechsalz reichen würde. „Guten Tag. Mein Name ist Norman Pfister von 'Savitori Beauty and Cosmetics'. Ich würde ihnen gerne einige Gratisproben anbieten.“ Es sei denn natürlich, die magischen Worte wurden gesprochen. - Als Buffy die Augen aufschlug blickte sie eine hellbraune Decke an, passend zu dem Rest der Gruft. Seufzend schloss sie wieder die Augen und drehte sich auf dem Bett herum, fand aber keine bequeme Lage. //Und was jetzt?// Sie sollte vielleicht einfach liegen bleiben, bis die Sache sich geklärt hatte. Oder bis Angel zurück kommt. //Das ist denke ich ist ein ganz guter Plan.//, sagte sie sich selber. //Ja, ich werde einfach hier liegen bleiben, bis Angel nach Hause kommt. Und bis dahin wird der Bund von Terrakotta erledigt sein und alles ist wieder gut. Ja, der Plan gefällt mir.// Für zwei Sekunden starrte sie einfach an die Decke, dann erhob sie sich doch. „Gott, hab ich Hunger.“ Sich gähnend erhebend trottete sie aus dem Schlafbereich herüber zu dem niedrigen Kühlschrank, doch da drin fand sie nur Blut, gelagert in Plastikflaschen, Blutkonserven und Plastikbeuteln, allesamt beschriftet mit Aufschriften wie 'Schwein', 'Schwein mit Hund' und sogar 'Eule'. „Okay... Angel braucht definitiv eine neue Diät.“, murmelte sie und schloss den Kühlschrank wieder. Kurz sah sie einmal zur Tür, darüber nachdenkend sich einige Burger zu holen, immerhin hatte sie wirklich Hunger und von Blut konnte sie nicht leben. Aber der Bund von... wie auch immer die hießen, irgendwas mit T am Anfang. Auf jeden Fall waren diese Freaks noch da draußen und jagten sie, sie konnte es also eigentlich nicht riskieren, sich draußen blicken zu lassen. Doch wenn sie verhungerte, war ihr auch nicht geholfen. Ihr Magen knurrte erneut. „Ja, ich geh ja schon.“ Sie riss die Tür auf und stampfte geradezu hinaus, wo ihr Sonnenlicht sofort in die Augen schien, ehe sie die Tür hinter sich wieder schloss. Dann machte sie sich auf zum Double-Meat-Palace, die Burger dort waren richtig lecker. Sie bemerkte nicht die Krähe, welche sie beobachtete und dann davon flog. Und so bemerkte sie auch nicht die in dreckige Lumpen gehüllte Gestalt, welche zwischen einem Müllcontainer und Säcken voll Unrat in einer Gasse kauerte, verschlagen lächelnd. - „Wie kannst du dir eigentlich ein Handy leisten?“, fragte Willow den ihr gegenüber sitzenden Charlie, während dieser auf diesem Snake spielte. „Ich meine, die sind doch teuer... oder?“ „Jepp, sind sie.“, gab er gelassen zu, mit den Schultern zuckend, nicht einmal aufsehend von seinem Spiel. „Ich hab einen kleinen Nebenverdienst.“ „Ehrlich?“, meinte sie neugierig. „Was denn?“ „Ich plündere die Verstecke von gepfählten Vampiren oder nehme ihren Staubhäufchen das Geld ab.“, antwortete er leichtfertig, als wäre es das normalste der Welt, den erschrockenen Ausdruck seiner Gesprächspartnerin und aller Anwesenden scheinbar übersehend. Wenn er sie doch wahrnahm, dann ignorierte er es einfach. „Du beklaust... Vampire?“, wollte Andrew wissen, offensichtlich erschüttert. „Ist das nicht... ähm, ein Schritt auf dem Pfad zur dunklen Seite der Macht?“ „So sehr ich die Phraseologie von Mister Wells auch für wenig bevorzugenswert halte, so muss ich ihm doch in seinen Zweifeln über die Ehrbarkeit dieser Tätigkeit zustimmen.“, mischte sich Giles ein. „Auch wenn die vorherigen Besitzer nichts mehr mit dem Geld anzufangen wissen, so ist es dennoch moralisch fraglich, es an sich zu nehmen.“ „Wieso?“, gab Charlie absolut resolut zurück, sich scheinbar nicht um die Bedenken kümmernd. „Wie sie gesagt haben Mister Giles, die Vorbesitzer werden es nicht mehr benötigen und die Opfer dieser Monster, werden wohl auch keine Verwendung mehr dafür haben. Wenn ich es nicht mache, reißen irgendwelche anderen Vampire oder Dämonen oder korrupte Polizisten das Geld an sich, damit wäre uns auch nicht geholfen.“ „Ich halte so etwas für eine Unverschämtheit!“, protestierte auf einmal der immer noch eingesperrte Dalton von seinem Käfig aus, aufblickend von seiner Lektüre, dem Meisterwerk von Herman Melville, 'Moby Dick'. „Nur die übelsten Vampire stehlen von den Überresten der unsrigen. Das tut die Dämonenmafia, die finanzieren sich so.“ „Da habt ihrs, ich tue uns auch noch einen Gefallen, indem ich das Geld nehme.“, sagte der immer noch an seinem Handy herum spielende Jugendliche. „Außerdem, was glaubt ihr denn, wie ich Andrews Wohnung finanziere?“ „Äh... ich dachte... na ja...“, stotterte Andrew unsicher, nun etwas verwirrt. „Ein... Nebenjob... oder so...“ In diesem Moment begann das Handy in Charlies Händen zu klingeln und beendete die Disskusion vorerst. „Ja, Heim für geistig Verwirrte?“ Mit einer Mischung aus Amusement und Verblüffung sahen alle Anwesenden den meist charmanten, gut gelaunten Jungen an, dessen Gesicht mit jeder verstreichenden Sekunde etwas weniger gut gelaunt aussah. „Okay, okay, ich bin gleich da. Wo bist du?“ Keiner außer ihm konnte hören was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde und niemand konnte die Stimme identifizieren, doch sein Ton und sein Gesichtsausdruck implizierten nichts gutes. „Krankenhaus? Sofort, gib mir ein paar Minuten.“ Er sprang auf die Beine und schob sein Handy in seine Tasche, dann Giles anblickend. „Ich muss weg, kleiner Notfall. Keine Angst, niemand ist gestorben.“ „Wenn es sich bei der Person welche angerufen handelt von der ich denke, dass sie es war, ist das eine Aussage, bei welcher ich mich hin und her gerissen fühle zwischen Erleichterung und Enttäuschung.“, antwortete der Engländer trocken. „Haha, sehr witzig.“ - Eine Tüte mit vier Burgern als Inhalt und einem Cola-Becher in den Händen, verließ Buffy Anne Summers den Double-Meat-Palace... und stoppte sofort, als sie die Heerscharen von Krähen sah, welche auf den umliegenden Dächern saßen und sie anstarrten. „Okay...“, murmelte sie leise, vorsichtig weiter gehend. „Liebe Vögel... nette Piepmätze...“ Als alle Vögel sich in die Lüfte erhoben und begannen wild zu krächzen, nahm sie dann doch lieber Reißaus und begann zu rennen. Als Kind hatte sie heimlich als eine Art Mutprobe 'Die Vögel' geschaut, einen der Klassiker der Horror-Filme von Alfred Hitchcock, und hatte noch Jahre später manchmal Alpträume gehabt, entsprechend unwohl fühlte sie sich in dieser Situation. Der erste Vogel kam im Sturzflug auf sie zugerast und wurde von einem Schlag abgewehrt, woraufhin das Biest wütend krächzend wieder umdrehte. Doch es dauerte nicht lange und der nächste Vogel stürzte sich auf sie, gefolgt von einem weiteren. Ihr Essen fallen lassend rannte Buffy in eine Gasse, wild um sich schlagend um die Biester von sich fern zu halten, doch es half nicht wirklich, sobald sie einen Vogel erwischte, erschienen sofort zwei neue. Innerhalb von Sekunden waren sie von schwarzen, lärmenden, krächzenden Schemen umringt, welche auf ihr einhackten, ihr versuchten die Augen aus zu picken und sie am ganzen Körper mit Schnäbeln und Krallen attackierend. „Verschwindet!“, rief sie laut und schlug immer noch wild um sich, doch ohne Erfolg. Sie konnte kaum etwas sehen und ihre Nase wurde verstopft von Federn, so dass sie gezwungen war durch den Mund zu atmen. Sich an die Wand drückend machte sie sich so klein es ging, immer noch die Vögel erfolglos abwehrend. Jeder andere Mensch hätte Panik bekommen und wäre einfach gerannt, aber Buffy wusste, dass sie keine Chance hatte den Tieren zu entkommen wenn sie lief. Ihre einzige Chance war es, durchzuhalten, so lange es ging, solange bis was auch immer dafür verantwortlich ist, dass diese Biester sie attackieren, aufgibt. Sie konnte Vampire und Dämonen bekämpfen, jeden Tag die Mächte des Bösen besiegen, also konnte sie auch einige dreckige Vögel abwehren. Sie spürte wie eines der Tiere sich auf ihrer Schulter nieder ließ und ihr ins Ohr beißen wollte, also reagierte sie blitzschnell, packte das Tier mit beiden Händen und drehte ihm den Hals um, den Kadaver dann von sich schmeißend. „Zieht Leine, Drecksviecher!!“ Wütend versuchte sie erneut einen der Vögel zu packen, erwischte einen am Flügel und ignorierte den scharfen Schnabel, welcher ihren Unterarm traf. Sofort packte sie zu und riss dem Tier den Kopf ab, doch Blut spritzte ihr ins Gesicht und traf ihre Augen, so dass sie diese Reflexartig schloss. Ihre Chance spürend verdoppelten die Vögel ihre Anstrengungen, griffen sie noch mutiger und verwegener an, pickten überall wo sie treffen konnten und stürzten sich wie ein einziges Wesen auf sie. Man konnte praktisch nichts mehr von Buffy sehen, so sehr war sie von den Tieren umgeben. Sie sah nicht, wie ein in dreckige Lumpen gehüllter Mann, sofern es wirklich ein Mann war, sich näherte und einen Dolch zog. Er wurde von den Krähen in Ruhe gelassen, sie machten ihm sogar Platz, so dass er sich ungehindert nähern konnte und im nächsten Moment vor ihr stand. Blitzschnell stach er zu und spürte, wie seine Klinge auf Widerstand stieß, aber nicht so, als wenn er wirklich getroffen hätte, mehr als wäre seine Waffe geblockt worden. Im nächsten Moment kam eine Faust aus dem Haufen an Krähen, traf den vermeintlichen Mann am Unterkiefer und versetzte diesen ungefähr zwei Zentimeter weiter nach unten. Der Getroffene fiel zu Boden, in einen Müllsack, und keuchte wütend und überrascht auf, dann war Buffy auf ihm und schlug noch einmal zu. Ein lauter Schrei ertönte, wurde aber von dem Müll gedämpft. Unterstützt von den Krähen schaffte der in Lumpen gehüllte Buffy von sich zu stoßen und wieder auf die Füße zu kommen, nur um sofort von einem Knie in die Magengrube getroffen zu werden und auf zu keuchen vor Schmerzen. „Lasst mich einfach in Ruhe!“, fauchte Buffy wütend, gerade nicht in der Lage irgendwelche altklugen Sprüche zu benutzen, sie war zu zornig dafür. Sie griff den Dolch, welcher zu Boden gefallen war, und verpasste ihrem Gegner gleichzeitig einen heftigen Tritt gegen den Kopf, welcher ihn zur Seite taumeln ließ gegen eine Mülltonne. „Schluck deine eigene Medizin!“ Dann rammte sie den Dolch vorwärts, in den Brustkorb des Kerls, welcher kurz die Wunde ansah, dann laut krächzte. Im nächsten Moment wurde Buffy nach hinten geworfen von einer Druckwelle, während ein heißeres Krächzen, noch lauter als zuvor, die Luft erfüllte und sämtliche Vögel das Weite suchten. Als Buffy die Augen wieder aufschlug, lagen vor ihr die Lumpen, der Dolch, sowie ein Ring, welcher den Angreifer als ein Mitgliedes des Bundes von Taraka auszeichnete. „Huh... ich ess nie wieder Geflügel.“ Apropos Hühnchen, sie wollte doch eigentlich etwas essen, ihre Burger konnte sie wohl in die Tonne drücken. „Ah, verdammt.“ Und sie hatte Schule, wo sie hingehen musste, wahnsinnige Dämonenkiller oder nicht, aber Snyder konnte schlimmer sein. - Charlie rauschte geradezu durch die Gänge des Krankenhauses, vorbei an Krankenschwestern und Ärzten, jegliche Rufe nicht zu laufen ignorierend. Schließlich erreichte er den Warteraum, wo mehrere Angehörige saßen sowie eine recht fertig wirkende Harmony, einen Kaffeebecher in ihren Händen anstarrend. „Hey.“, begrüßte er sie und setzte sich ihr gegenüber hin. „Ich bin so froh dich zu sehen Sen...“ Er hob eine Augenbraue und sah sie scharf an, als er bemerkte wie sie ihn ansprechen wollte. „Charlie.“, vollendete sie ihren Satz als hätte sie niemals etwas anderes sagen wollen. Sie klang müde, geschafft und erschöpft, der einzige Grund warum ihr Make-Up nicht verlaufen war, war weil sie keines trug, ihre Augen waren rotgeweint. „Was ist passiert?“, fragte er sie leise, darauf achtend dass niemand zuhören konnte. Hätte er mit Stefan oder Dawn geredet, so hätte er einfach auf japanisch geredet, doch in diesem Fall war diese Möglichkeit nicht gegeben, also musste er flüstern. //Sie muss japanisch lernen, jedenfalls genug damit man sich halbwegs mit ihr unterhalten kann.// „Ich...“ Sie schniefte, riss sich dann aber zusammen. „Ich hatte verschlafen und... und deswegen...“ „Bist du gerast.“, schlussfolgerte er richtig. Harmony nickte und schniefte erneut, ehe sie fort fuhr. „Und dann... dann hab ich... sniff... kurz... nicht aufgepasst und dann...“ Sie brach ab, unfähig weiter zu reden und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. Behutsam legte Charlie eine Hand auf ihre Schulter, diese leicht drückend. „Ist okay. Beruhig dich erstmal und dann sag mir, was passiert ist, ja?“ Harmony nickte, holte dann tief Luft und versuchte sich zu beruhigen, so wie er es gesagt hatte. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, jeweils sieben mal einatmen und ausatmen, das half um sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. „Ich hab... kurz auf die Uhr geschaut.“, gab sie dann zu, nachdem sie die Atemübung zweimal durchgeführt hatte, ihre Stimme wieder etwas sicherer. „Und dann hat es gekracht, als hätte ich einen Hund getroffen oder so und das Auto schleuderte auf einmal und dann lag sie da auf der Straße... und dann... hab ich den Notruf gerufen und...“ „Gut gemacht.“, meinte er leise. „Also, den Notruf zu wählen meine ich.“ Harmony war in Charlies Augen wie ein Hund der nach Aufmerksamkeit und Anerkennung bettelte, jedenfalls ein wenig. Wenn man ihr ab und zu dieses schenkt, dann freut sie sich wie ein kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum, so auch in diesem Fall. Sichtlich aufgebaut von dem kleinen Lob, erzählte sie weiter, was geschehen war. „Die... Sanitäter haben sie gerettet... ich muss... gleich zur... ähm, Polizei, wegen einer Aussage.“ Er nickte nachdenklich. „Lebst sie noch?“ Sie hatte bereits gesagt, dass die von ihr angefahrene eine Frau war, sowohl am Telefon als auch gerade eben. Und er hatte stark die Vermutung, dass diese Person wichtig sein würde, ob nun auf eine gute oder eine schlechte Art wusste er nicht, aber auf jeden Fall wichtig. Sie waren in Sunnydale und noch dazu in einer SI-OC-Story, das heißt, es passiert nichts einfach zufällig, so gut wie alles wird wichtig werden. Zumindest so etwas. „Ja. Sie... schläft gerade.“ „Weißt du was sie für Verletzungen hat?“ „Ähm... eine... ich denke...“ Sie zögerte, sagte dann aber: „Eine Gehirnerschütterung und zwei angebrochene Rippen.“ „Sonst nichts?“ Das war seltsam. Normalerweise trägt man wesentlich mehr mit sich davon, wenn man angefahren wird und wiederbelebt werden muss. Na gut, vielleicht hatte Harmony sie unglücklich getroffen und lediglich der Schock... „Wie schnell bist du gefahren?“ „Ähm... 60... oder so... denke ich?“ Charlie riss die Augen auf. 60 Meilen pro Stunde und sie lebte noch? Das war praktisch unmöglich, bei so einer Geschwindigkeit wäre ein Elch zu Schachschlick verarbeitet worden, ganz zu schweigen von einem Menschen. Nachdenklich ließ er sich nach hinten sinken und nickte langsam. „Geh... Geh zur Polizei und mach deine Aussage, aber sag, dass du nur leicht zu schnell gefahren bist. Und dann... Geh nach Hause, ruh dich aus. Es ist nichts passiert, nichts schlimmes jedenfalls...“ Sie sog scharf die Luft ein. „Nichts schlimmes... Nichts schlimmes passiert? Ich habe beinahe...“ +Geh.+, unterbrach er sie auf japanisch, dieses Wort zumindest verstand sie. Oder konnte es zumindest als Befehl einordnen. +Sofort.+ Für einen Moment starrte sie ihn an, ehe sie nickte und nachgab. „Danke.“, murmelte sie noch, während sie sich erhob und davon schritt. „Ach, Harm.“ „Ja?“ „In welchem Raum liegt sie?“ „Ähm... 231, glaube ich.“ „Okay, danke.“, sagte er noch, dann stand er selber auf. Sich jeweils einen letzten Blick schenkend, drehten sie sich um und ließen den Wartebereich hinter sich, sie in Richtung des Ausganges, er in Richtung der Zimmer. //227, 228... 229... 230... Ah, da ist es ja.// Er wurde nicht behelligt, während er sich den Weg durch die Gänge suchte, scheinbar interessierte sich niemand für einen jungen Mann welcher so aussah, als wenn er genau wusste was er wollte. Gelassen öffnete er die Tür und trat ein, den gesamten Raum mit einem Blick scannend, ehe er die junge Frau ansah, welche offensichtlich schlafend auf dem einzigen Bett lag. Ihr EKG piepste regelmäßig und zeigte einen starken, bestimmten Herzschlag an, ihre Atmung war regelmäßig, so dass sie wirklich einfach aussah, als wenn sie schlief. „... hätte sie nicht einen Hund anfahren können?“, murmelte er etwas beunruhigt. Zwar fehlten ihm Großteile der Erinnerung dessen, an was sich Stefan noch erinnern konnte, aber er kannte zumindest ein wenig der gesamten Story von Buffy noch. Als Charlie mit dem Dienstgrad 'Sergeant of the U.S. Air-Force' und mit zehn Jahren mehr Lebenserfahrung im Stargateuniversum gelebt hatte, lustige Zeit war das gewesen und so aufregend und vor allem die heißen Alienbabes und die Mädels in Uniformen... Wie auch immer. Auf jeden Fall hatte er die Serie 'Buffy – The Vampire Slayer' geschaut wann immer er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Das war zwar bereits mindestens zehn Universen her, aber er konnte dennoch Kendra Young erkennen, wenn er sie sah. Und er wusste auch, was sie war. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre Verfassung, nämlich lebendig und weitgehend unverletzt, Bände davon sprach, dass sie nicht normal ist. Jedenfalls im physischen Sinne. Er drehte leicht den Kopf, als die Tür aufging und ein junger Arzt herein kam, ihn zuerst gar nicht bemerkend, nur auf sein Klemmbrett fixiert. Dann sah er auf, offensichtlich etwas erschrocken, „Oh... Ich hab sie gar nicht gesehen... Tut mir leid.“, murmelte der Arzt und zögerte eine Sekunde, ehe er fragte: „Was machen sie hier?“ „Meine Schwester abholen.“, antwortete Charlie ruhig. Wenn er etwas konnte, dann lügen, darin war er ziemlich gut. Eigentlich nichts auf das er stolz sein konnte, aber in diesem Fall half es sehr viel weiter. Der Arzt sah ihn misstrauisch an. „Ihre Schwester?“ Natürlich wusste der Jugendliche worauf er hinaus wollte, den Unterschied zwischen den Hautfarben. „Schon mal etwas von Adoption gehört?“ „Oh... ach so.“ Unglaublich, wie leicht einige Leute auf so etwas hinein fielen, auch dieser typische Vertreter der Gattung 'Sunnydale Bewohner'. Oder eher, entschloss er sich, das ganze einfach hinzunehmen und jegliche Zweifel aus dem Fenster zu werfen, er erkannte eine suspekte Situation wenn er sie sah. Und in einer Stadt wie Sunnydale lernte man schnell, dass man solche Situationen einfach ignorierte und jeden machen ließ, als seine Nase hinein zu stecken, denn meistens verlor man in diesen Situationen mehr als nur selbige. Und dieser Mann arbeitete und lebte nicht nur hier, er war auch in dieser Stadt aufgewachsen, entsprechend wusste er, wann er einfach in eine andere Richtung schauen musste. „Nun, dann muss ich sie bitten einige Unterlagen aufzufüllen, es müssen einige Fragen beantwortet werden bezüglich ihrer Schwester.“ „Meine Schwester muss nur hier raus, unser momentaner Brötchengeber wäre nicht sehr begeistert darüber, wenn sie noch lange verhindert ist.“ „Verzeihung, ich denke sie verstehen nicht ganz.“, brummte der Arzt und versuchte einschüchternd zu wirken. „Irgendjemand muss die Kosten für die Behandlung übernehmen und wir müssen eine Akte mit einem Namen versehen, falls sie verstehen was ich meine.“ „Schicken sie die Rechnung an das Büro des Bürgermeisters.“, knurrte Charlie unvermittelt, offensichtlich drohend und entnervt über den Mangel an Kooperation. „Und lassen sie uns einfach gehen.“ Die Augen des jungen Arztes wurden groß wie Untertassen und er rang kurz nach Luft, ehe er sich wieder unter Kontrolle brachte. „Also... nun, aufgrund der Verfassung ihrer Schwester ist es... also.. denke ich am besten... wenn sie... einfach... Also, aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen, dass sie das Krankenhaus verlassen kann.“ „Sobald sie wach ist.“ „Natürlich sobald sie wach ist.“, bestätigte der erwachsene Mann und nickte eifrig. „Ich... nun, einige andere Patienten warten, ich werde nun gehen.“ „Tun sie das.“, murmelte Charlie und nickte zustimmend, sah ihm dann zu wie er das Zimmer etwas schneller verließ als er es betreten hatte. Er zögerte noch einen Moment, ehe er erleichtert ausatmete. Er hatte mit der Erwähnung des Bürgermeisters hoch gepokert, er hatte schlicht und ergreifend geblufft. Tatsächlich hatte er nichts in der Hand, der Arzt hätte ihn einfach hätte herausschmeißen können, noch dazu Kendra behalten können. Aber durch seinen Bluff hatte er es geschafft, das ganze zu drehen und sie heraus zu holen, auch wenn nun die Gefahr bestand, dass der Bürgermeister auf die Sache aufmerksam werden würde. //Erstmal hier heraus kommen und dann können wir uns darum kümmern.// Und das ganze besser schnell, bevor der Schwindel aufflog. Er drehte sich wieder zu der noch schlafenden Kendra um und trat auf sie zu. Im nächsten Moment schoss ihr Oberkörper nach oben, schneller als es menschlich möglich wäre, und eine Faust sauste auf Charlies Gesicht zu, im letzten Moment wich er nach hinten aus und entging knapp einem Knockout. „Jo, reg dich ab Mädel. Ich bin auf deiner Seite.“ Sie hörte nicht auf ihn sondern sprang auf, neben dem Bett landend, nur gekleidet in eines dieser lächerlichen Krankenhausnachthemden welche hinten offen waren, so dass er einen Blick auf ihre makellosen, durchtrainierten Beine werfen konnte. Aber er hatte ganz andere Sorgen, nämlich eines dieser Beine welches ihn beinahe in den Magen getroffen hätte. „Hey, hör auf, ich will nur mit dir reden.“ Er sprang über einen weiteren Kick herüber, hechtete über das Krankenhausbett und landete halb geduckt auf der anderen Seite. „Ehrlich, ich bin einer der guten.“ „Wer bist du?“, fragte sie und landete im nächsten Moment vor ihm, Faust bereit zuzuschlagen und diesmal hatte er keine Zweifel, dass sie ihn treffen würde. Und dann wäre es aus. „Ich? Oh, ich bin Charlie Welles. Und du?“ „Ich bin Kendra, die Vampir-Jägerin.“ „Trifft sich gut, ich arbeite für Mister Giles, den lokalen Wächter.“ Dass es noch eine andere Jägerin gab, erwähnte er lieber erstmal nicht. Technisch gesehen log er nicht einmal, er sah sich als freien Mitarbeiter der Scoobie-Gang an und nach Buffy, war Giles der Anführer dieser Gruppe, also arbeitete er für diesen. Rein technisch gesehen. „Und jetzt komm, wir müssen hier raus bevor sie mitbekommen, wer du bist.“ „Du hast gerade gesagt, dass du für den Bürgermeister arbeitest.“ „Das war eine Lüge um den Kerl loszuwerden.“, erklärte er und kam wieder auf die Beine, sich aufrecht vor ihr hinstellend //Sie war also wach gewesen.// Sie nickte daraufhin, scheinbar vorerst damit zufrieden. Sie schritt an ihm vorbei zu dem Stuhl auf welchem ihre Kleidung lag und griff nach ihrem Top, ehe sie auf einmal stoppte und ihn unsicher ansah, ein sehr starker Kontrast zu der Feindseligkeit, mit welcher sie ihn gerade eben noch angeblickt hatte. „Ähm... ich würde mich gerne...“ Sie senkte den Blick dann, Augenkontakt vermeidend, woraufhin er grinste. //Sie ist ja richtig süß.//, dachte er sich, innerlich lachend. //Und tolle Rückansicht.// „Ist klar, ich warte draußen.“, informierte Charlie sie und verließ den Raum dann, Hände in den Taschen. Die Tatsache, dass ihr Hemdchen hinten offen war und er gerade einen tollen Blick auf ihren Hintern gehabt hatte, vermied er lieber zu erwähnen. - „Schach.“, murmelte Stefan gelassen und setzte seinen weißen Springer so, dass er den schwarzen König schlagen konnte. Sein Gegenüber, die auf dem Bett sitzende Drusilla, beobachtete das Brett aus halb geöffneten Augen und lächelte undurchschaubar. Ob sie dies tat weil sie verlor oder weil sie etwas sah das er nicht sah, vermochte er nicht zu sagen. Sie spielten dieses Spiel gerade einmal zwanzig Minuten, ungefähr seit Spike das Versteck verlassen hatte um Angel vom Barbesitzer Willy zu erkaufen, und bereits jetzt hatte der Deutsche seine Gegnerin einmal geschlagen und stand kurz davor, es erneut zu tun. „Böses Hündchen...“, schnurrte sie dann und legte eine zierliche Hand auf ihren König, diesen dann um ein Feld verrückend. Auf ihrer Seite des Feldes sah es relativ leer aus, sie hatte den Großteil ihrer Bauern verloren und ebenso ihre beiden Türme und jeweils einen ihrer Springer und ihrer Bischöfe. Ihre Dame wiederum hatte sie bisher nur zweimal verwendet, beide male um ihren König zu decken, doch jedes mal hatte er sich wieder darum herum gemogelt. „Du darfst Mami nicht schlagen. Sonst wird sie...“ Sie sah ihn nicht an, während sie redete sondern durch ihn hindurch, als wäre er nur Glas. „... sehr böse sein...“ „Dann, Mami wird haben niemand zu spielen mit.“, erinnerte er sie ruhig. Er hatte nicht mehr wirklich Angst vor ihr, hätte sie ihn töten wollen hätte sie das bereits getan und es gab wenig, was die verrückte Vampir-Dame ihm antun konnte, was sie noch nicht getan hatte. Sein Gesicht war geschwollen, seine Schulter aus und wieder eingekugelt worden und sein T-Shirt mit Blut durchtränkt. Jede Bewegung tat ihm weh, so dass er es möglichst vermied irgend etwas unnötiges zu tun, außer um eine Spielfigur zu bewegen. Und genau das tat er auch wieder, diesmal einen seiner beiden Türme, welche er beide noch besaß. „Schach.“ „Oh... böses Hündchen...“ Er wusste nicht wieso, aber sie bestand darauf ihn Hündchen zu nennen, nicht dass er sich dagegen wehren würde, kein Grund sie unnötig zu provozieren. „Und... dummes böses Hündchen...“ Diesmal bewegte sie ihre Dame um seinen Turm zu schlagen, kostete ihn eine seiner wichtigsten Figuren. Mit einer eleganten, wenn auch sehr gebrechlich wirkenden, Bewegung ergriff sie seinen Turm zwischen Zeigefinger und Daumen und setzte sie neben dem Spielfeld ab. „Schach.“ Und im nächsten Moment hatte er ihre Dame mit seiner eigenen geschlagen. //Sie hat eine Beute gesehen und zugeschlagen wie eine ausgehungerte Schlange.// Er schauderte als ihm aufging, wie nahe diese Ausdrucksweise der Wahrheit kam. Er wusste natürlich, dass wenn er nicht aufpasste, sie ihn auch verschlingen würde, so wie sie es mit seinem Turm getan hatte, doch noch war er zu nützlich für sie. Sie war zwar verrückt, aber nicht dumm. „Ooooh...“, seufzte sie, scheinbar enttäuscht. „Hündchen schmeisst Kämpfer einfach weg... böses Hündchen...“ Sie kicherte, scheinbar über einen Witz welchen nur sie selber verstand. Er legte misstrauisch den Kopf schief und hob eine Augenbraue, weder ihrer Verfassung noch ihr selber trauend. „Hündchen opfert einfach Kämpfer... böses Hündchen... böses, kluges Hündchen...“ „Wir nicht reden über Schach, tun wir?“ Sie antwortete nicht sondern kicherte nur weiter, was nichts dazu beihalf, ihn zu beruhigen. Er hatte keine Angst vor Spike, er wusste, dass der Vampir zwar durchaus gewaltbereit war und nicht zögern würde ihn zu töten wenn er wirklich wütend werden würde, aber er war lebendig wertvoller für ihn als tot. Und Spike war ein Schläger und ein Rohling, aber ganz sicher nicht dumm. Nicht, dass die Vampirin ihm gegenüber dumm gewesen wäre, ganz sicher nicht, aber sie selber hielt sich nicht an die ungeschriebenen Regeln. Sie war verrückt, schlicht und ergreifend und je mehr Stefan ihr gegenüber saß, desto mehr wurde ihm klar, wie gefährlich sie wirklich sein konnte. -- So, Ende dieses Kapitels. Ich habe ehrlich gesagt mich vorher niemals wirklich mit Kendra beschäftigt, sie war für mich irgendwie ein ziemlich leerer, zweidimensionaler Charakter, aber in dieser Story entwickelt sie gerade ein unvorhergesehenes Eigenleben. Ich denke, ich werde sie noch etwas mehr verwenden als ursprünglich geplant. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)