Die Reisenden in Sunnydale von abgemeldet (Die bescheuertste Buffy-SI-Story aller Zeiten) ================================================================================ Prolog: Eine neue Welt ---------------------- Eine weitere verrückte Idee von mir. Ich mag Buffy-Halloween-Different-Costume-Fics richtig gerne. Und ich bin ein Fan von OCs... und SIs, das hat sich gehalten seit ich das erste mal FFs angefangen habe zu lesen. Nun ja, also warum nicht das ganze kombinieren? Genau, weil es eine schlechte Idee ist und keiner will so etwas lesen. Ich will es aber schreiben. -- Prolog: Eine neue Welt Für die meisten Menschen waren Erinnerungen etwas, das ihr Leben bestimmte. Es war eine Ansammlung von Wissen welche man durch Erlebnisse und Ereignisse angehäuft hat. Was genau eine Erinnerung ist, das ist sehr schwer in Worte zu fassen, seien wir ehrlich. Aber dennoch, per Definition ist eine Erinnerung etwas, das ein Abbild der Vergangenheit ist. Sie prägen einen und man lernt durch sie. Doch für eine winzig kleine Minderheit waren Erinnerungen sehr variabel. Genauer gesagt handelte es sich dabei um zwei Individuen, zwei Männer. Oder auch und zwei Jungs, je nach Universum. Sie selber nannten sich Dimensionsspringer oder auch poetisch 'die Reisenden', aber sie waren in vielen Welten unter vielen verschiedenen Namen bekannt. Sie kamen aus dem Nichts und blieben manchmal Wochen, manchmal nur Tage, manchmal ganze Jahre, je nachdem wie lange ER es wünscht. Wer nun genau ER war, das konnte niemand so genau erklären, aber einer der Dimensionsspringer, Charlie, nannte ihn schlicht 'Bob'. Oder eben ER. Aber was war nun eigentlich genau ER, oder eben 'Bob'. Die beste Beschreibung für ihn wäre wohl gewesen, ihn als Kind zu bezeichnen welches mit der Lupe über einem Ameisenhaufen hockte. Nur das seine Lupe nicht aus Glas bestand sondern aus Allmacht und sein Ameisenhaufen die verschiedensten Dimensionen waren. Jetzt werden sich die meisten natürlich fragen, was das nun genau mit Erinnerungen zu tun hat. Die Antwort ist recht simpel: Erinnerungen waren für die Dimensionsspringer lediglich etwas das ihnen half, sich in neuen Welten zurecht zu finden. „Oh, damn...“ Es war ein Fluch auf einer Fremdsprache gemurmelt, immer dann verwendet wenn etwas geschah, was Charlie nicht passte, womit er nicht gerechnet hatte, was unschön war oder schlicht etwas, das gefährlich sein konnte. Und meistens war es dann auch gefährlich. In diesem Fall jedoch war es weniger gefährlich, als viel mehr unerwünscht. Es handelte sich um den Moment, in welchem ein Schwung neuer Erinnerungen in seinen Kopf strömte, etwas das ihm half sich in einer neuen Dimension zurecht zu finden und zu orientieren. Aber im ersten Moment bedeutete es schlicht eins: Kopfschmerzen. Höllisch starke Kopfschmerzen. Zwar hatte er damit gerechnet und war darauf vorbereitet, aber das heißt nicht dass er es angenehm fand. Nein, tatsächlich war es jedes mal wieder ein Fluch. Und noch dazu war es ein Moment von schrecklicher Unwissenheit, ein Moment in dem er nicht wusste wo er war, wer er war und wieso er war. Jedenfalls zur Hälfte. Denn sobald sein Kopf aufhörte zu schmerzen, was nach einigen Sekunden der Fall war, waren in seinem Kopf zwei Sätze von Erinnerungen enthalten. In diesem Fall handelte es sich erstens um die Erinnerungen von Charlie Welles, geboren und aufgewachsen in einer kleinen Stadt nahe von New York. Er erinnerte sich an seinen sechsten Geburtstag, an die Geschenke und den Kuchen. Er erinnerte sich an seine Eltern, einen Vater der zu lange arbeitete aber seine Familie liebte und eine Mutter die zu viel Zeit damit verbrachte ihren Garten zu pflegen. Er erinnerte sich an Freunde, an Schule, an Weihnachten und Independence-Day. Und er erinnerte sich auch an den Umzug nach Sunnydale. Es waren schöne Erinnerungen, friedlich und idyllisch. Es gab nur ein Problem damit: Sie waren nicht echt. Und dann war da zweitens ein Satz echter Erinnerungen. Er erinnerte sich an ein Leben als Ninja, an ein Leben als Pirat, an Schlachten und Duelle, an den Nervenkitzel einen Rebellen-Abfangjäger gegen eine Formation feindlicher T-Wings zu lenken, an das Adrenalin die Mauern von Minas Tiriths gegen Orks und Trolle zu verteidigen. Er erinnerte sich daran, wie er eine Maske überzog und Seite an Seite mit Batman gegen Psychopathen und Killer antrat, wie er mit einem Schwert bewaffnet einen Drachen bekämpfte... und wie er zusammen mit Captain Jack Sparrow die Tavernen von Tortuga zerfeiert hat. Und dann waren da noch die Fetzen von unerklärlichem Wissen, Dinge die er einfach wusste ohne zu ahnen wieso und weshalb. Es war so, als hätte er Einsichten und Perspektiven gesehen, welche eigentlich unmöglich seien, aber er hatte es. Nur dass er sich nicht daran erinnern konnte. „Oh, verdammt...“ Er blinzelte. Er sprach englisch. Das hatte er vorher auch getan, aber da war es noch eine Fremdsprache gewesen, nun war es seine Muttersprache. Er blickte zur Seite und erkannte sofort die Gestalt von Stefan, dem Sohn eines Soldaten der in Deutschland stationiert gewesen war. Eigentlich hieß er weder Stefan noch kam er aus Deutschland, eigentlich war er wie Charlie ein Dimensionsspringer. Aber der Charlie Welles in ihm erinnerte sich daran, Stefan hier auf dem Flughafen kennen gelernt zu haben. Der Charlie in ihm jedoch, der ohne Nachnamen, wusste es besser. Sie kannten sich schon sehr, sehr lange. Wie lange, konnte keiner von ihnen genau sagen, sie vermuteten dass sie miteinander verbunden waren und somit sie alle zur exakt gleichen Zeit begonnen hatten zu existieren. »Ah, Sunnydale vor Halloween. Zweite Staffel von Buffy...«, murmelte Stefan und kratzte sich am nicht vorhandenen Bart. In der letzten Dimension hatte er das noch tun können, aber damals war er auch ein ehemaliger imperialer Offizier gewesen welcher sich der Rebellion angeschlossen hatte... und nicht ein sechszehnjähriger Teenager. In diesem Moment fiel es ihnen wie Schuppen aus den Haaren. „FUCK!!!“ »Verfickte Scheisse verdammt...« - Eine Packung Dougnats und vier Dosen Cola später, saßen die zwei nicht-wirklich-Teenager am Rand einer Straße irgendwo in Sunnydale, sonnten sich und genossen die Ruhe, eine seltene Sache für sie. Meistens war es so, dass wenn sie in einer neuen Dimension landeten sie ungefähr zwei Minuten Zeit hatten ehe die Hölle losbrach, sei es eine Alien-Invasion, eine nicht angemeldete Gate-Aktivierung oder ein Angriff von Orks. Manchmal waren es auch Ninjas, Marine oder Piraten, je nachdem wo sie sich befanden. Aber dennoch, es gab eigentlich fast immer die Konstante ewiger Action und weniger ruhiger Momente. „Also, was machen wir?“, fragte Charlie seinen Kumpanen und nahm noch einen Schluck von seiner Cola. „Verkleiden uns und Halloween feiern.“, antwortete Stefan in gebrochenem Englisch. Im Gegensatz zu Charlie hatte er das Problem, nicht Englisch als Muttersprache zu sprechen, jedenfalls nicht in dieser Dimension. Er musste jedes mal nachdenken wie er es genau ausdrücken musste, wenn er etwas sagen wollte und dann war es meistens auch noch falsch ausgesprochen. Aber zumindest verstand man ihn. „Warum?“ „Tust du sehen Laden dort?“ Damit deutete der blonde Deutsche auf einen Kostümladen die Straße hinab, in dessen Schaufenster groß das Schild 'Morgen: Große Eröffnung zu Halloween, Kostüme stark reduziert'. „Ja, tue ich.“, gab der Schwarzhaarige zurück. „Morgen, eine Gruppe von sehr speziellen Jungs und Mädchen werden kaufen ihre Kostüme dort und dann in Nacht, sie werden bekommen genau diese Kostüme. Du verstehen?“, fragte Stefan grinsend. „Ich kenne die Folge. Sehr beliebt für Fanfictions, dort eine Alternate-Universe-Story aus der original Handlung zu machen...“ Er stoppte mitten im Satz und blickte Stefan an. Für einen Moment kräuselte er die Stirn, ehe er nickte. „Ahh... du willst die klassische Halloween-Anderes-Kostüm-für-Xander-Sache machen?“ „Nein.“, gab dieser grinsend zurück. „Wir werden machen es ein seeeeeehr spezial Story.“ Unsicher trank Charlie noch einen Schluck Cola, ehe er mit den Schultern zuckte. „Ach, was solls. Lass es uns machen.“ -- Ich bin verrückt, ich weiß. Kapitel 1: Ja, wir haben einen Plan! ------------------------------------ Und erstes Kapitel. Verändern wir den Lauf der Geschichte Mhuahahahaha Nein im ernst, ich wollte schon immer mal eine Buffy-Story schreiben, aber irgendwie hab ich es dennoch nie getan. Bisher^^ Und wie es meine Art ist, mach ich natürlich etwas verrücktes draus. Ich muss mal wieder gestehen, dass sich das ganze hier etwas verselbstständigt. Stefan und Charlie sind natürlich die ultimative SIs, der eine sogar benannt nach mir, aber ich habe vor das ganze mehr als Parodie und mit einer Menge Humor anzugehen anstatt sie zu Gary-Stues zu machen. -- Kapitel 1: Ja, wir haben einen Plan! Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell Behörden arbeiten können, wenn man ihnen nur den richtigen Anreiz gibt. Dazu gehören auch Schulen, wie zum Beispiel die High-School von Sunnydale. Und wenn die Sekretärin in dieser Schule die benötigten Unterlagen fertig, einwandfrei ausgefüllt und dazu noch ein, gefälschtes, Schreiben vom Bürgermeister dazu gereicht bekommt, hat sie keinerlei Problem damit zwei Neuankömmlinge nach am selben Tag bereits in die Schule einzuschreiben und direkt Stundenpläne auszhändigen. In besagter Schule saß Cordelia Chase auf ihrem Platz und blickte ausnahmsweise nicht auf ihre perfekt manikürten Fingernägel oder ihre Modemagazin, sondern sah den Jungen an welcher neben dem Lehrer stand und vorgestellt wurde. Er sah nach nicht viel aus, war zu klein um gut auszusehen und seine dreckig blonden Haare waren in keinerlei erkennbarer Frisur angebracht. Er hatte eine normale Figur, nicht außergewöhnliches und bemerkenswertes an ihm, verpackt in einem schwarzen T-Shirt und Jeans. Und er trug eine Brille. Eigentlich hätte sofort ihr 'Geek-Alarm' losgehen müssen, tat er aber nicht. Dieser Junge war... normal. Er sah freundlich aus, ehrlich, mit weichen Gesichtszügen welche einen geradezu anschrien, dass er okay war und man ihn mögen musste. Aber ansonsten absolut unauffällig. Jedenfalls bevor er den Mund aufmachte weil er sich vorstellen sollte. „Moin.“, brummte er schlicht und hob leicht die Hand zum Gruß. „Mein Name ist Stefan Black. Mein Englisch ist nicht wirklich gut, ich aufgewachsen bin in Deutschland bis jetzt. Aber, ich glaube du könnt hören das.“ Einige kicherten, andere sahen ihn mit offenem Interesse an. Cordelia ließ ihren Blick kurz über ihn wandern, verwarf es aber sofort wieder, immerhin trug er genauso billige Jeans wie Loser-Harris. „Äh, gut Mister Black. Neben Miss Kendall.“ Im Augenwinkel konnte Cordelia sehen, wie ihre angebliche Freundin Harmony sich bemerkbar machte, damit der Kraut sehen konnte wo er sich hinsetzten sollte. - Andrew Wells war definitiv niemand der sehr beliebt war in seiner Schule, aber das fand er selber auch nicht verwunderlich. Er war ein Nerd, ein Fan von Science-Fiction und Rollenspielen, interessierte sich für gute Bücher und gute Filme, mochte Fantasy und sammelte Actionfiguren. Und alle wussten es. Meistens bestand sein Tag in der Schule daraus den Footballspielern auszuweichen, es möglichst unbeschadet zu seinen Kursen zu gelangen und am Ende doch irgendwo in einen Spint geschoben zu werden. Die bösartigen Kommentare der Cheerleader oder von Cordelia und ihrer Gruppe von angeblichen Freundinnen, eher Anhängerinnen, nahm er schlicht hin. Aus dem Augenwinkel betrachtete er den neuen Schüler, welcher in Kunstgeschichte neben ihm saß. Er hatte kurze schwarze Haare und hatte eine sportliche Figur, jedenfalls soweit man das beurteilen konnte anhand seiner recht weiten Kleidung. Seine Gesichtszüge waren scharf und seine blauen Augen hatten einen stechenden, festen Blick. Seine Sportschuhe waren teuer, seine blaue Hose Markenware, sein rotes Shirt ein Designer-Stück von der Firma 'Ed Hardy' und er hatte sogar einen dreitagebart, das ultimative Tool um cool zu sein. Anders ausgedrückt, er war alles das, was Andrew nicht war. Außer einem ähnlich klingenden Nachnamen hatten sie absolut nichts gemeinsam. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der neue Schüler ihn ansprach. „Hi. Charlie Welles.“, stellte er sich vor und hielt ihm die Hand entgegen. „Ähm... Andrew... Wells.“, stotterte der blonde Junge nervös und ergriff die Hand, diese kurz schüttelnd. „Hey cool, ist hast du da das Regelwerk für das neue Star Wars Rollenspiel?“, fragte Charlie auf einmal unvermittelt und deutete auf die Schultasche von Andrew, in welcher sich tatsächlich besagtes Buch befand. „Zeig nach dem Unterricht mal her.“ Vielleicht hatten sie doch mehr gemeinsam als nur einen ähnlichen Familiennamen. - Ethan Rayne lächelte. Das war keine Seltenheit, immerhin war er ein Mensch der oft Grund hatte sich zu freuen und auch jemand, der sich über kleine Dinge freuen konnte. Er freute sich, dass eine Gruppe von Kindern scheinbar die richtigen Kostüme gefunden hatten und stolz mit diesen den Laden verließen. Er freute sich, dass eine blonde attraktive Frau Anfang Vierzig mit ihrer jungen Tochter seinen Laden betreten hatte und ihn nach etwas 'spektakulärem, unerwartetem' für sich selber gefragt hatte. Und er freute sich natürlich darüber, dass eine große Menge von Menschen seinen Angeboten verfallen waren und seinen Laden geradezu gestürmt hatten. Obwohl er sich Mühe gegeben hatte, möglichst günstig zu sein und viel Werbung zu machen, hätte er nicht gedacht dass es so viele Menschen vorziehen würden bei ihm ihre Kostüme zu kaufen, anstelle des etablierten Geschäftes namens Party-Town. Er war ein wenig verwundert als ein junger Mann den Laden betrat welchen er sofort als die Art von Kunden identifizierte, welcher genau wusste was er wollte. Er hatte diesen speziellen Blick, welcher das Geschäft scannte und nach speziellen, gewünschten Waren durchsuchte, ein eindeutiger Hinweis auf einen Menschen der wusste was er wollte. „Kann ich ihnen Helfen, Sir?“, fragte der Engländer seinen neuen Kunden und ließ diesen damit herum wirbeln. Einen Moment sah der Junge, er konnte nicht älter sein als sechszehn oder siebzehn, ihn misstrauisch an, ehe er nickte. „Ja. Ich schaue nach ein schwarzen Anzug, schlwarze Krawatte, weißes Hemd. Schwarze Schuhe, eine große Pistole, ein Gewehr und ein modernes Schwert. Und Sonnenbrille. Haben sie so etwas? “ Ethan lächelte erneut. „Natürlich. Die Waffen finden sie dort drüben und einen passenden Anzug auf der gegen über liegenden Seite. Aber dürfte ich vielleicht fragen, was sie darstellen wollen? James Bond?“ „So etwas ähnliches.“ - Einige Minuten zuvor: „Okay, wie ist der Plan?“, fragte Charlie seinen Partner und blickte diesen an. „Warum tust du denken, dass ich würde haben ein Plan?“, antwortete grinsend Stefan und schob seine Brille zurecht, ehe er die Hände zurück in seine Taschen schob. „Weil du immer einen Plan hast.“, gab der Schwarzhaarige humorlos zurück. „Du bist der clevere SI von uns beiden, ich bin nur der gut aussehende, charmante und schlagfertige Kerl. Du hingegen hast das Hirn, du verstehst Sachen und bist manchmal regelrecht allwissend.“ Wie um seinen Punkt zu unterstreichend, drückte er den ausgestreckten Zeigefinger gegen eine Schläfe des kleineren Jungen. „Also, wie ist der Plan? Außer dass ich mich mit Andrew anfreunden soll, hast du noch nichts gesagt.“ Der Angesprochene grinste. „Okay. Bist du Freund mit Andrew?“ „Jepp.“ „Nur sorg dafür, dass er bekommt ein cooles Kostüm. Irgendetwas mit Kräften... so etwas wie Van Hellsing oder so.“ „Ich glaube nicht, dass irgend jemand ihn dazu kriegen wird verkleidet auf eine Party zu gehen, auch ich nicht.“, brummte Charlie. „Der Junge braucht mehr Selbstvertrauen.“ „Nicht brauch zu gehen auf Party, er nur braucht zu tragen das Kostüm.“, konterte Stefan verschlagen. Einen Moment sah sein Gesprächspartner ihn unsicher an, ehe er nickte. „Okay, das krieg ich hin. Wen sollen wir noch verändern?“ „Xander.“ „Den auf jeden Fall.“, meinte Charlie sofort. „In jeder Buffy-Different-Halloween-Costume-FF MUSS Xander etwas anderes tragen. Sowas wie... ein Ninja aus Naruto, oder Batman.“ „Gottimperator aus Warhammer 40k.“, fügte Stefan lachend hinzu. „Ich wähle für den Klassiker.“ Sein Partner grinste und nickte „Ja, okay. Denkst du, Ethan hat dieses Kostüm?“ „ER sorgt dafür. Denk ich.“ Damit sich zufrieden gebend beließ der größere es dabei. „Und... noch jemanden?“ „Dawn.“, kam sofort die Antwort von dem Blonden. „Wir sind hier in Staffel 2, Dawn existiert noch nicht.“, berichtigte sein Freund ihn. „Ach ja?“ Ohne weiter zu erklären was er damit meinte, deutete er auf ein Gespann von Mutter und Tochter welche eindeutig den Kostümladen den beiden Jungs gegenüber ansteuerten. „... Joyce und Dawn Summers...“, murmelte der Schwarzhaarige, die Familie der Jägerin erkennend. „Wie... ?“ „Alternate-Universe.“, antwortete Stefan nonchalant und mit sich offensichtlich sehr zufrieden. „ER ist ändern diese Universum.“ Grummelnd schob nun auch der größere der beiden seine Hände wieder in seine Hosentaschen. „Okay. Aber wenn Bob das schon macht, warum sollten wir es noch tun?“ „Wo würde sein Spaß dabei?“ „Hast auch wieder recht.“ - Dawn Summers fluchte innerlich und zog ein entsprechendes Gesicht, aber ihre Mutter ignorierte es. Auch das Augenrollen wurde ignoriert. „Dawn, bist du dir sicher dass du nicht...“, begann ihre Mutter mit einem Kostüm für sie in der Hand, doch die noch nicht ganz Teenagerin schnitt ihr das Wort ab. „Mum!“, rief sie, ihr Entsetzen absichtlich übertreibend. „Ich bin zu alt für ein Feenkostüm!“ Ihre Mutter zog das grauenhaft pinke Kostüm zurück und blickte zuerst dieses an, dann ihre Tochter, dann nickte sie. „Okay, tut mir leid. Ich vergess einfach wie schnell Kinder älter werden.“ Dawn verkniff sich jeglichen Kommentar und schaute stattdessen über die Kostüme welche in ihrer Größe vorhanden waren. Egal was es gab, sie wollte das genaue Gegenteil von der Art Kostüm haben, wie Buffy es sich aussuchen würde, welche ja laut ihrem Tagebuch sich verkleiden würde als eine Adelige wie sie einige hundert Jahre zuvor noch herum liefen. Nicht dass Dawn im Tagebuch ihrer Schwester lesen würde. Jedenfalls nicht, wenn dieses verschlossen war. Sie hatte höchstens einmal einen Blick drüber geworfen als es offen herum lag. Zwar in der Schublade von Buffys Nachttisch, aber trotzdem offen. Wie auch immer, dieser Vorsatz bedeutete: Kein Feenkostüm, kein Prinzessinenkostüm, keine süßen, netten Kostüme aller Art. Sie war immerhin keine sechs Jahre alt sondern fast zwölf, alt genug um ein RICHTIGES Kostüm zu tragen. Nur zwei Meter entfernt stand ein schwarzhaariger Junge aus der Nähe von New York und beobachtete mit Argusaugen, was die kleine Schwester der Jägerin tat, darauf achtend weder von ihrer Mutter, noch vom Besitzer des Geschäftes, noch von ihr selber bemerkt zu werden. Er wusste, dass es seine Aufgabe war das Mädchen dazu zu bringen irgend etwas 'verdammt cooles', wie Stefan es bezeichnet hatte, auszuwählen. Sein Partner wäre wesentlich besser für diese Aufgabe gewesen, er war derjenige welcher schnell auf Ideen kam und Improvisationstalent besaß, aber durch die leider vorhandene Sprachbarriere war diese Möglichkeit so gut wie ausgeschlossen, es wäre schlicht zu auffällig gewesen. Und offensichtlich brauchte er auch nicht helfen, denn sie hatte auch so etwas gefunden und als cool identifiziert, das eigentlich NICHT für jemanden in ihrem Alter gedacht war. Sie stürzte mit dem Ausdruck einer Jägerin welche ihre Beute packte nach vorne und riss sich das Kostüm unter den Nagel, als hätte sie Angst irgend jemand anderes könnte es ihr wegschnappen. //Mission erfüllt.//, dachte er zufrieden und erlaubte sich ein siegessicheres Lächeln. Nun noch ein Kostüm für sich finden und dann Andrew davon überzeugen, sich ebenfalls eines zu holen. Und dann konnte die Show starten. Er sah wie sein Partner am Ausgang auf ihn wartete eine große Tasche am Arm hängend. //Mal sehen, was will ich denn haben?// Im Gegensatz zu Stefan, welcher scheinbar genau gewusst hatte was er sich aussuchen musste, Charlie vermutete dass Bob ihm eine Eingebung 'geschenkt' hatte, war er selber ziemlich ratlos. Jedenfalls, bevor sein Blick auf etwas fiel, das er unbedingt haben wollte. Hätte jemand in diesem Ort ihn gekannt, dann hätte wohl niemand ihn mit so einer Art von Kostüm in Verbindung gebracht. - „Ich hoffe du weißt, was du tust.“, murmelte Charlie mit einem Blick auf seinen Partner, welcher neben ihm her schritt. Beide trugen große Taschen mit ihren Kostümen „Ich hoffe das auch.“, erwiderte dieser grinsend. „Aber jetzt ist es zu spät um um zudrehen.“ „Ich weiß.“, stimmte der Schwarzhaarige zu. „Ich muss noch zu Andrew, ihn überzeugen mitzumachen. Und was machst du bis heute Abend?“ „Schlaf nachholen.“, antwortete Stefan, immer noch offensichtlich sehr gut gelaunt. „Ich habe nicht gehabt viel heute Nacht.“ „Was hast du getrieben die Nacht?“ Für einen Moment blieben beide stumm, ehe er angebliche Deutsche seinen Freund ansah. „Du weißt, warum alle bei Ethans kaufen ihre Kostüme?“ „Ja, weiß ich.“, gab Charlie zurück. „Party-Town, der einzige andere Laden in der Stadt, ist diese Nacht abgebrannt...“ Er stoppte mitten in der Bewegung, sah entsetzt den kleineren Jungen an und machte den Mund mehrmals auf und zu. „Du...“ „Ich mich erinnere wie man Brandbomben baut.“, gab dieser nickend zu. - Alexander Lavelle Harris, von seinen Freunden nur Xander genannt, hatte keinen guten Tag. Es war Halloween und er musste auf Geheiß des Trolls, auch bekannt als Direktor Snyder, Babysitter spielen. Damit fielen seine eigenen Pläne für den Abend ins Wasser, auch wenn diese nur aus Horror-Filme schauen und Twinkies essen bestanden hatten. Dazu kam, dass jeder in der Schule ihn für einen Waschlappen hielt weil Buffy ihn gegen Larry verteidigt hatte, so dass nun jeder dachte er würde Mädchen für sich kämpfen lassen. Und um den ganzen Tag endgültig zur Hölle fahren zu lassen, gab es nicht ein einziges Gewehr mehr in dem Kostüm-Laden. Damit hatte sich sein Plan zum 'Ein-Dollar-Kostüm-König' zu werden in Luft aufgelöst. Die Idee war einfach gewesen: Ein günstiges Gewehr kaufen und dieses zusammen mit der alten Soldatenuniform seines Großvaters verwenden. Aber ohne Gewehr, kein Kostüm. Und sein Budget reichte nicht aus, um sich großartige Anschaffungen leisten zu können. Im Vorbeigehen hörte er wie Willow vor Begeisterung über Buffys Kostüm beinahe quiekte. Er überhörte nur halb wie seine blonde Freundin fragte, ob es Angel gefallen würde und er hatte augenblicklich das Bedürfnis, vor Frustration zu brüllen. //Hallo, versteht sie nicht, dass das nur schief gehen kann? Vampir und Vampir-Jägerin? Bin ich der einzige, der versteht wie falsch diese Konstellation ist?// „Irgend etwas bestimmtes das sie suchen?“ „Gyah!“ Xander wirbelte herum und machte augenblicklich einen Schritt nach hinten. „Machen sie das nie wieder! Schon gar nicht in dieser Stadt.“ Der Mann welcher ihn angesprochen hatte, offensichtlich der Besitzer des Geschäfts, wirkte ein wenig verwirrt, nickte aber. „Es tut mir leid, es war nicht meine Absicht sie zu erschrecken.“ „Schon okay.“ „Also, kann ich ihnen helfen?“, fragte der Mann, er hatte einen englischen Akzent und erinnerte Xander sofort an Giles wenn auch nur wegen diesen Akzents, und lenkte das Gespräch zurück auf das eigentliche Thema. „Nun, da mein Budget sehr knapp ist und mein eigentlicher Plan nicht umsetzbar ist, denke ich nicht wirklich dass...“ Seine Worte wurden ihm mit einem bestimmten Ton und einem freundlichen Lächeln abgeschnitten. „Unsinn mein Junge. Ich werde nicht zulassen, dass an diesem Tage unzufriedene Kunden mein Geschäft verlassen. Ich mach ihnen ein Vorschlag: Suchen sie sich etwas aus, egal was, und sie bezahlen fünf Dollar, wenn sie es morgen zurück bringen. Und wenn sie es behalten wollen, zahlen sie fünfzig Dollar.“ Für einen Moment dachte Xander darüber nach ihn zu fragen ob er das ernst meinte, ehe sein Verstand einsetzte. Warum solch eine Chance wegwerfen? „Deal.“ Offensichtlich zufrieden einen weiteren Kunden glücklich gemacht zu haben, schüttelte der Besitzer kurz mit ihm die Hände und lächelte sanft. „Nun, fühlen sie sich frei mein Refugium zu erkunden und zu nehmen was ihnen auch immer gefällt.“ Xander konnte nicht anders, als zu grinsen. „Danke Sir.“ Einen Moment später ließ er seinen Blick über die Auslagen streifen und schritt herüber zu den Waffen welche noch da waren, als sein Auge etwas sehr großes ins Auge fasste. //Ist das...// Sein Mund klappte auf, dann klappte er wieder zu. //Das kann nicht... unglaublich... das ist wirklich... Wie kann das... Bei Stan Lees Klopapier und George Lucas Kaffeetasse, das ist wirklich...// - „Hast du dir bereits etwas ausgesucht, Willow?“, fragte Buffy und sah von dem Kostüm welches sie für sich in Anspruch genommen hatte auf zu ihrer Freundin. „Ich gehe mit einem guten alten Klassiker.“, antwortete diese und hielt stolz ihr Geister-Kostüm hoch. „Huhh... Willow, du vergisst den Geist von Halloween.“, seufzte Buffy auf. „Uhm... gratis Süßigkeiten?“ „Nein, nicht gratis Süßigkeiten, auch wenn die ein schöner Nebeneffekt sind.“, erklärte die Blondine ihrer Freundin. „Es geht darum sich als jemand oder etwas komplett anderes zu verkleiden. Du weißt schon, wild werden!“ Willow sah nicht überzeugt aus. „Ich weiß nicht Buffy... Wild ist bei mir gleich Spaz.“ „Willow. Du stehst hier inmitten von Millionen toller Kostüme und du entscheidest dich für ein Bettlaken! Das ist ein Sakrileg!“ „Also... ich... schau mal was ich noch finden kann...“ - Ein Feuer. Mist. Es war so, als hätte irgend jemand ein Feuer gelegt nur um zu verhindern, dass sie, Cordelia Chalse, genau das Kostüm abholen konnte welches sie vorbestellt hatte. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als den einzigen anderen Laden aufzusuchen, welcher Kostüme zur Auswahl hatte. „Kann ich ihnen behilflich sein, Miss?“ Sie wusste nicht wie dieser Kerl es gemacht hatte, aber er war praktisch direkt vor ihr aufgetaucht obwohl er Sekundenbruchteile zuvor noch nirgendwo zu sehen gewesen war. „Ja, können sie. Ich brauche ein Kostüm. Ein gutes. Geld spielt keine Rolle.“, antwortete sie knapp. Wenn er davon beeindruckt war, dann zeigte er es nicht sondern lächelte schlicht ein Verkäuferlächeln. „Absolut kein Problem. Ich bin zwar nicht mehr so gut ausgestattet wie noch vor einigen Stunden, aber ich kann ihnen gerne unsere speziellen Angebote zeigen. Irgendwelche speziellen Vorlieben?“ Er blieb diplomatisch, das musste man ihm lassen. „Etwas das sexy aber nicht anzüglich ist, ausgefallen aber nicht freaky, hip aber originell.“ Es war mehr eine Herausforderung denn eine Beschreibung eines Wunsches, aber er schien diese anzunehmen. „Ich denke, ich habe genau das richtige für sie Miss.“ Einen Handgriff später sah sie vor sich etwas, das ihrem gewünschten Kostüm von Party-Town erstaunlich nahe kam. „Gefällt es ihnen?“ „Gekauft.“ - „Du gehst da jetzt sofort rein und kaufst dir ein Kostüm Junge!“, fauchte ein besonders Furcht einflößender Charlie Welles seinen neuen besten Freund an. „Ich gehe heute Abend auf die Halloween-Party im Bronze und du kommst mit! Ende der Disskusion!“ Offensichtlich war die Bekanntschaft mit Charlie ein zweischneidiges Schwert für Andrew Wells. Einerseits gab es nun einen Jungen in seinem Bekanntenkreis, welcher ebenso wie er eine Vorliebe für Science-Fiction und Fantasy hatte, der Rollenspiele spielte, oder zumindest kannte, und Action-Figuren cool fand. Er hatte sogar eine Rede darüber halten können warum Captain Picard in keiner Weise Captain Kirk unterlegen war, was ihm die ewige Bewunderung von Andrew eingebracht hatte. Aber nun standen die beiden zusammen vor dem kuriosen neuen Kostüm-Shop und Andrew wurde gezwungen ein Kostüm zu kaufen. Nicht dass er nicht wollte, das ganz sicher nicht, aber auf eine Party gehen? Er schluckte bei dem Gedanken daran. Natürlich wollte er gerne, aber wer würde ihn schon hinein lassen? Vor allem, wenn er sich als etwas verkleiden konnte, was er als cool empfand. „Ich... na ja...“ „Andrew, mein junger Padawan, du musst noch einiges lernen.“, meinte Charlie grinsend und gab seinem Kumpel einen leichten Schubs gegen die Schulter. „Such dir etwas aus, mit dem man dich absolut nicht erkennt und geh heute Abend feiern. Niemand weiß dass du es bist, niemand sieht dich als Nerd oder Geek heute Abend an. Du könntest als Master Chief verkleidet dort auflaufen und das wäre nicht lchhaft, sondern geil. Also mein junger Padawan, gehe hinein und möge die Macht mit dir sein.“ Immer noch unschlüssig trat Andrew von einem Fuß auf den anderen. Es klang wirklich verlockend was sein neuester Freund, und coolster Echt-Welt-Freund, ihm sagte. Der Plan war gut, so gut wie die Pläne für die Invasionspläne welche das Dominion in Staffel 6 Folge 19 von 'Star Trek: Deep Space Nine' für den Angriff auf die Erde ausgearbeitet hatte, zu sehen auf einem Datapad hinter der eigentlichen Szene. Ansonsten war die Folge nicht so gut, aber die Pläne waren interessant. „Aber... wenn mich doch jemand... erkennt...“, murmelte er verlegen. „Keine Widerrede, du kommst mit!“ Mit einem überraschend starken Griff packte Charlie den etwas kleineren Jungen am Handgelenk und zog ihn herein. Sich seinem Schicksal ergebend, gab Andrew jeglichen Widerstand auf und folgte hinein. Der Verkäufer bedachte die beiden kurz mit einem fragenden Blick, doch Charlie winkte ab und kurz darauf standen die beiden Teenager schon vor der Abteilung für Filmkostüme. Der Umhang von Superman hing neben den Waffen von Robin Hood, Batmans Anzug befand sich hinter den Roben von Darth Vader und die Uniform von Captain Kirk reihte sich ein mit einer klingonischen Rüstung. //Stefan hatte Recht gehabt.//, dachte Charlie sich und beobachtete grinsend, wie Andrew sich auf die Auslage stürzte wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum welches seine Geschenke auspacken durfte. //Er braucht nur einen Schubs, den Rest erledigt seine Geekiness von alleine.// Er grinste, er konnte gar nicht anders. Er mochte Andrew wirklich. Er war ein netter Junge, schüchtern und ein wenig verschroben, aber er kannte alle Folgen von Star Trek und fast alle Dialoge aus den alten Star-Wars Filmen auswendig. Und er mochte Rollenspiele, was Charlies Ansicht nach ziemlich cool war, man konnte kaum cooler werden. Und ja, er wusste ziemlich gut dass ihn das zu einem Nerd machte. Aber man kann auch gar nichts anderes werden, wenn man nicht nur Filme mit Drachen und Elfen sieht, sondern auch tatsächlich solchen über den Weg läuft. Er hatte sich mit Aliens geprügelt und sich von chinesischen Martial Artists verprügeln lassen, hatte zugesehen wie Billy the Kid sich ein Duell um Zwölf Uhr Mittags mit einem Sheriff geliefert hat und mit Robin Hood zusammen den Sherwood Forest unsicher gemacht... in Strumpfhosen. Und verdammt noch mal, er liebte jede Minute davon. Andrew war genau das, was er selber wäre, wäre er nicht ein SI gewesen. Jepp, er mochte den blonden Geek wirklich. Rollenspiele, europäischen Mittelalterrock hören, Fernsehserien schauen, Poster von Seven of Nine und Captain Jonathan Archer im Zimmer aufgehängt haben und eine Erstauflage des ersten limitierten Star-Wars-Fancomics von 1979, natürlich noch eingeschweißt, besitzen. Schlichtweg toll. „Denkst du das passt mir?“, fragte dieser ihn auf einmal und hob eine schwarze Robe hoch. „Ich meine der neue Film ist soooo cool und die Kämpfe und die Raumschiffe und er ist so cool wie er das erste mal auftaucht und...“ //Ooooohhh wow...// „Es passt, denke ich. Nimm es mein Schüler, das ist die Ausgeburt von Coolness schlechthin.“ „Ja, sofort Meister.“, grinste Andrew freudig. Er wirkte auf einmal wie eine ganz andere Person. Weg waren Unsicherheit und Bedenken was andere über ihn sagen würden, er war wie ausgewechselt. Sogar sein Gang war ein anderer, er sah sich nicht mehr nervös um auf dem Weg zur Kasse sondern trat eine Spur fester auf und hatte seine Augen fest auf sein Ziel gerichtet. //Muss daran liegen, dass er in seinem Element ist.//, dachte Charlie sich lächelnd. //Junger Padawan, diese Nacht wird dein Leben verändern.// „Charlie, kann Jonathan auch mitkommen?“, fragte der Übergeek auf einmal und wirbelte wieder herum. „Ich habe gerade DAS Kostüm für ihn gesehen, das würde ihm so total passen, keiner würde ihn erkennen und ich bezahle es auch erstmal, das wäre echt cool und außerdem ist er ein Fan der Bücher...“ Mit einer gehobenen Hand brachte der angebliche New Yorker ihn zum Schweigen und grinste ihn an. „Mach einfach mein junger Padawan, es ist dein Geld und ich würde mich freuen, einen weiteren Schüler unter meine Fittiche nehmen zu können.“ Als er aber sah WELCHES Kostüm Andrew auswählte, fragte er sich selber: //Okay, danach werde ich mich definitiv fragen wer wen unterrichten wird.// - »Ich liebe Halloween.«, kicherte ein zufrieden grinsender Stefan Black und rieb sich die Hände, während er sich selber im Spiegel betrachtete in seinem halb angezogenen Kostüm. »Nicht dass ich zuvor schon eines gefeiert hätte, aber dieses hier wird definitiv das beste aller Zeiten.« Die Pistolenattrappe in das dafür vorgesehene Holster unter dem Arm schiebend schnappte er sich sein schwarzes Jacket und streifte es über. »Gott seh ich geil aus.« Sich noch einmal im Spiegel betrachtend konnte er nicht anders als zu grinsen. Schwarze Schuhe, Check. Schwarzer Anzug, Check. Schwarze Krawatte, Check. Weißes Hemd, Check. Schmuckloses Schwert, Check. Überdimensional große Pistole, Check. Schnittige Sonnenbrille, Check. »Showtime.« Mit diesen Worten setzte er sich die Sonnenbrille auf und machte sich auf den Weg zum Bronxe, wo er sich mit Charlie treffen wollte. Obwohl er nicht genau wusste ob er noch dort ankommen würde oder vorher die Hölle losbrechen würde, hatten sie abgemacht sich dort zu treffen, für den Fall dass die Zeit noch reichen sollte. Und wenn nicht, dann war das auch okay. Er sandte einen Blick nach oben zum Himmel als er das Haus verließ, als würde ihn jemand von dort aus beobachten. Tatsächlich war die Perspektive DIESEN speziellen Beobachters äußerst selten von direkt oben, das war keine gute Ansicht, aber es fühlte sich einfach richtig an ein so mächtiges Wesen im Himmel zu erwarten, als würde man die Ausdrucksweise 'höheres Wesen' wörtlich nehmen. »Also mein Bester, ich hoffe du weißt was du tust. Immerhin bist du dafür verantwortlich, dass ich mich in diesen rassistischen, faschistischen, skrupellosen Drecksack verwandeln werde.« Anstelle einer Antwort zu erhalten, strömten Empfindungen und Bilder in seinen Kopf, Bobs Art zu kommunizieren, was er sowieso schon äußerst selten tat. Meistens setzte ER seine beiden Hauptdarsteller nur in einer Situation ab, gab ihnen ein Szenario und ließ sie selbst den Rest heraus finden ohne sich einzumischen. In diesem Fall aber hatte er es bereits getan, als er Stefan dazu gebracht hatte sich ein spezielles Kostüm auszuwählen. Die neueste fremde Empfindung in Stefan beruhigte ihn nicht gerade, obwohl sie sich am besten mit 'Alles wird gut.' übersetzen ließ. Doch wenn ER so etwas mit einem breiten, nicht wirklich vorhandenen aber spürbaren, Grinsen mitteilte, dann war es meistens sarkastisch gemeint. - Eigentlich waren Jonathan Levinson und Andrew Wells keine echten Freunde. Obwohl sie die gleichen Interessen hatten und beide in der 'Nahrungskette' der High-School auf der gleichen Stufe standen, ganz unten, waren sie niemals Freunde geworden. Sie wussten beide nicht wirklich wieso, vielleicht lag es an Andrews großem Bruder Tucker, welcher scheinbar ebenso viel Spaß daran hatte Jonathan zu mobben, wie jeder andere auch. Deswegen konnte er sich auch nicht wirklich erklären, wieso Andrew einige Stunden zuvor vor seiner Haustür, beziehungsweise der seiner Eltern, gestanden hatte, ihm ein super geniales Kostüm in die Hand gedrückt hatte und ihm erklärt hatte, dass er zusammen mit diesem coolen neuen Schüler Charlie auf eine Party gehen würde. Und Jonathan war auch eingeladen. //Vielleicht ist es ja wirklich ernst gemeint.//, dachte er sich, die schwer aussehenden Eisenhandschuhe betrachtend. In Wirklichkeit waren diese Dinger weder schwer noch aus Eisen sondern aus Kunststoff, sie sahen aber ziemlich echt aus. Durch einen speziellen Aufsatz, welcher auf den Schultern saß, wirkte er um einen Kopf größer, die weite, zerschlissene Robe verdeckte seine wahre Figur. Zunächst hatte er vermutet Andrew wollte ihm nur einen Streich spielen, aber als er das Preisschild an dem Kostüm gesehen hatte, hatte er das verworfen. Niemand würde einhundert Dollar ausgeben nur um ihm einen Streich zu spielen. Vielleicht meinte Andrew er es ja wirklich ernst. //Ist kein Date mit Harmony, aber zumindest eine Steigerung.// Das einzige was er nun noch tun musste, war seine Eltern davon überzeugen, dass seine kleine Schwester keinen Babysitter brauchte und er auf diese Party gehen durfte. - „Buffy, bist du fertig?“, fragte Joyce Summers und steckte ihren Kopf in das Zimmer ihrer ältesten Tochter. Diese antwortete nicht sondern sah bloß ihre Mutter mit einem lächelnden Gesicht an. Worüber sie so extrem gut gelaunt war konnte Joyce nicht genau sagen, immerhin hatte ihre Tochter ihr davon berichtet wie der bösartige Troll Schuldirektor Snyder sie dazu gezwungen hatte, Wächter für die jüngeren Kinder zu spielen und wie wütend sie darüber war. //Ich hoffe nur sie hat kein Date.//, dachte sie sich. Aber vielleicht war sie auch einfach nur glücklich über ihr Kostüm, ein wunderschönes Gewand einer adeligen Dame. „Mum, ich krieg das Kleid nicht zu...“, murmelte sie mit einem fröhlichen Lächeln. „Würdest du vielleicht einmal?“ „Natürlich Schatz.“ Geradezu herüber gleitend zu ihrer Tochter griff sie die Rückseite von Buffys Kostüm und verschnürte die dort angebrachten Verschlüsse. „Dieses Kleid ist definitiv nicht dafür gemacht, alleine angezogen zu werden.“ „Ja Mum.“, meinte die Teenagerin. „Was hast du eigentlich an, Mum?“ Vor ihrer Tochter eine langsame Drehung vollführend damit sie sich das Gewand genau ansehen konnte, antwortete Joyce: „Gefällt es dir? Irgend jemand kam auf die Idee aus dem Eltern-Sprechtag ein Kostümfest zu machen.“ - Zwischen den Dimensionen war ein Niesen zu hören. - Buffy betrachtete ihre Mutter mit einer Mischung aus Emotionen. Diese Kleidung sah an ihrer Mutter einfach absolut falsch aus. Sie war Joyce Summers, die liebenswürdigste, freundlichste, großherzigste Frau auf der ganzen weiten Welt und vor allem ihre Mum. Sie war nicht dafür gemacht, schmucklose schwarze Roben zu tragen. Und wenn sie richtig sah, hatte diese Robe sogar eine Kapuze welche ihre Mutter aber noch nicht angelegt hatte. Aber wie hatte sie es selber gesagt? Halloween war dafür da um wild zu werden, also durfte auch ihre Mum es. Das heißt aber nicht, dass es ihr gefallen musste. „Es ist... überraschend.“, meinte sie dann so diplomatisch sie konnte. In diesem Moment wirbelte Willow, welche ihr Make Up im Badezimmer angelegt hatte, zurück in das Zimmer und klammerte sich geradezu an Buffy. „IchkanndasunmöglichtragendasistvielzuentblösendundjederkannmichsehenundXanderauchund...“ „Willow!“, unterbrach die blonde Jägerin ihre beste Freundin. „Atmen.“ Nickend holte die rothaarige erst einmal Luft, ehe sie wieder begann. „Buffy, ich kann unmöglich dieses Kostüm tragen. Ich sehe aus wie eine Bordsteinschwalbe.“ Die Blondine lächelte nur verschmitzt. „Willow, du siehst toll aus, wirklich. Nichts falsch an deinem Kostüm, es sieht wirklich gut aus.“ Joyce wollte gerade antworten, als es an der Tür klingelte und man einen lauten Schrei von Dawn hörte: „ICH GEH SCHON!!“ „Eeep!“, quieckte Willow erschrocken auf. „Das ist Xander! Er darf mich nicht sehen!“ „Doch, darf er.“, antwortete eine lachende Buffy, welcher das ganze eindeutig zu viel Spaß machte. - „Persona se corpum et sanguium commutandum est.”, murmelte Ethan Rayne. Er befand sich in einem der Hinterzimmer seines Geschäfts, vor ihm eine doppelgesichtige Statuette von Janus, dem Gott des Chaos. „Vestra sancta praesentia concrescet viscera. Janus! Sume noctem!” Ungesehen von ihm, aber nicht unbemerkt, strömte für einen kurzen Moment Energie durch die Statuette, breitete sich über den Raum aus und darüber hinaus. Über der Stadt nahm der Wind an Kraft zu und trug die Magie hinaus, suchend, findend und Dinge verändernd welche nicht verändert werden sollten. Erschöpft keuchend schlug der Engländer die Augen auf. „Showtime.“ -- So, und nun dürft ihr raten, als welche Figuren sich die Personen verkleidet haben. Ich habe jedes mal Hinweise gegeben welche nicht total verratend sein sollten, aber wir werden sehen wie eindeutig ich war. Nur bei Stefan nicht, der ist als ein anderer OC von mir verkleidet, den kennt aber wirklich niemand. Und wie gesagt, Charlie und Stefan sind eigentlich zusammen absolute Gary-Stues. Der eine ist klug, verschlagen und weiß Dinge die er nicht wissen sollte, der andere ist cool, gut aussehend und charmant. Jetzt fehlt noch die schreckliche Vergangenheit, welche sie nicht haben da es SIs sind und keine normalen OCs, und die Superkräfte... welche sie jetzt ja kriegen. Kapitel 2: Master Harris und viele dunkle Gestalten --------------------------------------------------- Attacke, fangen wir mit dem Klassiker an. Ich konnte einfach nicht widerstehen einigen der 'normalen' Charaktere coole Kostüme zu geben, schon alleine um da richtig Action rein zu bringen. Und im ernst, wer will nicht sehen wie Spike von einem Badass-Charakter, wie zum Beispiel dem Terminator, verdroschen wird. Ist doch cool, oder? Wie auch immer, es ist auf jeden Fall für mich spaßig. -- Kapitel 2: Master Harris und viele dunkle Gestalten Sein Kopf schmerzte. Das war seltsam, er wusste nämlich nicht woher. Er konnte sich nicht daran erinnern, am Kopf getroffen zu werden. Sowieso waren seine Erinnerungen nicht in Ordnung. Für einen Moment hatte er das Bedürfnis nach einem Twinkie, doch er schob diesen Gedanken sofort beiseite. Was ist ein Twinkie? Sein Sinn für Gefahr meldete sich, zusammen mit seinem im Helm eingebauten Radar. Die Umgebung explodierte praktisch vor Leben, auch wenn er sich nicht erklären konnte wieso er hier war und wieso ihm alles weh tat. „Cortana?“ Er erhielt keine Antwort, nur entferntes Brüllen und Kreischen und Schreien, als würde eine Horde Grunts eine UNSC Kolonie verwüsten. Augenblicklich riss er die Augen auf, seine Sorge um Cortana, seine Unwissenheit und seine Schmerzen vergessend. Er sprang auf die Füße, entgegen der Proteste seiner Muskeln und Knochen, und griff sich sein Sturmgewehr welches glücklicherweise direkt neben ihm gelegen hatte. Um ihn herum tobte das reine Chaos. Kleine Aliens verschiedenster Formen und Farben, welche nur entfernt an Grunts erinnerten, tobten durch eine Landschaft welche Aufgrund ihrer Architektur und ihrem Aufbau nach einer menschlichen Siedlung aussah. Menschen schrien entfernt, kleine Aliens verwüsteten die Vorgärten und Straßen und panisch liefen Leute durch die Gegend. In seinem Kopf rasten die Fragen. Wie ist er hierher gekommen? Wo war er überhaupt? Wieso hatte er keinerlei Erinnerung daran was hier vor sich ging? Und wo war Cortana? Er schob die Fragen beiseite als eine Gruppe von Grunts, oder zumindest bezeichnete er sie aufgrund der Größe als Grunts und da ihm kein passenderer Name für diese Wesen einfiel, auf ihn zustürmten. Mit routinierter Präzision hob er sein Sturmgewehr und richtete dieses auf auf die Gruppe von Aliens. „NEIN, NICHT!!!“ Er wirbelte herum und erblickte eine junge Frau mit roten Haaren und sehr enthüllender Kleidung, welche panisch auf ihn zugerannt kam. Scheinbar hatte sie ihn angesprochen, so wie sie auf ihn zuhielt. „Xanderichbinsofrohdichgefundenzuhaben!JederverwandeltsichinseinKostümunddieKinderlaufenAmokundichbineinGeistundkanndurchDingegehen...“ Sie stoppte erst, als sie erschrocken inne hielt. „Und ich muss nicht mehr atmen.“ Master Chief hätte wohl geblinzelt, aber es war hinter seinem goldenen Visier nicht zu erkennen und deswegen gab er sich nicht die Mühe, irgendwelche Emotionen zu zeigen. Und wie er es verfluchte, dass Cortana scheinbar inaktiv war, sie hätte diese Sprache wohl verstanden. „Miss, wo befinde ich mich?“ „Ähm, Xander, ich bins. Willow.“, sagte sie hastig und scheinbar besorgt, doch Master Chief konnte sich nicht erklären wieso. „Miss, sie müssen mich verwechseln. Ich bin Master Chief Petty Officer John-117. Und nun muss ich einige Aliens töten, einen Moment.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder herum und nahm augenblicklich ein besonders nerviges, kleines Wesen mit vier Armen und überdimensionalen Ohren ins Visier, nur um sofort wieder unterbrochen zu werden. „NEIN!!!“, schrie die junge Frau, eher ein Teenager und daher ein Mädchen, und stellte sich vor ihn. Das selber erstaunte ihn weniger, als dass sie einfach durch ihn hindurch glitt und vor ihm erschien. „Das sind nur Kinder! Sie sind von ihren Kostümen besessen, so wie du Xander!“ Das wäre eine Erklärung, wenn auch eine sehr weit hergeholte und absolut unsinnige. Aber besser als keine. Dennoch, wenn sie recht hatte würde er Unschuldige töten. Sein Verstand sagte ihm, dass es Aliens waren welche eine Gefahr darstellten, doch wenn auch nur die geringste Chance bestand dass es wirklich nur Kinder waren, dann konnte er nicht riskieren sie zu verletzen oder gar zu töten. Nickend, um ihr zu signalisieren dass er sie verstanden hatte, schritt er vorwärts und schleuderte mit einem mächtigen rechten Schwinger eines der vermeintlichen Alien-Kinder mehrere Meter durch die Luft. Es half nicht wirklich die Meute zu bekämpfen, aber es gab ihm eine gewisse Befriedigung und zumindest gab der kleine Mistkerl welchen er getroffen hatte Fersengeld. Damit zufrieden drehte sich Master Chief wieder zu dem Mädchen um. „Warum können sie durch mich hindurch gehen? Was sind sie, ein Hologramm?“, fragte er misstrauisch. „Nein! Ich bins, Willow, deine beste Freundin!“, versicherte die Rothaarige ihm, langsam sichtlich verzweifelnd. „Ich war als Geist verkleidet!“ „Mir ist keine Zivilistin mit dem Namen Willow bekannt.“, sagte er ernst. „Und als Geist von was bitte?“ Sie wollte gerade antworten als sie erneut aufschreckte, scheinbar war ihr etwas eingefallen. „Oh mein Gott, wir müssen Buffy finden. Sie ist hilflos!“ Master Chief, oder Xander wenn das Mädchen recht hatte auch wenn er das bezweifelte, nickte erneut. Sie war bisher die einzige Person welche zumindest mit ihm reden konnte, auch wenn die Tatsache dass sie scheinbar ein Geist war doch mehr als merkwürdig war, so dass sie sein bisher einziger Anhaltspunkt war. Und vielleicht konnte er von ihr, oder diesem Buffy-Charakter, erfahren wo er war und warum er hier war, denn so wirklich überzeugt war er von der Behauptung ein verkleideter normaler Mensch zu sein nicht. „Zeigen sie den Weg, Miss.“ „Okay.“ Für einen Moment schien es so, als wenn sie losrennen wollte, ehe sie sich umsah. „Wir müssen sie unbedingt fin...“ Ein Schrei, ein sehr weiblicher Schrei, erfüllte die Luft und ließ die Köpfe der beiden herum wirbeln. „Das ist Buffy! Schnell!!“ Dem vermeintlichen Geist durch die Straßen der ihm unbekannten, und sehr primitiven Stadt, folgend ließ sich der Master Chief noch einmal die Fakten durch den Kopf gehen. Seine letzte Erinnerung war gewesen, sich an Bord der im All gestrandeten Hälfte der Fregatte „Forward Unto Dawn“ Cryo-Schlaf gelegt zu haben, danach nichts mehr. So wie er das sah, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte dieses Mädchen recht und er war in Wirklichkeit nichts anderes als Junge der sich als Master Chief verkleidet hatte und nun von seinem Kostüm besessen war, oder er war aus seiner Stasis erwacht und an diesem Ort aus welchen Gründen auch immer gelandet, ehe er getroffen worden war und durch die Gehirnerschütterung eine teilweise Amnesie erlitten hat. Für die zweite Möglichkeit sprach der simple Fakt, dass es logisch war. Magie war nichts als Nonsense oder Technologie welche nicht verstanden und deswegen misinterpretiert wurde. Es gab keine Geister, weswegen dieses Mädchen eine Art Projektion oder Hologramm sein musste. Dagegen sprach jedoch, dass sein Helm in einwandfreiem Zustand war und keinerlei Beschädigung aufwies, somit also eine Kopfverletzung unmöglich war. Außerdem erklärte es alles, so unwahrscheinlich und unlogisch es auch klingen mochte. Sein Aufenthaltsort, die primitive Technologie, die fehlende Erinnerung, die Abwesenheit von Cortana, die fremdartigen Aliens, dass dieses Mädchen durch Dinge gehen konnte. Und auch, wieso sein gesamter Körper so schmerzte als hätte eine Herde von Brutes auf ihm eine Line-Dance-Performance aufgeführt. Kurz fragte er sich, wieso er nicht schon tot war. Ein gewöhnlicher Körper konnte unmöglich das Gewicht einer Mjolnir-Rüstung aushalten, ganz zu schweigen von der physischen Belastung welcher sein Körper ständig durch Naniten, genetische Verbesserungen und Implantate ausgesetzt war. Doch dann wiederum wusste er, dass er von alleine nicht auf eine Antwort kommen würde, also schob er diesen Gedanken, welcher ihn nur abgelenkt hätte, beiseite, genau wie alle anderen. Erst einmal musste er diese Buffy retten, was sich machbar anhörte. Und vor allem war es etwas, womit er sich auskannte. Er hatte eine Mission, einen Auftrag den er erledigen musste. Das war etwas woran er sich fest halten konnte, etwas das er begreifen konnte. //Erst dieses Mädchen retten und dann werde ich heraus finden wo ich bin. Eins nach dem anderen.// - Mit einer präzise ausgeführten Parade wehrte Beatrix den Angriff des Wesens, welches sie bedrängt, ab und wirbelte herum, ihre Bewegungsenergie ausnutzend um ihr Schwert in den Hals des Monsters zu treiben. Mit einem bemerkenswerten Mangel an Blut wurde der Kopf vom Hals getrennt und der Körper des Wesens, es erinnerte an einen Ork aus schlechten Fantasy-Filmen, fiel achtlos zu Boden. Mit einem raschen Blick vergewisserte sie sich, dass kein weiteres dieser Biester sich näherte, ehe sie in einen Laufschritt verfiel und hinter einer Hecke Deckung suchte. Wer auch immer dafür verantwortlich war, dass sie in dieser Stadt gelandet war, sie würde ihn finden und töten. Langsam und scherzhaft. Aber erst nachdem sie wusste wo sie war, was das für Dinger waren und wie sie verhindern konnte, dass die Biester sich einfach wieder zusammen setzten, so wie es der zu kurz geratene Oger gerade tat, welchen sie nicht einmal eine Minute zuvor geköpft hatte. Der einzige Grund wieso sie nicht frustriert schrie war ihre jahrelange Erfahrung. Sie hatte das sadistische, höllische Training unter Pai Mei überebt, das Massaker in der Kirche überlebt, das Jahrelange Koma, sich nur mit minimalen Bewegungsfähigkeiten aus einem Krankenhaus geschleppt, die wilden 88 getötet, ist lebendig begraben worden und hat jeden verdammten Mistkerl der ihr sonst noch im Weg stand umgebracht. Dagegen sollte das hier ein Kinderspiel sein. In diesem Moment bemerkte sie etwas anderes: Die Autos, welche sie durch die Hecke hindurch erspähte, waren größer als sie sein sollten. Die Hecke hinter der sie hockte war zu groß, die Straßenlaternen ragten zu weit auf. Entweder war alles größer oder sie... Sie blickte an sich herunter und sah zu kleine Hände, eine flache Brust und ein Schwert das ihr bis zur Schulter reichen würde. „Verdammt... ich bin geschrumpft.“ Ein Rascheln ließ sie aufblicken, dann packte etwas sie am Kragen ihres gelben Motorradanzuges und nur durch eingedrillten Instinkt schrie sie nicht auf, sondern erfasste sofort die Situation. Ein humanoides Wesen, offensichtlich männlich, hielt sie am Kragen gepackt in die Luft. Im ersten Moment könnte man denken es wäre ein Mensch, aber die Stirnwülsten, die gelben Augen, die scharfen Zähne und der schlechte Modegeschmack, er trug eine dreckige Jeans und ein altes Hawaihemd, sprachen von etwas unmenschlichem. „Na, was haben wir denn da?“, fragte er bösartig grinsend, halb zu seinen zwei Kumpanen welche hinter ihm standen und ebenso gierig aussahen wie er. „Die kleine Schwester der Jägerin spielt verkleiden, wie süß! Irgendwelche letzten Worte bevor ich dir das Blut aussauge?“ „Ja.“, antwortete sie trocken. „Bleib bitte stehen...“ Er zog die Augenbrauen verwirrt nach oben, als im nächsten Moment feinster japanischer Stahl, geführt von einer Kinderhand, durch sein Handgelenk sausten und seine Hand vom Arm trennten. Er war zu verdutzt um zu schreien, glotzte nur auf seinen nun abrupt endenden Armstumpf. Elegant landend griff Beatrix ihr, für sie, ungewohnt großes Schwert mit beiden Händen und vollführte einen simplen geraden Schlag aus, dem Kerl im billigen Hemd die Beine knapp oberhalb der Knie durchtrennend. Sie kam aufgrund ihrer eigenen Größe nicht an seinen Kopf ran, weswegen sie ihn halt herunter holen musste. „Wa...?!!!“, schrie er noch erschrocken auf, ehe sein Kopf mit einem schnellen Hieb von seinen Schultern getrennt wurde und er zu Staub zerfiel. „... damit ich besser zielen kann.“, vollendete sie ihren Satz und blickte dann die beiden anderen Vampire an. Zwar hatte sie nie zuvor einen Vampir gesehen und diese bisher für nichts als einen Mythos gehalten, aber da dieser Kerl starb wie ein Vampir, ihr Blut saugen wollte wie ein Vampir und aussah wie ein Vampir, vermutete sie, dass es sich um genau so einen handelte. „Oh fuck...“, murmelte einer der beiden anderen Vampire, welche mit Schreck geweiteten Augen zugesehen hatten wie ein vermeintlich harmloses, wehrloses Opfer den Spieß umgedreht hatte und ihren Anführer in Staub verwandelt hatte. „Also Jungs, wenn ihr nicht ebenfalls so enden wollt, dann geht jetzt lieber.“, sprach die kleine Schwertträgerin sie bestimmt aber neutral an, während sie eine günstigere Haltung für den Angriff auf die beiden einnahm. „Ich zähle nun bis drei. Eins...“ Die beiden Vampire sahen zuerst sie an, dann sich gegenseitig. Sie wirkten längst nicht mehr so selbstsicher wie noch einige Minuten zuvor. „Jetzt warte mal einen Moment Kleine, nur weil er meinte dass...“, stammelte der linke von ihnen, während sein Kompagnon bereits die ersten Schritte nach hinten machte. „... zwei...“, fuhr sie unbeeindruckt fort und sah die beiden Untoten gelassen an. „Okay, wir gehen!!“, riefen die beiden Bedrohten panisch und wollten gerade die Beine in die Hand nehmen, als ein Schuss die Luft zerriss, gefolgt von noch einem. Die Vampire stolperten, einer fiel der Länge nach hin, der zweite wurde von einem dunklen Schwert durchs Herz aufgespießt und zerfiel zu Staub. Mit misstrauischem Interess beobachtete Beatrix, wie der Neuankömmling kurzen Prozess aus den Untoten machte und sie dann ansah. Jedenfalls nahm sie an, dass er sie ansah, sie konnte es durch die schwarze Sonnenbrille nicht sehen. Wenn sie die Kleidung betrachtete hätte man ihn für einen Agent aus den Matrix-Filmen halten können, sogar die Sonnenbrille stimmte. Aber die Tatsache, dass er kurze blonde Haare hatte und in einer Hand eine extrem große Pistole und in der anderen ein mattschwarzes, gerades Schwert trug, verrieten ihn. Und dass er aussah als wäre er noch nicht einmal aus der High-School raus. Für einen Moment betrachteten die beiden sich nur, unsicher wie sie aufeinander reagieren sollten, ehe der junge Mann sprach. „Entschuldigen sie bitte die Frage, junge Lady, aber was macht ein Kind so spät noch draußen wenn so gefährliche Kreaturen unterwegs sind?“ Er klang gelassen, beinahe spöttisch gelangweilt wenn man das Chaos um ihn herum bedachte. Und sie erkannte seinen Akzent als britisch, obwohl sie es nicht genau einordnen konnte. Nicht englisch aber auch nicht schottisch, aber definitiv britisch. Irisch vielleicht? „Sie würden es mir nicht glauben.“, antwortete sie. Noch immer hielt sie ihr Schwert kampfbereit vor sich, so dass sie jederzeit angreifen oder verteidigen konnte, sollte sich ihr Gegenüber entschließen sie als Bedrohung oder Beute anzusehen. Auch wenn sie das erste für unwahrscheinlich hielt, so ungerne sie sich das auch eingestand. „Versuchen sie es Lady, ich habe in meinem Leben eine Menge verrückter Dinge gesehen.“, antwortete er trocken. Gleichzeitig schob er seine Pistole, scheinbar eine Spezialanfertigung, wieder in das dafür vorgesehen Holster verborgen unter seinem Jacket. Offensichtlich sah er nicht den Bedarf für diese. Beatrix wusste nicht ob sie beruhigt oder beleidigt sein sollte. „Eigentlich bin ich eine professionelle Profikillerin welche keine Ahnung hat wie sie hier gelandet ist und wieso sie im Körper eines Kindes steckt.“, erklärte sie ihm dann ehrlich. „Oh.“, war seine erste Reaktion. Wenn er erstaunt war, verborg er es sehr gut. „Wenn man bedenkt, dass meine Geschichte fast die gleiche ist, bin ich geneigt ihnen zu glauben Lady. Und ich spüre keine Lügen von ihnen.“ „Sie haben eigentlich eine größere Körbchengröße?“ Es sollte ein Scherz sein, aber ihre Stimme verriet das nicht. „Nein, aber eigentlich einen Dreitagebart.“ Noch einen Moment zögerten die beiden, ehe sie zeitgleich ihre Schwerter zurück schoben in die dafür vorgesehenen Schwertscheiden, Beatrix an ihrer Hüfte, ihr Gesprächspartner auf seinem Rücken. „Special Agent Jacob, MI7.“, stellte er sich dann vor. „Beatrix Kiddo., freiberuflich.“, tat sie es ihm gleich. „Was meinten sie damit, dass sie keine Lügen spüren können?“ „Ich bin ein psychisch Begabter, zu meinen Kräften gehört unter anderem auch geringe Empathie.“ „Heißt das sie sind ein laufender Lügendetektor?“ Nun wäre es an ihr gewesen erstaunt zu sein, aber auch sie schien genau das nicht zu sein, so wie er zuvor. „Ja. Das scheint sie nicht zu verwirren.“, gab er tonlos zurück. „Wenn man bedenkt, dass ich zur Zeit eine Vorschülerin mit den Erfahrungen einer gefürchteten Killerin bin und gerade Vampire bekämpft habe, ist es wenig überraschend, dass ich zur Zeit sehr viel einfach als wahr hinnehme.“ „Das waren Vampire?“ Nun schien er doch ein wenig aus dem Konzept gebracht. „Was dachten sie denn, was es waren?“ „Ich hätte auf extraterrestische Parasiten welche Menschen als Wirte benutzten und die Kontrolle über sie übernehmen getippt. Hat die auch so hässlich aussehen lassen. Nur das mit dem zu Staub zerfallen ist neu.“ Beatrix hob ihre Augenbrauen. „Extraterrestische Parasiten?“ „Die waren noch ganz okay bevor sie Hamster und Meerschweinchen als Wirte verwendeten.“ „Hamster und Meerschweinchen die von Aliens befallen waren?“ „Nicht fragen. Einfach nicht fragen.“ Erneut schwiegen die beiden einen Moment. „Ich schlage vor wir tun uns zusammen um den Grund für unsere Abwesenheit heraus zu finden, sind sie damit einverstanden, junge Lady?“ Obwohl sie ihm ungefähr so weit traute wie sie ihn werfen konnte, was beileibe nicht weit war, war es besser als ohne jegliche Hilfe in einem ihr unbekannten Gebiet mit unbekannten Gegnern herum zu irren. Und da er sie bisher nicht versucht hatte zu töten, im Gegensatz zu allen anderen welche ihr bisher begegnet waren seit sie aufgewacht war, stand er ganz oben auf ihrer Liste der Leute, die sie trauen konnte. „Hören sie auf mich junge Lady zu nennen und wir haben einen Deal.“ „Deal.“ „Deal.“ - „Und DAS ist die Vampir-Jägerin?“, fragte Master Chief mit merklichem Unglauben in der Stimme. Obwohl ihm der Geist, oder Willow wie sie behauptete zu heißen, versichert hatte dass ihre Freundin Buffy die auserwählte Vampirjägerin war und dazu bestimmt war Kreaturen der Nacht, sofern es diese überhaupt gab, zu jagen und zu vernichten. Soweit hatte er ihr noch folgen können. Aber dieses blonde, kreischende, verängstigte Wesen, welches sich hinter ihm zu verstecken versuchen, war wohl kaum die mutige, auserwählte Kriegerin von der ihm berichtet worden war. Geführt von panischen Schreien hatten er und seine Führerin, die ihn immer noch Xander nannte trotz seines Bestehens darauf, dass sie es ließ, eine junge Frau gefunden welche von dreien der Grunt-artigen Kreaturen verfolgt wurde. Mit einigen gut gezielten Schlägen und Treffern mit der Schulterstütze seines Sturmgewehrs hatte er die Monster vertreiben können, nur um nun eine panische Blondine an sich hängen zu haben. „Eigentlich ist sie nicht so...“, meinte Willow und trat von einem Fuß auf den anderen, oder eher schwebte von einem Fuß auf den anderen. „... nutzlos?“, warf Master Chief ein. „Ich wollte sagen ängstlich.“ „Oh bitte werter Herr Ritter.“, kam es bibbernd von hinter ihm. Anscheinend hielt sie ihn aufgrund seiner Rüstung für einen Ritter, was zumindest besser war als für einen Dämon gehalten zu werden.„Ihr habt eine Muskete, bitte beschützt mich.“ //Als hätte ich eine Wahl.//, dachte er bei sich. Nicht dass er etwas gegen nutzlose Zivilisten hatte, aber in seiner Erfahrung waren sie auf einem Schlachtfeld nichts als eine Behinderung welche einen töten konnte. Es gab natürlich auch Ausnahmen, aber dieses besondere Exemplar der Spezies Homo Sapiens gehörte definitiv nicht dazu. „Wir brauchen einen Unterschlupf.“, brummte er, während er sein Radar im Auge behielt um sicher zu gehen, dass sie nicht überrascht wurden. „Wir könnten zu Buf... zum Haus eines Freundes gehen.“, informierte Willow ihn, sich mitten im Satz berichtigend. „Ich führe euch hin.“ Erneut nickte Master Chief und signalisierte ihr vorzugehen. Dort würde er hoffentlich endlich einige Antworten erhalten welche Sinn ergeben würden. - Drei kindergroße Miniaturdämonen, in Form von einem dicken Skelett, einem kürbisköpfigen Ritter und einer Mischung aus dämonischem Affen und Mensch, stürzten sich mit hämischem Gekicher auf die am Boden liegende, schwarze Gestalt. Wild zogen sie an an dem schwarzen Stoff, zerrten und kreischten laut, der Kürbiskopf stellte sich sogar auf den Brustkorb der leblosen Gestalt und sprang auf und ab. „MEINSMEINSMEINSMEINSMEINSMEINS!!!“, schrien sie in einem schrägen, ungleichmäßigen Chor. Das war bevor die Augen des vermeintlich toten sich öffneten. Adrenalin schoss durch den Körper und mit einer unglaublich schnellen Bewegung wurde der Dämon, welcher auf ihm stand, gepackt und mit einem brutalen Wurf mehrere Meter geschleudert, wo er gegen ein Auto prallte und deren Alarmanlage los heulte. Sofort sprangen die verbleibenden beiden unheiligen Wesen, welche eigentlich Kinder in Kostümen waren, zurück und rannten schreiend weg, während ihr Opfer sich aufrichtete. Wütend sprang dieses auf die Füße und überlegte ob er sie verfolgen sollte, doch sein Verstand war gerade mit etwas ganz anderem beschäftigt. Warum lebte er? Er verharrte und starrte an sich herunter. Er hatte wieder Beine. So weit er sich erinnern konnte war das letzte, was ihm widerfahren war, dass dieser verfluchte Jedi ihn knapp oberhalb der Hüfte entzwei geschnitten hatte. Und dann war er gefallen, immer weiter. Einen Moment musste er seine Gedanken ordnen. Was war geschehen? Er hatte sich auf Naboo befunden, auf Geheiß seines Meisters. Er hatte die Jedi bekämpft, den Meister sogar geschafft zu töten. Es war ein harter, schwerer Kampf gewesen, welcher ihm all sein Können und seine Erfahrung abverlangt hatte, doch schlussendlich war es ihm gelungen den älteren, und gefährlicheren, der beiden mit seinem Lichtschwert zu durchbohren. Ein Gedanke überkam ihn. Direkt vor seinem Ende war sein spezielles, doppelt mit einer Klinge ausgestattetes Lichtschwert in der Hälfte durchtrennt worden, so dass er nur noch eine Seite hatte effektiv nutzen können. Er griff sich an seine Hüfte und zog es hervor, unbeschädigt und ganz. Er lächelte grimmig. Welchem Umstand er auch immer verdankte, dass er noch, oder wieder, lebte, er war dankbar dafür. Er würde eine weitere Chance haben sich an den dreifach verfluchten Jedi zu rächen, besonders dem jungen Padawan welcher ihn besiegt hatte. Geschlagen von einem Schüler. Sein Gesicht wurde zu einer Maske des Zorns, doch er zwang sich dazu sich wieder zu beruhigen. So sehr Wut und Zorn eine Waffe und eine Quelle der Kraft waren in einem Kampf, so sehr waren sie ein Hindernis wenn man einen kühlen Kopf bewahren musste. Er ließ all seine Sinne streifen und versuchte seine Situation zu erfassen. Er befand sich auf einer Straße in einer Umgebung welche er nicht erkannte. Über ihm konnte er den Himmel sehen, doch er erkannte kein bekanntes Sternenbild. Die Luft stank, verpestet mit Gasen und Dreck, als würden keine Athmosphärenfilter arbeiten. Wollten die Bewohner dieses Planeten ihn nur für Hutt bewohnbar machen? Er erkannte keine ihm Spezies, jedenfalls nicht in seiner direkten Umgebung. Die kleinen Wesen welche ihn belästigt hatte waren kaum mehr als ein Ärgernis, ein simpler Befehl in der Macht sandte sie fort. Ihr Wille war schwach, doch es waren viele in der Umgebung und absolutes Chaos herrschte. Diese verachtenswerten, minderwertigen Biester waren wie Container welche von der Macht selbst umschlungen und verändert wurde. Doch die Macht um sie herum war pures Chaos, unvorhersehbar und wild wie sie es nicht sein sollte. Doch etwas anderes beunruhigte ihn viel mehr: Die Macht selbst um ihn herum fühlte sich anders an. Sie war schwächer, wilder, ungezähmter als er es jemals zuvor erlebt hatte. Und ein dunkler, düsterer Geschmack lag über ihr, anders als alles was er jemals gefühlt hatte. Nicht einmal die Aura seines Meisters war so schwer mit Schwärze und Dunkelheit behaftet, wie diese Welt. Eigentlich hätte er es genießen müssen, hätte aufgehen müssen in der wilden Boshaftigkeit und subtilen Kraft, doch es war zu viel. Wie scharfes Essen welches zu scharf gewürzt ist, war die Macht befleckt mit etwas dass sie ungenießbar machte, faul wie brackiges Wasser. Wo auch immer er war, dieses Ort war ein Mysterium. Vielleicht war es eine Prüfung? Oder eine zweite Chance? Er wusste es nicht. Doch wieso auch immer er hier war, er würde herausfinden wieso es so war, wo er war, jeden in seinem Weg vernichten und dann zurück kehren um Rache zu nehmen an den Jedi. Besonders an diesem Padawan. Aber vorher musste er etwas essen, sein Magen brachte ihn noch um. Er hoffte die Bewohner dieses hinterwäldlerischen, dreckigen Planeten konnten zumindest schmackhafte Nahrung zubereiten. - Mit Schwung wurde die Haustür zur Summers-Residenz aufgetreten und mit einer Hechtrolle huschte Master Chief hinein, sofort den Raum nach möglichen Feinden absuchend. Als er niemanden entdeckte, winkte er leicht in Richtung der Tür und eine ängstliche Lady Isabell of Buffchesse und eine eher genervt wirkende Willow traten ein. „Kein Grund die Tür zu demolieren.“, murmelte der Geist augenrollend und betrachtete die besagte Haustür, welche nur noch halb in den Angeln hing. Master Chief antwortete nicht sondern checkte die anderen Räume. „Der Ort scheint sicher zu sein.“ Gleichzeitig schritt Buffy, immer noch in Form einer verängstigten noblen Dame aus der Zeit des Kolonialismus, zu den vielen Bildern an den Wänden und betrachtete sie neugierig. „Diese junge Dame sieht mir erstaunlich ähnlich. Wie kommt das?“ DAS LIEGT DARAN, DASS SIE ES SIND, MISS SUMMERS. Es war keine wirkliche Stimme welche sie ansprach, mehr Töne welche einfach in ihrem Kopf auftauchten ohne den Umweg über die Ohren zu nehmen. „AAAAAAAAAAAAAAAAHHHHH!!!“ Panisch schrie die Angesprochene auf, was den Master Chief alarmierte welcher sofort wieder zurück in den Raum stürmte, Waffe Kampfbereit erhoben. Er hatte mit allem gerechnet. Mit Aliens, Monstern, inzwischen sogar mit Vampiren oder Werwölfen, es hätte auch ein mörderischer Clown sein können und darauf wäre er vorbereitet gewesen. Nur nicht... darauf. Zwischen den Anwesenden stand ein Skelett, gekleidet in eine schlichte schwarze Robe und ausgerüstet mit einer großen Sense, und sah Buffy mit einem freundlichen Gesichtsausdruck an. Was sehr bemerkenswert war, wenn man bedenkt, dass das Gesicht nur aus Knochen bestand und jegliche Mimik vermissen ließ. „AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHH!!!“ DAS IST WIRKLICH UNNÖTIG, MISS SUMMERS. ICH VERSICHERE IHNEN, DASS ICH... Der Rest des Satzes ging im Donnern des Sturmgewehrs von Master Chief unter, dem Kreischen der beiden Mädchen, ja auch Willow schrie, und einem schweren Seufzer in Großbuchstaben. Gleichzeitig rannte Isabell los, immer noch panisch kreischend, einfach durch Willow hindurch und wieder aus der Tür hinaus. „Willow, folge dem Mädchen!!“, brüllte Master Chief, warf gleichzeitig sein Sturmgewehr zur Seite und zog in einer fließenden Handbewegung seine beiden Magnum M6G aus ihren Holstern, ehe er wieder das Feuer eröffnete. MISTER MASTER CHIEF, LASSEN SIE DAS BITTE NACH, DIESE ROBE WAR TEUER. Er, oder eher Es, klang mehr genervt als, dass er, es, sich bedroht fühlte, als könnten die Kugeln welche er, es, eingesteckt hatte ihm, es, nichts anhaben. Innerlich einen Fluch ausstoßend stürmte Master Chief an dem Untoten vorbei und aus der Tür, dabei weiterhin auf seinen vermeintlichen Angreifer feuernd. Mit einem Hechtsprung legte er die letzten zwei Meter zurück, landete erstaunlich geschmeidig, für einen 500 Pfund Koloss, in einer gehockten Haltung und stürmte dann los. Zurück blieb ein schweigender Sensenträger. DAS WAR ERNÜCHTERND. - Bisher war Angelus, zu diesen Zeiten besser bekannt als Angel, sich ziemlich sicher gewesen ein mächtiger Vampir zu sein. Er hatte zwar eine Seele und ernährte sich nur von Tierblut, aber was reine Kraft und Macht anging stand er seinen untoten Genossen in nichts nach, vielen war er sogar überlegen. Er konnte sich rühmen, einer der mächtigsten Untoten von Californien zu sein, sogar ganz Amerikas. Doch das hinderte seinen Gegner scheinbar nicht daran, ihn mit einem knochenzermalmenden Schlag in die Magengrube einen Meter nach hinten zu schleudern, ihn dann am Kragen zu packen und hoch zu heben. „Können wir nicht noch mal drüber reden?“, fragte er mit einem Anflug von Galgenhumor und Verzweiflung. Anstelle einer Antwort wurde er nur mit einem wuchtigen Schwinger geworfen, erst eine Hauswand stoppte seinen Flug. „Aaaah...“, zischte er. „Die Knochen werden morgen noch wehtun...“ Im nächsten Moment taumelte er wieder auf die Beine, einen Blick zu seinem Gegner werfend. Der Kerl war leicht so groß wie er selber, was ziemlich groß war, gekleidet in dreckige schwarze Lumpen welchen seinen gesamten Körper verhüllten. Die Hände steckten in stählernen Handschuhen, der Kopf wurde von einem großen, bösartig aussehenden Helm gekrönt. Sein Gegner war zäher und stärker als er und hatte bisher auf nicht einen Schlag reagiert, es war so als würden Angels Schläge gegen eine Wand prallen. Doch er ist nicht einer der vier Geißel von Europa geworden, indem er eine Aussichtslose Situation einfach aufgab und das Weite suchte, auch wenn es ihm gerade in den Sinn kam. //Ich habe keine Zeit dafür, ich muss Buffy finden.// Er duckte sich unter einem Hieb weg und wich einen Schritt zurück, dann tackelte er seinen Gegner, mit der Absicht ihn zu Boden zu reißen. Der Plan scheiterte daran, dass er einfach an ihm abprallte, als würde ein Kätzchen versuchen einen Bernhadiner umzureißen. Ein süßes kleines Kätzchen mit tapsigen Pfoten und großen Augen und ein großer, mächtig gewaltiger Bernhadiner welcher noch dazu übergewichtig war. Der folgende Schlag gegen seine Stirn ließ Angel Sterne sehen und er fiel um wie ein nasser Sack Kartoffeln. //Oh Mann... das wird eine laaaange Nacht werden.// Im letzten Moment rollte er sich zur Seite und entging so dem gepanzerten Stiefel, welcher ansonsten mit voller Kraft auf seinen Kopf hernieder gefahren wäre. Erkennend wie sehr unterlegen er war, und dass er wichtigeres zu tun hatte als sich verprügeln zu lassen, sprang er auf die Füße und nahm die Beine in die Hand. Er hoffte bloß, dass er zumindest schneller war als sein Angreifer. Er hatte nicht einmal eine Ahnung, wieso dieses Wesen ihn angegriffen hatte. Die ganze Stadt war durchgedreht, alle liefen scheinbar Amok und überall sprangen kleine Dämonen hervor, so dass er sich den Weg in Buffys Haus regelrecht hatte frei kämpfen müssen. Er hatte sich entschieden einige Gassen als Abkürzungen zu nehmen um schneller voran zu kommen. Doch leider war er genau dort diesem Wesen über den Weg gelaufen. Zunächst hatte er gedacht es mit einem ängstlichen Menschen der sich hier versteckt hatte zu tun zu haben, denn es wirkte verunsichert, verwirrt und so als hätte es keine Ahnung wo es war. Doch als er es angesprochen hatte, hatte er es gerochen. Dieses Wesen stank nach Tot, mehr als jeder Untote welchem er zuvor begegnet war. Wenn Vampire so rochen wie eine Gruft, mit Staub und Spinnenweben, dann trug dieses Wesen den Geruch eines Schlachtfeldes an sich. Getrocknetes Blut, Metall, Schweiß, Schmerzen, Leid, Tot. Eigentlich hatten Dinge wie Schmerzen, Leid und Tot keinen Geruch, doch wenn sie einen gehabt hätte, sie hätten genau SO gerochen. Dieses Wesen war böse. Schlicht und ergreifend absolut, total und bis in die letzte Pore böse. Er spürte wie er Wesen zurück ließ, dass es ihm nicht folgte, ob es daran lag, dass es nicht wollte oder nicht konnte, vermochte er nicht zu sagen. Er war bloß froh es los zu sein. Nun musste er sich daran machen Buffy zu finden und dann... Seine Gedanken wurden brutal unterbrochen als er erneut einen heftigen Schlag abbekam, diesmal jedoch in die Magengrube. Es war weniger die Kraft welche dahinter steckte, sondern viel mehr seine eigene Geschwindigkeit welche ihn geradezu in diesen Schlag hatte herein fliegen lassen, sowie die Präzision mit welcher er getroffen worden war. Keuchend landete er auf dem Boden und musste die schwarzen Flecken in seinem Gesichtsfeld bekämpfen. Er mochte ein mächtiger, alter Vampir sein, doch das schützte ihn offenbar nicht davor in dieser Nacht als Sandsack für jeden dahergelaufenen Möchtegern zu dienen. Er konnte gerade wieder normal sehen, da wurde er mit einem Stiefel gegen die Schulter brutal zu Boden gedrückt und das spitze Ende eines Speeres wurde gegen seine Kehle gedrückt. „Hör mir gut zu, wertloser Gaijin!“ Die Stimme welche zu ihm sprach war dunkel, düster und versprach alleine durch den Ton jede Menge Schmerzen. Sein Gesicht war verborgen von einem modernen, eisernen Samuraihelm mit Gesichtsschutz, sein Oberkörper steckte in einer schwarzen Lederrüstung. Auf seinen Schultern, Unterarmen, Schienbeinen und Handrücken befanden sich matte Metallplatten, welche mit bösartig aussehenden Krallen versehen waren und auf seinem Rücken ruhte ein dunkel lilanes Cape. „Du wirst mir sagen, wo ich hier bin und vielleicht lasse ich dich leben!“ Jeder normale Mensch wäre wohl so eingeschüchtert gewesen von dieser Gestalt, dass er sofort geredet hätte. Aber Angel war weder normal noch ein Mensch, so dass er mehr genervt denn verängstigt war. Da sein Gegner offenbar nicht wusste, dass er ein Vampir war, hatte er einige eindeutige Vorteile in dieser Begegnung. Dennoch... //Ich werde von Shredder verprügelt. Das kann nicht wahr sein.// Der Druck auf seinem Hals verstärkte sich, während der Maskenträger seine Augen verengte. „Nun, Gaijin?“, fragte er fordernd. „Sunnydale... Kalifornien.“, keuchte Angel dann. Er konnte diesem Freak ruhig sagen wo er sich befand, das würde ihm auch nicht helfen. Und es hielt ihn hoffentlich davon ab, ihm den Hals zu durchlöchern. Nicht dass er dadurch (erneut) sterben würde, aber es war dennoch keine erstrebenswerte Entwicklung der Ereignisse. Einen Moment zögerte der Mann noch, ehe er seinen Fuß von Angel nahm. „Verschwinde, Gaijin, bevor ich es mir anders überlege.“ Angel überlegte, ob er das persönlich nehmen sollte, doch er hatte dringendere Probleme als verletzten Stolz. Er musste Buffy finden und dann heraus finden was los war, er hatte keine Zeit dafür, sich mit einem Jungen in einem Kostüm zu schlagen, auch wenn er das dringende Bedürfnis hatte ein wenig Dampf abzulassen. Er sprang wieder auf die Füße, als wieder der Gestank von Schlachtfeld in der Luft lag. So sehr er es auch hasste dieser Konfrontation auszuweichen, er hatte keine Wahl. Einen kurzen Blick nach hinten werfend erblickte er den berobten Helmträger, welchem er kurz zuvor entkommen war. „Dass isst... meine Beute...“, zischte das Wesen von dem sich Angel nicht ganz sicher war, was es genau darstellen sollte. Wäre er ein Mensch gewesen, seine Nackenhaare hätten sich aufgestellt und eine Gänsehaut hatte ihn überzogen beim Hören dieser Stimme. Wie eine Schlange aus purer Dunkelheit, welche direkt in den Kopf des Hörers kroch und sich fest biss, schrill und durchdringend und unheimlich zugleich.. Es sprach für Shredder, dass er nicht zurück wich sondern nur seinen Speer, genauer gesagt war es eine Naginata, auf den unheimlichen Kerl richtete, welcher bedrohlich die Straße entlang auf ihn zu kam. Angel dachte darüber nach zu bleiben und zuzusehen, welcher von beiden als Sieger hervor gehen würde, aber dann besonn er sich. Ausnutzend dass niemand ihn beachtete, rannte er los. //Was für eine verrückte Nacht.// Er hatte keine Ahnung, wie verrückt es noch werden sollte. - „AAAAAAAAAAAAHHHHHH!!!“ Beatrix Kiddo sah mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck dem goldgelben Blitz hinterher, welcher an ihr vorbei geschossen war. Sie befand sich auf einer Straße in der Vorstadtälfte der Straßenlaternen waren kaputt und die meisten Autoscheiben waren eingeschlagen. Zumindest wusste sie inzwischen, dass sie sich in Californien befand, die Autokennzeichen sprachen Bände. Das erklärte ihr zwar nicht, wie sie dort gelandet ist, aber es war ein Anfang. „War das eine blonde junge Frau in einem Kleid aus der Kolonialzeit, oder sehe ich Dinge die nicht da sind?“, fragte sie dann trocken. „Sah so aus.“, bestätigte ihr Begleiter ihr. „Buffy, warte!!“ „Und war das eine rothaarige junge Frau im Aufzug einer Hure, welcher durch die Straßenlaterne einfach hindurch lief?“, fügte sie dann im selben Tonfall hinzu. Sie hatte zu viel Verrücktes diese Nacht gesehen, um noch wirklich schockiert zu sein. „Scheint so.“ Wenn Agent Jacob diesen Ereignissen weiter Beachtung schenkte, dann zeigte er es nicht. Stattdessen hatte er die Augen geschlossen und hielt sich mit einer Hand leicht die Stirn. Für einen Moment sah die momentan viel zu kleine Blondine ihn an, ehe sie ihn wieder ansprach. „Was tun sie da?“ Es war ein Ton, welcher eine Antwort verlangte und keinen Widerspruch duldete. „Ich versuche das Zentrum der Magie um uns herum ausfindig zu machen.“, antwortete er ohne sie anzusehen. „Ich erkläre es ihnen gleich.“ Einen weiteren Moment schwieg er, sich scheinbar konzentrierend als würde er stark nachdenken, ehe er die Hand von der Schläfe nahm. „Wir müssen in diese Richtung. Grob.“ Er deutete in Richtung Osten, zumindest nahm Beatrix an dass es Osten war. Da der direkte Weg durch eine hohe Hecke blockiert war, zog sie gelassen ihr Schwert und machte den Weg frei. „Also, ich höre.“ Ihr folgend und durch das Loch welches sie geschlagen hatte steigend, sah der blonde Agent sich um und antwortete, während er einen fremden Vorgarten durchquerte. „Wie gesagt, ich bin ein psychisch Begabter. Wenn sie so wollen habe ich sechs Sinne. Dieser sechste Sinn lässt mich Schwingungen von organischen Energien jeglicher Art spüren, zum Beispiel Emotionen und Magie.“ „Und warum haben sie das nicht schon früher gemacht?“ Mit einem weiteren Hieb ihres handgeschmiedeten, unbezahlbaren Schwertes wurde die Hecke am anderen Ende des Gartens durchtrennt, der dahinter befindliche Holzzaun ebenfalls. „Ich konnte bisher das Zentrum nicht ausmachen, da wir zu weit entfernt gewesen sind.“ Sie traten wieder auf eine Straße, ihnen gegenüber ein Supermarkt welcher so aussah, als hätten Leute sich auf einen Hurricane vorbereitet. Auf einmal klapperte etwas mehrere Meter neben ihnen und sofort wirbelte sie herum, Schwerter gezogen und bereit zum Kampf. Während Beatrix ihr Schwert jedoch mit beiden Händen vor sich hielt, hielt Jacob seines in einer Hand und neben sich, während die andere Hand seine Pistole auf das Ziel gerichtet hielt. Aus der Dunkelheit stolperte ein Mensch, jedenfalls schien er auf den ersten Blick einer zu sein, doch so sicher waren sie nicht. Er hatte stachelige, dunkelbraune Haare und kantige Gesichtszüge. Gekleidet war er in einen schwarzen Ledermantel und ein dunkelblaues Hemd. Seine Augen weiteten sich einen Moment, ehe er sichtlich erleichtert aussah. „Oh, Dawn, bin ich froh dass es dir gut geht...“ Sich der Gefahr durch die Schwerter und die Pistole scheinbar nicht bewusst, oder bewusst ignorierend, entspannte er sich und lächelte freudig. Er trottete auf Beatrix zu, was ihn entweder verdammt dumm oder verdammt seltbstbewusst machte... vielleicht auch beides. „Alle sind am durchdrehen und hier laufen echt gefährliche Typen rum. Ich bring dich lieber in Sicherheit, damit...“ Der Rest Satzes gingen in einem Quiecken unter, als die Angesprochene blitzschnell vor sprang und ihr linkes Bein brutal nach oben trat, genau zwischen seine Beine. Mitleidig verzog Agent Jacob leicht das Gesicht, das heißt seine Mundwinkel sackten ungefähr zwei Millimeter nach unten. Er mochte meistens ein gefühlloser Bastard sein, aber das wünscht man(n) keinem Mann. „Meine Mutter hat gesagt, ich soll nicht mit Fremden mitgehen.“, sagte Beatrix trocken und schritt über den nun am Boden liegenden Angel herüber. „Pedo.“ - Hastige, schwere Schritte hallten die Straße entlang als ein 500 Pfund schwerer Koloss namens Master Chief den Bürgersteig entlang stürmte. Seine Stiefel hämmerten auf den Asphalt und alles was kleiner war als er, also wirklich alles, sprang ihn lieber aus dem Weg bevor es zermalmt wurde. Er selber ignorierte die Gruntartigen Wesen, sie waren keine Gefahr für ihn und lenkten höchstens ab, weswegen er sie nicht einmal eines Blickes bedachte. Um ihn herum tobte das totale Chaos. Schaufenster waren eingeworfen, Pflastersteine ausgerissen, Alarmanlagen plärrten, Biester geiferten und kreischten, in der Ferne schrien Menschen und es brannten sogar einige Feuer. Und das was ihn am meisten ärgerte war, dass er keinerlei Ahnung hatte wo er sich befand und wo seine Schutzbefohlenen waren. Der Architektur nach würde er es als Innenstadt bezeichnen, wo sich Geschäft an Geschäft reihte und Häuserblocks von Gassen durchzogen waren. Sein geschulter Blick scannte die Umgebung nach den beiden jungen Frauen und er lauschte nach dem Kreischen der jungen Edeldame, doch bisher hatte er kein Glück. Stattdessen hörte er das Knallen einer Peitsche. Das lag weniger daran, dass es ein lautes Geräusch war sondern eher daran, dass es einzigartig und deplatziert in dieser Umgebung wirkte. Er hielt kurz inne und versuchte die Quelle des Geräusches ausfindig zu machen, als es erneut knallte. Da, von links vorne. Im Laufen überprüfte er den Munitionsstand seiner Pistolen, ehe er um die Kurve gestürmt kam und mitten in das Getümmel eines Nahkampfes geriet. Es war ein unfairer Kampf, eine einzelne Kämpferin gegen fünf Mannsgroße Monster welche an Weltraumpiraten erinnerten. Ein Wesen welches so aussah wie ein Mensch mit wilder schwarzer Mähne, Hornplatten auf der Stirn und einem archaisch aussehenden Schwert, kommandierte zwei Käferaliens, ein haariges Etwas und ein blaues Schleimwesen im Kampf gegen eine einzelne, zierliche Frau. Bewaffnet war diese mit einer Peitsche und künstlichen Krallen an den Fingern, scheinbar scharf genug um Kleidung und Haut mühelos zu durchtrennen, wenn die zahlreichen Kratzer und Wunden an den Körperteilen ihrer Gegner aussagekräftig waren. Was viel mehr Aufmerksamkeit auf sich zog waren aber wohl eher ihre hautenge schwarze Hose aus Leder (oder war das Lack?), ihr Lederbustier, ebenfalls schwarz, und ihre Halbmaske welche mit Katzenartigen Ohren ausgestattet waren. Über ihrem flachen Bauch befanden sich lediglich zwei gekreuzte Lederriemen, wozu die gut waren konnte wohl niemand außer ihr sagen. Obwohl die Frau wie eine Furie kämpfte und jeder Attacke elegant auswich, sah man ihr die Erschöpfung an und scheinbar kam gerade die Überzahl der männlichen Partei zum tragen. Nicht lange nachdenkend stürzte sich Master Chief nach vorne und rammte den Griff seiner Pistole gegen die Schläfe des vermeintlichen Anführers. Sofort sank dieser zu Boden und den Moment der Überraschung ausnutzend, sprang die einzige anwesende Frau nach vorne, rammte ihre Beine in die Magengrube eines der beiden Käferwesen und federte sich so von diesem wieder ab. Das haarige Etwas zog eine viel zu große Pistole hervor und richtete diese auf Master Chief, doch dieser riss seinen Arm herum, zielte nur für eine Millisekunde und drückte ab. Das Geschoss riss eine blutende, schwere Wunde in das Bein des Wesens, so dass es schreiend zu Boden ging, seine Waffe dabei fallen lassend. Die verbliebenen beiden Aliens sahen sich einen Moment die Szene an, dann rannten sie in verschiedene Richtungen davon, während die beiden zu Boden geworfenen versuchten davon zu robben. Master Chief sah ihnen kurz nach, ehe er sich der jungen Frau zuwandt, welche er gerettet hatte. „Alles in Ordnung, Miss?“ Vorsichtig machte sie einen Schritt zurück, leicht seitlich zu ihm stehend um weniger Angriffsfläche zu bieten. Sie hatte ihre Peitsche immer noch Kampfbereit erhoben, auch wenn er sich fragte wie genau man so ein Werkzeug zur Bändigung von Tieren als Waffe verwenden konnte. „Sie können die Peitsche jetzt runter nehmen.“, informierte er sie und steckte seine eigenen Waffen weg, obwohl er es ungerne tat. Doch er musste ihr zeigen, dass er es ernst meinte und er keine Bösen Absichten hatte, auch wenn er durchaus auch ohne Waffen das Genick brechen konnte, aber das musste sie ja nicht wissen. „Ich stehe nicht auf SM.“ Darauf grinste sie verschlagen. „Sicher? Du hast es wahrscheinlich noch nie probiert.“ Hinter seinem Visier rollte er mit den Augen. „Hören sie Miss, hätte ich gewollt dass sie sterben hätte ich sie den fünf hier überlassen.“ Für einen Moment beobachtete sie ihn noch, ehe sie ihre Peitsche sinken ließ. „Ach, und was willst du?“ „Erst einmal eine gewisse Buffy Summers wieder finden.“, antwortete er. „Ich bin mit ihrem Schutz beauftragt worden aber wir wurden getrennt. Haben sie vielleicht eine blonde junge Frau gesehen, circa 1,60 groß, goldenes Kleid, wahrscheinlich hat sie gekreischt wie am Spieß.“ „Nein.“ Die Art wie sie diese vier Buchstaben aussprach, wie sie von ihrer Zunge rollten, wären wohl sehr erotisch gewesen, hätte sie das entsprechende Publikum gehabt, aber Master Chief war dafür definitiv der falsche. „Bisher bin ich nur Monstern begegnet.“ Er nickte, ehe er an ihr vorbei schritt. „Verzeihung, aber ich habe keine Zeit. Sie können mich begleiten, Miss.“ „Ich bin ganz nah hinter dir, starker Mann.“, flötete sie verschmitzt und folgte ihm auf dem Fuße. -- So, alle Charaktere eingebaut, glaube ich... bis auf Giles, aber er ist auch nicht verkleidet. Und ich habe nichts gegen Angel, aber irgend einer muss ja den kurzen Strohhalm ziehen, in diesem Fall halt er. Kapitel 3: Hi, my name's Bob ---------------------------- Attacke, ab zu Kapitel 3. -- Kapitel 3: Hi, my name's Bob Es war eine erfrischende, willkommene Abwechslung, wie ein jeder normale Bürger über die Straße gehen zu können und nicht mit panischen oder verschreckten Menschen konfrontiert zu sein. Durch die lange Robe und das Fehlen von Schrittgeräuschen wirkte es so, als würde er schweben, aber das leichte auf und abwippen des Körpers deutete an, dass er sehr wohl ging und nicht irgendwelchen magischen Mumbo-Jumbo verwendete um sich fort zu bewegen. Seine Sense glänzte im Mondschein und seine Robe hinterließ keine Spuren auf dem Kiesweg, obwohl sie auf dem Boden schleifte. Der heiße Kaffee aus seinem Becher zum mitnehmen floss durch seine leicht geöffneten Zahnreihen und verschwand spurlos. Es war eines der Mysterien des Universums wo dieser hin verschwand oder ob er gar ganz aufhörte zu existieren. AHHH, DIE EINFACHEN FREUDEN DES LEBENS. EIN SPAZIERGANG IM PARK, DEN MONDSCHEIN GENIESSEN UND EINEN KAFFEE TRINKEN. Obwohl er eigentlich nicht wirklich sprach und seine Worte einfach in der Luft erschienen und auch nur gehört werden konnten von intelligenten Wesen, machte er sich die Mühe diese Worte zu erzeugen, trotz des Umstandes, dass nur er sie hören konnte. Eine leichte Brise wehte und er war froh hier gelandet zu sein, trotz des unerwarteten Umstandes und der Abwesenheit von seinen Pflichten. Aber Zeit ist relativ und so machte eine Nacht nichts aus, er konnte das alles nachholen. Er wusste natürlich was vor sich ging, seine Aufgabe erforderte eine gewisse Omnipotenz. Nun ist natürlich eine 'gewisse Allwissenheit' eine recht abstrakte und paradoxe Sache, doch in seinem Fall erklärte es sich dadurch, dass er auf Wissen aus seinem Aufgabenbereich oder was ihn betraf sofort zugreifen konnte, während er jegliches anderes Wessen zwar besaß, aber nicht verwenden durfte. Was ihn daran erinnerte, dass er es zwar bevorzugte als männlich angesehen zu werden, es machte die Kommunikation mit Menschen weniger verwirrend, nun jedoch in einem eigentlich weiblichen Körper steckte. ICH SOLLTE IHR RESPEKT ERWEISEN, DASS SIE MIR IHREN KÖRPER LEIHT. Und so schritt die Sensenfrau weiter den Weg entlang und genoss die Nacht Freiheit welche sie unverhofft erhalten hatte, die sanfte Nachtbrise auf ihrem kalkweißen Knochenschädel spürend. Die Raupen zirpten, die Blätter rauschten im Wind, die Sterne erhellten das Himmelszelt und der Hexenkönig und Shredder, beides leicht variable Versionen des Originals, schlugen sich einige Meter neben einer Parkbank gegenseitig die Köpfe ein. Ja, das Leben war schön. Oder eher die Existenz, sie lebte ja nicht, sie existierte. Sie war die Knochengewordene Präsenz eines Prinzips, eines Zustandes, das Symbol für etwas unabwendbares, absolutes. Dum-didi-dum... Es sollte wohl ein Summen sein, doch es klang wie eine dicke Hummel welche sich in einem tiefen Brunnen verflogen hatte. Dennoch, zumindest war es eine Melodie, die eines fröhlichen Trauermarsches um genau zu sein. Wie aber nun ein Trauermarsch fröhlich sein konnte, das verstand wohl nur Tod alleine. Auf einmal hielt sie inne und drehte ihren Kopf in Richtung Norden. Das blonde Mädchen war in Gefahr. Für einen Moment sah sie noch in diese Richtung, ehe sie in seine Robe griff und eine kleine Sanduhr heraus holte. Es war noch Sand übrig, einige Jahre noch. Zwar intervenierten des öfteren Magie und Dinge welche selbst sie nicht vorhersagen konnte, aber dennoch war sie sich sicher, dass dies nicht die Nacht war, in welcher sie sterben wird. Beruhigt schob sie die Sanduhr zurück in die Robe und nahm wieder einen Schluck von seinem Kaffee. Ah, herrlich heiß. Zwar spürte sie es nicht, aber sie wusste wie es sich anfühlte und das Wissen, dass sie Kaffee trank kombiniert mit der Erinnerung war genauso gut. Tatsächlich sogar besser, weil sie sich so nicht verbrannte. Sie überlegte, ob sie eines der interessanten Individuen ansprechen sollte, aber nach der ernüchternden Erfahrung im Heim der Familie Summers ließ sie es lieber. Die Nacht war zu schön um sie durch solche Abweisungen zu verderben. Dann nahm sie noch einen Schluck Kaffee. - Nachdem Darth Maul, Sith-Lord und Schüler von Darth Sidious, sich halbwegs orientiert hatte in der ihm fremden Umgebung, hatte er zähneknirschend einen Haushalt geplündert und nach essbarem durchsucht. Er hasste so etwas und sein Blut kochte dabei. Es war unter seiner Würde sich aufzuführen wie ein gewöhnlicher Straßenräuber, aber verzweifelte Zeiten führten zu verzweifelten Maßnahmen. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum die Sith den Jedi überlegen waren. Sie konnten über ihren eigenen Schatten springen und Dinge tun für die sich andere im Grabe umdrehen würden, vor allem ohne dass sie erst artig beim Rat um Erlaubnis fragen mussten wie kleine Kinder welche ihre Mutter fragten ob sie spielen gehen durften. Er schob die Erinnerungen an diese erbärmlichen, willenlosen, Daumen lutschenden Hurensöhne beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Wie auch immer dieser Planet hieß, sein Technologiestandart war niedrig, dafür jedoch die Anzahl derer welcher sich der Macht bedienten sehr hoch. Er spürte es in der Macht selber, die Präsenzen von Wesen welche in der Lage waren die Macht ebenfalls zu spüren. Hunderte, alleine in dieser Stadt. Seine Sinne reichten aus irgend einem Grund nicht über die Grenzen dieser Stadt hinaus, jedenfalls nicht weit, aber wenn die ganze Welt so sehr mit Machtnnutzern ausgefüllt war wie dieser Ort... Er wusste nicht, ob er dieser Vorstellung fürchtend oder freudig gegenüber stehen sollte. Die Möglichkeiten waren endlos. Ein Hinterwäldlerplanet am Rand der Galaxis, aus allen Nähten platzend mit solchen Individuen. Wenn er es vorsichtig anstellte, konnte er eine wahre Armee aufstellen. Und wenn er nicht aufpasste, vielleicht jämmerlich dabei scheitern. Er grinste. Er liebte eine echte Herausforderung. Aber erst einmal musste er heraus finden wieso er hier gelandet war. Vielleicht eine Laune der Macht oder eines mächtigen Wesens. Er war nicht so arrogant zu glauben, er wüsste über jegliche Lebensform und Entenität im Universum Bescheid, dafür war sein Leben noch viel, viel zu kurz. Unter den intelligenten Spezies war er ein Gott, aber was war mit höheren Wesen? Er maßte sich nicht an, diese zu verstehen. Es wäre eine Möglichkeit, dass ein solches Wesen Interesse an ihm gefunden hatte und aus diesem Grund hier her gebracht hatte, aber das war nur eine Theorie. Eine von vielen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als seine überlegenen Sinne, geschärft durch jahrelanges Training und einige subtile Techniken, eine sich nähernde Präsenz wahrnahmen. Sein Gesicht verzog sich zu einer missachtenden Fratze, als er die helle Seite der Macht spürte, ausgehend von dieser Präsenz. Nicht so blendend wie ein Jedi es war, aber durchaus ungewöhnlich stark. Mit einer schnellen Konzentration streckte er seine Sinne aus ertastete die genaue Präsenz. Vermutlich weiblich, jung und ungeschult, aber stark in der Macht. Oder besser gesagt, potenziell stark, denn so wie die Wellen des Guten von ihr ausgingen, unkontrolliert und wild, würde er sagen dass sie keinerlei Ahnung hatte, dass sie dieses Fähigkeiten hatte. Mit einem simplen Trick verschleierte er seine eigene Präsenz und zog sich in die Schatten zwischen einem besonders großen, bulligen primitiven Fahrzeug und einem Gebäude zurück. Seine Augen spähten voraus und er musste nicht lange warten, bevor eine erschöpft und ängstlich wirkende junge Menschen Frau auf seine Position zu gelaufen kam. Ihrem Erscheinungsbild nach war sie von hohem Stand, obwohl er die Mode nicht erkannte, und noblem Blut. Es gab immer noch viele menschliche Kulturen im Universum welche am Adelssystem festhielten, auch wenn diese Art der Regierung längst überholt war. Ihre vornehme Kleidung war festlich aber unpraktisch, ihre Haare kunstvoll geflochten auf eine Art welche durchaus an den Feiern der oberen Zehntausend der Republik für einige gewandte Köpfe gesorgt hätte. Aber sie wirkte auch gleichzeitig absolut fehl am Platz. Ihr Kleid war schmutzig und ihre Haare leicht in Unordnung geraten, ihr Gesicht zeichnete ein Bild von erlebtem Horror und Schrecken, ebenso wie ihre Gefühle welche für ihn so leicht zu spüren waren wie der Asphalt unter seinen Füßen oder der Stoff auf seiner Haut. Sie war verwirrt, in Panik und verzweifelt, eine süße Mischung aus Emotionen welche ihn grinsen ließ. Wer auch immer sie war, ihre Emotionen waren überwältigend. Würde sie nicht den Gestank der hellen Seite der Macht in sich tragen, er würde sie als Schülerin nehmen. Nun da er vorerst befreit war von der Knechtschaft seines Meisters war er sein eigener Herr, aber diese Gedanken schob er beiseite für einen anderen Moment. Was dann geschah überraschte ihn jedoch absolut. Eine weitere Junge Frau erschien fast direkt hinter der ersten, diese jedoch gekleidet in etwas, was vielleicht einem Freudenmädchen oder einer Konkubine angemessen war in dieser Welt. Es war jedoch weniger ihr Aussehen, welches ihn überraschte, sondern ihre Präsenz in der Macht. Besser gesagt, dem Fehlen der selbigen. //Ein Droide?//, kam es ihm in den Sinn, ehe er diese Idee verwarf. Sogar Droiden waren minimal in der Macht vorhanden, so wie alles unbelebte. Dieses Wesen jedoch war einfach nicht vorhanden. Er konnte sie sehen und hören, aber spüren war absolut unmöglich, sie existierte für seinen Machtsinn einfach nicht. Und sie konnte auch kein Hologramm sein, dafür war die Technologie auf diesem Planeten viel zu gering. Jedenfalls, dachte er das bisher, denn alles was er bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte war geradezu beleidigend rückständig. Dennoch, es war die einzige Erklärung welche ihm einfiel. Er blieb lieber verborgen, das rothaarige Mädchen war ein für ihn unberechenbarer Faktor und er bevorzugte es zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Er beobachtete lediglich wie die Blondine an seinem Standpunkt vorbei hastete und das andere Mädchen ihr folgte, der ersten zurufend dass sie anhalten sollte. Er wartete noch einen Moment, ehe er seinen Weg in Richtung des Zentrums des Machtwirbels fort setzte. Was war dies für eine Welt? Das Nachleben? War er anstatt eines mit der Macht zu werden in die siebzehn Hölle geschleudert worden, so wie die Neimodianer es früher geglaubt hatten? Knurrend verfolgte er diesen Gedanken und schritt an einer noch heilen Glasscheibe vorbei, gehörend zu einem Laden für Haustiere. Er hielt inne. Hatte er etwas... ? Augenblicklich wirbelte er herum und machte zwei Schritte zurück, sich in der Spiegelung betrachtend. Er war kleiner als er es sein sollte. Das Gesicht welches ihn anblickte war nicht das seine. Zwar trug er seinen Kranz aus Hörnern und seine Tattoowierungen, aber es waren weder seine Gesichtszüge noch sein Körper. Doch das schlimmste war nicht sein Kopf, sondern das darauf. Haare. Er hatte Haare. Für Minuten starrte er sein Spiegelbild an, ehe er vorsichtig eine Hand erhob und sie auf seine neu entdeckte Haarpracht legte. Bei Kontakt zuckte er zurück, zögerte erneut einen Moment, ehe er wieder seine blonden Haare berührte. Ja, es waren tatsächlich Haare. Sie fühlten sich einfach... haarig an, so wie sie es sollten. Nicht, dass dort welche sein sollten, aber abgesehen davon waren es absolut richtige, ganz normale Haare. … … … Das nächste Lebewesen, welches in der Lage war Schmerz zu empfinden und das Pech haben würde ihm über den Weg zu laufen, würde leiden müssen. „Hey, Mister!“ Und wir haben einen Gewinner. - Er roch sie. Buffy war in der Nähe, sie war erst vor Kurzem, wahrscheinlich nur Minuten, genau hier entlang gekommen. Hastig sah Angel sich um. Er befand sich in einer Straße nahe der Innenstadt, einige Geschäfte und Läden hier, dazwischen Wohnhäuser, ein Diner und ein Cafe. Doch auch hier sah es aus, als hätte ein Krieg getobt. Die einzige Person welche Anwesend war, stand gebannt vor dem Schaufenster eines Geschäfts für Haustierbedarf, vielleicht fand er die schlafenden Welpen besonders süß. Ein weiteres mal roch er und versuchte nach Buffys Stimme oder der einer ihrer Freunde zu lauschen, doch weder roch noch hörte er sie. Vielleicht hatte ja der Mann vor dem Geschäft etwas gesehen. „Hey, Mister!“ Auf ihn zu laufend blieb er direkt hinter ihm stehen und fasste ihn an der Schulter an um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Schneller als es einem Menschen möglich sein sollte, ihn damit als Nichtmensch ausweisend, wirbelte der Mann herum und schlug mit einer Wucht zu, welche ihm jede Luft aus den Lungen getrieben hätte, wäre da welche gewesen. Aber selbst so spürte er den Schlag und der einzige Grund warum er nicht sofort zu Boden sackte, war weil ein zweiter Schlag seinen Kopf nach hinten hämmerte. //Oh, nicht noch einer!!//, schrie er in Gedanken. Aus purem antrainierten Reflex verlor er nicht das Gleichgewicht sondern taumelte nach hinten und fand seinen Halt wieder, hob seine Arme in einer defensiven Haltung. Doch er war einen Moment zu langsam, als ihm nächsten Moment ein guturaler Schrei aus der Kehle des tattoowierten, gehörnten Mann-Ding-Wesens kam und eine unsichtbare Kraft ihm mit der Wucht eines 18-Tonners mit 90 km/h traf und er brutal nach hinten geschleudert wurde. Mit einem gewaltigen Krachen und Klirren flog er durch eine Fensterscheibe und blieb in der Auslage eines Juweliers liegen. Er hatte keinen Bock mehr. Im Ernst. Diese Nacht hatte so gut begonnen, hatte so einfach und simpel angefangen. Und dann war alles den Bach runter gegangen. Zuerst das Chaos. Dann der Kerl mit dem Helm. Dann eine Comic-Figur. Und nun auch noch jemand der offensichtlich auf Star Wars stand. //Ich werde von Geeks verprügelt.// Er hasste diese Nacht. - „GILES!!“ Von diesem Schrei aufgeschreckt schoss der langsam in die Jahre kommende Mann aus seinem Schlaf hoch. Er benötigte einen Moment um sich zu orientieren, er er sein Wohnzimmer erkannte und die Gestalt von Willow, welche vor ihm stand. Er war nach einem kleinen Glas Scotch und mit einem Buch, das neueste Werk von Terry Pratchet, in der Hand auf seinem Sessel eingeschlafen, in dem Wissen dass an Halloween alle Dämonenaktivitäten verboten waren. Doch scheinbar hatte sich irgendjemand nicht an die Regeln gehalten. „Giles,esistganzschrecklichallehabensichinihreKostümeverwandeltundBuffyisthilflosundichhabesieverlorenundXanderistMasterChiefund...“ Scheinbar hatte sie die Notwendigkeit zu atmen verloren, ansonsten hätte sie nicht so lange reden können. Abrupt hob er eine Hand um sie zu stoppen. „Stop.“ Sie hörte augenblicklich auf und sah ihn mit panischen Augen an. „Was sollen wir tun?“ Für einen Moment massierte er sich die Schläfen, ehe er seine Brille zurecht schob. „Noch einmal ganz von vorne und diesmal bitte in einem Tempo, welchem ich folgen kann.“ Eifrig nickte sie, ehe sie begann. Obwohl sie immer noch sehr schnell redete, und scheinbar wirklich keinen Atem holte, konnte er genug verstehen um besorgt zu sein. „Und warum bist du Buffy nicht weiter gefolgt?“ „Ich habe sie verloren in dem Chaos. Ich konnte nichts tun und ich bin aus Reflex einem Bus ausgewichen obwohl ich das nicht hätte tun müssen und dann war sie weg.“ „Wo habt ihr eure Kostüme gekauft?“, fragte er sofort nachdem sie beendet hatte zusammen zu fassen, was los war. Es war wahrscheinlich kein Anhaltspunkt, aber etwas wo er anfangen konnte. Solange er nicht wusste wieso etwas geschah, konnte er nichts dagegen tun. Die Frage als was für ein Geist sie verkleidet war, in Anbetracht ihrer anzügigen Kleidung, sparte er sich. „In einem Laden Namens Ethans.“ Vielleicht aber doch. Sein Gesicht verfinsterte sich. Dieser Name konnte auch Zufall sein, nicht mehr, aber dieses ganze Desaster trug die Handschrift seines alten 'Kameraden' Ethan Rayne. Es gab zu viele Hinweise auf dessen Einmischung, als dass er diese Möglichkeit einfach ignorieren konnte. „Führ mich hin.“ - Weiter vorwärts taumelnd, dem Geruch von Buffy folgend, stützte sich Angel an eine Hauswand. Es ging ihm gar nicht gut. Sein Körper fühlte sich an als wäre er von zwei griechischen Minotaur-Dämonen als Eishockey-Puck verwendet worden, sein Schädel brummte ungefähr so als ob er bei einem Iron-Maiden Konzert an die Box getackert worden wäre, seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Dennoch, er musste weiter, konnte nicht stehen bleiben. Buffy brauchte ihn. Buffy wartete auf ihn. Er musste unbedingt weiter, er musste... „Platz da.“ Das war die einzige Warnung welche er erhielt, ehe er von einem Koloss in einer grünen Rüstung über den Haufen gerannt wurde. Schmerzhaft prallte er auf den Boden und konnte nur hinterher sehen, wie sein Angreifer weiter eilte und um eine Ecke verschwand, Catwoman auf seinen Versen. „...“ Er blinzelte, dann schob er seinen Oberkörper langsam wieder nach oben. „Und nun auch noch Computerspielfiguren.“ Dies war offiziell die Nacht, von welcher er niemals irgend jemandem erzählen würde. Niemals in seinem gesamten Unleben. - Keuchend und schwitzend fasste sich Oroku Saki, auch bekannt als 'Der Shredder' an den Rippenkasten und tastete seine Wunde dort ab. Es war lediglich seine eiserne Selbstbeherrschung, welche verhinderte, dass er zusammen zuckte, als er die gebrochenen Rippen berührte. Zum Glück trug er eine Rüstung, das hatte ihn vor dem schlimmsten bewahrt, auch wenn er sich nicht erinnern konnte diese Art von Rüstung vorher jemals getragen, geschweige denn angelegt zu haben. Irgend etwas stimmte absolut nicht mit dieser gesamten Situation. Doch er musste sich zunächst um seinen Gegner kümmern, welcher seit mehr als zwanzig Minuten versuchte ihn zu Klump zu schlagen. Lediglich seiner überlegenen Technik, langjährigen Erfahrung und seinem durchtrainierten Körper war es zu verdanken, dass er noch lebte. Sein Kontrahent war ein wahres Monster. Niemals zuvor hatte er solch einen harten Kampf gehabt, nicht gegen die Turtles, nicht gegen die Utroms, nichts kam dem hier auch nur nahe. Er war scheinbar unverwundbar, jede Attacke steckte er weg und erholte sich schneller als man hinsehen konnte, er blutete nicht, seine Schläge waren schlimmer als ein geschwungener Vorschlaghammer und offensichtlich wurde er auch nicht müde. Zumindest hatte er es geschafft ihm das Schwert abzunehmen, aber da er selber kaum in der Lage war diese Waffe zu benutzen, sie biss praktisch in seine Hand, hatte er sie in seinen Gürtel gesteckt. Doch das schlimmste war diese Stimme. Dieses durchdringende, grauenhafte Zischen welches über seine Haut kroch und sich in seinen Kopf bohrte mit der Intensität eines rostigen Dolches. „Narr...“ Beinahe stellten sich seine Nackenhaare auf, als das Monster wieder sprach. Sie befanden sich in einem öffentlichen Park, wo ihr Kampf sie hingetragen hatte, nicht weit entfernt von einem Kieswege, unter ihnen Gras das wieder geschnitten werde musste und in den nahen Büschen die üblichen Müllberge. „... kein Mann kann...“ „Love, love, love...“ Oroku Saki blinzelte verwirrt. Was im Namen des Shinigamis ist DAS? Einen letzten Blick zu seinem scheinbar ebenso verwirrten Gegner werfend, drehte er den Kopf zur Seite. Er wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Vor ihm standen ein Teenager, welcher sich offenbar für George Harrison hielt und sogar Pilzkopf trug, mit einer Gitarre und spielte einen Klassiker der Beatles, während eine junge Blondine welche glatt Madonnas jüngere Schwester sein könnte, diesen Titel neu interpretierte. „...nothing you can do that can't be done. Nothing you can sing that can't be sung. Nothing you can say but you can learn how to play the game. It's easy. Nothing you can make that can't be made. No one you can save that can't be saved. Nothing you can do but you can learn how to be you in time. It's easy. All you need is love. All you need is love. All you need is love, love. Love is all you need.“ Er wusste nicht wieso, aber der japanische Ninja konnte sich nicht dazu bringen, den Mann anzugreifen welcher gerade einen seiner Lieblingssongs verhunzte. Und das Mädchen konnte er auch nichts tun, er konnte ja nicht die Queen des Pop angreifen. „All you need is love. All you need is love. All you need is love, love. Love is all you need.“ Er beobachtete gebannt, wie das Teenagermädchen vor ihm tanzte, sich dann mit lasziven Bewegungen zwischen ihn und dem Kerl in den schwarzen Roben bewegte und im Scheinwerferlicht bewegte. Moment mal... Scheinwerferlicht? Er benötigte einen Moment, ehe er verstand dass der Mond in diesem Moment so verhangen war dass nur ein winziges Fleckchen von ihm durchdrang und genau dieser Schein Licht traf das Mädchen, so wie ein Scheinwerfer. „Nothing you can know that isn't known. Nothing you can see that isn't shown. Nowhere you can be that isn't where you're meant to be. It's easy.“ Das war so falsch. Das war so falsch. Das war so falsch. Madonna durfte keinen Beatles-Song singen, das war einfach falsch, absolut und total falsch. Noch mehr falsch, als dass er hier in Californien und nicht mehr in New York war und keine Ahnung hatte wieso. Noch mehr falsch, als dass er etwas bekämpfte was nur ein Oni oder ein Dämon sein konnte. Doch das war das ganze noch viel, viel, viel schlimmer machte war, dass es auch noch gut klang. „All you need is love. All you need is love. All you need is love, love. Love is all you need. All you need is love (all together, now!) All you need is love. (everybody!) All you need is love, love. Love is all you need (love is all you need). Yee-hai! Oh yeah! She loves you, yeah yeah yeah. She loves you, yeah yeah yeah.“ Die letzten Akkorde endeten und der Mond wurde vollständig von den Wolken verdeckt, so dass für einen Moment alles still war. Nach einigen Sekunden gebannter Stille war es wieder hell genug um richtig zu sehen und nun erkannte er die Möchtegern-Madonna, welche eine unglaubliche Ähnlichkeit mit der echten Madonna hatte, welche sich vor dem Oni und ihm verbeugte. „Danke, ihr wart ein wundervolles Publikum!“ Ihnen beiden Küsse zuwerfend winkte sie noch und verließ dann die Rasenfläche, als würde sie von einer Bühne gehend, sich angeregt mit dem jugendlichen George Harrison unterhaltend. „... das war...“, brummte schließlich das Monster, offensichtlich irritiert. „... eine äußerst neuartige Erfahrung für mich.“ „...“ Wortlos sah Oroku ihn an, bevor er nickte. „Allerdings.“ - „In welche Richtung müssen wir, oh großer, starker Krieger?“ Es war keine menschliche Stimme mehr, das war ein Schnurren, nichts als ein reines, verführerisches, absolut erotisches Schnurren. Und hätte Master Chief nicht eine spezielle Ausbildung gehabt um mit mentalem Stress und emotionaler Belastung umzugehen, er wäre aus seiner Rüstung geflossen wie Wachs. Sie befanden sich an einer Kreuzung und hatten leider keinerlei Hinweise darauf, wo sich seine beiden Schutzbefohlenen aufhielten, so dass er aufgrund seines Mangels an Wissen betreffend des Geländes praktisch aufgeschmissen war. Trotz mehrerer Versuche sich seines Anhanges zu entledigen, er hatte ihr einige sichere Verstecke gezeigt sowie versucht sie zu bestechen, befand er sich immer noch in der Gesellschaft der irritierenden, in schwarz gekleideten jungen Frau. Die mit der Peitsche und den Diamantfingernägeln und der extrem engen, entblößenden Kleidung. „Diese.“, sagte er dann schlicht und deutete mit seinem Sturmgewehr eine Straße hinab. „Wieso gerade diese?“ „Meiner Erfahrung nach, haben wir die beste Wahrscheinlichkeit Miss Summers und den Grund für all diese Verwirrung und den hiesigen Zustand zu finden, im Zentrum dieser Ansiedlung.“, antwortete er mit seiner gewohnten, ruhigen Professionalität. „Hmmm... ich mag Männer mit Erfahrung.“ Glücklicherweise war sein Visier für sie undurchsichtig, so dass sie nicht sehen konnte wie er mit den Augen rollte. Sie ignorierend lenkte er seine weiten Schritte in Richtung des Stadtzentrums. - „Das ist es?“, fragte Beatrix misstrauisch und blickte vom Flachdach eines gegenüberliegenden Gebäudes zu dem unscheinbaren Kostümladen. „Wenn ich nicht völlig daneben liege, dann ja, dann ist das der Ausgangspunkt der magischen Schwingungen.“, antwortete ihr derzeitiger Partner, seine Stimme gelassen und professionell. „Ironisch, ist es nicht?“ „Was?“ Sie blickte nicht zu ihm sondern beobachtete weiter ihr Ziel, sie konnte auch so Smalltalk mit ihm betreiben. „Ein riesiges großes Chaos hier, ein einziges Spektakel wie die Gladiatorenkämpfe im alten Rom, ist es nicht?“, begann er, sie ebenfalls nicht anblickend. „Und der Ursprung des ganzen ist ein kleines Geschäft. Wäre es nicht so ernst, würde ich lachen.“ Sie nickte nur zustimmend. „Ich frage mich nur eine Sache.“ „Welche, Miss Kiddo?“ „Sind sie Schotte?“, kam es sachlich von ihr, immer noch ohne ihn anzusehen. Sie war eine professionelle, erfahrene Profikillerin, die beste der Welt, sie war in der Lage sich absolut auf ihre Aufgabe zu konzentrieren und dennoch ein Gespräch zu führen. „Nein, Waliser.“, war seine schlichte Antwort. „Aber die meisten Menschen denken ich bin Schotte, der Irrtum ist verständlich.“ „Und sie arbeiten für die Engländer? Wo ist ihr Patriotismus?“ Es war ein Versuch ihn zu reizen, eine emotionale Reaktion aus ihm heraus zu bekommen, bisher hatte er bis auf eine leichte Gereiztheit keinerlei solcher Dinge gezeigt. „Ich beschütze meine Rasse, die Menschheit, nicht ein Land.“, kam es gelassen zurück. „Und wovor?“ „Dem üblichem Abschaum.“ Sie nahm an, dass er mit den Schultern zuckte, sein Ton und seine Aussage implizierten dies, doch sie konnte es nicht sehen. „Mutanten, Xenos, wilden Psionikern, Dämonen, Untoten, Hexen, Teufelspaktikern und solchem Gesocks.“ „Hört sich spannend an.“ „Viel davon ist unnötige Schreibarbeit. Und was machen sie so beruflich?“ „Leute töten. Früher gehörte ich zu einer der größten Killerorganisationen der Welt, heute bin ich freiberuflich. Wenn ich mal Zeit dafür habe.“ Es war ein Gespräch nur über ihre Berufe, nicht mehr und nicht weniger. Genauso gut hätten sie sich über Sport oder das Wetter unterhalten können, nur dass dieses wahrscheinlich kein so blutiges Thema gewesen wäre. „Was nimmt denn die andere Zeit ein? Familie?“ „Ja, eine Tochter.“ „Glückwunsch, ist schwer das in unserem Metier unter einen Hut zu kriegen.“ „Wem sagen sie das...“, murmelte Beatrix und nickte leicht, jedoch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Haben sie Familie?“ „Eine Ex-Frau und zwei Söhne, sieben und zwölf Jahre alt.“ „Die Kinder leben bei ihr nehme ich an?“ „Ist besser so.“, bestätigte Agent Jacob trocken. Gewöhnlicherweise würde er sich niemals mit irgendjemandem auf diese Art und Weise unterhalten, aber diese Frau, jedenfalls das Bewusstsein der Frau welches derzeit in dem Körper dieses Kindes steckte, war genauso professionell und sachlich wie er. Sie könnten sich ihre komplette Lebensgeschichte erzählen, die intimsten Geheimnisse problemlos ausplaudern und wenn es sein musste im nächsten Moment gegenseitig umbringen ohne mit der Wimper zu zucken. „Bin oft geschäftlich unterwegs, bei ihr haben sie ein geregeltes Leben.“ Er hätte nach dem Vater ihrer Tochter fragen können, doch die Art wie sie genau dieses Thema nicht angeschnitten hatte verriet ihm, dass er es lieber lassen sollte, es war vielleicht eine alte emotionale Wunde. „Was macht ihre Ex-Frau?“, fragte sie dann. „Sie ist Marketingleiterin einer Getränkefirma in Manchester. Bringen sie ihrer Tochter bei mit Waffen umzugehen?“ Er wechselte abrupt das Thema, aber das störte keinen der beiden. „Sie ist erst sechs.“, meinte sie als Antwort. „Ich bring ihr Karate bei, das will sie lernen seit sie Karate-Kid gesehen hat.“ „Schmeißen sie ein wenig Jiujitsu mit rein, das ist sehr leicht einzubauen und effektiv einzusetzen, auch von Kindern.“ „Gute Idee, werde ich mir merken, danke sehr.“ „Gern gesche...“ Er brach mitten im Satz ab als er eine Bewegung auf der Straße sah. Endlich zahlte sich aus, dass sie anstatt rein zu stürmen wie es Amateure machen würden, erst einmal in aller Ruhe die Lage beobachtet hatten und abgewartet hatten. Keiner von ihnen musste den anderen darauf hinweisen, sie wussten auch so, dass ein Gigant in einer Rüstung das eine Ende der Straße hinauf kam, eine Gangart habend welche eindeutig implizierte dass er eine Mission hatte und sich nicht aufhalten lassen würde. Er war eine so eindrucksvolle Erscheinung, dass man leicht die attraktive Frau welche ihm folgte übersehen konnte, aber die beiden waren niemand der so offensichtliche Dinge übersah. Beatrix beobachtete das Paar mit Argusaugen, doch sie bemerkte im Augenwinkel wie der Agent neben ihr den Kopf drehte und in die genau andere Richtung blickte. Sofort folgte sie seinem Beispiel und hätte sie nicht gewusst, dass dort etwas war, sie hätte es einfach übersehen. Eine dunkle Gestalt, humanoid, gekleidet in eine schwarze Robe bog aus einer Seitengasse auf die Hauptstraße und näherte sich aus der entgegengesetzten Richtung. „Hat hier irgendjemand Einladungen verschickt?“, fragte sie trocken. „So scheint es, scheint es nicht?, antwortete Agent Jacob. Er schwieg für einen Moment, ehe seine Hand in sein Jacket glitt und seine Pistole heraus zog. Sein Gesicht verzog sich leicht zu einer Grimasse aus Abscheu, aber nur leicht und kaum zu sehen, doch für Beatrix reichte es, sogar aus dem Augenwinkel. „Freak.“ Er spuckte dieses Wort aus, als würde es einen faulen Geschmack in seinem Mund hinterlassen, seine Abscheu für diese Art von Lebewesen offensichtlich. Unbemerkt von ihnen näherten sich zwei weitere düstere Gestalten durch eine Reihe von Hintergassen dem rückwärtigen Eingang zu dem Kostümladen, beide in dunkle Kleidung und einen Helm gekleidet, der eine jedoch mit einem asiatischen Speer bewaffnet und der andere mit einem bösartigen, dunklen Schwert. - „Huh... Spatzen zu Adlern, böse kleine Adler mit dunklen Krallen... hihihi... Kätzchen ist Tiger und Jägerin ist Mädchen...“ Der Rest des Satzes ging in einem Anfall von Gekicher unter, als Drusilla erneut eine Art Vision hatte. Unsicher, weil er nicht verstand was seine Erschafferin meinte, sah Spike zu ihr. „Was, Luve?“, knurrte er, während er aus dem Augenwinkel beobachtete wie seine neu hinzugefügten Handlanger, kleine Unheilstifter welche zwar eigentlich nicht gefährlich waren aber in Massen vorhanden waren, die Gasse hinab strömten in welcher er die Jägerin gerochen hatte. Ah ja, die Jägerin. Wenn Drusilla Recht hatte, und das hatte sie immer, dann war die kleine Blondine ihm hilflos ausgeliefert. Die ideale Gelegenheit sie sich zu schnappen. Dennoch, dieses Gefasel von Spatzen und bösen Adlern machte ihn nervös. Was hieß das? Ein schriller Schrei, so absolut untypisch für die sonst absolut feiste Jägerin, lenkte seine Aufmerksamkeit ab und er grinste breit. Freudig auf frisches Blut schnappte er Drusilla am Arm und zog die immer noch kichernde Meister-Vampir-Lady die Gasse hinab. Verkrochen hinter einem Müllbehälter saß die Jägerin, doch er hätte sie beinahe nicht erkannt, wäre da nicht ihr absolut charakteristischer Geruch gewesen. Sie trug ein schmutziges Kleid aus goldener Seide, ihre Haare waren ein absolutes Chaos, ihr sonst attraktives Gesicht von Tränen und verlaufenem Make-Up verunstaltet. „Hah, das ist zu gut.“, knurrte er zufrieden und leckte sich über die Zähne. „Heute werde ich wieder das Blut einer Jägerin schmecken.“ „Oder auch nicht, Spike.“ //BLOODY HELL!!!// Wütend wand er seinen Blick zu dem anderen Ende der Gasse, von wo er die Stimme seines verhassten 'Großvaters' vernommen hatte. „Angel, warum hab ich nur erwartet dass du...“ Den Rest seines Satzes verschluckte er, als er die Gestalt erblickte. Der sonst immer coole, schicke, dunkle aber attraktive Angel sah aus, als käme er aus einem Krieg. Sein Mantel war fast total zerstört, seine Haare ein einziger Mop in dem Dreck und Schmutz hing, sein Gesicht zerkrazt, seine Kleidung kaum mehr als Lumpen. „Hätte nicht gedacht, dass du auf den Penner-Look stehst, mate.“ „... Spike... halt einfach den Mund...“, knurrte der ältere Vampir und versuchte einschüchternd zu wirken, aber in seinem geschwächten Zustand war er ungefähr so Angst einflößend wie ein Vorschüler. „Nimm deine Aushilfsdämonen und verzieh dich, ehe ich einen Angelus mache.“ „Hah! Das will ich sehen!“ Er wand sich an seine Handlanger. „Jungs, schnappt euch die Jägerin, während ich diesen Verräter endgültig töte.“ Mit einem wilden Fauchen ließ er sein Vampir-Gesicht erscheinen und Angel tat das gleiche, gleichzeitig schrie die Jägerin nur noch schriller auf. Ein irres Grinsen erschien auf Spikes Fratze, ehe er nach vorne stürmte, mit der Absicht seinem Kontrahenten das Herz aus dem staubigen Leib zu reißen. Innerlich bereitete Angel sich bereits auf eine weitere Tracht Prügel vor, als die Umgebung verstummte. Buffy schrie nicht mehr, die Miniatur-Dämonen gackerten nicht mehr, Spike brüllte nicht mehr. Tatsächlich kam Spike ihm auch nicht mehr näher, er war mitten in der Bewegung stehen geblieben, sogar der Dreck welchen er aufgewirbelt hatte verblieb in der Luft schweben. Nichts rührte sich, alles war wie eingefroren. Alles bis auf den geschlagenen, schmutzigen Vampir mit der Seele, welcher das ganze ungläubig ansah. „Was zum...“ Er vollendete den Satz nicht und machte einige zögerliche Schritte auf den blonden Untoten zu, ehe er ihn leicht gegen die Stirn tippte. Es kam keine Reaktion. „Das nennt man Deus-Ex-Machina.“ Es war eine neue Stimme, eine die er nicht kannte. Es fehlte allerdings ein dazugehöriger Körper, die Stimme erschien aus dem Nichts. Sie war... neutral. Weder eindeutig männlich noch weiblich, irgend etwas dazwischen, etwas von beidem und nichts davon. „Huh?“ Das war die erste Äußerung welche Angel einfiel, während er sich misstrauisch umsah. „Du weißt schon... schlechte Story-Lösung, Eingreifen einer höheren Macht, so etwas in der Art.“, antwortete die Stimme mit einem leicht neckenden Tonfall. „Ich habe mich gerade eingemischt um zu verhindern, dass du und Blondie da drüben sterben. Du weißt schon, so wegen Schicksal und solchem Zeugs, ist schlechtes Jumbo-Wumbo wenn das aus den Fugen gerät. Kann übel enden... oder besser, je nachdem, doch ich mag kein Glücksspiel, ich bevorzuge Schack und Dame und solches Zeugs.“ Nun war Angel vollends verwirrt. Ein Gott, oder was auch immer dieses Wesen war, welches Brettspiele mochte? //Entweder bin ich wahnsinnig geworden oder Sunnydale.// „... warum?“, fragte er dann und richtete seinen Blick nach oben. „Das hier ist eine Logik-Lücke, irgendwie muss ich die flicken. Ich hasse zwar Deus-Ex-Machina, aber in diesem Fall ist es erlaubt, meine letzte Möglichkeit ohne noch mehr Rollen reinzubringen.“ Wenn diese Antwort etwas erklären sollte, dann hatte sie darin absolut versagt. „Was? Was für eine Story?“ „Na, eure.“ Es klang so, als wäre das eigentlich offensichtlich. „Die von der Vampir-Jägerin Buffy, dem Vampir mit der Seele und eindeutig zu viel Zeit fürs schmollen, Angel, und der ganzen Bande, Giles, Willow, Xander, die Truppe halt.“ „Warum das ganze? Ich verstehe nicht.“ „Natürlich nicht, ist von deinem Standpunkt auch schwer zu kapieren, gebe ich zu.“, murmelte die Stimme. Wäre es keine so ernste Lage gewesen, dann hätte Angel gelacht über die Komik, ein scheinbar extrem mächtiges, höheres Wesen zu hören, welches Plauderte mit einem Ton schlimmer als der Freund von Buffy, dieser Alexander. „Ich fasse es mal zusammen damit du es verstehst: Ich habe heute Nacht das Schicksal verändert. Doch durch meine Einmischung, wären beinahe du und die Jägerin gestorben, weswegen ich das wieder gerade biegen muss.“ „Aber... warum dann nicht Spike töten?“ „Er ist genauso wichtig wie ihr zwei. Anders und für dich nicht offensichtlich, aber genauso wichtig für das Schicksal im Allgemeinen. Glaub mir, du wirst dies für viele Jahre nicht verstehen, aber irgendwann... na ja, ich schweife ab.“ Die Stimme räusperte sich. „Deswegen habe ich eine Zeitblase um euch herum erschaffen. Alles um dich herum ist eingefroren, doch außerhalb läuft alles weiter wie normal. Sobald der Zauber, welcher für diese Nacht verantwortlich ist, aufhört zu wirken werde ich die Zeitblase auflösen.“ „Buffy wird wieder die Jägerin sein...“ „... und diese Rotzlöffel wieder Kinder, genau.“ Für einen Moment schwieg Angel, seinen Blick auf seinem Enkel ruhend. Der Gedanke dass Spike wichtig wäre gefiel ihm nicht, doch das Wissen dass er selber auch wichtig war... Auf eine schlechte Art und Weise war das noch beunruhigender. „Warum erzählst du mir das?“ „Was?“ „Das alles? Warum hast du nicht auch mich eingefroren?“ „Für ihn, der irgendwo da draußen ist und nicht ins Geschehen eingreifen kann.“, kam die lapidare Antwort. „Damit ich die Erklärung nicht alles in dritter Person erzählen muss, sondern dies auf eine humoristische Art und Weise in die Story einbauen kann.“ „Für wen? Wer ist er?“ Er hatte aufgegeben versuchen zu verstehen, was die Stimme mit dritter Person, erzählen und Story meinte. „Der Leser. Ach und übrigens, mich kannst du Bob nennen.“ -- Ich bin sowas von zufrieden mit diesem Kapitel, warum auch immer, keine Ahnung wieso. Ach und, Madonna und George Harrison werden im nächsten Kapitel erklärt. Kapitel 4: Bei Ethans --------------------- Und nun, das Kapitel in welchem einige Sachen geklärt werden. -- Kapitel 4: Bei Ethans Wütend starrte Darth Maul den Barbaren vor sich an. Im ersten Moment hätte er ihn glatt für einen Mandolorianer halten können, doch auf den zweiten Blick hatte er die Rüstung als ihm nicht bekannt identifizieren können. Das machte ihn kein bisschen weniger imposant, annähernd zwei Meter zwanzig vor ihm aufragend und zwei überdimensional große, veraltete Pistolen auf ihn gerichtet. „Ich habe keine Ahnung was sie da gerade versuchen Mister, aber machen sie das noch einmal und ich puste ihnen den Schädel weg.“, brummte der Primitivling und deutete mit seiner Waffe grob in die Richtung von Maul. Er knurrte und verengte die Augen, im nächsten Moment zog er sein Lichtschwert hervor und aktivierte eine seiner beiden Lichtklingen. Obwohl er sich sicher war mit jeder Art von Angriffen fertig werden zu können, welche dieser Kerl auf ihn schmeißen konnte, war er sich nicht sicher wie gut er im Nahkampf war, weswegen er lieber auf Nummer sicher ging. Und gegen Geistesbeeinflussung war er gefeit, das hatte Maul bereits ausprobiert, deswegen auch die aggressive Reaktion von dem tumben Muskelberg. Augenblicklich kamen die Hände des besagten Idioten in Bewegung und er hatte mit einer beachtlichen Geschwindigkeit die Waffen gehoben und genau auf Maul angelegt, vor allem beachtlich da er keinerlei Macht nutzte, nicht einmal auf die verdrehte, falsche Art wie scheinbar viele Wesen es hier taten. Für Sekunden starrten die beiden Kämpfer sich misstrauisch an und hielten ihre Waffen bereit, nur auf die kleinste Bedrohung wartend um anzugreifen. „Jungs, könntet ihr vielleicht euren Schwanzvergleich auf später verschieben und euch erst einmal um das richtige Problem kümmern? Danach könnt ihr euch gerne immer noch die Köpfe einschlagen.“ Die beiden Angesprochenen sahen zu Catwoman, welche nur mit den Schultern zuckte. „Ist doch wahr.“ Für einen Moment zögerte Master Chief, ehe er wieder zu dem humanoiden Alien sah. „Ich werde dieses Gebäude vor dem wir uns befinden gleich betreten und durchsuchen. Halten sie mich nicht auf, ansonsten werde ich gezwungen sein Gewalt anzuwenden.“ Als Antwort verzog sein Gegenüber das Gesicht zu einem bösartigen Grinsen. Also wusste der Trottel ebenfalls von der Energie, welche von diesem Ort ausging, höchst wahrscheinlich durch irgendwelche Technologie, denn gefühlt haben konnte er es nicht, so blind wie er offensichtlich für die Macht war. „Falsch. Ich werde es in Schutt und Asche legen und den schuldigen für dieses ganze Desaster finden und bestrafen, MICH hierher zu bringen.“ Selina Kyle, bekannter unter dem Namen Catwoman, rollte mit den Augen. „Männer...“, murmelte sie schlicht, schritt zwischen den beiden Rohlingen durch und trat die Tür zu dem Geschäft mit einem Roundhouse-Kick auf. Scheppernd brach das Schloss und die Tür schwang auf, den Blick frei gebend auf einen verdunkelten Verkaufsraum. „HEY!“ Und natürlich mussten die beiden Männer sich sofort beschweren, scheinbar waren sie sich wenigstens in einem Punkt einig. - Natürlich hatte Ethan Rayne damit gerechnet, dass auch sein bescheidenes Geschäft unter den Folgen seines Zaubers leiden musste. Allerdings war dieses sowieso in seinen Augen nichts anderes als ein Vorwand, um seinen wunderbar genialen Plan in die Tat umzusetzen. Er wollte sich ja nicht selber mit Rosen überhäufen vor Lob, aber in diesem Fall musste er sich wirklich selber beglückwünschen, seine letzte Idee war ein Genie-Streich gewesen. Dennoch, als zunächst ein lauter Knall von der Eingangstür zu hören war, gefolgt von einem ähnlichen Krachen von der Hintertür, wurde er recht nervös. Er war sich sicher mit den meisten einfachen, niederen Dämonen fertig zu werden, sogar Vampire waren kaum ein Problem solange sie noch jung waren, doch mit etwas Pech... Im nächsten Moment wurde er von einer Hand gepackt und von seinem Stuhl gerissen, ehe er sich schmerzhaft auf dem Boden wiederfand. „Nenn mir nur einen Grund warum ich dir nicht langsam alle Gliedmaßen abschneiden soll, so dass du verblutest, Wurm?“ Ah ja, das Kind welchem er das Kostüm des Shredders verkauft hatte, einer der interessanteren Bösewichter aus der jungen Comic-Geschichte, auch wenn dieses Kostüm eine leichte Abwandlung und nicht ganz Comic-/Serientreu war. Aber das hielt den Jungen nicht davon ab, ihn mit dem Gesicht voran zu Boden zu drücken und eine extrem scharfe Klinge gegen die Seite seines Brustkastens zu drücken, stark genug damit das Metall durch die Kleidung und in die Haut eindrang. Er war sich sicher, dass das Kind ihn niemals töten könnte... der Ninja-Anführer mit Jahrzehnten Erfahrung im Kämpfen und Töten jedoch... „Sprich, Wurm.“, forderte sein Angreifer erneut, doch im nächsten Moment wurde er abgelenkt, als die Tür zu seinem Lager aufging und eine weitere Gestalt eintrat. Er konnte nur schlecht sehen aus seiner Position heraus, dazu ging durch das diffuse Licht einiges an visueller Information verloren. Doch die eisernen Stiefel unter der braun-schwarzen, zerlumpten Robe, die schweren Schritte und die Präsenz alleine reichte, um ihm alles zu sagen. Natürlich hatte er als Kind den Herrn der Ringe gelesen, er hatte sogar ein Porträt von Aragorn über seinem Bett hängen gehabt, weswegen es geradezu eine Pflicht gewesen war, auch die Vorbereitungen für die Verfilmung zu beobachten. Und Bilder des Hexenkönigs waren ihm natürlich bereits unter gekommen, auf diese Art und Weise hatte er auch ein entsprechendes Kostüm auftreiben können. //Oh, bloody...// - Der Bewegungssensor in Master Chiefs Helm schlug aus, während er mit gezückter Waffe durch den Laden schlich. Es war seltsam einen fünfhundert Pfund Koloss durch einen dicht mit Kleidungsständern und Myriaden von Kostümen ausgestatteten Raum 'schleichen' zu sehen, aber er war tatsächlich kaum zu hören. Allerdings war er so laut wie eine betrunkene Hochzeitskapelle im Vergleich zu seinen beiden Begleitern. Die Katzenfrau war kaum zu sehen, er wusste nur anhand seines Bewegungsmelders, dass sie überhaupt anwesend war. Der gehörnte Kerl mit dem Laserschwert hingegen verriet sich durch das Leuchten seiner Waffe, jedoch war er so leise wie eine Feder welche zu Boden glitt. „Personen in dem Raum hinter dieser Tür.“, brummte der abgehärtete Veteran und teilte es leise seinen Begleitern mit. Im selben Moment erstarrte der in Schwarz. „Was ist?“ Dieser warf ihm einen Blick zu, ein Blick der nichts nettes versprach, ehe er sich wieder in Bewegung setzte und ihm nicht antwortete. Master Chief knurrte innerlich. Er hasste diese Art von Leuten, solche die nicht in einem Team arbeiten konnte. Lediglich die Anwesenheit von Catwoman, sie bestand darauf so genannt zu werden, hatte sie überhaupt davon abgehalten sich gegenseitig anzugreifen. Schließlich standen sie alle drei vor der Tür, welche in den hinteren Bereich führte des Gebäudes, wahrscheinlich ein Hinterzimmer oder ein Lagerraum. Für einen Moment sahen sie sich an, ehe Master Chief eine Hand mit drei ausgestreckten Fingern hoch hielt. Dann senkte er den ersten, nur noch zwei hochhaltend. In dem Moment, in welchem er den nächsten senkte und nur noch den Zeigefinger erhoben hatte, sprang sein in Roben gekleideter Begleiter bereits vor und führte einen Rückhandschlag mit seinem Schwert durch, dessen Klinge das Holz durchtrennte wie ein heißes Messer das durch Butter schnitt. Nur eine Millisekunde danach schoss die andere Hand von ihm nach vorne und die beiden Türhälften wurden durch eine unsichtbare Kraft geradezu nach hinten geschleudert. Im nächsten Moment erfüllte ein Nerven zerfetzendes Kreischen die Luft und etwas großes, schwarzes, bösartig sprang aus dem Raum heraus, den Gehörnten mit einem wuchtigen Schwerthieb zurück treibend. Gegenstände fielen um, Lichtklinge traf auf Metallklinge und das panische Schreien eines Mannes ertönte. - Er war der Hexenkönig von Angmar, der Herr von Minas Morgul, der General von Saurons Armeen, erster der Neun und der, welcher von keinem Mann getötet werden konnte. Und er war pissig. Lange lagen seine Erinnerungen an sein Menschsein zurück, viel zu lange als dass er sie noch besessen hätte. Es gab nur noch die Erinnerung an die Erinnerung, doch auch von diesen nur noch wenig. Ihm war nur der Schmerz geblieben und die Dunkelheit in dem Fleck, welcher einmal sein Herz gewesen war. Eine kalte, verdammte Existenz, weder lebendig noch tot, gefangen in einem ewigen Alptraum in welchem er das Monster war. Als er auf den Pelennor-Feldern gekniet hatte und die junge Maid ihren Helm zurück gezogen hatte um ihm ihr makelloses Gesicht zu präsentieren, so stolz und wild wie es für eine Kriegerin angemessen war, war sein einziger Gedanke gewesen, wie sehr er in der Bredouillie saß. Als sie ihr Schwert in seinen nicht mehr ganz existenten Kopf gerammt hatte jedoch, hatte sich eine Emfpindungen in ihm ausgebreitet, welche er für Äonen nicht mehr gespürt hatte: Dankbarkeit. Sein ewig währendes Unleiden endete, er konnte endlich ruhen, endlich Frieden finden. Er hatte nicht nach Valinor gehen wollen, er hatte auch nicht in die endlosen Höhlen einkehren wollen wie die Orks es anstrebten, er hatte einfach nur sterben wollen. Nach einer schier endlosen Existenz in Schmerz und ewigem Kampf, hatte er nur endlosen, süßen Frieden gewollt. Und das nächste was er gewusst hatte war, dass er nicht tot war. Er existierte immer noch, nur nicht dort wo er es zuletzt getan hatte. War dies eine Strafe dafür, dass er so eine Existenz geführt hatte? War dies das, was seine Untergebenen als Abyss bezeichneten, als Hölle? Er war nicht der Herrscher eines gewaltigen Königreiches geworden, indem er dumm war, weswegen er es geschafft hatte seine Wut zu zügeln und mit einer anderen Existenz welche hier her verbannt worden war zusammen zu arbeiten, zumindest nachdem die beiden Barden sie in ihren Bann geschlagen hatten. Er wusste immer noch nicht wie diese das gemacht hatten, aber sie hatten es geschafft seinen Geist und den seines, wirklich formidablen, Gegners zu besänftigen. Gemeinsam mit dem Menschen, welcher ihm mitgeteilt hatte auf den Titel Shredder zu hören, hatte er sich aufgemacht den Verursacher für den Störer seines wohlverdienten Friedens zu finden, um ihn bezahlen zu lassen. Oder noch besser das ganze zu beenden. Und nun da sie ihn hatten, einen jämmerlich schwachen Menschen mit einem Funken Magie in sich, wagten andere es sie zu stören und anzugreifen? Einen weiteren schrillen Schrei grenzenlosen Zorns ausstoßend, trieb der Hexenkönig seinen ebenfalls schwarz gekleideten Gegner mit wuchtigen Schwerthieben vor sich her, durch das halbe Gebäude, ehe der andere Schwertträger mit einem eindrucksvollen Sprung schließlich etwas Abstand gewann. Für einen Moment betrachtete er seinen Kontrahenten. Er spürte eine tiefe, wilde Dunkelheit um ihn herum, einem Nazgul würdig. Doch während seine Kleidung ebenfalls schwarz war und viele Ähnlichkeiten mit seiner eigenen aufwies, war diese sauber, absolut schwarz und vor allem neu. Auch wiesen die sichtbare, schwer tattoowierte rote Haut und die Hörner ihn als nicht menschlich, aber zumindest lebendig aus. Doch viel faszinierender, war sein Schwert, eine Klinge wie aus Licht und Feuer. Wütend fauchend sprang der Besitzer eben jenes Schwertes auf einmal mit einer Geschwindigkeit welche nicht sterblich sein konnte nach vorne, ihn noch in der Luft mit einem erstaunlich starken Schlag attackierend, welchen der Hexenkönig nur mit Mühe abwehren konnte. Oh ja, dieser Kerl war ideal um ein wenig Frustration abzulassen. Jahrtausende der Frustration um genauer zu sein. - „Diese beiden scheinen eine Menge Spaß zu haben.“, bemerkte Beatrix trocken, während sie durch die offene Tür in das Geschäft für Kostüme herein spähte. „Hoffen wir, dass sie sich gegenseitig töten.“, knurrte der britische Agent, welcher auf der anderen Seite der Tür stand. Mit einem Handgriff lud er seine Waffe durch und sah zu seiner zeitweiligen Partnerin, ehe er nickte und ihr zu verstehen gab, dass er bereit war. Einen Moment warteten die beiden noch, ehe sie wie auf ein ungehörtes Signal lossprangen. Während Michael herum wirbelte, auf den großen Kerl in der Rüstung zielte und das Feuer eröffnete, schoss die in gelb gekleidete Killerin vor und rannte in Deckung hinter einer Kiste mit Schaumstoffwaffen, sich hastig orientierend. Die beiden Schwertkämpfer ignorierten sie und ihren Partner absolut, nur auf ihren Kampf konzentriert. Obwohl sie selber eine Schwertmeisterin war, musste sie zugeben, dass diese beiden wussten was sie taten. Parade folgte auf Parade, ein wilder, gut ausgeführter Angriff auf eine brutale Serie von Schlägen. Es knisterte und zischte, wenn das Laserschwert auf das dunkle Metall traf, Funken flogen und dann sprang der Gehörnte zurück, sich scheinbar sammelnd. Im nächsten Moment hob er seinen Arm an der Seite hoch, riss diesen dann nach vorne und gleichzeitig wurde die große Kasse von der Ladentheke gerissen und schoss durch die Luft, den Kerl mit dem Helm dort treffend, wo sein Magen sein müsste. Wichtigstes Wort dabei, müsste, denn so ganz sicher konnte man sich bei ihm nicht sein. „RUNTER!!!“, fauchte auf einmal der große Kerl in der Rüstung. Es war ein Befehlston welchem jeder zwei Dinge sagte: 1. Ihr sollt euch ducken, 2. ich nehme keine Rücksicht darauf ob ihr euch geduckt habt oder nicht. Aus Reflex drückte sich Beatrix noch weiter runter und enger hinter ihre Deckung, während die beiden Schwertkämpfer sich unzeremoniell zu Boden warfen. Im nächsten Moment donnerten die beiden Waffen des großen Rüstungsträgers los und verschoss Kugeln größer als ein menschlicher Daumen. Es krachte, knallte und schepperte, während die Geschosse durch Kostüme, Kleidungsständer und schließlich eine Wand und die Überreste der Tür flogen. - Master Chief ließ seine Pistolen wieder sinken, nachdem er drei Salven Titanummantelte Munition in die Luft gepumpt hatte. Das sollte Warnung genug sein, ihn nicht wütend zu machen. Was auch immer das für eine Pistole war, welche der Kerl im Anzug benutzt hatte, sie hatte genug Durchschlagskraft gehabt um mit zwei Schüssen sein Schutzkraftfeld zu zerstören. Er wollte nicht herausfinden, was sie mit seiner Rüstung anstellen konnte. Wahrscheinlich eine neue Alientechnologie welche er noch nicht kannte, vielleicht eine Mischung aus Lasertechnik und althergebrachten Geschossen. Ansonsten gab es absolut nichts im bekannten Universum, das so klein war und eine solche Durchschlagskraft hatte. Aber der Träger war scheinbar ein Mensch gewesen, es sei denn Aliens trugen seit neuestem ebenfalls Krawatten. Erneut wünschte er, dass Cortana bei ihm sei, sie hätte wahrscheinlich direkt einige handfeste Theorien gehabt und auch noch alle logisch erklären können. Im nächsten Moment jedoch schoss auf einmal der Schütze hinter seiner Deckung hervor, sich drehend und dabei bereits schießend. Erneut zwei Kugeln, beide trafen die Schulter seiner Mjölnir-Rüstung und ließen ihn taumeln, die Wucht hatte ausgereicht damit er es spürte. //Womit zur Hölle schießt dieser Kerl?// Anstatt sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen fand er seinen Halt wieder, richtete wieder seine Waffen auf die Tür am anderen Ende des Raumes und legte an, doch sein Ziel hastete sofort wieder in Deckung. Er hörte gleichzeitig wie hinter ihm ein Handgemenge ausbrach, scheinbar hatte Catwoman beschlossen den Gefangenen dieses Clowns zu befreien. Und nach dem Scheppern welches er hörte, würde er sagen, dass dieser Witzbold gerade eins auf den Helm bekam. Bekam ihm recht, einfach einen harmlosen Zivilisten mit einer Waffe bedrohen. Vor ihm sprangen die beiden Schwerkämpfer wieder auf die Beine und stürzten sich wieder aufeinander, so dass sie ihm die Sicht versperrten. Mit einem wuchtigen Hieb durchtrennte der Helmträger mehrere Kleidungsstücke und versuchte seinen Gegner in zwei Hälften zu schneiden, aber dieser sprang in einer beachtlichen Turnleistung mit einem Salto über die Klinge herüber und brachte seine eigene Waffe von oben herab auf seinen Kontrahenten nieder. Im letzten Moment konnte dieser noch den Angriff abwehren mit seinem Schwert und mit einer zur Schau Stellung überlegener Kraft, schleuderte er den gehörnten Kämpfer von sich, welcher sich jedoch erneut in der Luft drehte und behände landete. „Kümmern sie sich um den Verrückten, Miss!“, befahl er zu seiner Begleitung, ehe er vorwärts stürmte, in der Absicht dem Anzugträger welcher ihn beschossen hatte zu zeigen was er davon hielt, unprovoziert angegriffen zu werden. Niemand legte sich mit dem Master Chief an und überlebte um davon zu erzählen. Er kam jedoch nur zwei Schritte weit, als erneut sein Bewegungsmelder ausschlug und ihn vor einem sich rasant schnell nähernden unbekannten Wesen warnte, als dieses auch schon hinter einer Tonne voller Gehstöcke heraus schoss und ihn mit den Füßen voran gegen die Brust traf. Nun war er eigentlich ein wahres Monster von einem Menschen, in der Lage dem Schlag eines ausgewachsenen, wütenden Kodiak-Bären zu widerstehen und dann auch noch zurück zu schlagen, insofern hätte ein elfjähriges Mädchen welches ihn anspringt nicht viel erreichen können. Allerdings waren all diese Fakten Beatrix Kiddo total egal und mit einem beidbeinigen Tritt hinter welchen sie all ihre, momentan mangelhaft vorhandene, Kraft und Wissen über Kampfkunst, von welchem sie noch genug hatte, legte und riss damit den völlig überraschten Master Chief von den Beinen. Sie selber landete geschmeidig nach einem Rückwärtssalto auf dem Boden und zog in einer fließenden Bewegung ihr unbezahlbares Schwert. „Endstation, Großer.“, sagte sie mit einem leichten Lächeln, ehe sie von einem menschlichen Wurfgeschoss selber umgerissen wurde. „Leg dich nicht mit dem Shredder an, Schlampe!“, brüllte ein triumphierender Oroku Saki, in einer Hand seine Waffe, mit der anderen hielt er einen zappelnden Ladenbesitzer am Kragen gepackt. Offensichtlich hatte er es geschafft die in Leder gekleidete junge Frau zu besiegen und als Wurfwaffe zu verwenden, auch wenn seine zerkratzten Arme und der leicht zerbeulte Helm von einem hartem, wenn auch kurzem, Kampf zeugten. „Und du leg dich nicht mit meinen Leuten an.“, knurrte Master Chief, legte seine linke M6G-Magnum auf den Geiselnehmer an und wollte gerade abdrücken, als etwas schwarzes auf ihm landete und ihn zu Boden drückte. - Agent Michael Gabriel Jacob wusste wie nutzlos seine Pistole sein würde im Kampf und schob sie mit einer routinierten Bewegung zurück in das dazu gehörige Holster. Gegen das Energiefeld, welches den gepanzerten Spinner umgeben hatte, hatte sie ganz gute Arbeit geleistet, aber gegen die Rüstung selber waren die Kugeln nahezu nutzlos gewesen, sie hatten nur bewirkt, dass der Kerl nun wahrscheinlich richtig pissig war. Er hasste es in den Nahkampf gehen zu müssen, auch wenn er ein ganz passabler Kämpfer war, er hatte gute Kenntnisse in Jiujitsu, Karate und Russisches Sambo. Aber weil er eben NUR passabel war und die meisten der Gefahren mit denen er sich konfrontiert sah absolut übermenschlich waren, bevorzugte er es alle Probleme mit der überwältigender Macht mehrerer Sonderkommandos erst einmal zu Klump zu schießen oder notfalls Luftunterstützung anzufordern. Und wahrscheinlich würde dieser Kerl da drinnen zu genau der Art von Problemen gehören, welche sogar vier Sonderkommandos überleben konnten. Mit einem Handgriff zog er sein mattschwarzes Langschwert vom Rücken und aktivierte die im Griff eingebauten Energiezellen mittels eines psionischen Befehls. Die Veränderung war nicht sichtbar, aber das zuvor eher simple Schwert war durch die Energie, welche es nun durchströmte, nun scharf genug um die Beine eines Elefanten zu durchtrennen. Mit seinem Schwert in der rechten Hand wirbelte er wieder aus seiner Deckung hervor und stürmte selber in den Raum herein, in welchem sich inzwischen ein Jeder-gegen-Jeden-Match entwickelt hatte. - Panisch kroch Ethan Rayne über den Boden, darauf achtend nicht in den Weg eines der Kombatanten zu geraten. Nachdem der Shredder von dem Mädchen Schrägstrich Professionelle Killerin angegriffen worden ist, hatte er es geschafft sich von dem eisenharten Griff an seinem Kragen zu befreien und suchte sich nun ein ruhiges, stilles, sicheres Örtchen, an welchem er sich verstecken konnte. Um ihn herum tobte das reinste Chaos. Master Chief schmiss den Anzugträger mit einem eindrucksvollen Schulterwurf in ein Regal voller Spielzeugpistolen, Darth Irgendwas nutzte seine Kräfte um die Auslage auf alle Anwesenden regnen zu lassen, der Hexenkönig schlug wild kreischend mit seinem Schwert nach Catwoman welche turnend auswich, die Braut durchtrennte den Griff von Shredders Waffe, welcher ihr dafür mit einem Knietritt die Nase brach. //Chaos ist ja was schönes, aber zu viel des Guten...//, kam es dem englischen Zauberer in den Sinn, ehe er unter einem Berg Clownskostüme begraben wurde, welche aus dem Schrank fielen welcher nun als Geschoss gegen Master Chief verwendet wurde. Er konnte es zwar nicht mehr sehen, aber eine Sekunde später wurde besagter Supersoldat von dem großen, offenen Holzschrank zu Boden geschmettert und ihm nächsten Moment war Darth Maul über ihm, bereit ihm mit seinem Lichtschwert die Brust zu durchbohren. Es sollte nicht so weit kommen, denn nur eine Millisekunde später verpasste Catwoman ihm einen Tritt von hinten zwischen den Beinen hindurch und ließ ihn aufjaulen. - „Oh Gott, das darf doch alles nicht wahr sein.“, brummte Rupert Giles, als er aus seinem Wagen ausstieg. Das Geschäft vor ihm war ein einziges Chaos. Gegenstände flogen durch die Luft, die Fensterscheiben waren zerstört, Flüche und wildes Kreischen war zu hören, das Klirren von Waffen aufeinander ertönte und es war allgemein sehr gut zu vergleichen mit einem Fußballspiel von Arsenal London gegen Liverpool. Erneut verfluchte er Ethan Rayne, er war sich inzwischen sicher dass dieser hinter diesem 'Streich' steckte, dafür, dass Willow nicht bei ihm war. Eigentlich hatte er geplant gehabt, dass Willow ihm den Weg zeigen würde und auf dem Weg erklären konnte was los sei, doch dieser Plan war daran gescheitert, dass sie als Geist nicht in einem Auto sitzen konnte. Und laufen hatte er verworfen, da es zu lange dauern würde und zu gefährlich war. Also hatte er sich alleine auf den Weg machen müssen, was er einerseits bedauerte da er Willow schutzlos hatte zurück lassen müssen, ihn aber freute da so die Rothaarige nicht mit ansehen müsste, was er mit Ethan anstellen würde. Nun allerdings fragte er sich, ob es eine gute Idee war da überhaupt rein zu gehen, denn so wie es aussah würde er keine zwei Minuten überleben. Aber es half nichts, er war Buffys einzige Chance. //Hoffentlich hat wenigstens Willow einen sicheren Ort gefunden.//, kam es ihm in den Sinn, dabei völlig außer Acht lassend, dass sie zur Zeit unverwundbar war. - „Yeah, you made me feel Shiny and new Like a virgin Touched for the very first time Like a virgin When your heart beats (after first time, with your heartbeat) Next to mine Gonna give you all my love, boy My fear is fading fast Been saving it all for you cause only love can last...“ Wenige Menschen außer Xander wussten es, aber im Grunde ihres Herzens war Willow sehr lange Zeit ein großer Madonna-Fan gewesen. Obwohl sie diese Phase hinter sich hatte, jedenfalls die Phase in welcher sie die Queen of Pop geradezu verehrt hatte, war absolut nichts gegen ein Live-Konzert der Sängerin einzuwenden. Und so jubelte sie begeistert mit mehreren anderen hundert Leuten, während eine jugendliche Madonna in Gestalt einer verkleideten Harmony Kendall ihre besten Songs auf der kleinen Bühne des Bronze zum Besten gab. Dass sie begleitet wurde von einem George Harrison alias Daniel Osborne, machte die Sache nur noch besser. Manchmal war es doch richtig gut in Sunnydale zu leben, denn wo sonst konnte man solche Konzerte sehen? - Johnny hasste seinen Job in der McDonalds Filiale in seiner Heimatstadt New Harsburg, gelegen im friedlichen North Carolina, aber er musste Geld für sein College sparen und so blieb ihm nicht viel übrig, als die verschiedensten Jobs anzunehmen und irgendwie Geld heran zu schaffen. Es war Halloween und er saß auf Arbeit fest, dazu verdammt Partygänger und Feiernde zu bedienen. Gott, wie sehr er seinen Job hasste. HABEN SIE NOCH DIE PONYS IN DEN HAPPY MEALS? Überrascht sah er auf und erblickte nun einen Kunden, welchen er zuvor nicht einmal wahr genommen hatte. Eine sehr erstaunliche Leistung, immerhin war dieser Kerl nahezu zwei Meter groß, von Kopf bis Fuß gehüllt in eine schwarze Robe, trug eine eindrucksvoll echt wirkende Sense mit sich herum und das Gesicht war verborgen hinter einer Schädelmaske. „Ähm... Was?“ Er musste seine Gedanken erst wieder ordnen, ehe er die Situation halbwegs verarbeitet hatte. ICH WÜRDE GERNE WISSEN, OB SIE IMMER NOCH DIE KLEINEN PONYS IN DEN HAPPY MEALS ANBIETEN. „Äh...“ Irgendetwas an der Idee, dass jemand der sich als der Sensenmann verkleidete die Ponys haben wollte anstelle der Rennautos, war so abstrus, dass er einen weiteren Moment benötigte um das zu verarbeiten. „Ja, tun wir.“ GUT. DANN WÜRDE ICH GERNE EIN HAPPY MEAL, MIT DIESEN SÜSSEN KLEINEN PONYS, ZWEI CHEESEBURGER, EINE GROSSE COLA, EINE GROSSE POMMES MIT KETCHUP UND EINEN GROSSEN LATTE HABEN. Nach einem Moment fügte der Kunde dann noch hinzu: ZUM MITNEHMEN BITTE. Artig gab Johnny die Bestellung ein und sah dann wieder auf. „Cooles Kostüm übrigens. Der Sensenmann?“ NEIN. DIE SENSENFRAU. - „Gute Güte...“, murmelte der Wächter der Jägerin in Anbetracht der Vielzahl an Waffen, welche auf ihn gerichtet waren. Nicht weniger als zwei Schwerter, ein Laserschwert, ein asiatischer Speer und drei futuristische Pistolen warteten nur darauf, ihn endlich verletzen zu können. Es war beinahe amüsant zu sehen, wie sich sieben Wesen welche sich Sekunden zuvor noch mit aller Macht gegenseitig bekämpft hatten zusammen tun und ihre Streitigkeiten vergessen, sobald ein neuer unbekannter Faktor ins Spiel kam. „Ladys, Gentleman, ich versichere ihnen, dass ich keinerlei aggressive Absichten jeglicher Art hege.“ Für einen Moment schwiegen die Kostümträger ihn nur an, ehe der Computerspieleheld in der massiven Rüstung, Meister Chef oder so wenn sich Giles richtig erinnerte, das Wort ergriff. „Tut mir leid Sir, aber aufgrund der Vielzahl potenzieller Aggressoren muss ich davon ausgehen, dass auch sie dazu gehören.“ „Außerdem lügen sie, Mister.“, fügte ein junger Mann im Anzug hinzu, einen subtilen britischen Akzent in der Stimme mitschwingend. Allerdings konnte Giles diesen nicht einordnen und er hatte auch gar keine Zeit dafür. „Narr.“, zischte auf einmal der große Untote, welcher wohl ein Ringgeist sein sollte. Natürlich hatte er die Bücher gelesen, sie gehörten seiner Meinung nach völlig zu Recht zu der ganz großen, berühmten Literaturgeschichte. „Vielleicht sagt er die Wahrheit, wenn wir ihm die Hand abhacken.“, schlug auf einmal Dawn Summers vor, momentan in Gestalt einer gefährlichen Mörderin. Und offensichtlich hatte sie auch keinerlei Probleme damit, grausame Gewalt einzusetzen, auch gegen jemanden wie ihn. „Die Idee gefällt mir.“, knurrte der Junge, welcher als einer dieser neuen Star Wars Figuren verkleidet war und trat vor, doch augenblicklich sprang Miss Chase dazwischen, auch wenn sie wahrscheinlich eher auf den Namen Catwoman hören würde in ihrer Verfassung. „Jungs, übertreibt es nicht gleich so.“ Erleichtert atmete Giles aus. „Das würde ich auch vorschlagen.“ „Fangen wir lieber erst einmal mit den Fingern an.“ „Das allerdings wiederum...“ „Es tut mir leid, aber das kann ich nicht zu lassen!“, sprach der gepanzerte mit den zwei Pistolen sofort, seine Stimme fest und bestimmend. „Folter ist keine Methode der Informationserlangung welcher ich zustimmen kann. Aber vielleicht geht es auch so.“ Noch einen Moment sahen sich die Bewaffneten gegenseitig an, ehe die meisten zustimmend nickten. Lediglich der Hexenkönig blieb einfach so stehen wie er war, groß und einschüchternd aussehend. „Okay.“, brummte die Spielfigur dann und wand sich an den Shredder, sogar Giles kannte diese Figur, welcher einen seiner Füße auf der Seite vom Kopf Ethan Raynes stehen hatte. „Passen sie auf unseren Gefangenen auf. Sie zwei...“ Damit deutete er auf Dawn, welche mit ihrem Schwert sehr gefährlich aussah, und den Star Wars Charakter. „... sichern die Ausgänge, ich möchte vor unliebsamen Überraschungen gefeit sein.“ Obwohl die beiden zunächst zögerten nickten sie, dann verschwand der dunkel berobte in Richtung der Eingangstür und platzierte sich dort im Schatten, während Buffys Schwester durch die Tür nach hinten verschwand. Dieser große Kerl hatte eine Autorität in der Stimme, welche es schwer machte seinen Befehlen nicht zu folgen. „Wir werden solange unserem neuen Freund hier einige Fragen stellen.“ Seine Stimme versprach Unliebsamkeiten, sollte er nicht mit der Wahrheit heraus rücken. Dann wand er sich dem Jungen im Anzug zu. „Ihrem Kommentar kann ich entnehmen, dass sie Lügen erkennen können?“ „Meistens, ja.“, bestätigte dieser. „Darf ich sie dann bitten, bei diesem Verhör zu helfen?“ Die Art mit welcher sie einander ansprachen und wie sie sich ansahen, nicht nur diese beiden sondern alle, erinnerte Giles an eine Meute wilder Tiere welche nur darauf warteten, übereinander herfallen zu können. „Ich hatte nichts anderes vor.“, knurrte der Gefragte und nickte. Sich damit zufrieden gebend sah der Rüstungsträger wieder zu Giles. „Wie ist ihr Name?“ „Rupert Giles.“ Der Anzugträger nickte, den Blick jedoch nicht von ihm nehmend. „Und was bringt sie dazu, unbewaffnet in eine Kampfzone zu marschieren?“ „Ich gehe davon aus, dass ihr Gefangener welcher sich zur Zeit unter dem Fuß ihres Freundes befindet, ein alter Bekannter von mir, verantwortlich ist für das Chaos welches zur Zeit in dieser Stadt herrscht.“ Es folgte eine kurze Pause, in welcher sich alle Blicke kurz zu dem am Boden liegenden Engländer wandten, ehe Rupert sich räusperte und damit wieder die Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wenn sie noch weitere Fragen haben wäre ich ihnen verbunden, sie würden sie nun stellen, denn je länger wir warten desto mehr Menschen sind in Gefahr.“ Erneut nickte der laufende Lügendetektor, ehe er hinzufügte: „Der Engländer sagt die Wahrheit, er weiß eine Menge über das was hier passiert.“ „Was ist hier passiert?“, warf auf einmal Miss Chase von der Seite ein und sah ihn mit verschränkten Armen an. „Wie sind wir alle hier gelandet? Und warum bin ich im Körper einer Teenagerin?“ „Und warum habe ich einen Körper?“ Diese Frage kam von dem Hexenkönig und nun da Giles seine Stimme hörte, wusste er wieso dieses Wesen in seiner Welt so gefürchtet war. Obwohl es sich bei ihm eigentlich nur um eine erfundene Figur handelte, fand er als Kind die Vorstellung eines verfluchten Menschen, nicht lebend nicht tot, gebunden an den Willen eines grausamen Herrscher, erschreckender als die Realität von Vampiren und Dämonen. „Ähm... Die Bedarf einiger Erklärung.“, begann er, hoffend etwas mehr Zeit zu gewinnen um sich eine gute Formulierung zurecht zu legen, ehe ein simpler Schritt des Hexenkönigs auf ihn zu ihn sich sofort beeilen ließ. „Es ist Halloween, ein Fest an welchem man sich verkleidet und Masken auflegt um die bösen Geister des vergangenen Jahres vertreibt.“ Er hörte ein verächtliches Schnauben aus der Richtung des Star Wars Charakters sowie etwas, das sich anhörte wie ein gemurmeltes 'lächerliche, abergläubische Primitivlinge'. Dies übergehend fuhr er fort. „Und scheinbar hat mein alter Bekannter Ethan Rayne, Besitzer dieses feinen kleinen Geschäftes, entschieden seiner Gottheit Janus, dem altrömischen Gott des Chaos, zu huldigen indem er die Träger jedes Kostüms in genau jenes verwandelt.“ Ein Moment der Stille folgte, bevor Master Chief wieder das Wort ergriff. „Ich höre diese Theorie nicht zum ersten mal, aber ich halte sie immer noch für unwahrscheinlich.“ Gleichzeitig sah Catwoman zu dem angeblichen Briten im Anzug, welcher die Schultern sinken ließ und dann den Blick erwiderte, ehe er nickte. „Er sagt die Wahrheit, oder zumindest ist er davon überzeugt die Wahrheit zu sagen.“ Im nächsten Moment war ein lauter Schmerzensschrei zu hören, als der Shredder seine Waffe, trotz des abgebrochenen Schaftes war sie noch zu gebrauchen, in den Arm von Ethan Rayne rammte. „Wie beenden wir diesen Zauber, Wurm?“ „Statue... Janus...“, brachte der Engländer heraus, aber nur mit Mühe, scheinbar wurde ihm die Luft abgeschnürt. „... zerstören.“ „Okay.“ Alle Köpfe wirbelten herum zur momentan minderjährigen Profikillerin, welche noch im selben Moment ihr Schwert zog und ausholte. „NEEEEEIIIIIN!!!“ Doch es war zu spät, mit einem mächtigen Hieb wurde die Statue in zwei Stücke geschnitten. - Als Joyce Summers die Augen aufschlug, sah sie eine Menge tanzender, lachender Menschen. Sie wusste natürlich wieso sie dies sah, denn SIE hatte sich amüsieren wollen und deswegen einen Kostümball besucht. Natürlich nicht irgend einen Kostümball, sondern einen sehr berühmten, auf welchen man eigentlich gar nicht kam, wenn man nicht mindestens ein Album mit Gold-Status, einen Oscar, ein Unternehmen mit mindestens 200.000 Jahresumsatz oder sehr berühmte Eltern hat. Oder eben, wenn man überall auftauchen kann wo man will, so wie SIE es konnte. Sie musste nach Hause. Und Buffy zur Rede stellen. Und dann Giles. Und ihn dann umbringen. Aber erst einmal austrinken und den Tanz mit Steven Spielberg beenden. Ach ja, Heidi Klum schmiss einfach die besten Halloweenpartys. - „Ich will nach Hause zu Mama!“ Dieser Ruf war es, welcher Spike stocken ließ in seinem Ansturm auf Angel. Wütend wirbelte er herum und erkannte, dass seine Handlanger, gerade noch kleine Dämonen, nun nicht mehr waren als Kinder welche Kostüme trugen. Und die Jägerin war offensichtlich auch zurück, denn so wie sie ihn ansah während sie aufstand und wie sie ihre Knöchel knacken ließ. „Hi Honey. Ich bin zu Hause.“ „Ah, bloody...“ -- So, der Prolog für diese Folge kommt im nächsten Kapitel. Und dann wird es wohl direkt weiter gehen^^ Kapitel 5: Aftermath from Hell(-mouth) -------------------------------------- Ich bin ein Schnell-Schreiber wenn ich inspiriert bin. Und wenn ich nicht inspiriert bin, bleiben Storys Monate lang liegen... schlechte Eigenschaft, ich weiß, sorry. -- Kapitel 5: Aftermath from Hell(-mouth) Als Jonathan Levinson die Augen aufschlug, wusste er nicht recht ob das gut war oder schlecht. Es war deswegen gut, weil er lebte und weil er wieder etwas hatte das real und simpel war. Er wusste, dass er ein sechszehnjähriger Junge war, etwas zu kurz geraten und wahrscheinlich würde er auch nicht mehr wachsen, welcher irgendwie versuchte die High-School zu überleben. Es war aber schlecht, weil das Schmerz hieß. Leben hieß Schmerz zu erleiden, hieß Rückschläge und Enttäuschungen, Verrat und Einsamkeit erleben zu müssen. Eine ganze Weile starrte er seine Zimmerdecke an, ehe er sich entschloss, dass er sie genug studiert hatte und es Zeit war, endlich aufzustehen. Dennoch, er hatte es nicht eilig dabei und so erinnerte er aufgrund seiner Geschwindigkeit, oder eher dem Mangel eben jener, an eine wachsende Eiche welche sich unaufhaltsam den Weg Richtung Himmel bahnte. Als er es endlich geschafft hatte sich aufzurichten, verweilte er noch eine Weile aufrecht sitzend im Bett. Atmend, sitzend, lauschend und abwartend. Er erwartete beinahe, dass jeden Moment sein Meister ihn verlangen würde oder ihn auf eine Mission schicken würde, ehe er sich wieder bewusst wurde, dass er nicht der Hexenkönig von Angmar war. Es war schwer dies zu vergessen, immerhin besaß er nun die Erinnerungen eben jenes genialen Generals, welcher beinahe die mächtigste Nation Mittelerdes in die Knie gezwungen hatte, er war es aber nicht wirklich. Obwohl er sich daran erinnerte Arnor vernichtet zu haben oder König Theoden tödlich verwundet zu haben, hatte er es niemals getan. Er spürte wie sein Herz schlug, was ihn daran erinnerte, wie sehr er sich von dem Wesen unterschied welches seinen Körper besetzt hatte. Da war kein Herzschlag gewesen, keine Wärme in seiner Brust, kein Schmerz, kein Leben, er war nicht mehr gewesen als eine wandelnde Leiche, gehüllt in Dunkelheit. Was jedoch eine viel dringendere Frage war: Wieso lag, oder eher saß, er in seinem Bett anstatt in dem Kostüm-Laden wo er ohnmächtig umgekippt war, nachdem die Miniatur-Beatrix die Statue mit ihrem Schwert zerstört hatte? „Jonathan, aufstehen!“, flötete seine Mutter fröhlich von vor seinem Zimmer aus. „Ja, Mum!“, rief er zurück. Die Gedanken welche ihn aufhielten beiseite schiebend schlug er seine Bettdecke zurück und schwang die Füße aus dem Bett, sich ungewöhnlich voll mit Energie fühlend. Gähnend machte er einige Schritte in Richtung seiner Zimmertür, ehe er aus dem Augenwinkel seine Spiegelung sah. Augenblicklich blieb er stehen. War er etwa...? Sofort rannte er zum Spiegel und sah seine Spiegelung an, ehe er entsetzt aufschrie: „Heiliger Bart Rikers!!“ - Als Andrew Wells an diesem Morgen erwachte, geweckt durch das Knallen der Tür seines großen Bruders Tucker, schoss er sofort hoch und schrie auf. „AHHHH!!“ Dann bemerkte er, dass er sich in seinem Bett befand. Dass er kein Lichtschwert in der Hand trug, keine rote Haut hatte, kein bösartiger Sith war welcher es darauf abgesehen hatte alle Wächter des Friedens abzuschlachten. Erleichtert atmete er aus. „Oh, danke, danke, welcher Gott auch immer...“ Dann jedoch spürte er, wie sein Kissen noch auf seinem Kopf hing. Aufgespießt. Von seinen Hörnern. Dann fluchte er laut auf sechs verschiedenen Sprachen, eingeschlossen galaktisches Basic, Huttisch, Genosianisch und Französisch. - Als am 1. November 1997, um genau 7:28 Uhr, die Tür zur Bibliothek der Sunnydale High-School immer noch nicht von einer wütenden oder aufgebrachten Horde junger Schüler eingerannt worden ist, war Rupert Giles, seines Zeichens Bibliothekar und Wächter der Jägerin, sehr erleichtert. Nach den Ereignissen der vorherigen Nacht hatte er damit gerechnet, dass eine Gruppe bestimmter junger Menschen sofort seinen Rat aufsuchen würden. Genauer gesagt handelte es sich bei diesen Personen um Mister Andrew Wells, Mister Jonathan Levinson, Mister Charlie Welles, Mister Stefan Black sowie Miss Cordelia Chase, welche alle samt sofort nach der Zerstörung der Janus-Statue in Ohnmacht gefallen waren. Mit Hilfe eines sehr schweigsamen Angel sowie einer ebenso schweigsamen Buffy, hatte er es tatsächlich geschafft alle zurück in ihre jeweiligen zu Hause zu verfrachten, wobei das noch das einfachste gewesen war. Nein, das stimmte nicht ganz, noch einfacher, und wesentlich zufrieden stellender, war es gewesen Ethan Rayne einige Rippen sowie die Nase zu brechen. Viel schwieriger war es gewesen, den massiven Krieger in der futuristischen Rüstung, laut Willow handelte es sich angeblich um Xander, vom Ort seines Bewusstseinsverlustes hinfort und zu einem ruhigen Ort hin zu kriegen. Aus praktischen Gründen haben sie ihn schließlich in der Bibliothek untergebracht, da sie nicht in der Lage gewesen waren ihn im Haushalt der Harris-Familie unterzubringen. Obwohl Giles versucht gewesen war den Helm von Xanders Kopf zu lösen, und es auch versucht hatte, hatte er es einfach nicht geschafft den Verschluss zu öffnen, welche den Helm mit dem Rest der Rüstung verband. „Dann werde ich wohl noch etwas Zeit haben.“, brummte er zu sich selber und wand sich seinem Büro zu. Natürlich werden die meisten Leser sich fragen, warum er davon ausging, dass sich alle der oben genannten Personen an ihn wenden sollten. Die Antwort war recht simpel, doch der Hintergrund zu selbiger ist der knifflige Punkt des Ganzen. Nachdem er die Opfer des Zaubers in ihrem jeweiligen zu Hause abgeliefert hatte, hatte er eine Nachricht hinterlassen, dass sollten sie Fragen oder Sorgen haben, sich vertrauensvoll an ihn wenden könnten. Das war natürlich nicht seine eigene Idee gewesen, sondern die seiner Jägerin, welche es scheinbar sehr amüsant fand, wenn er sich um die Sorgen junger Leute kümmern musste und so von seinen Pflichten abgehalten wurde. Der Grund für diese Nachricht war nicht nur das Amusemant von Buffy, sondern in erster Linie der Umstand, dass scheinbar alle der oben genannten Personen nachhaltige Spuren des Zaubers aufwiesen. Während so gut wie alle anderen Opfer von Ethans Magie wieder zu ihrem normalen Zustand zurück gekehrt waren und das typische Sunnydaleverhalten an den Tag legten, also alles zu verdrängen oder auf irgendwelche 'logischen Erklärungen' zu schieben, hatten diese Gruppe von jungen Leuten viele Merkmale behalten. Am besten weg gekommen war allem Anschein nach Miss Chase, welche keinerlei körperliche Folgen davon getragen hatte, jedenfalls soweit sie das beurteilen konnten. Und während Dawn, das arme Kind hatte die Nacht sehr viel durchmachen müssen, nun offensichtlich dauerhaft blonde Haare hatte wie ihre Schwester, war dies eine Kleinigkeit verglichen mit dem, was zum Beispiel Xander als 'Erinnerung' behalten hatte. „Ich sollte mich an die Arbeit machen. Aber zunächst einen Tee.“, murmelte er zu sich selber, als eine Stimme ihn aufschrecken und herum wirbeln ließ. „Für mich bitte Oolong-Tee mit einem Schuss Honig.“ Im Schatten eines der großen Bücherregale stand ein junger Mann, ein Teenager, welchen er nicht kannte, erst auf den zweiten Blick erinnerte er sich vage. Er hatte kurze schwarze Haare und ein fein geschnittenes, ansprechendes Gesicht, mit stechenden blauen Augen und einem kaum merklichen Dreitagebart. Er war einer der neuen Schüler, wenn er sich recht erinnerte stammte er aus New York, aber das war nicht weiter wichtig. „M-Mister... Welles, richtig?“, fragte Giles mehr als ein wenig überrascht. Obwohl er vielleicht nicht über die geschärften Sinne einer Jägerin oder eines Vampirs verfügte, rühmte er sich, seine Umgebung recht gut im Blick zu haben und einer der Wächter zu sein, welcher sich in einem Kampf behaupten konnte, inklusive der dazu gehörigen Aufmerksamkeit. Doch er hatte die Anwesenheit des Jungen zuvor nicht bemerkt, obwohl er nun gut sichtbar nur einige Meter entfernt stand. „Korrekt, der bin ich.“, bestätigte der Junge nickend. „Ich habe heute Morgen eine Notiz neben meinem Bett gefunden.“ „Ah ja, genau.“ Um einige Sekunden zu gewinnen damit er sich sammeln konnte, nahm der Engländer seine Brille ab und polierte diese fein säuberlich, ehe er sie wieder auf seine Nase schob. „Nun, so gerne ich ihnen eine vollständige und umfassende Erklärung der Umstände geben würde, verspüre ich keinerlei Bedürfnis danach, dies mehrmals tun zu müssen, weswegen ich ihnen verbunden wäre, wenn sie nach dem Unterricht zurück kehren würden.“ Einen Moment sah Charlie ihn einfach an, ehe er nickte, dann jedoch unvermittelt fragte: „Krieg ich nun meinen Tee oder nicht?“ „So sehr ich mich freue, dass ein amerikanischer Teenager den Genuss von Tee entdeckt hat, würde die Zubereitung zu viel Zeit in Anspruch nehmen, als dass sie ihn noch vor Unterrichtsbeginn genießen könnten.“ „Stimmt.“, stimmte der Junge verlegen zu, offensichtlich hatte er das nicht bedacht. „Aber heute Nachmittag kriege ich dann meinen Oolong-Tee, oder?“ „Natürlich.“ Er wusste spontan gar nicht, ob er solchen überhaupt vorrätig hatte, doch er würde dies ansonsten nachholen. „Gibt es noch etwas mit dem ich ihnen helfen ka...“ Er sah auf, doch sein Gesprächspartner war wieder verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. - Es war eine illustre Runde, welche sich an diesem Nachmittag in der Bibliothek versammelt hatte. Zusätzlich zu den bekannten Gesichern der Scoobies, Buffy, Willow, Giles, Xander, Jenny Calendar und Cordelia, nun mit neuem kürzeren Haarschnitt, hatten sich einige andere junge Leute hinzugesellt. Es handelte sich bei diesen um einen grauenhaft abgemagert aussehenden Jonathan, einen nun gehörnten, rothäutigen und tattoowierten Andrew sowie die beiden neuen Kids, welche normal genug aussahen. Mit offenem Interesse beobachtete Willow, wie ihr Klassenkamerad Jonathan eine komplette Packung Kekse in sich hinein stopfte, nur um sofort die nächste aufzureißen und diese ebenfalls begann geradezu zu verschlingen. „Nun, wenn ich den Zauber welchen Ethan Rayne verwendet hat richtig interpretiere, hat dieser Zauber mehr getan als nur jeden Käufer eines seiner Kostüme in genau dieses zu verwandeln.“, begann der langsam alternde Wächter. „Offensichtlich hat er die Essenz und die Erinnerungen bestimmter Leute in in jene gelenkt, welche bestimmte Figuren dargestellt haben und keine generischen Charaktere.“ „Giles, in Englisch bitte und nicht das, was man in...“, meinte Buffy sofort. „... England spricht?“, vollendete der ältere Gentleman trocken und sah sie unbeeindruckt an. Er sah es nicht ein, sich einer Verstümmelung seiner Muttersprache zu ergeben, wie es die Amerikaner betrieben. „Um es einfach auszudrücken, jeder hier Anwesende, welcher sich als spezifischer Charakter, sei es aus Büchern, Filmen oder Comics sei, verkleidet hat, deren Erinnerungen noch immer besitzt und auch gewisse Fähigkeiten behalten hat.“ „Ach so.“ Sich damit zufrieden gebend lehnte Buffy sich in ihrem Stuhl zurück und stahl Jonathan einen seiner Schokoladenkekse. „Nun...“ Mit diesem Wort wand sich Giles wieder der Allgemeinheit zu. „Da mir viele der Figuren in deren Haut ihr geschlüpft seid unbekannt sind, mit Ausnahme von Mister Levinson, kann ich leider wenig zu der euch nun zur Verfügung stehenden Fähigkeiten sagen. Also, w-wenn ihr vielleicht die Güte haben würdet...“ „Ich habe nun die Macht als meinen Verbündeten!“, rief Andrew sofort triumphierend und grinste von einem Ohr zum anderen, breit genug dass man denken könnte, er könne eine Banane quer essen. „Die dunkle Seite der Macht.“, fügte Xander hinzu, welcher immer noch seine Rüstung trug, jedoch zumindest den Helm abgenommen hatte. „Und ich habe keine Lust, einen Sith an meiner Seite kämpfen zu haben.“ „Einen was?“, kam es sofort von Buffy. „Einen Sith.“, erklärte Giles unberührt. „Die bösartige Bruderkaste des friedfertigen Jediordens, welche ihre Kräfte durch dunkle Emotionen wie Hass, Zorn, Neid und Wut erlangen. Sie sind skrupellos, gewalttätig und verräterisch, außerdem hochgradig verschlagen und intelligent.“ Als er die ungläubigen Blicke bemerkte fügte er hinzu: „Ich habe die Original-Filme im Kino gesehen und sehr genossen.“ „Ähm... ja...“, gab Andrew leise zu. „Und ich habe auch kein Lichtschwert mehr...“ „Aber was genau sind nun deine Fähigkeiten, Andrew?“, warf die Computer-Lehrerin Jenny Calendar ein, damit zum ersten mal seit Beginn dieser kleinen Versammlung etwas sagend. „Also...“ Einen Moment zögernd, aufgrund der ungewohnten Aufmerksamkeit welche ihm zuteil wurde, antwortete der blonde Junge schließlich: „Ich kann mittels Telekinese Gegenstände bewegen und mich mit der Macht schneller, stärker und besser machen, kann weit und hoch springen, außerdem schwache Geister beeinflussen und bin ausgebildet in vielen verschiedenen Arten des unbewaffneten und bewaffneten Kampfes. Und ich kann Raumschiffe sowie Gleiter fliegen, bin ein ausgezeichneter Spurenleser und Kopfgeldjäger und ein absolut übergenialer Schwertkämpfer, vielleicht sogar besser als Mace Windu, obwohl das niemals ausprobiert werden kann, aber da Darth Maul Qui-Gon Jinn besiegt hat, welcher der Meisterschüler von Meister Windu gewesen ist...“ „Ist gut, wir haben es kapiert.“, unterbrach Charlie ihn trocken. Augenblicklich verstummte der fanatische Star Wars Fan und senkte schüchtern den Kopf. „Nun, wir müssen sehen wie viele dieser Fähigkeiten noch vorhanden sind und welche davon sie überhaupt nutzen können Mister Wells, da, wenn ich mich richtig erinnere, die Kräfte eines Jedi, oder Sith, direkt in Verbindung mit seiner geistigen Verfassung stehen.“, kam es wieder von dem Bibliothekar. „Und da sie zwar die Erinnerungen dieses Darth Maul Charakters haben, jedoch nicht er sind... Nun, ich denke sie verstehen worauf ich hinaus will.“ Der Angesprochene Junge nickte eifrig, freudig abwartend seine neuen Fähigkeiten ausprobieren zu können. „Und sie, Mister Welles?“ Für einen Moment herrschte Verwirrung, ehe alle verstanden dass Giles nicht wieder Andrew angesprochen hatte, sondern Charlie, dessen Nachname verdammt ähnlich klang, tatsächlich sogar absolut gleich. „In meinem Kopf stecken die Erinnerungen von Oroku Saki, der Original-Version aus den alten Comics.“ „Wer?“, fragte nun Willow. „Der Shredder, Erzfeind der Ninja Turtles.“, antwortete Xander sofort. Als waschechter Comic-Fan kannte er natürlich die guten alten Turtles Comics, nicht nur die Cartoon-Serie welche im Fernsehen lief. Noch einen Moment abwartend ob es weitere Unterbrechungen geben würde, fuhr Charlie dann fort. „Ich bin ein durchtrainierte, tödlicher Ninjitsu-Meister, ausgebildet in Assasination, Nahkampf, Sabotage sowie vielen anderen klassischen Ninja-Fähigkeiten. Und ich denke ich würde es auch hinbekommen ein Kriminelles Imperium aus Ninja aufzubauen.“ „Na, das nenne ich doch mal ein gutes Karriere-Ziel.“, scherzte Miss Calendar grinsend. „Ich nehme an, du hast bereits deine Fähigkeiten eingesetzt und bist so meinem Unterricht entkommen?“ Augenblicklich wurde der Junge ein wenig rot und lächelte verlegen. „Ähm... das haben sie bemerkt?“ „Erst am Ende der Stunde.“, gab sie amüsiert zu. „Obwohl es durchaus beeindruckend ist, würde ich es nett finden wenn du in Zukunft davon absehen würdest, meinem Unterricht auf diese Art zu entfliehen.“ „Okay.“, stimmte der junge Ninja schüchtern zu und nickte eifrig, ehe er zu Giles sah. „Ich nehme an, ich werde mich dann ebenfalls nachher Andrew anschließen um herauszufinden, was genau ich alles kann?“ „Mit dieser Ansicht liegen sie richtig.“, bestätigte dieser mit einem knappen Nicken, ehe er sich Cordelia zu wand. „Cordelia?“ Die Angesprochene sah von ihren Fingernägeln auf, welche sie gerade manikürte, und rollte mit den Augen. „Na ja, ich bin jetzt eine Super-Cheerleader und Diebin, kann Turntricks vollführen welche Supergirl hier neidisch machen würde. Und ich kenn mich mit Geld aus.“, antwortete sie gelangweilt, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Fingernägel lenkte. „Das werden wir sehen.“, murmelte Buffy sofort und verschränkte die Arme, aber jeder ignorierte sie. „Ahem...“ Erneut ergriff Giles das Wort, er war eindeutig der Wortführer in diesem Gespräch. „Ich würde mich freuen wenn sie ebenfalls uns beehren würden mit ihrer Anwesenheit, nachher. Nun... ah, ja, Willow?“ „Nichts.“, gab die Rothaarige leise zu. „Ich weiß oder kann... nichts Neues. Bin immer noch die gute alte Willow, ganz normal.“ Obwohl es aufheiternd und fröhlich klingen sollte, war es ein erbärmlicher Versuch gute Laune vorzutäuschen und sie täuschte niemanden damit. Es war offensichtlich, dass sie zwar froh darüber war wieder zu leben, aber auch enttäuscht, dass sie nun scheinbar die einzige ohne Superkräfte war. „Okay.“, unterbrach Giles dann die unangenehme Stille. „Nun denn, Mister Black?“ Der junge Mann welcher neben Willow und Jonathan saß sah auf. Er hatte einen leicht gequälten Gesichtsausdruck und massierte sich leicht die Schläfe, als hätte er starke Kopfschmerzen und tatsächlich war auch genau das der Fall. „Ich war besessen von einem Special Agent einer fiktiven britischen Geheimorganisation.“ „So jemand wie James Bond?“, fragte Andrew sofort freudig die Antwort abwartend. „Mehr wie Bolivar Task von X-Men. Was auch immer...“, knurrte der blonde Brillenträger, also Stefan Black, ehe er etwas lauter sagte: „Nun, jetzt ich bin möglich zu nutzen psionische Kräfte, nur kleine Einsen, wie Empathie und die Möglichkeit von Fühlen Magie und Zeug. Ich denke ich bin jetzt ein sehr gut Schuss, ein okay Schwertkämpfer und okay Martial Artist, aber ich nicht weiß, habe nicht probiert das jetzt. Ich bin lage zu lenken Autos, Motorräder, Flugzeuge und Helikopter, kann nutzen Computer wie ein geübter Profi und habe die Erfahrung von Kämpfen die dunklen Mächte und Zeugs für mehr als zwanzig Jahre. Und ich sprechen nun Japanisch, Mandarin, Kantonesisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Indisch und kann fluchen in Gälisch. Zusätzlich zu Deutsch und Englisch.“ „Beeindruckende Vielfalt an Sprachen.“, kommentierte der Anwesende Wächter, ehe er hinzufügte: „Geht es ihnen gut, Mister Black?“ „Nein.“, gab dieser sofort zu. „Weil ich bin ungewohnt zu mein neue Kräfte, mein Gehirn braucht erst zu anpassen zu diese neue Informationen. Und das schmerzt wie ficken Hölle.“ „Miss Calendar, wären sie vielleicht so freundlich unserem jungen Freund eine Kopfschmerztablette aus meinem Büro zu holen?“, fragte Giles seine Fast-Freundin, welche sofort nickte und aufstand um besagte Medizin zu organisieren. „Ich denke, i-ich sollte m-meine Situation vielleicht n-nun erz-zählen.“, sagte Jonathan nervös, nachdem er einen weiteren Keks in sich hinein geschoben hatte. „A-Also, ich habe keine Ahnung, was ich nun k-kann... vielleicht das mit der Stimme, aber ich w-weiß nicht. Auf jeden F-Fall bin ich heute aufgewacht und war t-total abgemagert.“ Sich damit zufrieden gebend sagte der Wächter von Buffy: „Ich verstehe. Ich würde es trotzdem vorziehen, wenn sie uns nach diesem Gespräch in unseren Übungsraum begleiten würden um absolut sicher zu gehen.“ „Sicher, klar.“ Giles musste zugeben, er war neugierig welche und ob überhaupt Jonathan irgendwelche Fähigkeiten oder Eigenschaften behalten hatte, immerhin hatte er einen der gefürchtetsten Schurken der Fantasy-Literatur-Geschichte verkörpert und auch wenn er auf den ersten Blick wieder normal war, so wollte er dies lieber überprüfen um sicher gehen zu können. „Und du, Xander?“, fragte Buffy auf einmal und sah ihren Freund an, welcher sofort selbstsicher grinste. „Ich habe, wie ihr ja alle wisst, die Rüstung von Master Chief angezogen und auch wenn diese und alle Waffen nun wieder Plastik sind, habe ich den Rest behalten.“, sagte er mit einem Gesichtsausdruck, welcher sonst für Kinder unterm Weihnachtsbaum reserviert war. Das konnte natürlich auch daran liegen, weil er immer noch besagte Rüstung trug, da er noch keine Gelegenheit gehabt hatte wieder seine gewohnte Rüstung anzuziehen. „Und das bedeutet was, Freak?“, kam es von einer leicht genervt wirkenden Cordelia. „Nicht alle von uns kennen jeden Comic-Helden auswendig.“ „Das bedeutet, liebste Cordelia, dass ich nun ausdauernder als ein Marathonläufer und stärker als ein Gewichtheber bin, habe einen erhöhten Heilungsfaktor und stark verbesserte Konstitution und Zähigkeit, bin ausgebildet in unbewaffnetem und bewaffnetem Nahkampf und in der Lage mich notfalls aus fast jeder Situation heraus zu kämpfen. Vorrausgesetzt ich habe Waffen, ansonsten könnte es etwas komplizierter werden.“ „Supersoldat, was?“, fragte Jenny Calendar halb scherzend. „Um es einfach auszudrücken, ja.“, stimmte Xander sofort zu. „Wow... sieht so aus, als wenn meine nächtlichen Ausflüge nun weniger aufregender sein werden, was? Ich meine, da ich nun nicht mehr die einzige mit Superkräften bin.“, scherzte Buffy, erneut einen Keks von Jonathan stehlend. „Ja, nun, wir werden sehen... wie wir fortfahren werden.“, murmelte ihr Wächter nachdenklich. Innerlich gab er ihr jedoch insofern Recht, dass diese Entwicklung eine unvorhergesehene glückliche Wendung der Ereignisse sein könnte. Oder eine sehr schlecht, sie mussten zunächst beobachten und Informationen sammeln, ehe sie sich ein komplettes Bild bilden und eine Entscheidung fällen konnten. „Wenn das alles ist, kann ich dann gehen?“, wollte Cordelia wissen und stand bereits auf, ohne eine Antwort abzuwarten. „Auch wenn einige andere Leute hier ihre Zeit mit Aktivitäten verbringen können welche in der sozialen Nahrungskette keinerlei Punkte einbringen, so wie Science-Fiction-Serien schauen oder Rollenspiele spielen, haben andere Menschen ein echtes Leben und müssen Pflichten nachgehen wie zum Beispiel Cheerleader-Training.“ „Unser tiefstes Mitgefühl gebührt dir, oh noble Lady Chase, die du dich opferst für unser aller Wohl, bei Footballspielen interessante Anblicke genießen zu dürfen.“, brummte Xander mit einer großen Portion Sarkasmus in der Stimme, woraufhin die anderen Geeks verhalten grinsten. Für sie war das ein Schwertstreich der Gerechtigkeit, geführt gegen die Unfairness des sozialen Umfeldes ihrer Schule. Bevor die so beleidigte eine schnippische Bemerkung erwidern konnte, öffnete sich die Tür zur Schulbibliothek und zwei Personen traten ein, zuerst die nun blonde Dawn Summers und nach ihr ihre Mutter, die nun recht blass wirkende Joyce Summers. „Ähm... Miss Summers, wie schön sie zu... ähm, sehen.“, brachte Giles holperig heraus, während die anderen Anwesenden sich eilig daran machten, sämtliche Spuren für ungewöhnliche oder obskure Aktivitäten, zum Beispiel die Bücher über Traumathurgie, Dämonologie und altrömische Götter, so schnell sie konnten zu beseitigen. „Hi Leute^^“, grüßte Dawn die versammelte Gruppe mit einem breiten Grinsen, die plötzlich aufkommende Aktivität ignorierend. Sie trug über die Schulter geschlungen das Samurai-Schwert, mit welchem sie die Nacht zuvor den Zauber brutal beendet hatte. „Mister Giles, wir müssen reden, gehen wir in ihr Büro.“, sagte die alleinerziehende Mutter nun ohne eine Miene zu verziehen, als hätte sie den enthusiastischen Gruß ihrer Tochter absolut überhört. Auch sie reagierte auf die Hektik vor ihr nicht, es war ihr scheinbar absolut egal. „Dawn, Buffy, ihr wartet solange.“ Ihre Stimme war ruhig aber bestimmt, eine Autorität in ihr mitschwingend welche jeden Gedanken an Rebellion oder Befehlsverweigerung, denn nichts anderes als Befehle waren ihre Worte gewesen, sofort erstickte. „Ja Mum.“, ertönte der zweistimmige Töchterchor. - „Ich weiß bescheid.“ Das waren die ersten Worte, welche die Mutter von Buffy und Dawn Summers aussprach, nachdem sie die Tür zum Büro des Bibliothekars hinter sich geschlossen hatte. „Äh... ich k-kann ihnen nicht ganz folgen, fürchte ich...“, murmelte der Angesprochene und sah sie irritiert an. „Über das was Buffy nachts macht.“, erklärte sie mit einem eisigen Ton, die Arme verschränkend. „Ich weiß bescheid darüber, wozu sie angeblich auserwählt worden ist und dass sie, Mister Giles, sie jede Nacht da raus schicken um gegen Monster zu kämpfen welche aus einem Alptraum entsprungen zu sein.“ Der Engländer sah sie mit offenem Mund an, unfähig ein Wort zu sagen, ehe er langsam stotterte: „W-Woher haben sie... also, das...“ „Auch ich habe gestern ein Kostüm getragen.“, kam die Antwort, immer noch kalt und sogar leicht drohend. „Ich weiß nun sehr, sehr viel. Ich weiß, dass sie versuchen meiner Tochter so gut es geht zu helfen, dass sie ihre eigenen Richtlinien fast jeden Tag mehrmals aus dem Fenster schmeißen und dass sie sich wirklich Mühe geben. Dennoch...“ Die Art wie sie Dennoch sagte klang nicht sehr gut in Giles Ohren. Er hatte es mit Dämonen zu tun gehabt, Jahrhunderte alte Vampire gejagt, Wesen gegenüber gestanden welche jeden normalen Menschen für den Rest ihres Lebens mit Alpträumen plagen würde, aber nichts davon war auch nur halb so schrecklich wie der Zorn dieser Mutter. Ihr Ton versprach unsagbare Qualen, sollte er jemals etwas tun, was ihre Tochter unnötig in Gefahr bringen würde. „... ist sie meine Tochter. Ich weiß, dass sie auserwählt worden ist und dass es ihr Schicksal ist, aber es muss mir nicht gefallen. Ich kann Buffy nicht davon abhalten Nacht das Haus zu verlassen um Vampire zu jagen, aber ich kann ihnen versprechen, dass wenn sie, Mister Giles, etwas tun das mir nicht gefällt, werde ich sehr, sehr wütend werden. Und glauben sie mir, das würde ihnen gar nicht gefallen.“ - Unsicher, und nicht zuletzt ein wenig ungläubig, sah Buffy ihre kleine Schwester an, welche ihr gegenüber am anderen Ende der Matte stand. Beide trugen eine dunkle Sporthose und ein enges Sporttop, allerdings sah es an Buffy wesentlich besser aus, als am Körper eines elfjährigen Mädchens. Und da nun beide blonde Haare hatten, und auch beide ihre Haare zu einem Zopf gebunden, konnte man gar nicht anders als sie sofort als Geschwister zu erkennen. Sie standen sich gegenüber auf einer fünf mal vier Meter großen Sportmatte, gedacht für Kampfsportarten wie Judo oder Karate, welche sich in einem der hinteren Bereiche der Bibliothek befand, dort wo so gut wie kein Schüler jemals nach schauen würde. Nach einem kurzen und privaten Gespräch zwischen den beiden wichtigsten Erwachsenen in Buffys Leben, ihrer Mutter und ihrem Wächter, hatte Letztgenannter lediglich angekündigt, dass Dawn ebenfalls an dem 'Test' teilnehmen würde, welchen die Halloween-Opfer durchführen sollten. Natürlich hatte diese sich sehr gefreut, obwohl Buffy extreme Bedenken hatte ihrer kleinen Schwester solchen Gefahren auszusetzen. Jonathan und Andrew okay, die beiden waren zu ersetzen, aber ihre kleine Schwester? Ungern. „Ich soll WAS machen?“, fragte die Ältere der beiden noch einmal und sah Giles an, welcher am Rand der Matte stand. Seufzend schob er seine Brille zurecht und holte Luft, ehe er antwortete: „Greif sei einfach an, es ist egal wie. Eure Mutter hat darauf bestanden zu betonen, dass sie nicht glücklich mit der Lage ist, den Ernst jedoch erkannt hat. Aus diesem Grund müssen wir wissen, welche Kampfkenntnisse Dawn nun besitzt, weswegen es wichtig ist sie in verschiedenen Situationen zu sehen.“ „Sie ist elf.“, meinte Buffy halb entsetzt. „Was erwartest du? Dass sie mich mit einem unmöglich wirkenden Kung-Fu-Wurf zu Boden wirft?“ „Halloho, ich bin direkt hier. Es ist nicht sehr höflich über jemanden zu reden, als könnte er euch nicht hören.“, warf Dawn ein, ihr Missfallen an der Situation offensichtlich zu hören in ihrer Stimme. „Und Buffy, ich kenne nun zweihundert Wege jemanden ohne Waffen zu töten und doppelt so viele mit, ich denke ich werde zurecht kommen gegen ein 16 Jähriges Mädchen, welches lieber Zeit damit verbringt, mit ihrem untoten Freund herum zu knutschen anstelle zu trainieren.“ Einen Meter neben der Matte saßen die anderen Mitglieder der Scooby-Gang, sowie deren Gäste, auf einer Bank und beobachteten das Wortgefecht mit wachsendem Interesse. „Böses Foul.“, brummte Xander grinsend, sichtlich amüsiert über das Gezeter der beiden Mädchen. Erschrocken schnappte Buffy für einen Moment nach Luft, ehe sie ihre Schwester wütend anblickte. „Na warte, das wirst du büßen.“ Im nächsten Moment schoss sie selbstsicher vorwärts, mit einer Hand Dawn an der Schulter packend. Obwohl sie wütend war, hatte sie absolut keinerlei Absicht ihrer Schwester irgendwelche Art von Schmerzen zuzufügen, weswegen sie lediglich vor hatte sie zu Boden zu ringen und dann in den Schwitzkasten zu nehmen. Natürlich fehlte ihrem Angriff aus diesem Grund der richtige Schwung und die Aggressivität, was ihr teuer zu stehen kam. Mit einer Geschwindigkeit welche aus, eigentlich nicht vorhandenem, jahrelangem Training geboren war packten die kleinen Hände von Dawn den Unterarm ihrer Schwester, gleichzeitig duckte sie sich, wirbelte herum und bewegte sich einen Schritt in Richtung von Buffy. Durch das plötzliche Fehlen jeglichen Widerstandes ihrer Bremse beraubt verlor die Altere der beiden das Gleichgewicht, was dazu führte dass sie auf einmal auf ihrem Rücken lag, ihr Arm noch von Dawn gepackt. Und um die Demütigung perfekt zu machen sprang diese sofort vor und klemmte den Kopf der Jägerin zwischen ihren Knien ein, ihr Gewicht auf dem Brustkorb von Buffy ruhend, die Unterschenkel von ihr die Arme behindernd. „Ha, nimm das!!“ Einen Moment starrte Buffy sie ungläubig an, ehe sie die Kleinere mühelos packte und von sich warf, darauf achtend nicht zu grob zu sein. „Selber: Ha!“ - Mit einem wachen Auge beobachtete Stefan Black, so hieß er jedenfalls in dieser Welt, die vor ihm sich abspielenden Schauspiele. Er sah zu wie Dawn Summers wieder und wieder mit überlegener Technik ihre Schwester zu Boden warf oder entwaffnete, nur um dann doch von einer Stärke und Zähigkeit, welche sie niemals hoffen konnte selber zu besitzen, geschlagen zu werden. Schlussendlich war es doch immer die ältere, stärkere, schnellere der beiden Summers-Schwestern, welche es schaffte siegreich aus den Konfrontationen hervor zu gehen, egal wie oft die Vorteenagerin eine Überraschung aus dem Hut zauberte. Und die Tatsache, dass sie keine 'echte' Kampferfahrung hatte, im Gegensatz zu Buffy, half ebenfalls nicht viel. Und dann gab es noch den Umstand, dass Dawn zwar 'wusste' wie man viele Techniken und Griffe einsetzt, doch sie konnte es schlicht nicht weil ihr die Stärke, Reichweite und Größe einer Erwachsenen Person fehlte. In der nun ihr innewohnenden Erinnerung hatte sie niemals als Kind kämpfen müssen, Beatrix Kiddo war eine große Frau und an ihren Körper gewohnt. Stefan wusste allerdings, dass die Sache ganz anders aussah, sobald Waffen ins Spiel kamen, denn dies negierte die größte Schwäche von Dawn Summers sofort: Sie hatte keine Möglichkeit wirklich anzugreifen, trotz überlegener Nahkampftechniken. Mit einem Schwert jedoch hätte sie die Möglichkeit ihre Schwester innerhalb von Sekunden schwer, vielleicht sogar tödlich, zu verletzen. Und dies war offensichtlich auch Giles klar, denn trotz einiger Scherze der Anwesenden machte er nicht einmal die leichteste Andeutung, scharfe Waffen heraus zu holen. Nicht dass Stefan etwas dagegen hatte, er wollte nicht dass irgendjemand unnötig verletzt wurde, aber wie die meisten männlichen Teenager hielt er archaische Waffen, vor allem Schwerter, für schlicht verdammt cool. Nachdem Buffy und Dawn die Matte verlassen hatten, hatte er zusehen können wie Jonathan einige male von Charlie mit erschreckender Leichtigkeit besiegt wurde, ehe dieser Test abgebrochen wurde nachdem Jonathan sich den Knöchel verstaucht hatte und mit Schmerz verzerrtem Gesicht wieder auf der Bank Platz genommen hatte. Stefan bezweifelte stark, dass Jonathan lediglich eine neue krankhaft schlanke Figur von seinem kurzzeitigen 'Untermieter' als Geschenk hinterlassen bekommen hat, doch sollte er noch irgendwelche Fähigkeiten besitzen, so mussten diese sich noch zeigen. Aber dies war zu erwarten gewesen, dachte er sich, immerhin waren die größten Waffen der Nazgul ihr Status als Halb-Untote und die damit verbundenen Gaben gewesen. Abgesehen von einer furchtbaren Präsenz und ihrem grauenhaften Kreischen waren sie beinahe unzerstörbar, der Hexenkönig sogar in einer Welt in der es keinerlei Emanzipation gab fast unbesiegbar. Aber der kurz gewachsene Junge neben ihm war definitiv nicht quasi Untot und er hatte auch eine recht normal klingende Stimme, ein wenig trocken vielleicht, aber ansonsten absolut normal. Vielleicht würden sich die Gaben noch zeigen, Stefan glaubte ziemlich sicher daran, doch momentan war Jonathan nicht mehr als ein ziemlich geschwächter Teenager. Charlie hingegen besaß nun Wissen, welches ihn zu einem gefährlichen Killer machte. Er war schnell, stark und präzise, in der Lage Schläge auf Nervenbündel und Schwachstellen des menschlichen Organismus auszuführen, welchen jeden Menschen für Sekunden lähmten und somit verwundbar machten. Wenn er dies auch mit Dämonen machen konnte, dann war er ein sehr, sehr gefährlicher Dämonenjäger, aber sie würden sehen. Dazu kam die Erfahrung welche mit den Erinnerungen einher ging, Erfahrung sich in der Unterwelt zurecht zu finden, ein Imperium des Verbrechens aufzubauen, Informationen und Geheimnisse als Waffen zu verwenden, Menschen zu manipulieren und Furcht zu sähen. Und dann hatte er die seltene Freude gehabt mit anzusehen, wie Master Chief Alexander Lavelle Harris in Action trat. Befreit aus seiner, nun nicht mehr echten, Mjölnir-Rüstung war er immer noch eine eindrucksvolle Erscheinung, muskulöser und größer als die meisten Footballspieler. Wahrscheinlich würde er in der sozialen Stufe der High-School extrem steigen, sobald seine Mitschüler sehen würden was Halloween aus ihm gemacht hatte, nämlich einen großen, durchtrainierten Kerl. Er war schon zuvor nicht gerade klein gewesen, aber nun ragte er annähernd einen Meter neunzig oder etwas mehr auf, dazu passend einen durchtrainierten Körper an welchem die wohl definierten Muskeln gut zu sehen waren. Er war kein wandelnder Muskelberg aber jeder Blick auf ihn verriet, dass er sicherlich einer der sportlichsten Jungs von Sunnydale High war... jetzt jedenfalls. Wie zuvor bereits Dawn hatte auch er die zweifelhafte Freude, sein Können gegen Buffy zeigen zu können, jedoch mit einem ganz anderen Ergebnis. Denn während Dawn ihrer Schwester zwar technisch überlegen aber körperlich weit unterlegen war, war in diesem Fall die Sache etwas ausgeglichener. Obwohl nicht so stark wie die Jägerin, war der Harris-Sprössling dennoch definitiv stärker als jeder Mensch es jemals sein konnte und vielleicht sogar zäher und ausdauernder als Buffy selber. Das einzige was Buffy immer wieder gewinnen ließ, war der Umstand, dass Xander schlicht noch nicht mit seiner Kraft umzugehen wusste. Während Charlie und Dawn nun zwar stärker waren aber immer noch in einem menschlichen Rahmen, in etwas das ihr Verstand verstehen konnte und sich schnell genug anpassen konnte, war Xander nun mit Kräften ausgestattet welche über das hinausgingen, was sein Körper eigentlich konnte. Er besaß nun den Körper eines Spartan Supersoldaten, mit beinahe unzerbrechlichen Knochen, Muskeln wie Drahtseilen, einem Herzen mit der Leistung vergleichbar eines SUVs und einem Blutkreislauf der überflutet war mit Nährstoffen. Obwohl ihm die Rüstung fehlte, und er somit nicht so gefährlich war wie das Original in den Videospielen, war er dennoch gefährlich genug um es mit einem Vampir aufnehmen zu können. Unbewaffnet. „Das war nun... ähm, beeindruckend.“, ließ Giles verlauten und riss damit den angeblichen Deutschen aus seinen Gedanken. Vor ihm half Buffy ihrem Freund wieder auf die Füße und die beiden wurden von Giles entlassen, weswegen sie bequem plaudernd zu einem kleinen Tischchen herüber schritten und sich jeweils eine Wasserflasche von dort nahmen. „Nun, dann, Mister Wells, Mister Black, wenn sie vielleicht so freundlich sein würden?“ „Ja, natürlich, sofort!“, rief Andrew laut und sprang auf die Füße, offensichtlich geradezu wild darauf selber herauszufinden, was er nun tun konnte. Stefan konnte es verstehen, immerhin waren die Figuren aus Star Wars in den Augen von Andrew die so ziemlich genialsten Charaktere der Popkultur und seiner persönlichen Meinug nach, rangierte Darth Maul was Coolnes anging, ganz oben in der Rangliste. Und Stefan musste ihm was das anging absolut zustimmen. Sich selber mehr Zeit lassend erhob Stefan sich und wollte gerade seinem Altersgenossen folgen, als er bemerkte, dass seine Hand zitterte. „Oh, fuck...“, brummte er sofort, offensichtlich genervt. „Ich denke ich habe zu rufen dies ab. Es scheint dass ich bin auf Entzug.“ Einen Moment starrten ihn alle mit offenem Mund an, Jonathan fielen beinahe das Essen aus dem Mund, ehe der einzige anwesende Erwachsene sich räusperte. „Ähm... Entzug?“ „Ja.“, knurrte Stefan seufzend. „Ich bin sauber, aber Special Agent Michael Gabriel Jacob raucht nahezu ein Packung ein Tag, trinkt ein viel von Whisky und ist ein total Workaholic. Und ich glaube, mein Körper will einige Zigaretten und ein Flasche von Alkohol.“ „Es tut mir leid, aber ich kann ihnen auf keinen Fall den Genuss von Alkohol und Nikotin gestatten.“, sagte Giles sofort, was ihm einen leicht pissigen Blick einbrachte. „Hatte ich auch nicht vor.“, gab Stefan zurück. „Ich habe zu werden sauber erst. Aber sparring in dieser Verfassung ist nicht der best Weg zu gehen genau jetzt, oder?“ Es gab keine Widerrede, lediglich einen etwas enttäuscht wirkenden Andrew, da er nun nicht seine neuen Fähigkeiten ausprobieren konnte. - Es war bereits halb neun Abends, als Dawn Summers aus dem Auto von Rupert Giles stieg und sich von den Insassen verabschiedete, ehe sie zur Tür des Hauses in dem sie wohnte hinauf schritt. Eigentlich hatte Buffy sie mit nach Hause bringen sollen, doch diese war bereits vorher gegangen da sie angeblich noch einer Freundin Schulbücher vorbei bringen hatte sollen. Nicht dass irgendjemand anderes als Giles auf diese offensichtliche Lüge herein gefallen wäre, wahrscheinlich war sie bloß gegangen um Zeit mit Angel verbringen zu können. Sie griff gerade nach dem Türknauf, als sie eine durchdringende, düstere Stimme von der anderen Seite hörte und zusammen zuckte. BUFFY ANNE SUMMERS, DU KOMMST SOFORT WIEDER HER UND WIR WERDEN EIN GESPRÄCH FÜHREN ÜBER DEINE NÄCHTLICHEN AKTIVITÄTEN, DEINEN FREUND UND DEIN ANGEBLICHES SCHICKSAL. - Mit einem lauten Scheppern krachte die Tasse zu Boden und zerschellte auf dem Boden. Einen Moment blieb alles still, ehe ein Seufzen erklang, ausgehend von Andrew Wells, welcher auf seinem Bett saß. So oft er es auch versuchte Gegenstände schweben zu lassen, er schaffte es einfach nicht länger als einige Sekunden, ehe seine Konzentration nachließ und was auch immer er versucht hatte mittels Telekinese zu beeinflussen dem Ruf der Schwerkraft nachkam und herunter fiel. Ähnlich wie seine Leidensgenossen Jonathan und Stefan, einer der beiden Neulinge in der Schule, litt auch er unter einem Mangel an Kontrolle über seine neuen Fähigkeiten, aber er wusste nicht wieso. Darth Maul hatte sein gesamtes Leben damit verbracht diese Kräfte zu erlangen und zu beherrschen und da er nun die Erinnerungen des Sith Lords besaß, hätte er eigentlich auch all das tun können, was dieser konnte. Dennoch, seine Kräfte weigerten sich noch seinem Willen zu gehorchen. „Zumindest habe ich endlich ein Tattoo.“ Das war mehr als eine Untertreibung, es war ungefähr so als würde man sagen, das Universum sei relativ groß oder die schwarze Pest sei ein wenig schlimmer als eine Erkältung, immerhin war er nun von Kopf bis Fuß mit tribalartigen Tattoowierungen überzogen, sogar sein bestes Stück, er hatte nachgeschaut. Dieser Umstand, gemeinsam mit der Tatsache dass er nun Hörner und rote Haut besaß, befreite ihn zwar davon die Schule zu besuchen, aber so konnte er auch kaum noch auf die Straße treten außer nach Sonnenuntergang. Er hoffte bloß, dass Mister Giles schnell einen Zauber finden würde, welcher ihn zumindest wieder normal aussehen ließ. -- So, irgendwie wirklich ein ein Epilog zu der Halloweensache, nervt mich ein wenig, aber musste gemacht werden. Kapitel 6: It's a kind of magic ------------------------------- Das ganze wird nun denke ich bald eine massive AU-Story, also wo der Story-Verlauf geändert wird. Schon alleine durch das hineinbringen zweier neuer Kämpfer auf der Seite von Buffy und Konsorten wird das ganze etwas gedreht, dazu kommt natürlich noch der Einfluss von Bob, welcher definitiv immer mal wieder durch die Story tanzen wird. Und ganz im ernst, wer fand es toll als Joyce Summers gestorben ist? Ich nicht, ich war tief berührt und habe fast geheult (hey, ich war 13 oder so...) als ich die Beerdigung gesehen habe. Wie auch immer, jetzt ist sie Tod. Also, nicht tot, sondern der Tod, die Sensenfrau eben. Wir werden sehen was ich daraus mache. Aber keine Angst, sie wird nicht ihre Tochter auf die Jagd begleiten. -- Kapitel 6: It's a kind of magic „Nächstes Halloween gehe ich als James Bond.“, murmelte Jonathan, als er sich neben Willow auf einen Stuhl in der Bibliothek fallen ließ, vor sich einen Berg von Büchern über vergangene Ereignisse an Halloween, altrömische Mythologie, Verwandlungszauber und Magie im allgemeinen. Es waren bereits zehn Tage vergangen seit der ereignisreichen Nacht an Halloween und immer noch hatte Andrew Hörner, Jonathan war mager, Stefan hatte Kopfschmerzen und war auf Entzug, Xander hatte schon mehrere Gläser aus Versehen zerdrückt und Giles stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil sich jeden Tag die nun ziemlich große Gruppe an Teenagern in seinem Arbeitsplatz einfanden. Das wäre noch tragbar gewesen für die geistige Gesundheit des langsam in die Jahre kommenden Engländers gewesen, käme dazu nicht der Umstand, dass Buffy sich so sehr darüber freute in Xander einen Vollzeitsparringpartner gefunden zu haben, dass sie zusammen mit ihm die kleine, behelfsmäßige Trainingshalle fast vollständig verwüstet hat. Außerdem wurde mindestens jede Stunde ein Einrichtungsgegenstand durch einen neuen Versuch im Bereich der Telekinese von Andrew zerstört, auf einer Couch lag ein vor Schmerzen stöhnender Stefan, seine Teevorräte gingen zuneige da Charlie und Jonathan Unmengen davon konsumierten, sobald ihre Schule zu Ende war stürmte die kleine Schwester von Buffy die Bibliothek und trug mit bei zu dem allgemeinen Chaos und an schlimmen Tagen ohne Cheerleader-Training, so wie es heute einer war, gesellte auch Cordelia Chase sich noch zu der Gruppe. Im rückwärtigen Bereich der Schulbibliothek zeigte Xander unter der Aufsicht von Giles der Jägerin einige Tricks, während der Rest der nun gewachsenen Gruppe die Bücher nach Hinweisen zu einem Zauber dursuchte, welcher Andrew es endlich erlauben würde wieder als Mensch durchzugehen. So sehr er die Abwesenheit von der Schule auch genoss, er wurde allmählich wahnsinnig praktisch eingesperrt zu sein. „Oh, ich glaube nicht, dass...“, begann Willow vorsichtig und sah den immer noch recht dürren Jungen an. „... nächstes Jahr genauso werden wird.“ „Ich weiß, es war nur... ein Gedanke halt.“, antwortete Jonathan schulterzuckend, ehe er sich einen Apfel griff und hinein biss. Seit dem 31ten Oktober hatte sich die Menge dessen was er zu sich nahm nahezu verdreifacht im Vergleich zu zuvor, doch es war auch nötig gewesen da er ausgehen hatte wie ein Bolemie-Opfer. Inzwischen erweckte er zwar nicht mehr den Eindruck eines Strichmännchens und hatte wieder eine gesündere Figur, aber er war dennoch immer noch sehr, sehr schlank. „Nun dann... vielleicht sollte ich als... ich weiß nicht, Xena oder so gehen.“, scherzte die rothaarige Teenagerin. Einige Meter hinter ihr hatte Andrew eine leere Coladose auf einen Stuhl gestellt und versuchte diese, mit einem Machtstoß zu bewegen. „Du tust haben genug Macht an deinen Fingerspitzen wie es ist, kein Grund für ein Kostüme.“, mischte sich nun Stefan ein, welcher ihnen gegenüber saß, über ein Buch gebeugt welches sich mit alter chinesischer Magie beschäftigte. In Mandarin. Da er der einzige war, welcher chinesische Schriftzeichen lesen konnte, blieb es an ihm hängen solche Bücher zu durchstöbern, trotz seiner immer noch anhaltenden Migräne. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck sah die scheue Rothaarige auf. „Wie... meinst du das?“ Über den Rand seiner Brille schauend blickte der junge Deutsche sie an, einen undefinierbaren Gesichtsausdruck habend. Seit sie ihn kennen gelernt hatten, hatten die Scoobies heraus zu finden was für eine Art Mensch er war, ebenso wie sie es mit Charlie probiert hatten. Doch während der letztgenannte ein freundlicher, offener und meistens gut gelaunter Teenager war, bekam man aus Stefan sehr wenig heraus. Trotz seines Akzentes und Schwierigkeiten mit der Sprache konnte er eine sehr spitze Zunge haben, welche er auch des öfteren einsetzte, und scheinbar brachte ihn nichts aus der Fassung, so dass es extrem schwer war wirklich an ihn heran zu kommen. Und so wusste Willow nicht, was dieser Gesichtsausdruck zu bedeuteten hatte. War er genervt, wollte er cool wirken oder fühlte er sich überlegen? Denn obwohl sie es ihm niemals sagen würde, sie fand er hatte allen Grund arrogant zu sein. Er gehörte ihrer Meinung nach zu den klügsten Schülern in Sunnydale-High, in der Lage schnell Dinge zu erfassen und zu verwenden, große Mengen an Wissen in sich hinein zu stopfen und dann natürlich sein enormes Allgemeinwissen. Hinter ihr unternahm Andrew einen erneuten Versuch. „Du nicht hast eine Ahnung von was du bist fähig, oder?“, fragte er sie mit einem undefinierbaren Lächeln. „Ähm... ich kann das erste Level von Supermario in Rekordzeit durchspielen?“ Für einen Moment grinste Stefan schief, ehe er antwortete. „Beeindruckend, aber nein. Du weißt ich kann fühlen Magie nun, kannst nicht du?“ Sie nickte schlicht, unsicher worauf er hinaus wollte. Inzwischen hatte auch Cordelia von ihrem Buch hoch gesehen, dankbar für jede Ablenkung um sich nicht weiterhin den staubigen Büchern widmen zu müssen. „Wenn ich könnte sehen Magie, du kannst sagen dass Buffy ist ein helle Fackel in die Nacht, gefüllt mit ein alt, mächtige Magie. Jonathan über dort ist ein Vortex von dunklem Grün und Blau, berührt bei etwas dunklem aber nicht bösem und Miss Calendar glüht mit hell, purer Magie.“ Er machte eine kurze Pause. Inzwischen sah jeder ihn an, aber wenn er das bemerkte, schien es ihn nicht zu stören. „Aber während sie sind wie Kronleuchter, du bist ein Flutlicht, möglich zu füllen ein ganze Footballstadium mit deine Macht. Du bist so voll von unberührtem Potenzial, das ich denke, ich bin bekommen mein Kopfschmerzen von deine Ausstrahlung of Power.“ Während er dies erzählte, weigerte sich die Coladose mehrere male, sich vom Fleck zu bewegen, trotz Andrews wildem Training. Für einen Moment klappte der Mund von Willow auf, ehe sie diesen wieder schloss und bloß wie betäubt nickte. „Oookay... wenn du meinst.“ Im nächsten Moment mischte Jonathan sich wieder ein. „Was meinst du damit, ich bin ein Wirbel aus Dunkelgrün und Schwarz?“ „Blau, nicht schwarz.“, berichtige Stefan gelassen, sein Buch nun endgültig zuklappend. „Obwohl du bist nicht so mächtig so unser klein Hackergirl, du haben das Potenzial zu werden ein mächtig Warlock. Ich denke, es kann sein wegen der Zeit du wirst besessen bei dem Hexenkönig. Ich denke... bloß probier zu wirk ein Zauber, etwas simpel. Bloß probier und wir werden sehen.“ Der Rest des Gespräches wurde von Andrew unterbrochen, oder eher dem was er tat. Durch seine Fehlversuche enttäuscht und auch ein wenig wütend, hatte er einen erneuten Versuch unternommen die Coladose mit einem Machtschub zu bewegen. Diesmal hatte er Erfolg. Zu viel Erfolg, denn er traf nicht nur die Dose, sondern auch das drei Meter dahinter stehende Bücherregal. Ein lautes Krachen war zu hören als dieses umfiel und gegen das dahinter stehende knallte. Bücher und Hefte fielen zu Boden, doch diese wurden nicht weiter beachtet als der berühmte Dominoeffekt ausgelöst wurde. Mit offenem Mund schauten die Anwesenden zu, wie ein schweres Eichenregal nach dem nächsten fiel, ehe das sechste schließlich gegen die Wand krachte und so stehen blieb. „Ähm... wow. Ich wette Obi-Wan-Kenobi hatte niemals so etwas geschafft so kurz nachdem er mit dem Training begonnen hatte.“, brachte Andrew heraus. - Ungefähr zur gleichen Zeit in der die Scoobie-Gang und Anhang sich anschickten das entstandene Chaos in Rupert Giles Refugium zu beseitigen, beobachtete Joyce Summers vom Küchenfenster aus ihre jüngste Tochter, wie diese auf der Terrasse des Hauses dabei war Liegestütze zu machen. Das blonde Mädchen war bereits bei siebenundzwanzig angelangt, eine beachtliche Leistung wenn man bedachte, dass sie zehn Tage zuvor nicht einmal Sport betrieben hatte und noch dazu dieses Training vollführte mit sechs schweren Lexika auf ihrem Rücken gestapelt. Ihre Mutter verzog leicht das Gesicht, als Dawn laut 'Achtundzwanzig' sagte, nachdem sie eine weitere Liegestütze vollbracht hatte. Ihre Tochter sollte diese Dinge nicht tun, sollte sich für Ponys und vielleicht sogar schon Boy-Groups interessieren und nicht für archaische Waffen. Wenn es nach ihr ginge, dann hätte das Mädchen auch nicht das Samuraischwert, oder um ihre Tochter zu zitieren: „Es ist ein unbezahlbares Hattori Hanzo Schwert, Mum!“, behalten, doch aufgrund des massiven Widerstandes von Dawn hatte sie den Kampf aufgegeben und es hing nun über dem Bett des Mädchens. So etwas sollte nicht sein, es war nicht richtig. Eine Mutter sollte sich Sorgen darüber machen, dass ihre Tochter Drogen nehmen könnte oder Schwanger werden könnte, dass sie sich die falschen Freunde aussuchte oder andere dumme Dinge tat. Verdammt, sie konnte wahrscheinlich sogar besser damit zurecht kommen wenn sie Angst haben müsste, dass einer ihrer Töchter etwas passieren könnte, als sich darüber Gedanken zu machen, was sie den Polizisten sagen sollte, wenn ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden würde weil er versucht hatte Buffy oder Dawn zu vergewaltigen. Aber nein, seit Halloween hatte sie Angst davor, dass Buffy von einem Vampir ausgesaugt oder von einem Dämon im Zweikampf getötet werden könnte. Und wie es schien, hatte Dawn nicht vor sich von so einem Leben zu distanzieren, aber wie konnte sie das auch von ihrer Tochter erwarten, wenn sie doch immer ihren Kindern beigebracht hatte, das Richtige zu tun? Und war es nicht richtig, das Böse zu bekämpfen, wenn man es konnte. Sie seufzte und setzte aus einer Ahnung heraus einen Kaffee auf, während sie sich Gedanken darüber machte, wie unfair die Welt war, sich ausgerechnet ihre Tochter für so eine Aufgabe auszusuchen. ICH HOFFE ICH STÖRE NICHT. Erschrocken wirbelte sie herum und sah die Gestalt an, welche hinter ihr aufgetaucht war, ohne dass sie es bemerkt hatte. Wäre die Stimme nicht schon genug Hinweis gewesen, so hätte spätestens die schwarze Robe, das skelettene Gesicht und die große Sense die Identität des 'Gastes' verraten. Joyce Augen waren erschrocken geweitet und sie schnappte nach Luft, während blanke Panik in ihr aufstieg. KEINE ANGST, ICH BIN NICHT DESWEGEN HIER., sagte der Tot ruhig, obwohl es schwer war zu sagen ob seine Stimme sich überhaupt veränderte und somit Beschreibungen wie 'etwas ruhig sagen' überhaupt zutrafen. Vielleicht sprach er auch einfach emotionslos. „Das ist... gut?“, fragte die blonde Herrin des Hauses verunsichert. Obwohl er sagte, nicht wegen ihr gekommen zu sein, jedenfalls wenn sie ihn richtig verstand, war es wohl kaum ein gutes Zeichen wenn der Tot in jemandes Küche auftauchte. ICH DENKE SO KÖNNTEN SIE ES BEZEICHNEN., bestätigte der Gefragte. Er hatte sich seit seiner Ankunft nicht vom Fleck gerührt, er war einfach absolut still stehen geblieben und nicht einen Millimeter bewegt. „Nun...“, begann sie nach einigen Sekunden gefüllt mit gebannter Stille. „Was... wollen sie?“ SIE SIND SICHERLICH DAS WESEN, WELCHES ICH AM EHESTEN ALS FREUND BEZEICHNEN KANN. OBWOHL WIR BISHER NICHT DIE FREUDE HATTEN UNS GEGENÜBER ZU STEHEN, HABE ICH DAS BEDÜRFNIS VERSPÜRT, DIE FRAU ZU BESUCHEN WELCHE MIR EINE NACHT FREIHEIT GESCHENKT HAT. Immer noch war seine dunkle Bassstimme unemotional, doch sie vermeinte eine Spur Heiterkeit heraus hören zu können, sofern man aus seinem Brummen vergleichbar mit einem Husten eines an Rheuma erkranktem Eisbären, überhaupt so etwas heraus hören konnte. Sie blinzelte und starrte ihn fassungslos an. FALLS ES EIN SCHLECHTER MOMENT IST, KANN ICH AUCH GERNE WIEDER GEHEN. Er hörte sich nicht verletzt an, obwohl er das vielleicht hätte sein sollen. Doch wahrscheinlich waren ihm solche Emotionen fremd, Joyce konnte das nicht wirklich sagen. „Nein...“, sagte sie hastig, nicht riskieren wollend den Sensenmann verärgern zu wollen. „Es ist... nur unerwartet.“ DAS TUT MIR LEID. ICH WERDE NICHT LANGE BLEIBEN. Er hörte sich nicht so an, als würde es ihm leid tun, doch vielleicht war auch dies ein Gefühl welches ihm unbekannt war. „Uhm... Kaffee?“ DAS WÄRE NETT. MIT ZWEI STÜCKCHEN ZUCKER BITTE. Einige Minuten später saßen die beiden am Küchentisch, jeweils vor sich eine Tasse dampfenden Kaffees. „Haben sie Picasso getroffen?“, fragte sie ihn im Plauderton und sah ihn neugierig an. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte dem Sensenmann gegenüber zu stehen, ihre Erinnerung an Halloween half sehr, hatte sie fest gestellt, dass ihr Gast ein höflicher, gemütlicher und zuvorkommender Mensch... nun, Wesen war. Es war erstaunlich leicht mit ihm zu reden, wenn man die anfängliche Scheu überwand. JA, DAS HABE ICH. WIR HABEN NICHT VIELE WORTE GEWECHSELT, ABER ER SCHIEN EIN SEHR ANGENEHMER MENSCH ZU SEIN. AUF JEDEN FALL ANGENEHMER ALS MARK TWAIN, JENER HATTE MICH ALS UNHOLD UND DÄMON BESCHIMPFT UND EINEN FURCHTBAREN TERROR GEMACHT, EHE ICH IHN IN DAS JENSEITS BRINGEN KONTE. Unwillkürlich bildete sich ein Lächeln auf den Lippen von Joyce, bei der Vorstellung dieser Szene, jedoch verschwand dieses, als sie Rumpeln von der Terrasse hörte und einen Fluch ihrer Tochter. KEINE ANGST, ES SIND NUR DIE LEXIKA HERUNTER GEFALLEN., informierte der Tod sie. „Ach so... na dann ist gut...“, murmelte sie sofort und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee, aber ihre Gedanken wieder zurück gelenkt zu der Situation, in welcher sich ihre Familie befand. Ihre älteste Tochter dazu auserwählt einen endlosen Krieg gegen die Mächte des Bösen zu führen und wahrscheinlich früh zu sterben, die jüngere Tochter ausgestattet mit den Erinnerungen einer Profikillerin und dem Drang sich in einen sinnlosen Kampf zu schmeißen. Aus einem Impuls heraus, hob sie auf einmal den Blick und sah in das knöcherne Gesicht. „Haben sie schon viele Jägerinnen geholt? Ich meine, solche wie meine Tochter?“ ICH HABE ALLE GEHOLT. „... Wie viele waren es?“ SECHSTAUSENDDREIHUNDERTUNDFÜNF. Sie senkte wieder den Blick und umklammerte ihre Tasse. Es war nicht fair, dass ihre Tochter eine von diesen sein sollte, dass sie die sechstausenddreihundertundsechste werden sollte. „Warum muss gerade meine Tochter diese Last tragen? Warum muss ausgerechnet Buffy dies tun? Warum kann sie nicht ein normales Leben führen und sich um Freunde und Schuhe und Frisuren und Jungs sorgen, anstelle um... so etwas?“ Ihr Gegenüber antwortete nicht, aber sie hatte auch keine Antwort erwartete. „Mit welchem Recht nimmt irgend jemand es sich heraus, einfach so zu bestimmen, dass gerade DIESES Mädchen ihr Leben wegschmeißen soll für einen Kampf, der nicht der ihre ist?“ ES IST IHR KAMPF., gab der Tod zurück. ICH WEISS DASS SIE ES NICHT MÖGEN, ABER MÖCHTEN SIE, DASS EINE ANDERE MUTTER DIESE SORGEN UM IHRE TOCHTER HABEN MUSS? Sie wollte etwas antworten, doch dann schwieg sie. Natürlich wollte sie das nicht, natürlich wollte sie nicht dass eine andere Familie so leiden musste wie die ihre es tat. Das machte es nicht leichter zu ertragen und spendete keinen Trost, aber das tut die Wahrheit selten. „Aber... Warum müssen überhaupt Mädchen diesen Krieg führen? Warum können das nicht Erwachsene tun?“ VOR EINIGEN JAHRHUNDERTE, WÄRE IHRE TOCHTER MIT 16 EINE ERWACHSENE FRAU GEWESEN., brummte ihr Gesprächspartner und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. DOCH ES BRINGT NICHTS, SICH DIESE FRAGEN ZU STELLEN. STATTDESSEN SOLLTEN SIE SICH FRAGEN, WAS SIE TUN KÖNNEN DAMIT IHRE KINDER SO LANGE WIE MÖGLICH MIR NICHT BEGEGNEN. Sie schluckte, dann sah sie auf. „Kann ich denn etwas tun?“ SAGEN SIE ES MIR. Für einen Moment starrte sie das Skelett nur an, bevor auch sie noch einen Schluck Kaffee nahm. „Ich weiß es nicht... Ich weiß es einfach nicht.“ Die beiden schwiegen sich noch einen Moment an, ehe der Tod sich erhob und in seine Robe griff. WENN SIE ES WISSEN UND REDEN WOLLEN, RUFEN SIE AN. ICH BIN IMMER ERREICHBAR. DANKE FÜR DEN KAFFEE. Mit diesen Worten reichte er ihr eine kleine Visitenkarte, komplett schwarz mit einer in weiß gedruckten Telefonnummer darauf: 999999999. „... ich bekomme eine Visitenkarte vom Sensenmann. Das können wohl nur wenige von sich behaupten.“, murmelte sie. NIEMAND, AUSSER IHNEN., sagte er sofort. UND ES HEISST SENSENFRAU. Sie blinzelte, ehe ihr Unterkiefer unzeremoniell aufklappte und sie die Gestalt vor sich schlicht anstarrte. Im nächsten Moment sah sie ihren Kühlschrank an, ihr Gast war verschwunden. Von einen Moment auf den anderen, einfach so. Es gab kein Puff oder keinen Knall, keinen Rauch und keinen Lichtblitz, sie war einfach weg. - „Hah, ich glaube, das könnte was sein.“ Jenny Calendar sah von ihrem Buch auf und zu dem Jungen, welcher ausgerufen hatte, Jonathan. Augenblick stand sie auf und schritt zu ihm herüber. Vielleicht hatte er ja wirklich etwas gefunden, nachdem sie mehrere Tage mit einer bisher fruchtlosen Suche verbracht hatten. „Zeig mal her, ja?“ Sie konnte nicht anders, als sofort wieder umzuschalten auf den Lehrermodus und eben auch die dazu gehörige Stimmlage und Wortwahl zu verwenden. Augenblicklich beugte sie sich leicht über ihn und überflog die Seiten des alten Buches welche er aufgeschlagen hatte, ehe sie ihm anerkennend auf die Schultern klopfte. „Das siehst vielversprechend aus... Ich muss es mir noch genauer ansehen, aber ich denke dieser Zauber sollte Andrew helfen können. Gute Arbeit Jonathan.“ Der kleine Kerl schien fast zu Platzen vor Stolz, während die Computerlehrerin sich das alte Buch griff und begann die Beschreibung des Zaubers genau zu studieren. Abgesehen von den beiden befanden sich nur noch Andrew, Giles, und Willow in der Bibliothek, während Buffy und Xander auf Streife gegangen waren und Cordelia einer Party ihrer Eltern beiwohnen musste, hatten die anderen beiden Jungen sich mit den Worten entschuldigt, dass sie noch eine Verabredung hätten. Außerhalb war es bereits dunkel, kein Wunder um zwanzig nach zehn, so dass die Gruppe praktisch unabgesprochen beschlossen hatte bald Schluss zu machen, sie warteten nur darauf dass jemand es ansprach. Während die meisten an dem großen Tisch in der Mitte des Raumes saßen, befand sich Andrew im hinteren Bereich, dort wo zwei Stunden zuvor noch die Jägerin trainiert hatte. Im Gegensatz zu ihr und Xander jedoch, war er nicht mit Körperertüchtigung beschäftigt, sondern er meditierte. Das heißt, er versuchte zu meditieren, doch so recht wollte sich keine Bewusstseinserweiterung einstellen. Es ist ein Irrglaube, dass meditieren bedeutet im Schneidersitz dazusitzen, die Augen geschlossen zu haben und zu warten bis einen eine höhere Kraft eine Eingebung schenkt oder der Geist sich 'gereinigt' hat. Ebenso ist es Unsinn, dass meditieren eine fernöstliche Praxis ist, denn tatsächlich hat sie auch im christlichen Europa, den Bräuchen der Aborigines und afrikanischen Kulturen wurzeln. Tatsächlich war das was er betrieb jedoch nichts dergleichen sondern eine Technik, welche aus der Science-Fiction-Welt von Star Wars entspringt. Er saß, ganz klischeegemäß, mit gekreuzten Beinen und mit freiem Oberkörper auf dem Boden, vor sich eine Reihe von Teelichtern, die Augen geschlossen, die Hände auf den Knien ruhend. Er hatte sich nach Halloween fest vorgenommen, die gewonnenen Fähigkeiten für den Kampf des Lichts gegen die Dunkelheit zu verwenden, so wie Batman oder Mara Jade aus den Star Wars Romanen, doch dafür musste er sie erst einmal wirklich beherrschen. Er hatte sich in hartes und unerbittliches Training gestürzt, manchmal sogar eine Stunde am Tag, pausenlos recherchiert, die Star-Wars-Filme im Dauermarathon geschaut und mehrere Romane gelesen, und über seine Aufgabe und sein Schicksal meditiert, das heißt er hat mehrere Star-Wars-Fanfictions geschrieben. Doch bisher weigerten sich die ihm gegebenen Geschenke, ihm zu gehorchen. Er war nicht so schnell wie Darth Maul, er war nicht so stark wie Darth Maul, er hatte nicht einmal annähernd die Kontrolle über die Macht wie der Sith Lord sie besessen hatte, ganz abgesehen davon dass sein Lichtschwert nur noch ein wertloses Stück Plastik war. Und so hatte er entschieden, dass er eine uralte, gewürdigte Sith-Tradition aufnehmen musste: Die Meditation. Er musste seinen Geist zur Ruhe kommen lassen, musste sich auf sein Innerstes konzentrieren, seine Konzentration bündeln und seine Gedanken sammeln, wie man das halt macht bei einer Meditation. Da er dies jedoch nicht zu Hause tun konnte, Tucker hörte in letzter Zeit sehr viel Heavy Metall auf dafür angemessener Lautstärke, musste er es halt hier tun, in einem Hort des gesammelten Wissens und der Besinnung, das inoffizielle Hauptquartier der Jägerin und ihrer Gang, fast wie die Bat-Höhle. Wenn die Bibliothek also die Bathöhle war und Buffy Batman, machte das dann Giles zu Alfred? Und wer war dann Robin? Wahrscheinlich Cordelia, denn Xander würde Nightwing sein. Bei der Vorstellung von Xander in einem hautengen Leder-Spandex-Kostüm wurde es Andrew warm ums Herz, doch als er an Buffy in einem Batanzug dachte, jubelte sein innerere Fan. Und wer war er selber dann? Batgirl konnte er nicht sein, das war Miss Calendar, Willow war Oracle... Da blieben ja nicht mehr viele. Eigentlich blieb da nur noch die Huntress und Spoiler, aber er konnte sich nicht wirklich anfreunden mit dem Gedanken anfreunden in Lila herum zu laufen. „Andrew?“ Nun ja, vielleicht wäre es sowieso besser nicht Teil der Bat-Familie zu sein sondern ein Verbündeter, so wie die Mitglieder der Justice League. Angeführt von Superman, was definitiv Buffy wäre, und bestehend hauptsächlich aus Green-Lantern, Willow, Batman, der konnte nur präsentiert werden von Xander, dem Martian Manhunter, Giles war geboren für diesen Vergleich, und Wonder-Woman, welche dann wohl Miss Calendar war. Obwohl Buffy eine ideale Wonder-Woman wäre, so war sie doch der Champion, der Vorkämpfer des Guten und der Gerechtigkeit, also Superman. „Andrew?“ Und er selber? Er hatte nun eine dunkle Vergangenheit, ein dunkles Erbe welches in ihm ruhte, welches darauf wartete genutzt zu werden für das Licht und die Freiheit, den Kampf gegen Unterdrückung, Angst und Ungerechtigkeit. Blue Devil, ja, das war perfekt für ihn. Nicht nur wegen des Themas, auch wegen des Hintergrundes. Der Stuntmen Daniel Patrick Cassidy wurde zu Blue Devil und Darth Maul wurde gespielt vom Stuntmen Ray Park. So eine große Parallele war kein Zufall, es war Schicksal. Dann gab es da natürlich noch Jonathan, Charlie und Stefan. Und Dawn, die Kleine durfte er nicht vergessen. Welche Superhelden waren ihre Totems, ihre Geistführer, ihre... „ANDREW!!“ Er riss die Augen auf und sah zu Jonathan auf, welcher über ihm stand. „Komm, wir machen Schluss für Heute. Mister Giles fährt uns nach Hause. Vielleicht haben wir endlich einen Zauber gefunden, doch Miss Calendar will sichergehen dass es funktionieren wird und überprüft ihn noch eingehend.“ - Mit einem selbstsicheren Gang betrat Angel die Diskothek das Bronze, den einzigen Club in Sunnydale in welchem Minderjährige Zugang hatten und somit Treffpunkt für die meisten Jugendlichen. Und somit auch der Ort, an welchem sich Vampire sehr leicht und sehr schnell einen Happen verschaffen konnten. Er war aber nicht dort um zu essen, sondern um auf Buffy zu warten, sie waren verabredet. Die Menge ignorierend, und auch die Blicke der jungen Frauen und Mädchen welche ihn hungrig beobachteten, schlenderte er zur Bar und bestellte sich einen Latte Macchiato. Buffy war noch nicht da, so dass er bereits Ausschau hielt nach einem freien Tisch an welchem er warten konnte, während er gleichzeitig den Club nach Vampiren absuchte. War dieser Kerl da hinten nicht erst letzte Woche gestorben? Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sein Getränk neben ihm hingestellt wurde, in Rekordzeit, vor allem da es voll war. „Ich hätte gedacht, dass du richtigen Kaffee trinkst und nicht geschäumte Milch mit einem Schuss brauner Plörre.“, sagte eine ihm bekannte Stimme. Augenblicklich wirbelte er herum und starrte den Barmann an, einen nicht näher beschreibbares... Ding. Gekleidet in ein schwarzes Hemd, eine schwarze Hose und eine dunkelrote Weste stand ein humanoides Wesen, dessen Gesichtszüge nicht genau zu erkennen waren. Die Figur war androgyn, es könnte ein sehr schlanker Mann sein oder eine flachbrüstige Frau, das Gesicht war bar jeder Art von Merkmalen und Haare gab es keine. „Ähm... Bob, nehme ich an?“, fragte er misstrauisch. Warum bemerkte niemand, was das für ein Kerl war, warum scherte sich niemand darum, dass der Bartender nicht menschlich war? Die einzige Erklärung welche ihm einfiel war Geistesbeeinflussung, so dass alle es schlicht übersahen oder ignorierten. „Hundert Punkte für den Kandidaten.“, bestätigte der Mann und nickte, während er sich leicht auf den Tresen lehnte. „Ich muss dich etwas Fragen mein Bester, hast du einen Moment Zeit?“ Angel sah sich um. Der Vampir war noch da, er flirtete mit einem Mädchen, offensichtlich mit der Absicht sich zu verspeisen, aber noch war es nicht so weit. Und Buffy war auch noch nicht da, weswegen er sagte: „Ja, einen Moment habe ich.“ „Gut.“ Hätte dieses Wesen einen Mund gehabt, so hätte er wahrscheinlich gelächelt. „Hast du irgendjemandem von unserem letzten Gespräch erzählt?“ Der Vampir schnaubte. „Was hätte ich sagen sollen? 'Der einzige Grund warum Spike mich nicht verprügelt hat ist weil ein Gott eingegriffen hat.'? Es hätte nur Fragen aufgeworfen.“ Bob schien zufrieden. „Finde ich gut. Halten wir es auch so, ich habe kein Interesse daran öffentliches Wissen zu werden. Und wenn nicht... nun, dann schauen wir mal.“ Angel verzog den Mund zu einer Art Knurren, doch er sah davon ab sein 'Game-Face' einzusetzten, nicht in der Bar. Und außerdem war es wohl dumm, das gegenüber jemandem zu tun, der scheinbar allmächtig war. „Drohst du mir?“ „Nein, ich nenne Tatsachen.“, wehrte Bob gelassen ab, gleichzeitig eine Limette schneidend. „Weißt du, ich habe ein Interesse daran so wenig wie möglich integriert zu sein, allerdings haben jüngste Ereignisse meine Aufmerksamkeit erfordert. Ich bin nicht scharf auf die Apokalypse oder so, auch der Tot der Jägerin ist nicht gerade eines meiner Ziele. Am besten seid ihr für mich lebendig, aber ich werde auch nicht eingreifen euch zu retten.“ „Das hast du bereits getan.“, gab der irische Vampir zurück. „Das war eine Ausnahme, da ich auch Schuld daran war dass ihr überhaupt erst in diese Gefahr geraten seid.“ Er füllte die Limettenstücke in ein großes Cocktailglas, dann gab er einige Teelöffel Rohrzucker darüber. „Und nein, ich werde dir nicht erklären wieso ich Schuld war daran.“ „Schade.“, murmelte Angel mit einem Anflug von Humor. „Aber eins würde ich noch gerne wissen, ehe du wieder zurück kehrst in dein göttliches Domizil oder wo auch immer du wohnst.“ „Ich bin kein Gott, ich werde nicht angebetet. Ich existiere einfach und bin allmächtig, das ist etwas anderes als ein Gott zu sein.“ Während er dies sagte, zerdrückte Bob die Stückchen der Limette mit einem Stößel, dann gab er einen kleinen Schuss Chaccaca darüber. „Was willst du wissen?“ „Warum? Warum tust du das wirklich, ich meine... uns helfen, dich einmischen.“ „Die Ewigkeit ist lang.“, antwortete das angeblich allmächtige Wesen schulterzuckend, gleichzeitig gecrushtes Eis mit einem großen Löffel in das Glas gebend und dann mit einem Barlöffel ordentlich verrührend. „Um es einfach auszudrücken, mir war langweilig.“ Der Vampir mit Seele starrte ihn an, ehe er ungläubig sagte: „Dir ist langweilig? Du spielst mit den Leben von Unschuldigen weil dir Langweilig ist?“ „Ich spiele nicht.“, meinte Bob nonchalant. Im selben Moment griff er nach einer Packung Maracuja-Saft und füllte damit den Cocktail auf. „Ich sehe zu, ich schaue euch zu wie ihr um euer Leben kämpft und versucht die Welt zu retten. Es ist wie Fernsehen, nur besser.“ Der einzige Grund warum Angel nicht angewidert schaute war sein Überlebensinstinkt. Es war nicht ratsam einen Gott, oder was auch immer er nun genau war, als Feind zu haben. „Dass so etwas moralisch falsch ist muss ich nicht erwähnen, oder?“ „Sagt der Mann, welcher früher mit Vorliebe Nonnen gefoltert, vergewaltigt und dann getötet hat.“, kam die lapidare Antwort. Dann dekorierte Bob den Cocktail noch mit Schirmchen, füllte noch etwas Eis nach und stellte das Glas dann vor ihm hin. „Für Buffy, geht aufs Haus. Wir sehen uns.“ Angel wollte gerade etwas erwidern, als er die Anwesenheit seiner Freundin neben sich spürte und sie kurz ansah. „Hey Honey.“, begrüßte sie ihn lächelnd und gab ihm ein Küsschen, ehe sie den Cocktail sah. „Für mich? Wow, danke.“ Völlig aus der Bahn geworfen blickte Angel wieder zu Bob, nur um zu erkennen, dass dieser verschwunden war, genau so wie es zu erwarten gewesen war. //Bastard.// - Es war bereits sieben nach eins, als Jonathan Levinson, kurzzeitiger Träger des Hexenkönigs in sich und nun vielleicht Verfluchter, endlich seinen Kopf auf sein Kissen legte und die Augen schloss, beschließend dass es dringend Zeit wurde zu schlafen. Doch sein Kopf war aufgewühlt, seine Gedanken in Aufruhr, so dass sich Schlaf nicht einstellen wollte. //Ich kann Magie wirken? Habe ich diese Gabe?// Er war sich unsicher, ob er den Worten von Stefan Glauben schenken sollte oder nicht, denn auch wenn dieser wenig Gründe bisher dafür geliefert hatte ihm nicht zu trauen, so gab es doch viele Gründe warum er selber nicht in sein eigenes Glück glauben konnte. Jedenfalls nicht mehr. Das Leben hatte ihm zu oft ein Schnippchen geschlagen, ihn zu oft auf den Hintern fallen lassen, so dass er Zweifel hatte ob es diesmal anders sein sollte. Was wäre, wenn der Schuss nach hinten losgehen würde und er die Folgen tragen müsste? Er war weder dumm noch leichtsinnig, nicht mehr nach Halloween, und er wusste wie böse die Folgen von fehlgeschlagener Magie sein konnten, Andrew war ein gutes Beispiel. Aber er war neugierig, sehr neugierig sogar. Wie konnte irgendjemand der Versuchung widerstehen, vielleicht Magie wirken zu können, echte, wahre, mächtige Magie? Er konnte es jedenfalls nicht, und so hatte er Mister Giles nach einem Buch gefragt, welches eine gute Einführung in die Welt der Zaubersprüche und Rituale sein würde. Nichts mit Sprüchen oder irgendwelchen Dämonenbeschwörungen, sondern eine Art Zusammenfassung für den erleichterten Einstieg, etwas womit man sich einen Überblick über Magie verschaffen konnte um zu sehen, ob es überhaupt etwas für ihn war. Aus diesem Grund hatte er bis spät in die Nacht auf seinem Bett gesessen und seine Nase in ein dickes Buch vergraben gehabt, dem umfassenden Werk 'Encyclopedia Arcana', einem noch recht jungen Werk eines vergleichbar erfahrenen Magiers aus Russland. Glücklicherweise hatte er eine englisch Version davon erhalten, auch wenn diese selten waren. Er hätte nie gedacht, wie viel Magie es eigentlich gab, wie unterschiedlich Magie sein konnte. Ein Zauber war nicht einfach ein Zauber, eine Hexe war nicht das gleiche wie ein weiblicher Zauberer, und was war ein Traumathurg, ein Arcanist, ein Chronomaner oder ein Elementalist? Und worin lagen die Unterschiede. Ja, Magie interessierte ihn und er hatte definitiv vor, sich in ihr zu versuchen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, welche Art von Magie für ihn am besten geeignet war. - Es war kurz nach fünf Uhr morgens, als die Tür zum Haus der Familie Harris aufging und eine muskulöse, sportliche Gestalt heraus trat. Gekleidet war sie in eine graue Jogginghose und ein dunkelblaues T-Shirt, dazu simple Laufschuhe. Seitdem er kurzzeitig von dem Wesen genannt Master Chief besessen gewesen war, hatte Alexander Lavelle Harris, genannt meistens einfach nur Xander, sich verändert. Seine Muskeln waren ausgeprägter, seine Gestalt ein wenig größer, seine Knochen härter und sein Metabolismus leistungsfähiger. Doch für ihn tiefgreifender waren nicht die körperlichen Veränderungen, sondern die geistigen. Auf den ersten Blick hatte er sich in dieser Beziehung nicht viel verändert, er war immer noch ein mutiger, treuer, altkluger Teenager welcher die Angewohnheit hatte seine Mitmenschen mit Spitznamen zu belegen. Doch er selber wusste was sich verändert hatte. Er war nun noch mutiger, noch treuer, dazu außerdem diszipliniert und fleißig, beides Wörter mit denen man ihn zuvor kaum hatte beschreiben können. Die Erinnerung an einen Krieg und höllisches Lebenslanges Training können einem das antun. Und diesen Morgen hatte er mit etwas begonnen, wofür er sehr seltsame Blicke geschenkt bekommen sollte: Er ging joggen. In Sunnydale. Vor Sonnenaufgang. Er hatte sich versucht einzureden wie wahnsinnig das war, dass so etwas absoluter Selbstmord war, aber sein Körper hatte einfach nicht mehr still sitzen können. Er erwachte seit Halloween jeden Morgen nach wenigen Stunden Schlaf und dann hatte er den unwiderstehlichen Drang sich zu bewegen, sich auszupowern bis seine Muskeln brennen. Zunächst hatte er Liegestütze und Sit-Ups gemacht, ehe er in seinem Zimmer mit Schattenboxen begonnen hatte, doch das reichte auch nicht mehr. Und so hatte er an diesem Tag beschlossen, mit dem Laufen anzufangen, obwohl er wusste wie wahnsinnig das eigentlich war. Er hatte vor das ganze mit einer Art morgenlicher Streife zu verbinden, weswegen er zwei Pflöcke dabei hatte. Wehe jedem Vampir, der sich dachte einen leichten Snack zu sich nehmen zu können. - „Guten Morgen Stefan.“, begrüßte Willow einige Stunden später ihren Mitschüler vor dem Eingang zur Schule. Sie sah aus wie immer, Kleidung absolut nicht in der Mode und unauffällig, Tasche über die Schulter gehängt und Bücher vor der Brust „Wie geht es deinem Kopf?“ „Guter.“, brummte dieser tonlos, ehe er stoppte. „Besser. Guter ist ein Wort, das nicht gibt, ist es?“ Sie lächelte leicht und kicherte ein wenig. „Ja, es heißt Besser und 'guter' gibt es wirklich nicht, obwohl es das geben sollte, würde die Sprache vereinfachen und wäre ein lustiges Wort, so wie 'Besterstes' als Steigerung von 'Bester'...“ Der Rest des Satzes wurde verschluckt, als sie bemerkte wie der Junge vor ihr sie mit einer hochgezogenen Augenbrauen und ansonsten ausdruckslosen Gesicht ansah. „Eeep... ich bin ruhig.“, brachte sie piepsig heraus, ihre Bücher näher an sich drückend. „Ist okay, alles ist fein, tu nicht sorgen.“, beruhigte er sie sofort, jedoch ohne seine Stimmlage in irgend einer Weise zu ändern. „Bloß erzähl mir was du willst, okay?“ „Woher...“ Sie wollte ihn fragen woher er wusste, dass sie etwas wollte, doch dann erinnerte sie sich daran, dass er eigentlich IMMER so etwas wusste, es hing wahrscheinlich mit seinen neuen empathischen Fähigkeiten zusammen. Oder er konnte einfach Menschen lesen. „Gut.“ Sie holte noch einmal Luft und sah sich dann auf einmal um ob jemand lauschen würde, was natürlich nicht der Fall war. „Also... meinst du wirklich, ich könnte... na ja, wirklich eine gute Hexe werden?“, fragte sie ihn dann und ihre Stimme wurde während des Satzes immer leiser. „Nein, ich es wissen.“, antwortete er schlicht, ehe er hinzufügte. „Now listen, ich weiß ich bin not der nettest Kerl in der Welt, aber ich bin nicht Lügner, okay? Du hast ein Geschenk, ein große Macht in von dir das nur wartet zu werden entdeckt von dir. Ich kann fühlen sowas.“ Sie sah ihn noch einen Moment an, ehe sie nickte. „O-Okay... ich d-denke, ich probier es mal... aber mit was Kleinem, ja? Will ja nicht direkt die Apokalypse auslösen.“ „Guter Vorsatz.“, meinte er darauf und lächelte leicht schief, dann erlaubte er sich ein überlegenes Lächeln. „Weißt du, ich habe eine Ahnung. Ich denke, du und die anderen, und vielleicht sogar ich selbst, sind werden Teil auf etwas groß, etwas wirklich wichtigem. Ich kann nicht richtig beschreiben es, es ist bloß ein Ahnung, so etwas wie Instinkt, aber...“ Er zuckte mit den Schultern. „... gewöhnlich mein Ahnung sind korrekt.“ Willow trat von einem Fuß auf den anderen und sah ihn fragend und auch etwas ungläubig an. „Etwas... großes? Groß wie Mount Rushmoore oder eher so groß wie die Erfindung des Internets?“ Man muss, um diese Formulierung zu verstehen, bedenken, dass zu diesem Zeitpunkt das Internet kaum mehr war als eine große Ansammlung von Seiten für Pornografie und einige Freaks welche keine anderen Hobbys hatten... also fast wie auch zehn Jahre später, nur nicht so gesellschaftlich akzeptiert. „Mehr wie die Erfindung von dem Licht Kolben.“, erwiderte er selbstsicher, ehe er an ihr vorbei schritt in Richtung des Schulgebäudes. „Komm an, wir tun haben ein paar Minuten rest, ich will checken auf Andrew bevor der Anfang von Klasse.“ Nachdem die beiden das Schulgebäude betreten hatten, schlug ein anderer Schüler ebenfalls diese Richtung ein. Sie hätten ihn wahrscheinlich nicht beachtet da er recht normal aussah und sie ihn nicht kannten, doch eine ihrer Freundinnen kannte ihn. Sein Name war Ford und er kam aus Los Angeles. -- So, und im nächsten Kapitel wird es dann mit der Serie weiter gehen, Andrew wird weiterhin Meditation versuchen und Jonathan startet zusammen mit Willow seine ersten Versuche in der Magie. Kapitel 7: Alte Freunde ----------------------- Irgendwie artet das alles hier total aus... ich mag das^^ Was die Magie angeht bediene ich mich massiv aus Werken für Dungeons and Dragons, aber irgendwoher muss man ja seine Inspiration holen. Ach ja, und noch etwas was die verschiedenen Sprachen angeht: Alles was in Anführungsstrichen steht ist Englisch, alles in Pfeilen ist Deutsch, in Kreuzen ist Japanisch. Also nochmal zum Mitschreiben: „Englisch“ »Deutsch.« +Japanisch+ -- Kapitel 7: Alte Freunde „Es ist ein Geheimnis.“, sagte Jenny Calendar mit einem spitzbübischen Lächeln, während sie neben dem amtierenden Bibliothekar der Schule eine der Treppen hinunter ging, dabei Schülern ausweichend. „Was für ein Geheimnis?“ „Das kann ich ihnen nicht sagen.“, erwiderte sie sofort, als wäre es offensichtlich. War es eigentlich ja auch. „Ist doch logisch, sonst wäre die Überraschung dahin.“ „E-Es ist durchaus üblich, wenn zwei Menschen verabredet sind, dass dann beide wissen wie sie den Abend verbringen.“, brachte er als Gegenargument hervor, während sie auf den Gang traten. „Ach kommen sie, haben sie keinen Sinn für Abenteuer?“ „Nun, i-ich... Wie soll ich wissen was ich anziehen soll?“ Auf diese Frage hin ließ sie ihren Blick leicht senken und betrachtete seine gold-rote Krawatte, ehe sie etwas leiser und vor allem spielerischer sagte: „Haben sie denn noch andere Sachen?“ Etwas aus der Fassung gebracht rang er kurz nach den richtigen Worten, ehe er an ihr vorbei sah, somit ihr Lächeln nicht bemerkte, und meinte: „Nun... äh... eigentlich nicht...“ Zum Ende seines Satzes hin wurde er immer leiser, woraufhin sie leicht auflachte und ihn leicht an der Krawatte seinen Blick zurück zu sich zog. „Rupert, sie sollten mir einfach vertrauen.“ Für einen Moment sah er sie nur an, ehe er nachgab. „Gut, in Ordnung, ich begebe mich in ihre Hände.“ Wissend dass sie gewonnen hatte, konnte sie nicht anders als ihn ein wenig zu ärgern, weswegen sie mit einem verführerischen Lächeln an ihm vorbei schlawenzelte wie eine Biene um einen Honigtopf und in einem flirtenden Ton sagte, oder eher schnurrte: „Das klingt aufregend.“ Dann fügte sie etwas lauter und bestimmter hinzu: „Okay, dann also morgen abend, sieben Uhr dreißig, ja?“ „Äh... ja.“, bestätigte er und beobachtete noch einen Moment, wie sie davon schwebte, in seinen Augen jedenfalls, bevor er sich wieder zusammen riss und den Blick abwandte. Natürlich fragte er sich innerlich ein wenig, wie jemand wie er die Aufmerksamkeit einer so intelligenten, humorvollen und attraktiven Dame erregt hatte, aber das hätte wohl jeder Mann in seiner Situation getan. Dann wurde er abgelenkt, als Charlie auf einmal in seinem Blickfeld erschien, als wäre er aus dem Boden gewachsen, so wie er es meistens tat. Trotz vieler Hinweise dies bitte endlich zu unterlassen, hatte der junge New Yorker die Angewohnheit, auf einmal ohne jede Vorwarnung aufzutauchen, vor allem wenn er damit Giles einen Schrecken einjagen konnte. Er schien eine sadistische Freude darin zu haben. „Morgen.“, begrüßte er den Engländer und lächelte subtil, eines dieser amüsierten Lächeln welche selten etwas gutes verhießen. „Charmant charmant, ich hätte sie nicht für so einen Lady-Killer gehalten, Mister Giles.“ „Äh, ja, guten Morgen Charlie. Kann ich dir mit etwas helfen?“, fragte dieser, den Kommentar bezüglich seines Verhältnisses mit Miss Calendar ignorierend und machte sich langsam auf den Weg in Richtung der Bibliothek, schon alleine um nach zu sehen, welchen Schaden Andrew diesmal wieder angerichtet hatte. Er wusste nicht wie dieser Junge es machte, aber seit seiner Verwandlung in ein fiktives außerirdisches Wesen, hatte Andrew es jeden Tag geschafft scheinbar ungesehen von seinem zu Hause in die Bibliothek zu kommen und abends wieder zurück. Das hieß natürlich, dass er praktisch sein gesamtes Leben nun in direkter Nähe zu Giles vebrachte, wenn auch glücklicherweise meistens noch jemand anderes Anwesend war, ansonsten hätte der langsam alternde Engländer wohl auch den Verstand verloren vor lauter Unordnung, Tiraden über Science-Fiction und Fantasy-Literatur sowie Disskusionen über die Akurarität der Verfilmungen bestimmter Comic-Bücher. „Ja, können sie wirklich.“, antwortete Charlie und schritt neben Giles her, Hände in den Taschen und im allgemeinen sehr zufrieden mit sich aussehend. Er trug eine lockere Jeans und ein bequemes, schwarzes T-Shirt mit dem Logo von Queen auf der Brust, was an ihm richtig gut aussah da es seine Figur betonte und zu seinen Augen passte. Aber so wie Giles es vermutete, sah an ihm fast alles gut aus. „Hi Charlie. Tolles Shirt.“, begrüßte ein blondes Mädchen welches Giles noch nie zuvor gesehen hatte den Teenager und schenkte ihm ein Lächeln, während sie an ihnen vorbei in die andere Richtung ging. „Hi Clarrice, danke und die neue Frisur steht dir.“, erwiderte er den Gruß und schenkte ihr ebenfalls ein gewinnendes Lächeln, bevor er wieder den Wächter ansah. „Ich dachte mir, sie kämen vielleicht an japanische Waffen ran.“ „Ah, ich verstehe.“, meinte der Engländer zurück und nickte. „Ich denke, ich könnte da etwas arrangieren. An was haben sie denn gedacht?“ „Shuriken, eine Naginata, oder auch zwei oder drei, ein Katana, ein Wakizashi und wenn es geht auch zwei Kukris.“, zählte der Schwarzhaarige auf. „Morgen Julie, tolles Top, betont deine Augen.“ „Oh, danke Charlie.“, antwortete das angesprochene Mädchen lächelnd, eine gut gebräunte Schwarzhaarige. Giles entging nicht, wie sie mit ihren Blicken seinem Gesprächspartner folgte, ebenso wie einige andere Altersgenossinnen es taten. „Sind Kukris nicht, nun, indischen Ursprungs?“, gab der Engländer mit leichter Verwirrung zurück. „Details, Details.“, sagte Charlie sofort und wiegelte ab. „Wichtig ist nur, dass ich an das Zeugs heran komme. Ich bezahle es auch, nur das Beschaffen ist immer so eine Sache für mich, falls sie verstehen.“ Der Wächter nickte verstehend. Als Mitglied der Wächter war es für ihn ein leichtes an die besagten Objekte heran zu kommen, auch in etwas größeren Mengen, und niemand würde Fragen stellen wozu er sie benötigte. „Ich verstehe. Nun, i-ich denke, dass es machbar sein sollte. Nur bitte versprich mir, nicht in meiner Bibliothek zu üben, Andrew und Xander sind schon schlimm genug, ganz zu Schweigen von Buffy selbst.“ „Uhm... okay.“, stimmte der Junge zu, ehe er mit seinem patentierten 'Gott-siehst-du-heute-gut-aus-Lächeln' und einem leichten Winken eine Gruppe von Cheerleadern begrüßte, welche den Gruß erwiderten und dann kichernd die Köpfe zusammen steckten. „Aber, wo soll ich dann trainieren? Es ist nicht so, als wenn ich einfach so ein Dojo bauen könnte.“ Giles zuckte mit den Schultern. „Das tut mir Leid, das kann ich dir nicht weiter helfen. Doch du sprichst einen guten Punkt an.“ „Ach ehrlich?“, sagte Charlie überrascht, offensichtlich erstaunt über diesen Kommentar. „Welchen denn?“ Der Wächter widerstand der Versuchung, mit den Augen zu rollen. So freundlich, loyal und charmant dieser Junge auch war, und so gut sein Musikgeschmack auch sein mochte, er gehörte definitiv nicht zu den klügsten Tausend Menschen des Planeten. „Der Punkt, dass die Bibliothek kein Raum für Training einer ganzen Gruppe von jungen Leuten ist. Es war schon ein wenig problematisch nur mit Buffy, doch mit euch noch dazu...“ Er vollendete den Satz nicht, denn in diesem Moment erreichten sie die Bibliothek, wo die Wege der beiden sich trennten, der eine in Richtung des Chemielabors, der andere zu seinem Arbeitsplatz. - „Wie bitte? Das hatte er gesagt?“, fragte Buffy ihre rothaarige Freundin, nicht sicher ob sie das richtig verstanden hatte. Sie verließ gerade den Unterrichtsraum für Geschichte zusammen mit Willow und Xander, in welchem die beiden Mädchen zuvor ein Gespräch, zunächst mit Zetteln und dann auf die althergebrachte Art und Weise, über das geführt haben, was Stefan ihr vor der Schule gesagt hatte. „Soll das ein Anmachspruch oder sein voller Ernst sein?“, wollte die Jägerin dann amüsiert wissen. „Ich denke, er meint das ernst. Er... scheint mir nicht der Typ zu sein, der mit mir flirten würde.“, murmelte Willow etwas leiser. „U-Und er schien es absolut ernst zu meinen. Er hatte diesen wissenden Ausdruck in den Augen.“ „Hey, wer hat was zu Willow gesagt?“, mischte sich nun Xander von hinter ihnen ein und beugte sich etwas nach vorne. Im Vergleich zu den beiden eher kleinen Mädchen wirkte er nur umso größer. „Ach, Stefan hat sowas gefaselt von Schicksal und so, bloß nicht zu ernst nehmen.“, antwortete Buffy und winkte schlicht ab. „Ich weiß nicht Buffy... er ist... na ja, er ist nicht der Typ der einfach so Sachen sagen würde wenn er es nicht ernst meint.“, warf Willow ein. „So ungerne ich ihr Zustimme, aber ich denke da sie hat Recht, Buffy.“, stimmte der einzige Junge in dem Dreiergespann seiner besten Freundin zu. „Ich kannte ihn zwar vorher nicht, aber seit Halloween hat er diese... na ja, psychischen Kräfte. Ich meine, was ist wenn er wirklich nun sowas wie Visionen hat?“ „Oh ja, wow.“, seufzte die Blonde. „Erinnert mich daran, dass jetzt ja scheinbar jeder hier Superkräfte hat. Vor einem Monat noch war ich die Eine, DIE Jägerin und nun bin ich eine von vielen Teenagern mit Superkräften.“ „Hey Buffy, nimm es nicht so schwer.“, versuchte Xander sie aufzuheitern, ein wenig verstehend warum sie ihre Position nicht so amüsant fand. „Du brauchst einen Lichtblick und ich wüsste da was?“ „Na, was denn?“ Auf einmal riss Xander grinsend die Arme hoch und bewegte sich leicht zu einer Musik, welche nur er zu hören schien. „Cooles Abgehotte im Bronze!“ „... Ich weiß nicht.“ Als er bemerkte, dass Buffy ihn nur ein wenig amüsiert aber nicht wirklich überzeugt ansah, sogar ein wenig skeptisch, startete er einen etwas weniger enthusiatischen Versuch. „Ähm... lauwarmes Abgehotte im Bronze?“ Anstatt zu antworten verschränkte sie nur die Arme, während Willow sich bereits auf die Sitzecke fallen ließ, welche sie erreicht hatten. „Rumjammern im Bronze?“ Mit diesen Worten ließ er sich neben der Rothaarigen auf der Couch nieder. Im Augenwinkel sah er, wie sich jemand den er nicht kannte seiner blonden Freundin von hinten näherte, aber er machte nicht den Eindruck irgendwelche Absichten zu hegen wegen der man sich Sorgen machen musste. „Ich würde Schokokekse in Kakao getunkt vorschlagen, aber vielleicht ist sie aus der Phase schon raus.“, meinte der Junge den Xander nicht kannte, woraufhin er sofort von ihm in Augenschein genommen wurde. Er wirkte entspannt und leicht amüsiert und seine Art wie er über Buffy geredet hatte implizierte, dass er sie kannte, ebenso wie der Umstand dass er das verblüfft wirkende Mädchen anlächelte. Er trug einen Ohrring, eine modische Nicht-Wirklich-Frisur und Kleidung die okay aussah, was ihn in Xanders Augen sofort zu einem Mitglied der oberen sozialen Schicht der High-School machte. „Ford?“ „Hey Summers.“ Augenblicklich umarmten sich die beiden als hätten sie sich schon Jahrelang gekannt, wahrscheinlich war das auch der Fall. „Oh mein Gott, was machst du hier?“, fragte Buffy während die beiden sich wieder voneinander lösten. „Äääh... mich anmelden.“, antwortete der Gefragte lächelnd. „... Huh?“, kam es von der Blonden unintelligent, allerdings war ihr das nicht wirklich zu verübeln. „Ich beende mein letztes Schuljahr auf der Sunnydale-High.“, dann fügte er nach einer Sekunde etwas ruhiger hinzu: „Dad ist versetzt worden.“ „Wow, das ist klasse.“, meinte sie offensichtlich wirklich erfreut, nicht bemerkend wie ihre beiden Sunnydaler Freunde das Schauspiel mit einer Mischung aus Abneigung und Langeweile beobachteten. „Schön dass du dich freust, hätte nicht gedacht dass du dich an mich erinnerst.“, sagte Ford zu seiner ehemaligen, und bald wohl wieder, Mitschülerin. „Wie kommst du darauf?“, wollte diese ein wenig ungläubig von ihm wissen, ehe sie mit einem Anflug von Ironie spielerisch meinte: „Hey, wir waren ja nur sieben Jahre auf der selben Schule. Und in der fünften war ich voll verknallt in dich.“ Und genau diesen Moment suchte Xander sich aus, seine Freundin daran zu erinnern, dass auch noch andere Leute anwesend waren. Er mochte zwar nun die Erinnerungen eines Supersoldaten haben, aber das heißt nicht, dass er auch dessen engelsgleiche Geduld und emotionale Coolness besaß. „Oh. Ihr kennt euch also.“ Ein wenig beschämt sah Buffy ihn an, als würde ihr erst in diesem Moment einfallen, dass ihre beiden Freunde auch noch da waren. „Oh, tut mir leid.“, meinte sie und versuchte so zu tun, als würde es ihr wirklich leid tun, gelang ihr aber nicht wirklich, das Grinsen verriet sie. „Billy Fordham, das sind Xander und Willow.“ Mit diesen Worten zog sie ihren alten Freund an der Hand mit auf die zweite Couch, der gegenüber auf welcher eben die genannten saßen. „Hallo.“ „Hi.“ „Freut mich sehr.“ Es klang nicht wirklich so als wenn sie das wirklich ernst meinte, aber zumindest versuchte Willow freundlich zu klingen, im Gegensatz zu den beiden Jungs. „Ähm... Ford und ich waren auf der Hemery Los Angeles.“, plauderte die Blonde, die etwas gespannte Atmosphäre total ignorierend. Und es schien fast so, als wenn sie eine Sekunde später bereits wieder vergessen hatte, dass sie nicht alleine war mit ihrem alten Freund. „Und du bist hergezogen? Für länger?“ „Dad ist versetzt worden und Bumms, hat er mich von der Schule genommen und...“ Er sah dabei die direkt neben ihm sitzende Buffy an, die Gesichter der beiden nur Centimeter auseinander. Dennoch wirkte es nicht so, als würden sie mehr sein als Freund, trotz der Nähe. „... hergeschleift.“ In diesem Moment platzte Charlie in die Unterhaltung, wie immer indem er einfach auf einmal da war, ohne vorher bemerkt zu werden. Und wie immer schreckte die Angesprochene Person hoch als seine Stimme direkt neben ihr erklang. „Willow, wir brauchen dich in der Bibliothek.“ „Äh... ja, ich bin schon da.“, erwiderte sie und stand auf, froh darüber von dieser unangenehmen Situation weg zu kommen. „Oh, und das ist Charlie.“, stellte Buffy direkt den neu Hinzugestoßenen vor. „Charlie, das ist Billy Fordham, ein alter Freund von der Hemery.“ „Hi.“ „Hallo.“ Und wieder konnte man die Atmosphäre mit einem Messer schneiden, so dick war sie. Diese Gelegenheit nutzte Billy um aufzustehen von der Couch. „So, ich muss ins Sekretariat und mich anmelden.“ „Weißt du was, ich zeigs dir.“ In Rekordzeit war auch Buffy auf den Beinen und hakte sich bei ihm ein, dann wand sie sich noch einmal an Willow und Xander: „Wir sehen uns in Französisch.“ „War nett euch kennen zu lernen.“, sagte Ford noch, ehe er mit Buffy bereits auf dem Weg in Richtung des Sekretariats war. Für einen Moment grinste Xander noch übertrieben höflich in die Richtung der beiden, ehe sie um die Ecke verschwunden waren. „Das ist Ford, mein bester Freund, ach mein allerbester Freund.“, äffte er dann in einer schlechten Buffy-Imitation. „Gott, kennt die denn so gar keine Fettsäcke?“ - Als Jonathan zusammen mit Stefan die Bibliothek betrat, erwarteten ihn dort bereits Giles, Miss Calendar und Willow. „Uhm... was gibt es?“, fragte er, mit einer Hand das Buch haltend welches er sich von Mister Giles ausgeliehen hatte, mit der anderen die Tür hinter sich schließend. „Der Zauber welchen du gestern gefunden hast...“, begann Miss Calendar und hielt genau das Buch in der Hand, welches Jonathan am Vortag als letztes studiert hatte, das Libris Metamorphorsicus. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er funktionieren wird.“ „JA!“ Der Reaktion des Jungen zu entnehmen, könnte man meinen ihm wurde gerade gesagt, dass ein Supermodel sich unsterblich in ihn verliebt hatte. „Allerdings benötigen wir für den Zauber drei Zauberwirker, einen welcher ihn wirkt und zwei welche unterstützen.“, erklärte die Lehrerin weiter. „Und deswegen brauchen wir dich und Willow.“ Augenblicklich wurde sein Mund trocken und er schluckte schwer. „Ähm... mich? „Ja, dich. Laut Stefan sind die Personen welche die höchste magische Begabung haben Willow, du, ich und Andrew, in genau der Reihenfolge. Und Andrew ist das Ziel des Zaubers, weswegen er ihn nicht selber wirken kann.“ Einen Moment war er verunsichert, ehe er zu dem eben angesprochenen Jungen mit der Brille sah, welcher jedoch nur mit den Schultern zuckte. „Tu nicht anschauen mich, ich bin bloß sagen die Fakten.“, meinte er gelassen, verabschiedete sich damit und verschwand wieder aus der Bibliothek. „Ist es... na ja, schwer?“, fragte der kleine Junge dann verunsichert. „Nein, sehr einfach.“, versicherte Miss Calendar ihm mit einem beruhigenden Lächeln. „Einfach eine Kerze halten, eine Rauchfackel schwenken und immer wieder die gleichen Worte sagen, das ist alles.“ Jonathan überlegte. Er wusste zwar nicht viel über Magie, aber zumindest dass man vorsichtig mit ihr sein musste, dass man aufpassen musste was man damit anstellte. Obwohl es für eine gute Sache war, so hatte er nicht vor heraus zu finden was passieren könnte wenn etwas schief lief während des Zaubers. Aber, er wollte schon. Wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief gehen würde? Miss Calendar war eine Erfahrene Zauberwirkerin, sie kannte sich mit Magie aus und würde schon aufpassen, dass alles gut gehen würde. „Also gut...“, sagte er dann nickend. „Was muss ich tun?“ Sofort lächelte Miss Calendar ihn dankbar an. „Komm nach dem Unterricht her, bis dahin haben wir alles bereit.“ - Es war bereits zwanzig nach zwölf und Andrew Wells hatte alle seine Aufgaben für den Vormittag bereits erledigt. Der nette Bibliothekar Mister Giles, welcher ihn hier sozusagen aufgenommen hatte während des Tages, hatte vor einiger Zeit begonnen ihm kleinere Aufgaben zu geben damit er, die Wortwahl von Mister Giles, zumindest 'nicht seine komplette Zeit mit sinnlosem Gegammel' verbrachte. So hatte er an diesem Tag die gesamten Mathematik Lehrbücher kategorisiert und mit der Inventur begonnen, danach die Teevorräte überprüft, eine Bestandliste geschrieben und eine neue Bestellung geschrieben, sowie schlussendlich den komplexen magischen Zirkel im Büro von Mister Giles mit schwarzer Tinte auf den Boden gemalt, so wie es für das Ritual nötig war. Das war alles, was er selber zu dem Gelingen des Zaubers beisteuern konnte, den Rest mussten die drei Zaubernden erledigen. Er selber hatte dann nur noch dort zu sitzen und abzuwarten was geschehen würde. Und da er noch einige Stunden warten musste ehe es soweit war, hatte er beschlossen es noch einmal mit Meditation zu probieren, obwohl der letzte Versuch nicht gerade viel versprechend gewesen war. Erneut saß er mit gekreuzten Beinen, freiem Oberkörper und den Händen auf den Knien vor einer Reihe von Teelichtern im hinteren Bereich der Bibliothek. Erneut wollte keine Eingebung kommen, egal wie sehr er sich darum bemühte. Vielleicht machte er ja etwas falsch. War die Haltung richtig? Er streckte seinen Rücken etwas mehr durch und überprüfte noch einmal seine Beine, aber es sah so ganz gut aus. Brannten alle Teelichter? Er schaute noch einmal nach, doch auch diese stimmte. Vielleicht waren es ja zu wenig Teelichter. Das musste es sein. Er brauchte mehr Teelichter. - Das Bronze war nicht besonders voll an diesem Abend, so dass Buffy Anne Summers und ihr Freund Billy Fordham nicht einmal anstehen mussten ehe sie herein kamen. „Und du bist sicher, dass ich nicht störe?“, fragte der Junge und sprach damit erneut das Thema an, welches sie bereits mehrere male an diesem Tag besprochen hatten. Da die Scoobie-Gang sich im Bronze verabredet hatten, hatte Buffy kurzerhand Billy ebenfalls eingeladen, trotz dessen Bedenken dass er vielleicht unerwünscht sein könnte. Doch diese Einwände wurden von der Blonden gnadenlos nieder geschossen, so dass sie ihn überredet hatte sie zum Treffen zu begleiten. „Natürlich bin ich sicher. Xander und Willow sind cool und die anderen werden dich mögen, mach dir keine Sorgen.“ Sie selber machte sich höchstens darüber Sorgen, dass vielleicht Harmony oder Cordelia ihn entdecken und für sich in Anspruch nehmen könnten, doch sie war sich sicher, mit den beiden und ihren Anhängern fertig werden zu können. Dann entdeckte sie bereits Charlie und Stefan an einem der Billiardtische und auch wenn die beiden nicht ihre liebsten Freunde waren, so gehörten sie doch nun irgendwie dazu. Sie stoppte allerdings, als sie hörte, dass die beiden sich auf einer seltsamen Sprache unterhielten, welche sie dann als japanisch identifizierte. Und sie konnte es auch nur als diese Sprache erkennen, weil Dawn seit Halloween sie ebenfalls beherrschte. In einem Moment der Genialität steuerte sie mit Ford die Bar an, von wo aus sie die beiden immer noch hören konnte. +Wie geht es deinem Kopf? Ich meine, mit Kopfschmerzen hier in einem Club rumlaufen ist nicht gerade die beste Heilmethode, meinst du nicht?+ Das war Charlie, aber da Buffy die Worte nicht verstand, konnte sie nicht einmal den Ton einordnen, dafür fehlte der Zusammenhang. +Es würde keinen Unterschied machen ob ich Techno oder Hard Rock oder klassische Musik hören würde, meinem Kopf geht es immer gleich dreckig.+ Aufgrund seines leichten Nuschelns, was an der Zigarette im Mundwinkel lag, und der lauten Musik war Stefan kaum zu hören, doch ihre verbesserten Sinne waren ein Segen in dieser Beziehung. +Und langsam wird es besser, ich denke noch eine Woche und ich brauche nicht mehr mit einer Aspirin aufzustehen.+ +Das hört sich doch gut an.+, erwiderte Charlie, halb auf sein Kö gelehnt und abwartend, dass er wieder dran war. Doch Stefan ließ sich Zeit mit seinem Zug, überprüfte langsam und sorgfältig jeden möglichen Zug und überlegte sehr, sehr gründlich. +Ach ja, was mir gerade einfällt: Ich hatte heute ein Gespräch mit Giles.+ Nun lauschte Buffy auf, da sie den Namen Giles hörte, doch leider war das alles was sie verstand. +Das soll vorkommen.+ Sogar auf einer fremden Sprache klang Stefan immer ein wenig sarkastisch. +Ja, ich weiß. Hör mal, ich dachte mir, wir brauchen einen Platz fürs Training. Also, einen wo wir Platz haben. Wir können nicht die ganze Zeit die Bibliothek besetzten, außerdem ist da kaum Platz.+ +Du meinst, das ist Giles eingefallen und es beschäftigt dich, aber du hast keine Ahnung wie man dieses Problem lösen kann, richtig?+ Endlich stieß Stefan die Kugel an und wenn Buffy das Grummeln von Charlie richtig deutete, hatte er auch direkt eingelocht. +Ja, genau so war es. Aber das ändert nichts an der Situation.+ +Ich lass mir was einfallen, so wie immer.+ Erneut lochte er ein, direkt danach noch einmal, er schien sehr gut zu sein in Billiard. Sie nahm sich vor, niemals gegen ihn zu spielen wenn sie darauf wetten würden. In diesem Moment hörte Buffy die Stimme von Xander vom Eingang und blickte sofort in diese Richtung. Der inzwischen recht große Kerl war nicht wirklich zu übersehen. „Hey Großer.“, begrüßte sie ihren besten Freund grinsend, ehe sie an ihm vorbei blickte. „Wo ist Willow, wolltet ihr nicht zusammen herkommen?“ „Hi Buffy. Ja, Willow, weißt du... Na ja, sie ist verhindert. Unsere Willow eben, ihr ist etwas dazwischen gekommen.“, wehrte Xander ab. - „Keine Angst Willow, wir werden das wieder hinkriegen.“, versicherte Jenny Calendar die jüdische Nachwuchshexe mit einem aufbauenden Lächeln, während sie einen großen Kakao vor ihr hinstellte. „Ja... hoffe ich...“, gab diese leise zurück, ihren Blick nicht weiter als auf Tischhöhe hebend. Sie hatten gehofft nach diesem Tag die Nachforschungen für solche Zauber auf lange Sicht nicht mehr anstellen zu müssen, doch das ganze hatte sich als falsche Hoffnung heraus gestellt. Das Problem bei diesen Nachforschungen war, dass die meisten der Leute die helfen konnten keine Ahnung hatten wonach sie suchen müssen und somit die drei Zauberwirker und Giles damit alleine blieben. Außerdem wussten sie nur sehr wenig über die Magie, welche Andrew in seinen Zustand versetzt hatte. Es war die Macht eines Gottes, eines Chaosgottes noch dazu, so dass es so gut wie keinerlei handfestes Wissen gab. Sie hatten keinerlei Ahnung wieso die meiste Ausrüstung sich zurück verwandelt hatte in Spielzeug, während das Schwert von Dawn, auch bekannt als 'Es ist ein unbezahlbares Hattori Hanzo Schwert!', immer noch ein echtes Schwert war. Und wieso Xander und Andrew sich körperlich so verändert hatten, während alle anderen sich zurück verwandelt hatten. Vielleicht lag es an der Nähe zur Quelle der Magie, der Statue, als der Zauber gebrochen wurde oder vielleicht auch schlicht an der Natur des Zaubers, dem Chaos. Wieso auch immer, sie hatten lediglich Theorien und keine handfesten Beweise. Das war das Problem mit Chaos-Magie: Sie war unberechenbar und unvorhersehbar, eben chaotisch. Es war nicht so, dass der Zauber welchen die drei gewirkt hatten nicht gelungen wäre. Andrew war nun frei von Hörnern, Tattoos und roter Haut... doch leider war nun Miss Calendar rot, Jonathan hatte Hörner und Willow war komplett mit Tattoos überzogen. - Stefan sah über den Rand seiner Brille zu Billy Fordham, kurz Ford, der Freund von Buffy aus L.A. Welcher zusammen mit ihm eine Partie Billiard spielte. In Stefans Meinung konnte man in zwei Stunden Spiel mehr über einen Menschen erfahren, als wenn man sich zwei Jahre mit einem unterhält, auch wenn das vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt ist. Dennoch, er hatte eine gute Gelegenheit sich ein Bild über den Jungen zu machen. Und sein Urteil war: Er mochte ihn nicht. Das war keine Besonderheit, er mochte viele Menschen nicht, zum Beispiel so gut wie alle seine Lehrer, Direkter Snyder und die Supermarktkassiererin welche mehrmals versucht hat mit dem Wechselgeld zu bescheissen. In diesem Fall lag es aber schlicht daran, dass Stefan sich noch vage an ihn erinnerte aus einer Zeit, als für ihn 'Buffy' noch eine rein fiktive Sache gewesen war. Er wusste noch, dass dieser Kerl irgendetwas versuchen würde um ein Vampir zu werden, doch die Details kannte er nicht mehr. Na ja, ist auch nicht so wichtig, im Original kam Buffy auch recht gut zurecht, diesmal würde es auch schon hinhauen. „Hey, wer ist der Kerl da drüben bei Buffy?“, fragte Ford auf einmal, doch Stefan beachtete ihn nicht und konzentrierte sich weiter auf das Spiel, wohl wissend, dass Xander schon antworten würde. Die Blonde war gerade herüber gegangen zur Bar um sich etwas zu trinken zu holen, wahrscheinlich hatte sie dort Angel getroffen, Stefan konnte seine Anwesenheit spüren. „Das ist Angel.“ Und tatsächlich kam die Antwort von Xander, wobei es nicht sehr glücklich klang, die Meinung welche er über den Vampir hatte war offensichtlich. „Ihr Freund.“ „Er geht nicht mehr zur Schule, oder? Er sieht älter aus.“ „Nein, tut er nicht mehr.“, bestätigte Xander ihm. Im nächsten Moment war die Vampirjägerin auch schon wieder zurück am Billiardtisch, ein Getränkt für sich und eines für Ford dabei habend. „Ford, das ist mein Freund, Angel.“ „Tag.“ „Hallo.“ Die beiden reichten sich die Hände, doch Stefan bekam das nur aus dem Augenwinkel heraus mit wie das geschah denn er sah nun endlich den idealen Winkel um seinen Zug zu machen. Vier Stöße später hatte er vier mal eingelocht und Ford schuldete ihm ein Getränk. „N'abend Angel.“, nuschelte er dann zwischen zwei Zügen von seiner Zigarette. „Ein Spiel?“ „Nein danke, ich bevorzuge Pool.“, wehrte der Untote amüsiert ab. „Hattest du nicht gesagt du hörst auf zu rauchen?“ „Ich tu nicht trinken mehr, ich tu abschließen die Zigaretten nächstes... nächste Woche oder so.“ - Der Abend zog sich noch eine Weile hin, tatsächlich war es längst Nacht geworden, ehe die ersten sich verabschiedeten. Als erstes verschwand Angel wieder, ganz wie es seine Art war, als letzter kommen, als erster gehen, Xander nahm an dass er sich zu wichtig vorkam, als mit Teenagern herum zu hängen. Kurz darauf verließen auch Buffy und Ford das Bronze, so dass nur er und Stefan am Billiard-Tisch zurück blieben, Charlie war an einem Tisch mit vier Mädchen gelandet. „Wie macht der das nur?“, fragte er laut mit einen Blick auf den schwarzhaarigen New Yorker, ohne jemanden bestimmten zu meinen, danach einen Schluck von seiner Cola nehmend. „Ich meine, klar, er sieht gut aus und er ist 'der Neue' und er kommt aus New York und hat sogar den entsprechenden Akzent, aber das kann es doch nicht sein.“ Neben ihm stand der junge Deutsche und lächelte verschlagen, wie er es öfter tat, ehe er sagte: „Er hat ein Geschenk... ähm, ein Gabe.“ „Eine Gabe.“, berichtigte Xander sofort. „Eine Gabe, danke.“, berichtige er sich, dann fuhr Stefan fort als hätte es diese Unterbrechung nicht gegeben. „Du weißt, er ist charmant, gut aussehend, hat ein guten Sinn von Humor und, das ist das meist wichtige, ist geheimnisvoll. Und der Fakt, dass er ist der neue Star von das Martial Arts Team ist auch ein Punkt.“ „Geheimnisvoll? Was bitte ist an ihm geheimnisvoll?“, wollte Xander wissen und zog eine Augenbraue hoch. „Für die Mädchen, er ist das. Für uns, er ist nur ein normaler Kerl aus New York, wer hat getragen ein spezielles Kostüm an Halloween. Aber für die, er ist ein Junge wer kann reden Japanisch und kennt irre Kung-Fu-Moves, und erzählt niemanden warum er weiß dies, du verstehst? Er lässt sehen sie ein Stück von Tiefe von sein Charakter, so dass sie werden neugierig um diesen gut aussehenden, charmanten Kerl.“, erklärte der andere Junge das, selber noch einen Schluck Cola nehmend und ausnahmsweise eine Kugel daneben setzend. „Dein Zug.“ Xander schaute auf den Tisch, nur damit sofort seine Laune noch weiter in Richtung Boden sank. Wenn das sich weiter so entwickeln würde wie er vermutete, dann würde er nun einmal anstoßen können und danach Stefan das Spiel absolut beherrschen... so wie die vorher gegangenen Spiele auch. Den ganzen Abend hatte dieser Kerl nichts anderes getan als Billiard zu spielen und immer zu gewinnen, er hat nicht mal mit Absicht verloren als ein sehr attraktives Mädchen ihn heraus gefordert hatte und der Einsatz die nächste Runde von Getränken gewesen war. - Es war bereits zwanzig nach zwei, als die Wohnungstür zum Haus der Summers aufging und Buffy eintrat, schwer seufzend. Sie war erschöpft, müde und hungrig, was kein Wunder war, da sie nach dem feiern im Bronze zunächst einen Vampir vor den Augen von Ford in Staub verwandelt hat und danach noch eine Gruppe von zwei Frischlingen auf dem Weg nach Hause. Zumindest hatte sie nicht Ford irgendwelche schlechten Ausreden auftischen müssen, da sich heraus gestellt hatte, dass er von ihrer Bestimmung wusste. Es sollte eigentlich ein Schock für sie sein, aber dann wiederum war er ein Freund weniger vor dem sie ein großes Geheimnis bewahren musste, was es doch etwas leichter machte. Eine Person mehr, mit welcher sie reden konnte. Sie schleppte sich in die Küche und schaltete das Licht ein, mit der Absicht sich noch ein Sandwich zu machen ehe sie in ihr Bett kroch. Doch als das Licht anging, entdeckte sie sofort den großen, mit viel Liebe bereit gestellten Teller Kartoffelsalat mit Würstchen, daneben ein Zettel auf dem Stand: 'Die Würstchen einfach fünf Minuten in die Mikrowelle, guten Appetit Schatz' Sie wusste nicht so recht ob sie sich freuen sollte, dass ihre Mutter an sie gedacht hatte oder entsetzt über das sein sollte, was es über ihr Leben aussagte. - Am nächsten Tag saß die gesamte Scoobie-Gang plus Anhang um den großen Tisch in der Bibliothek, sogar Angel lehnte am Tisch, vor fast allen entweder eine Tasse Kaffee oder Tee. „Er weiß Bescheid über dich?“, fragte Angel halb entsetzt und halb irritiert. „Woher? Wieso weiß er so etwas?“ Doch Buffy wiegelte sofort ab. „Hey, wir waren auf der gleichen Schule. Er hat wohl schlicht nachgeforscht und ist darüber gestolpert.“ „Nun, ich denke, dass vielleicht mehr dahinter stecken könnte. Wir sollten zumindest vorsichtig sein.“, warf sofort ihr Wächter ein, wobei er sich bemühte so ruhig zu klingen wie er es konnte, was ihm aufgrund der Tatsache, dass eine weitere Person über die angeblich 'Geheime' Identität seines Schützlings Bescheid wusste, sichtlich schwer fiel. „Giles.“, rief die Blonde sofort aus. „Ich kenne diesen Jungen bereits seit Jahren. Wenn er etwas zu verbergen hätte wüsste ich das.“ „Hey, was soll der ganze Aufstand?“, fragte auf einmal Cordelia. „Leute, ich habe gleich Cheerleader-Training, also warum halten wir uns auf um über einen weiteren der Loser zu reden? Sitzen hier nicht schon genug davon?“ Augenblicklich senkte Andrew, welcher wieder normal aussah, den Blick, nur um von Charlie einen Stoß gegen die Schulter zu bekommen. „Wehr dich Junge, verteidige unsere Ehre als Star-Wars-Fans.“ Die beiden Jungs wurden ignoriert, während Jenny Calendar Cordelia anblickte. „Nun, so gerne ich dir zustimmen würde Cordelia, aber jeder der über diese Dinge bescheid weiß sollte vielleicht erst einmal überprüft werden, ehe wir ihm vollständig vertrauen.“ „So wie wir es mit den beiden gemacht haben?“, schoss Buffy sofort zurück, ihre Verstimmtheit eindeutig zu spüren und deutete auf Charlie und Stefan. „Das ist etwas... nun, anderes.“, versuchte Giles sofort zu sagen, doch sein Widerspruch klang sehr schwach. „Im Gegensatz zu Ford wussten sie aber nicht, wer, oder eher was, du bist.“, warf Xander ein, was ihm einen wütenden Blick seiner blonden Freundin einbrachte. Die um welche es ging schwiegen lieber, keine Lust habend noch mehr Aufmerksamkeit zu ziehen. „Leute, im Ernst, das ist lächerlich!“, rief Buffy aus. „Ich vertraue ihm, okay? Wenn ihr nicht mir vertraut, dann wenigstens mir.“ Kurz schwiegen alle, ehe Angel als erster nickte. „Okay... wir vertrauen dir.“ Zwar antwortete keiner der anderen, aber alle nickten oder brummten irgend etwas zustimmendes. Damit zufrieden stand Buffy auf. „Okay... ich muss los, meine Mum wollte heute einen 'Girls Day' mit mir machen. Nur, eine Frage hab ich noch... warum seid ihr drei blau mit rosa Punkten?“ Die drei um welche es sich handelte, Jonathan, Willow und Miss Calendar, wollten am liebsten im Erdboden versinken. Einige Minuten später war Cordelia auf dem Weg zu ihrem Training, Andrew murmelte etwas von Teelichtern und Buffy verließ die Bibliothek und machte gerade die Tür hinter sich zu, als Angel sich sofort umdrehte und Willow ansah. „Willow, kannst du bitte eine Suche im Internet nach ihm starten? Alles was du finden kannst, Schulunterlagen, Zeugnisse, Zugehörigkeiten zu irgendwelchen Kulten oder Clubs.“ „Ich dachte du wolltest ihn n-nicht überprüfen...“, murmelte sie leise als Antwort. „Tun wir doch auch nicht. Wir schauen in seiner Umgebung nach ob er vielleicht gefährdet ist, alles nur zu seinem Schutz.“ Nicht dass irgendjemand diese Lüge glauben würde, aber alle akzeptieren es. „Ich habe nicht unbedingt viel gelernt in meinem Unleben, aber ich kenne Menschen. Und mein Gefühl sagt mir, dass etwas falsch an ihm ist.“ Brummend stimmte Xander zu. „Nicht nur dir, Dead-Boy.“ „Kannst du bitte aufhören mich so zu nennen?“ „Nein.“ - Die himmelblauen, es konnte kein dunkles männliches Nachtblau sein oder zumindest ein stolzes Königsblau, es war aus irgend einem Grund wirklich Himmelblau, Finger von Jonathan griffen den alten Einband des Buches und schlugen ihn auf. Es handelte sich natürlich um ein altes Buch, es gab wahrscheinlich in der gesamten Schulbibliothek von Sunnydale-High kein einziges neues Buch, zumindest nicht im interessanten Bereich der Schule. Andrew hatte seine neue Freiheit genutzt, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen, etwas dass er seit Halloween nicht mehr hatte tun können da er ihnen total ausgewichen war, Willow saß am Computer und half Angel auf der Jagd nach Fakten um Buffys Freund Ford und so blieben nur er selber, Miss Calendar und Mister Giles übrig, um einen Zauber zu suchen welcher sie von der unwillkommenen Farbe befreien konnte. Alle anderen hatten entweder keine Ahnung wonach sie schauen mussten, oder hatten anderes zu tun. Nachdem der erste Zauber schief gegangen war und die Zauberwirker die zu entfernenden Merkmale erhalten hatten, hatten sie bald darauf einen zweiten Zauber gewirkt um sich selber davon zu befreien. Auch diesmal hatte es gewirkt, aber mit dem Endergebnis, dass sich ihre Haut blau verfärbt hatte. In der Hoffnung diesmal etwas zu finden was sie endgültig befreien würde von diesem Fluch, hatte er sich bereits durch das Werk 'Twilight Compendium' von Sir Robert Kane gelesen, und das obwohl es komplett in alt-englisch geschrieben war, und das neu übersetzte 'Karthagos Magie: Eine Zusammenfassung' durchwühlt. Das Problem bei fast allen Zaubern war, dass sie entweder eine zu mächtige Magie benötigten oder die Haut lediglich neu färbten, anstatt den Zauber rückgängig zu machen. Er war müde, seine Augen wurden schwer und er hatte Hunger, doch er konnte in seinem Zustand nicht nach Hause gehen. Am vorigen Tag hatte er es geschafft indem er eine Kapuze getragen hatte, so dass seine Eltern nichts bemerkt hatten, doch dies ließ sich nicht so einfach verbergen. Warum musste Magie nur so kompliziert sein? „Können wir den Zauber nicht einfach rückgängig machen?“, fragte er halb laut in den Raum hinein, woraufhin die beiden Erwachsenen aufsahen. „Ich meine, das ganze sozusagen rückwärts wirken.“ „So verlockend dieser Gedanke auch klingt Jonathan, leider ist Magie nicht so einfach.“, antwortete Mister Giles. „Um ehrlich zu sein...“, murmelte seine 'Nicht-Freundin' ohne die beiden anzusehen, dann grinste sie und sah auf. „... ist es das doch.“ Im nächsten Moment sprang sie bereits auf die Beine und lief in Richtung von Giles Büro, wo sich die Utensilien für die Zauber befanden, der Besitzer eben jenes Büros sah ihr fragend hinterher. „Ich... versteh nicht ganz?“ „Rein theoretisch ist es möglich einen Zauber umzudrehen, indem man alles wiederholt, nur anders herum. Nach der Theorie der Chronomagie von Lord Sebastian North ist der Ablauf eines Rituals nicht nur essenziell wichtig, sondern sogar von extremer Wichtigkeit, wichtiger sogar als die korrekte Anzahl und Beschaffenheit der Materialkomponenten.“, erklärte die Computerlehrerin vom Büro aus, ehe sie wieder in den Hauptraum trat. „Und wenn man jeden Schritt noch einmal durchführt, nur in der genau umgedrehten Reihenfolge, müsste rein theoretisch der Effekt des Zaubers rückgängig gemacht werden. Willow, wir brauchen dich! Du kannst danach weiter suchen!“ //Und mit etwas Glück schaffen wir es auch noch zu unserem Date, Rupert. Du entkommst mir nicht.// - Eine Sonnenbrille tragend und gekleidet in Turnschuhe, eine Jeans und ein weites Shirt, streifte Stefan durch ein großes Industriegebiet, größtenteils leerstehend. Er hatte wenig Sorgen wegen Vampiren oder Dämonen, es war helllichter Tag und somit war er ziemlich sicher, obwohl er alleine war und lediglich eine kleine Handarmbrust und ein Langmesser dabei hatte, abgesehen von den obligatorischen Pflöcken und Kruzifix, also mit leichtem Gepäck unterwegs. Obwohl Stefan sich rühmte ein cleveres Kerlchen zu sein, würde er sich niemals als Genie bezeichnen. Vielleicht war er es, mehrmals ist er als solches bezeichnet worden, doch er hatte niemals einen IQ-Test oder so etwas gemacht, er gab wenig auf so etwas. Er wusste, dass er von den beiden OC's der kluge war, der welcher manchmal Sachen wusste welche er nicht wissen konnte und der einen Verstand hatte, welcher anderen Menschen manchmal um Längen voraus war. Er war vielleicht tatsächlich so etwas, wie eine Mary-Sue, nur ohne eine schreckliche Vergangenheit, wunderschönes Aussehen, ungaubliche Gaben, süßen tierischen Sidekick und auch ohne umwerfenden Charme. Und natürlich männlich. //Ich sollte aufhören in solchen Begriffen zu denken. Jetzt ist alles Realität und kann weh tun. Wenn man vor einem Computerbildschirm sitzt und es ließt oder illegal im Internet schaut, dann ist es alles ganz lustig, aber in der Wirklichkeit...//, kam es ihm in den Sinn, ehe er auch diese Gedanken beiseite schob. //Ich sollte aufhören zu philosophieren sondern lieber darüber nachdenken wie ich Sachen besser machen kann.// Es gab einige Dinge welche er vor hatte nicht geschehen zu lassen, sofern er es verhindern konnte. Der Tod Jenny Calendars zum Beispiel, was einfach war wenn er nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Der Tod von Joyce Summers, was schon etwas komplizierter war. Der Lebenslauf von Faith, das Ableben von Kendra, der zweite Tod von Buffy. //Ne ganze Menge Tode die ich verhindern will... und wenn ich Kendra rette, wird Faith niemals gerufen.// Er biss sich auf die Innenseite seiner Wangen, eine schlechte Eigenschaft welche er niemals losgeworden ist, obwohl er es seit vielen Jahren versucht hat. Er steckte in dem Dilemma, dass wenn er eine Sache veränderte, vielleicht andere niemals geschehen würden und er somit sein Wissen verlieren würde, beziehungsweise es nutzlos sein würde. //Vorwissen ist für den Arsch. Das ist wie Glücksspiel mit Menschenleben.// Natürlich konnte er sich auch einfach zurück lehnen und die Dinge lassen wie sie sind, aber dafür war es zu spät, nun waren Dinge bereits anders. Dawn, Xander, Andre, Jonathan, Cordelia, sogar Willow, alles war bereits in Bewegung geraten. Urplötzlich grinste er. //Tja, kann man nur noch mit dem Strom schwimmen.// In diesem Moment spürte er etwas mit seinem sechsten Sinn, seinen Psi-Sensoren wenn man es so nennen kann. Seit Halloween hatte er langsam immer besser gelernt damit umzugehen und je mehr die Kopfschmerzen, ausgelöst durch Hormonelle Veränderungen und neu aktivierte Gehirnbereiche welche erst warm laufen mussten, nachließen, desto besser lernte er seine neuen Kräfte zu verwenden und zu verstehen. Er musste sozusagen erst einmal damit krabbeln lernen, ehe er laufen konnte. Es war nicht wirklich zu beschreiben, man konnte es nur selber spüren oder man verstand es nicht, genauso wenig wie man jemandem der von Geburt an Blind ist nicht erklären kann, wie es ist etwas zu sehen. Es war sozusagen ein besonderer Gedanke, eine innere Empfindung welche ihm etwas verriet, vielleicht vergleichbar mit einer Farbe die man spürte. Diese Worte ergeben vielleicht wenig Sinn, aber für ihn gab es keine bessere Analogie dafür. In diesem Fall spürte er eine ihm bekannte Signatur, welche er aber nicht recht einordnen konnte. Leuchtendes grün, ein wenig gelb, subtiles braun und eine Menge weiß, das war das was er spürte, ausgehend von einem Gebäude auf welches er zuging Die Farben waren ein Wirbel, wild und für ihn zu verschwommen als, dass er sie wirklich erkennen konnte, aber er hatte eine Ahnung. Die Tür zu dem alten Lagerhaus, zugehörig zu einer Spielzeugfabrik welche vor vielen Jahren bankrott gegangen war, aufschiebend trat er ein und sah sich mit einem geübten Blick kurz um, sofort alle möglichen Fluchtwege erkennend und vermerkend, ehe er sich richtig orientierte. Die Aura welche er spürte kam von weiter hinten, also schritt er weiter voran und zwischen leeren Kartons und gefüllten Kisten durch, bevor er vor einem großen Durchgang stand. Vor ihm befand sich eine zweite große Halle, diese jedoch nicht gefüllt mit Kisten und Kartons, sondern mit einer Art behelfsmäßigem Hindernisparkour aus Baugerüst, Brettern, Seilen und alten Möbeln. Zum Beispiel waren ein Fernseher, einige Stühle, ein Couchtisch und die Teile eines Sessels an Seilen und Ketten an der Decke aufgehängt und bildeten einen 'Ausweichkurs', direkt dahinter waren mehrere Eisenstangen auf Kisten abgestützt zu einem Trapez umfunktioniert worden. Und in der Mitte befand sich eine recht große freie Fläche, ausgelegt mit mehreren Kartons, in welcher an einem Stahlpfeiler zwei große Sandsäcke gebunden worden sind, einen Dummy bildend. Direkt vor diesem Dummy stand eine in ein verschwitztes rotes T-Shirt und eine schwarze kurze Hose gekleidete Dawn Summers, die Haare zu einem Zopf gebunden, in der Hand ein Bokken, ein japanisches Übungsschwert. Noch hatte sie ihn nicht bemerkt und er wollte es auch erst einmal so belassen, weswegen er wieder einen Schritt zurück machte und zurück trat in den Schatten. Blitzschnell nach vorne springend schlug Dawn zu, ihr Bokken in einem weiten Bogen führend, und hart den Sandsack treffend, an ihm vorbei rollend und mit einem weiteren Schlag die Kniesehne des nicht reellen Gegners durchtrennend. Sie rollte ab, schoss wieder auf die Beine und führte eine Attacke wie aus dem Lehrbuch aus, dafür gedacht einen Angriff abzuwehren und gleichzeitig die Arme des Gegners zu verletzen. Sie sprang aus der Hocke hoch, in der Luft drehend mit einer Akrobatik welche jede Cheerleader neidisch gemacht hätte, und während ihre Beine über ihrem Kopf waren schlug sie erneut zu, eine Attacke welche jeden Mann enthauptet hätte, wäre es ein echtes Schwert gewesen und ihr Gegner ein echter Mann. In der Hocke landend, schwer atmend und mit Schweiß überströmten Gesicht, blieb sie kurz still verharren und beruhigte langsam wieder ihre Atmung und ihren Herzschlag, ehe sie sich wieder erhob. „Wow... irre Schwertmeisterschaft.“, kommentierte Stefan ehrlich beeindruckt und trat damit näher, so dass sie ihn nun bemerken musste. Kurz schien sie etwas erschrocken, ehe sie breit und stolz grinste. „Danke. Ich muss trainieren um mich an diese Größe zu gewöhnen.“ „Ah, du bist reden über dein Erinnerung von einer erwachsenen Frau, bist du?“, fragte er, wobei es weniger eine Frage war als viel mehr eine Feststellung. „Cooler Ort. Hast du gebaut ihn?“ Sie nickte und grinste nun noch stolzer. „Ja, Mum wollte nicht dass ich im Garten trainiere und im Keller ist nicht genug Platz, also hab ich das hier gebaut. Das Lagerhaus steht seit Jahren leer und vor einigen Monaten sind die letzten Bewohner, ein einzelner Vampir denke ich, hier ausgezogen und seitdem war niemand mehr hier.“ Sichtlich beeindruckt sah er sich um. Es war kein echtes Dojo und nicht geeignet für richtiges Belastungstraining, so gab es zum Beispiel keine Gewichte und kein Trimrad, aber es war das Werk eines einzelnen elfjährigen Mädchens welches es nach der Schule gebaut hatte. „Wie kommst du her?“, wollte er dann unvermittelt wissen. Zum Laufen war es zu weit, sie natürlich keinen Führerschein hatte und er bisher ihr Rad nirgendwo gesehen hatte, musste es irgendwie anders gehen. „Man, es gibt Busse. Direkt um die Ecke ist die Haltestelle.“, erklärte sie, als wäre die Antwort offensichtlich. „Aber was machst du hier?“ Er wollte gerade antworten, als ihm auffiel was für ein toller Zufall das war. „Nun, ich bin sehend für Ort wo wir können trainieren. Also, deine Schwester, die Jungs, Cordelia, ich... alle eben. Wäre es okay, wenn wir helfen dir beim Ausbau? Und für das, wir können trainieren auch hier, in dein Dojo.“ Einen Moment überlegte sie, ehe sie nickte. „Mein eigenes Dojo... klingt toll. Okay, wir haben einen Deal.“ -- Ich denke ich werde tierischen Spaß haben mit der Beziehung von Jenny und Rupert, ich finde die beiden voll süß zusammen. Ja, für mich ist das Traumpaar des Buffyversums nicht Buffy und Angel oder Buffy und Spike oder Willow und Tara oder so, sondern Jenny Calendar und Ruper Giles. Kapitel 8: Alte Freunde die zweite ---------------------------------- Ich habe ein paar Dinge zu sagen: Plumquatsch, Öllgwürz, Humbzkurz und Mobbelkotze. Danke. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ -- Kapitel 8: Alte Freunde die zweite „Ich konnte nichts entdecken außer dieser Adresse, der Sunset Club. Ich konnte nichts finden was irgendwie verdächtig wäre.“, sagte Willow zu ihren drei Begleitern, welche neben ihr durch die dunkle Straße schritten. „Er taucht in keiner Datei oder Akte auf, das ist verdächtig genug.“, antwortete Angel mit einem Ton welcher sich anhörte als kenne er sich mit solchen Dingen aus. „Ja, da bin ich mit dem Fledermopps einer Meinung.“, kam es von Xander, welcher auf der rechten und damit anderen Seite von Willow ging. Wahrscheinlich sagte er nur überhaupt etwas, um Angel eine Beleidigung an den Kopf zu werfen. „Nenn mich nicht dauernd so.“, fauchte der Untote leise zurück, doch der vierte im Bunde, Jonathan, kicherte bereits leise und grinste verhalten. „Fledermopps, der ist gut.“ „Sei bloß ruhig du laufender Meter.“, knirschte Angel sichtlich gereizt, doch die beiden Jungs waren nicht beeindruckt, im Gegensatz zu Willow welche bereits etwas langsamer ging um nicht weiter zwischen den dreien zu sein. „Hey, lass Jonathan in Ruhe, der kleine Hobbit hat dir nichts getan!“, meinte der größte der Gruppe, Xander, sofort lässig, wohl wissend wie sehr der Vampir es hasste wenn man so arrogant mit ihm redete. Aber die Zeiten in welchen er Angst vor dem Untoten hatte waren vorbei, nicht mehr seitdem er wusste wie man einem Elite-Alien-Soldaten mit den bloßen Händen den Unterkiefer heraus reißen konnte und er auch noch die Kraft dazu hatte. „Aber okay, kein Fledermopps mehr. Wie wäre es mit Überbiss?“ „Ganz sicher nicht. Mein Name ist Angel, ganz simpel, sogar jemand wie du sollte sich so etwas merken können, sofern du dir dein Gehirn nicht schon absolut mit Comics zerschossen hast!“ „Hey, sag nichts gegen die heiligen Schriften des Propheten Stan Lee vom Berg Marvel. Aber ich bin bereit dir zu vergeben, ich leg sogar noch eine Tube Sonnencreme drauf. Okay?“ „Ach, leck mich. Und du hör auf so blöd zu lachen.“ Der zweite Satz war gerichtet an den etwas zu kurz geratenen Nachwuchshexenmeister, welcher nicht mehr aufhören konnte zu kichern. In diesem Moment erreichten sie die Tür zu dem besagten Club, eine schwere Eisentür welche eher in ein Gefängnis passte denn zu einem Club für Jugendliche. Angel klopfte an und nur eine Sekunde später wurde ein Sehschlitz aufgeschoben und die Augenpartie eines böse schauenden Mannes war zu sehen. „Wir sind Freunde von Ford.“, meinte der Vampir sofort gelassen und nach einem Kurz Kontrollblick, als ob er erkennen könnte ob sie Waffen oder Drogen oder so etwas dabei hatten, wurde die Tür von dem Türsteher geöffnet. Sie traten ein und an dem Türsteher vorbei, einem Kerl so breit wie hoch, dann durch einen schmalen Gang und eine kurze Treppe hoch, so dass sie einen dunkel beleuchteten, gothicartig eingerichteten großen Raum erreichten. Es lief düstere Rock-Musik, die meisten Gäste waren auffällig blass geschminkt und die Kleidung war fast durchgehend dunkel. „Na... hier fallen wir ja gar nicht auf.“, sagte Willow leicht sarkastisch während sie sich den Hauptbereich des Clubs ansah. „Ja, wir passen hier rein wie Nonnen in ne Striptease-Bar“, stimmte Xander ihr zu. Und tatsächlich waren er, gekleidet in ein oranges Hemd und eine beige Hose, und Willow, welche eine bunt gestreifte Pullover-Jacke trug, ungefähr so auffällig wie Elefanten im Kühlschrank. Jonathan ging es nur etwas besser, da er ein graues Hemd trug welches etwas zu groß für ihn war. „Sehen wir uns um, ihr schaut unten nach.“, befahl Angel ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen und schon war er verschwunden. „Zu Befehl, großer General.“, rief Xander ihm halb laut hinterher, woraufhin Jonathan erneut leise aufkicherte. „Du sag mal, gehen die da wirklich hin?“, fragte die Rothaarige auf einmal unvermittelt, während die drei Jugendlichen die Treppe herunter in den Hauptraum betraten. „Wer?“, gab ihr ältester Freund leicht irritiert zurück. „Na, Nonnen in ne Striptease-Bar.“, erklärte sie mit einem Ton, als wäre es offensichtlich was sie gemeint hatte. „Gehen die da echt hin? Ich meine, eigentlich dachte ich, dass Nonnen im Kloster bleiben, so wie es sich gehört.“ „Du denkst viel zu viel nach.“ - Das große Einfamilienhaus, gelegen in dem nobleren Bereich von Sunnydale, war von Leben erfüllt und laute Musik plärrte durch die geschlossenen Fenster in den großen Garten und auf die Straße hinaus. „Hey Charlie, schön das du kommen konntest.“, war das erste was Charlie Welles hörte, als die Tür vor ihm aufging, ausgesprochen von dem Gastgeber der Party, Jon oder James oder Justin oder so, er hatte sich den Namen nicht merken können gemerkt. „Aber immer, es gibt Alkohol und Mädchen, wie kann ich da nein sagen?“, scherzte der Schwarzhaarige und trat an dem anderen Jungen vorbei. Er fand sich sofort in etwas wieder, was die High-School-Schüler hierzulande eine Party nannten, er hingegen nannte so etwas eine 'Möchtegern-netter-Versuch-aber-bei-weitem-kein-Standart-Party', verglichen mit dem was er in Tortuga zusammen mit Jack Sparrow an einem durchschnittlichen Wochentag erlebt hatte. Minderjährige Schüler versuchten von verdünntem Alkohol betrunken zu werden, die Sportler fütterten ihre Freundinnen, oder andere Mädchen, mit untergejubeltem Alkohol um in dieser Nacht zum Schuss zu kommen, Wanna-Be-It-Girls präsentierten sich selber und alles in allem war es eine lächerliche zur Schau Stellung eines menschlichen, teenagerigen Versuches so zu tun als sei man Erwachsen. Aus zwei Gründen war Charlie überhaupt anwesend: Erstens um gesehen zu werden. Er war kein Planer und Genie wie Stefan eines war, er hatte andere Stärken, nämlich unter anderem die, in einer sozialen Rangfolge sich ganz oben einzuordnen. Er konnte die Menschen von sich überzeugen, sich gut präsentieren und das Volk mit seinem Charme bezaubern. Aber dafür musste er sich an die sozialen Spielregeln halten, unter anderem eben auf wichtigen Partys dabei zu sein und am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen. Der zweite Grund jedoch war der für ihn ausschlaggebende, dort aufzutauchen, obwohl er viel lieber eine Runde Star-Wars-Rollenspiel mit Andrew gezockt hätte: Stefan hatte wieder einmal einen Plan ausgeheckt, von dem er nichts verriet und Charlie nur simple Anweisungen gegeben hatte. Charlie begrüßte einige Bekannte Gesichter und ergatterte sich eine Cola und einen Happen vom Buffet, ehe er sich auf die Suche machte nach seinem Zielobjekt, dabei die Umgebung im Auge behaltend und stets seine Tarnung als gut gelaunter Teenager auf einer Party aufrecht erhaltend... was er auch war, aber das sind unwichtige Details. Er fühlte sich wie ein Ninja, nicht nur wegen den Erinnerungen eines Ninjitsu-Meisters in seinem Kopf, sondern auch weil er eine wichtige Mission ausführte welche Raffinesse, geistige Disziplin, Geduld und höchste Geheimhaltung erforderte. Doch da, eine Ablenkung welche gefährlich werden konnte, in Form einer leicht angeheiterten Blondine, er durfte sich nicht einwickeln lassen. „Hey Charlie, cool das du kommen konntest. Ich hab euer Training gesehen und wow, dein Kung-Fu ist toll. Mit dir werden wir dieses Jahr alle Turniere gewinnen.“ Als Tarnung verwenden, ja, eine gute Idee. Darauf eingehen und den Rest des Abends mit dem Mädchen flirten um nicht zu offensichtlich zu sein. Das ermöglicht es ihm, sich ungesehen und unerkannt an das Ziel heran zu schleichen, ohne dass Fragen aufgeworfen werden. „Es ist kein Kung-Fu.“, sagte er süffisant und legte einen Arm um sie. „Komm mit Mary, ich erklär dir mal was Ninjitsu ist.“ „July.“, korrigierte sie ihn kichernd. „Details, Details.“, wehrte er lässig ab, jedoch das ganze mit einem charmanten und spitzbübischen Lächeln sagend, so dass es als Scherz herüber kam und verstanden wurde. Tarnung perfekt. Oh, er liebte Undercovermissionen. - „Ich hab genug gesehen.“, brummte Angel, nachdem er das Mädchen vertrieben hatte welches sich mit Xander und Willow über 'die Einsamen' unterhalten hatte, so wie sie Vampire genannt hatte. „Das sind dumme Kinder die sich Geschichten ausdenken damit sie in der Dunkelheit nicht so viel Angst haben.“ Er spuckte die Worte beinahe aus. „Sie wissen nichts über Vampire, gar nichts. Sie wissen nicht wie wir leben, wie wir reden, wie wir uns kleiden.“ In diesem Moment kam ein Junger Mann die Treppe herunter welcher genauso gekleidet war wie Angel, welcher so tat als würde er das Grinsen von Xander und Willow nicht sehen. „Gehen wir.“ „Sofort... Wo ist Klein Johnny?“, fragte der männliche Teenager zur Antwort und sah sich um, ehe er den besagten anderen Teenager entdeckte. Und sofort klappte sein Mund auf. „Ist das da drüben unser Jonathan?“, fragte er mit einer Spur Unglauben in der Stimme. „Und... sind das drei Mädchen? Um ihn herum?“, kam es von Willow anstelle einer Antwort. Der einzige Grund warum Angel nicht auch etwas mit ebenso viel Erstaunen sagte war, dass er noch genug Selbstbeherrschung aufbringen konnte. „Meint ihr wir müssen ihn retten?“ „Ich weiß nicht Xander... sieht so aus als wenn es ihm ganz gut geht. Ich meine die sehen nicht so aus als wenn... Oha.“ „Okay, wir gehen, jetzt sofort!“, rief Angel hastig, packte die beiden am Kragen und zog sie hinter sich her. - Ungefähr zur gleichen Zeit betrat Buffy Summers, amtierende Jägerin, die Bibliothek ihrer Schule, hinter ihr Miss Calendar und Giles. Nachdem sie diesen Abend damit verbracht hatte ihren Freund Ford mit auf ihre Streife zu nehmen, hatten sie zwei Vampire auf dem Schulgelände entdeckt und während Buffy einen von ihnen im Nahkampf ausgeschaltet hatte, hatte sie ihren alten Freund aus dem Auge verloren, leider zusammen mit einem zweiten Vampir. Als sie ihn wieder gefunden hatte, war Ford unversehrt und hatte ihr erzählt, dass auch dieser Vampir nur noch Staub war. Dennoch, sie war besorgt, Vampire auf dem Schulgelände waren sehr ungewöhnlich. Es gab nachts dort niemanden den sie jagen konnten um diese Uhrzeit, weswegen es einen anderen Grund geben musste für ihre Anwesenheit. Und deswegen hatte sie Giles angerufen, ihn jedoch erst auf seinem Handy erreicht. Obwohl der Engländer ein furchtbarer Technophob war, hatte er sich zumindest überreden lassen eines dieser, seine Worte, 'Höllischen kleinen mobilen Telefone' mit sich herum zu tragen. „Tut mir leid, wenn ich sie, bei was auch immer... gestört hab, aber die Sache war mir doch zu heiß.“, sagte sie entschuldigend. Als sie die Kleidung der beiden gesehen hatte, er in einem marineblauen Anzug mit passendem Hemd und Krawatte und sie in einem dunkelroten Top, enger Hose und schwarzer Lederjacke, erinnerte sie sich daran, dass die beiden auf einem 'Date' waren. Sie freute sich für ihren Wächter, dass eine Frau wie Miss Calendar sich für ihn interessierte. In ihren Augen waren die beiden wie füreinander gemacht, das musste Giles nur endlich einsehen. „Nein nein, du hast dich richtig verhalten... absolut“, versicherte ihr Wächter ihr. „... Hat es ihnen denn nicht gefallen?“, fragte sein Date ihn besorgt. Sie klang nicht verletzt oder enttäuscht, vielleicht ein bisschen, mehr irritiert. Er machte den Mund auf und zu, während er realisierte wie das geklungen haben muss was er gesagt hatte. „Doch doch, aber... Vampire auf dem... Schulhof, das könnte Folgen haben...“, stammelte er und sah Hilfe suchend zu Buffy. „Wirklich schwer wiegende... Folgen.“ „Hätten sie nur einfach gesagt, dass sie gehen wollen.“ „...“ Kurz rang er nach den richtigen Worten, Buffy fand das herrlich süß wie er versuchte die Situation noch zu retten auf eine etwas tollpatschige Art und Weise, ehe er sagte: „Nein ehrlich, ich war, ich war... ich war schon immer interessiert an... äh, ähm... Monster... Trucks...“ Die Augen von Buffy weiteten sich. Diese neue Information war ungefähr genauso alienartig als würde sie erfahren, dass William der Blutige alias Spike angefangen hatte über Blumenwiesen zu tanzen und Kaninchen zu füttern. „Sie waren zusammen bei den Monster Trucks?“ „Ich dachte es wäre mal was anderes.“, antwortete die Computerlehrerin schulterzuckend. „Das war es in der Tat.“ Die Jägerin konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. „Hören sie, wir hätten auch gehen können.“, versicherte Jenny Calendar ihm, wobei sie dies jedoch mehr tat um eine Reaktion aus ihn heraus zu bekommen, weniger um ihm dies wirklich zu sagen. „Was, und die... aufgemotzten Kleinwagen auslassen? Nein, wo denken sie hin.“, gab der Bibliothekar zurück. Ihm war jedoch anzumerken, dass, obwohl er sich mühe gab glaubwürdig zu sein, er sich zwingen musste dies zu sagen um sie nicht zu verletzen. So amüsant Buffy diese Unterhaltung auch fand, sie hatte leider andere Sorgen. „Also, dann kommen wir mal wieder auf die Vampire zurück, die waren bestimmt nicht ohne Grund hier.“ „Ja, das hast du vollkommen Recht.“, stimmte Giles zu, froh über diese Ablenkung. „Und wir, äh, müssen heraus finden, was der... Grund war.“ Mit diesen Worten trat er bereits an den großen Gruppenarbeitsplatz heran und beugte sich über eines der Bücher. „Wo ist dein Freund?“, wollte Jenny dann wissen, den anderen Erwachsenen imitierend und ebenfalls an den Tisch heran tretend. „Hab ihn nach Hause geschickt.“ „Oh, äh, gut.“, kam es von dem nun sitzenden Bibliothekar. „Je weniger er mit dieser Sache zu tun hat desto besser für ihn.“ „Er hat mit Links einen Vampir erledigt.“, sagte Buffy dann nach einigen Sekunden. „Ich sollte ihm wohl dankbar sein.“ Dann ging alles auf einmal sehr schnell. Jemand stürmte in den Raum und blieb scheinbar erschrocken stehen, die versammelten drei Menschen anschauend. Das verunstaltete Gesicht, die spitzen Zähne und die gelben Augen verrieten sie sofort als Vampir, was jedoch nicht erklärte wieso sie eines von Giles Büchern dabei hatte. Buffy sprang vor, wurde jedoch von einem hastig geworfenen dicken Lexikon getroffen und aus dem Gleichgewicht gebracht, was der Untoten ausreichte. Giles beiseite stoßend, welcher nach ihr griff, sprang sie über den Tisch und eine Brüstung hoch, verschwand dann so schnell wie sie gekommen war. „Mein Buch. Sie hat eines meiner Bücher!“, rief der Engländer laut, während Jenny ihm wieder auf die Beine half. „Na, wenigstens gibt es einen in der Schule der liest.“, meinte diese mit einem Anflug von trockenem Humor welcher jedem Briten würdig gewesen wäre. Buffy starrte dem Vampir hinterher, einen Ausdruck tragend welcher eine Mischung aus Überraschung, Entsetzen und Unglauben war. „Er hat sie doch getötet.“, murmelte sie halblaut, allerdings laut genug, dass die anderen beiden Anwesenden sie gehört hatten. „Das ist der Vampir welchen Ford vernichtet hat.“ - Nach Stefans Erfahrung konnte Magie eine bösartige Sache sein. Sie konnte einem gewaltig in den Hintern beißen wenn man nicht sehr vorsichtig war und selbst dann konnte es schief gehen, weswegen er selber nicht vor hatte sich jemals auf die arkanen Künste zu verlassen. Und der Junge welcher neben ihm saß und mit ihm auf dem N64 Super-Mario-Kart spielte in Stefans Zimmer, war der beste Beweis dafür. Es war kurz nach zwölf gewesen, als es an seinem Fenster geklopft hatte. Das Haus seiner angeblichen Eltern, sie waren die Eltern dieses Körpers aber nicht wirklich seine Eltern im echten Sinne, war ein durchschnittliches amerikanisches Leichtbauhaus, weiß gestrichen mit einem dunkelgrünen Dach. Und unter genau dem genannten Dach wohnte er, der gesamte Dachboden war sein Zimmer. Er hatte einen panisch aussehenden Andrew herein gelassen, welcher gekleidet war in einen schwarzen Pullover mit Kapuze und eine dunkelblaue Jeans. Viel auffälliger jedoch waren die rote Haut, die Tattoos und der Kranz aus Hörnern, welche er eigentlich losgeworden war. Stefan war froh, dass seine eigenen 'Eltern' nicht zu Hause waren sondern einen zweiwöchigen Urlaubstrip machten, so dass Andrew zumindest kurzzeitig bei ihm unterkommen konnte. „So... deine Eltern traten dich raus?“, fragte der angebliche Deutsche und nahm einen Bissen von der Pizza, welche er bestellt hatte als er realisiert hatte, dass Andrew länger bleiben würde. „Ja.“, antwortete Andrew seltsam ruhig, wenn man bedenkt worum es ging, seine Augen nicht von dem Fernsehbildschirm nehmend. „Mein Vater hat mich als Schande bezeichnet und gesagt ich solle verschwinden und nie wieder kommen, fast wie Scar zu Simba in König der Löwen.“ „Toller Film. Und deine Mama?“ „Hat nur geweint, schlimmer als die Ex-Frau von Captain Kirk als ihr Sohn gestorben ist.“ „Autsch.“, brummte der Junge mit der Brille und hielt seinem Kumpel dann die Pizza vor die Nase. „Du auch was?“ „Ja, danke.“, meinte dieser und nahm sich ebenfalls ein Stück, bevor er sich wieder dem Videospiel zuwandt. „Es ist harsch, aber ich denke, ich würde sein überrascht auch, wenn mein Sohn wächst Hörner am Essenstisch.“, murmelte Stefan ohne ihn anzusehen. Die beiden saßen auf dem Boden vor Stefans großen Bett, um sie herum ein Chaos aus Büchern, Comics, einem leerer Pizzakarton, einigen Armbrustbolzen und Haufen von Notizzetteln. „Das hat sie nicht gestört.“, meinte Andrew ruhig und zuckte mit den Schultern, woraufhin der Gastgeber sich beinahe an der Cola verschluckte, welche er gerade trank. „Was? Aber... ich dachte sie schmissen dich raus?“, fragte dieser verwirrt. „Haben sie auch. Aber nicht wegen meinem Aussehen, das stört sie scheinbar nicht. Ich meine, mein Bruder versucht Dämonen zu beschwören und meine Mutter hat Bücher über Alchemie, sowas ist nichts neues für sie.“, erklärte der Wells Junge ihm. „Und... warum...“ „Ich hab ihn... ähm... nun ja, gesagt dass ich Jungs mag. Also, auch so wie jeder normale Junge Mädchen mag.“, stammelte Andrew und wäre er nicht schon rot gewesen, so wäre er das nun geworden. „... du bist schwul?“, fragte Stefan dann nach einigen Sekunden der Stille. „Nein... ja... ich denke... aber ich finde Jadzia Dax heiß, also... aber Doktor Bashier auch.“ Für einen Moment sah Stefan ihn an, dann zuckte er mit den Schultern. „Ich würde sagen, du bist Bi.“ Andrew antwortete nicht sofort, ehe er nickte. „Ja... vielleicht. Ich weiß nicht... ich sollte darüber meditieren.“ Auf einmal grinste er. „Darth Maul welcher meditiert um sich im Klaren zu werden über seine Sexualität... ziemlich abstrus, oder?“ Sein Gesprächspartner antwortete nicht, sondern lachte nur auf. - Am nächsten Tag beobachteten Cordelia, Harmony und ihre Freundin Aura, gemeinsam bekannt als die Königinnen der Sunnydale-High-School, mit offenem Interesse wie Xander, Willow und Buffy an einer der Treppen standen und sich unterhielten, auch wenn sie zu weit weg waren um etwas zu verstehen. „Oh Gott, wo hat sie diesen Pullover her, aus der Altkleidersammlung?“, fragte Aura und meinte damit die Kleidung von Willow, einen grünen Pullover. „Wahrscheinlich hat ihre Mutter ihn heraus gesucht.“, kam es von Harmony, welche etwas fertig wirkte mit ihren Augenringen, obwohl sie es geschafft hatte diese mit Make-Up recht gut zu verbergen, und der leicht kratzigen Stimme. „Ich verstehe nicht wie Harris mit diesen beiden Losern herum hängen kann.“, meinte Cordelia dazu, woraufhin ihr zwei leicht verwunderte Blicke zugeworfen wurden. „Hey, habt ihr ihn mal ohne sein Shirt gesehen? Ich sag euch, erste Sahne Muskeln, besser als ein Footballspieler.“ „Woher weißt du wie er ohne Shirt aussieht?“, fragte Aura sofort. „Oh, ich habe ihn letzte Woche gesehen.“, begann sie zu erklären. „Ihr kennt doch dieses Anwesen auf der anderen Seite der Straße von mir, oder? Dieses welches keiner kaufen will.“ „Ja?“, antwortete Harmony, die Verbindung noch nicht sehend. Cordelia grinste. „Nun, es hat sich heraus gestellt, dass der Makler davon ein Freund von Harris Mutter ist. Also hat er ihn angeheuert damit er den Rasen dort mäht, was auch total nötig war. Es sah aus wie ein Dschungel.“ Sie lächelte spitzbübisch, ehe sie fort fuhr. „Also, es ist so um zehn Uhr Morgens und ich höre diesen Rasenmäher brummen, meinen ärztlich verschriebenen Schönheitsschlaf störend. Ich schaue also aus meinem Schlafzimmerfenster damit ich den verantwortlichen Unmensch anschreien kann... Und dann sehe ich das sexieste Stück männlichen Fleischs diesseits von Kansas eine Flasche Wasser ausschüttend über seinem Kopf und der baren Brust. Ich meine, diese Schultern! Und dieser Bizeps! Mädels, ich schwöre euch, geradezu anbetungswürdig.“ Ihr männerverschlingendes, wölfisches Grinsen war so strahlend wie der sonnige Morgen als sie sich das Bild noch einmal in Erinnerung rief. Die anderen Mädchen hingen geradezu an ihren Lippen, so dass sie sich aus der Erinnerung weckte und fort fuhr. „Und dann dreht er sich um und schiebt sich die Haare aus dem Gesicht und ich erkenne Xander-freaking-Harris! Mein Unterkiefer schlug so hart auf den Boden auf, es muss auf der Richterskala ausgeschlagen habe Mädels. „Und all so etwas versteckt unter dieser grausamen Kleidung. So etwas sollte ein Verbrechen sein.“, sagte Aura mit einem Blick zu dem Jungen um welchen es ging. „Würde er bessere Kleidung tragen und nicht in dieser Gesellschaft herum hängen, wäre er glatt gesellschaftlich tragbar und Datingmaterial.“ „Sie sind ein wenig in der Rangordnung gestiegen seit diese beiden Neuen dazu gehören.“, merkte Cordelia an. „Ich meine, der Kraut ist zwar ein Streber der bessere Noten hat als Rotschopf, aber er weiß wo er hingehört und Charlie... na ja, er hat was von Brad Pitt.“ In diesem Moment grinste Aura verschlagen und wand sich an Harmony. „Apropos unser Brad Pitt... ich habe gehört du bist ihm gestern Abend auf der Party von Jake näher gekommen, Harm? Oder sind das nur Gerüchte?“ Die Angesprochene rollte mit den Augen. „Schön wärs. Irgend jemand scheint mir etwas untergejubelt zu haben und ab halb elf war ich praktisch nur noch am Kotzen. Er hat bloß dafür gesorgt, dass ich zum Klo komme und dann nach Hause.“ „Wow, ein richtiger Gentleman welcher nicht direkt in dein Bett will, was?“, meinte Cordelia unbeeindruckt mit einer Spur Sarkasmus. Die drei Mädchen merkten selber nicht, wie auch sie beobachtet wurden, diesmal jedoch von dem Jungen um welchen es gerade ging als auch seinem besten Kumpel. +Hast du gemacht was wir abgesprochen hatten?+, wollte Stefan wissen und lehnte sich bequem gegen die Wand an welcher er stand. Er sprach leise, so dass hoffentlich keiner sie hören konnte. Zwar sprachen sie japanisch und er war sich sicher, dass niemand in der Schule das verstand außer Charlie und ihm, er hatte sogar geprüft ob es irgendwelche Schüler japanischer Herkunft auf dieser Schule gab, aber er wollte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. +Ja, habe ich.+, antwortete der Angesprochene nickend, einer vorbei laufenden Cheerleaderin ein Lächeln schenkend. +Ich versteh nur nicht wieso ich es machen soll.+ +Vertrau mir einfach, ja.+, gab Stefan zurück, den Blick nicht von den drei Mädchen lassend. +Es wird sich auszahlen. Wichtig ist nur, dass du dich mit ihr anfreundest erstmal. Du darfst auf keinen Fall mit ihr schlafen.+ +Warum nicht?+, wollte der New Yorker sofort wissen und sah ihn verwirrt an. +Mit ihr schlafen bedeutet, dass da etwas zwischen euch wäre das mehr als Freundschaft ist. Es würde die Sachlage nur verkomplizieren.+ +Man kann auch miteinander schlafen ohne dass es komplizierter wird.+ +Nur wenn man die entsprechende geistige Reife besitzt. Und die traue ich ihr nicht zu, verstehst du?+ Für einen Moment sah Charlie zwischen Harmony und Stefan hin und her, ehe er mit den Schultern zuckte. +Also, um ehrlich zu sein... nicht wirklich...+ +Ist nicht so wichtig. Mach es einfach, ja? Lass dir Zeit dabei, freunde dich richtig mit ihr an anstatt eine Bekanntschaft zu sein. Glaub mir einfach, es wird sich auszahlen.+, wies der Brillenträger seinen Freund an. +Aber sag mal, wie hast du das eigentlich gemacht? Also, 'Kontakt' aufgenommen meine ich?+ +Einige Jungs wollten ihr Zeugs unterjubeln was sie willig gemacht hätte.+, begann der Schwarzhaarige zu erklären und grinste selbstbewusst, beinahe schon arrogant. +Also, hab ich noch etwas hinzugemischt.+ Er musste zugeben, das Wissen eines Ninjitsu-Meisters über Gifte und Drogen war sehr hilfreich, wenn man es einzusetzen vermochte. +Das Endergebnis war, dass sie nur noch am spucken war. Also habe ich den Samariter gespielt und mich liebevoll um sie gekümmert.+ +Verschlagener Bastard.+ +Danke.+ +Hey, ich glaub Buffy und Konsorten sind fertig.+, sagte Stefan dann auf einmal und deutete auf das Dreiergespann der Scoobies, welches etwas weiter runter den Gang zu sehen war. Im nächsten Moment entfernte sich die Blondine von den anderen beiden, wohin sie ging wusste wohl niemand außer ihr. +Was passiert jetzt?+, fragte Charlie den anderen Jungen und sah ihn neugierig an. +Wenn ich mich richtig erinnere, und das tue ich meistens, dann wird Buffy heute Abend mit Ford zusammen den Sunsetclub besuchen, wo eine Gruppe von Vampiren, angeführt von Spike, herein stürmen wird und am Ende wird Buffy die Gruppe zum Rückzug bewegen indem sie Drusilla als Geisel nimmt und Ford wird von William zum Vampir gemacht werden.+, informierte Stefan ihn. +Morgen oder übermorgen Nacht wird er zurück kommen und direkt danach von Buffy zu Staub verwandelt werden.+ +Denkst du sie brauchen unsere Hilfe?+ +Hat letztes mal auch ohne uns funktioniert, sie war absolut alleine darin, ich denke wir brauchen uns nicht einmischen. Und ganz ehrlich, ich denke das ist eine Sache, die sie alleine machen muss. Es ist ihr Freund, ihre Sache. Sie packt das schon.+ Und diese Worte sagend stieß er sich von der Wand ab und schlenderte auf die beiden verbliebenen Scoobies an, während Charlie kurz bei Cordelia und ihren Freundinnen stehen blieb, um Harmony zu fragen wie es ihr ginge. „Hey Willow, Xander. Ich brauch eure Hilfe... also, deine Hilfe Willow, aber du kannst kommen auch. Ich habe Pizza und Videospiele.“ Der letzte Teil war gerichtet an Xander. „Uhm,... klar, was ist los?“, fragte die rothaarige Nachwuchshexe und sah ihn fragend an. „Andrew hat... Also, lass sagen, dass der König hat seine Krone zurück. Die eine mit den Hörnern.“ „Ähm... ups.“ „Moment mal.“, sagte Xander und sah seine älteste Freundin an, wobei er weit nach unten schauen musste da er sie nun um einiges überragte. „Ups? Das ist kein gutes 'Ups', oder?“ - „Und er wohnt jetzt bei dir?“, fragte Xander den Deutschen, während er neben ihm und Willow die Straße entlang schritt. Obwohl er selber den Kerl nicht einordnen konnte und er ihm auch nicht absolut traute, so war er ihm definitiv lieber als zum Beispiel Angel. Und so geheimnisvoll er auch tat, er hatte sich an Halloween um Dawn gekümmert, was ihn auf Xanders Liste der guten Leute weit nach oben hatte schnellen lassen. Zugegeben, damals hatte er unter der Besessenheit eines professionellen Special Agents gestanden, aber dennoch änderte das nichts an der Tatsache, dass er mitgeholfen hatte Klein-Dawnie zu beschützen. Und seitdem hatte er nichts getan, was Grund gab ihm zu misstrauen, außer vielleicht ein wenig geheimnisvoll zu sein. „Ja. Es scheint dass sein Eltern ihn getreten raus.“, antwortete der Gefragte, sich gleichzeitig eine Zigarette anzündend. „Oh gott. Oh gott, ich bin schuld dass Andrew...“, begann Willow panisch, nur um sofort wieder von Stefan unterbrochen zu werden. „Bist du nicht.“, meinte dieser gelassen, an seiner Zigarette ziehend. „Bloß höre zu ihm wenn wir sind da, okay? Nicht deine Schuld, glaub mir.“ Sie bogen bereits in die Straße ein, in welcher Stefan nun lebte, eine nette Vorstadtstraße, ganz so wie man es aus dem Fernsehen kannte, mit sauber gemähten Rasen und liebevoll gepflegten Rosenbeeten. „Anderes Thema.“, meinte er dann und sah Xander aus dem Augenwinkel an. „Ihr wisst, ich hörte etwas über Jonathan und ein paar Mädchen im Sunsetclub. Was ist um das?“ Willow quieckte scheinbar auf und Xander kicherte leise, ehe er meinte: „Es scheint so, als wenn unser Hobbit eine gewisse Ausstrahlung auf Gothic-Mädchen hat.“ Stefan starrte ihn bloß mit offenem Mund an. „Nein.“ „Doch.“ In diesem Moment erreichten sie das Grundstück der Familie Black und der momentan einzig gemeldete Bewohner führte seine beiden Gäste die Einfahrt hoch zur Haustür, welche er aufschloss und die beiden damit einließ. Willow trat ein und blieb sofort stehen. „Ähm...Stefan?“ „Ja?“ „Warum sitzt Andrew mit nacktem Oberkörper in einem Meer aus Teelichtern? Überrascht blickten die beiden Jungs an ihr vorbei und ins abgedunkelte Wohnzimmer, welches tatsächlich fast komplett mit unzähligen Teelichtern gefüllt war, die Möbel waren alle beiseite geschoben worden. Und im Zentrum des ganzen saß Andrew mit nacktem Oberkörper, so dass man seine mächtigen Tattoos sehen konnte, mit überschlagenen Beinen auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen. Man hätte fast meinen können, dass er meditiert... hätte er nicht geschnarcht. „ANDREW!!“ Der Angeschriene schreckte hoch und sah sich panisch um, ehe er die drei Jugendlichen sah welche das Haus betreten hatten. „Oh... hi Leute.“ Zwanzig Minuten später saßen die vier, nun wieder alle komplett angezogen, um den Küchentisch von Stefans Eltern herum und tranken heißen Kakao und in Stefans Fall schwarzen Tee, während Andrew berichtete, was ihm geschehen war und wieso er nun auf der Couch in diesem Haus schlief und nicht mehr zu Hause. „Also, mein Bruder Tucker hatte mir dann noch gesagt er würde alle meine Comics und Babylon5 Videos und Actionfiguren einpacken und aufbewahren bis ich sie abhole und mir dann beim packen geholfen.“, erzählte er, wobei er erstaunlich gefasst wirkte. „Und naja... ich wusste nicht wohin, also bin ich in zu Charlie, aber... er war nicht da, also bin ich dann hier her. Ich fühle mich so wie Chakotay als er zur Sternenflotten-Akademie gegangen ist und sein Vater ihn nicht mehr sehen wollte.“ „Oh... wow...“, murmelte Willow leise und sah ihn mitleidig an. „Das tut mir echt leid. Wenn du irgend was brauchst, sag Bescheid, okay?“ Der gehörnte Junge nickte und lächelte matt, ehe er noch einen Schluck von seinem Kakao nahm. „Und du bist... schwul?“, fragte Xander nun ein wenig irritiert. Er war nicht entsetzt oder angeekelt, sondern einfach nur etwas verwirrt, was er auch zum Ausdruck brachte. Und dafür war Andrew ihm wirklich dankbar, er hatte weniger erwartet. „Na ja... ich denke ich bin... eher bi. Ich mein, Seven of Nine IST wirklich sexy.“ „Amen.“, brummte Stefan und brachte damit die anderen zum grinsen. „Und... was machst du jetzt?“, wollte Willow dann wissen und wand sich wieder dem momentan Wohnungslosen Jungen zu, welcher daraufhin ein wenig ratlos aussah. „Ich weiß nicht. Vielleicht... na ja, erstmal schauen, dass ich wieder normal aussehen kann. Irgendwie halt.“ „Wo wir gerade dabei sind, warum bist du eigentlich wieder ganz Star-Wars-mäßig?“, mischte sich auf einmal Xander wieder ein und sah ihn neugierig an. „Uhm... daran bin ich schuld.“, antwortete seine Freundin schüchtern und lächelte unsicher. „Also... Miss Calendar und Jonathan und ich haben ja die Zauber rückgängig gemacht welche auf uns gewirkt haben und da... da muss wohl auch der ursprüngliche Effekt wieder eingetreten sein. Zeitlich passt es und... es ist auch logisch... denke ich...“ „Ach so, na dann.“ Und damit war, sehr zur Verwunderung und Erleichterung der Hexe, das Thema für alle Anwesenden bereits erledigt. Sie hatten immerhin bereits seltsamere Sachen erlebt als so etwas. „Und... was machen wir jetzt?“, fragte der größte von ihnen dann auf einmal. „Ich meine, mit Hörnchen hier können wir kaum in den Comicladen gehen und dort abhängen.“ „Ähm... Streife heute Abend?“, schlug der Gastgeber auf einmal vor. „Ihr wisst... wir haben einen Supersoldaten, einen Sith-Schüler und einen Super Agenten... sollte sein genug.“ Besorgt sah Willow zwischen den dreien hin und her. „Jungs, macht keine Dummheiten.“ - Es war kurz nach Sonnenuntergang, als das Telefon von Rupert Giles klingelte. „Ja, hallo?“, fragte er verschlafen und schaltete gleichzeitig die kleine Lampe an, welche direkt neben dem Telefon stand. „Giles? Ich bins, Willow.“ Sie klang aufgeregt, gehetzt, etwas dass ihn sofort aufwachen ließ. „Willow? Was ist los, du klingst beunruhigt?“ „Beunruhigt?! Ich bin nicht beunruhigt, ich bin panisch!!“, schrie sie ihn geradezu an. „Xander und die anderen Jungs sindindieStadtumaufStreifezugehenundnennendasjetzt'Boysnightout'undichweißdasssieinSchwierigkeitenkommenwerdenund...“ Sie holte einen Moment Luft, ehe sie weiter babbelte. „...BuffyistmitFordzumSunsetclubundichkannAngelnichterreichenundichweißnichtwasichtunSOLL!!!“ Er blinzelte, versuchte die Daten zu verarbeiten, ehe er es aufgab. Die Wörter Streife, Buffy, Club, Alleine und ein Aufschrei absoluter Panik waren die einzigen Dinge, welche er verstanden hatte. „Halt, langsam. Wer ist alles auf Streife?“ „Xander und die anderen Jungs! Außer Angel, aber der ist auch kein Junge mehr und...“ Der Wächter unterbrach sie. „Willow, sie können auf sich aufpassen.“, meinte er und beruhigte sich langsam selber wieder, nachdem der erste Adrenalinschub nachließ. „Nicht nur ist Xander nun in der Lage körperliche Leistungen zu erzielen welchen der einer Jägerin sehr nahe kommen, auch ist Mister Welles geschult im Umgang mit Waffen und Mister Black ist meiner Ansicht nach ein verantwortungsvoller und ungewöhnlich erwachsener junger Mann. Ich bin mir sicher, dass ihnen nichts zustoßen wird.“ „Giles...“ Die Pause gefiel ihm nicht, sie implizierte dass Willow ihm etwas sagen wollte, dass ihm nicht gefallen wird. „... sie hatten vorher eine Flasche Whiskey und drei Sixpacks Bier getrunken.“ „... Bollocks...“, murmelte er. „Weißt du wo sie sind?“ „Ich denke sie sind zum Jordan Friedhof.“ „Ich kümmere mich darum.“, sagte er sofort und donnerte den Telefonhörer auf die Gabel. //Irgendwann werden diese amerikanischen Teenager mein Tot sein.// - Terry Trend war tot. Das wusste er. Doch er hatte Hunger. Verdammt mächtigen Hunger. Und er wusste, dass er diesen Hunger stillen konnte indem er seine neu erlangten Fangzähne in den Hals eines Menschen schlagen konnte. Am besten Gina, diese Schlampe, welche ihn hatte sitzen lassen. Ja, er würde Gina finden, sie zuerst ficken und ihr dann das Blut aussagen bis sie leer war, ihren noch warmen Körper dann in den Müll werfen... ja, das würde er machen. Aber erst einmal musste er aus seinem Grab heraus. Mit einer Kraft die er nie zuvor gespürt hatte schlug er seinen Sargdeckel auf und begann sich nach oben zu graben. Ohne die Notwendigkeit zu atmen hatte er auch keine Angst zu ersticken, so dass sein einziger Antrieb sein Hunger war. Seine Finger krallten sich in die Erde und er riss geradezu das Erdreich weg, Dreck kam in seinen Mund und seine Nase und sein Gesicht wurde aufgerissen von Wurzeln, bevor seine linke Hand schließlich an die Oberfläche brach. Kurz darauf streckte er den Kopf aus der Erde und spuckte Humus und einen toten Regenwurm aus, während er seinen Oberkörper aus der Erde wuchtete. In diesem Moment hörte er ein unangenehmes Klicken und sah auf. Vor ihm saß, auf dem Hintern und die Beine weit gespreizt als wäre er betrunken, ein junger Teenager, gekleidet in einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte, auf der Nase eine schlichte aber modische Sonnenbrille. Viel beunruhigender jedoch, war die große, geladene und gespannte Armbrust in den Händen des Jungen. »Überraaaschung!!«, rief er grinsend, dann drückte er ab und ein hölzerner Bolzen bohrte sich in das kalte Herz von Terry Trend, welcher augenblicklich zu Staub zerfiel. Der Schütze kicherte, ehe er in einer möglichst tiefen Stimme sagte: „Heart-Shoooooot!“ Einige Meter entfernt stand Xander, gekleidet in die alte Army-Uniform welche er besaß, und sah dem Schauspiel grinsend und Kopfschüttelnd zu. „Wiss' ihr Jungs, wir soll'n sowas öffer mach'n...“ „Uns betrink'n odaa gemeinsam Vampire jagn...“, fragte Jonathan von einem Platz aus, einem alten Grabstein. Auch er trug nicht seine Alltagskleidung, sondern in schwarze Halbhandschuhe, eine schwarze Jeans und ein offenes schwarzes Hemd, darunter ein ebenso schwarzes Unterhemd. Irgend jemand von ihnen, sie konnten nicht mehr genau sagen wer es genau gewesen war, war auf die lustige Idee gekommen, dass sie sich alle etwas besonderes anziehen damit die Streife erinnerungswürdig werden würde, sozusagen ihre 'Kampfanzüge' anziehen. Oder wie Andrew es ausgedrückt hatte: Ihre Sailor-Suits. Xander sah den zu kurz geratenen Nachwuchszauberer an, ehe er grinste. „Beides.“ Die restliche Gruppe brach in Gelächter aus, während Stefan zweimal erfolglos versuchte aufzustehen, ehe er sich an einem Grabstein nach oben zog und auf wackligen Beinen stand. „Na los Jungs, gehen wir... irgnwohin...“, murmelte Charlie, gekleidet in einen schwarzen, generischen Ninjaanzug wie man ihn aus schlechten Comics und Cartoons kannte, und ging bereits voran, die anderen folgten ihm kurz darauf. „Hey, Johnny...“, brummte Xander dann auf einmal und legte einen Arm freundschaftlich um den wesentlich kleineren Jungen. „... Wie hassu das eignlich gmach middn Mädchns da inm... Club da...“ Der Angesprochene sah zu ihm auf, wofür er den Kopf fast in den Nacken legte musste, und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nich... ich dachte mir nur: 'Hey, die mögn Untote un so un ich war ja kurz ma Untot also hab ich denk ich Chancen' un dann... na ja, dann isses hal passier... ich mein, ich hab nich richtig drauf angeleg, aber...“ Der Rest seines Satzes ging in einem Murmeln unter, ehe er noch einen Schluck von seinem Bier nahm. „Oh, das schmeck scheisse...“ „Warum trinksus dann?“, fragte Andrew ihn. Dieser war übrigens gekleidet in sein Kostüm von Halloween, lediglich ohne das Lichtschwert welches nun ja nur noch ein Stück Plastik war. Stattdessen hatte er sich mit einem traditionellen Langschwert und einer Armbrust bewaffnet, wobei er sich mit seinem Schwert jedoch viel wohler fühlte als mit der Fernwaffe. „Na ja... weiß nicht...“, gab Johnathan zurück, mit den Schultern zuckend, ehe er dämlich grinste. „Bescheuer, oder?“ „Jo, isses...“, stimmte Charlie zu, dann brachen alle wieder in Lachen aus. Inzwischen hatten sie den Friedhof verlassen und bewegten sich in Richtung der Innenstadt, wobei sie sich jedoch nicht sehr beeilten sondern lieber in aller Ruhe vorwärts taumelten. „Ihr wisst,... ich denk er noch hat sein... du weißt... Aura von Untot...“, murmelte Stefan auf einmal ohne die anderen anzusehen. „Ich mein... Wir alle haben etwas zurück... Xander is stark, Andrew seine Hörner un so... un sowas hal, nich? Un ich denk, Jonathan hat hal... na ja, diese... Aura...“ Alle sahen ihn ein wenig irritiert an, ehe der Junge um welchen es ging, ihn ansprach. „Meins du das erns? Also, dass ich sozusagen Kräfte hab von Halloween?“ »Ja, sicher.«, bestätigte der Brillenträger, nicht bemerkend, dass er wieder zurück gefallen war in seine Muttersprache. Und in diesem Moment schälten sich drei Vampire aus dem Schatten zwischen zwei Gebäuden, zwei männliche und eine vermeintlich junge Frau. Ihre Kleidung war noch schmutzig von Erde und Gras, was auf frisch erweckte Untote hindeutete, und ihre absolute Ignoranz der Bewaffnung ihrer vermeintlichen Beute bedeutete, dass sie entweder arrogant oder schlicht dumm waren... wahrscheinlich beides. „Ahhh... ich wette der Kleine wird süß schmecken.“, schnurrte das Vampirmädchen, sie konnte vor ihrem Tod kaum älter als siebzehn gewesen sein, und grinste Jonathan gierig an, so als wollte sie ihn gleich verspeisen. Und wahrscheinlich wollte sie das auch... nein, ganz sicher wollte sie das. Dieser verengte wütend die Augen und zerdrückte die nun leere Bierdose in seiner Hand, wand sich an die Untote und kreischte dann in einem wütenden, zischelnden und absolut unmenschlichen Kreischen welches durch Mark und Bein drang: „Ich binnisch klein, Misstück!!“ Entsetzt und überrumpelt sprangen die drei Blutsauger zurück, überrascht über die Entwicklung der Dinge, doch scheinbar schien Jonathan selber ebenso überrascht wie diese und auch seine Freunde sahen ihn erschrocken an. Im nächsten Moment grinste Andrew begeistert. „Ey, voll cool!“, rief er voller kindlicher Freude welches gerade erfahren hatte das sein bester Freund ein tolles neues Spielzeug geschenkt bekommen hatte. Und irgendwie war es ja auch so, jedenfalls in seinen Augen. Anerkennend lächelte Xander zu dem kurzen Jungen, ehe er selber in Soldatenmodus umschaltete. „Okay, Vampis, ihr hab euch den falschn Tag ausgesuch um aufzuerstehn.“ „Nacht.“, berichtige Charlie altklug. „Von mir aus auch das.“, wehrte der großgewachsene junge Mann ab, dann wand er sich wieder den drei nun recht unsicher gewordenen Vampiren zu. „AUF SIE!!!“ Ein Bolzen surrte durch die Luft, abgeschossen von Stefans Handarmbrust welche er an seiner Hüfte getragen hatte, und bohrte sich in die Brust eines der beiden männlichen Vampire, verfehlte das Herz jedoch um einige Zentimeter. Es reichte jedoch um ihn aufschreien zu lassen vor Schock und Schmerz, im selben Moment als sich Xander und Andrew vorwärts stürzten. Klingen wurden geschwungen und nur mit knapper Not entkamen die Untoten dem völlig unerwarteten Angriff, doch auch nur weil durch den Alkohol die Reaktion der beiden Jungs etwas verzögert war. Eine Möglichkeit zum Angriff sehend schnappte der weibliche Vampir vor und packte Xander am Unterarm, nur um eine Faust in ihr Gesicht geschmettert zu bekommen welche sie sofort loslassen ließ. Im nächsten Moment riss der massive Junge seinen Arm frei, führte sein Kurzschwert nach oben und riss eine Wunde in ihren Oberkörper, ehe er sie mit einem sauberen Schlag enthauptete. Andrew unterdessen war weniger stark, aber nicht weniger imposant. Man hätte ihm wohl kaum zugetraut, mit welcher Eleganz und Gewandtheit er den Schlägen und Tritten seines Gegners auswich, nicht einmal seine vier Begleiter. Aber da war er, unter dem ersten Schlag wegduckend, dem nächsten leichtfüßig ausweichend indem er zur Seite tänzelte und seinem Gegner gleichzeitig einen Tritt mit dem Knie in die Magengrube verpassend, ehe er schon wieder einen Meter weg war und dem dritten Schlag mühelos umging. Während Xander eine simple Kampfmaschine war, gerade aus und effektiv, war Andrew ein Tänzer welcher jedem Tritt und jedem Schlag problemlos auswich, niemals stehen blieb und immer schneller weg war, als sein Kontrahent reagieren konnte. Gleichzeitig zog der dritte Vampir den Bolzen aus seiner Brust und zischte wütend, ehe er überrascht die Augen aufriss und sich dann in einer Explosion aus Staub auflöste, den Blick freigebend auf Charlie, welcher hinter ihm stand und einen Pflock dort in der Luft hielt, wo Sekunden zuvor noch das Herz des Untoten nicht geschlagen hatte. Während alle abgelenkt gewesen waren, hatte er sich ungesehen hinter die Kämpfenden bewegt und von dort aus zugeschlagen. Der letzte überlebende Vampir sah sich panisch um, auf einmal völlig alleine, doch das kostete ihm das Leben... ähm, Unleben. Einen Pflock aus seinem Gürtel ziehend holte Andrew aus und schleuderte das behelfsmäßige Geschoss dann mit aller Kraft los, sein Ziel genau treffend. Dann löste sich auch der letzte Vampir schreiend in Staub auf und zurück blieben nur fünf Jugendliche, zwei von ihnen etwas schwerer atmend. „Hmmm... das geht ja leicher als ich gedach hätt...“, murmelte Jonathan ein wenig lallend, doch sofort antwortete Xander ihm etwas schärfer als gewollt. „Nur weil das Frischlinge warn... alles annere könnt schwieriger wern...“ Charlie und Stefan nickten nur zustimmend. In diesem Moment drehte Andrew den Kopf leicht und sah die Straße hinab, wo ein gehetzt wirkender Rupert Giles den Bürgersteig entlang lief und kurz darauf erleichtert vor ihnen stehen blieb. „Jungs... hufff... ich... huff... bin... huff... froh... huff... euch... huff... unversehrt... huff... zu... huff... sehen...“ Einen tiefen, rasselnden Atemzug nehmend stützte er sich auf seine Knie. „Jo G-Man, chill...“, sagte Xander und machte einen Schritt auf ihn zu. „Wir könn auf uns aufpassn...“ „Ja, aber ech...“, mischte Jonathan sich wieder ein. „Ich kann jezz kreischn.“ „Was für ein grandioser Fortschritt in der Bekämpfung des Bösen.“, murmelte der Engländer sarkastisch und schenke dem Jungen nur einen kurzen Blick, ehe er wieder alle ansah. „Kommt... ihr habt ja keine Ahnung wie, nun, besorgt Willow ist.“ Für einen Moment sahen die Angesprochenen sich an, ehe sie etwas schuldig drein sahen. „Oh... upps...“ Und während am anderen Ende der Stadt Buffy den Sunsetclub, in welchem sie Spike, Drusilla und seine Handlanger zusammen mit Ford eingeschlossen hatte, verließ und auf Angel traf welche ihr zu Hilfe eilen wollte, brachte Giles die von ihm 'eingefangenen' Möchtegernvampirjägern nach Hause. Er hatte jedoch übersehen, wie Charlie die zu Boden gefallene Geldbörse eines der Vampire geplündert hatte. Er hätte definitiv protestiert, immerhin war dies nichts anderes als Diebstahl/Leichenfledderei in den Augen des gebildeten Mannes. - Buffy Summers wollte an diesem Morgen einfach im Bett bleiben. Es war Samstag, sie hatte Schulfrei, es liefen keine Serien welche sie schauen wollte und sie hatte keine Verabredungen. Doch vor allem fühlte sie sich nur Hundeelend. In der Nacht zuvor hatte sie einen ihrer ältesten Freunde verloren, Billy Fordham. Er hatte sich sein Schicksal selbst ausgesucht, hatte sich ausgesucht von einem Vampir, wahrscheinlich Spike selbst, gebissen und zu einem Untoten gemacht zu werden. Ihr wurde schlecht bei der Vorstellung, mit welcher Gleichgültigkeit er das Leben anderer Menschen dem seinen Untergeordnet hatte, mit welcher Selbstverständlichkeit er ihr seine Geschichte vorgeschmissen hat und dann auch noch erwartet hat, dass sie es versteht. Und noch schlechter wurde ihr, bei dem Gedanken, dass er diese Nacht wieder auferstehen würde und sie ihn vernichten musste. Sie versuchte sich zu sagen, dass sie nicht ihn töten würde sondern nur ein Monster welches seines Gesicht trägt. Aber das machte es nicht wirklich leichter. In ihren Gedanken versunken bemerkte sie nicht, wie ihre Mutter vor der halb geöffneten Tür zu ihrem Zimmer stand, eine Hand auf der Klinke. Langsam schloss Joyce Summers die Tür wieder und drehte sich um zum gehen, als sie eine dunkle Gestalt vor der Tür zum Badezimmer sah. Für einen winzigen Moment war sie erschrocken, ehe sie ihre Freundin erkannte. „Hallo.“, sagte sie leise. HALLO., erwiderte Tot und neigte leicht das Haupt. ES TUT MIR LEID, DAS WAS DEINER TOCHTER GESCHEHEN IST. „...“ Joyce sah die Sensenfrau einen Moment an, ehe sie etwas nickte. „Sie lebt noch und ist unverletzt, das ist das wichtigste.“ KÖRPERLICH JA. DOCH VERRAT KANN SEELISCHE WUNDEN REISSEN, WELCHE VIELLEICHT NIEMALS WIEDER VERHEILEN., meinte Tot, ungewöhnlich leise sprechend. DEINE TOCHTER KANN SICH SEHR GLÜCKLICH SCHÄTZEN, DICH ALS MUTTER ZU HABEN. Die Blonde Frau sah sie irritiert an. „Wieso? Ich konnte sie nicht davor schützen, diesen Alptraum zu erleben.“ DAS KONNTE NIEMAND. ABER DU WIRST IHR HELFEN, IHREN SCHMERZ ZU ÜBERWINDEN., antwortete die in Schwarz gekleidete Sensenträgerin mit einer absoluten Sicherheit in der Stimme welche von Gewissheit zeugte und schritt dann die Treppe ins Erdgeschoss herunter. KOMM, TRINKEN WIR ETWAS KAFFEE, EHE ICH WIEDER LOS MUSS. -- Scheiss Kapitel. Kapitel 9: Kidnapping --------------------- Und weiter geht’s. -- Kapitel 9: Kidnapping Seit dem Tod von Billy Fordham, und der Nacht in welcher Jonathan das erste mal seine Fähigkeit die Stimme eines Nazgul zu imitieren entdeckt hatte, waren drei Tage vergangen. Noch immer hatte Andrew Hörner und Tattoos, aber zumindest war es Miss Calendar gelungen seine Haut wieder normal zu färben. Mit einem Kapuzenpullover, mit sehr weiter Kapuze natürlich, und Handschuhen war es ihm sogar möglich auf die Straße zu gehen, allerdings lieber nur nachts und selbst dann hielt er sich von Menschen fern. Für ihn war das kaum ein Verlust, er hatte schon zuvor relativ wenig Kontakt mit anderen Menschen gehabt, so dass es ihn kaum störte... noch. „So, hier kannst du erstmal bleiben.“, meinte Charlie und schloss die Tür zu einem kleinen Apartment auf und trat ein, hinter ihm sein gehörnter Kumpel. Es war kaum mehr als ein Zimmer mit Kochniesche und winzigem Badezimmer, aber zumindest ein Dach über dem Kopf. Andrew machte die Tür hinter sich zu und sah sich um, warf dann seine beiden großen Sporttaschen auf die Schlafcouch und drehte sich dann zu Charlie um. „Ich hatte mir meine erste eigene Wohnung ein wenig größer vorgestellt. Mit Regalen voll mit Star-Wars Action-Figuren, der limitierten Sonderfassung aller Babylon-5-Videos und jeder Menge Comics.“ „Sei froh, dass du laufendes Wasser hast.“, antwortete Charlie mit einer Mischung aus Amusement und Sarkasmus, was davon überwog konnte man nicht sagen. Gleichzeitig stellte er die große Einkaufstüte in seinen Armen in der Kochniesche ab, direkt neben dem Kühlschrank. „Die Miete für diesen Monat ist bereits bezahlt, aber danach wäre es schön wenn du das selber machen könntest.“ Sich wieder umsehend stand der blonde Junge im Raum, dann grinste er über das ganze Gesicht. „Hab ich Kabelfernsehen?“, fragte er und deutete auf den Fernseher, welcher zwar alt aber funktional aussah. Anstelle einer Antwort bekam er nur Charlies Jacke ins Gesicht geworfen. „Netter Versuch.“ - Nachdem die beiden alles Lebenswichtige ausgepackt hatten, Kleidung, Lebensmittel, Comics, Videospiele und die von Stefan gesponsorte N-64-Spielkonsole, saßen die beiden auf der alten Couch und während Andrew durch das Fernsehprogramm zappte, blätterte Charlie durch eine alte Ausgabe eines Batman Comics. „Vielleicht hätte ich als Batman gehen sollen.“, meinte Andrew auf einmal ohne seinen Kumpel anzusehen. „Hm? Was?“, fragte dieser leicht irrietiert und sah ihn an. „Na ja...“ Der Gehörnte zuckte mit den Schultern. „Batman ist ein Badass. Darth Maul auch. Aber Batman ist auch ein 'nur' Mensch. Er ist klug, kann Ninja-Tricks, ist ein Meister Detektiv und hat ein Batmobil. Ich mein, er ist einerseits Bruce Wayne aber auch Batman, zwei völlig verschiedene Personen. Und er ist ein echter Badass, kann viele verschiedene Kampfsportarten, hat Charme, sieht gut aus und... na ja, er ist eben Batman. Und er hat ein Batmobil.“ Der Schwarzhaarige sah ihn etwas verwirrt an. „Und... warum ist das so viel besser als... na, ähm, ein Sith zu sein?“ „Ich bin kein Sith, werde nie einer sein.“, meinte Andrew seufzend. „Darth Maul war ein Sith. Er konnte Dinge tun von denen jemand wie ich nur träumen kann.“ „Du kannst Dinge schweben lassen.“, wand Charlie ein. In seinen Augen war so etwas schon ziemlich cool, wesentlich cooler als jedes Batmobil. Auch wenn man mit einem Batmobil Mädels aufreißen konnte. „Nur wenn ich mich anstrenge und wütend oder enttäuscht bin. Und selbst dann lasse ich es meistens fallen.“, gab er zurück „Alles was ich hab sind Hörner und Tattoos. Ziemlich coole Tattoos, aber... sonst halt nichts. Nicht wirklich jedenfalls. Kräfte die ich nicht nutzen kann und schwammige Erinnerungen welche langsam verschwinden. Xander ist so stark und zäh und schnell wie Master Chief, du bist ein Ninja-Meister, Stefan ist extrem klug und hat jetzt magische Sinne, Jonathan lernt zu zaubern und kann schreien wie ein Nazgul und sogar Cordelia ist Catwoman. Und ich bin nur eine schlechte Entschuldigung für Darth Maul.“ „Jetzt hör doch mal auf zu flennen, ist ja nicht zum aushalten.“, murmelte sein Gast und lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Ja ich gebe zu, Cordelia kann nun Sachen wo jede normale Cheerleaderin neidisch wird und Xander ist wirklich fast so stark wie Buffy, aber sonst... Jonathan lernt gerade erst wie man zaubert, er kann noch nicht einen einzigen Zauberspruch. Und Stefan ist nicht auf einmal klug, das war er schon vorher. Und ich bin zwar ein Ninjitsu-Meister, aber das hilft gegen die meisten Dämonen wichtig.“ „Aber gegen Dämonenbeschwörer.“, warf Andrew sofort ein. Nicht dass er jemals einem solchen Begegnet wäre, ebenso wenig wie sein Kompagnon „Die meisten Dämonenbeschwörer können von Dawn besiegt werden... also, Dawn vor Halloween meine ich.“, brummte Charlie und rollte mit den Augen. Die beiden hatten die kleine Schwester der Jägerin ins Herz geschlossen, wie eigentlich alle Scoobies außer Buffy, obwohl das Mädchen die Angewohnheit hatte zu den schlimmsten Zeiten um Aufmerksamkeit zu betteln, alles anzufassen und Chaos zu veranstalten... aber dann wiederum, war Andrew genauso. „Na ja, was ich meine ist, dass ich ebenso wenig der Shredder bin wie du Darth Maul. Also, die Enterprise wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Du kriegst das schon hin mit deinen Kräften.“ Diese Worte aussprechend gab er seinem Kumpel einen herzhaften, freundschaftlichen Stoß gegen die Schulter. „Au.“, jammerte dieser sofort, woraufhin er auflachte. „Weichei.“ „Menno...“ Sich die etwas schmerzhafte Schulter reibend rutschte Andrew ein Stückchen weiter weg auf der Couch, bevor er sagte: „Ein Batmobil wäre trotzdem cool.“ Erneut lachte Charlie auf, ehe er sich erhob. „Ja, wäre es, geb ich dir recht. Aber hey, ich muss los, ich bin mit Harmony verabredet.“ „... Harmony so wie in Harmony Kendall?“, fragte der Gastgeber überrascht. „Du triffst dich mit Harmony Kendall, Geißel der Rollenspieler und Science-Fiction-Fans, Königin des Kaufrausches und Gewinnerin des Awards 'Miststück von Sunnydale 96'?“ „Genau die.“, bestätigte der andere lachend. „Das bin ich, ein Wergeek halt.“ „Ein was?“ „Ein Wergeek. Tagsüber beliebt und smart, Mitglied der obersten sozialen Schicht der High-School, doch Nachts schaue ich Dr. Who und Star Trek und sammle Comics und Mangas.“, erklärte der Schwarzhaarige grinsend. „Ach ja, in der Tüte liegt auch ein Buch über Meditation, Stefan hat gemeint das würde dir vielleicht helfen.“ Und mit diesen Worten machte er sich bereits auf den Weg zum Fenster und sprang heraus wie ein echter Ninja-Meister welcher so cool ist für die Tür, einen etwas verdutzten Andrew zurück lassend. Schließlich hauchte dieser verträumt: „Haaa... er ist sooo badass.“ - Buffy musste zugeben, sie war beeindruckt von dem, was Dawn und Stefan ihr innerhalb eines der vielen alten Lagerhäuser von Sunnydale zeigten. Zunächst hatte sie nicht gewusst was sie davon halten soll, als Dawn sie geradezu von zu Hause heraus zerrte und in Richtung des schlechteren Teils der Stadt geführt hatte. Alle Fragen was das sollte hatte sie ignoriert oder schlicht mit einem breiten Grinsen und 'Wirst du schon sehen.' beantwortet. Dann hatte sie den Deutschen gesehen, eine Sonnenbrille auf der Nase, Kippe im Mundwinkel und auf einer Kiste sitzend vor dem Eingang einer alten Lagerhalle, sie scheinbar erwartend. Sie traute dem Jungen ungefähr so weit wie sie ihn werfen konnte, auch wenn er ihr keinerlei Gründe bisher dafür gegeben hatte ihm zu misstrauen und sie ihn zugegebenermaßen ziemlich weit werfen konnte, aber das steht ja auch nicht zur Debatte. Doch auch er hatte ihr nicht erklärt was das alles sollte, sondern lediglich das Schiebetor geöffnet und ist eingetreten, ihr bedeutend ihm zu folgen. Als sie jedoch im mehr oder weniger baufälligen Gebäude stand und sich das anschaut,e was die beiden geschaffen hatten, verstand sie wieso Dawn ihr nichts verraten hatte. Der Boden war ausgelegt mit Brettern und darüber alten Kartons, es gab einen Hindernisparkour aus Reifen, Möbeln, Leitern, Ketten, Seilen und Dingen welche von der Decke hingen, einige Trainingsdummys aus Holz, sogar einen Ring welcher mit Sand aufgeschüttet war gab es. „Wow... nicht schlecht.“ Das Grinsen ihrer kleinen Schwester war breit genug um eine Banane quer essen zu können, sie schien geradezu zu platzen vor lauter Stolz. „Komm mit, ich zeig dir alles.“ Und schon wieder wurde sie am Arm gezogen, diesmal ließ sie sich jedoch gerne mitziehen und folgte Dawn bereit willig. Alle Trainingsgeräte waren behelfsmäßig und wirkten zusammen geschustert aber funktional und durchdacht, zum Beispiel die Hanteln welche aus mit Sand gefüllten Benzinkanistern an Eisenstangen bestanden, genau abgewogen und beschriftet, so dass man wirklich effektives Krafttraining machen konnte. Es gab Trainingswaffen, diese waren aus zweiter Hand wie Dawn ihr erzählte, und Dummys aus schwerem Holz mit vielen Schichten aus Stoff überzogen, eine große freie Trainingsfläche mit Karton ausgelegt damit der Boden nicht so hart war, sogar in einem Nebenraum alte Spinde und leider noch nicht funktionierende Duschen. „Eine nette kleine Trainingshalle habt ihr hier.“, meinte Buffy, nachdem sie mit ihrer kleinen Schwester ein Rennen durch den Hindernisparkour gemacht hatte. Sie hatte Dawn nur um neun Sekunden geschlagen, sie selber zwei Minuten und siebzehn Sekunden benötigend, die jüngere der beiden Summers-Geschwister zwei Minuten und sechsundzwanzig Sekunden. „Es ist ein Dojo.“, antwortete Stefan schlicht und hielt ihr eine Flasche mit klarem Mineralwasser entgegen, welche dankend angenommen wurde. „Ein was?“ „Ein Dojo, ein japanische Form of Trainingshalle oder Schule for Martial Arts.“ Er zögerte einen Moment ehe er zugab: „Aber du bist korrekt, es ist ein einfache Trainingshalle, aber du hast zu zuzugeben, dass 'Dojo' klingt so viel cooler.“ Die Jägerin rollte mit den Augen. „Du klingst wie Xander. Oder Andrew, wenn die beiden anfangen über Comics zu reden könnten sie genauso eine andere Sprache sprechen.“ „Du solltest hören zu Dawn und mir wenn wir reden in japanisch. Das IST eine andere Sprache.“, bemerkte er trocken, selber einen Schluck aus einer Flasche Wasser nehmend. Er saß auf einem alten Sofa, ausgelegt mit mehreren Handtüchern, woher die beiden das geholt hatten wollte Buffy gar nicht so genau wissen. „Und ihr habt das hier zu zweit gebaut?“, fragte sie dann das Thema wechselnd, sich neben ihm nieder lassend. Sie sah mit einem Auge zu wie Dawn sich ein Holzschwert nahm und begann damit einen Dummy zu verprügeln, während sie gleichzeitig auch Stefan im Auge behielt. „Xander und Angel haben geholfen auch.“, meinte der Brillenträger gelassen. Tatsächlich waren alle Trainingswaffen von Angel organisiert worden und die meisten Handwerksarbeiten sind von Xander durchgeführt worden, welcher ein Talent für solche Dinge hatte. „Ihr habt hier eine Trainingshalle...“ „Dojo.“ „... ein Dojo gebaut und sagt mir nichts davon?“ „Dawn wollte zu überraschen dich.“, antwortete er ruhig, mit den Schultern zuckend. //Gott, hat dieser Mensch überhaupt Emotionen?// Seit sie ihn kannte, was noch nicht sehr lange war aber zumindest eine Weile, hatte sie es noch nicht erlebt, dass er wütend, aufgeregt oder verunsichert wurde, er war ein Fels in der Brandung welcher höchstens mal arrogant lächelte oder einen überlegenen Gesichtsausdruck trug, auch einer der Gründe warum er nicht unbedingt einer ihrer liebsten Mitmenschen war. Für einen Moment sah die Jägerin ihren Sitznachbarn an, ehe sie innerlich mit den Schultern zuckte und wieder Dawn zusah. „Mir gefällt das nicht.“ „Wir nicht haben genug Geld für richtiges Equipment.“, erwiderte der Deutsche, immer noch verstörend unemotional. „Nicht das.“, meinte sie sofort und rollte mit den Augen. „Das hier ist toll, ehrlich. Ich meine, ich wollte schon immer mal eine eigene Trainingshalle haben.“ „Dojo.“ „Das auch.“, gab sie leicht genervt zurück. Es war eine Trainingshalle, ganz einfach, so sehr er auch betont, dass es keine sei. „Aber ich meine, dass Dawn hier trainiert. Das ermutigt sie nur noch, ebenfalls Vampire jagen zu gehen. Ich meine, hey, es ist cool dass sie Sport machen und raus geht, aber muss es so etwas hier sein? Kann sie nicht, ich weiß nicht... sich für Cheerleading interessieren?“ Nun war es an Stefan sie eine Weile anzusehen, ehe er antwortete. „Du willst zu beschützen sie.“ „Sie ist meine Schwester.“, kam es sofort von ihr, ungewöhnlich ernst. „Es ist schlimm genug für Mum, dass ich die Jägerin bin. Sie soll sich nicht auch noch Sorgen machen müssen um Dawn.“ „Dies ist nicht über deine Mama.“, brummte er, sich eine Zigarette anzündend. „Dies ist über du.“ Einen Moment benötigte sie um zu verstehen was er meinte, seine Art englisch zu reden war trotz der meistens korrekten Wörter manchmal sehr verwirrend. Er ließ ihr keine Zeit zu antworten, sondern fuhr dann fort. „Du liebst sie und du willst zu beschützen sie. Das ist gut. Aber die Wahrheit ist, dass du kannst nicht beschützen sie all die Zeit. Eines Tag, ein Vampir oder ein Dämon wird herausfinden über deine Identität und angreifen dein Familie zu verletzen dich. Und vielleicht, du wirst nicht sein dort um kämpfen für sie, retten die Welt oder etwas. Es ist in mein Meinung besser, wenn sie kann beschützen sich selbst.“ Die Blondine wollte etwas erwidern, doch ihr fiel spontan kein gutes Comeback ein und sie schwieg für einen Moment, bevor sie meinte: „Aber sie wird von dir ermutigt, sich in Gefahr zu begeben.“ „Ich nicht brauche zu tun das.“, meinte er schlicht und zuckte mit den Schultern. „Das, sie tut von allein.“ „Dann halte sie davon ab.“ „Mit welche Recht? Dies Mädchen ist ein besser Kämpfer als ich, besitzt ein meisterhafte Waffe und wenn ich geh kämpfen Untote... warum nicht auch sie?“ „Weil sie Elf Jahre alt ist! Und ein elfjähriges Mädchen sollte nicht gegen Vampire und Dämonen kämpfen! Und schon gar nicht meine Schwester!!“ „Du bist richtig.“, gab er zu, zuckte aber erneut mit den Schultern. „Aber ich bin nicht ihr Boss, ich kann nicht sagen ihr was zu tun und was nicht. Ich kann nur empfehlen.“ Die gelassene Art mit welcher er über das Leben ihrer Schwester redete, wie er offensichtlich gleichgültig in Kauf nahm, dass sie in Gefahr geraten und ihr etwas zustoßen könnte ließ sie beinahe vor Wut aufschreien. „Dann bring sie dazu es nicht zu tun!“ „Sag das ihr, nicht mich.“ Wütend sprang Buffy auf die Beine und packte den Kerl welcher kaum größer war als sie am Kragen, ihn hochziehend. „Ich werde nicht zulassen, dass meine kleine Schwester in Gefahr gerät nur weil es dir passt du Arschloch!! Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird weil du so gleichgültig bist, dann brech ich dir jeden Knochen einzeln, hast du das verstanden?!!!“ „Kristall.“, keuchte er heraus, da ihm durch ihren Griff die Luft abgeschnürt wurde. „BUFFY!!“ Erschrocken die Stimme von Xander zu hören ließ sie den Brillenträger los, welcher röchelnd zurück sank und auf die Knie ging. In der Eingangshalle stand Buffys bester männlicher Freund, neben ihm eine erschrockene Willow und ein scheinbar ebenso erschütterter Ruper Giles. „Ich...“, begann sie, die mit Angst und Schock erfüllten Gesichter ihrer besten Freunde betrachtend. Nun erst verstand sie was sie beinahe getan hätte. Sie war bereit gewesen einem normalen Menschen, einem Freund noch dazu, etwas anzutun, ihn schwer zu verletzen. Im nächsten Moment rannte sie los, an ihren Freunden vorbei und verschwand. Dawn lief zu Stefan und sah ihn besorgt an. „Alles okay, Stef?!“ Dieser nickte bloß und rief sich leicht den Hals, dann waren auch bereits Giles und Willow bei ihm, beide ziemlich besorgt. „Was ist passiert? Warum hat Buffy sich so ihrem Unmut hingegeben?“, fragte der Wächter, mehr um seinen Schützling besorgt denn um den jungen Mann vor ihm. „Buffy meint bloß wieder mich herum kommandieren zu können.“, antwortete das Brünette Mädchen, ehe Stefan es tun konnte. „Nein...“, meinte der jüngere der beiden Brillenträger zu ihr, immer noch etwas röchelnd. „Sie ist richtig... sie ist richtig.“ - Harmony Kendall würde von den meisten Menschen welche sie kannten, nicht gerade als sehr intelligent beschrieben werden. Ihre Noten waren gerade so ausreichend um die High-School zu bestehen, man konnte mit ihr kein Gespräch über aktuelle Themen wie die politische Weltlage oder den Aktienmarkt halten und soweit sie wusste war Kyoto ein chinesisches Gericht. Es gab jedoch auch zugegebener Maßen wichtigere Dinge als ein gesundes Allgemeinwissen und gute Noten, zum Beispiel Schuhe, Frisuren und den neuesten Klatsch und Tratch. „... und dann sagte ich zu Gwen 'Das kannst du nicht tragen, das passt so gar nicht zu deinen Augen' und darauf meinte sie...“ Und offensichtlich gehörte die neueste Mode ebenfalls zu ihren Prioritäten, denn sie erzählte ihrem Gesprächspartner ausgiebig und andauernd von dem letzten Shopping-Ausflug, welchen sie mit ihrer Clique minus Cordelia unternommen hatte. Wenn das was sie erzählte stimmte, dann konnte sie sich Stundenlang nur mit der Auswahl eines Outfits und den dazu gehörigen Assecoirs beschäftigen. „... und darauf sagte Aura...“ Charlie Welles spürte wie er Kopfschmerzen bekam. Dieses Mädchen auf der anderen Seite des kleinen Tisches war ungefähr genauso schlimm wie Andrew wenn dieser über die Kontinuität eines Warp-Kerns im Laufe der Jahrhunderte redete... na gut, nicht ganz so schlimm, aber sehr nah dran. „... und Cordelia hat alles verpasst und das obwohl sie versprochen hatte...“ Er hatte schon vor einer Stunde aufgehört wirklich zuzuhören und täuschte Interesse vor, während seine Gedanken in anderen Sphären schwebte. Sphären welche sich mit WIRKLICH wichtigen Dingen beschäftigten. //Hypothetische Frage: Wer würde in einem Beauty-Contest gewinnen? Seven of Nine oder Jadzia Dax? Und welche Outfits sollte es geben? Ah ja, natürlich, Bikini, Abendkleid, Uniform und Cosplay.// In den Augen eines sechszehnjährigen, sexuell gesunden Jungen WAREN diese Dinge wichtig. „... und dann hat Aphrodesia diese tollen Schuhe gefunden welche ich haben wollte und sie einfach gekauft, obwohl sie genau gesehen hatte, dass ich sie im Blick gehabt hatte und ich bin mir sicher sie hat das nur getan um mich zu ärgern...“ Und definitiv besser als DIESEM Gelaber zuzuhören. Wie konnte eine Frau nur so viel unwichtiges Zeugs behalten und Punkt für Punkt wiedergeben? Vielleicht hatte diese spezielle Art von weiblichem Mensch ein gut ausgefeiltes Erinnerungsvermögen, darauf spezialisiert Nonsense abzuspeichern und im Notfall wie ein Video wieder vor dem geistigen Auge abspielen zu können. Doch wenn er so darüber nachdachte, er kannte alleine in diesem Universum mindestens drei Jungs welche das gleiche konnten, jedoch auf geekspezifische Sachen bezogen. „... und Jamie wird mir definitiv nicht widerstehen können in meinem neuen Top und wenn ich die passenden Schuhe habe dann...“ Ja, doch, wenn Jonathan und Xander sich über einen hypothetischen Kampf zwischen Superman und Hulk unterhielten, dann waren sie definitiv schlimmer, denn aus Harmonys endlosem Strom an sinnlosem Wissen konnte man zumindest ab und zu einige nützliche Informationen heraus filtern, aber auch nur wenn man sich anstrengte und zwischen den Zeilen lesen konnte. „... und hattest du gesehen was Stacey angehabt hatte heute, das sah so schrecklich an ihr aus aber das kann man ihr ja nicht sagen...“ In seinem Kopf bildete sich eine psychologische Analyse von Harmony Kendall, oder zumindest das was er darunter verstand. Sie war eine jemand der es gewohnt war ganz oben zu schwimmen, es leicht zu haben im Leben und gut davon zu kommen. Ihr familiärer Hintergrund stattete sie mit vielen Vorteilen im sozialen Leben aus, welche sie nicht zögerte schamlos auszunutzen. Was ihr dadurch allerdings verloren ging war die Fähigkeit sich selber Vorteile zu erkämpfen, sei es in sozialer oder anderer Sicht. Allerdings besaß sie eine opportunistische Ader, die Angewohnheit sich starke Freunde zu suchen und in deren Schutz zu begeben, so wie Cordelia Chase. Sie war definitiv nicht dumm, lediglich uninterissiert, nicht faul sondern verwöhnt, nicht wirklich arrogant sondern sehr selbstbewusst und ein wenig sadistisch veranlagt. „... ich meine, ist mir doch egal wann genau der hundert jährige Krieg begonnen hatte, was interessiert mich der Kampf zwischen Italienern und Franzosen...“ Zwar verstand Charlie nicht wieso er sich mit ihr anfreunden musste, doch Stefan hatte es gesagt. Und bisher hatte sich Stefan nie geirrt, er hatte IMMER Recht gehabt, jedes einzelne mal. Egal ob es um Spiele, Freunde, Beziehungen, Diplomatie, Schlachten oder sogar die Zukunft ging, noch nie hatte er sich geirrt. Er hatte voraus gesagt, dass das kleine blonde Großmaul mal Hokage werden wird und Recht behalten. Er hatte beiläufig bemerkt gehabt, dass der arrogante Schmuggler mit dem Schrotthaufen als Schiff wichtig sein würde, so wie es dann auch geschehen ist. Und Stefan hatte gesagt, Harmony würde mal wichtig sein, weswegen er sich mit ihr anfreunden musste. „... ich merke gerade wie spät es ist, ich sollte wirklich mal nach Hause gehen, meine Eltern sind sonst besorgt.“ Ah, endlich, wurde aber auch Zeit, es wurde bereits Dunkel. Und Nacht in Sunnydale bedeutete, dass man nicht mehr sicher raus gehen konnte. Die beiden saßen in einem Restaurant, wo sie eingekehrt waren nachdem die beiden am frühen Nachmittag einen kurzen Abstecher in die Mall gemacht hatten. Durch die Jahreszeit bedingt wurde es früh dunkel und jeder, der schon eine Weile in Sunnydale lebte, oder eher überlebte, wusste, dass man sich nach Sonnenuntergang nicht mehr außerhalb der Häuser aufhalten sollte, auch wenn niemand sagte wieso. Charlie stimmte ihr zu und bezahlte seine Rechnung, ebenso wie sie die ihre, bevor sie das Restaurant verließen. „Es ist nicht so weit zu mir, ich kann alleine gehen.“, sagte sie nonchalant und versuchte selbstsicher zu wirken, doch er grinste nur ein wenig. „Ich bring dich trotzdem nach Hause.“, meinte er leicht amüsiert, Hände in den Taschen seiner Jacke. Es war natürlich eine absolut modische Jacke, Harmony hatte sicher gestellt, dass er nur Kleidung besaß, welche absolut im kommen waren, ihre Wortwahl, nicht seine. „Hou, ein wahrer Gentleman.“, hauchte sie scherzhaft erotisch und hakte sich bei ihm ein, woraufhin er mit den Augen rollte. „Ja, aber nur an guten Tagen.“, scherzte er zurück und ging dann bereits mit seinem Anhang die Straße entlang in Richtung ihres Hauses. Er begleitete sie nicht weil er Eindruck bei ihr schinden wollte, sondern einfach weil er nicht wollte, dass sie von einem Vampir oder etwas noch garstigerem angefallen werden würde. Zu seinem Bedauern redete sie auch während des Heimweges weiterhin über ihre Erfahrungen während des Shoppingausfluges, was seine Nerven ziemlich strapazierte. Sie mochte noch so attraktiv sein, nichts war genug um dieses Verhalten auszugleichen. //Wenn ich Stefan sehe, hau ich ihm aufs Maul.// „Na, was haben wir denn da.“ Es war eine ölige, schmierige und absolut nicht freundliche Stimme, gefüllt mit Arroganz und einer unausgesprochenen Drohung, kommend aus einer Seitengasse, an welcher die beiden Teenager gerade vorbei schritten. Gewöhnlicherweise wäre Charlie nicht besorgt gewesen, er konnte sich innerhalb kürzester Zeit aus solch einer Situation verpissen, ähm, zurück ziehen, ähm, rückwärts vorrücken. Genau, er zieht sich nicht zurück, er rückt rückwärts vor um einen Gegenschlag vorzubereiten, aber nicht zurück ziehen, niemals. Vor Halloween hätte er wahrscheinlich nur den Sprecher und die beiden Gestalten hinter diesem angesehen, aber nun huschten seine Augen sofort die Straße entlang und spähten nach Auswegen. Fünf junge Männer, alle gebaut wie Ringer oder Footballspieler, hatten sie umzingelt und so gut wie jeden normalen Fluchtweg versperrt. Hinter dem Kerl welcher gesprochen hatte standen zwei weitere dieser Kerle, ebenfalls so gebaut als wären ihre Vorfahren eine Schwergewichtsweltmeisterin und ein Zementblock gewesen, doch in der Dunkelheit konnte er keine echten Einzelheiten ausmachen. „Oh, Freak, zieh Leine und nimm deine im Katalog bestellten Handlanger mit. Ach und diese Jacke lässt dich echt fett aussehend.“, warf Harmony dem Kerl entgegen, welcher gesprochen hatte, woraufhin Charlie am liebsten aufgeheuelt hätte. Er konnte vielleicht mit diesem und seinen beiden Freunden fertig werden, aber die anderen noch dazu... keine Chance. Mit einem fiesen Grinsen auf den ausgemergelten Zügen trat der junge Mann, welchen Harmony beleidigt hatte, aus dem Schatten hervor. Er war ziemlich groß aber schlank, hatte kurze blonde Haare und war gekleidet in eine weite schwarze Jacke und eine graue Baggy-Hose. Was jedoch viel interessanter war, war das Mal auf seiner Stirn, ein generischer Stern von Satan, aufgemalt mit Tinte... oder einem Filzer, nicht genau zu erkennen. „Macht den Jungen fertig und schnappt euch das Mädchen.“, befahl er dann mit einer Stimme die davon zeugte, dass er es gewohnt war Befehle ausgeführt zu sehen. In diesem Moment schaltete Charlies Kopf auf Kampfmodus um und er sprang in eine Defensive Haltung, Hände erhoben und die Beine leicht gespreizt für einen festen Stand. Bruce Lee und Jackie Chan konnten mit zwanzig Schlägern fertig werden, also warum sollte nicht auch er das können? Die Antwort war, er war weder Jackie Chan noch Bruce Lee. Und auch nicht Dolph Lundgren, Jean Claude van Damme oder Jet Li. Dann war der erste Schläger bereits bei ihm, getragen von dicken fleischigen Beinen mit einer Geschwindigkeit welche seine Größe Lügen strafte. Mit einer schnellen Bewegung des Oberkörpers wich Charlie dem Schlag aus, packte ihn am Ärmel und zog ihn mit aller Kraft weiter vor, so dass sein Angreifer das Gleichgewicht verlor, noch im selben Moment rammte er sein Knie in die Magengrube des großen Jungen. Nach Luft schnappend ging er zu Boden, doch zwei seiner Kumpane waren bereits bei ihm und versuchten den etwas kleineren Teenager, welcher ihn zu Boden gebracht hatte, zu packen. Der erste Griff wurde abgewehrt und zwei blitzschnelle Schläge gegen den Arm, besser gesagt dort befindliche Nervenbündel, ließen diesen taub werden. Doch so gut ausgebildet Charlie auch war, oder eher er sich erinnerte zu sein, konnte er nicht verhindern, dass der andere Angreifer ihn von hinten am Kragen packen konnte. Sofort trat er nach hinten aus, das Knie des Angreifers erwischend, ließ ihn damit aufschreien. Dennoch, das änderte nichts daran, dass er in der Unterzahl war und er auch noch jemanden beschützen musste, nämlich eine panisch schreiende Harmony. Man konnte viel über dieses Mädchen sagen, viele unfreundliche Sachen vor allem, aber zumindest war sie treu und lief nicht weg wie ein verängstigtes Schaf. Oder sie war gerade einfach nur zu panisch, um klar zu denken und das zu tun. Eine Öffnung in der Defensive sehend, sprang Charlie vor und schlug seine Hand mit krachender Gewalt seitlich gegen das Ohr des vor ihm stehenden, ihn kurzzeitig betäubend, wenn auch nur für eine Sekunde. Diese Sekunde ausnutzend sprang er hoch, rammte seinen Fuß von unten gegen das Kinn des Kerls und trat ihm einige Zähne dabei aus. Auf einmal schrie er auf, als ein furchtbarer Schmerz von seinem anderen Bein entlang in den Körper schoss. „CHARLIE!!“, schrie seine Begleitung panisch auf, als sie sah wie eine grob geschwungene Baseballkeule den jungen Mann von hinten am Bein traf und ihn zu Boden gehen ließ. Im nächsten Moment holte ein weiterer Schläger einen Elektroschocker hervor und stieß ihn nach vorne, auf den am Boden liegenden Charlie zu. Im letzten Moment konnte dieser sich zur Seite rollen und sprang wieder auf die Füße, trotz der Schmerzen welche sein Bein beinahe betäubten. Er war froh das nichts gebrochen war, das musste vorerst reichen. Er wich dem nächsten wild geschwungenen Schlag mit der Keule aus indem er sich darunter hindurch duckte, trat nach vorne aus und traf erneut ein Knie. Dann musste er schon wieder zur Seite ausweichen, als erneut der Elektroschocker gefährlich nahe kam. Mit einer Drehung brachte er sich neben den Attackierenden und schlug mit einem weiten Schlag gegen den Hals des Fleischberges, seine Drehung ausnutzend um noch etwas mehr Schwung zu bekommen. Gurgelnd ging der Kerl zu Boden. „So, wer will noch mal, wer hat noch nicht?“, fragte Charlie heraus fordernd, seine Kontrahenten mit einer wilden Mischung aus Wut, Disziplin und Kampfgeist anblickend. Er wusste, dass er eigentlich keine Chance hatte, aber vielleicht wussten sie es ja nicht. Und vielleicht konnte er sie verscheuchen, wenn er nur genug von ihnen zu Boden schmettern konnte. Mit einem kurzen Blick versicherte er sich, dass Harmony unverletzt war, lediglich furchtbar ängstlich und erschrocken, sie hatte sich verkrochen zwischen ihm und einem parkenden Auto. Dann fühlte er nur noch Schmerz und er hörte einen kurzen Aufschrei, welchen er als seinen eigenen erkannte, ehe er umfiel wie ein nasser Sack Kartoffeln. Er spürte nicht mehr wie er auf dem Boden aufkam, dann wurde es dunkel und er hörte nur noch entfernte Stimmen. Panisch schrie Harmony Kendall auf, als sie sah wie der gerade zu Boden gegangene Schläger den Elektroschocker griff und erneut zustieß, diesmal jedoch ungehindert. Die Spitze der betäubenden Waffe traf Charlie gegen den Unterschenkel und ließ ihn aufschreien, ehe er zu Boden ging. Im nächsten Moment spürte sie eine harte, starke Hand welche sich auf ihre Schulter legte und brutal zudrückte, ihr Schmerzen verursachend. „So, meine Schöne...“, sprach der schlanke Anführer der Gruppe mit einem bösartigen, verschlagenen Lächeln auf den Lippen. „Keine Angst, dir wird nicht viel geschehen. Nur ein Opfer im Namen von Gratzzt.“ - „Und er sagte Gratzzt?“, fragte ein aufgebrachter Rupert Giles, sich seine Jacke über werfend. Anstelle einer ausgesprochenen Antwort nickte Charlie nur, einen Eisbeutel gegen seinen Kopf drückend. Es war wieder einmal eine unterbrochene Nacht gewesen, als um halb zwölf Abends ein halb panischer Angel an seiner Tür geklingelt hatte, den schwer verletzten Charlie Welles tragend. Offensichtlich hatte eine Gruppe von Kultisten, oder was auch immer diese jungen Leute waren, die zwar äußerst eigensinnige und übermäßig arrogante aber zumindest unschuldige Miss Kendall gekidnappt mit der Absicht, sie zu opfern. „Könnte er vielleicht Graz'zt gesagt haben?“, mischte sich Angel ein, ebenfalls besorgt aussehend. „Könnte sein.“, gab der Teenager zu. „Ich war kurz davor ohnmächtig zu werden, also... vielleicht hab ich mich verhört.“ „Das ist beunruhigend, äußerst beunruhigend.“, murmelte Giles und begann seine Brille zu polieren, als es erneut an seiner Tür klopfte. Augenblicklich war Angel dort und machte auf, eine Gruppe von drei Jungen Frauen herein lassend, Buffy, Willow und Cordelia. „Okay, was ist passiert?“, fragte die blonde Jägerin sofort ganz professionell. „Eine Gruppe von Möchtegernkultisten haben unseren jungen Freund Charlie hier nieder gerungen und eine junge Frau entführt, wahrscheinlich um sie zu opfern.“, erklärte der Bibliothekar Schrägstrich Wächter seiner Schutzbefohlenen und ihren beiden Freundinnen. „Oh, großartig, jetzt geht das wieder los.“, murmelte Cordelia und rollte mit den Augen. „Kann eigentlich irgend ein weibliches Wesen in dieser Stadt etwas anderes außer entführt zu werden?“ „Na ja... Schuhe kaufen?“, versuchte Charlie die Stimmung aufzuheitern, schlug dabei aber grauenhaft fehl, als ihm lediglich einige böse Blicke zugeworfen wurden. Ihn ignorierend wand sich Buffy wieder an Angel und Giles. „Was wissen wir über die Angreifer? Wie viele, menschlich oder nicht menschlich, wie können wir sie finden?“ „Nun, also, nach allem was wir wissen handelt es sich um Menschen. Und, sie, ähm... sind mindestens zu acht.“, informierte ihr Wächter sie, dann fügte er hinzu: „Was die Angelegenheit betrifft sie zu finden, nun, das dürfte etwas schwieriger werden.“ „Und, was wissen wir über die... ähm, Gekidnappte?“, fragte Willow dann vorsichtig, woraufhin Angel beinahe schmerzhaft das Gesicht verzog, er hatte diese Frage befürchtet, ebenso wie die anderen beiden anwesenden Männer. Kurzzeitig war alles still, ehe Charlie antwortete: „Nun, bei ihr handelt es sich um die allseits beliebte Harmony.“ Sofort riss Cordelia die Augen auf. „Was?! Der blonde Bimbo hat es geschafft entführt und wahrscheinlich bald geopfert zu werden?!“ „Müssen wir sie wirklich retten?“, wollte Buffy trocken wissen und sah Giles hoffnungsvoll an. „Ich fürchte schon.“ -- Na, wer hätte Lust Harmony zu retten? Also, ich nicht^^ Nicht nur dass es zu gefährlich wäre, vor allem wäre sie wahrscheinlich auch absolut undankbar. Kapitel 10: Der Kult des Graz'zt -------------------------------- Tralala und Schabidu. -- Kapitel 10: Der Kult des Graz'zt Im Gegensatz zu dem was die meisten Schüler der Sunnydale High-School dachten, waren die sogenannten Cordettes nicht wirklich Freundinnen. Sie waren mehr eine Gruppe von Teenagerinnen mit reichen Eltern, welche sich zusammen geschlossen hatten um den Status-Quo zu erhalten, um sicher zu stellen, dass sie selber das obere Ende der Nahrungskette sind. Aber wie es meistens mit solchen Leuten ist, war dies der Garant dafür, dass sie definitiv keine echten Freunde werden konnten. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt sich gegenseitig misstrauisch zu beobachten und sicher zu stellen, dass sie selber besser gekleidet, mehr up-to-date und ein wenig beliebter waren als die anderen. Es gab keinen Raum für Freundschaft, jedenfalls nicht wirklich, schon gar nicht wenn zwei Persönlichkeiten welche von Natur darum kämpften ganz oben zu sein, und zwar wirklich GANZ oben, aufeinander stießen. Und genau solche zwei Persönlichkeiten waren Cordelia Chase und Harmoney Kendall, auch wenn die wenigsten es so gesehen hätten. Obwohl immer Cordelia die unangefochtene Anführerin in ihrer Clique gewesen ist, daher auch der Name 'Cordettes', heißt das nicht, dass die Blondine nicht auf einen Moment der Schwäche warten würde um selber die Führung zu übernehmen. Es war also absolut kein Wunder, dass die junge Miss Chase nicht wirklich Interesse daran hatte, ihre Rivalin aus den Klauen eines Kultes zu befreien, auch wenn sie es dennoch jederzeit wieder tun würde. So sehr die beiden Teenagerinnen sich auch nicht leiden konnte, so sehr verdiente es dennoch niemand von einem Kult Verrückter geopfert zu werden. Nicht einmal Harmony. „Warum bin ich eigentlich dabei und nicht Xander oder Andrew oder einer von den Frischlingen?“, fragte die Brünette, woraufhin Buffy seufzte. „Weil wir Xander nicht erreichen, Andrew gefährlicher ist als nützlich und Charlie eine Gehirnerschütterung hat.“, antwortete die Jägerin ohne sie anzusehen, stattdessen die Gasse weiter entlang schreitend. Es war die selbe Gasse, aus welcher die Angreifer von Charlie und Harmony gekommen waren und Angel sagte, er könne noch den Geruch von ihnen wahrnehmen. „Und Stefan? Er kann ganz gut mit einer Armbrust umgehen?“ „Nein.“, kam sofort die etwas schärfere Antwort, als erwartet. „Einfach nein.“ Cordelia zog eine Augenbraue hoch und sah zu Giles. „Haben die beiden ein Problem miteinander?“ Der Gefragte seufzte ebenfalls und ließ den Kopf etwas hängen. „Ja, das ist momentan der Fall. Es scheint ganz so, als wenn Buffy Mister Black nicht vertraut und sogar bereits so weit gegangen ist, ihn offen zu bedrohen.“ Die Brünette wirkte etwas überrascht. „Okay, ich mag den Freak jetzt auch nicht unbedingt, wer mag ihn schon, aber so schlimm ist er auch nicht.“ „Die Angelegenheit ist etwas delikater und nicht ganz so simpel, da privater Natur. Außerdem denke ich, sollte sie ein anderes mal besprochen werden und nicht während wir uns auf der Jagd nach einem vermeintlich gefährlichem Kult befinden.“ „Nach dem was Charlie gesagt hat sind es ein paar Teenager welche sich mit einem Filzstift den Satansstern auf die Stirn malen. Wie gefährlich können die sein?“, meinte sie etwas bissig. „Sehr.“, antwortete Angel, welcher etwas weiter vorne ging. „Wenn es stimmt was ich vermute, beten sie Graz'zt an, einen sehr alten und sehr mächtigen Dämonenfürsten. Opfert man ihm junge Frauen welche seinem Geschmack entsprechen, belohnt er seine Diener mit Kräften oder Untergebenen, jedenfalls der Legende nach.“ „Untergebene wie in Sklaven in Bikinis?“, wollte sie irritiert wissen. „Nein, Untergebene wie in Dämonenkriegern.“, kam es von dem Untoten zurück. „Korrekt.“, bestätigte Giles, seine Brille zurecht rückend. „Graz'zt soll den schwarzen Schriften Ahms nach eine große Stadt in der Abyss beherrschen, die Stadt Zelatar, ein Schmelztiegel der fleischlichen Gelüste, der Gier und so ziemlich jeder Sünde. Obwohl er für seine... nun, ähm, Libido bekannt ist, belohnt er gelegentlich Sterbliche welche ihm ihm genehme Opfer bringen mit Fußsoldaten aus seiner Armee.“ „Kein Problem.“, meinte die Jägerin ohne sich umzudrehen. „Wir gehen rein, retten Harmony, schlagen die Kultisten K.O. bevor die Dämonen auftauchen und alles ist gut.“ „Ich fürchte es wird nicht ganz so einfach werden.“, erinnerte Angel sie. „Zuerst müssen wir sie finden.“ - Es schien in Sunnydale absolut normal zu sein, wenn dort junge Frauen entführt werden um für eine Dämonenbeschwörung oder Anbetung dunkler Götter geopfert zu werden, tatsächlich geschah so etwas mindestens einmal im Monat, meistens öfter. Diese Zahl stieg besonders im Sommer an, wieso genau kann niemand so wirklich sagen, aber die Statistik log nicht. Harmony Kendall auf jeden Fall hatte die zweifelhafte Ehre, die erste junge Frau zu sein, welche in diesem Monat zu diesem Zweck gekidnappt worden ist, auch wenn sie es nicht wusste. Alles was sie wusste war, dass ihre Füße und Hände gefesselt waren, mit einem Stück Stoff geknebelt worden ist und von ihrem behelfsmäßigen Käfig aus zusah, wie zwei von den Schlägern mit Sprühdosen ein großes Pentagramm auf den Boden des Kellergewölbes malten. Sie hatte Angst, was absolut verständlich war, ihr Make-Up war verschmiert von den Tränen und ihre Haare waren ein totales Durcheinander. Ihre Kleidung war schmutzig, ihre Arme und ihre Beine taten weh, ihr Herz raste vor Panik und bereits mehrmals hatte sie Atemnot bekommen. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen zitterte sie am ganzen Leib, als auf einmal der vermeintliche Anführer der Gruppe, der schlanke Kerl, vor sie trat. „Keine Angst. Es wird kaum weh tun, das verspreche ich dir.“, meinte er bösartig grinsend, was ihm ein leicht psychopatisches Aussehen verlieh. Seine ausgemergelten, krankhaft schlanken Züge hellten sich auf mit bösartiger Freude, während er einen langen Dolch aus seinem Hemd zog. Sie wollte gar nicht wissen, wo er den aufbewahrt hatte. „Es wird sehr schnell gehen, nur kurz etwas pieksen, du wirst es kaum spüren.“ Damit strich er ihr durch die blonden Haare, roch daran wie ein wildes Tier und ein neues, krankes Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „Oh, du wirst dem Fürsten gefallen, ja, das wirst du...“ „Hey Boss, was sollen wir mit dem Lammblut machen?“, fragte auf einmal einer der Handlanger. Es war der selbe, welcher als erstes von Charlie zu Boden geschickt worden war, nun einen Eimer mit einer Flüssigkeit haltend, offensichtlich das Blut eines Lamms. Oder eher von mehreren Lämmern, da es zu viel war, um von einem einzelnen Tier zu sein. „Verteil es hier irgendwo du Holzkopf!“, fauchte der Anführer ihn an, offensichtlich verärgert über die Unterbrechung. „Warum?“ „Für die Atmosphäre!“ - Es war nicht wirklich schwer gewesen das Versteck des angeblichen Kultes zu finden, die Spuren waren sehr leicht zu lesen gewesen für jemanden, der so etwas schon mehr als einmal gemacht hatte, wie zum Beispiel Angel. Offensichtlich hatten die Kerle sich den Weg geradezu frei geräumt, einen Highway gebahnt durch Müll, Unrat und anderen Hindernissen, was für jemanden mit so viel Erfahrung wie Angel sehr leicht zu folgen war. Die vier standen vor dem Hintereingang eines alten, längst verlassenen Gebäudes welches früher einmal wohl eine kleine Theaterschule gewesen war. Die Fenster waren vernagelt, die Tür eingerissen, das Schild über dem Eingang nur noch halb vorhanden. „Hier ist es, da drin sind sie.“, sagte Angel und suchte die Umgebung bereits nach irgendwelchen Wachen ab, fand aber keine. „Bist du dir sicher? Ich meine, sie könnten auch in jedem anderen Gebäude hier ein, oder?“, fragte Cordelia, woraufhin Angel bloß mit einer Hand auf ein Graffiti deutete, welches an der Wand der ehemaligen Schule angebracht war. Dort stand in großen, giftgrünen Buchstaben: 'Tempel von Gratzzt dem Fürsten von Zelatar' Buffy wusste nicht ob sie lachen sollte aufgrund dieser Dummheit, oder weinen aufgrund des absoluten Zerfalls jeglichen Stils. „Huh... was ist nur aus den guten alten Zeiten geworden, als Kulte noch böse waren und nicht lächerlich?“ „Die endeten mit der Auflösung von Take That.“, kommentierte ihr Wächter trocken und überprüfte gleichzeitig seine Armbrust nach ihrer Funktionstüchtigkeit. „Okay, bringen wir es hinter uns.“, seufzte Buffy, wurde jedoch von Angel zurück gehalten, indem dieser eine Hand auf ihre Schulter legte. „Was?“ „Warte kurz. Jemand sollte vielleicht erst einmal die Lage überprüfen.“, schlug er vor. „Ach und wer? Du, Dead-Boy?“, fragte Cordelia auf einmal etwas bissig und übernahm damit den gefürchteten Spitznamen für Angel von Xander. Augenblicklich richteten alle Blicke auf sie. „Was? Was starrt ihr mich so an?“ Eine halbe Minute später schlich sie mit einer ungewöhnlichen, geradezu übermenschlichen Eleganz die Treppe zum Keller der alten Theaterschule hinab, nachdem sie im Erdgeschoss nichts gesehen hatte. Außerdem waren dunkle Zeremonien und Rituale immer im Keller, die Tradition verlangte es. Mit katzengleicher Geschmeidigkeit und Stille schob sie sich weiter nach unten, dabei jede Lichtquelle vermeidend, professionell wie eine alte Einbrecherin. Sie würde es niemals zugeben, aber dies zu tun, still und heimlich in ein Gebäude einzudringen und sich in Lebensgefahr zu begeben, machte ihr wirklich Spaß. Aber warum musste es ausgerechnet Harmony sein, welche sie retten musste? Hätte es nicht irgend jemand anderes sein können, der gekidnappt worden ist? Und heißt es in diesem Fall eigentlich Kidnapping, wo das Opfer eigentlich gar kein Kid, also Kind, mehr ist? Vielleicht wäre der Ausdruck Bitchnapping angebrachter, ein Gedanke mit dem sich die Cheerleader anfreunden konnte. Sie erreichte das Ende der Treppe und spähte durch die sich dort befindliche Tür, welche leicht geöffnet war und somit einen Blick erlaubte. An den Wänden und auf alten Kisten brannten schwarze Kerzen, es mussten hunderte sein, der Boden und die Teile der Wände waren bedeckt mit Blut und auf einem Podest befand sich ein großer Schild mit einer aufgemalten, sechsfingrigen Hand. Doch sie achtete weniger auf diese Dinge, sondern mehr auf die Geschehnisse vor ihr. Gekleidet in schwarze Roben mit weiten Kapuzen über ihrer normalen Kleidung, standen fünf der Kultisten um ein auf den Boden gesprühtes Pentagramm herum, jeder an einer der Spitzen, näher an der Wand zwei weitere, einer schwenkte eine Rauchfackel der andere hielt ein dreckiges Stück Pergament. In dem Symbol selber lag Harmony, ihre Hand- und Fußgelenke zusammen gebunden, ihr Mund mit einem Knebel blockiert. Und über ihr ein weiterer ihrer Peiniger, dieser jedoch mit zurück geschlagener Kapuze, den Blick freigebend auf ein mit Blut bespritztes Gesicht eines jungen Mannes, wahrscheinlich nicht einmal zwanzig Jahre alt. „Lord Gratzzt, Meister von Zelatar, Fürst der endlosen Schluchten des Abyss, erhöre mich!!“, rief er und streckte die Arme in den Himmel, den Kopf in den Nacken legend. Alleine bei dem Gedanken daran einen Dämonen anzubeten stellten sich Cordelia bereits die Nackenhaare auf, doch ihm auch noch Opfer darzubringen, menschliche noch dazu, lag absolut außerhalb ihres Verständnisses. //Besser ich hole die Kavallerie.// Im nächsten Moment riss der möchtegern Kultist einen langen, gezackten Dolch aus seiner Robe und griff diesen mit beiden Händen. „Nimm dieses Opfer an und gewähre mir die Macht meine Feinde zu vernichten, meine Ziele zu erlangen und meine Rache an denen zu nehmen, welche mir Unrecht getan haben! Ariam ogriov o aip o snemelc o ednietso muilisxe coh tsop sibon iut sirtnev mutcurf mutcidedeb musej te!“ //Okay, keine Zeit dafür.//, schoss es der Brünetten durch den Kopf, als sie sah wie der Verrückte bereits mit beiden Armen ausholte, bereit den Dolch in den Leib der panisch in den Knebel schreienden Harmony zu stoßen. Von einem seltenen Anfall von Heldenmut gepackt sprang Cordelia hervor, riss mit einem Ruck die Peitsche von ihrer Hüfte und rief laut: „LEUTE, SCHNELL!! ICH BRAUCH HIER HILFE!!!“ Überrascht drehten sich die Kapuzenträger zu ihr und der Dolchschwinger zögerte einen Moment, was ausreichend war für sie. Mit einer aus falschen Erinnerungen geborenen Fähigkeit schwang sie die Waffe ihrer Wahl, für welche sie Xander sicherlich sehr amüsiert angesehen hätte, und erwischte die Handgelenke des jungen Mannes welcher den Dolch hielt. Mit einem kräftigen Ruck verlor er das Gleichgewicht und stolperte zurück. „Ergreift die Schlampe! Und dann opfern wir auch sie im Namen von Gratzzt!!“, kreischte er aufgebrachte Priester und gestikulierte wild in Richtung der Brünetten. „Oh, verdammt.“, meinte diese, als sie die beiden Muskelprotze auf sich zustürmen sah. Hastig sprang sie zurück, wich dem ersten Schlag aus, rollte sich dann zur Seite ab und huschte an dem anderen Kerl welcher sie angreifen wollte vorbei. Mitten unter den überraschten Kuttenträgern wieder nach oben kommend trat sie einmal aus, einen von ihnen zwischen den Beinen treffend. Mit einem eleganten Sprung nach hinten entging sie einer geschwungenen Baseballkeule, landete halb auf dem Rücken, katapultierte sich aber mit den Armen und der Energie ihres Körpers wieder nach oben und schwang ihre Peitsche erneut, einen der Angreifer im Gesicht treffend, woraufhin dieser vor Schmerz aufbrüllte. „Schnappt euch das Miststück!!“ Nun wandten alle Anwesenden ihre Aufmerksamkeit Cordelia zu und sie machte zwei Schritte nach hinten, aus Sicherheitsgründen. „Jungs, ich warne euch, wenn ihr mir auch nur ein Haar krümmt, wird die Jägerin euch so übel zurichten, dass nicht mal mehr eure Mütter euch wieder erkennen würden.“ Die Angesprochenen sahen sie fragend an. „Wer?“ „Ich.“ Im Eingang stand Buffy, bewaffnet mit einem Kurzschwert und einer Keule, einen ernsten Gesichtsausdruck tragend, hinter ihr Giles und Angel. „Schneidet Harmony los und ich werde euch nicht zu sehr weh tun.“ Für einen Moment wurde sie nur stumm angestarrt, dann lachten alle Mitglieder des Kultes schallend auf in Angesicht eines Mädchens, welche leicht einen Kopf kürzer war als sie und ungefähr so gefährlich aussah wie ein zahmes Eichhörnchen. Sie lachten nicht mehr, als das vermeintlich harmlose Mädchen einen von ihnen mit einem Flying-Kick ausknockte. „Also, schneidet sie los und ich breche euch nur einige Knochen, nicht alle.“ Es ist erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit Menschen arbeiten können, wenn sie nur richtig motiviert werden, so auch in diesem Fall. Innerhalb von zwei Sekunden war das blonde, schockierte Beinahe-Opfer von den Fesseln und dem Knebel befreit und wurde von Giles und Cordelia aus dem Raum geführt. Dann wand sich Buffy gefährlich süß lächelnd den schwarz gekleideten jungen Männern zu. „Sooo... wer will zuerst?“ „Hey, du sagtest du lässt uns in Ruhe!“, rief der, welcher ihr am nächsten Stand, wofür sie ihm mit einem Schlag die Nase brach. „Nein, ich sagte ich breche euch nur ein paar Knochen.“, sagte sie, immer noch verstörend liebreizend lächelnd. „Also... Wer von euch will zuerst?“ - Zehn Minuten später sah der einzige bekannte Vampir mit Seele seine Freundin an, während sie die Gasse entlang schritten und die zum Tempel umfunktionierte Theaterschule hinter sich ließen. „War es nötig gewesen, so brutal zu sein?“ „Nein.“, gab sie zu und zuckte mit den Schultern. „Aber sie verdienten es.“ „Ich habe Vampire gesehen, welche du sanfter behandelt hast.“, murmelte er, sichtlich besorgt. Er war allerdings nicht um die jungen Männer besorgt, welche sie zurück ließen, sondern um das Seelenheil der Jägerin. „Vampire haben keine Wahl.“, meinte Buffy leise ohne ihn anzusehen. „Vampire und Dämonen sind so, sie werden so erschaffen. Böse, kalt und gefährlich. Nichts gegen dich.“ „Keine Angst, hab ich nicht so verstanden.“, versicherte er ihr sofort gelassen. Er wusste, dass sie Recht hatte und ihn nicht gemeint hatte, ihn als Sonderfall ansah, als die Ausnahme von der Regel. „Gut.“, sagte sie und lächelte etwas, ehe ihr Gesicht wieder ernst wurde. „Aber diese Jungs... diese dummen Kinder haben die Wahl. Noch können sie umkehren, noch haben sie die Wahl doch wenn sie diesen Weg weiter gehen, haben sie sie nicht mehr. Sie sind wie Schafe welche sich entschieden haben Wölfe zu werden.“ „Schafe die Wölfe werden?“ „Ja. Oder Hamster die auf einmal die Meerschweinchen angreifen. Eigentlich sind sie freundlich, nett, friedlich, Menschen eben. Aber sie entscheiden sich dazu es nicht mehr zu sein, selber zu den Bösen zu werden.“, erklärte sie ihm. „Ein Dämon kann sich nicht aussuchen Böse zu sein, er ist es einfach. Menschen können es.“ Schweigend beobachtete ihr untoter Lover sie für einen Moment, dann blickte er wieder nach vorne. „Ja... ich weiß was du meinst. Trotzdem hättest du dem Hässlichen nicht beide Arme auskugeln müssen.“ „Ich habe ihm doch nur einen ausgekugelt.“, wand sie ein. „Nein, dem anderen Hässlichen. Dem du auch die Nase gebrochen hast.“ „Oh, ach so. Ja, stimmt, ich habe es wohl ein wenig übertrieben.“, meinte sie schulterzuckend und im Plauderton, was nicht so klang als wenn es ihr Leid tat. Was auch nicht der Fall war. Ungesehen von ihnen tat sich etwas in dem Haus, in welchem sie nur einige Minuten zuvor noch eine Gruppe von fehlgeleiteten Jugendlichen einen Denkzettel verpasst hatten. Die acht Mitglieder des Kultes lagen in verschiedenen Stadien des körperlichen Leids und Ohnmacht auf dem Boden, lediglich ihr Anführer war noch bei Bewusstsein, konnte jedoch aufgrund zwei gebrochener Rippen, einer ganzen Reihe von bösen Prellungen, einem ausgekugelten Fuß und einer mittelschweren Gehirnerschütterung nicht aufstehen. Er sah allerdings die große, imposante Gestalt vor sich. Gekleidet in nichts außer einer Aura aus Arroganz und Überlegenheit, stolz seinen makellosen, ebenholzfarbenen Körper zur Schau stellend und mit vier unheilig leuchtenden Augen ausgestattet, kniete sich die Gestalt vor ihm hin. „Kyle, Kyle, Kyle...“, murmelte die Gestalt mit einem missfallenden Tonfall. „Es ist schmeichelhaft, wirklich, dass du deinen Hund damals geopfert hast um meine Aufmerksamkeit zu erregen, ehrlich. Und auch dein Versuch einen Kult in meinem Namen zu errichten, wenn auch klein und noch schwach aber von deinem Glauben und deiner Zielstrebigkeit geleitet, ist wirklich ein toller Aufwand, das muss ich zugeben.“ Kyle, so der Name des jungen Mannes, welcher versucht hatte Harmony zu opfern, starrte ihn ehrfürchtig an und seine Augen füllten sich mit einer Mischung aus Unglauben und Stolz. „Lord Gratzzt... welch...“ Weiter kam er nicht, denn eine sechsfingrige, starke Hand packte ihn an der Kehle und drückte zu. „Schweig, Wurm, ich hab dir nicht erlaubt zu reden.“, zischte der Dämonenfürst, nichts geringeres war der Schwarzhäutige, und grinste dann bösartig, Reihen von schwarzen, blendend weißen Zähnen entblößend. „Du solltest lernen richtig zu lesen, wenn du schon versuchst alte Babylonische Texte zu entziffern.“ Mit seiner anderen Hand griff er dann zu Boden und zog einen Wurm hervor, welcher zuvor nicht zu sehen gewesen war. „Weißt du was das ist?“ Unfähig zu sprechen nickte Kyle nur, während sein Gesicht anfing bereits leicht anzulaufen vor Blutarmut. „Gut, dann kann ich mir ja diese Rede sparen, welche in euren Medien so gerne von den Bösewichtern verwendet wird. Aber ich muss zugeben, das hat Stil, muss ich euch Menschen lassen, ihr könnt sehr interessante Fiktionen erschaffen.“, plauderte der Dämonenfürst im Plauderton und hielt dann den dicken, schleimigen und mitternachtsschwarzen Wurm über das Gesicht seines Kultisten. Bösartig kichernd beugte er sich dann nach vorne und flüsterte leise: „Mein Name, ist Graz'zt. Merk es dir, unwürdiger, dreckiger Auswurf einer schleimverkrusteten Vagina.“ Mit diesen Worten stopfte er den Wurm in den Mund von Kyle, ihn zwingend das schleimige Wesen zu schlucken. - Rupert Giles war definitiv kein Freund von Teenagern, schon gar nicht von der speziellen Gattung, welcher Harmony Kendall angehörte. Sie waren laut, ungebildet, ignorant, arrogant und von einer ganzen Reihe von Todsünden mehr besessen, inklusive Gier und Hochmut. Und manchmal auch Wollust. Meistens ging er diesen Menschen meilenweit aus dem Weg, die einzige Ausnahme stellte Miss Chase da, welche trotz ihrer manchmal sehr bösartigen Persönlichkeit eine Berreicherung der Gruppe um seine Schutzbefohlene darstellte. In diesem Tag jedoch, verspürte er ein anderes Gefühl für diesen speziellen Menschen, als nur Verachtung und Mitleid, nämlich Mitgefühl. Um ein Haar wäre sie von einigen jungen, irrgeführten Männern aus niederträchtigen und heimtückischen Gründen geopfert worden, ihre Seele übergeben an einen der grausamsten und bösartigsten Dämonen der bekannten Höllendimensionen. Entsprechend war ihr geistiger Zustand, sprich: Sie war fix und fertig, total panisch, erschöpft und mit den Nerven am Ende. Sie schniefte, heulte und stammelte halb ausgesprochene Wörter, während sie die Decke um sich herum enger zog, die Tasse mit heißer Schokolade in ihren Händen krampfhaft festhaltend. Nachdem er sie gemeinsam mit Cordelia aus dem Keller geführt hatte, war sie bereits weinend zusammen gebrochen und musste von den beiden fast getragen werden. Da Miss Chase Haus außerhalb der Stadt lag und das von Miss Kendalls Eltern ebenfalls etwas zu weit weg, hatte Giles sich dazu entschieden sie erst einmal, und Gott weiß so ein Opfer sicherlich zu schätzen, in seinem eigenen Domizil unter zu bringen. Versorgt mit einer warmen Decke und einer heißen Schokolade saß sie nun seinem Sofa und versuchte sich krampfhaft wieder unter Kontrolle zu kriegen, schaffte es jedoch nicht. „Wie geht es ihr?“, fragte der Engländer leise seinen anderen Gast, den immer noch etwas lädierten Charlie, welcher neben ihn trat, eine Tasse Oolong-Tee in der Hand, ihm eine Tasse Earl Grey reichend. Die beiden standen in Giles Küche und sahen von dort aus zu Harmony herüber, welche sie jedoch scheinbar nicht beachtete. „Sie versucht ihre Würde zu bewahren und sich irgendwie zu erklären, was ihr geschehen ist, doch so ganz verstehen kann sie es noch nicht.“ Für einen Moment sah der Bibliothekar den Schüler fragend an, ehe er einen Schluck von seinem Tee nahm. „Denkst du sie kommt wieder auf die Beine?“ „Ja, denke ich schon. Wenn sie morgen und übermorgen zu Hause bleibt, etwas Zeit kriegt das zu verarbeiten und jemand ihr hilft... dann wird sie Ende der Woche wieder fit sein und Schuhe kaufen gehen können.“, murmelte der Schwarzhaarige mit einem Anflug von Humor, selber etwas Tee trinkend. „Es ist lediglich fraglich, ob sie mit den Tatsachen des Übernatürlichen zurecht kommen kann.“, gab Giles leise zu bedenken. „Das werden wir sehen.“, antwortete Charlie darauf hin. „Entweder sie verdrängt es wie alle normalen Menschen in dieser verfluchten Stadt, was ich für sie hoffe, oder sie setzt ausnahmsweise mal ihre Verstand ein und zählt eins und eins zusammen.“ - Der Junge welchen viele als Kyle gekannt hatten war tot. Weg war der Teenager, welcher von Footballspielern verprügelt worden ist, welcher von Cheerleadern ausgelacht worden ist, während seiner High-School-Zeit eigentlich fast immer das unfreiwillige Opfer von üblen Scherzen gewesen war. Dieser Junge war tot. Das Wesen welches sich vom Boden erhob, war ein neuer Kyle. Seine Züge wirkten gesünder und etwas gefüllter, seine Figur sportlicher und attraktiver, seine Haare voller und dunkler. Was jedoch wesentlich auffälliger war, waren seine Augen, welche kurzzeitig rot aufglühten, ehe sie wieder ihre normale, gewöhnliche graue Farbe annahmen. „Ahhh... das Reich der Sterblichen, ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo jeder Dämon sein eigen Glück machen kann.“, murmelte er mit einer neu gefundenen Sicherheit in der Stimme. „Danke Lord Graz'zt für diese Chance mich zu beweisen. Hehehehehe...“ - Am folgenden Tag, es war ein Diensttag, hatten die wenigsten Mitglieder der Scoobie-Gang einen guten Tag. Durch ihre anderen Aktivitäten waren sie größtenteils nicht in der Lage gewesen ihre Hausaufgaben zu machen und entsprechend standen sie auf der Abschussliste der Lehrer, noch mehr als sowieso schon. Hinzu kam noch der Umstand, dass durch das Fehlen der 'erkälteten' Harmony die Cordettes auf einmal noch giftiger wurden und Willow kaum eine ruhige Minute gönnten. Der Tag wandt sich lediglich für Xander ein wenig zum besseren, als er nach seiner Geometrie-Stunde den Klassenraum verließ und sah, wie Larry und ein anderer der Footballspieler, wenn er sich richtig erinnerte hieß er Gary, einen anderen Mitschüler in einen der Spinde drückten. „Lasst den Scheiß sein Leute.“, knurrte er und trat hinter die beiden, jeweils eine Hand auf deren Schultern legen. „Sonst was, Harris?“, fragte Larry herausfordernd und schlug seine Hand weg. „Lässt du dich vielleicht wieder von Summers retten?“ Gary grinste dämlich und kicherte, auf diesen Kommentar. Gewöhnlicherweise hätten Xander so etwas mit einem Spruch seinerseits abgetan und die Sache ruhen lassen, doch drei Gründe hielten ihn davon ab. Erstens der Umstand, dass sein Stolz verletzt worden ist. Zweitens, dass der Junge welcher als Opfer her halten musste, das definitiv nicht verdient hatte. Und drittens, konnte er Larry einfach nicht leiden. „Sonst schieb ich deinen Kopf...“ Damit deutete er auf Larry, dann auf Gary. „...in seinen Arsch.“ Die beiden lachten auf, offensichtlich nicht beeindruckt. „Das will ich sehen.“ „Wirst du auch, wenn du nicht innerhalb der nächsten zwei Sekunden deinen Lover hier nimmst und zusiehst, dass du verschwindest.“ Es war ein drohender, ernster Ton welchen er verwendete, dafür gedacht Leuten absolut klar zu machen, dass er es ernst meinte. Und das tat er auch. Es sprach Bände für das Selbstwertgefühl der beiden Sportler, dass sie diese Warnung ignorierten und Xander angriffen. Während Larry ihn am Kragen packte, schlug Gary zu und traf ihn in der Seite. „Danke.“, war alles was Xander daraufhin sagte, er zuckte nicht einmal. Im nächsten Moment schoss sein Ellenbogen vor, traf Gary auf die Nase und ließ ihn aufjaulend zu Boden gehen, bevor er mit einem mächtigen aufwärts geführten Haken Larry gegen das Kinn traf und zurück taumeln ließ. „Agh... fuck...“, fluchte der Getroffene und spuckte einen Zahn aus, sich nun selber gegen die Spinde drückend, als könnte er so Xander entkommen. „Also Larry, damit das klar ist.“, knurrte dieser und machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. „Wenn ich noch einmal sehe wie du einen Mitschüler misshandelst um dein eigenes wertloses Ego aufzubauen, wird dir mehr fehlen als nur ein Schneidezahn, kapiert?“ Unfähig etwas zu sagen nickte der blonde Teenager nur wie betäubt, sich mit einer Hand das schmerzende Kinn haltend. „HARRIS!!! WAS IST HIER LOS?!!“ Der Angeschriene rollte mit den Augen, als er die Stimme von Direktor Snyder, dem miesen kleinen Troll, hörte und drehte sich zu dem laufenden Meter um. „Direktor Snyder, was kann ich für sie tun?“, fragte er mit dem süßesten Lächeln, welches er aufbringen konnte, was zwar nicht wirklich süß war aber zumindest ein wenig. Und es ist der Gedanke der zählt, zumindest an Weihnachten und es war fast Weihnachten, also... - Mit offenem Mund starrte Buffy ihren Wächter an, ihren eigenen Ohren nicht trauend. „Sie sind... was?!“ „Tot.“, bestätigte Giles ihr, selber ein wenig betroffen, obwohl er seine Maske der englischen Kühle aufrecht erhalten konnte. „Die Polizei fand die Leichen der sieben vermeintlichen 'Gang-Mitglieder' heute Morgen.“ Mit offenem Mund fiel die Jägerin nach hinten und direkt in einen Stuhl vor dem sie stand. „Ich hab...“ „Nein, hast du nicht.“, sagte Giles sofort hastig und hob beruhigend eine Hand, jedenfalls sollte es beruhigend sein, war es aber nicht. „Die Verletzungen, welche zum Tod geführt haben, waren anderer Natur als jene, welche du bei ihnen verursacht hast, jedenfalls gehe ich davon aus.“ „Und was HAT sie getötet?“ „Ihnen wurden, laut Polizeibericht, schwere Verletzungen im Brustbereich zugefügt und... oh...“ Giles stockte, den ausgedruckten Polizeibericht in seiner Hand, ehe er seine Brille von der Nase nahm und sich leicht den Nasenrücken massierte. „Es scheint so, als wenn ihnen das Herz heraus gerissen worden ist.“ „Hört sich Dämonisch für mich an.“, meinte Buffy von ihrem Sitzplatz aus, nachdenklich nickend. „Okay. Ich schau mir den Tatort an und du schaust in den Büchern nach, einverstanden? Gut.“ -- Im nächsten Kapitel dann wieder Action, schwarzer Humor und Auswürfe meines kranken Gehirns. Kapitel 11: Ansitif ------------------- Okay, der Dämonenlord Graz'zt ist aus dem Rollenspiel DnD geklaut, oder eher inspiriert, so wie ich es meistens mache. Und schon mal als Warnung, ich habe nichts gegen Franzosen. Und ich bin auch kein Rassist, ich würde den Ausdruck 'Nigger' niemals selber verwenden. Leider kann ich kein Wort Latein und habe keine Lust, diese Sprache zu verunstalten indem ich eine schlechte Übersetzungssoftware aus dem Internet verwende, weswegen ich hier nichts in Latein schreiben werde. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ Und ganz neu... #Latein# -- Kapitel 11: Ansitif Das was Buffy sah, als sie am Tatort des Mehrfachmordes ankam, gefiel ihr absolut nicht. Es waren weniger die fehlenden Leichen, abtransportiert von der Polizei, und das viele Blut überall, auch nicht die obzönen und okkulten Symbole überall, sondern viel mehr der andere Anwesende. „Was machst du hier?“, fragte sie mit einer eisigen Stimme, etwas das so ziemlichem jedem intelligenten Dämon den kalten Schweiß auf die Stirn getrieben hätte. Nicht, dass Stefan nicht intelligent wäre, aber er war kein Dämon. Und auch kein Vampir. Er drehte sich nicht einmal herum um sie anzusehen sondern kniete weiter auf dem Boden und sah sich etwas an, das sie von ihrem Standpunkt aus nicht erkennen konnte. „Hallo Buffy, nett zu sehen dich.“, murmelte er trocken. Es war nicht einmal sarkastisch, womit sie hätte leben können, bloß tonlos. Sie konnte mit dieser Tonlage nichts anfangen, sie nicht einordnen, was sie immer unschön fand. Dieser Kerl irritierte sie einfach. „Ja, auch schön dich zu sehen. Also, nochmal: Was machst du hier?“ „Den Tatort inspizieren.“, antwortete er dann und schenkte ihr einen kurzen Blick, ehe er sich wieder seiner Entdeckung auf dem Boden konzentrierte. „Du auch, nehm ich an?“ „Der Kandidat hat Hundert Punkte.“, murmelte sie, weiter in den Raum tretend und die Arme verschränkend. „Woher weißt du hiervon?“ „Ich bin Freunde mit Charlie, du weißt? Auf dem Weg zu Schule ich hab zufällig gesehen Polizei hier. Und ich kann in Computer hacken fast so gut wie Willow.“, meinte er gelassen, sie nun doch ansehend. Er sah besorgt aus, etwas dass sie wiederum unruhig machte. Wenn er besorgt war... nun sie schätzte, es musste schon einiges geschehen um diesen Eisklotz besorgt werden zu lassen. „Geh heim. Hab ein netten Tag. Lass mich tun das hier.“ Ihre beiden Augenbrauen schossen nach oben, ehe sie einen leicht wütenden Gesichtsausdruck aufsetzte. „Hey, als ich letztes mal nachgeschaut habe, war ich noch die Jägerin und nicht du.“ „Und das ist gut, ich würde aussehen wirklich doof in dein Top.“, erwiderte er gelassen. „Ja, aber lenk nicht vom Thema ab.“, gab sie zurück, sich vor ihm aufbauend... was nicht sehr beeindruckend war, denn obwohl auch Stefan eher kurz geraten war, war Buffy noch kleiner. „Ich bin die Jägerin, du nur der Freak mit einem Sensor für Magie und den hast du sogar nur, weil du an Halloween ein Kostüm getragen hast, es sind nicht mal wirklich deine Superkräfte.“ „Sie sind real wie deine Kräfte.“, meinte er daraufhin, selber nun auch die Arme verschränkend. „Aber du bist richtig: Du bist die Jägerin, nicht ich. Doch ich kann finden ihn.“ „Wen?“ „Kyle Ranger, den Mörder.“, antwortete er mit einem arroganten Lächeln. „Und wer ist das und wie kommst du darauf, dass er der Mörder ist?“, wollte sie sofort wissen, offenes Misstrauen in ihrer Stimme mitsprechend. So wirklich glauben tat sie ihm nicht, doch sie gab ihm zumindest die Chance weiter zu reden. Anstelle zu antworten hielt er ihr nur ein Blatt Papier unter die Nase, welches er aus der Innentasche seiner Lederjacke gezogen hatte. „Bericht von Polizei. Sieben Tote, Herz fehlt. Aber der Kult hatte acht Mitglieder. Der Anführer war nicht unter den Toten.“ Nun horchte sie auf. Es lag tatsächlich nahe, dass das fehlende Kultmitglied der Mörder war. Allerdings gab es einige Dinge, welche nicht zusammen passten. „Wenn das stimmt was du sagst, wie erklärst du dir dann, dass er ihnen die Herzen heraus gerissen hat? Er war nur ein Mensch, ein Verrückter zwar mit furchtbarem Geschmack was Inneneinrichtung angeht, aber dennoch nur ein Mensch.“ Er zuckte mit den Schultern. „Besessenheit, Magie, beschworener Dämon, weiß nicht. Aber...“ Damit drehte er sich um und deutete auf ein Loch in der Rückwand, ungefähr auf Kniehöhe, davor eine zur Seite geschobene Kiste. „... er wusste, dass dort Geheimversteck war.“ „Für was? Und vielleicht hatte er hier bloß gesucht und es gefunden.“ „Weiß nicht für was.“, gab er zu, ließ sich jedoch in seiner Beweisführung nicht beirren. „Aber der ganze Raum, alle Wände, ist voll mit etwas. Aber nur da, hat er gesucht. Also, hatte er nicht gesucht, er hatte es gewusst.“ „Okay, klingt einleuchtend.“, meinte sie nach einigen Sekunden. Er hatte einen Punkt, das musste sie ihm lassen, bisher klang er ganz überzeugend. Jedenfalls seine Argumente, er selber war immer noch so vertrauenswürdig wie ein wütender Fryarl Dämon in ihren Augen. „Aber das erklärt immer noch nicht wie du darauf kommst, dass er Kyle Ranger heißt.“ „Die Namen von den Toten sind bekannt seit heute Mittag. Alle waren auf High-School in Sunnydale und Abschluss 1995. Kyle Ranger auch.“ Damit zog er ein weiteres Stück Papier aus seiner Tasche, diesmal ein Bild welches auf DinA-4 vergrößert worden ist. Es war der junge Mann, welcher den Kult angeführt hatte, nur etwas jünger, vielleicht zwei oder drei Jahre, noch etwas gesünder aussehend. „Charlie gesagt, das ist er.“ Buffys Gesichtszüge verhärteten sich, ehe sie nickte. „Ja, das ist er. Okay, ich gebe zu du hast ganz gute Arbeit geleistet bisher, aber ab jetzt übernehme ich. Wenn es wirklich ein Dämon ist, wovon ich ausgehe, dann ist das eindeutig außerhalb deiner Liga.“ „Fick dick, nein.“, meinte er sofort, wieder die Arme verschränkend. „Meine Spur. Such dir eigene.“ „Stefan, zwing mich nicht dir den Arm zu brechen.“, drohte sie, die Augen etwas verengend. „Unser Mörder ist ein Dämon, also ist das ab sofort meine Angelegenheit. Ich bin die Jägerin, du nicht.“ „Vorschlag.“, meinte er dann auf einmal, seine Haltung sich etwas entspannend. Er sah anscheinend ein, dass er mit seiner Haltung nicht weiter kam und versuchte einen anderen Ansatz. „Wir suchen gemeinsam für Dämon. Wenn es kommt zu Kampf, dann ich mich halte raus. Deal?“ Sie sah seine ausgestreckte Hand an als hätte er eine ansteckende Krankheit, bevor sie einschlug. „Okay, Deal. Aber du stehst mir nicht im Weg rum während der Kämpfe, sonst garantiere ich für nichts.“ „Steh du nicht im Weg rum wenn ich Spuren verfolge.“, meinte er zurück, ebenso giftig wie auch sie. „Bei dem Weg, du bist stehend auf eine Spur.“ „Was?“ Wie von der Tarantel gestochen sprang sie zurück und sah auf den Punkt, auf welchem sie Sekunden zuvor noch gestanden hatte, jedoch nichts sehend, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Dann jedoch sah sie drei parallel verlaufende Kratzer im Boden, kaum zu bemerken auf dem mit Blut verschmierten Beton, doch ihre überlegenen Sinne ermöglichten ihr, sie zu entdecken. Vorsichtig beugte sie sich herunter und betrachtete diese angebliche Spur, oder eher Hinweis, und fuhr mit ihrem rechten Zeigefinger die Kratzer entlang, ehe sie Stefan ansah. „Sieht aus wie Krallenspuren.“ „Und genau unter einer Leiche.“, fügte der Brillenträger hinzu, ehe er sich korrigierte. „Also, da wo eine Leiche gelegen hatte.“ „Also hatte unser Dämon wohl Krallen... aber die haben die meisten Dämonen, ist also kein echter Hinweis.“ „Ja, aber nur wenige haben Metall-Krallen.“, sagte Stefan und beugte sich ebenfalls herunter, eine Pinzette heraus holend aus seiner Innentasche. „Hast du auch irgend etwas nicht dabei?“, fragte sie leicht amüsiert. „Tampons.“ Seinem Ton war nicht zu entnehmen, ob es ein Scherz war oder sein Ernst, wie meistens bei ihm. Gleichzeitig zog er mit seiner Pinzette einen winzigen Splitter aus einem der Kratzspuren, einen Metallsplitter um genau zu sein. „Metall.“ „Na, vielleicht machst du dich ja doch noch nützlich.“, kam es von ihr. „Ich werde nehmen das als Kompliment.“, murmelte er mit Augen rollend daraufhin. „Lass uns nachsehen in Kyles Wohnung.“ „Und woher weißt du wo er wohnt?“, fragte sie leicht irritiert. „Weiß ich nicht.“, meinte er daraufhin schulterzuckend und zog sein Handy heraus. „Aber die Auskunft weiß es.“ - Es gab viele Arten von Dämonen, die meisten gefährlich. Aber einige waren friedfertig, hatten lediglich ein Interesse daran in Ruhe gelassen zu werden und bevorzugten ein kühles Bier über menschlichem Blut und ein fettes T-Bone-Steak über menschlichem Hirn. Der Kerl, welcher das Magie-Geschäft 'Uncle Bob's Magic Cabinet' betrat, gehörte nicht zu dieser seltenen Sorte von Dämonen, auch wenn er zugegebenermaßen wenig Interesse daran hatte Menschen zu fressen, von denen bekam er Blähungen. Die Verkäuferin sah nur kurz auf, ehe sie sich wieder dem Katalog zuwand welcher aufgeschlagen vor ihr auf der Theke lag, sie musste noch einige Dinge neu bestellen. So übersah sie auch, wie ihr neuester vermeintlicher Kunde in den Hauptbereich des Geschäftes schlenderte und sich mit einem Lächeln umsah. Einem sehr, sehr bösen Lächeln. „Oh, ja perfekt.“, murmelte er leise zu sich selber. Es waren gerade keine anderen Kunden anwesend, so dass ihm niemand Beachtung schenkte. In diesem Moment klingelte die Türglocke und eine junge Frau trat ein, zielstrebig zu einem Regal schreitend in welchem sich verschiedene Zutaten für Zauber befanden. Der Dämon in Menschengestalt sah ihr zu, wie sie mit routinierter Hand Salamander-Augen, Raben-Federn und Rosenessenz heraus zog. Sie roch nach Magie, nach Hexerei, was sie sofort in seinen Augen interessant machte. „Hi Amy.“, begrüßte die Verkäuferin sie mit einem Lächeln, als sie die Gegenstände auf die Theke legte. „Noch ein Spruch um die Zukunft voraus zu sagen?“ „Tja, irgendwie muss ich ja meine Wettchancen beim Hunderennen erhöhen.“, scherzte die Gefragte grinsend und zuckte mit den Schultern. „Dann würde ich vorschlagen, dass du anstelle von Rosenessenz die von Seerosen nimmst.“, mischte sich auf einmal eine neue Stimme ein, woraufhin die beiden Frauen zur Seite sahen, zum Sprecher um genau zu sein. Es handelte sich um einen groß gewachsenen, jungen Mann mit Kupferfarbener Haut, einem strahlenden Lächeln und blitzenden Augen. Beide konnten nicht sagen wieso, aber er war definitiv attraktiv. Nicht süß attraktiv, also das auch, mehr sexy attraktiv. „Oh... und wieso?“, fragte Amy ihn herausfordernd, sich suggestiv an die Theke lehnend. „Seerosen sind Pflanzen welche in Seen, Teichen und Tümpeln wachsen. Alles Orte, in welchen der Mythik der Kelten nach Wissen verborgen ist, weswegen die Essenz von Seerosen besser für Erkenntniszauber geeignet ist, als normale Rosenessenz.“, antwortete er und machte einen Schritt auf sie zu, damit die zwei Stufen hinauf schreitend, so dass sie nun sehen konnten, dass er ziemlich groß gewachsen war. Blitzschnell ließ Amy ihren Blick über ihn streifen und obwohl er eigentlich nicht ihr Typ war, zu schlank, schaltete ihr Kopf sofort in den berüchtigten Paarungs-Modus um. - „Jonathan!“, rief die Mutter des Jungen viel zu fröhlich für seinen Geschmack. „Dein Vater und ich fahren zu den Williams rüber! Wir sind dann irgendwann heute Abend zurück!“ //Eher heute Nacht.//, dachte er sich ohne von seinem Buch auf zusehen, rufen tat er allerdings: „Okay Mum!“ Er hörte wie die Haustür zuging und das Auto seiner Eltern startete, offensichtlich hatte seine Mutter nicht einmal auf eine Antwort von ihm gewartet sondern war direkt gegangen, so wie immer. Er wartete noch einen Moment, ehe er aufsprang und zu seinem Fenster hetzte, die Vorhänge sofort zu ziehend. Es war eigentlich nicht notwendig für das was er vorhatte, aber es fühlte sich richtig an die Vorhänge zu zuziehen, das Sonnenlicht aus zu sperren. Dann griff er unter sein Bett, einen Schuhkarton hervor holend. Hastig riss er den Deckel ab, den Blick frei gebend auf eine Ansammlung von Kerzen verschiedener Farben, Räucherwerk und einer zusammen gefalteten Decke aus schwarzem Samt. Beinahe schon behutsam griff er das Stück Stoff, breitete es dann auf dem Boden aus. Ausgebreitet war es eine circa ein Meter mal ein Meter große Decke aus schwarzem Samt, mit einem eingenähten, schmucklosen Kreis aus Silber mit einem halben Meter Durchmesser genau in der Mitte, circa einen Zentimeter dick. Dann platzierte er sechs schwarze Kerzen auf dem Kreis, so dass sie in einem exakten Zirkel zu einander standen, der Abstand zwischen einander absolut gleich. Jedenfalls nach Augenmaß, aber Magie war ja auch nicht Mathematik sondern eine andere Sache, da kam es nicht auf einen Millimeter an. Hoffte er jedenfalls. In diesem Moment zögerte er. Sollte er es wirklich probieren? Es war kein großer Zauber, etwas ganz simples, extrem einfach, wirklich nur ein total profaner Lichtzauber. Die Decke und die Kerzen waren nicht wirklich relevant für den Zauber, aber hilfreiche Utensilien, sie halfen dabei die magischen Kräfte unter Kontrolle zu halten. Doch viel wichtiger war es, dass der Zauberwirker selber den Willen und die Macht hatte, es zu tun. Und was war, wenn er nicht den nötigen Willen hatte? Wenn er nicht stark genug war, um die Kräfte welche er beschwören wollte zu beherrschen? Er schauderte bei dem Gedanken, sich unabsichtlich in einen Frosch oder so etwas in der Art zu verwandeln. Sich einen Keks aus einer bereit stehenden Schüssel greifend, kniete er sich vor der Decke hin und griff mit zitternden Händen nach den Streichhölzern, erneut zögernd. In seinen Keks beißend und den Schokoladengeschmack genießend, das half um sich zu beruhigen, überlegte er sich, was wohl der Hexenkönig an seiner Stelle getan hätte. Obwohl nur wenige es wussten, war der Hexenkönig von Angmar auch wirklich ein Hexer gewesen, ein sehr mächtiger noch dazu, deswegen hieß er ja auch so. Wahrscheinlich hätte er ihm geraten, es einfach zu tun, immerhin konnte ja sogar ein dämliches zweijähriges Orkkind so etwas vollbringen, also sollte es für ihn wohl auch zu schaffen sein, auch wenn er nur ein schwacher, dummer, anmaßender, sterblicher Narr war. Ja, so etwas würde er ihm wohl raten. Innerlich ein wenig grinsend, schob er sich den Rest des Kekses in den Mund und entzündete das Streichholz, damit wiederum die Kerzen anzündend. Vorsichtig legte er einen Kugelschreiber in den Zirkel aus Kerzen. „Also gut, hier gehts, alles oder nichts.“ Noch einen letzten tiefen Atemzug nehmend, schloss er die Augen und rief sich die Worte noch einmal ins Gedächtnis. Im nächsten Moment riss er die Augen wieder auf und griff nach dem Buch in welchem die Worte standen. „Okay... lieber auf Nummer sicher gehen, ich will nicht als Kröte enden.“ Irgendwo in der hintersten Ecke seines Unterbewusstseins heulte ein winziger Hexenkönig auf vor Scham. So schwer konnte das doch nun wirklich nicht sein, oder? „Okay, jetzt hab ichs...“, murmelte Jonathan zu sich selber, sonst war ja auch niemand anwesend, und legte das Buch neben sich auf den Boden. Noch ein letztes mal die Worte lesend, wand er den Blick dann wieder nach vorne und schloss die Augen. #Immer währender Schatten, Heimstadt der Geheimnisse und des Wissens, Wächter der Schwachen, Schutz des Jägers, ich bitte dich, hülle dieses meiner Werkzeuge in deinen Mantel und zeige mir deine Macht.# Er spürte keinerlei magischen Zug durch seinen Körper, keine Kälte die durch ihn kroch oder Wärme, keinen elektrischen Schlag oder ein Knistern durch seine Gliedmaßen. Tatsächlich fühlte er so ziemlich nichts außergewöhnliches, außer seinen Herzschlag und seine still stehende Atmung, er hatte gar nicht bemerkt, dass er sie angehalten hatte. Er wartete noch eine Sekunde, ehe er ein Auge öffnete und zu dem Kugelschreiber linste. Welcher immer noch ganz normal aussah, ganz kugelschreibermäßig, eine weiße Hülle mit einem Drücker am hinteren Ende und dem Logo eines lokalen Autohauses. „... verdammt.“ - „Ja Giles, ich arbeite jetzt mit Stefan zusammen an der Sache.“, sagte Buffy in ihr Handy, offensichtlich als Antwort auf eine Frage ihres 'Lehrmeisters'. „Gute Güte, bitte bringt euch nicht gegenseitig um.“ „Sehr witzig Giles.“, murmelte sie. „Aber du kannst uns einen Gefallen tun. Such bitte in deinen Unterlagen nach einem Dämon mit Eisenklauen, vorzugsweise einen solchen der etwas mit diesem Kratzt zu tun haben könnte.“ „Ich nehme an, du meinst Graz'zt, aber ich werde mich dennoch bemühen.“ „Danke Giles.“ Mit diesen Worten legte sie auf und sah dann wieder Stefan an, welcher neben ihr die Straße entlang schritt. „Er sagt er schaut nach.“ „Gut.“, murmelte der Brillenträger schlicht und zündete sich gleichzeitig eine Zigarette an. „Das wird dich nochmal umbringen.“ Sie wusste genau, dass es nicht bringen würde ihm das zu sagen, er würde so oder so weiterhin rauchen, es machte keinen Unterschied. Aber so konnte sie wenigstens etwas kluges sagen zu ihm. „Ich weiß.“, meinte er schlicht und zuckte mit den Schultern. Dann deutete er mit einer Hand über die Straße zu einem etwas größeren Wohnhaus. „Über dort ist Kyles Apartment.“ „Und du glaubst er ist dort?“ „Nein. Aber, vielleicht ein Hinweis. Irgendetwas.“, gab er zu, bereits die Straße überquerend. Sie standen vor einem recht herunter gekommenen Apartmentblock, älter als die beiden zusammen, was man dem Gebäude auch ansah. Die Farbe blätterte ab, der Garten war eine einzige Baustelle Schrägstrich Ruine, einige Fenster waren eingeschmissen und die meisten Wohnungen standen wohl leer. „Na, das ist doch mal eine hübsche Gegend.“, dachte Buffy laut, während sie in die Eingangshalle trat und die Briefkästen überflog, nach dem Namen Ranger suchend. „Da ist er. Komm, mir nach.“ Ohne auf ihn zu warten stürmte sie bereits die Treppe hoch, ihren Begleiter zurück lassend. »Irgendwann wirst du blöde Schlampe auf die Fresse fliegen und so richtig Scheiße fressen und dann werde ich lachend daneben stehen.«, murmelte dieser, während er sich selber an den Aufstieg der Treppe machte. „Was hast du gesagt?!“, rief Buffy von oben, nicht wütend sondern nur laut genug damit er sie hören konnte. „Nichts!“, rief er sofort zurück. Zwei Minuten später kam er an der nun aufgebrochenen Wohnungstür von Kyle Ranger an, immer noch an seiner Zigarette ziehend. „Hast du jemals gehört von Klopfen?“ „Er ist nicht da, also hab ich aufgemacht.“, antwortete sie gelassen, bereits damit beschäftigt die kleine Küche zu durchwühlen. Oder eher gesagt unordentlich zu machen, denn sie riss die Schranktüren der Hängeschränke auf, riss so ziemlich alles heraus und machte dann beim nächsten Schrank weiter. Mit den Augen rollend griff er in die Innentasche seiner Jacke, zog zwei Lederhandschuhe heraus und zog diese an, ehe er sich ihr anschloss, jedoch etwas professioneller und organisierter. Während sie die Küche verwüstete, in seinen Augen jedenfalls, oder wie sie es ausdrückte durchsuchte, machte er sich daran das kleine Schlafzimmer zu durchstöbern. Abgesehen von einigen Pornoheften, welche nicht einmal ansprechend waren sondern eher abstoßend, fand er unter dem Bett nichts, ebenso wenig in der Kommode, dort gab es nur muffige Kleidung, zusammen gerollte Socken und noch mehr Pornohefte. Er wusste nicht einmal wirklich wonach er suchte, vielleicht einer Karte auf welcher der Aufenthaltsort des Dämons mit einem leuchtenden Signal eingezeichnet war. Ein Hinweis, irgend etwas, dass ihnen weiter helfen könnte. „Hast du schon was gefunden?“, fragte auf einmal Buffy und erschien hinter ihm in der Tür vom Wohnbereich in das kleine Schlafzimmer. „Nein.“, gab er ehrlich zu. „Du?“ „Okkulte Sachen im Kühlschrank, Hahnenkämme, tote Molche, irgendwelche Kräuter... sowas halt. Aber nichts brauchbares.“, meinte sie und setzte sich auf das Bett. „Wonach suchen wir eigentlich genau?“ „Etwas. Irgend etwas.“, murmelte Stefan leise, seinen Blick durch den Raum schweifen lassend. Dann bemerkte er etwas, an der Wand zum Wohnzimmer hin, direkt am Boden. Eine der Fußleisten war unregelmäßig eingebaut, sie war wesentlich kürzer als alle anderen... und sie stand leicht hervor. Sofort schritt er herüber, es waren nur zwei Schritte, und griff die Leiste mit einer Hand. Sie war praktisch nur davor gesetzt, nicht einmal annähernd befestigt. „Ha.“, gab er leise triumphierend von sich, nun eine Art Geheimversteck entdeckend. Sofort griff er hinein, einen Block Papier spürend und zog diesen heraus, leicht nach oben haltend. „Doppel Ha.“ „Danke.“, meinte die Jägerin und sofort und schnappte sich den Block aus seinen Händen, woraufhin er sie leicht verletzt und protestierend ansah, seine Kommentare jedoch für sich behaltend. Ihn nicht weiter beachtend blätterte sie durch die Papiere, welche sich als Notizen heraus stellten. „Fuck.“ „Was?“, fragte er sofort und stand wieder auf, kam jedoch nicht näher sondern blieb wo er war und steckte die Hände wieder in die Hosentaschen. „Ich kann das nicht lesen.“ Und damit gab sie ihm wortlos den Block zurück, woraufhin er nur subtil grinste und sich jeglichen Kommentar verkniff, obwohl ihm einige einfielen, der böse Blick von Buffy war Warnung genug es lieber zu lassen. »Mist... französisch... und auch noch schlechtes Französisch.«, murmelte Stefan als er die erste Seite von Gekrakel und geschmierten Notizen überflog. „Das kann nehmen paar Minuten.“ - Unbemerkt von der Jägerin und ihrem momentanen Partner, waren zwei junge Leute gerade damit beschäftigt den Austausch von Körperflüssigkeiten zu betreiben, man konnte es auch als heftiges Rummachen bezeichnen, inklusive Zunge und Petting. Eigentlich hätten sie sich auch nicht für solch Dinge interessieren müssen, taten sie auch nicht, aber in diesem Fall wäre ihr Interesse wohl geweckt worden. Denn bei den beiden Teilnehmern dieser Aktion handelte es sich einerseits um Amy Madison, dabei war es eigentlich absolut nicht ihre Art beim ersten Date zu küssen und erst recht nicht wenn es nicht einmal ein Date war, und bei ihrem Partner um ein Wesen, welches fast so aussah wie Kyle Ranger. Im Gegensatz zu diesem jedoch war seine Hautfarbe gesünder, sein Haar dichter und seine Figur sportlicher. Die beiden befanden sich auf einer Couch, waren nur noch halb angezogen und gerade in diesem Moment trat auch noch die Besitzerin des Sofas, welche nicht älter sein konnte als vielleicht achtzehn oder neunzehn und einen asiatischen Einschlag hatte, hinter den jungen Mann und ließ ihre Hände über seinen Oberkörper gleiten, was ihr einen spitzbübischen Blick von Amy einbrachte. „Hey, nicht vor drängeln.“, meinte sie kichernd, schlang dann aber einen Arm um den Hals der jungen Frau mit den rabenschwarzen Haaren und zog sie zu sich heran, ehe die beiden in einem innigen Kuss versanken, was grinsend beobachtet wurde von dem jungen Mann, auf welchem die junge Hexe gerade saß. Dabei bemerkte keiner der beiden die inzwischen recht scharfen Eckzähne in seinem Mund. Im nächsten Moment trennten sich die beiden Mädchen wieder und wandten ihre Aufmerksamkeit wieder dem vermeintlichen Kyle zu, dann jedoch stockte Amy und zog die Augenbrauen zusammen. „Sag mal... hattest du vorhin schon Hörner, mein Hengst?“ Er musste beinahe lachen bei dieser Bezeichnung, verkniff sich das aber und fuhr lediglich mit einer seiner Hände seine Stirn entlang, wo tatsächlich innerhalb der letzten fünf Minuten zwei kleine Ziegenhörner gesprossen waren. „Nein. Aber ihr müsst zugeben, dass es verdammt sexy ist.“ „Oh ja.“, hauchten die beiden im Chor, absolut hin und weg von diesem magischen Kerl, welcher eine absolut überwältigende Ausstrahlung hatte. „Ähm... Jennifer?“, erklang auf einmal eine Stimme und ließ alle drei aufsehen, zum großen Durchgangsbereich vom Wohnzimmer in die Eingangshalle, wo ein Mädchen in vielleicht Amys Alter stand. Sie sah dem anderen Mädchen sehr ähnlich, war wahrscheinlich ihre jüngere Schwester, was auch erklärte wie sie ins Haus gekommen war. „Oh.“, meinte die Angesprochene, um das Sofa herum schreitend und auf das Mädchen zu. „Hi Clarice. Leute, das ist meine kleine Schwester Clarice.“ Sie schlang einen Arm um ihre Schwester, woraufhin diese purpurrot anlief und ihre Bücher über Astronomie nur noch fester an sich drückte. Der Grund für diese Anspannung ihrerseits war, dass nicht nur ein sehr attraktiver junger Mann auf dem Sofa saß und nur noch eine Jeans trug, sondern auch, dass ihre Schwester gerade ebenfals so viel trug. Und einen schwarzen Spitzen-BH. Der Hintergrund wieso sie gerade erst nach Hause gekommen war, war übrigens der, dass sie einige Kurse in Astronomie belegte und diese sich bis spät in den Nachmittag zogen. „Clarice, das sind meine neuen Freunde Amy...“ „Hi, Clarice, nett dich kennen zu lernen.“, begrüßte die junge Hexe sie und strich gleichzeitig mit einer Hand über den bloßen, und sehr gut gebauten, Oberkörper des anwesenden männlichen Teenagers. „... und dieser süße Happen männlichen, göttlichen Sexappeals ist...“ Jennifer stockte, ihn leicht fragend ansehend, als ihr klar wurde dass sie nicht einmal wusste wie er hieß. Amüsiert und arrogant, und zugleich sehr charmant, lächelnd stand dieser auf und trat vor das junge Mädchen, ihre Hand nehmend und diese küssend. „Ich bin sehr erfreut deine Bekanntschaft zu machen Clarice, eine schöne Blume des Wissens und der Erkenntnisse. Mein Name ist Ansitif, aber du kannst dir gerne andere Namen für mich ausdenken. Komm, gesell dich doch zu uns.“ Sie bemerkte nicht, wie seine scharfen, eisernen Fingernägel leicht in ihre Haut schnitten, während er sie von ihrer Jacke befreite und dann zur Couch führte, wo sie sich wie willenlos niederließ. - »Ich hasse Franzosen.«, knurrte ein recht genervt wirkender Stefan in seiner Muttersprache. Er saß auf einer Parkbank und blätterte durch die Bögen von Papier, welche nur durch Büroklammern und einige Tackernadeln zusammen gehalten wurden, nach einem klaren Hinweis suchend womit sie es zu tun hatten. »Schon alleine für ihre beschissene Sprache, diese verkackten Franzosen... Scheiß Schneckenfresser...« „Hast du schon was brauchbares?“, fragte Buffy von seiner Seite. „Nein, noch nicht wirklich. Das ganze Ding ist Part Tagebuch, Part Schmierzettel, Part 'Masterplan', ein viel von Querverweise und Abkürzungen. Und die Hälfte hat dieser »Bastard« falsch geschrieben!“, antwortete er ein wenig gereizter als er eigentlich wollte, aber glücklicherweise nahm sie es ihm nicht übel. „Aber nichts davon hilft weiter, oder?“ „Nein.“, gab der Deutsche seufzend zu. „Ich nicht weiß, welches Buch er ist andauernd schreiben drüber. So lang wie ich nicht hab dieses Buch, ich kann nicht sagen viel. Nur das...“ Er stockte, noch einmal einige Blätter zurück blätternd. „Ah.“ „Wie, 'Ah'?“, wollte die Jägerin sofort wissen und beugte sich etwas weiter herüber. „War das ein 'Ah' wie 'Ich hab es endlich' oder ein 'Ah' wie 'Ah, endlich sitze ich etwas angenehmer'?“ „Das erste eine.“, meinte er ohne sie anzusehen. „Dieses Ritual... es sollte herbeirufen ein Dämon.“ „Das wissen wir bereits.“, kam es trocken von Buffy, leicht mit den Augen rollend. „Weißt du auch was neues?“ „Ja.“, murmelte er, seinen Blick weiter auf die Notizen gerichtet. „Er wollte zu tun das, um sich zu rächen. An einem Mädchen, seiner Ex-Freundin.“ „Großartig. 'Meine Freundin hat mich verlassen also beschwöre ich einen Dämon um mich grausam an ihr zu rächen.'“, sprach die Jägerin mit verstellter Stimme nach, ehe ihr Gesicht sich verfinsterte. „Gott, können die sich mal etwas neues einfallen lassen? Was ist los mit dieser Stadt, gibt es hier keine normalen Leute? Wie heißt das Mädchen?“ „Ähm...“ Er blätterte hastig durch die Papiere, ehe er etwas gefunden hatte, einen etwas längeren Absatz in welchem Kyle groß und breit über seine Freundin, damals schon Ex-Freundin, geschimpft hat. „Annie. Wie in Annie Lennox.“ „Nachname?“ „Steht hier nicht.“ „Das muss reichen.“, sagte sie in einem Befehlston und sprang auf die Beine, ihr Handy bereits zückend. „Vielleicht findet Willow etwas heraus.“ - Es war bereits kurz nach neun Uhr Abends, und somit schon Dunkel, als es an der Tür zum Haushalt der Familie Philips klingelte. Nach circa einer Minute öffneten die Schlösser der Tür sich und dann die Tür selber, einen leicht übergewichtigen Mann zum Vorschein bringend. „Ja, was kann ich für euch tun?“, fragte er, misstrauisch die Jugendlichen vor sich betrachtend. „Hi, wir sind Freunde von Annie. Ist sie da?“, antwortete der Junge, der einzige Junge in der Gruppe aus ansonsten drei attraktiven Mädchen. „Nein, sie ist ins Bronze gegangen.“ „Komisch, wir wollten uns eigentlich hier treffen.“ Das war eine Lüge, aber sie ging dem 'Jungen' sehr leicht von den Lippen. „Aber danke, sehr nett von ihnen.“ „Kein Problem. Schönen Abend noch.“, brummte der Hausbesitzer und schloss die Tür bereits wieder. „Ja, danke gleichfalls.“ Nachdem er die Tür wieder hinter sich verschlossen hatte, schritt Mister Philips zurück in sein Wohnzimmer und ließ sich neben seiner Ehefrau auf der Couch nieder. „Wer war das Schatz?“, fragte diese desinteressiert ohne ihn anzusehen. „Ach, nur ein paar Freunde von Annie. Ein Nigger und ein paar Mädchen.“ Besagte Gruppe von Jugendlichen war gleichzeitig auf dem Weg zum Bronze, in der Mitte der inzwischen absolut schwarzhäutige Anstitif, einen Arm um Amy gelegt und einen um Clarice, welche beide gekleidet waren um, wie Stefan ausdrücken würden, zu töten. Genau wie auch Jennifer, welche wiederum an Amy hing. „So Mädels, die Sache erledigen wir noch und dann kümmern wir uns um die schönen Dinge des Lebens, okay?“, meinte er zufrieden und arrogant grinsend. Innerlich dankte er seiner Eigenschaft, dass Menschen ihn zwar sahen und wahrnahmen, aber als normal hin nahmen, also seinen besonderen Merkmalen keinerlei Beachtung schenkten. Alle drei Mädchen fingen an zu kichern als gäbe es nichts Lustigeres, was ziemlich verliebt hirnlos klang. In diesem Moment verließen zwei andere Mädchen, welche ebenfalls so aussahen als wollten sie feiern gehen, ein weiteres Einfamilienhaus und sofort setzte der junge Dämon sein Raubtiergrinsen auf. „Halllllooo, Mädels.“, schnurrte er leise, die beiden Teenagerinnen sofort ins Auge nehmend. Keines der Mädchen bisher war eine Hexe so wie Amy, aber das war auch etwas zu viel verlangt für den Anfang, er nahm auch gerne normale Sterbliche, auch wenn die längst nicht so unterhaltsam waren. Aber es reichte. Vorerst. - Dun-dun-dun-DUUUUNNNN... Buffy zog eine Augenbraue hoch, als sie den Klingelton von Stefan hörte. „Du hast Beethoven als Klingelton?“ „Was hast du erwartet? Die Backstreet Boys?“, antwortete er trocken und zog sein Hand-Telefon hervor. »Wer stört?« „Stefan? Hier ist Charlie. Ich bin bei Harmony, für den Fall, dass der Kerl nochmal hinter ihr her sein.“, ertönte die Stimme seines Kumpel am anderen Ende der Leitung. „Gut mit gedacht. Aber wieso bist du erzählen mir das?“, fragte der Blonde trocken und schritt weiter mit Buffy den Bürgersteig entlang, wohin genau wussten die beiden gar nicht, aber sie konnten auch nicht einfach stumm stehen bleiben. „Diese Frau macht mich wahnsinnig.“ Man, oder zumindest Stefan, konnte aus der Stimme die Frustration heraus hören, es hörte sich fast so an als ob er jammern würde. „Ich musste einfach nochmal mit jemandem reden, der nicht nur Schuhe und Mode und Frisuren und die neuesten Gerüchte im Kopf hat.“ „Hast du jetzt.“, meinte Stefan gelassen. „Tschüss.“ „Halthalthalthalthalt!“ Diesmal konnte sogar Buffy hören was der Schwarzhaarige in das Telefon gerufen hatte. „Was soll ich mit ihr anstellen? Also, ich dreh noch durch, ich muss sie irgendwie beschäfigen. Sie kann nicht schlafen und hält mich auch wach.“ „Ich weiß nicht. Zeig ihr dein Karate-Zeug oder so.“, schlug der Brillenträger halbherzig vor. „Ninjitsu, nicht Karate, obwohl ich auch davon ein wenig kann. Aber die Idee ist gut. Danke, werd ich machen.“ „Was? Nein, stop, das war nur ein... »Scheiße«.“ Sein Handy in seine Tasche zurück schiebend sah er zu Buffy. „Er hat einfach aufgelegt.“ Diese grinste nur und wollte gerade etwas dazu sagen, als ihr Telefon klingelte. „Ja?“ „Hey Buffy, ich bins, Willow.“ „Hi Will. Was gibts?“ „Ähm, also, ich h-hab den Computer benutzt um nach dieser Annie zu s-suchen.“, begann die junge Hackerin. „U-Und ich glaube, sie g-gefunden zu haben. Sie heißt Annie Philips, sie war mit Kyle in den gleichen Jahrgang gegangen. Und im Jahrgangsbuch steht, dass sie ein Paar waren.“ „Das hört sich nach unserer Frau an. Also, wo finden wir sie?“ „Hier steht, ihre Adresse ist 174 Market-Street.“ „Okay, danke Will, du bist die Beste. Wir sind auf dem Weg.“ Damit legte sie auf, ihren derzeitigen Partner ansehend. „Okay, wir haben eine Adresse. 174 Market-Street, nur zwei Blocks von hier.“ Als sie bemerkte, dass Stefan sie mit großen, erschrockenen Augen ansah, fragte sie leicht genervt: „Was ist los?“ „Du hast die Backstreet-Boys als Klingelton?“ „Halt bloß den Mund! Komm, beeilen wir uns lieber.“ -- Okay, doch keine Action, aber zumindest Humor. Kapitel 12: Fordere nicht Murphy heraus! ---------------------------------------- So, nun aber Action. Und zwar richtig. Und Angel darf auch endlich mal was anderes machen, als nur verprügelt zu werden, er hat sich das verdient^^ Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 12: Fordere nicht Murphy heraus! Am nördlichen Rand von Sunnydale, fast schon außerhalb der Stadtgrenze, befand sich der Bereich welcher von den Vampiren und Dämonen scherzhaft als 'McDonalds' bezeichnet wurde, da dort das Essen entsprechende Qualität hatte. Die Wohnungen waren billig und oft halb zerfallen, die Kriminalitätsrate sehr gering (die meisten Kriminellen endeten am ersten Arbeitstag als Frühstück für Vampire) und die Lebensqualität alles in allen sehr niedrig, man konnte es fast als Ghetto bezeichnen. Es war zwar nicht zu vergleichen mit den Ghettos aus New York, L.A. oder Miami, aber für Sunnydale-Verhältnisse war es eine sehr herunter gekommene Gegend. Harmony Kendal wohnte genau am anderen Ende der Stadt, an der südlichen Stadtgrenze, dem genauen Gegenteil dieser Gegend. Ihre Wohngegend konnte wohl als 'Nobelrestaurant' bezeichnet werden, wenn man der Namensgebungstradition von Vampiren folgt. Villen, Häuser mit genug Wohnraum für drei Großfamilien, mehr Butler und Hausmädchen als in allen Schlössern der englischen Königsfamilie zusammen... na ja, jedenfalls fast. Besagtes blondes Mädchen stand ein wenig verunsichert vor ihrem besten männlichen Freund. Und wenn sie ehrlich war, war er auch ihr einziger männlicher Freund, alle anderen wollten entweder an ihr Geld, ihre Popularität oder an ihren Körper. „Gut fangen wir an.“, sagte sie dann und nickte gespielt eifrig, obwohl sie ihre Zweifel hatten. Es war halb zehn Abends, sie befanden sich in ihrem Schlafzimmer und am nächsten Tag hatten sie Schule, eigentlich, aber dennoch fand sie die Idee besser als weiterhin über Modemagazinen zu brüten und zu diskutieren welche Frisur in der kommenden Saison besonders angesagt sein würde. Zwar hatte sie bis zum Vortag absolut nichts davon gehalten, selber jemals Kampfsport zu machen, aber nun klang es sehr verlockend, Ninjitsu zu lernen, die Kampfsportart welche Charlie beherrschte. „Dann zieh dir erstmal etwas anderes an, als ein Nachthemd, ja? Sporthose, Sport-BH und Sporthemd oder Shirt oder sowas.“, meinte Charlie leicht amüsiert und stand von dem Sofa auf, auf welchem er gesessen hatte, Hände in die Taschen steckend. „Ich geh mich kurz umziehen und dann treffen wir uns im Garten.“ „Du willst im Garten trainieren? Um diese Uhrzeit?“ „Wo sonst, oder habt ihr hier einen Dojo?“ „Einen was?“, fragte sie verwirrt, offensichtlich konnte sie mit dem Begriff nichts anfangen. „Trainingsraum.“, erklärte er ihr sofort, er kannte die Situation, dass jemand mit den japanischen Begriffen nichts anfangen konnte, sehr gut. „Ähm... Also, wir haben im Keller einen Kraftraum und einen Raum, wo meine Mutter Yoga macht. Und früher hat sie da Aerobic gemacht.“, antwortete die Blonde, bereits zu ihrem Schrank tretend um sich entsprechende Kleidung heraus zu suchen. Sie hatte sich vor einiger Zeit eine tot schicke Kombination aus Top und Hot-Pants geholt, das war die ideale Gelegenheit um diese einzuweihen. „Gut, wir treffen uns da.“, meinte Charlie und verließ dann bereits ihr Schlafzimmer, welches ungefähr doppelt so groß war wie das Wohnzimmer seiner Eltern. Sechs Minuten später wusste Charlie nicht, ob er heulen oder entsetzt sein sollte. Harmony trug ein knallig pinkes Top mit weißen Streifen und farblich passende Hot-Pants. „So, fangen wir an?“, fragte sie grinsend, offensichtlich auch noch stolz auf sich. „Erstmal bindest du dir die Haare zu einem Zopf zusammen. Und dann ziehst du dir bitte etwas an, bei dem Funktionalität wichtiger ist als gutes Aussehen.“ - Zum zweiten mal an diesem Abend klingelte es an der Tür der Familie Philips und zum zweiten mal öffnete ein leicht übergewichtiger Mann mittleren Alters zuerst mehrere Schlösser, dann die Tür. Diesmal standen jedoch nicht vier sympathische junge Leute vor ihm, sondern zwei eher misstrauenerweckende Teenager welche sicherlich Mitglieder in einer Gang oder so etwas waren. Obwohl das blonde Mädchen recht zierlich wirkte, konnte sie auch sehr gut eine Waffe unter ihrer Jacke versteckt halten, genauso wie der Junge neben ihr. Und noch dazu ROCH der Junge geradezu nach Drogendealer, da konnte auch die Brille nichts dran ändern. „Hi.“, sagte das Mädchen dann, sie wollte wohl freundlich wirken, aber ihn konnte sie nicht täuschen. Er erkannte Kriminelle wenn er sie sah. „Ist ihre Tochter da? Wir müssen dringend mit ihr reden.“ „Nein.“, antwortete er brüsk und ihm entging nicht, wie die Augenbrauen des Jungen einige Millimeter nach oben wanderten. „Und jetzt geht, Kinder sollten um diese Uhrzeit im Bett sein.“ Ein wenig erstaunt sahen Buffy und Stefan zu, wie ihnen die Tür vor der Tür zugemacht wurde, nachdem der vermeintliche Vater von Annie sie sehr unhöflich abgewiesen hatte. „Wow.“, meinte die Blondine dann mit triefendem Sarkasmus in der Stimme. „Das war schlimmer als damals Miss Delorati, als ich ihr hatte Kekse verkaufen wollen.“ „Du warst eine Pfadfinderin?“, fragte er in seiner gewohnt uninterrisiert, trockenen Art. „Eine der besten.“ „Dachte das.“ Kurz waren die beiden still, ehe Buffy vorschlug: „Sollen wir es noch einmal probieren? Vielleicht ist sie ja da und er will nur nicht, dass wir mit ihr sprechen.“ „Nein.“, wehrte Stefan ab. „Er erzählt die Wahrheit. Seine Tochter ist nicht hier.“ „Woher weißt... ach, ja Empathie.“, beantwortete sie sich ihre eigene, noch nicht einmal fertig ausgesprochene Frage, dann fügte sie hinzu: „Und wo ist sie?“ Daraufhin zuckte er mit den Schultern und gab ehrlich zu: „Ich nicht weiß. Aber, ich schätze...“ Die beiden sahen sich alarmiert an, dann riefen sie gleichzeitig: „Das Bronze!“ Im nächsten Moment rannten sie bereits los in Richtung des einzigen Clubs in gesamt Sunnydale, in welchem Minderjährige Zutritt hatten. Stefan wusste eigentlich, dass es eine dumme Idee war das zu tun, denn wenn er die gesamte Strecke lief, dann würde er total erschöpft sein wenn er ankommt. Aber ein ungeschriebenes Gesetz in Sunnydale besagte, dass wenn jemand der in Gefahr war ins Bronze gegangen war, dann zählte jede Sekunde denn in jeder verstreichenden Sekunde stieg die Gefahr um sein Leben um circa zehn Prozent. Das machte in einer Minute... Wie auch immer, aber bekanntermaßen war das Bronze ungefähr so gut vor Dämonen und Vampiren geschützt, wie ein Spielplatz vor Kindern. Nämlich gar nicht. Und außerdem war ja noch Buffy da, welche übrigens bereits einen beachtlichen Vorsprung hatte. Nach zwanzig Sekunden war sie bereits fünfzig Meter vor ihm, nach vierzig einhundert und nach einer Minute, hatte er sie aus den Augen verloren weil sie um eine Ecke bog und er noch die Straße hinab lief. //So rennt die mir davon.// Nicht, dass er wirklich etwas dagegen hatte wenn sie weniger Zeit miteinander verbringen würden, immerhin rangierte Buffy auf seiner ganz persönlichen Beliebtheitsskala irgendwo zwischen verschimmeltem Fleisch und Spinat. Es war nur lieber vorbereitet, wenn es zum Kampf kommen sollte und das bedeutet auch, sich mit den schweren Geschützen abzusprechen. »So eine verfickte Scheiße...« Und das beste war, dass genau in diesem Moment sein Handy klingelte. Er griff in seine Innentasche, erwischte aber die falsche und dann die nächste, wobei er allerdings seine Aufmerksamkeit kurz von dem Weg ablenken musste. War ja kein Problem, schließlich fuhr er ja nicht Auto, er lief zu Fuß. „Ja?!“ Dann schepperte und krachte es. „Stefan? Alles in Ordnung?“ Ertönte die Stimme von Giles durch das Telefon. „Was war das für ein Geräusch?“ „Nichts.“, antwortete der Gefragte knirschend, er konnte ja nicht sagen, dass er gegen eine Mülltonne gerannt war und nun auf dem Asphalt des Bürgersteiges lag. „Was ist?“ „Buffy antwortet auf ihrem mobilen Telefon nicht, was ist los?“, sagte der englische Bibliothekar, ohne auf die Gereiztheit von Stefans Stimme einzugehen. „Sie ist gerannt einkopf... ähm, voraus. Wieso?“, fragte der blonde Deutsche und kämpfte sich wieder auf die Beine, dann joggte er wieder los in Richtung des Bronze. „Ich habe unseren Dämon gefunden, jedenfalls gehe ich davon dass es ein solches Exelmplar ist, auch wenn keine absolute Sicherheit besteht.“ „Gut. Was für ein Tierchen denn?“ - „Es handelt sich, jedenfalls wenn meine Vermutung korrekt ist und das ist sie meistens, um einen Guecubu-Incubus.“, sprach Giles in den Telefonhörer welchen er mit einer Hand hielt, in der anderen hielt er ein großes, schweres Buch über Dämonen. „Und das heißt in Deutsch... ähm, Englisch?“ Der Engländer verkniff sich jeglichen Kommentar über den etwas bissigen Ton, dafür war später immer noch Zeit. „Nun, laut den Schriften von Ahm, handelt es sich bei dieser Spezies von Dämon um eine Unterart der hinlänglich bekannten Incubi, den männlichen G-Gegenparts der verführerischen Sukkubi. Sie haben schwarze Haut, Hörner und einen gut gebauten Körper, außerdem eine Aura welche sie... nun, sagen wir, die meisten Frauen werden Schwierigkeiten haben sich seiner Ausstrahlung zu widersetzen.“ „Sind dort irgend andere bemerkenswerte Fähigkeiten?“ Zumindest war er recht professionell, wenn auch unhöflich. Manchmal wünschte er sich, Buffy wäre ein wenig mehr wie dieser junge Mann... nur nicht im Bereich des Tons, da war sie ihm um Längen voraus. „Ja, in der Tat, es gibt einige auffällige Merkmale und besondere Charakteristika. Die erste Lebensphase des Dämons verbringt er in einer wurmähnlichen Gestalt, ehe er einen Wirt findet, vorzugsweise einen noch lebenden Menschen. Der Wirtskörper wird langsam verformt und in eine neue Gestalt gezwungen.“ „Wie Besessenheit?“ „Nein, denn bei der von dir genannten Prozedur lebt der Mensch noch. Bei dieser Art jedoch, wir der eigentliche Mensch, seine Seele und sein Bewusstsein, total zerstört und übernommen von der dämonischen Präsenz.“, erklärte Giles seinem Gesprächspartner. „Der Haut des Wirts verfärbt sich immer dunkler, bis sie schließlich pechschwarz geworden ist und auf seiner Stirn entspringen kleinere Hörner, ähnlich denen einer handelsüblichen Ziege.“ „Nett zu wissen. Was über Fähigkeiten? Superstärke, Feuerbälle, Laserstrahlen, Hypnoseblick?“ „Stefan, ich fürchte du hast zu viel Zeit mit Andrew und seinen Rollenspielen verbracht.“, murmelte der Bibliothekar mit den Augen rollend. „Aber eine berechtigte Frage, wenn man einmal von den Fantasy-Artigen Bemerkungen absieht.“ „Beiß mich Engländer.“ „Ungerne und es gibt auch keinen Grund unflätig zu werden.“, gab er trocken zurück. „Es sind keinerlei aggressive Fähigkeiten bekannt, abgesehen von einer leicht erhöhten Stärke im Vergleich zu einem Menschen. Er besitzt jedoch mit extremer Sicherheit verschiedene Arten von Ausstrahlungen und Auren, mit welchen er Menschen und andere Arten von Dämonen beeinflussen kann.“ „Beinflussen? Wie genau?“ „Nun, nach allem was wir wissen, und das bedeutet ich kann mich lediglich auf die Schriften von Ahm beziehen, lenkt er jegliche ungewollte Aufmerksamkeit von sich ab, ebenso wie er sich selber für seine Opfer attraktiver macht und sie in seinen Bann zieht.“ „Klingt wie Hypnoseblick für mich.“ „Eine gewisse Ähnlichkeit besteht, aber weder ist ein Blick notwendig noch erlaubt es ihm irgendwelche exakte Kontrolle über seine Opfer.“, korrigierte Giles. „Er stellt bevorzugt jungen Frauen und Mädchen nach, schlägt sie in seinen Bann und saugt sie langsam aus.“ „Wie ein Vampir oder mehr wie ein... Blutegel?“ „Weder noch. Tatsächlich ist er nicht nach Blut aus, sondern ernährt sich von der Lebensenergie von Menschen, welche er langsam alleine durch seine Anwesenheit aufnimmt.“ „Und er hat Eisenklauen.“ „Eiserne Knochen um genauer zu sein, seine Krallen sind lediglich Fortsätze.“ „Gefährlich?“ „Verhältnismäßig.“, gab Giles zu. „Hör mir zu, dieser Dämon selber ist keine große Gefahr für eine Jägerin, jedenfalls nicht wenn er noch so jung ist, doch vielleicht setzt er Menschen als eine Art Schild oder sogar als Waffen ein.“ „Oh, »Scheiße«... Wie tötet man ihn?“ „Es reicht ihm den Kopf von den Schultern zu trennen oder mit einer Silberwaffe ins Herz zu stechen, dann kehrt er zurück in seine Hölle.“ „Leichter gesagt als getan.“ „Nun, das ist alles nur halb so schlimm, solange er nicht irgendwelche Hexen oder Magier in seinen Bann gezogen hat, was recht unwahrscheinlich ist. Graz'zt, sein Schutzpatron, ist dafür bekannt mit mächtigen sterblichen Hexen zu verkehren und ihre Mächte zu verstärken, deswegen ist es wahrscheinlich, dass dieser Dämon ihm versucht nach zu eifern... Hallo?“ Er sah kurz das Telefon überrascht an, als er nur noch ein Tuten hörte. „Hallo, bist du noch dran?“ - »SCHEISSE!!!« Man konnte nicht sagen, dass Stefan so schnell lief wie niemals zuvor in seinem Leben, denn er war schon oft schneller Unterwegs gewesen, vor allem wenn er vor Imperialen Sturmtruppen, Drachen, Orkhorden, Klingonen, Mutanten oder riesigen Wölfen davon gerannt war. Aber es war definitiv sehr nah dran. Und definitiv schneller als jemals zuvor in DIESEM Leben. Denn im Ernst, er war in Sunnydale. Die Chance, dass dieser Dämon eine Hexe in seinen Bann gezogen hatte, war gering, nicht mehr als eins zu zehntausend, aber es ist ja bekannt, dass in der Stadt auf dem Höllenschlund die Dramatik mit erschreckender Regelmäßigkeit die Wahrscheinlichkeit, wie Stefan sagen würde, zu ihrer Schlampe mit dem Standard einer Hinterhofhure degradierte. Anders ausgedrückt, wenn Giles sagt, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass dieser Dämon eine Hexe auf seiner Seite hat, dann hatte er wahrscheinlich bereits mindestens zwei. - Buffy war sich unsicher ob es ein gutes Zeichen war, dass der Türsteher vor dem Bronze immer noch seine Arbeit machte und Leute die verdächtig aussahen nicht hinein ließ. Sie betrat den ihr wohl bekannten Club und sah sich schnell um ob sie irgendwo den Dämon entdecken konnte. Es war beinahe schon lächerlich einfach, denn der arrogante Kerl saß umgeben von sechs Mädchen auf einem großen Sofa, eine Zigarre im Mundwinkel und in einer Hand einen Drink. Gekleidet war er in eine enge Lederhose und ein offenes rotes Shirt, was seine obsidianfarbene Haut gut betonte. Nicht dass sie auf so etwas achten würde, niemals, immerhin war er ein Dämon. Ein recht gut aussehender, gut gebauter Dämon, aber ein Dämon nichtsdestotrotz. „Ah, die Jägerin beehrt uns mit ihrer Aufmerksamkeit.“, meinte dieser grinsend und nahm einen Schluck von seinem Getränk, während die verliebt wirkenden Mädchen ihn anhimmelten, zwei von ihnen ließen ihre schlanken Hände über seinen Oberkörper streichen. „Welch ein glorreicher Tag.“ „Oh, man, geh zurück nach Pimponia oder woher auch immer du gekommen bist.“, sagte die Jägerin und trat auf die Tanzfläche, wo ihr erstaunlich viel Platz gemacht wurde. Eigentlich wollte sie nicht so öffentlich kämpfen, aber die Umstände ließen ihr keine Wahl. „Und im Ernst, in der Hose siehst du fett aus.“ Für einen Moment zog der Dämon eine Augenbraue hoch, ehe er breit und überlegen grinste. „Danke für diesen Hinweis, ich werde es mir merken. Du solltest vielleicht überlegen, einen Zweitjob als Modeberaterin anzunehmen.“ „Ich denk drüber nach, danke.“, antwortete sie mit falscher Freundlichkeit, bevor sie wieder sehr ernst wurde. „Wo ist Annie Philips?“ „Ach, du bist also gar nicht wegen mir hier, sondern wegen der kleinen Schlampe?“, fragte der Dämon mit gespieltem Schock. „Ich bin schockiert. Aber wenn du es so genau wissen willst...“ Auf seinen Zügen breitete sich ein wölfisches Grinsen aus und sie konnte seine scharfen, gefährlich wirkenden Zähne sehen. „Schau mal nach oben.“ „Was?“, meinte sie geschockt, dann richtete sie ihren Blick nach oben... und erbleichte. Unter dem Dach des Gebäudes war eine dunkelhaarige junge Frau an Ketten und Seilen aufgehängt, geknebelt und mit mehreren Schnitten über dem Körper versehen. Gekleidet war sie in eine halb zerfetztes grünes Girlie-Shirt und eine halb zerstörte enge Jeans, beide Kleidungsstücke von den Schnitten zerstört. „Oh mein Gott...“ „Ansitif reicht aus, du brauchst nicht direkt Gott zu mir sagen, aber ich muss zugeben die anderen Mädels hier sagen das auch gerne zu mir.“, lachte der Dämon auf und der halbe Raum brach in schallendes Gelächter aus. „Vielleicht willst du dich ja ihnen anschließen, ebenfalls in den Vorzug von dem HIER kommen.“ Mit diesen Worten fasste er sich selber in den Schritt und grinste anzüglich, woraufhin sie das Gesicht angewidert verzog. „Du bist ekelhaft. Ich werde dich zurück schicken in die Hölle aus der du gekommen bist.“ „Tutututu... so ein hitziges Gemüt, ich mag das.“, grinste er überlegen, obwohl er innerlich aufgebracht und auch ein wenig verängstigt war. Dieses Mädchen war scheinbar Immun gegen seine Ausstrahlung und ohne diese, war er selber kaum mehr als ein simpler Vampir. „Aber leider, leider kann ich das nicht zulassen, es gefällt mir hier wirklich viel zu gut.“ „Ach, und was willst du dagegen tun?“, fragte sie ihn herausfordernd, ihn siegessicher anlächelnd. „Cordelia, Amy. Seid doch bitte so gut und verwandelt die Jägerin in Hackfleisch.“ Vor den erschrockenen Augen der blonden Vampirjägerin traten die beiden Mädchen aus der Menge der Menschen heraus, beide sie mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen ansehend. Mit einer fließenden Handbewegung zog die in ein totschicke Jeans und ein gelbes Top gekleidete Cordelia ihre Peitsche hervor und ließ diese vor den Füßen von Buffy auf den Boden knallen, während Amys Hände mit rotem Feuer aufglühten. „Gar nicht gut.“, murmelte Buffy noch, dann sprang sie bereits hoch um dem nächsten Peitschenhieb auszuweichen welcher sie ansonsten schmerzhaft am Bein getroffen hätte. Geschmeidig wie eine Löwin auf den Beinen landend wirbelte sie herum und wehrte einem hohen Tritt von Cordelia mit ihrem linken Unterarm ab, dann schob sie ihre eigentliche Freundin mit einem harten Stoß von sich, stark genug damit diese mehrere Meter zurück stolperte. „Cordi, ich will dir wirklich nicht weh tun, aber wenn du nicht aufwachst dann bin ich dazu gezw...“ Weiter kam sie nicht, denn ein Feuerball traf sie in der Seite und schleuderte sie mehrere Meter durch die Luft. Hart prallte sie auf dem Boden auf, die Menge hatte magischer weise Platz gemacht, und sie rollte sich ab, sofort wieder auf die Beine kommend. „Schließ dich uns an Buffy.“, meinte Amy grinsend, ein wildes Funkeln in ihren Augen, während sie zwei Schritte auf Buffy zu machte. „Du weißt ja gar nicht wie guuuut sich das anfühlt.“ „Nein danke.“, knirschte diese, auf Amy zusprintend. Sie hatte nicht vor die Hexe zu verletzen, aber mit etwas Glück konnte Buffy sie mit einem Schlag ausknocken, so dass die Gefahr vorüber wäre. Im Lauf jedoch wickelte sich eine Peitsche um ihre Beine und ließ sie vorne über fallen, der Länge nach auf den Boden. Hastig drehte sie sich auf den Rücken und sah gerade noch rechtzeitig den Absatz von Cordelias Stiletto auf sich zukommen um sich aus dem Weg zu rollen. Blitzschnell sprang sie wieder auf die Füße und machte einen Schritt zurück, was ihrer Brünetten Freundin ermöglichte, sie mit einem tiefen Tritt gegen die Knie zu attackieren. Völlig überrumpelt schaffte sie es nicht mehr zu blocken und schrie kurz auf aufgrund des plötzlichen Schmerzes, dann jedoch bekam sie bereits einen Schlag gegen die linke Schulter. Überrascht sah sie die immer noch dort ruhend Hand an, ehe sie begriff, dass es kein Schlag war sondern Cordy sie an ihrer Jeansjacke gepackt hielt. „Amy hat Recht, Ansitif ist wirklich einer der Guten. Er ist okay, ehrlich.“ Noch während sie das sagte, führte sie bereits ihren nächsten Angriff durch. Im nächsten Moment wurde Buffy bereits durch die Luft gewirbelt, geworfen von einem Jiujitsu Angriff welchen sie so noch nie gesehen hatte, gehebelt über ihr eigenes Gewicht über die Schultern von Cordelia. //Jetzt reichts.// Mit einer enormen Zurschaustellung von Gewandtheit drehte sie sich in der Luft, direkt nachdem sie von Cordy herunter war, und landete erneut auf den Beinen, dann packte sie den Arm ihrer Freundin welcher immer noch ihre Schulter hielt und schleuderte sie mit aller Kraft weg, so stark, dass die brünette Cheerleaderin in mehreren anderen Menschen landete und das Knäuel aus Armen, Beinen und Torsos ging schreiend aus mehreren Kehlen zu Boden. Zwei Feuerbälle rasten heran und nur durch Buffys überlegene Reflexe schaffte sie es noch zur Seite zu hechten, so dass die beiden Geschosse an ihr vorbei gingen und irgendwo in einer Wand einschlugen. „Wow, ich hätte dich fast vergessen Amy. Danke für die Erinnerung.“, meinte sie im Plauderton und sprang wieder vor, einen Kinnhaken auf Amy zielend. Das Problem war nur, dass diese zwei Meter entfernt stand und so Zeit hatte hastig einen Zauber zu wirken. Von einer unsichtbaren Macht getroffen, wie von einem Vorschlaghammer, wurde Buffys Kopf zurück gerissen und sie krachte auf ihren Rücken. „Au.“ In diesem Moment war auch schon wieder Cordelia über ihr, diesmal jedoch nicht zutretend. „Buffy, lass diesen Unsinn. Lass dich einfach drauf ein, schließ dich uns an. Ansitif ist cool, wirklich.“ Anstatt zu antworten sprang die Jägerin wieder auf die Beine, sofort mit einem Schlag attackierend, doch die Cheerleaderin konnte mit einer eleganten Bewegung zur Seite ausweichen. „Dieser angeblich coole Typ hat ein Mädchen an die Decke gekettet, nicht wirklich cool finde ich.“ „Sie ist selber schuld, sie hat ihn beschimpft. Wir lassen sie auch wieder runter.“, meinte Cordelia und griff mit einem heftigen Tritt gegen den Kopf an, doch Buffy konnte mit ihrem Arm blocken. Es folgte eine schnelle Schlagkombination von Buffy, doch die Brünette tänzelte außer Reichweite, ließ wieder ihre Peitsche knallend. Das Leder traf sie am Arm und brannte sogar durch die Kleidung wie die Hölle, doch es hielt sie nicht davon ab ihr nach zusetzen. In einem wilden Handgemenge wirbelten die beiden umeinander, sich praktisch im Kreis umeinander drehend wie Zwillingssterne. Während Buffy schnell, stark und zäh war, ihre Attacke direkt und gezielt um Cordelia auszuknocken, war diese Gewandt, geschmeidiger und fast genauso schnell und sie griff an um zu verletzen. Und während Buffy ihre Schläge und Tritte zurück hielt, nicht mit voller Kraft Angriff, aus Angst ihre Kontrahentin zu verletzen, traf Cordelia mehrere male an sehr schmerzhaften Stellen. Ein hoher Tritt traf Buffy genau in der Achsel, ein Nervenbündel treffend und Schmerz schoss durch ihren gesamten Arm. Von seinem Sitzplatz aus konnte Ansitif sehen, wie seine Kämpferin sich gegen die Jägerin immer wieder durchsetzen konnte. Obwohl sie eigentlich unterlegen war, schlug sie sich gut, nicht zuletzt weil die beiden sich zu kennen schienen. Cordelia war eine verschlagene Kämpfern, welche ihre überlegene Reichweite ausnutzte um anzugreifen aber selber außer Reichweite von der Jägerin, scheinbar hieß sie Buffy, zu bleiben. Dennoch, er glaubte nicht, dass sie wirklich eine Chance hatte, dafür war ihre Gegnerin einfach zu zäh, zu widerstandsfähig, zu ausdauernd. Er konnte sehen, wie Cordelia bereits außer Atem war, wie sie mit jedem Schlag und jedem Tritt etwas schwächer wurde, während Buffy Angriff um Angriff abwehrte oder einfach einsteckte. Erneut traf ein brutaler Tritt Buffy in den Magen, Cordelias Angriff war einfach so durch ihre Deckung geflitzt. Das lag nicht zuletzt daran, dass die Jägerin schlicht nicht damit gerechnet hatte, dass ihre Freundin so angreifen konnte. Während sie mit einem Schmerzverzerrtem Gesicht, denn es tat wirklich weh dort getroffen zu werden, Jägerin oder nicht, wich Buffy hastig einige Schritte zurück //Wo hat sie gelernt so zu kämpfen?// Dann war auf einmal Amy zurück und schleuderte erneut zwei Feuerbälle, diesmal aus der Richtung von Ansitif, also Buffys linker Seite. Und diesmal schaffte sie es nicht auszuweichen und die beiden mächtigen Explosionen fegten sie von den Beinen. „Du hättest einfach wieder gehen sollen Buffy.“, meinte die Hexe mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen, sich ihres Sieges gewiss. Ob dieses Mädchen nun mächtiger war als ein normaler Mensch oder nicht, niemand steht nach so einem Treffer noch einmal auf. Ein Amrbrustbolzen sauste durch die Luft und grub sich in ihr Bein, ließ sie vor Schmerz aufschreien, dann zu Boden gehen als ihr Bein nachgab. „Und du... hfff...“, keuchte Stefan, welcher erschöpft keuchend vor der noch offenen Eingangstür stand, eine Handarmbrust in der linken Hand haltend. „... solltest... hfff.. huuh... Moment... Luft... dann... hfff... tolle Erwiderung... huuuuffff...“ Ansitif verengte die Augen. Die ganze Angelegenheit entwickelte sich gar nicht so wie er es gewollt hatte. Wenn dieser Kerl ein Freund der Jägerin war, und das schien er zu sein, dann könnte das gefährlich werden für den Diener von Graz'zt, auch wenn er so aussah als wenn er gerade nicht sehr kampfbereit wäre, so erschöpft wie er war. „Cordelia, befördere doch bitte den Müll nach draußen.“, murmelte er, woraufhin die Angesprochene nickte. „Gerne Boy-Toy..“, flötete sie glücklich und drehte sich bereits zu dem Eindringling um. „Ich hab dich noch nie leiden können, Kraut.“ Mit diesen Worte schritt sie auf ihn zu, wurde jedoch auf einmal gestoppt von Buffy, welche wie vom Affen gebissen auf sie zugeschossen kam und zu Boden riss, sie dann mit einem Schlag K.O. schlug. „Deine kleinen Spielzeuge können dir nicht mehr helfen, Hörnchen.“, sprach die wieder aufgetauchte Jägerin und erhob sich majestätisch. Ihre Kleidung war angesengt und etwas mitgenommen, ihre Frisur verwirbelt und ihr Gesicht schmutzig, aber sie funkelte den Dämon wütend an. „Oh, erstens wäre ich mir da an deiner Stelle nicht so sicher und zweitens... Hörnchen? Etwas besseres fällt dir nicht ein?“, antwortete der Angesprochene, immer noch ganz arrogant, dann klatschte er einmal in die Hände. Augenblicklich wand sie gesamte Masse an Menschen Buffy und Stefan zu, mit Blutlust in den Augen. „... verdammt, ich musste es ja herausfordern.“, knurrte die Jägerin und sprang in eine defensive Haltung, bevor der erste Gegner da war und sie versuchte zu tackeln, doch sie warf ihn von sich, ebenso wie den nächsten. Dann wurde sie am Arm gegriffen und sie trat aus, irgend etwas brechend, sie hoffte nur nichts Wichtiges. „Ahahahaha...“, lachte Ansitif überlegen auf, zusehend wie die Jägerin von der schieren Masse an Menschen und ihrer Unwilligkeit richtig zu kämpfen überwältigt wurde, ihrem Freund erging es sogar noch schlimmer, als er von zwei Fleischbergen namens Türstehern begraben wurde. „Na, das nenne ich eine gute Show.“ Buffy kämpfte wie eine wilde Löwin, wurde dann jedoch von einem Mädchen zu Boden gerissen und landete unsanft auf der Tanzfläche. Augenblicklich waren Körper auf ihr und drückten sie runter, irgend ein Fuß traf sie am Kopf und ließ sie kurzzeitig Sterne sehen, während sie wild um sich schlug und trat. „Gib dir keine Mühe Jägerin, du hast keine Chance.“, informierte der schwarzhäutige Dämon sie, immer noch auf dem Sofa sitzend wie ein König, umringt von seinen Konkubinen. „Du magst zwar Vampire und mächtige Dämonen besiegen, aber gegen einfache Menschen, bist auch du nur ein kleines Mädchen. Lustig, oder?“ „Ich kann nicht lachen.“, ertönte eine ihm unbekannte Stimme auf einmal neben ihm und im nächsten Moment krachte eine Faust gegen seinen Unterkiefer, diesen beinahe brechend, nur die Tatsache, dass seine Knochen aus Metall waren verhinderte dies. Die Mädchen um ihn herum kreischten panisch auf und sprang in alle Richtungen davon wie verschreckte Hühner, während Ansitif sich hastig seinem Angreifer zudrehte. Vor ihm stand ein großer, gut aussehender Mann mit harten, dunklen Augen und stacheligen Haaren, gekleidet in schwarze Kleidung. Doch er roch nicht wie ein Mensch, er fühlte sich falsch an, nicht tot und nicht lebendig. „Was soll das?“, fragte Ansitif knurrend, auf die Beine springend und seine Zähne fletschend. „Ach komm, du weißt genau, dass du keine Chance hast.“, meinte sein Angreifer als Antwort und sprang wieder vor, gleichzeitig einen Schlag des Dämons abwehrend und rammte ihm dann seinen Ellenbogen ins Gesicht. Getroffen wurde dessen Kopf zurück geschleudert und er verlor kurz das Gleichgewicht, was durch die folgenden beiden Schläge auf seinen Leib nur noch verschlimmert wurde. Wer auch immer dieser Kerl war, er schlug zu wie ein Fryarl-Dämon und war schneller als ein Loumara-Dämon, keine gute Mischung für Ansitif. Er erblickte gerade noch etwas silbern glänzendes in der Hand des offensichtlichen Nichtmenschen, als er bereits einen stechenden Schmerz in der Brust spürte. Es fühlte sich an als würde flüssiges Eis durch seinen Körper fließen, von der Brust ausgehend und sich schnell ausbreitend. Unfähig zu schreien blickte er nach unten und erblickte einen Dolch, welcher bis zum Heft in seinen Körper gerammt worden war. „... Fuck...“ Im nächsten Moment brach er auseinander, zerfiel in abertausende Einzelteile welche zu Boden fielen und sich dort zu Rauch auflösten. Im selben Moment schauten sich die Anwesenden sich verwirrt um, als wüssten sie nicht mehr genau was sie hier taten. Unter einem Berg aus menschlichen Körpern kämpfte sich Buffy heraus, geschlagen und ziemlich geschafft aussehend. „Angel...“, begrüßte sie ihn etwas überrascht, aber nicht gerade unfreundlich, eher schon überschwänglich, als sie auf ihn zu trat, er machte das gleiche. Die beiden umarmten sich für einen Moment, ehe sie sich wieder trennten und ansahen. „Was machst du hier?“ „Oh, der Kraut hatte sich gedacht du könntest ein wenig Hilfe gebrauchen.“, meinte er lakonisch, mit den Schultern zuckend. „Und er hatte scheinbar Recht.“ „Hey, ich hatte alles unter Kontrolle.“, sagte sie sofort halb scherzend halb beleidigt. „Ich weiß, aber ich konnte nicht weiter mit ansehen wie ein wehrloser Junge mit Brille verprügelt wird.“, gab ihr Freund amüsiert zurück. Circa zehn Meter entfernt, am Eingang zum Laden, lag besagter Junge mit Brille, momentan ohne Brille und mit schwammiger Sicht, auf dem Boden und konnte spüren wir seine Knochen sich auf eine Art bewegten, die nicht normal war. Irgendwie hatte er zwei Gelenke mehr im linken Arm, als da sein sollten. »Scheisse... ich hasse diese Schlampe...« - Der nächste Tag in der Sunnydale-High-School-Bibliothek war ruhig, noch ruhiger als es normal war. Giles genoss es, ausnahmsweise mal seine Ruhe haben zu können, wo doch sonst seine Nachmittage geprägt waren von schnatternden Teenagern und Diskussionen über Fernsehserien, Filme, Comics und andere Produkte der modernen Popkultur. Doch seit Dawn ihren 'Dojo', sie bestand darauf es so zu nennen, den Scoobies (er hatte keine Ahnung woher dieser furchtbare Spitzname kam und wer ihn erfunden hatte) geöffnet hatte war diese Gruppe von Teenagern meistens dort zu finden. Wahrscheinlich war auch dies wieder einer dieser Tage. Nun ja, das gab ihm die Möglichkeit endlich ein wenig mit einem seiner liebsten Hobbys ein wenig nach zu holen, dem Lesen. Eine Lektüre greifend, ein Werk des großartigen Theaterautoren William Shakespeare mit dem Namen 'Pericles, Prince of Tyre', lehnte er sich in seinem Sessel zurück und erlaubte sich sogar, die Füße auf seinen Tisch zu legen, in dem Wissen, dass keines der Kinder ihn sehen würde. //Ah ja, wahre Literatur, nicht diesen Kitsch welchen die Amerikaner Kunst nennen.// Natürlich hatte auch Amerika große Schriftsteller hervor gebracht, aber das heißt nicht, dass er das zugeben musste. „Rupert, hast du vielleicht einen Mo...“, erklang die Stimme von Jenny Calendar und ließ ihn hochschrecken. „Ähm... M-Miss Calendar, was kann ich für sie t-tun?“, fragte er ein wenig erschrocken und sah die attraktive Frau in der Tür zu seinem Büro an, seine Füße natürlich wieder auf dem Boden. Diese wiederum schien ziemlich erstaunt zu sein, den als sehr steif bekannten Engländer zu sehen, wie er die Füße, noch in den Schuhen, auf den Tisch gelegt hatte. „Rupert, ich hätte nicht gedacht, dass so etwas in ihnen steckt.“, meinte sie schmunzelnd, sich an den Türrahmen lehnend. „Sind sie in ihre rebellische Phase gekommen?“ „Ähm, also ich...“, stotterte er, nach Worten suchend, woraufhin sie amüsiert lächelte und kicherte. Und wie sie lächelte, das war ungefähr zu vergleichen damit als wenn die Sonne aufgeht, jedenfalls fand er das in diesem Moment. Oder wie der größte Poet der englischen Literatur geschrieben hatte: 'Könnte ich Deiner Augen Schönheit beschreiben und all Deine Grazie mit neuen Worten benennen, möchte die Nachwelt meinen: dieser Poet lügt; so viel himmlischer Hauch hat niemals die Erde berührt.' „Schon gut, ich werde es nicht weiter sagen.“, sagte die Computerlehrerin grinsend, auf ihn zu gehend. „Ich wollte nur Fragen, ob sie morgen Abend vielleicht Zeit haben. Es gibt da ein nettes kleines italienisches Restaurant in der Main Street.“ - Mit wütender Energie schlug Buffy auf den Sandsack vor sich ein, ihre Hände nur durch dünne Lederriemen geschützt, während ihre Fäuste gnadenlos auf das Material und den dahinter befindlichen Sand eindroschen. Dieser war nur einer von mehreren Verbesserungen, welche von Giles angebracht worden waren, nicht bestehend aus Material aus zweiter Hand oder gar schlicht und ergreifend Müll, wie fast alles andere. Nein, das war ein echter Sandsack, gekauft in einem Sportgeschäft. Nicht, dass die anderen Sachen nicht auch gut waren, im Gegenteil, sie waren großartig für Training, aber mit diesen neuen Sachen fühlte Buffy sich nicht wie auf einer Müllhalde. „Wow, Buffster, was ist los?“, fragte Xander sie. Der große Junge stand hinter dem Sandsack, diesen an Ort und Stelle für sie haltend. „Nichts.“, meinte sie mit den Schultern zuckend, nur kurz inne haltend in ihrem Training, ehe sie fort fuhr damit, den Sandsack zu verdreschen als hätte er ihren Hund vergewaltigt. „Nur die Tatsache, dass Dawn scheinbar all ihre Zeit mit einem kettenrauchenden, arroganten Sack verbringen will, regt mich auf.“ Xander nickte innerlich, sah dann durch die halbe Trainingshalle, wo das besagte Mädchen mit einem Bokken bewaffnet einen Trainingskampf durchführte, gegen Stefan, ebenfalls mit einem Holzschwert bewaffnet. Allerdings war der linke Arm des Jungen in Gips gelegt, so dass es kaum mehr war als ein halbherziges Fechten. „Hey, ich weiß dass du ihn nicht magst, aber...“, fing Xander an, nicht beachtend, dass der Ausdruck auf Buffys Gesicht sich verfinsterte. „Der Fledermopps hat gesagt, er habe gestern wirklich geholfen und Giles redet in höchsten Tönen von seinen Fähigkeiten, wenn auch nicht von seinem Charakter oder seinem Benehmen.“ Buffy seufzte innerlich als sie den verhassten Spitznamen für ihren Lover hörte, sagte aber nichts darauf, sie wusste es hätte keinen Sinn. „Ja, hat er.“, gab sie dann zu, sich geschlagen gebend. „Trotzdem ist er kein guter Einfluss, schon gar nicht für meine Schwester.“ „Gib ihm ne Chance, ja?“, meinte der muskulöse Junge dann vorsichtig. „Ich mein, du brauchst ihn nicht direkt umarmen, aber versuch nicht ganz so gemein ihm gegenüber zu sein, 'kay? Wir sind auf der selben Seite.“ Kurz schwieg sie, ehe sie nickte. „Ich versuche es, aber versprechen kann ich nichts.“, gestand sie ihm dann zu. Wissend, dass er mehr nicht von ihr bekommen würde, nickte Xander und wechselte dann abrupt das Thema. „Was habt ihr eigentlich gestern dann mit den ganzen Partygängern gemacht? Ich meine, die haben doch nicht alle einfach vergessen, was passiert ist, oder?“ „Wir haben gesagt, irgendwelche Drogen müssen in die Getränke geraten sein.“, antwortete sie schlicht, offensichtlich froh über den Themawechsel. „Und das haben sie geglaubt?“ „Sunnydale-Syndrom.“, meinte sie leicht amüsiert. „Ach ja, klar, dumme Frage.“ - In einem anderen Teil von Sunnydale lag Jonathan Levinson auf seinem Bett und döste, ausgelaugt nach einem langen Schultag. Und er träumte. Das war eigentlich nichts ungewöhnliches, er träumte immer wenn er schlief, er konnte sich zwar nicht immer daran erinnernd, aber dennoch träumte er immer. Und in diesem Fall, träumte er von einem großen Meer, in dem er trieb. Es war ein klares, dunkles Meer, ewig bis in alle Ewigkeit ausstreckend, warm und herrlich sanft. Kurz gesagt, es war einfach wunderbar, dort zu treiben, sich einfach spülen zu lassen von den Gezeiten, sanft getragen zu werden von den Kräften des Meeres. Über ihm breitete sich der Sternenhimmel aus, dunkel wie im tiefsten Winter, doch beleuchtet von unzähligen Sternen welche geradezu tanzten vor seinen Augen. Wenn es ein Paradies gab, dann musste es so aussehen. Jedenfalls war es das, ehe eine gewaltige Kralle aus Eisen aus dem Wasser hervor schoss und ihn packte. Er wollte schreien, doch seine Stimme versagte, während neben ihm eine stachelige Krone aus Stahl und Dunkelheit aus dem Wasser wuchs, das Gesicht des Hexenkönigs verbergend. „Wir betteln nicht... wir befehligen die Dunkelheit... Der Schatten ist unser Diener, nicht unser Freund... Wir sind der Herr der Finsternis... nicht ihr Sklave...“, zischte der Herr Angmars bösartig und dann schlossen sich die kalten, harten Eisenfinger um Jonathan. Im nächsten Moment saß er aufrecht in seinem Bett, das Gesicht von Schweiß getränkt. Er benötigte einen Moment um sich zu orientieren, ehe er seine Wand und seine Poster von Prinzessin Leia in Jabbas Palast und Loara Croft erkannte. Sichtlich beruhigt drehte er sich um, so dass seine Füße auf dem Boden ruhten, sich den Schweiß von der Stirn wischend. „Oh man...“, murmelte er, immer noch ein wenig erschüttert. Vielleicht hätte er absolut aus dem Häuschen sein sollen, dass der Hexenkönig mit ihm gesprochen hatte, denn er war sich sicher, dass dies kein einfacher Traum gewesen war. Von einer Eingebung gepackt, sah er zu seinem Schreibtisch, auf welchem neben einigen Büchern über Magie, auch der Kugelschreiber lag, welchen er am Vortag nicht geschafft hatte zu verhexen. Diesen greifend blickte er das weiße Plastik an, ehe er tief Luft holte. „Okay, probieren wirs...“ Er schloss die Augen und verengte die Augenbrauen in tiefer Konzentration, ehe seine Stimme wieder erklang. Doch es war nicht seine eigene, sondern eine zischelnde, bösartige, eiskalte Stimme, ein solcher Laut welcher bellende Hunde verstummen, Vögel fort fliegen und Menschen zittern ließ. Es war die Stimme eines Nazgûl. #Immer währender Schatten, Heimstadt der Geheimnisse und des Wissens, Wächter der Schwachen, Schutz des Jägers, ich befehle dir, hülle dieses meiner Werkzeuge in deinen Mantel.# Augenblicklich spürte er etwas. Es war nicht wie er erwartet hatte, kein Knall und kein schreckliches Ziehen an seiner Seele, es war mehr ein kühles Streicheln seines Inneren welches durch seinen Arm floss und an seiner Hand hinaus. Vorsichtig öffnete er die Augen und blickte den Kugelschreiber ein, nun gehüllt in einen Mantel aus Dunkelheit, als würde um ihn herum das Licht einfach verschluckt werden. Nicht absolut lichtlos und schwarz, nur dunkler. „... ha... großer Picard, ich habs geschafft...“ -- Okay, fassen wir zusammen: - Action, Check - Ruper Jenny Goodness, Check - Humor, Check - Charakterentwicklung, Check - Anti-Gary-Stue-Tendenzen, Check Alles klar, dieses Kapitel finde ich ganz okay^^ Kapitel 13: Das Tagebuch der Dawn Summers ----------------------------------------- Nächster Story-Arc, ich mach einen kleinen Sprung. Das hier ist sozusagen da, um ein wenig Alltag darzustellen. Die Story ist angesiedelt zwischen 'The Dark Age' (Season 2, Episode 8) und 'What's my line' (Season 2, Episode 9 & 10) Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 13: Das Tagebuch der Dawn Summers 29. November 1997 Hi Tagebuch, ich bin Dawn. Ich weiß, ich habe in den letzten zwei Jahren seit ich dich habe nicht einen einzigen Eintrag in dich geschrieben, aber damit fange ich nun an. Erst einmal sollte ich mich wohl vorstellen, oder? Okay. Mein Name ist Dawn, Dawn Summers. Ich bin 12 Jahre alt, werde aber bald, so in drei Monaten, 13 und bin dann damit ein Teenager. Ich sollte wohl ganz aufgeregt sein, immerhin ist es dann ein neuer Lebensabschnitt für mich, aber eigentlich bin ich ganz ruhig wenn ich daran denke. Denn eigentlich ändert sich dann nicht viel für mich. Wahrscheinlich gar nichts. Ich darf dann keinen Alkohol trinken, nicht dass ich das will, darf kein Auto fahren, was ich schon gerne will, und darf keine Waffen besitzen, was ich sowieso schon tue. Seit Halloween dieses Jahr ist alles anders für mich. Davor war alles ganz normal, so normal das Leben jedenfalls sein kann, wenn die eigene Schwester eine Vampirjägerin ist, ihr Freund ein Jahrhunderte alter Untoter ist und man in einer Stadt wohnt, welche auf dem Höllenschlund steht. Man glaubt es kaum, aber das war ziemlich normal im Vergleich zu jetzt. Vor Halloween fand ich „Daniel-San“ aus Karate-Kid süß, jetzt finde ich sein Training inspirierend. Vorher habe ich Boygroups gehört, immerhin ist das in, nun höre ich Jazz, keine Ahnung wieso. Vorher habe ich mich für Pferde und Ballett interessiert, nun für Waffen und Kampfsport. Ich bin froh, dass die Erinnerungen an das Leben von Beatrix Kiddo verblassen. Wer Beatrix ist? Ach ja, genau, hab ich dir noch gar nicht erklärt. Beatrix ist, war, eine Profikillerin welche auf einem Rachefeldzug gegen ihren Ex und dessen Freunde sich durch die halbe Welt geschlächtert hat. Ist das eigentlich ein Wort, 'geschlächert' meine ich? An Halloween war ich als sie verkleidet, als die Hauptfigur aus dem Film 'Kill Bill'. Und ja, die Hauptfigur heißt Beatrix Kiddo, auch wenn der Zuschauer das im ersten Film noch gar nicht erfährt. Jedenfalls wenn ich mich richtig erinnere. Auf jeden Fall ist das Beatrix. Ich erinnere mich nur sehr, sehr schwach an ihr Leben, als wäre es ein langer Film gewesen welchen ich geschaut hatte und nun verblassen auch diese Erinnerungen immer mehr. Lediglich das Training, ihre Techniken, ihre Tricks und ihre Fähigkeiten, das ist immer noch da, wahrscheinlich weil sie es sich in den Körper reintrainiert hat. Auch jeden Fall war ich an Halloween auf in sie verkleidet, mit Schwert und gefärbten Haaren und so. Und dann, POW, war ich auf einmal Beatrix. Irgend so ein verrückter Zauberer hat seinen Mumbo-Jumbo gewirkt und alle welche Kostüme von ihm gekauft hatten, wurden zu diesen Figuren. Und ich eben zu Beatrix Kiddo, der Schwarzen Mamba, der Trägerin des besten Hattori Hanzo Schwertes alles Zeiten, Meisterin von tausenden Arten zu Töten. Und Jazzliebhaberin. Dawn sah von ihrem Tagebuch, einem schmucklosen rosa Ding mit blass gelben Seiten, auf und zu dem Schwert, welches über ihrem Bett hing. Es war ein unbezahlbares Schwert, ein Katana, geschmiedet in unzähligen Stunden der Handarbeit, vom größten Schwertschmied seit mehr als Tausend Jahren. Jedenfalls, in der Welt der Killerorganisation 'Deadly Viper Assassination Squad', der DVAS. Doch diese Welt war eine erfundene, eine nicht reale Existenz in welcher Menschen absolute Grausamkeiten erleben und einfach wegstecken können, eine Welt in der eine Frau lebendig begraben wird und sich mit einem sehr speziellen Super-Schlag Meter um Meter aus dem Boden frei kämpfen kann. Sie grinste leicht. Dieses Schwert jedoch, war nun echt. Genauso wie ihre blonden Haare und ihr Wissen, wie man einen Menschen mit einen Löffel töten kann. Nicht, dass sie das jemals vor hatte. Aber die Gewissheit es tun zu können, war beruhigend. - 30. November 1997 Vor mehreren Tagen haben Buffy und ihre Freunde, das heißt Willow, Xander, Cordelia, der Bibliothekar Mister Giles und dessen Freundin Jenny, auch wenn er sagt sie sind kein Paar, einen Dämon besiegt. Soll wohl irgend ein Schlafwandlerdämon oder so etwas gewesen sein, aber am Ende hat Angel, Buffys Freund, ihn besiegt. So stark kann er dann ja nicht gewesen sein. Ach ja, Angel, genau. Ein Vampir. Und Buffys Freund, Freund so wie in Liebhaber oder fester Freund. Und sie ist die Vampir Jägerin. Bin ich die einzige, welcher auffällt, dass das niemals gut gehen kann? Wie auch immer, ich weiß gar nicht was sie in ihm findet. Okay, er ist groß und sieht auch ganz gut aus, denke ich, aber unter uns, Xander sieht besser aus. So, jetzt hab ich es gesagt. Ich mag Xander. Er erzählt lustige Witze. Er ist lieb. Er ist süß. Und mindestens genauso stark wie Angel, ohne das 'Dunkel in einer Ecke sitzen'. Und er läuft nicht im Hochsommer mit einem schwarzen Mantel rum. Ich meine, hallo? Kriegen Vampire keinen Hitzschlag? Vielleicht sollte ich etwas über meine Familie erzählen. Meine Familie besteht aus mir, offensichtlich, meiner Schwester Buffy und meiner Mum. Buffy tut immer so als wenn sie alles besser wüsste und über mich bestimmen könnte, aber sie ist meine große Schwester, nicht meine Mum, denn das ist ja meine Mum. Ist ja logisch. Mum weiß seit Halloween über Buffys 'Job' Bescheid und sie ist cool damit. Sagt sie jedenfalls. Aber ich glaube, sie sagt das nur, damit Buffy sich keine Sorgen macht. Viel mehr weiß sie, dass sie es nicht verhindern kann und macht das beste daraus. Aber glücklich, ist sie darüber nicht. Morgen ist wieder Schule, ich muss schlafen gehen. Nacht. - „Wow, endlich.“, kicherte Xander grinsend und rieb sich voller Aufregung die Hände, während er Giles half, den Kofferraum des großen SUVs von Miss Summers zu öffnen, die Mutter der Jägerin war so freundlich gewesen ihren Wagen zur Verfügung zu Stellen. Es waren viele Kisten verschiedenster Größen, einige so lang, dass die Rückbank vorgeklappt worden ist, damit sie hinein passten. „Sind sie da, sind sie da?“, fragte Andrew freudig, während er aus dem Eingang des zum Trainingsort umfunktionierten Lagerhalle gerannt kam, sein Kopf wie meistens unter einem Kapuzenpullover verborgen, in diesem Fall einem dunkelgrünen. „Ja, das sind sie in der Tat.“, bestätigte der Engländer und hob direkt einen großen Karton heraus, diesen dann dem breit grinsenden Andrew in die Hand drücken. Dessen Gesichtsausdruck nach könnte man meinen, es sei Weihnachten. Einige Minuten später waren alle Kartons und Kisten in einem leeren Rückraum der Lagerhalle untergebracht und eine Gruppe von sich kindlich freuenden jungen, und auch nicht mehr ganz so jungen, Männern stand um sie herum. „Oh man, das ist wie Weihnachten, der 5te Juli und Geburtstag auf einmal.“, freute sich Charlie, beinahe hüpfend vor Aufregung. „Und Ostern.“, fügte Xander hinzu, sich immer noch die Hände reibend. „Hey Leute.“ Sofort wirbelten sie herum und sahen den vermeintlichen Eindringling an, welcher sich dann jedoch nur als Angel heraus stellte. „Wusstet ihr, dass... Oh, sind sie da? Wow!“ Jonathan nickte eifrig. „Ja, willst du mitmachen?“ „Gerne.“ Für einen Moment schien es so, als wenn auch der Jahrhunderte alte Vampir wieder zu einem Kind wurde, ehe er sich zusammen riss und wieder ganz dunkel und mysteriös ausschaute. Als Buffy fast zehn Minuten später verschwitzt die Halle betrat, erblickte sie niemanden, was seltsam war, da das Auto ihrer Mutter vor dem Eingang stand. Allerdings hörte sie Stimmen aus einem der hinteren Bereiche und sie konnte sofort das Brummen von Angel, die Stimmen von Giles und von Andrew ausmachen. Und es roch nach Zigarette, also war Stefan irgendwo. „Ha, seht euch dieses Mördergerat an. Ist das groß oder ist das groß?“, hörte sie Xander und sofort wurde sie hellhörig. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es wirklich das war, woran sie zuerst gedacht hätte. „Xander, junger Padawan...“ Ah, Charlie war also auch da und seinem Ton nach, war er sehr zufrieden mit sich. Das Ziehen von Stoff war zu vernehmen. „... das ist zwar recht beachtlich, aber DAS hier ist wirklich groß.“ Anerkennende Laute waren zu hören, freundschaftliche Beleidigungen und gutmütige Scherze. Neugierig geworden schlich Buffy so leise sie konnte näher. „Meine Jungen Freunde, lasst mich euch aus langjähriger Erfahrung versichern, dass Größe längst nicht alles ist. Viel wichtiger ist es, auch damit umgehen zu können.“, meinte Giles, das ganze Thema nur noch wesentlich brisanter machend. //Die unterhalten sich nicht wirklich über... oder?// Sie drückte sich an die Wand und lauschte aufgeregt. „Ha, Mister Giles will nur sich heraus reden, weil er nicht so großzügig ausgestattet ist.“, meinte Andrew kichernd. „Ich versichere dir, bisher waren die von mir erzielten Ergebnisse immer zufrieden stellend.“, antwortete der Engländer gelassen. „Da stimme ist Giles zu.“, mischte sich nun Angel ein, woraufhin Buffy sehr hellhörig wurde. „Ich habe seit Jahrhunderten sehr viel Action mit diesem speziellen Handwerkszeug gesehen und sie haben sehr, sehr oft geschrien.“ Inzwischen war die Jägerin knallrot im Gesicht. Das Thema wurde immer interessanter. „Nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf die dahinter liegende Kraft und den Umfang.“, fügte Jonathan nun hinzu, offensichtlich gut gelaunt. „Keiner braucht etwas langes, dünnes, wenn man so etwas wie ich haben kann.“ Jonathan? Umfang? Kraft? Das waren sehr böse Bilder welche da in ihrem Kopf entstanden. „Ich bleibe bei meiner Aussage, all diese Dinge sind uninteressant, solange man damit nicht umgehen kann.“, erwiderte Giles gelassen. „Bisher hat mir diese feinste englische Ware stets gute Dienste geleistet.“ Die Bilder wurden nur noch schlimmer und Buffy musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht ihre Anwesenheit zu verraten. „Ich kann nutzen das Spielzeug hier sehr gut.“, murmelte Stefan, wahrscheinlich hatte er wieder eine Kippe im Mundwinkel, wie meistens. „In guten Nächten... Nicht weiß, vielleicht zehn oder zwölf mal zum Schuss ich komm. Sicher.“ Sie riss die Augen auf. Nie im Leben hätte sie Stefan für so... so... erfolgreich gehalten. So etwas wollte nicht in ihren Kopf, immerhin war das der rauchende, arrogante, besserwisserische Kraut, so jemand konnte nicht so... gut sein. „Wo wir gerade beim Thema sind...“, murmelte Charlie dann und riss Buffy wieder aus ihren Gedanken, ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Gespräch lenkend. „Meinst du nicht, du übertreibst es ein wenig? Gleich zwei Stück?“ //Zwei?// Total erstarrt vor Verwunderung, und schrecklichen Bildern welche in ihren Kopf krochen, stand sie wie versteinert an die Wand gepresst da und verzog das Gesicht langsam immer mehr zu einer Fratze des Grauens. Andrew hatte zwar Hörner und rote Haut, aber so ein Freak konnte doch nicht mal er sein. Oder? „Na ja, was soll ich sagen, ich bin halt ein besonderer Fall.“, antwortete der Science-Fiction-Fan ein wenig leiser, woraufhin die anderen wieder auflachten. Und dann hörte Buffy zu ihrem Entsetzend, wie die gesamte Gruppe sich in Bewegung setzte, auf sie zu. //Oh gott, nein, sie dürfen mich nicht sehen. Ich muss verschwinden, ganz schnell. Bitte gott, lass die Erde mich verschlucken.//, bat sie in Gedanken, die Augen wie aus Reflex schließend. „Oh, hallo Buffy.“ Zu spät, sie wurde entdeckt, noch dazu von Angel, welcher nun direkt neben ihr stand. „Geht es dir gut, du siehst so rot aus?“ Erschrocken riss sie die Augen auf und blickte ihren Freund, wie in fester Freund, an. Er war total angezogen, so wie immer. In seiner Hand ein europäisches Schwert. „Äh...“ Etwas irritiert blickte sie an ihm vorbei, die gesamte Gruppe an Jungs, und einem Mann, total bekleidet und mit Waffen in den Händen sehend, in Xanders Fall eine mächtige Axt, Charlie trug einen japanischen Speer mit gekrümmter Spitze, Andrew ein doppelklingiges Schwert, Stefan eine Repetierhandarmbrust, Jonathan einen bösartig wirkenden Morgenstern und Giles ein römisches Kurzschwert. „Ja... mir... geht’s gut.“ - 1. Dezember 1997 Meine Schwester ist Pervers. Mehr brauch ich dazu nicht sagen. Heute sind endlich die Waffen geliefert worden, welche Mister Giles von seinen Bossen, er nennt sie immer 'die Wächter-Vereinigung' oder so, geschickt bekommen hatte. Charlie hatte sich wie ein Kind über die ganzen japanischen Waffen gefreut, er war richtig aufgedreht. Ich selber brauche keine anderen Waffen als mein Schwert, welches Mum mir immer noch verboten hat irgendwohin mit zu nehmen oder damit zu trainieren. Es trainieren mit Holzschwertern, das muss reichen sagt sie. Hatte ich schon etwas über Charlie geschrieben? Ich glaube nein, oder? Na ja, er ist einer der Freunde von Buffy, meiner perversen großen Schwester, auch wenn er kein so guter Freund ist wie Willow oder Xander. Aber es ist schwer Charlie nicht zu mögen, er ist witzig, hilfsbereit und süß. Wirklich süß. Nur zu alt für mich. Auf jeden Fall ist er ein Ninja, so sehr Ninja wie man das werden kann. Er hat diese coolen Moves drauf welche nicht mal Angel oder ich beherrscht und er kann absolut lautlos sein. Und Japanisch sprechen, was ich aber auch kann. Trotzdem bin ich kein Ninja. Schade, wäre nämlich ziemlich cool. Er hat kurz nachdem er einige Zeit mit uns trainiert hatte, mehrere der Waffen genommen und ist damit gegangen, irgend etwas darüber sagend dass er noch etwas ausprobieren wollte. Aber als wir fragten was, hatte er nicht gesagt was. - „Du willst mich nur im Bikini sehen.“, protestierte Harmony scherzhaft, vor dem großen Heimpool ihrer Eltern stehend. Tatsächlich war sie nur gekleidet in einen Bikini, einen grünen um genau zu sein, aber natürlich kein String-Bikini, sie war ja keine Schlampe sondern nur gut gebaut und stolz auf ihren Körper. Ihr Lehrer/Guter Freund rollte nur mit den Augen und ließ die Schultern etwas sinken. „Harm, ich hatte gehofft du würdest nicht mehr so schlecht von mir denken. Hätte ich so etwas von dir gewollt, dann hätte ich dich längst verführt.“ Sie grinste. „Hah, denkst du.“ Er zog unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. „Harm, ich kann wenn ich will fast jedes Mädchen auf dieser Schule verführen, dich eingeschlossen. Sieh es ein, ich bin eine Charmenahkampfwaffe.“ Nun war es an ihr, etwas irritiert zu schauen. „Eine was?“ „Vergiss es, spring einfach rein.“, murmelte er augenrollend, innerlich ein wenig seufzend. „Harm, ehrlich, wir müssen an deinen sozialen Fertigkeiten arbeiten.“ „Hey, ich bin die Queen von Sunnydale-High.“, protestierte sie, gleichzeitig über die Leiter in das Becken kletternd. Obwohl es bereits spät Abends war, sie trainierten IMMER Abends, war das Wasser angenehm warm und das Becken war natürlich beleuchtet, wie es sich für einen Innenpool gehört. „Das mag hier reichen, aber glaub mir, das reicht bei weitem nicht aus. Und du bist nur deswegen die Queen unserer kleinen Schule, weil du reich bist und die richtigen Freunde hast.“, antwortete er darauf gelassen, sich nun sein Shirt ausziehend. Sie wollte etwas erwidern, dann bemerkte sie seinen gut gebauten Oberkörper und dieses Bild verdrängte alle Gedanken an ihren Satz sofort. Sie bemerkte gerade noch, wie er zu ihr ins Wasser sprang, das feuchte Nass in alle Richtungen spritzend. Ihren Blick ignorierend, fuhr er dann fort. „Als Kunoichi, musst du in der Lage sein, die soziale Leiter ganz alleine zu erklimmen und auszunutzen. Nutze das System, bevor es dich nutzt.“ „Ich bin aber keine Kunoichi.“, antwortete sie nun, immer noch sichtlich irritiert, aber das war meistens so. Dann fügte sie hastig hinzu: „Ähm, Kunoichi heißt doch Ninja, oder erinnere ich mich da falsch?“ „Kunoichi ist die Bezeichnung für einen weiblichen Ninja, ja.“, bestätigte er nickend. „Und für einen männlichen Ninja?“ „Ähm... Shonobi.“ „Shinobi, aber nah dran.“, lobte der Schwarzhaarige sie, ihr beinahe für diese Frage dankend. So hatte sie sich selbst abgelenkt, sie erwartete nun gar keine Reaktion mehr auf ihre Aussage, dass sie gar keine Kunoichi sei. „Nun gut, aber wir sind ja nicht für den Japanisch-Unterricht hier.“, meinte er dann, das Thema ablenkend. //Das kommt später.//, fügte er in Gedanken hinzu. „Und wozu dann? Ich mein, soll ich Bahnen schwimmen oder üben meinen Atem lange anzuhalten?“, fragte Harmony nach, gar nicht den Sinn hinterfragend, sie wusste dass er einen guten Grund hatte. Hatte er bisher immer gehabt und sie wusste auch, dass seine Methoden wirkten, also nahm sie einfach an, was er ihr sagte, ohne Fragen. „Nein, wir werden sparren.“, meinte er dann zu ihr. „Durch den Wasserwiderstand werden die Muskeln besonders beansprucht und gefordert, das heißt ihre Entwicklung wird noch mehr gefördert.“ „Also Supertraining?“, fragte sie, sichtlich stolz auf sich, dass sie verstanden hatte was er meinte. „Ja, ein wenig vereinfacht, aber ja. Ach und, wir werden diese kleinen Spielzeuge hier verwenden.“ Mit diesen Worten hielt er ihre eine Klingenwaffe vor die Nase, bestehend aus einem schwarzen, schlichen Griff für eine Hand und eine nach vorne gebogene Klinge, ungefähr so lang wie ein Unterarm, ohne Hand natürlich. Sie wurde sichtlich unsicherer. „Ähm... sicher?“ „Ninjitsu beinhaltet auch den Kampf mit Waffen. Das ist eine Waffe, du willst Ninjitsu lernen, ich bringe dir Ninjitsu bei, also auch mit Waffen zu kämpfen.“, sagte er schulterzuckend und drückte ihr das Kukri in die Hand. „Pass auf, Angreifen tust du so...“ - 2. Dezember 1997 Ich brauche eigene Freunde. Ich habe heute in der Schule bemerkt, dass ich zwar körperlich so alt bin wie meine Klassenkameraden, aber geistig um Meilen voraus bin. Ich mein, sie reden darüber dass es ja sooo süß ist, wenn ein Junge ein Mädchen fragt, ob sie mit ihm gehen will und ich weiß schon wie das mit den Blümchen und den Bienen und auch den noch ganz anderen Sachen funktioniert. Die Erinnerungen in meinem Kopf sind zwar verblasst, oder eher sie verschwinden allmählich immer mehr, aber das Wissen bleibt. Und Beatrix Kiddo war Mutter und eine Frau die in einer brutalen, harten Welt gelebt hat, sie kannte sich gut aus mit so etwas. Ich höre lieber auf darüber zu reden, das lässt mich richtig versaut wirken. Und ich bin zwölf, halloho? Das Problem ist jedoch, dass ich zwar zu 'alt' bin für meine Klassenkameraden, aber zu 'jung' für die Freunde von Buffy. Außerdem sind es Buffys Freunde, nicht meine. Willow ist okay, also wirklich okay, sie aber sie behandelt mich immer als wäre ich zwölf. Okay, bin ich auch, aber das ist nicht weiter relevant. Oh gott, ich habe schon wieder eines dieser hochtrabenden Wörter verwendet, oder? Und schon wieder. Ich hänge zu viel mit Giles rum. Apropo Giles, ich glaube der Engländer ist mit Miss Calendar schon relativ intim geworden. Ich frage mich, ob sie schon über Küssen und Schmusen hinaus sind. - „Rupert?“ „Ja?“ „Was hälst du davon, wenn du mir ein englisches Frühstück machst, mit Toast, Speck, Spiegelei, Tee, Würstchen, Bohnen in Tomatensoße und gegrillten Tomaten?“ „Hört sich gut an. Ich such nur schnell meine Hose.“ „Die brauchst du nicht, ich werde dich sowieso spätestens dann wieder darauf befreien, wenn wir duschen gehen.“ - 3. Dezember 1997 Ich musste heute Nachsitzen, weil ich Mary-Anne geschlagen habe. Hart. Sehr hart. Hart genug, um sie zu Boden zu schicken und ihr eine böse Platzwunde an der Stirn zu verpassen. Mum war wütend auf mich, Buffy war es egal, Xander war stolz und Willow war besorgt. Wieso ich es gemacht habe? Das war so: Wir hatten im letzten Unterrichtsblock Sportunterricht und Coach Queensen, die dritte Coach welche wir in diesem Jahr bekommen haben und ich meine das Schuljahr, hatte mal wieder nur Augen für den Baseball-Trainer unserer Jungen-Mannschaft. Das heißt, wir konnten eigentlich tun was wir wollten. Mary-Anne tanzt Ballett. Wirklich sehr gutes Ballett, sie ist richtig begabt. Ihre Mutter ist Koreanerin, ihr Vater Mexikaner, sie ist also eine ziemlich komische Mischung... kann man das sagen, ohne dass man rassistisch ist? Okay, sie ist exotisch. Auf jeden Fall ist Mary-Anne eine Außenseiterin im Jahrgang, sie hat kaum Freunde, sie redet mit wenigen Leuten, sie interessiert sich nur für ihr Ballett und ihre Noten. Ach ja, gute Noten hat sie auch. Es gibt vier Mädchen bei uns, welche meinen, sie können alles machen was sie wollen. Und meistens können sie das auch, keiner tut etwas gegen sie. Also haben sie Mary-Anne tyrannisiert, sie in eine Ecke gedrängt und sie geschubst, sie beleidigt und ihre Eltern beleidigt. Es ist nicht so, als wenn ich Mary-Anne mag, aber sie hat mir nichts getan, also habe ich etwas dagegen gemacht, was da geschehen ist. Ich bin hingegangen und habe den Mädchen gesagt, sie sollen sich verziehen bevor ich ihnen die Arme auskugel. Und um das ganze zu unterstreichen, habe ich die größte von ihnen, Phoebe die blöde Kuh, mit einem Schlag gegen den Kehlkopf zu Boden geschickt. Die vier sind also gelaufen, wahrscheinlich zu Coach Queensen um sich bei ihr auszuheulen. Und was machte Mary-Anne? Sie sagte zu mir zischend, sie bräuchte keine Hilfe von daher gelaufenen Trampeltieren mit gefärbten Haaren, sie könne sich alleine wehren. Dann habe ich sie geschlagen. Im ersten Augenblicklich wollte ich ihr die Beine wegtreten und mit einem Knie gegen ihre Nase ihr zu schönes Gesicht zerstören, doch dann habe ich mich zurück gehalten und sie NUR geschlagen. Ich hätte viel, viel mehr machen können. Ich hätte sie verkrüppeln oder töten können. Ich finde, ich habe viel mehr verdient, als nur nachsitzen zu müssen. - In diesem Moment klopfte es an der Tür und sie sah von ihrem Tagebuch auf. „Ja?“ Augenblicklich wurde die Tür ein Stückchen aufgeschoben und ihre Mutter steckte ihren Kopf durch die diese Öffnung. „Dawn, hast du eine Minute Zeit für deine Mutter?“ „Klar. Worum geht es?“, antwortete das Mädchen und sah ihre Mutter an, während diese herein kam und sich etwas zögernd zu ihr auf das große Bett setzte, jedoch etwas von ihr entfernt. „Ähm... das was ich vorhin gesagt habe... Das hab ich nicht so gemeint.“ „Dass ich Hausarrest habe?“, fragte sie sofort hoffnungsvoll. „Doch, das habe ich so gemeint.“, meinte Joyce leicht lächelnd. „Nein, was ich meine ist, als ich gesagt habe, dass du dich kindisch benommen hast.“ Für einen Moment sah ihre Tochter sie misstrauisch an, dann sagte sie: „Mum. Ich habe mich kindisch benommen. Ich habe ein anderes Mädchen geschlagen weil sie mit beleidigt hat, das ist kindisch.“ Darauf nickte ihre Mutter, lächelte jedoch gleichzeitig. „Ja, das war kindisch. Aber sieh dich jetzt an, in diesem Moment. Du weißt was du falsch gemacht hast und du stehst dafür ein. Du hast einen Fehler gemacht, aber du gibst es zu und akzeptierst die Strafe, wie eine sehr erwachsene, junge Frau.“ „Erwachsener als Buffy?“ „Manchmal, definitiv.“, gab sie lachend zu. „Aber Hausarrest hast du dennoch.“ „Ich weiß Mum.“, sagte Dawn leicht lächelnd. Dann wurde ihr Gesicht jedoch ernster und sie sah ihre Mutter mit einem Ausdruck auf dem Gesicht an, welcher diese sofort besorgt machte. „Ich hätte sie töten können?“ „... was?“, kam es überrascht und aus der Bahn geworfen von der Erwachsenen Frau, ehe sie sich wieder fing und gespielt lachend meinte: „Wie... wie kommst du denn auf so eine, absurde Idee?“ „Es ist nicht absurd.“, antwortete das Mädchen schulterzuckend. „Ich hätte sie töten können, genauso leicht wie ich sie nieder geschlagen habe. Ich hätte ihr die Luftzufuhr abschnüren können oder ihr Herz schwer verletzen können, schwer genug damit sie stirbt. Ich hätte ihr den Nasenknochen ins Gehirn treiben können oder...“ „Ist gut...“, sagte Joyce auf einmal, eindeutig nicht mehr amüsiert. „Ist gut. Ich hab es verstanden.“ Einen Moment sahen die beiden sich schweigend an, ehe Joyce ihre Beine auf das Bett zog und sich im Schneidersitz hinsetzte, so wie Dawn bereits saß. Schließlich meinte die ältere der beiden: „Weißt du Liebling, ich weiß nicht wie ich darauf antworten soll. Ich vergesse immer, dass du nun die Erinnerungen und Fähigkeiten einer gefährlichen Mörderin hast. Für mich bist du einfach meine Tochter, welche dumme Sachen macht wie andere Mädchen schlagen weil diese sie beleidigt haben.“ Ein Lächeln umspielte die Lippen von ihr, ehe sie fort fuhr. „Vielleicht hast du recht, du hättest sie töten können. Aber du hast es nicht. Du hast etwas, was viele andere Menschen, und wie ich nun weiß auch andere Wesen, nicht haben.“ „Und was?“ „Disziplin. Du beherrschst dich selber besser, als die meisten anderen. Und das musst du, denn sobald du das nicht mehr tust, sobald du die Kontrolle verlierst, werden Menschen verletzt und können sogar sterben.“ Dawn nickte langsam, nicht ganz verstehend worauf ihre Mutter hinaus wollte und vielleicht wusste sie es auch selber nicht. Aber es hörte sich klug und tiefsinnig an, also hörte sie weiter zu. „Liebling, jeden Tag hältst du dich unter Kontrolle, beherrschst etwas das unnatürlich und falsch ist, etwas das nicht in dir stecken sollte. Es wäre sehr leicht für dich es aus zu leben, dieses Wissen und diese Fähigkeiten für dich selber zu nutzen, doch du hast den harten Weg gewählt, den Weg auf welchem du niemals ganz du selbst sein kannst, auf welchem du jeden Tag dich selber beherrschen musst.“ Sie zögerte einen Moment, ehe sie sanft lächelte. „Und deswegen, bin ich sehr, sehr stolz auf dich.“ Im nächsten Moment fiel Dawn ihr um den Hals, sie liebevoll umarmend. „Danke Mum...“, flüsterte das Mädchen leise, kaum hörbar. - 5. Dezember 1997 Schule ist echt blöd. Im ernst, absolut und total blöd. Lehrer welche sich nicht für uns interessieren, Mitschüler welche sich benehmen wie Kinder, sie sind Kinder ich gebe es ja zu, Aufgaben welche eine zwölfjährige lösen kann und vor allem der Umstand, dass alle denken ich sei eine gewalttätige Schlägerin. Das hilft zwar dabei einen Platz in der Cafeteria zu bekommen, der Architekt muss auf Drogen gewesen sein da es eindeutig zu wenig Plätze für alle Schüler gibt, aber keiner will mit mir an einem Tisch sitzen. Nicht, dass ich vorher Miss Beliebtheit gewesen bin, aber nun haben alle Angst vor mir. Das einzige worauf ich mich freuen kann, ist das Training an den Nachmittagen, in meinem Dojo. Genau, mein Dojo, mein ganz privater Dojo. Ich lasse zwar auch Buffy und ihre Freunde da trainieren, aber nur weil ich großzügig bin, ich könnte sie jederzeit raus schmeißen. Nur wäre Training dann langweiliger. Es ist immer sehr lustig zuzuhören, wie meine Schwester und Stefan, er ist Deutscher und hat einen süßen Sprachfehler (oder ist das Akzent?), sich streiten und dann so tun als würden sie sich blendend verstehen, sobald sie glauben ich bemerke es. Halten sie mich für so dumm, dass ich es nicht mit bekomme? Blöde Frage, natürlich tun sie das. Buffy hält mich für eine nervige Pest, ich bin schließlich nur ihre kleine hilflose Schwester in ihren Augen, und Stefan hält JEDEN für dumm. Im Ernst, er behandelt mich zwar von oben herab und wie ein arroganter Kerl der glaubt alles besser zu wissen, aber so behandelt er jeden, sogar Giles, also ist das okay. Das Schlimme ist, meistens weiß er es auch noch wirklich besser. Ach ja, gestern sind mehrere Waffen aus unserem Lager in meinem Dojo verschwunden. Das Lager übrigens ist ein massiv gesicherter Raum, geschützt durch Magie, angebracht von Miss Calendar und Giles, Fallen, angebracht von Charlie und Angel, und sehr dicke Mauern und eine Tresortür... welche Xander angebracht hat, aber wie er das geschafft hat, haben wir immer noch nicht heraus bekommen. Auf jeden Fall fehlen Waffen, genauer gesagt mehrere Pakete Shuriken und zwei Tantos, mehr nicht. Aber ich weiß genau, wer sie genommen hat, nämlich Charlie. Er ist der einzige, welcher mit Shuriken umgehen kann und er kommt auch an das Lager heran, also muss er es gewesen sein. Es sind zwar auch seine Waffen, aber ich frage mich wofür er die nimmt. Ich werde ihn bei der nächsten Gelegenheit fragen. Und was auch passiert ist gestern, ist dass Andrew, ein lustiger Kerl mit Hörnern und roter Haut aber er ist kein Dämon und definitiv zu viel Freizeit, gesagt hat er habe endlich das meditieren richtig hinbekommen. Keine Ahnung was er damit genau meinte, aber es schien für ihn sehr wichtig zu sein, also erwähne ich es denke ich lieber. Es könnte mal wichtig werden. - Unbemerkt von Dawn Summers, und allen anderen 'Charakteren' in Sunnydale, saß ein Wesen vor einem gigantischen Fernseher, eigentlich schon ein eigenes Kino so groß war der Bildschirm, nur mit nur einem Sessel davor und nicht ganzen Reihen. Abgesehen von dem besagten Sessel und dem Fernseher, welcher einfach im Nichts zu schweben schien, gab es nichts in der Dunkelheit, bloß noch den im Sessel sitzenden Wesen. Obwohl es keinen Mund hatte, hätte man schwören können, dass es zufrieden grinste, jedenfalls hätte irgendjemand es gesehen. Sein Daumen ruhte auf der großen Fernbedienung in seiner linken Hand, während er das Geschehen auf dem Bildschirm betrachtete. In der High-School von Sunnydale wurden Plakate gemalt für den anstehenden 'Career-Day', dann schaltete das Wesen um, nicht daran interessiert. Im kleinen Apartment von Andrew Wells, noch bezahlt von Charlie Welles welcher das Geld gepfählten Vampiren abnahm, saß der gehörnte Jugendliche im Schneidersitz auf seinem Wohnzimmerboden, vor sich eine einzelne Kerze. Seine Augen waren stur auf die Flamme gerichtet, lautlos immer wieder die gleichen Worte wiederholend. Obwohl er es nicht aussprach sondern nur die Lippen entsprechend bewegte, erlaubten die Special-Features des Fernsehers, es dennoch zu hören. „Spüre die Flamme... Spüre die Flamme... Spüre die Flamme...“ Dann schloss Andrew seine Augen, immer noch diese Worte stumm murmelnd, doch es wurde bereits wieder umgeschaltet und sein Bild wurde von Willow Rosenberg an ihrem Tisch im Unterricht ersetzt. Sie bemerkte nicht, wie auf magische Art und Weise aus dem Nichts ein Heftchen in ihrer Tasche erschien. Erneut wurde umgeschaltet, diesmal zu einem Flughafen irgendwo in tropischen Gefilden, zu erkennen an den Palmen, den dunkelhäutigen Leuten und Touristen welche das Flugzeug bestiegen. Die Kamera schwenkte über die wartenden Menschen, während im Hintergrund eine weibliche Stimme den Flug 0784 nach L.A. in Kalifornien mit Anschluss nach San Fransisco und Sunnydale ausrief. Unbemerkt von allen Fluggästen und Flughafenmitarbeitern, schlüpfte eine junge, athletische Frau in den Frachtraum eben jener Maschine, doch wieder wurde das Programm gewechselt ehe man Einzelheiten erkennen konnte. Wieder war Sunnydale zu sehen, ein Einfamilienhaus vor dem ein großer Umzugswagen stand. Muskulöse Männer trugen Kartons und Möbel, ein Hund lief aufgeregt über den Rasen und ein Türschild wurde angebracht. Dort stand in großen, roten Buchstaben schlicht: 'Bob'. „Ah, ja, mein neues Eigenheim.“, sagte die Gestalt kichernd, ehe sie ein wenig nachdenklicher hinzufügte: „Diese Rosen müssen mal wieder geschnitten werden.“ -SCHNIPPS- „Ah, besser.“ -- Bob's back, doch er wird kaum Einfluss haben in der nächsten Zeit. Allerdings wird sich die Sache mit Kendra interessant entwickeln. Kapitel 14: What's my line Part One ----------------------------------- Und nun, beginnen wir mit der großen Tragödie. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 14: What's my line Part One Die Sunnydale High-School war erfüllt mit Leben, noch mehr als sonst, da zusätzlich zu den normalen Schülern noch viele Aussteller dazu kamen, welche Jobs und mögliche Karrieren vorstellen würden. Willow liebte diese Woche jetzt schon, auch wenn sie erst gerade begonnen hatte und das noch nicht einmal richtig. Alles war aufregend, alles roch nach Zukunft und Möglichkeiten. Sie platze fast voller Freude darüber, erfahren zu können welche möglichen Karrieren ihr bevor standen. Immer noch grinsend, sie weiß gar nicht wann sie damit angefangen hatte, betrat sie beschwingt das große Hauptgebäude der Schule. Sich eintragend in die Liste und dann einen Fragebogen greifend, schritt sie auf einen der Tische zu, welcher von ihren beiden besten Freunden Xander und Buffy besetzt war, aber es gab noch zwei freie Plätze. „Sind sie eher ein geselliger Mensch, oder ziehen sie es vor alleine zu sein?“, las Xander vor, sein Missfallen über diesen Test offensichtlich. „Ähm, und wenn ich ein geselliger Mensch bin, der nur an Mangel an Gesellschaft alleine ist?“ „Dann...“, begann Buffy zu antworten, allerdings ohne ihn anzusehen. „... kreuz 'Weder noch' an.“ Xander sah auf seinen Fragebogen, sichtlich entnervt. „Aber es gibt hier kein Kästchen für 'Weder noch'. Sone Antwort würde doch glatt das Weltbild dieser aufgeblasenen Erbsenzähler zu Fall bringen.“ „Spüre ich da Verbitterung?“, fragte die rothaarige junge Rosenberg leicht ironisch und scherzend, sich ebenfalls an den Tisch setzend. „Nein, aber diese Typen scheinen zu glauben, dass sie aus einem Multiple-Choice-Test schließen können, was wir für den Rest unseres Lebens tun werden, das ist doch lächerlich.“ Willows Antwort auf diese Aussage war nur ein freudiges, breites Grinsen, ehe sie sagte: „Ich bin echt aufgeregt zu erfahren, was für eine Karriere ich in Aussicht habe.“ „Dafür verzichtest du auf die Freiheiten, wenn man jung und dumm ist?“, gab Xander zurück. „Ich will es gar nicht so genau wissen.“ Dennoch, ihre gute Laune blieb erhalten, wenn auch ein wenig geschmälert. „Wir sind aber nicht für eine Ewigkeit jung.“ „Ja, aber ich werde für eine Ewigkeit jung bleiben.“, scherzte er daraufhin, doch niemand lachte. Und es antwortete auch niemand, Willow sah ihn nur etwas unsicher an und Buffy brütete über ihrem Test. „Schon gut Leute, widersprecht nicht alle gleichzeitig.“ „Sie haben sich nur Zeit gelassen, genau darüber nach zu denken wie sie es möglichst einfach ausdrücken können, damit auch du es verstehst.“, sagte der breit grinsende Charlie, während er sich auf dem letzten freien Platz am Tisch nieder ließ. „Ah, danke.“, meinte Xander mit einem Gesichtsausdruck zwischen Erleichterung, Gereiztheit und Resignation. In diesem Moment konnten sie Cordelia hören, welche zufällig in ihre Richtung kam, zwei Anhängerinnen im Schlepptau. „Meinen Mitmenschen zu helfen ist mir ein Bedürfnis.“, las sie von ihrem Prüfungsbogen vor, dann kreuzte sie eines der Felder an. „Richtig.“ Dann fügte sie hinzu: „Solange sie nicht schmutzig, hässlich oder sonst wie eklig sind.“ Xander folgte ihr mit den Augen, dann sagte er mit verstecktem Sarkasmus er: „Cordelia Chase. Immer zur Hilfe, wenn die Schönen und Reichen mal Hilfe brauchen.“ „Was dich zu meinem Glück ja ausschließt. Zweifach.“, erwiderte sie schnippisch, dann bereits weiter gehend. Als sie zwei Meter weg war, fragte Xander: „Ist Mord immer ein Verbrechen?“ „In diesem Fall wäre es eine Tat für die Menschlichkeit, um den Genpool der Menschheit rein zu halten.“, sagte der ihm gegenüber sitzende Charlie grinsend, woraufhin der massigere Junge ebenfalls grinste. „Hab ich Interesse an Pflanzen?“, fragte Buffy auf einmal, so als ob sie wirklich eine ehrliche Antwort darauf erwarten würde. „Das musst du ganz alleine entscheiden.“, antwortete Xander ihr, doch sie sah sofort zu Willow herüber. „Was schreibst du hin?“ „Dass ich für Pflanzen ein Interesse habe.“ „Gut, dann mach ich das auch.“, sagte die Jägerin und wollte gerade den Stift ansetzten, als ihre Schultern nach unten sackten und ihre gesamte Haltung etwas erschlaffte. „Ich sollte mich gar nicht damit rumquälen, ist sowieso bloß Theorie für mich.“ Die anderen sahen sie an, alle ein wenig neugierig und auch besorgt. „Egal wie mein Testergebnis aussieht, ich weiß schon was ich mache.“ Es sollte wohl lustig klingen, hörte sich aber eher verbittert an. „Ja, besonders hohes Risiko und das bei einer miesen Bezahlung.“, meinte ihr bester männlicher Freund dazu. „Und keine Rentenansprüche.“, fügte der andere Junge der am Tisch saß hinzu. „Und spitze Pflöcke aus Holz.“, kam es von der jungen Frau, um deren Zukunft es gerade ging. „Wieso lässt du nicht einfach den Test sausen?“, fragte Willow sie dann, mehr als Vorschlag gemeint. „Das ist Mister Snyders neueste Foltermethode.“, antwortete sie ein wenig schneidender und kälter, als es wohl gemeint war. „Der ist nicht zufrieden, wenn er mich nicht triezen kann, glaub mir, sonst würde ich mir diesen Schwachsinn sparen.“ „Und du willst echt nicht wissen, wie du bei dem Test abschneiden würdest und was für ne Karriere für dich drin wäre? Ich meine, wenn du nicht schon die Jägerin wärst und so.“ Buffy sah ihre rothaarige Freundin an als wäre sie geistig behindert oder einfach schwer von Begriff, ehe sie ziemlich bösartig meinte: „Klingelt bei dir was, wenn du die Worte 'Schicksal' und 'Besiegelt' hörst, Willow? Wozu das ganze.“ „Weißt du, mit dieser Einstellung hättest du wirklich ne vielversprechende Zukunft als Verwaltungsangestellte vor dir, hmm?“, schlug Xander dann vor, mit der Absicht die Stimmung wieder zu heben, doch er verfehlte das angestrebte Ziel. „Tut mir leid, es ist nur so...“, gab die Jägerin dann nach einigen Sekunden zu. „Solange die Hölle nicht zufriert und alle Vampire von Sunnydale gemeinschaftlich Frührente beantragen, sieht es wohl nicht so aus, als würde sich meine Zukunft ändern.“ „Na hey.“, meinte ihr bester Freund aufbauend. „Du hast ja mich um dir auszuhelfen und Willow ist ja angeblich eine absolute Superhexe, also wird es schon nicht so schlimm.“ Nun sah die Blonde deutlich interessiert aus als noch eine Sekunde zuvor. „Was? Wer sagt was davon, dass Willow eine Superhexe ist? Also, nichts gegen dich Willow, aber wie kommt ihr darauf?“ Augenblicklich war die rothaarige aufgeregt glücklich, so wie sie es war, als sie an diesem Morgen aufgestanden war. „Oh, Stefan hatte gesagt ich hab die Gabe dafür wie ein Häschen die Gabe hat süß zu sein, auch wenn er das natürlich nicht so gesagt hat. Und ich hab jetzt dieses Heft, in dem stehen viele Sprüche für Beginner und Übungen und so etwas.“ Für einen Moment blickte Buffy die ihr gegenüber sitzende junge Frau an. „Stefan hat das gesagt?“ „Uh-hu.“, meinte diese sofort stolz. „Dann solltest du aufpassen, wie du es verstehst.“, gab sie zu bedenken. „Es ist nicht so, dass ich glaube, dass er nicht recht hat, aber er ist so ein Typ, der so etwas nicht aus der Güte seines Herzens sagt, er verfolgt damit irgend etwas.“ - Hätte der Junge um den es ging gewusst wie über ihn geredet wurde, dann... wäre es ihm sehr egal gewesen, er hatte wichtigeres zu tun, als sich um so etwas zu kümmern. Und außerdem mochte er es viel zu sehr, sich mit Buffy zu streiten, als das er so etwas vermissen wollte. Im Gegensatz zu seinen Klassenkameraden, verbrachte er nicht seine Zeit damit den Fragebogen auszufüllen, das würde er später machen, sondern zerbrach er sich darüber den Kopf, was er wegen Kendra machen sollte. Noch war es nicht das große Problem, aber es würde ein Problem werden. Schwer seufzend erhob er sich schließlich von seinem Sitzplatz im nun leeren Stadion der High-School. Er hatte noch einen Tag Zeit ehe es soweit, das musste reichen um eine Entscheidung zu fällen. - „Okay, ich sag ja gar nicht, dass ihr euch total lieb haben sollt auf einmal, aber vielleicht könntet ihr ja versuchen ein bisschen freundlicher zueinander zu sein.“, schlug Xander vor, während er den Pflock welchen er hoch geworfen hatte wieder auffing. „Xander, er hat mich begrüßt mit 'Hey Schlampe'.“, murmelte Buffy darauf ohne ihn an zu blicken. „Versuch du doch nach so etwas freundlich zu sein.“ „Gut, da hast du Recht, er macht es einem echt schwer einen zu mögen.“, gab der Junge zu. Die beiden befanden sich auf einem der vielen Friedhöfe der Stadt, auf Streife. Obwohl Buffy zunächst unsicher war, Xander mit zu nehmen auf ihre abendlichen Aktitivitäten, unter anderem weil es ihre mögliche Zeit mit Angel verkürzte, aber nach einigen laaaaangen Disskusionen hatte sie schließlich nachgegeben. Und sie bereute es nicht wirklich, er war ihr eine große Hilfe, war fast so gut darin Vampire zu pfählen wie sie selber. Nur mit seiner Technik in Martials Arts haperte es noch etwas, er war eher der 'Schnell-zuschlagen-stark-zuschlagen'-Kerl. „Das ist die Untertreibung des Jahres.“, murmelte sie, doch stoppte auf einmal als sie etwas hörte. Augenblicklich schoss ihre Hand nach oben um ihm mit zu teilen, dass er ruhig sein sollte und sie zog einen Pflock aus ihrem Gürtel, was Xander veranlasste das gleiche zu tun. Wortlos deutete sie ihm an ihr zu folgen, ehe sie sich leise der Quelle des Geräusches näherte, einer ziemlich opulenten Gruft. Es hörte sich an, als würde jemand mit einem Meißel versuchen etwas aus Stein heraus zu klopfen. Vorsichtig öffnete sie die große Doppeltür des Grabmals und erblickte einen Vampir mit Brille und gekleidet in etwas, das nicht einmal Giles anziehen würde, damit beschäftigt mit Hammer und Meissel einen der Särge in dem großen Grabmal frei zu legen. Die Tür wieder schließend trat sie einige Schritte zurück und wartete, bis der Untote aus der Gruft trat, weder sie noch Xander bemerkend. „Sag mal, ist euch das Grab eines Toten überhaupt nicht heilig?“, fragte sie den Vampir Plauderton, woraufhin er erschrocken aufsah, so dass sie nun auch seine Brille sehen konnte. „Oh, ich vergaß, ihr seid ja Vampire.“ In diesem Moment hörte sie hinter sich das Schnaufen eines Vampirs und reagierte instinktiv, herum wirbelnd und gleichzeitig austretend. Der Getroffene taumelte für eine Sekunde und sofort ließ sie einen mächtigen rechten Haken auf sein Kinn nieder gehen, welcher ihn noch etwas mehr zurück warf. Behände tänzelte Buffy einen Schritt zurück, blockte dann einen Schlag ihres Angreifers mit ihrem rechten Unterarm ab und schlug mit links zu, seinen Kopf herum wirbeln lassend. Im nächsten Moment zog sie ihn bereits zurück, rammte dann ihren Pflock in sein Herz. Einen letzten, wütenden und frustrierten Schrei ausstoßend, verwandelte sich der Blutsauger in Staub. „Einer erledigt...“, murmelte Buffy und drehte sich um, um zu sehen wie der andere Untote von Xander am Kragen gehalten gegen die Wand der Krypta gedrückt wurde. „... einen erwischt.“, meinte Xander und vollendete ihren Satz, sichtlich zufrieden mit sich. - „Warum hast du ihn nicht direkt gepflockt?“, fragte Willow, während sie den Vampir ansah, welcher in dem Käfig in seiner Bibliothek saß, offensichtlich ziemlich eingeschüchtert von der Gesellschaft. Es war ein ziemlich harmlos wirkender Kerl, wäre da nicht seine Vampirfratze gewesen, aber die Brille, der sauber gestutze Bart und die große kahle Stelle auf der Rückseite des Kopfes ließen ihn eher wie einen Lehrer wirken, denn wie einen blutrünstigen untoten Killer. „Will, es heißt Pfählen, nicht Pflocken.“, meinte der Gefragte, Xander. „Ich dachte mir, wir könnten etwas aus ihm heraus bekommen, für wen er arbeitet und was er da gestohlen hat. Und außerdem hat er sich sofort ergeben als er Buffy gesehen hat.“ „Ähm, also eigentlich...“, meldete sich nun der Vampir selber und hob vorsichtig die Hand, woraufhin die beiden Teenager ihn beide misstrauisch ansahen, ebenso wie Giles welcher am großen Tisch in der Mitte der Bibliothek saß. „Hab ich mich, ähm... also, mehr dem „Krieger“ ergeben, als der Jägerin. Und, also, es müsste eigentlich wirklich Pflöcken heißen, denn jemanden zu pfählen ist eine andere Sache.“ „Verzeihung, aber wie bitte WEM hast du dich ergeben?“, fragte Xander offensichtlich verwirrt. Hatte er das gerade richtig gehört? „Ähm,... ja, dir.“, antwortete der Brillenträger etwas eingeschüchtert, also noch mehr als zuvor. „Wie hattest du ihn genannt?“, wollte nun auf einmal Giles wissen, sich dem Käfig nähernd. Er wirkte sichtlich interessiert, als hätte ihm gerade jemand erzählt, dass das Turiner Leichentuch in Wahrheit eine Schatzkarte zu der heiligen Maschine des Gottes Itzpzpalotl, mit welcher man die Welt mit Tod überziehen kann, in Mittelamerika ist. „Ähm... den... Krieger.“ „Wow.“, meinte Xander grinsend, sichtlich stolz. Er schien um mehr als zwanzig Zentimeter zu wachsen, was beachtlich war da er sowieso schon alle anderen überragte. „Ich habe einen Titel.“ „Xander, bitte bilde dir nichts darauf, was ein verängstigter Vampir von sich gibt.“, sagte Giles ein wenig tadelnd, wobei er jedoch zugeben musste, dass ihn diese Entwicklung der Ereignisse selber auch etwas überraschte. „Außerdem, haben wir andere Sorgen als irgend einen obskuren Titel, welcher dir von Untoten gegeben wurde. „Eigentlich kam ein Rutterkin-Dämon auf die Idee, ihn so zu bezeichnen.“, mischte sich der Vampir wieder ein. „Gute Güte, schweig einfach und ich werde dich nicht sofort pfählen.“, murmelte der Engländer wieder und schob seine Brille zurecht, ehe er sich vor dem Käfig aufbaute. „Also, was habt ihr in dem Grabmal gesucht?“ „Das Kreuz des du Lac.“, gab der Vampir sofort ehrlich zu. „Wow, und das bevor wir zuschlagen mussten.“, kam es von Willow, sichtlich beeindruckt. „Ich hatte gehofft, dass ihr mich vielleicht gehen lasst, wenn ich kooperativ bin.“ „Ganz sicher nicht.“ „Schade.“ - Mit krachender Gewalt schepperte ein Stuhl gegen eine schmutzige Wand und zerbrach in viele Einzelteile. „VERDAMMTE SCHEISSE!!! BOLLOCKS!!! DIESER BLOODY BASTARD!!!“ Wie man den Flüchen entnehmen konnte, handelte es sich bei dem herum wütenden Kerl um Spike, früher einmal bekannt als William der Blutige. Eigentlich war er immer noch bekannter unter dem Namen William der Blutige, aber Spike klang irgendwie cooler in seinen Ohren, also wollte er lieber Spike genannt werden. Im Moment jedoch war er zu wütend, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Er war zu sehr damit beschäftigt, Einrichtungsgegenstände durch die Gegend zu schmeißen, Sachen zu zertrümmern und seine Frustration an allem auszulassen, was sich nicht wehren konnte. Und das beinhaltete auch seine unglücklichen Handlanger, welche vor ihm standen. „WER WAR DABEI GEWESEN?!!“, brüllte er, übrigens in voller Vampirvisage, die drei Untoten vor sich an, woraufhin alle leicht zuckten. „Luke war mit gewesen.“, sagte der mittlere der Drei dann, ein muskulöser, ehemaliger Straßenschläger. „UND WO IST DER IDIOT JETZT?!!! TOT GENAU!! UND WARUM SEID IHR NOCH NICHT TOD?!!“ „Also... Technisch gesehen...“ Ein abgebrochenes Stuhlbein, geführt von der Hand eines wütenden englischen Vampirs, bohrte sich in seinen Körper und in der nächsten Sekunde zerfiel er zu einem Haufen Asche. „Will sonst noch jemand klugscheißen?“, knurrte Spike und funkelte die verbliebenen beiden Vampire an, doch sofort schüttelten beide heftig ihre Köpfe. „Gut.“ Einen Moment sagte niemand etwas, dann fauchte er: „WAS STEHT IHR HIER NOCH RUM?!!! BRINGT MIR DIESES KREUZ!!!“ Es war erstaunlich, wie schnell sich Angestellte bewegen können, wenn sie nur richtig motiviert werden, eine Tatsache welche der Peroxid-blonde Vampir schon vor langer Zeit erkannt hatte. Seine Tricks? Sinnlose, rohe Gewalt, brutale Wutausbrüche und keine Angst davor auch mal einen seiner Handlanger mit einem Stückchen Holz bekannt zu machen. „Spike?“ Es war eine schwache Stimme welche aus dem hinteren Bereich der leer stehenden Fabrik zu hören war, doch natürlich konnte er sie durch seine überlegenen Sinne wahr nehmen. „Sofort, Liebes.“, murmelte er, besiegt klingend. Während er Sekunden zuvor noch frustriert und wütend gewesen war, war er nun einfach nur noch erschöpft. Nicht nur war Dru, seine geliebte Dru, so schwach wie ein neugeborenes Baby und ebenso hilflos, sondern auch hatte die Jägerin und ihr Schoßhund seine Pläne für ihre Rettung beinahe zerstört. Noch war es nicht zu spät, noch konnten sie die Sache herum reißen. Aber dafür musste erst einmal die Jägerin verschwinden. Und er hatte schon eine Idee, wen er dafür rufen könnte. „Spike?“ „Ich bin ja da Liebes.“, antwortete der Vampir dann und schritt zum Bett seiner Geliebten, welche ihn aus halb geschlossenen Augen ansah. Würde er nicht wissen, dass dies ein Zeichen ihrer Schwäche wäre, hätte es ihn sehr heiß gemacht. Aber so machte er sich einfach nur Sorgen um sie. „Ich hab Hunger...“, hauchte sie, einen Hand nach ihm ausstreckend. „Ich werde dir etwas bringen lassen.“, meinte Spike liebevoll und nahm ihre Hand in die seine, sich dann neben sie setzend. „Was machst du da?“ Ausnahmsweise hatte sie nicht ihre Puppen vor sich, sondern ihre Tarotkarten, sechs Stück gerade um genau zu sein. Er hatte niemals etwas mit diesen Dingern anfangen können, er war mehr der Kerl für Action und harte Tatsachen, aber das heißt nicht, dass er ihre Gabe nicht achten würde. Tatsächlich verstand er sogar sehr gut, wie mächtig diese war. „... nichts.“, murmelte sie dann, sich an ihn kuschelnd, die Karten selber gar nicht mehr beachtend. Kurz zog Spike eine Augenbraue hoch, ließ noch einmal seinen Blick über die Karten streifen. Ein seltsames Wesen mit einem Auge, ein Tausendfüßler, ein kleines Wesen mit einem großen Schwert, ein Grab mit Augen (so seltsam das auch aussah), eine Krähe oder ein Rabe und ein Jaguar. Seine Dru sanft auf die Stirn küssend schlang er seine Arme um sie, bevor er einen seiner Vampir-Angestellten heran winkte. „Bring uns etwas zu essen. Und ruf den Bund von Taraka. Ich will die Jägerin und ihre Freunde tot sehen.“ „Den Bund von Taraka? Ist das nicht etwas... na ja, übertrieben?“ Spike packte ihn an der Kehle, wütend zischend: „Tu einfach was man dir sagt, dann endest du nicht wie Leo gerade eben.“ „Das war... Kevin...“ „Auch noch Klugscheißen oder was?“ - „Ha.“, sagte eine in Sunnydale High verhasste und zugleich geliebte Stimme triumphierend. „Modeberaterin oder Fitnesstrainerin.“ Charlie sah seine beste, und einzige, Schülerin Harmony aus dem Augenwinkel an, während er nach seinen eigenen Ergebnissen des Karriere-Tests suchte, bevor er diese entdeckte. „Hmmm... Polizist oder Imageberater. Nicht, dass ich etwas darauf gebe, aber nett zu wissen.“ Ein wenig überrascht sah sie auf und ihn an. „Was, wieso? Ich meine, es geht um deine Zukunft.“ „Ja, aber ich weiß schon was ich mache.“, antwortete der Schwarzhaarige grinsend und schlenderte dann mit den Händen in den Taschen davon. „Und was?“, fragte sie eilig, ihm hinterher laufend, doch er antwortete nicht. //Oh, das wirst du früh genug erfahren.// - Während in einem speziellen Bereich der Sunnydale-High, abgetrennt durch Vorhänge vom Rest der Schule und erfüllt mit klassischer Musik und sogar ausgestattet mit einem Bediensteten welcher Erfrischungen und Snacks reichte, Willow Rosenberg saß und vom anderen Anwesenden Schüler ein Kanapee Angeboten bekam, sah Stefan sein Gegenüber an, als ob er nicht wusste ob dieser geistig Behindert oder einfach nur dämlich wäre. „Ich hab lassen den Test sausen.“, meinte er noch einmal mit einer leicht gehobenen Augenbraue. „Oh, das macht nichts. Meine Vorgesetzte haben sie schon eine Weile im Auge, vor allem Betreffend der Angelegenheiten in den nächtlichen Aktivitäten hier in Sunnydale.“, sagte sein Gegenüber, ein freundlicher, junger Mann in Ausgehuniform der Army. Eigentlich hätte Stefan das ja nicht wissen können, aber er erkannte die Dienstgradabzeichen eines First Lieutenant, also noch nicht Mayor, aber das würde sich ja bald ändern. Jedenfalls, bevor das College für Buffy und Konsorten begann. „Ich bin hier nicht einmal drei Monate.“, sagte der Deutsche mit einer gehobenen Augenbraue. „Aber es muss sein wichtig, wenn die Army will was von mir.“ Der Lieutenant lächelte gewinnend. „Allerdings. Wenn sie mir bitte folgen würden Mister Black? Wir sollten so etwas nicht auf dem Gang besprechen.“ Der Brillenträger folgte dann dem Soldaten in einen geschlossenen Klassenraum, die Tür hinter sich schließend. Es war lediglich ein ganz normaler Klassenraum, nicht umgebaut oder besonders dekoriert, ganz normal eingerichtet wie ein Klassenraum halt war. „Mister Black, ich bin Lieutenant Riley Finn. Die Abteilung der Army in welcher ich diene wäre daran interessiert ihnen das College zu bezahlen.“ „Auch eine Möglichkeit es auszudrücken.“, brummte Stefan mit den Augen rollend. - „Buffy, nicht so schnell, bitte.“, rief Giles seinem Schützling hinterher, während sie bereits damit beschäftigt war, in Laufhose und Top die Straße entlang zu laufen in einem Tempo, welches er niemals hoffen konnte zu erreichen. „Giles, ich bin die Jägerin, ich muss trainieren.“, schnappte sie als er aufgeschlossen hatte und joggte auf der Stelle. „Waren das nicht ihre Worte gewesen?“ „Du benimmst dich wie ein unreifes, freches Kind.“, jappste der Wächter. „Ich sag ihnen wieso: Ich bin ein unreifes freches Kind, ich bin ein Teeny, da hab ich jawohl noch Zeit.“ Ihrer Stimme war eindeutig zu entnehmen, dass sie nicht sehr amüsiert war. „Ich wollte... huff.. einfach nur mal ein bisschen... konstruktive Kritik üben.“, meinte er daraufhin sichtlich außer Atem. „Nein!“, kam es sofort von ihr zurück. „Sie waren zu streng. Sie tun so, als hätte ich mir die Sache ausgesucht, aber ich WURDE ausgesucht.“ Einen Moment sah er sie irritiert und etwas enttäuscht an, dann sagte er leicht entsetzt klingend: „Buffy, was du zu tun hast ist... hff... mehr als eine Sache. Es ist eine heilige Pflicht.“ Als er ihren genervten Blick sah fügte er jedoch hastig hinzu: „Was dich... nicht abhalten darf, dich irgendwann auf die Suche nach einem... hmm... besser... dotierten Aufgabenfeld zu machen, genauso wie ich.“ „Hey Giles, es ist nicht schwer als Bibliothekar auch Wächter zu sein.“, meinte sie daraufhin. „Das ergänzt sich doch so wie... wie... der Salat und das Dressing dazu, oder auch... Hühnchen und... Ach, sie wissen was ich meine Giles!“ Die beiden standen natürlich nicht still während sie redeten, denn Buffy war ja eigentlich beim Training. Sie schlenderten nebeneinander die Straße in der Buffy wohnte entlang, wobei es recht ungewöhnlich war diese Kombination an Kleidung zu sehen, er in Tweed, sie in Sportkleidung. „Der Punkt ist doch, niemand kümmert sich darum, wenn sie den ganzen Tag über ihren Büchern sitzen. Aber was mach ich, soll ich Pflöcke für ne Gärtnerei schnitzen?“ „Nun, also, das versteh ich.“, gab er etwas leiser zu. „Ich muss zugeben, ich hab bisher nie ernsthaft über...“ Er stoppte, als würde ihm etwas einfallen. „Warte das ist die Idee, was hälst du von einer Laufbahn bei der Polizei.“ Mehrere Sekunden sah sie ihn an, als dachte sie darüber nach ihn entweder zu massakrieren oder nur K.O. zu schlagen. „Giles, was wollen sie eigentlich von mir?“ Dem Ton entnehmend, dass dieses Thema für Buffy beendet war, erinnerte er sich daran weswegen er sie eigentlich gesucht hatte. „Ach ja.“, gab er zu. Noch einmal Luft holend erklärte er dann: „Das Grab welches die Vampire geplündert haben gehörte Josephus du Lac. Er war Mitglied einer religiösen Sekte und wurde um die Jahrhundertwende vom Vatikan exkommuniziert.“ „Exkummonikation und Endstation Sunnydale, der hat ja richtig böse gesündigt.“, scherzte sie daraufhin, doch keiner von beiden lachte. „Weißt du noch, wie neulich ein Vampir aus der Bibliothek ein Buch gestohlen hat?“ Sie nickte daraufhin. „du Lac hat es geschrieben.“ „Ich nehme an, es war nicht das große vatikanische Kochbuch.“ „Nein. Angeblich standen darin Beschreibungen von Ritualen und Bannsprüchen die schlimmstes Unheil anrichten können. Der Text war in einer Art Geheimsprache abgefasst, so dass ihn nur die Sektenmitglieder verstehen konnten.“ „Na, dann ist ja alles okay.“ „Ist es nicht.“, widersprach er ihr, so ungerne er das auch tat. „du Lac war sowohl Theologe als auch Mathematiker. Eine seiner Erfindungen war das Kreuz des du Lac.“ „Das was?“ „Das, was die Vampire gestern aus der Gruft gestohlen hatten. Es wurde verwendet zur Deutung von mystischen Texten, zum, ähm, entziffern von geheimen Botschaften und so weiter.“ „Sie meinen also, die Vampire machen sich den Stress nur für diese komische kleine Kreuz?“ „Allerdings, ja, der Vampir welchen Xander gefangen hat, war sehr mitteilungsfreudig. Das Kreuz befindet sich nun ebenfalls in der Bibliothek, ich habe es im Safe eingeschlossen.“ „Sie haben einen Safe in der Bibliothek?“, fragte sie ihn sowohl erstaunt als auch amüsiert. „Allerdings, ja. Er wird verwendet um gefährliche Reliquien und Artefakte zu sichern, bevor ich sie nach England zum Wächterrat schicke.“ „Okay, das macht Sinn.“, gab sie zu. „Aber, solange die Vampire das Artefakt nicht haben, ist alles in Ordnung, richtig?“ „Nun, ja.“, gab der Wächter zu. „Und selbst wenn, bräuchten sie noch jemanden, welcher altes Kirchen-Latein lesen und verstehen kann. Dennoch, wäre es hilfreich heraus zu finden, was in dem Buch stand und was genau es anrichten kann. Das heißt, uns steht wohl eine lange Nacht bevor.“ „Tja, tut mir leid, aber ich habe wichtige Dinge zu erledigen.“, antwortete sie sofort. Dass es sich bei diesen wichtigen Dingen darum handelte mit Angel Schlittschuh laufen zu gehen, sagte sie ihm lieber nicht. - Eiskunstlaufen ist ein wunderschöner Sport, voller Grazie und Eleganz, der ultimative Sport für fragil wirkende junge Frauen. Es war einfach etwas erotisches, romantisches, unglaublich schönes an einer Frau, welche alleine über das Eis glitt und sich bewegte, als würde sie fliegen. Das war auch der Grund, warum Angel am Rand der Eisbahn stand und verträumt auf die Eisfläche sah. Oder eher, warum er dort stand und sehnsüchtig Buffy ansah, welche sich bewegte wie eine Prinzessin aus einer fantastischen Welt. „Wow, Angel, ich beneide dich.“ Er sprang beinahe zwei Meter in die Höhe und ebenso weit zur Seite, als diese Stimme direkt neben ihm ertönte. „Mach das nie wieder Bob.“ In einen blauen Hausmeisteranzug gekleidet, sogar mit Namensschild auf dem 'Bob' stand, stand das omnipotente Wesen neben ihm, zwei Kaffee in den Händen. Er wirkte amüsiert. „Im Ernst, ich beneide dich.“, plauderte Bob, nicht auf den Schock des Vampires eingehend. „Äh... wieso?“ Er hatte inzwischen gelernt, dass Bob zumindest ein wenig auf seiner Seite war, so dass ihm nichts anderes übrig blieb, als mit zu spielen. Er nervte aber auch in den schlimmsten Momenten. Kurz sah Bob aufs Eis zu Buffy, welche immer noch ihre Bahnen zog, sich der Gesellschaft gar nicht bewusst sein. „Dieses Mädchen welches du hast...“, murmelte Bob leise und sah Angel wieder an. „Sie ist wie ein wahr gewordener Traum, ein Engel ohne Flügel, ein Wunsch von dem du noch nicht einmal gewusst hattest, dass du ihn hegst.“ Für einen Moment blickte der Vampir ihn an, dann nickte er langsam. „Ja. Das ist sie wirklich.“, gab er verträumt zu, seine Freundin anblickend. „Was... was kann ich für dich tun?“ „Genieße diesen Moment so lange er anhält, es wird nicht lange sein.“, sagte der Merkmallose ihm und drückte ihm die beiden Kaffeebecher in die Hände. „Der linke ist für Buffy, sie trinkt ihn mit Milch und zwei Zucker.“ „Ähm... danke, nett von dir.“, antwortete der Untote leicht lächelnd. „Weißt du, für einen Gott bist du ganz in Ordnung?“ „Ich bin kein Gott, Götter werden angebetet.“, kam die gewohnte Erwiderung. „Aber ich muss dich auch warnen: Hüte dich vor dem Glück. Es hat die Angewohnheit, einem in den Hintern zu beissen wenn man am wenigsten damit rechnet.“ Angel wollte etwas erwidern, da war sein Gesprächspartner auch schon wieder verschwunden und ließ ihn verwirrt zurück... so wie immer. „Oh Kaffee, danke.“, erklang die Stimme seiner Freundin neben ihm und lächelte herzerwärmend. Seiner Meinung nach war das ein Anblick, der ausreichte um einen Vampir zu töten, so voller Wärme, Geborgenheit und Zuneigung. „Ja, hier, der ist für dich.“, sagte er und reichte ihr den für sie vorgesehenen Kaffeebecher. Es war keine zwanzig Minuten später, dass Angel mit einen halbdämonischen Killer im Rockeroutfit kämpfte und keine weiteren drei später, lag der nun tote Auftragskiller auf dem Eis, vor sich hin blutend, während Buffy halb entsetzt daneben stand. Als die beiden schließlich in einen Kuss versanken, also Buffy und Angel und nicht Angel und der Killer (das wäre auch ziemlich ekelhaft), bemerkten sie nicht die wachsamen Augen, welche sie beobachteten. - Als diese Nacht der letzte Zug des Tages in Sunnydale eintraf, bemerkte niemand der schwarzen Schatten, welcher aus einem der Güterwagons sprang und zwischen mehreren Kisten verschwand. Auch entging allen ein besonders großer Schwarm an Krähen, welcher sich am Rand der Stadt sammelte und dann krächzend wieder in alle Winde zerstreute. Nachts, wohlgemerkt, allerdings waren diese Tiere eigentlich am Tag aktiv. Und was ebenfalls niemand bemerkte, war das Wesen, welches behände den alten Glockenturm der Sunnydale-High hinauf kletterte, ein großes Paket über den Rücken geschnallt. - Alexander Lavelle Harris hasste Vampire mit einer Leidenschaft, welche es mit seiner Leidenschaft für Twinkies aufnehmen konnte. Tatsächlich war dieser Hass für alle Untoten reserviert, aber da er es bisher fast nur mit Vampiren zu tun hatte, war das für ihn fast gleichbedeutend. Und so schlecht war die Inka-Mumie ja auch nicht gewesen, nur sehr hungrig. Nachdem Buffy an diesem Abend die Streife von Buffy übernommen hatte, sie hatte ihn darum gebeten, und er zwei frische Vampire erwischt und gepfählt hatte, war er spät Abends nach Hause zurück gekehrt und direkt ins Bett gegangen. Jedenfalls nachdem sein Vater ihn als wertloses Stück Dreck beschimpft hatte, der lieber arbeiten sollte als seine Zeit damit zu verplempern mit diesen Schlampen herum zu hängen. Es hatte Xander in den Fingern gejuckt, diesem Mann den Unterkiefer fünf Zentimeter nach unten zu hängen und das hätte er gekonnt mit nur einem einzigen Schlag, aber er hatte sich zusammen gerissen. Wie 'Onkel Ben' aus Spiderman es ausgedrückt hatte, große Kraft verleiht große Verantwortung. Obwohl seine Sinne scharf waren, waren sie nicht scharf genug, um geweckt zu werden von den Geräuschen welche außerhalb seines Fensters ertönten. Zugegeben, es waren sehr leise Geräusche, noch dazu gedämpft von dem Glas und außerdem schlief Xander seinen wohlverdienten Schlaf der Gerechten. Er hörte es nicht, als eine Klinge durch den Fensterschlitz geschoben wurde und den Verschluss aufschob, auch nicht als das Fenster langsam geöffnet wurde. Er wachte nicht einmal auf, als eine schlanke Gestalt in sein Zimmer trat und das Fenster hinter sich so leise es ging wieder schloss. Mit kurzen Krallen versehene Füße traten auf ihn zu und zwei menschliche aber sehr dürre Hände, ebenfalls mit kurzen Krallen an den Enden, näherten sich seiner Kehle. An der linken Hand befand sich übrigens ein goldener Siegelring. Bekanntermaßen ist Dramatik etwas, das immer wieder im falschen, oder richtigen, Moment entscheidet sich einzumischen. Und der Dramatik war es genehm, dass in genau diesem Moment ein wütender Anthony Harris laut einen Fluch ausstieß, seine Frau als nutzlose Schlampe und seinen Sohn als geldverschlingendes Balg beschimpfte und eine leere Bierflasche gegen die Wand seines Wohnzimmers schmetterte. Es waren weniger die Flüche und Beleidigungen, obwohl lautstark getrunken gebrüllt, welche wichtig waren, sondern das splitternde Glas. Xanders linkes Auge öffnete sich leicht, als er aus dem Schlaf hoch schreckte und eigentlich sofort wieder in selbigen zurück sinken wollte, doch sein Unterbewusstsein war glücklicherweise aufmerksamer als er und bemerkte die Gefahr. Blitzschnell schlossen sich zwei starke Hände um seine Kehle und drückten zu, ihm die Luft abschnürend. Adrenalin pumpte durch seinen Körper und seine Augen waren weit aufgerissen, während sein Kopf noch versuchte zu verstehen was eigentlich los war. Im nächsten Moment übernahm der Teil seines Bewusstseins die Kontrolle, welcher von Xander gerne Soldier-Boy genannt wurde, er hatte sich niemals mit der Bezeichnung Master-Chief anfreunden können. Eine Faust krachte in den Kopf der in schwarze, abgewetzte Roben gekleideten Gestalt und der Griff um Xanders Kehle lockerte sich etwas, was dem massigen Teenager ausreichte um seinen Angreifer mit seinem Bein von sich zu stoßen. Scheinbar hatte der Kerl nicht damit gerechnet, denn er fiel zurück und stolperte in die Wand, mehrere Comicbuchstapel umwerfend. Auf die Füße springend ging Xander nun zum Angriff über, trotz des kaum vorhandenen Lichtes, lediglich der Mond spendete ein wenig davon. Doch da beinahe Vollmond war, reichte es aus. Xander erkannte eine Humanoide Gestalt vor sich, zwei Arme, zwei Beine, Torso Kopf, komplett gehüllt in dunkle, abgewetzte Roben wie aus einem schlechten Martial-Arts-Film, sogar mit Kapuze. Doch was ihn überraschte war, dass dieser Kerl nicht größer sein konnte als Buffy, vielleicht sogar noch ein wenig kleiner. Er sprang vor, einen mächtigen Schlag auf den Kopf seines Gegners abzielend, doch dieser duckte sich im letzten Moment leicht weg, lenkte mit einer Krallenhand den Arm ab und sprang im selben Moment hoch. Im nächsten Moment traf ein Knie Xander am Unterkiefer, gleichzeitig grub sich ein Fuß in seine Magengrube. Mit den Händen auf den Schultern des Teenagers schoss der in Schwarz gekleidete über ihn herüber bevor er ihn greifen konnte, landete behände auf den Händen und sprang sofort wieder auf die Füße, während Xander herum wirbelte und gleichzeitig zu trat, seine Drehung ausnutzend für zusätzliche Kraft. Zurück tänzelnd wich der Möchtegernmeuchelmörder dem Tritt aus, griff gleichzeitig das Kopfkissen von Xander und warf es, wohlgemerkt sah er scheinbar kaum hin. Obwohl es nicht mehr tat als ein wenig zu nerven, versperrte es Xander kurz die Sicht und das reichte. Im nächsten Moment stand er direkt vor dem großen Teenager, blitzschnell sechs Schläge welche sich anfühlten wie ein Vorschlaghammer auf den Oberkörper von Xander ausführend. Dieser brüllte wütend auf und brachte geistesgegenwärtig sein Knie nach oben, genau in die Magengrube des klein geratenen Angreifers, was ihm eine halbe Sekunde verschaffte, doch das reichte. Mit beiden Händen zupackend griff Xander seinen Gegner an der Kleidung um ihn daran zu hindern, wieder auszuweichen. Das brachten ihm zwei Schläge gegen den Unterkiefer und einen gegen den Brustkorb ein, und verdammt das tat weh. Dennoch, er hielt ihn fest und im nächsten Moment rammte er seinen Kopf nach vorne, seine Stirn auf die vermeintliche Nase des Kerl nieder gehen lassend. Er vermisste zwar das Knacken von Knochen, doch man konnte nicht alles haben. „RUHE DA OBEN GÖR!!!“, brüllte sein Vater von unten, doch er wurde ignoriert, er hatte wichtigeres zu tun, zum Beispiel um sein Leben kämpfen. Immer noch eisern die schwarze Kleidung fest haltend wollte er erneut seine Stirn nieder bringen auf das Gesicht des wesentlich kleineren Kämpfers, doch in einer Zurschaustellung von geradezu übermenschlicher Bewegungsfreiheit und Gelenkigkeit wirbelte dieser in seinem Griff herum, einen mächtigen Knietritt auf den Oberkörper von Xander krachen lassen. Im nächsten Moment traf sein Ellenbogen den Unterkiefer des Menschen und heftiger Schmerz schoss durch seinen Körper. Nun ging Xander der Fehler seines Plans auf: Während er zwar seinen Gegner seiner Bewegungsfreiheit beraubt hatte, war er selber nun nicht mehr in der Lage seine Arme zu verwenden, im Gegensatz zu dem kleinen Kerl vor ihm. All seine Kraft verwendend schleuderte er den schwarz berobten von sich, wie es der Zufall wollte gegen seine Zimmertür, diese damit aus den Angeln reißend. Wie ein nasser Sack wurde sein Angreifer gegen die gegenüberliegende Wand geschmettert, doch er sprang sofort wieder auf die Beine. Durch den Aufprall war jedoch seine Kapuze verrutscht und seine Jacke war nun offen, so dass Xander das längst tote, halb verfallene Gesicht ohne jegliche Augen in den leeren Höhlen sehen konnte. Allerdings gab es dafür ein großes Zentralauge, welches sich auf dem Brustkorb des Untoten befand. „Oh man, bist du hässlich.“, murmelte der Teenager leise. -- Und im nächsten Kapitel geht es weiter mit Action. Kapitel 15: What's my line Part Two ----------------------------------- Yeeha, endlich mal richtig Action. Ich hatte übrigens mal wieder viele Ideen, was in weiter Zukunft geschehen kann, vor allem Betreffend Staffel 6, da dort ja Jonathan und Andrew als Partner von Warren wegfallen. Aber ich denke, ich weiß da eine Lösung. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 15: What's my line Part Two Der Flur vor dem Zimmer von Xander Harris, eigentlich Alexander Lavelle Harris aber er bevorzugte es einfach Xander genannt zu werden, war ein einziges Schlachtfeld, ebenso wie die Treppe hinab ins Erdgeschoss, das Wohnzimmer, die Küche und wenn man es genau nimmt eigentlich das gesamte Haus. Es gab kaum etwas, dass noch nicht als Waffe verwendet worden ist, von Stühlen über Küchenmesser, Gabeln und Stehlampen bis zu Tellern, Flaschen, Büchern und schließlich sogar den Lautsprechern der großen Stereoanlage. Und gerade in diesem Moment wurde das geheiligste des Haushaltes als mächtiges Wurfgeschoss verwendet, der große Fernseher. Xander duckte sich unter dem Kiloschweren Geschoss weg und sprang vor, seinen Gegner nur knapp verfehlend als dieser hochsprang, sich in der Luft um die eigene Achse drehte und ihm einen krachenden Drehkick gegen die Schläfe verpasste, was ihn etwas aus dem Gleichgewicht brachte und somit verfehlte Xander seinen Kontrahenten. Im Laufe des Kampfes hatten die beiden zähneknirschend sich eingestehen müssen, dass ihr Gegner wirklich eine Kampfmaschine war, in der Lage aus dem gewöhnlichen Wald-und-Wiesen-Vampir Goulasch zu machen, ganz zu schweigen von Menschen. Der vermeintliche Mensch, jedoch ausgestattet mit genetischer Manipulation und Fähigkeiten welche weit über alles menschliche hinausgingen und somit kaum noch ein echter Mensch, besaß übermenschliche Kraft welche fast der Jägerin gleich kam, extreme Zähigkeit und einen eisernen Willen, wodurch er sich einfach weigerte nachzugeben. Er konnte Schläge und Hiebe und Tritte der übelsten Art wegstecken und sollte er einmal wirklich schwer getroffen werden, einfach wieder aufstehen. Und wenn er selber einmal traf, dann war Holland in Not. Doch sein Gegner hatte etwas, das er nicht besaß, jedenfalls nicht so viel: Extrem viel Erfahrung. Mal ganz abgesehen von seiner überlegenen Geschwindigkeit, hohen Widerstandskraft und ebenfalls beachtlichen Kraft, konnte er Tricks und Techniken, welche Xander nicht für möglich gehalten hätte. Er hatte nicht viel Ahnung von Kampfsport, denn obwohl auch er selber solchen trainierte, lernte er mehr auf einer Basis, was direkt nützlich ist im Kampf, die Basisformen. Dieser Kerl jedoch... Thai-Boxen, Taekwondo, Karate, Kung-Fu, Jiu-Jitsu, sogar Cappoiera und noch sicherlich vier andere Kampfsportarten haben seinen Kampfstil sichtlich beeinflusst und er beherrschte ihn meisterlich. Während Xander herum wirbelte und im letzten Moment einen hohen Tritt abwehrte welcher sonst seine Schläfe erwischt hätte, kam ihm etwas in den Sinn. //Von diesem Kerl könnte sogar Bruce Lee noch etwas lernen.// Er wusste es nicht, aber tatsächlich war es genau anders herum gewesen, gewisse Tricks von Bruce Lee hatte Xanders momentaner Gegner sich tatsächlich angeeignet, aber das ist Nebensächlich. Selber einen heftigen, allerdings tiefen, Kick austeilend versuchte er selber in den Gegenangriff überzugehen, aber sein Kontrahent sprang hoch, trat zweimal zu, was er beides abwehrte und landete einen Meter weiter hinten. „Langsam gehst du mir echt auf die Nerven!“, rief Xander laut, doch anstelle einer Antwort bekam er eine, noch volle, Bierflasche an den Kopf geschleudert. Gott, das tat wirklich weh. „Und jetzt erst recht.“ Einen großen Schritt nach vorne machend stürzte sich Xander auf seinen Kontrahenten, steckte die beiden Schläge ein welche sein Gegner ihm verpasste, einer davon auf seine Nase, und riss seinen Gegner dann zu Boden. Die beiden krachten zu Boden, Glas splitterte und ein lautloser Schrei ertönte, ausgehend von dem weit geöffneten Mund des extrem hageren, grauhäutigen Wesens, unter Xander, scheinbar war er auf einer oder mehrerer leerer Flaschen gelandet. Wild um sich schlagend versuchte es sich wieder zu befreien, doch der Teenager blieb stur, nutzte sein Gewicht aus und hielt ihn unten, während er selber anfing zuzuschlagen. Ellenbögen trafen Gesichter, Fäuste trafen Schläfen, Knie gruben sich in Flanken und andere Bereiche des Torsos und eine simple Empfindung überschattete alle anderen: Schmerz. Auf einmal gab es keine Grazie und keine Technik mehr, es ging auf einmal nur noch darum, so stark wie möglich zuzuschlagen und so viel wie möglich einstecken zu können, ehe man schlapp machte. Wild fauchend, der erste Ton von Xanders Gegner, versuchte sich der vermeintliche Untote frei zu kämpfen und schaffte es schließlich, seine Beine unter Xander zu bringen und stieß ihn brutal von sich. Die beiden sprangen fast gleichzeitig auf die Beine und schlugen zu, gleichzeitig selber abwehrend und sich somit verfehlend. Sofort sprang Xanders Gegner zurück, tänzelte sozusagen vor ihm weg und flüchtete dann aus dem Wohnzimmer in die Küche. „Hier geblieben!“, fluchte der Teenager und stürzte hinterher, alle Vorsicht vergessend, was sich rächte als er im nächsten Moment nur knapp einem scharfen Küchenmesser ausweichen konnte, welches sich in den Türrahmen bohrte. „Wer glaubst du bist du, Bullseye?!“ Erneut gingen die beiden in einem brutalen Handgemenge unter, diesmal jedoch war der hagere Kerl mit einem Hackbeil und einem Nudelholz bewaffnet. Und verdammt, das Nudelholz tat vielleicht weh, wenn er damit traf. Treten, blocken, schlagen, ausweichen und immer das Hackbeil im Auge behalten. Sie wirbelten durch die Küche, zwei wilde Bestien welche sich gegenseitig keinen einzigen Zentimeter schenkten. Sich unter einem weiteren Schlag mit dem Nudelholz hinweg duckend, kam er wieder hoch und packte die heran schnellende andere Hand, welche das Hackbeil hielt. Sein Knie kam hoch, traf die Flanke des grauhäutigen, dann traf Xanders Stirn erneut die Nase des Kerls und zerschmetterte diese endlich. Betäubt von dem offensichtlichen Schmerz sackte dieser für eine halbe Sekunde zusammen, was ausreichte um ihm die Waffen abzuringen. Der Eindringling taumelte zwei Schritte nach hinten um auszuweichen, aber es war zu spät. „Assimilier das!“ Und im nächsten Moment rauschte die Klinge des zweckentfremdeten Küchengerätes, des Hackbeils, durch die Luft und dann den Hals des Untoten. Für einen Moment blieb der Körper noch stehen, ehe er zu Boden fiel wie ein nasser Sack. - »Ich bin so am Arsch...«, knurrte Stefan leise. Und so fühlte er sich auch. Seine Hände waren hinter seinem Rücken brutal zusammen gebunden, seine linke Gesichtshälfte war blutig und angeschwollen, seine Brille hatte einen Sprung und ihm taten Stellen am Körper weh, von denen er nicht einmal wusste, dass er sie hatte. Aber so etwas war wohl zu erwarten, wenn man von drei Vampiren zusammen geschlagen wird. //Zumindest habe ich den vierten von ihnen noch mitgenommen.//, dachte er grimmig und blickte düster auf, direkt in die Augen des bösartig grinsenden, peroxid-blonden Vampirs ihm gegenüber. „So, mein kleiner laufender Blutbeutel.“, sagte dieser überlegen und baute sich vor Stefan auf. „Ich habe gehört, du kannst Latein lesen.“ „Nur an guten Tagen.“ Ein heftiger Schlag, für menschliche Verhältnisse jedenfalls, riss den Kopf des gefesselten zur Seite und ließ ihn Blut spucken. „Und, zufällig, ich bin haben ein guten Tag.“ Spike lächelte mit einer Mischung aus Triumph, Arroganz und Amusement. „Gut. Dann...“ Vor Stefan wurde das Buch von du Lac auf den Tisch geworfen, kurzzeitig das einzige Geräusch in der ansonsten leisen Halle. „Übersetz mir das und ich lass dich vielleicht leben.“ Der Brillenträger sah ihn trotz seiner Verletzung kühl an. „Und wenn ich nicht tu es?“ „Nun, dann wird Dru das Vergnügen haben dürfen, dich auszusaugen.“ „Dann, du wirst haben niemand zu übersetzen das.“, merkte Stefan unbeeindruckt an. Für einen Moment war alles um ihn herum still, bevor Spike ein wölfisches Grinsen aufsetzte. „Und danach, wirst du wieder auferstehen und uns helfen die Jägerin und all ihre Freunde zu töten.“ „Wann soll ich anfangen?“ Spike lachte auf. Dieser Junge gefiel ihm, er musste nur auf die richtige Art und Weise motiviert werden. Besser als seine Handlanger. - Ein sehr besorgter Giles sah den Ring an, welchen Buffy ihm direkt in die Hand gedrückt hatte, nachdem sie in der ersten Pause in die Bibliothek spaziert war. „Was ist passiert?“, fragte er sie und blickte die junge Blondine an. „Ich wurde gestern angegriffen.“, sagte sie unumwunden und ließ sich auf einer der beiden kurzen Treppen nieder. „Als du auf Streife warst?“ „Ähm... ja.“ Wo sie eigentlich gewesen war, musste sie ihm nicht unbedingt auf die Nase binden. „Was macht der eigentlich noch hier und ist noch kein Häufchen Asche?“ Der Bibliothekar sah auf und zu dem Vampir, welcher immer noch im Käfig eingesperrt war und selig vor sich hin schlummerte. „Nun, also, ich habe, ähm, festgestellt dass Mister Dalton...“ „Mister Dalton?“, fragte Buffy irritiert. „Jetzt nennen wir die Blutsauger sogar schon beim Namen? Und vor allem 'Mister' Dalton?“ „Ähm, die Sache ist... n-nun ja, es ist etwas komplizierter.“ „Ach ja, inwiefern?“, wollte sie wissen und verschränkte die Arme vor der Brust, eine Augenbraue gehoben. „Er ist Brite und versteht was sie sagen?“ „Also, eigentlich kommt er aus... Minnesota, ja genau.“, wand Giles ein, ehe ihm auffiel wie er klang. „Was aber nicht heißt, dass ich wirklich viel über ihn weiß.“ Für einen Moment starrte Buffy noch ihren Wächter an, welcher scheinbar zu schrumpfen schien, bevor sie sich abwandte und etwas entspannter hinsetzte. „Okay, ihre Bibliothek, ihre Vampirgefangenen.“ „Äh, ja... danke.“, antwortete der Engländer, als erneut die Tür aufging und Xander zusammen mit Willow eintraf. „Hey Buffster, G-Man, wusstet ihr eigentlich wie frustrierend es ist, wenn man das gesamte Haus seiner Eltern verwüstet weil man um sein Leben kämpfen muss und als Dank dafür rausfliegt?“, fragte er mit einem Anflug von Galgenhumor und ließ sich in einen der Stühle fallen. „Was?! Oh mein Gott, Xander!“ Buffy sprang auf die Füße und eilte zu ihm, als würde es helfen wenn sie bei ihm ist anstelle von zwei Metern entfernt. „Geht es dir gut.“ „Alles wunderbar, kein Grund zur Sorge.“, sagte er leichtfertig, gleichzeitig einen Apfel aus seiner Tasche ziehend. „Ich wohn erstmal bei Willow, bis ich eine eigene Wohnung habe.“ „Uh-hu.“, bestätigte Willow nickend, als Buffy ihr einen fragenden Blick zuwarf. „Nun, ich denke... war nur eine Frage der Zeit, oder?“, scherzte die Blonde dann in dem misslungenen Versuch, die Stimmung etwas zu heben. „Ich mein, deine Eltern sind... also...“ „Ja, sind sie.“, stimmte Xander zu bevor er etwas aus seiner Hosentasche zog und Giles reichte. „Hier, der Kerl der das Haus meiner Eltern verwüstet hat, hatte das am Finger. Weißt du was das ist?“ Der Bibliothekar nahm den Ring entgegen und hielt ihn neben den, welchen Buffy ihm bereits gegeben hatte. „Grundgütiger...“ „Ich hasse es, wenn er das sagt.“, murmelte die Jägerin, sich nach einem aufmunternden Klopfen auf Xanders Schultern wieder auf ihrem Platz auf der Treppe nieder lassend. Sie ignorierend schritt Giles zu der großen Leselampe auf dem Tisch und hielt die Ringe darunter, sie genau in Augenschein nehmend. „Was war das für ein Angreifer, welcher dich attackiert hat, Buffy?“ „Oh, Buffy wurde auch angegriffen? Muss ein neuer Trend sein.“ Xander wurde ignoriert, doch das kannte er bereits. „Na ja, er sah aus wie ein Rausschmeisser der Hells Angels mit einem blinden Auge. Das war ein echt harter Brocken. Und Angel ist ausgeflippt, als er den Ring gesehen hat.“ „Ich fürchte er war zu Recht aufgebracht.“, murmelte der Brillenträger, weiterhin die beiden kleinen Schmuckstücke studierend. „Solche Ringe tragen nur Mitglieder des Bundes von... Taraka.“ Er erwartete einen schlechten Witz, doch es kam keiner. „Das ist eine Vereinigung gefährlicher Killer, sie stammt aus der Zeit König Salomons. Ihr Kredo ist es Zwietracht zu sähen und jeden zu töten, der unbesonnen ist.“ „Und diese Killer, wieso verfolgen sie mich?“, fragte Buffy sichtlich besorgt. „Und mich.“, fügte Xander hinzu. „Ich mein, sie haben auch mich angegriffen.“ „Weil ihr der Schrecken der Unterwelt seid?“, schlug Willow vor, als wäre es offensichtlich. „Wir waren aber in letzter Zeit gar nicht so schrecklich.“, antwortete die Jägerin sofort. „In der letzten Woche vielleicht zwanzig Vampire oder so, nicht mehr.“ „Ich weiß nicht, ich weiß nicht...“, murmelte der Engländer halb seufzend und halb flüsternd, offensichtlich besorgt und am Ende seines Lateins. „Das allerbeste wird wohl sein, wenn wir einen sicheren Ort suchen. Wir müssen euch aus der Schusslinie bringen und dann schnellstens entscheiden, wie wir am besten vorgehen.“ „Okay...“, sagte Buffy dann nachdenklich und erhob sich von ihrem Sitzplatz. „Sie sagen das gleiche wie Angel, nämlich dass ich untertauchen soll.“ Als er ihr eine Antwort schuldig blieb, fuhr sie fort. „Meinen sie, dass ich es nicht allein schaffe, dass ich nicht stark genug bin diese Typen zu besiegen?“ „Diese Kerle sind von besonderer Art, Buffy.“, meinte Giles ernst. „Anders als Vampire, haben sie keine Gefühle und Sehnsüchte. Nur den Wunsch, das Kopfgeld zu kassieren. Und... haben sie ein Ziel entdeckt... eliminieren sie es.“ Er rieb sich den Nasenrücken, ehe er Buffy sehr ernst und betrückt ansah. „Du kannst so viele besiegen wie du willst, es wird dir nichts nützen. Wenn du einen besiegst, dann wartet schon der nächste. Und noch einer. Sie geben keine Ruhe, bis die Aufgabe erledigt ist.“ „Jeder arbeitet allein. Auf seine eigene Art.“ Je mehr ihr Wächter redete, desto besorgter wurde Buffy. Was war, wenn jemand eine Bombe in ihrem Haus platzierte? Dann hätte sie keine Chance, ob Jägerin oder nicht. „Manche sind menschliche Wesen... und manche sind es nicht. Du wirst sie nicht erkennen. Bis sie zuschlagen.“ - Es war ein ungewöhnlicher Auftrag, welchen der Bund von Taraka erhalten hatte. Es war nicht ein Ziel, welches sie ausschalten sollten, sondern gleich mehrere, direkt eine ganze Gruppe von gefährlichen Dämonenjägern, unter anderem die Jägerin. Nackless war es egal, wer genau sein Ziel war, er würde den Auftrag erfüllen. Bei seinen Zielen handelte es sich allesamt um Schüler der High-School auf dem Höllenschlund, seine Ansicht nach ein seltsamer Ort eine Schule zu errichten, aber wer war er zu urteilen? Er war nur ein einfacher Arbeiter, nicht mehr. Er hatte Quartier bezogen im alten Glockenturm der Schule, welcher seit vielen Jahren still gelegt war, eine Ideale Position um zu schießen mit seinem neuesten Spielzeug. Obwohl er kein Mensch war, besaß er keinerlei nennenswerte Fähigkeiten außer einer sehr ruhigen Hand, endloser Geduld und einem sehr guten Auge. Sechshundert Jahre zuvor hatte er noch mit einer speziellen Armbrust gearbeitet, inzwischen verwendete er ein mit magischen Runen versehenes Scharfschützengewehr der Firma Heckler&Koch. Mit diesem speziellen Gerät konnte er auf zwei Kilometer einen Menschen genau zwischen die Augen schießen, doch er bevorzugte eine Entfernung von maximal fünfhundert Meter, erstens weil dann die Trefferquote höher war, nämlich anstelle von 99% 100%, zweitens weil so nur selten Gelände oder Gebäude im Weg waren. Und nun musste er nur warten, bis seine Ziele die Schule verlassen würden, dann konnte er beginnen. Er grinste und seine grünen Lippen gaben den Blick frei auf zwei Reihen spitzer, kleiner Zähne. Er hörte jedoch auf zu grinsen, als er eine Stimme hinter sich hörte und an seiner Kehle eine Klinge. „Runter von meinem Klettergerüst.“ Nackless schluckte schwer. So gut seine Augen auch waren, seine Ohren waren es nicht, trotz der beachtlichen Größe im Vergleich zu seinem Kopf. Die Klinge an seinem Hals fühlte sich sehr scharf an, so dass er lieber tat was ihm gesagt, oder eher suggeriert, wurde, nämlich still zu halten. „So, lustige Sache, oder?“, plauderte die Stimme hinter ihm, doch trotz der scheinbaren Freundlichkeit wagte der Auftragskiller es nicht, sich umzudrehen und nachzusehen wer hinter ihm stand. Aufgrund der Stimme hätte er jedoch auf einen Schüler getippt. „Ich mein, ich komm hier hoch um einen Parkour für meine Schülerin vorzubereiten, als ich einen hässlichen Kerl mit grüner Haut sehe, welcher ein Scharfschützengewehr auf den Schulhof gerichtet hat. Und ich meine, ich habe gerade etwas gesucht, woran ich meine neuen Waffen testen kann, lustiger Zufall, findest du nicht?“ Nackless nickte, dann antwortete er zähneknirschend: „Ja, lustig. Haha.“ „Finde ich auch.“ Scheinbar schien dieser Kerl es wirklich lustig zu finden. „Okay, da wir nun die ganzen Förmlichkeiten erledigt haben, sei doch bitte so freundlich und beantworte mir eine Frage: Auf wen hattest du es abgesehen?“ Der Dämon antwortete nicht, schob nur seine Hand langsam zu seinem Gürtel um sein Jagdmesser zu greifen. „Ich hab dich was gefragt, Großohr. Auf wen hattest du es abgesehen?!“ Sein Bowie-Messer aus dem Gürtel ziehend, stieß Nackless seinen Ellenbogen in den Leib des Jungen und wirbelte herum. Seinen Gegner von sich stoßend um etwas Raum zu gewinnen, rammte er seine Klinge nach vorne. Behände zur Seite ausweichend sprang Charlie weg, gleichzeitig duckend und sein Tanto aufwärts führend, damit Nackless am Unterarm erwischend. Sofort setzte er nach, sprang vor und schlug mit seiner Faust auf den Kehlkopf des Dämons, was diesen kurzzeitig betäubte. Blitzschnell führte er seine Klinge vor, rammte sie in den Brustkorb des Mitgliedes des Bundes von Taraka. Für einen Moment starrte dieser nur auf das Gesicht des Teenagers, ehe er kraftlos zu Boden sank. Kurzzeitig sah Charlie auf den Leichnam des Dämons, dann seufzte er. „Toll, und wie bekomme ich den jetzt hier weg?“ - Giles sah besorgt Buffy hinterher, ehe sich die Tür hinter ihr schloss. „Nun... ich denke, das beste wäre es, wenn auch du deinen Kopf geduckt hältst, Xander.“, meinte er dann und wand sich dem Jugendlichen zu, welcher einen Apfel essend am Tisch in der Mitte der Bibliothek saß. Willow war gerade Donuts holen, so dass die beiden die einzigen Anwesenden in Giles Refugium waren. „Offensichtlich ist der Bund von Tarakas nicht nur hinter Buffy sondern auch hinter dir her.“ „Ach was, das krieg ich schon hin.“, antwortete dieser gelassen und zuckte mit den Schultern. „Ich meine, ich hab auch Kung-Fu-Killer geschafft, da schaff ich die restlichen dreihundert jawohl auch noch.“ „Xander, das ist kein Witz.“, sagte der Engländer scharf, was Willow aufschrecken ließ. „Diese Killer sind gefährliche Monster, skrupellos und eiskalt. Sie werden vor nichts zurück schrecken, um dich auszuschalten.“ Der Angesprochene sah ihn für mehrere Sekunden an, bevor er nickte. „Ich weiß. Aber, es ist nicht so, als wenn ich eine andere Art kenne mich zu wehren, als zum Gegenangriff über zu gehen.“ „Ich glaube, i-ich versteh nicht ganz.“, meinte Giles etwas verwirrt, aber auch besorgt. „Na ja...“ Xander machte eine kurze Pause, ehe er fort fuhr, scheinbar an seinem väterlichen Freund vorbei sehend. „Ich meine, seit ich Buffy kenne und von Vampiren weiß... Ich wollte immer helfen, kämpfen können, halt den Beschützer spielen können, so wie He-Man oder Superman.“ „Oder wie der Master-Chief.“ „Genau, wie der Master-Chief, du hast es erkannt G-Man.“, stimmte er zu. „Deswegen auch dieses Kostüm, ich wollte mich für einen Tag mal nicht fühlen wie der hilflose, normale Mensch. Und dann...“ „... bist du es wirklich geworden.“, schlussfolgerte Giles und nickte leicht, den Jungen anblickend mit einem Ausdruck, der von Verständnis sprach. „Mit einem Mal, hattest du wirklich die Macht Dämonen und Vampire zu jagen und deine Freunde zu beschützen.“ „Ja. Nun bin ich...“ Erneut eine kurze dramatische Pause, dann sagte er: „Ein Krieger.“ „Und der Gedanke, dass du auf einmal wieder ein Opfer werden kannst, gefällt dir nicht, ist es nicht so?“, fragte der Bibliothekar dann, sich ihm gegenüber hinsetzend. „Nein.“, gab Xander zu, wieder von seinem Apfel abbeißend. „Absolut nicht. Weißt du G-Man, der Master Chief ist ein recht simples Individuum, auch wenn viele Fans von ihm das sicherlich nicht gerne hören würden.“ Fragend zog Giles eine Augenbraue hoch, offensichtlich neugierig geworden. „Jetzt gib mir nicht diesen Mister Spock Blick. Na ja, auf jeden Fall ist es so, dass der Master Chief absolut loyal, stur, gehorsam, diszipliniert und mutig bis zur Grenze der Dummheit ist. Er kennt nur eine Art des Kampfes und die ist anzugreifen, den Kampf zum Feind tragen.“ „Aber du bist nicht der Master Chief. Du bist Xander Harris.“ „Ja. Aber ich denke, ein Teil vom Master Chief, ist nun wohl auch ein Teil von mir.“ Der Bibliothekar seufzte tief, ehe er schließlich nachgab. „Nun gut, Xander, dann...“ Er holte Luft, bevor er mit harter Stimme, was man von ihm absolut nicht kannte, bestimmt sagte: „Dann Befehle ich dir, gefälligst dir einen sicheren Ort zu suchen und dort zu bleiben bis du weitere Instruktionen erhältst.“ Mit offenem Mund starrte der Teenager ihn an, dann grinste er. „Das ist etwas anderes.“ In diesem Moment kam Willow zurück, zwei Pakete mit Donuts tragend. „Hey Leute. Sollen wir vielleicht noch die anderen rufen? Ich meine, um ein wenig Hilfe beim suchen zu haben.“ „Das klingt ganz vernünftig.“, gab Giles zu und erhob sich von seinem Stuhl. „Ich werde Jenny fragen, ob sie vielleicht ein wenig Zeit erübrigen kann. Und du Xander, du...“ „Ich such mir ein Loch und verkrieche mich, ja Sir, habe verstanden.“ „Guter Mann.“ - Es war bereits zwanzig vor zehn, als Buffy schließlich vor ihrem Haus, oder besser gesagt vor dem ihrer Mutter, stand, die Auffahrt ansehend. Sie zögerte hinein zu gehen. Sie konnte jetzt nicht nach Hause gehen, immerhin war Dawn da. Wenn sie hinein ging, dann würden die Killer vielleicht wissen wo sie wohnt und Dawn würde in Gefahr sein. Sie konnte nicht hinein gehen, es war einfach zu gefährlich. Und stehen bleiben konnte sie auch nicht, das reichte vielleicht schon. Sich beeilend nicht aufzufallen, beschleunigte sie ihren Schritt und ging an ihrem Haus vorbei, unwissend dass sie bereits bemerkt worden war. - „Bist du immer noch nicht fertig?“, fauchte ein wütender, platinblonder Vampir und packte seinen jungen Gast am Kragen, fest zudrückend. „Fast.“, knirschte dieser zurück, trotz der Gefahr in welche er schwebte. Und es stimmte, er hatte es fast fertig gebracht, das Manuskript des du Lac zu entschlüsseln und zu übersetzen. In einem anderen Universum, hatte der Vampir Dalton das Kreuz des du Lac dafür benötigt, doch man muss dazu auch sagen, dass Dalton zwar Latein lesen konnte aber kein italienisch und auch kein spanisch. Und er beherrschte auch nicht die mathematischen Formeln des du Lavelle, welche von du Lac verwendet worden sind, um seinen Code zu entwickeln. Stefan konnte es zwar eigentlich auch nicht, aber die Erinnerungen von Special Agent Gabriel Jacob konnten all diese Dinge und dieses Wissen nutzend, war es ihm tatsächlich möglich gewesen den Code zu knacken und das Buch zu entschlüsseln. Dass er ein wenig Vorwissen hatte was geschehen musste, jedenfalls grob, half natürlich auch. Und um ganz ehrlich zu sein, er fand es auch ziemlich simpel, wenn man erst einmal wusste wie es ging. „Dann beeil dich, meine Dru wartet.“ Den Deutschen loslassend, schritt Spike zurück zu seiner Freundin, welche auf dem Bett saß und einen Gesichtsausdruck trug, als hätte sie Bewusstseins erweiternde Substanzen zu sich genommen. Viele davon. Aber tatsächlich, war sie von Natur aus meistens so, sie brauchte solche Dinge nicht. Für einen Moment beobachtete Stefan die beiden aus dem Augenwinkel heraus, wie Spike ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und ihr Lächeln für einen Augenblick etwas weniger wahnsinnig und etwas glücklicher wurde. Sie waren ein seltsames Paar, das was Bonny und Clyde wären, wären sie Vampire gewesen. Nur etwas mehr Badass und etwas mehr Sexappeal. „So viele schöne Sterne... sie tanzen...“ Und etwas mehr Wahnsinn, zumindest auf der weiblichen Seite. Dann wand er sich wieder dem Buch zu, er hatte noch einige Absätze zu entschlüsseln. - „Ich wünschte wir könnten noch viel mehr tun.“, murmelte Willow halblaut und seufzte tief, während sie von ihrem Buch nicht aufsah. Auch dieses Buch war langweilig, unnötig ausschweifend und trocken wie die Sahara, so dass sie bereits Kopfschmerzen hatte von dem ganzen lesen. „Wir tun so viel wir können.“, antwortete Giles ihr, doch auch er klang nicht sehr motiviert und erschöpft. Gleichzeitig überflog er einige Listen welche hinter der Theke lagen, einen Stift quer zwischen die Lippen geklemmt, auf der Suche nach weiteren Werken welche ihnen weiter helfen konnten. „Die einzige Chance für uns besteht darin, herauszufinden was in diesem gestohlenen Buch steht.“ „... ich hab bis jetzt Buffy noch nie so gesehen.“, sagte die junge Hexe dann. „Sie hat sich einfach verdrückt.“ „Zu Hause ist sie nicht.“, informierte Charlie die Gruppe, als er herein spaziert kam, zwei Dosen Cola auf den Tresen stellend. „Dawn sagt, sie ist niemals zu Hause angekommen.“ „Wer weiß...“, dachte Giles laut. „Vielleicht war sie durch meine Warnung doch sehr... beunruhigt.“ „Wenigstens wissen wir wo Xander ist.“, fügte Andrew hinzu, welcher im Schneidersitz auf dem Boden saß. Er war auf Willows Bitte hin sofort gekommen, hatte sich eines der Bücher geschnappt und dann in dieser Position auf dem Boden nieder gelassen, sehr zur Verwunderung der anderen Anwesenden. Auf die Frage, ob er nicht einen Stuhl haben wollte, hatte er lediglich erwidert, dass es ganz bequem sei, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hatte. Mehrere Stunden zuvor hatte Xander angerufen, sich aus dem sichersten Ort gemeldet, den er hatte finden können: Einer Gefängniszelle. Wie er das hinbekommen hatte, hatte er jedoch nicht sagen wollen. Zumindest waren sie die Sorge los, dass ihm etwas zustoßen könne, wenn auch niemand mit dieser Lösung glücklich gewesen war. „Stefan könnte sie finden.“, dachte Charlie laut, woraufhin ihm einige nicht sehr freundliche Blicke geschenkt wurden. „Hey, regt euch ab. Ich mein ja nur.“ - Ziemlich zur gleichen Zeit, geschehen mehrere Dinge in Sunnydale. Am einen Ende, in Angels Gruft um genauer zu sein, legte sich eine erschöpfte, emotional ausgebrannte und müde Buffy Summers schlafen auf dem Bett des Besitzers dieser Unterkunft. Am anderen Ende, in Willys Bar, war der Vampir mit der Seele gerade dabei den Besitzer eben jener Bar zu verhören, als er einen Kö auf den Hinterkopf gedonnert bekam und fiel zu Boden. „Ah...“ Zischend sah er auf, eine junge, dunkelhäutige Frau sehend, welche den Kö auf ihrem Knie in zwei Hälften zerbrach und ihn damit attackierte, ehe er überhaupt richtig begriff was vor sich ging. Und in einem durchschnittlichen, netten kleinen Einfamilienhaus, saß ein omnipotentes Wesen auf seinem Fernsehsessel und kugelte sich vor Lachen. Wenn jetzt noch alles nach Plan verläuft... - Es verlief natürlich nicht nach Plan, schon gar nicht alles. Aber, Pläne funktionieren IMMER nur bis zum ersten Feindkontakt, es war also zu erwarten gewesen. - „Cordelia, bitte hol Xander aus dem Gefängnis und schaue mit ihm nach, ob Buffy zu Hause ist... Nein, ich weiß auch nicht wie er dort hin gekommen ist, tu es bitte einfach, ja?... Danke.“ Den Telefonhörer auflegend erhob er sich dann und schritt zurück in den Hauptraum der Bibliothek, wo er kurz verharrte. „Willow, wach auf.“, sagte er dann sanft und rüttelte das Mädchen leicht an der Schultern, woraufhin sie erschrocken auf schoss von ihrem Schlafplatz, der Tastatur des Bibliothek-Computers. „Achtung... die Kaulquappen kommen!“, rief sie atemlos und erschrocken, ehe sie bemerkte, wo sie war. „Oh... Tut mir leid... ich bin wohl eingeschlafen.“ „Das ist okay, du hast es dir verdient.“, versicherte er ihr ein wenig irritiert. „Aber... Kaulquappen?“ Sie schluckte, ihn unsicher ansehend. „Ich... Ich hab Angst vor Fröschen.“, gab sie leise zu, ihren Kopf etwas einziehend. „Ah...“, meinte er daraufhin, sichtlich verwundert. „Was... Was ist denn?“ „Ah, ja, genau.“ Sichtlich froh über den Themawechsel setzte er sich ebenfalls hin, ein kleines Buch offen in einer Hand. „Ich denke, ich was nun worum sich das Werk von du Lac handelt. Es wird ein Ritual beschrieben und erläutert, mit welchem man einem schwachen Vampir seine stärke zurück geben kann.“ „So jemand wie Drusilla?“ „Genau.“ In diesem Moment schoss Jonathan von seinem Schlafplatz hoch. „Ah, die Fledermäuse! Sie fressen mich!“ „Nun Willow, offensichtlich bist du nicht die einzige mit kuriosen Ängsten.“, brummte Giles leicht amüsiert. „Hilfe, Hühner!!“ „Bei weitem nicht...“, fügte der Engländer hinzu, als auch Charlie aus einem Alptraum aufwachte, offensichtlich von Jonathan geweckt. „Ah, TIE-Fighter!“ „Also jetzt wird es lächerlich...“ - „Ha, der Kleine hat es doch tatsächlich geschafft.“, sagte Spike sichtlich zufrieden und nahm die Zettel von Stefan entgegen, welche dieser ihm entgegen hielt. Ihm noch anerkennend auf die Schulter klopfend, dabei ihm beinahe das Schlüsselbein brechend, wand er sich dem Rückraum zu, wo Drusilla auf dem Bett saß. „Der Schlüssel zu deiner Heilung, Kleine,...“ „... war direkt vor unseren Augen.“, vollendete sie den Satz und griff seine Hand, diese leicht ziehend und dann auf den Stapel ihrer Tarotkarten legend. Und die oberste dieser Karten zeigte einen Engel. - In diesem Moment geschah etwas, das den Plan total durcheinander brachte. Harmony Kendall war zu spät dran, viel zu spät. Sie hatte bis spät in die Nacht trainiert, war dreißig Bahnen im hauseigenen Pool geschwommen und hatte Zeit damit verbracht, zu üben wie man Shuriken richtig wirft, womit sie immer noch Probleme hatte. Und deswegen hatte sie verschlafen, hatte gerade noch Zeit gehabt schnell zu duschen und sich die Haare zu kämmen, bevor sie in ihr Auto gesprungen war und aufs Gaspedal getreten war. Immer noch müde und halb im Schlaf, dachte sie nur darüber nach, wieso sie verdammt es sich erlaubt hatte zu einem Termin zu spät zu kommen, welchen ihr Sensei für sie arrangiert hatte. Er hatte sie angemeldet für einen Selbstverteidigungskurs welcher von einer Karateschule angeboten wurde und sie war bereits nun zu spät. Es war nicht so, als wenn es ihr Sorgen machen würde zu dem eigentlichen Kurs zu spät zu kommen, das war ihr egal, viel schlimmer war, dass sie eine Anweisung ihres Senseis nicht beachtet hatte. //Er darf das nicht herausfinden, er wird so enttäuscht sein.// Sie warf einen Blick auf ihre Uhr, zehn Minuten zu spät. In einem anderen Universum, existierte kein Stefan Black, welcher einem Charlie Welles gesagt hatte, er solle sich mit Harmony anfreunden und so gab es in diesem anderen Universum auch keine burgund-rote Corvette Z06, viel zu schnell die Straße entlang donnerte auf dem Weg zu einer Karateschule. Und in diesem anderen Universum, überquerte Kendra, die zweite Jägerin neben Buffy Summers, völlig unbehelligt eben besagte Straße. In diesen Universum jedoch, fuhr Harmony Kendall zu genau diesem Zeitpunkt diese Strecke entlang und achtete genau im falschen Moment kurzzeitig nicht auf die Straße, so dass nur aus dem Augenwinkel sah, wie sich etwas auf der Straße bewegte, bevor es krachte. - Mehr als Tausend Meilen entfernt, in Boston, zerdrückte eine junge Frau das Glas, welches sie in der Hand gehalten hatte. „... oh.“ -- Böses Ende, ich weiß. Kapitel 16: What's my line Part Two and a half ---------------------------------------------- Ich bin ein Arschloch, ich weiß. Aber im Ernst, wer hätte mit diesem Ende des letzten Kapitels gerechnet? Und ja, Phraseologie ist tatsächlich ein Wort, man glaubt es kaum. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 16: What's my line Part Two and a half Es war dunkel. Eine absolute, totale, lichtlose Finsternis umgab sie, als sie die Augen aufschlug, dennoch konnte sie gut sehen. Sie benötigte einige Sekunden, ehe sie verstand, dass es nicht dunkel war, sondern es lediglich nichts gab, dass sie ansehen konnte. Sie sprang auf die Beine, obwohl sie sich nicht erinnern konnte sich irgendwie hingelegt zu haben. Direkt bevor sie aufgewacht war, war sie noch über eine Straße in Sunnydale gelaufen. Ein Quietschen, ein Krachen, dann Schmerz, dann Finsternis. Und im nächsten Moment wachte sie an diesem Ort auf. „Zeigt euch, Dämonen!“ Es musste ein Trick von Dämonen oder Vampiren sein. Irgendwie hatten diese Monster sie entführt und verzaubert, hier eingesperrt oder sonst etwas mit ihr angestellt. Vielleicht war der Untote, welchen sie in der Bar in dem Käfig eingesperrt hatte, irgendwie frei gekommen und hatte Rache genommen, doch dafür musste er sehr mächtig sein. Oder sehr viel Glück gehabt haben. WIE SIE WÜNSCHEN, MISS YOUNG. Die Stimme ertönte nicht wirklich hinter ihr, sie ertönte eigentlich einfach in ihrem Kopf, aber dennoch wusste sie aus irgend einem Grund, dass der Sprecher hinter ihr war. Sofort wirbelte sie herum und trat gleichzeitig zu, einen kraftvollen Tritt dorthin setzend, wo sich bei einem Menschen der Brustkorb befunden hätte. Die meisten Dämonen waren kurioserweise ähnlich gebaut wie Menschen, also war das eine ziemlich sichere Methode zu treffen. Sie traf auch tatsächlich den Brustkorb, das lief so wie sie es gewollt hatte. Allerdings hatte sie nicht gewollt, dass ihr Fuß einfach durch den Körper hindurch krachte, Knochen zerbrach und sie das Gleichgewicht dadurch verlor. NICHT SCHON WIEDER. ICH HASSE ES, DIE JÄGERIN ZU HOLEN. Erschrocken sah Kendra die knöcherne Gestalt an, während sie hastig zurück sprang. Ein großes Skelett, gekleidet in eine schwarze Robe und bewaffnet mit einer blitzenden Sense, definitiv kein Dämon wie sie ihn kannte. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder war dies ein sehr guter Trick... oder sie war Tot. DAS ZWEITE IST DER FALL, JEDENFALLS FAST. „... oh.“ Sie hätte wohl erschüttert sein müssen, doch zu ihrem eigenen Erstaunen, war sie sehr gelassen. Es war eine seltsame Gewissheit in ihr, ein Gefühl welches ihr versicherte, dass der vermeintliche Dämon recht hatte. Oh Gott, hatte dieses Wesen etwas gerade... ... IHRE GEDANKEN GELESEN? SO KÖNNTE MAN ES AUSDRÜCKEN. DOCH IN DIESEM RAUM HABEN SIE KEINE GEDANKEN, SIE HABEN NICHT EINMAL EINEN KÖRPER, INSOFERN IST ES MEHR EINE ART.. NUN, ES GIBT KEINE MENSCHLICHEN WORTE UM ES AUSZUDRÜCKEN, ICH DENKE DIE BESTE ART DIESE ART DER KOMMUNIKATION ZU BESCHREIBEN IST #&%?=§#, EIN AUSDRUCK DER VON TLKR-DÄMONEN VERWENDET WIRD. #&%?=# fragte sie sich selber. NEIN NEIN, #&%?=§#, MIT EINEM § NACH DEM =. „Das ist kein Wort.“ NATÜRLICH IST ES DAS NICHT, TLKR-DÄMONEN REDEN NICHT, SIE VERWENDEN KEINE WORTE. Das war zu verwirrend, um weiter darüber nachzudenken fand sie und schob diese Gedanken beiseite. Stattdessen stellte sie sich eine ganz andere, viel wichtigere Frage, nämlich... SIE SIND ANGEFAHREN WORDEN, IHR BRUSTKORB WURDE DABEI VERLETZT UND EINE RIPPE HAT IHR HERZ GETROFFEN. DOCH DER SCHOCK DURCH DEN AUFPRALL WAR BEREITS SO HEFTIG, DASS SIE AUGENBLICKLICH GESTORBEN SIND. … warum sie gestorben ist. Ein Autounfall also, das war ziemlich... Ihr fiel kein passendes Wort ein. LÄCHERLICH? ICH PERSÖNLICH FINDE ES EHER AMÜSANT, ES HAT EINE GEWISSE MORBIDE KOMIK. „Das ist nicht das Wort, welches ich verwenden würde.“, antwortete sie tonlos, ihn wieder ansehend. VERZEIHUNG, ABER ICH BIN EINE FRAU. ALSO, STRENG GENOMMEN BIN ICH EIGENTLICH GESCHLECHTSLOS, ABER ICH BEVORZUGE ES ALS WEIBLICH BEZEICHNET ZU WERDEN. „Oh, verzeihen sie bitte.“ IST IN ORDNUNG, EIN KULTURELLES MISSVERSTÄNDNIS., sagte die Sensenfrau simpel. Kurz schaute Kendra Tot unsicher an, bevor sie fragte: „Was passiert nun? Komme ich in den Himmel, oder... höre ich einfach auf zu existieren?“ NORMALERWEISE WÜRDE ICH SAGEN, DASS ES DARAUF ANKOMMT WAS SIE GLAUBEN WAS NUN PASSIEREN SOLLTE., antwortete die Gefragte, scheinbar lächelnd. Sie grinste eigentlich immer, sie war nicht in der Lage etwas anderes zu tun aufgrund eines Mangels an Muskeln im Gesicht, geschweige denn Lippen und überhaupt Haut, aber sie war auch nicht wirklich da sondern die Manifestation einer Existenz, insofern vermittelte sie einfach das Gefühl, milde zu lächeln. „Normalerweise?“, meinte die Jägerin irritiert. „Also, warum nicht auch bei mir? Ist es fest gelegt... komm ich in die Hölle?“ NEIN., gab Tot ehrlich zu. NEIN, DENN TATSACHE IST, DASS SIE NICHT TOT SEIN SOLLTEN. Kendra riss die Augen auf, offensichtlich erschrocken und verwirrt. „Aber... was mach ich dann hier?“ DAS SCHICKSAL WURDE GEÄNDERT. IHR SCHICKSAL WURDE GEÄNDERT MISS YOUNG., informierte das Skelett die junge Frau. UND DAS HEISST, WIR WARTEN. „Worauf?“, wollte sie sofort wissen, den Gedanken aussprechend sobald er ihr in den Sinn kam. DARAUF, DASS DIE SANITÄTER SIE WIEDERBELEBEN. DIE JUNGE FRAU WELCHE SIE ANGEFAHREN HAT, WAR SO GEISTESGEGENWÄRTIG DEN NOTRUF ZU WÄHLEN. EIGENTLICH MÜSSTE ICH SIE MITNEHMEN, ABER AUFGRUNG DER BESONDEREN UMSTÄNDE, DENKE ICH IST ES BESSER, WENN SIE WIEDERBELEBT WERDEN. Für einen kurzen Moment wirkte sie irritiert, dann lächelte sie erleichtert. „Das ist... gut? Ich meine, ist das gut?“ WOLLEN SIE LEBEN? „Ja.“, antwortete sie ohne zu zögern. DANN DENKE ICH, IST ES GUT. „Ich habe bisher nie darüber nachgedacht, was danach geschieht.“, sagte die dunkelhäutige Frau dann etwas unsicher. WIE BITTE? Tot legte den Kopf, Schädel, fragend leicht schief, als würde sie suggerieren wollten sie würde nicht ganz verstehen worum es geht. „Sie hätten mich normalerweise gefragt, was ich glaube was geschehen sollte.“, erklärte Kendra ihr. „Ich weiß es nicht.“ ES IST NICHT WICHTIG WAS SIE GLAUBEN., gab Tot zurück, amüsiert wirkend. ES IST WICHTIG, WAS SIE GLAUBEN. „Aber, was ist richtig? Was ist der richtige Glaube?“ ES GIBT KEIN FALSCH UND RICHTIG, ES GIBT NUR GLAUBEN ODER NICHT GLAUBEN. „Es ist egal?“ ES IST EGAL WORAN SIE GLAUBEN. WICHTIG IST, DASS SIE GLAUBEN. Sie brauchte einen Moment um das zu verstehen, aber dann akzeptierte sie es einfach. Vielleicht sollte sie sich in ihrer Zukunft darüber Gedanken machen und das schnell. Als Jägerin lebte sie kein normales Leben, wahrscheinlich nicht einmal ein langes. JA, DAS SOLLTEN SIE. ES KANN SEHR ERFÜLLEND SEIN, SICH DEM GLAUBEN ZUZUWENDEN. HABE ICH MIR SAGEN LASSEN. Ach ja, diese Sache mit dem Denken und nicht denken brauchen, man... WEM SAGEN SIE DAS. ICH MUSS MICH JEDES MAL WIEDER UMGEWÖHNEN, WENN ICH VON DER REALEN WELT HIERHER ZURÜCK KEHRE. Im nächsten Moment schoss ein grausamer Schmerz durch Kendra und sie ging zu Boden. Oder besser gesagt, sie sank auf die Knie, denn es gab nicht wirklich einen Boden, nur ein endloses Nichts in welchem sie sich befand. OH, ES SCHEINT SO ALS HÄTTE JEMAND EINEN DEFIBRILATOR VERWENDET. Sie schrie, als erneut ein furchtbarer Schmerz über sie kam, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Wenn das Leben bedeutete, wollte sie lieber tot sein. TUT MIR LEID, ABER DAS IST MEIN BERUF... ACH SO, SO MEINEN SIE DAS. NUN, ES TUT MIR LEID, ABER SIE WERDEN LEBEN. BIS IRGENDWANN Dann verschwand alles um Kendra herum, nicht dass da wirklich etwas gewesen wäre, und sie versank in Bewusstlosigkeit. - „Ich kann nicht glauben, dass er mich so herum kommandiert.“, sagte Cordelia, während sie aus ihrem Wagen stieg. „Bin ich jetzt für den Nahverkehr zuständig?“ „Das jedenfalls denken die meisten männlichen Mitschüler auf unserer Schule.“, antwortete Xander gelassen und stieg auf der Beifahrerseite aus, dann sofort den Weg zur Haustür der Familie Summers hinauf schreitend, eine Sekunde später war die Cheerleaderin neben ihm. „Ach, so siehst du das also?“, fragte sie schnippisch. „Nein, ich sehe dich eher als Publikum für meine schlechten Witze.“ Die beiden betraten bereits die Veranda des Hauses und sofort klingelte er. „Hallo, Buffy? Bist du da?“ „Warum tu ich mir so etwas eigentlich an einem Vormittag an?“, fragte Cordelia ihn, keine ernsthafte Antwort erwartend, aber es war auch eine rhetorische Frage. „Tja, wenn du zu unserer kleinen Gruppe gehören willst, dann musst du so etwas mitmachen.“ Niemand antwortete auf das Klingeln, also probierte er mehrere der Fenster zu öffnen. „Ja klar, als wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche, als dass ihr Torfköpfe meine besten Freunde werdet.“, informierte sie ihn, in genau dem Moment in welchem er eines der Fenster öffnete und ins Haus einstieg. „Wie hast du es eigentlich geschafft ins Gefängnis zu kommen?“ „Ich hab randaliert und mich erwischen lassen.“, meinte er zu ihr und öffnete die Tür von innen, dann wieder hinter ihr verschließend. „Und als du mich abholen gekommen bist, habe ich gesagt, dass ich noch 16 bin und sie mussten mich gehen lassen. Buffy?!!“ „Wow, dann hast du deinen Kopf sogar mal für etwas anderes verwendest als um die nicht vorhandene Frisur zu tragen.“ „Danke.“, meinte er ohne sie anzusehen und schritt die Treppe nach oben, vielleicht war sie ja dort und schlief noch. „Jederzeit wieder.“, murmelte Cordelia und schritt langsam vom Eingangsbereich ins Wohnzimmer. Sie musste den Impuls bekämpfen, sofort nach wertvollen Gegenständen zu schauen, eines der Überbleibsel von Selina Kyles Anwesenheit in ihrem Körper. Das meiste in diesem Raum war wertlos, aber die Bilder waren sehr geschmackvoll und es gab sicher einige Hehler in der Stadt, welche kein Problem damit hätten diese zu Geld zu machen. In einem Ort wie Sunnydale, mit fast genauso vielen Toten wie New York, gab es sehr viele Raubmorde, immerhin verdienten auch Vampire irgendwie ihr Geld, also sollte es recht einfach sein... Cordelia zwang sich zurück in den Eingangsbereich. //Ich habe genug Geld um die halbe Stadt zu kaufen, es besteht kein Grund zu stehlen.//, schalt sie sich selber und biss sich auf die Unterlippe. In diesem Moment klingelte es an der Tür und glücklich über die Ablenkung von ihren Gedanken, sprang sie geradezu zur Klinke und riss sie auf. Vor ihr stand ein unauffälliger Mann mittleren Alters mit einer Hornbrille im Gesicht und einem absolut geschmacklosen Filzmantel über dem Körper. Es war genau die Art Mensch, welchen Cordelia normalerweise nicht einmal mit einer Kneifzange das Riechsalz reichen würde. „Guten Tag. Mein Name ist Norman Pfister von 'Savitori Beauty and Cosmetics'. Ich würde ihnen gerne einige Gratisproben anbieten.“ Es sei denn natürlich, die magischen Worte wurden gesprochen. - Als Buffy die Augen aufschlug blickte sie eine hellbraune Decke an, passend zu dem Rest der Gruft. Seufzend schloss sie wieder die Augen und drehte sich auf dem Bett herum, fand aber keine bequeme Lage. //Und was jetzt?// Sie sollte vielleicht einfach liegen bleiben, bis die Sache sich geklärt hatte. Oder bis Angel zurück kommt. //Das ist denke ich ist ein ganz guter Plan.//, sagte sie sich selber. //Ja, ich werde einfach hier liegen bleiben, bis Angel nach Hause kommt. Und bis dahin wird der Bund von Terrakotta erledigt sein und alles ist wieder gut. Ja, der Plan gefällt mir.// Für zwei Sekunden starrte sie einfach an die Decke, dann erhob sie sich doch. „Gott, hab ich Hunger.“ Sich gähnend erhebend trottete sie aus dem Schlafbereich herüber zu dem niedrigen Kühlschrank, doch da drin fand sie nur Blut, gelagert in Plastikflaschen, Blutkonserven und Plastikbeuteln, allesamt beschriftet mit Aufschriften wie 'Schwein', 'Schwein mit Hund' und sogar 'Eule'. „Okay... Angel braucht definitiv eine neue Diät.“, murmelte sie und schloss den Kühlschrank wieder. Kurz sah sie einmal zur Tür, darüber nachdenkend sich einige Burger zu holen, immerhin hatte sie wirklich Hunger und von Blut konnte sie nicht leben. Aber der Bund von... wie auch immer die hießen, irgendwas mit T am Anfang. Auf jeden Fall waren diese Freaks noch da draußen und jagten sie, sie konnte es also eigentlich nicht riskieren, sich draußen blicken zu lassen. Doch wenn sie verhungerte, war ihr auch nicht geholfen. Ihr Magen knurrte erneut. „Ja, ich geh ja schon.“ Sie riss die Tür auf und stampfte geradezu hinaus, wo ihr Sonnenlicht sofort in die Augen schien, ehe sie die Tür hinter sich wieder schloss. Dann machte sie sich auf zum Double-Meat-Palace, die Burger dort waren richtig lecker. Sie bemerkte nicht die Krähe, welche sie beobachtete und dann davon flog. Und so bemerkte sie auch nicht die in dreckige Lumpen gehüllte Gestalt, welche zwischen einem Müllcontainer und Säcken voll Unrat in einer Gasse kauerte, verschlagen lächelnd. - „Wie kannst du dir eigentlich ein Handy leisten?“, fragte Willow den ihr gegenüber sitzenden Charlie, während dieser auf diesem Snake spielte. „Ich meine, die sind doch teuer... oder?“ „Jepp, sind sie.“, gab er gelassen zu, mit den Schultern zuckend, nicht einmal aufsehend von seinem Spiel. „Ich hab einen kleinen Nebenverdienst.“ „Ehrlich?“, meinte sie neugierig. „Was denn?“ „Ich plündere die Verstecke von gepfählten Vampiren oder nehme ihren Staubhäufchen das Geld ab.“, antwortete er leichtfertig, als wäre es das normalste der Welt, den erschrockenen Ausdruck seiner Gesprächspartnerin und aller Anwesenden scheinbar übersehend. Wenn er sie doch wahrnahm, dann ignorierte er es einfach. „Du beklaust... Vampire?“, wollte Andrew wissen, offensichtlich erschüttert. „Ist das nicht... ähm, ein Schritt auf dem Pfad zur dunklen Seite der Macht?“ „So sehr ich die Phraseologie von Mister Wells auch für wenig bevorzugenswert halte, so muss ich ihm doch in seinen Zweifeln über die Ehrbarkeit dieser Tätigkeit zustimmen.“, mischte sich Giles ein. „Auch wenn die vorherigen Besitzer nichts mehr mit dem Geld anzufangen wissen, so ist es dennoch moralisch fraglich, es an sich zu nehmen.“ „Wieso?“, gab Charlie absolut resolut zurück, sich scheinbar nicht um die Bedenken kümmernd. „Wie sie gesagt haben Mister Giles, die Vorbesitzer werden es nicht mehr benötigen und die Opfer dieser Monster, werden wohl auch keine Verwendung mehr dafür haben. Wenn ich es nicht mache, reißen irgendwelche anderen Vampire oder Dämonen oder korrupte Polizisten das Geld an sich, damit wäre uns auch nicht geholfen.“ „Ich halte so etwas für eine Unverschämtheit!“, protestierte auf einmal der immer noch eingesperrte Dalton von seinem Käfig aus, aufblickend von seiner Lektüre, dem Meisterwerk von Herman Melville, 'Moby Dick'. „Nur die übelsten Vampire stehlen von den Überresten der unsrigen. Das tut die Dämonenmafia, die finanzieren sich so.“ „Da habt ihrs, ich tue uns auch noch einen Gefallen, indem ich das Geld nehme.“, sagte der immer noch an seinem Handy herum spielende Jugendliche. „Außerdem, was glaubt ihr denn, wie ich Andrews Wohnung finanziere?“ „Äh... ich dachte... na ja...“, stotterte Andrew unsicher, nun etwas verwirrt. „Ein... Nebenjob... oder so...“ In diesem Moment begann das Handy in Charlies Händen zu klingeln und beendete die Disskusion vorerst. „Ja, Heim für geistig Verwirrte?“ Mit einer Mischung aus Amusement und Verblüffung sahen alle Anwesenden den meist charmanten, gut gelaunten Jungen an, dessen Gesicht mit jeder verstreichenden Sekunde etwas weniger gut gelaunt aussah. „Okay, okay, ich bin gleich da. Wo bist du?“ Keiner außer ihm konnte hören was am anderen Ende der Leitung gesagt wurde und niemand konnte die Stimme identifizieren, doch sein Ton und sein Gesichtsausdruck implizierten nichts gutes. „Krankenhaus? Sofort, gib mir ein paar Minuten.“ Er sprang auf die Beine und schob sein Handy in seine Tasche, dann Giles anblickend. „Ich muss weg, kleiner Notfall. Keine Angst, niemand ist gestorben.“ „Wenn es sich bei der Person welche angerufen handelt von der ich denke, dass sie es war, ist das eine Aussage, bei welcher ich mich hin und her gerissen fühle zwischen Erleichterung und Enttäuschung.“, antwortete der Engländer trocken. „Haha, sehr witzig.“ - Eine Tüte mit vier Burgern als Inhalt und einem Cola-Becher in den Händen, verließ Buffy Anne Summers den Double-Meat-Palace... und stoppte sofort, als sie die Heerscharen von Krähen sah, welche auf den umliegenden Dächern saßen und sie anstarrten. „Okay...“, murmelte sie leise, vorsichtig weiter gehend. „Liebe Vögel... nette Piepmätze...“ Als alle Vögel sich in die Lüfte erhoben und begannen wild zu krächzen, nahm sie dann doch lieber Reißaus und begann zu rennen. Als Kind hatte sie heimlich als eine Art Mutprobe 'Die Vögel' geschaut, einen der Klassiker der Horror-Filme von Alfred Hitchcock, und hatte noch Jahre später manchmal Alpträume gehabt, entsprechend unwohl fühlte sie sich in dieser Situation. Der erste Vogel kam im Sturzflug auf sie zugerast und wurde von einem Schlag abgewehrt, woraufhin das Biest wütend krächzend wieder umdrehte. Doch es dauerte nicht lange und der nächste Vogel stürzte sich auf sie, gefolgt von einem weiteren. Ihr Essen fallen lassend rannte Buffy in eine Gasse, wild um sich schlagend um die Biester von sich fern zu halten, doch es half nicht wirklich, sobald sie einen Vogel erwischte, erschienen sofort zwei neue. Innerhalb von Sekunden waren sie von schwarzen, lärmenden, krächzenden Schemen umringt, welche auf ihr einhackten, ihr versuchten die Augen aus zu picken und sie am ganzen Körper mit Schnäbeln und Krallen attackierend. „Verschwindet!“, rief sie laut und schlug immer noch wild um sich, doch ohne Erfolg. Sie konnte kaum etwas sehen und ihre Nase wurde verstopft von Federn, so dass sie gezwungen war durch den Mund zu atmen. Sich an die Wand drückend machte sie sich so klein es ging, immer noch die Vögel erfolglos abwehrend. Jeder andere Mensch hätte Panik bekommen und wäre einfach gerannt, aber Buffy wusste, dass sie keine Chance hatte den Tieren zu entkommen wenn sie lief. Ihre einzige Chance war es, durchzuhalten, so lange es ging, solange bis was auch immer dafür verantwortlich ist, dass diese Biester sie attackieren, aufgibt. Sie konnte Vampire und Dämonen bekämpfen, jeden Tag die Mächte des Bösen besiegen, also konnte sie auch einige dreckige Vögel abwehren. Sie spürte wie eines der Tiere sich auf ihrer Schulter nieder ließ und ihr ins Ohr beißen wollte, also reagierte sie blitzschnell, packte das Tier mit beiden Händen und drehte ihm den Hals um, den Kadaver dann von sich schmeißend. „Zieht Leine, Drecksviecher!!“ Wütend versuchte sie erneut einen der Vögel zu packen, erwischte einen am Flügel und ignorierte den scharfen Schnabel, welcher ihren Unterarm traf. Sofort packte sie zu und riss dem Tier den Kopf ab, doch Blut spritzte ihr ins Gesicht und traf ihre Augen, so dass sie diese Reflexartig schloss. Ihre Chance spürend verdoppelten die Vögel ihre Anstrengungen, griffen sie noch mutiger und verwegener an, pickten überall wo sie treffen konnten und stürzten sich wie ein einziges Wesen auf sie. Man konnte praktisch nichts mehr von Buffy sehen, so sehr war sie von den Tieren umgeben. Sie sah nicht, wie ein in dreckige Lumpen gehüllter Mann, sofern es wirklich ein Mann war, sich näherte und einen Dolch zog. Er wurde von den Krähen in Ruhe gelassen, sie machten ihm sogar Platz, so dass er sich ungehindert nähern konnte und im nächsten Moment vor ihr stand. Blitzschnell stach er zu und spürte, wie seine Klinge auf Widerstand stieß, aber nicht so, als wenn er wirklich getroffen hätte, mehr als wäre seine Waffe geblockt worden. Im nächsten Moment kam eine Faust aus dem Haufen an Krähen, traf den vermeintlichen Mann am Unterkiefer und versetzte diesen ungefähr zwei Zentimeter weiter nach unten. Der Getroffene fiel zu Boden, in einen Müllsack, und keuchte wütend und überrascht auf, dann war Buffy auf ihm und schlug noch einmal zu. Ein lauter Schrei ertönte, wurde aber von dem Müll gedämpft. Unterstützt von den Krähen schaffte der in Lumpen gehüllte Buffy von sich zu stoßen und wieder auf die Füße zu kommen, nur um sofort von einem Knie in die Magengrube getroffen zu werden und auf zu keuchen vor Schmerzen. „Lasst mich einfach in Ruhe!“, fauchte Buffy wütend, gerade nicht in der Lage irgendwelche altklugen Sprüche zu benutzen, sie war zu zornig dafür. Sie griff den Dolch, welcher zu Boden gefallen war, und verpasste ihrem Gegner gleichzeitig einen heftigen Tritt gegen den Kopf, welcher ihn zur Seite taumeln ließ gegen eine Mülltonne. „Schluck deine eigene Medizin!“ Dann rammte sie den Dolch vorwärts, in den Brustkorb des Kerls, welcher kurz die Wunde ansah, dann laut krächzte. Im nächsten Moment wurde Buffy nach hinten geworfen von einer Druckwelle, während ein heißeres Krächzen, noch lauter als zuvor, die Luft erfüllte und sämtliche Vögel das Weite suchten. Als Buffy die Augen wieder aufschlug, lagen vor ihr die Lumpen, der Dolch, sowie ein Ring, welcher den Angreifer als ein Mitgliedes des Bundes von Taraka auszeichnete. „Huh... ich ess nie wieder Geflügel.“ Apropos Hühnchen, sie wollte doch eigentlich etwas essen, ihre Burger konnte sie wohl in die Tonne drücken. „Ah, verdammt.“ Und sie hatte Schule, wo sie hingehen musste, wahnsinnige Dämonenkiller oder nicht, aber Snyder konnte schlimmer sein. - Charlie rauschte geradezu durch die Gänge des Krankenhauses, vorbei an Krankenschwestern und Ärzten, jegliche Rufe nicht zu laufen ignorierend. Schließlich erreichte er den Warteraum, wo mehrere Angehörige saßen sowie eine recht fertig wirkende Harmony, einen Kaffeebecher in ihren Händen anstarrend. „Hey.“, begrüßte er sie und setzte sich ihr gegenüber hin. „Ich bin so froh dich zu sehen Sen...“ Er hob eine Augenbraue und sah sie scharf an, als er bemerkte wie sie ihn ansprechen wollte. „Charlie.“, vollendete sie ihren Satz als hätte sie niemals etwas anderes sagen wollen. Sie klang müde, geschafft und erschöpft, der einzige Grund warum ihr Make-Up nicht verlaufen war, war weil sie keines trug, ihre Augen waren rotgeweint. „Was ist passiert?“, fragte er sie leise, darauf achtend dass niemand zuhören konnte. Hätte er mit Stefan oder Dawn geredet, so hätte er einfach auf japanisch geredet, doch in diesem Fall war diese Möglichkeit nicht gegeben, also musste er flüstern. //Sie muss japanisch lernen, jedenfalls genug damit man sich halbwegs mit ihr unterhalten kann.// „Ich...“ Sie schniefte, riss sich dann aber zusammen. „Ich hatte verschlafen und... und deswegen...“ „Bist du gerast.“, schlussfolgerte er richtig. Harmony nickte und schniefte erneut, ehe sie fort fuhr. „Und dann... dann hab ich... sniff... kurz... nicht aufgepasst und dann...“ Sie brach ab, unfähig weiter zu reden und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. Behutsam legte Charlie eine Hand auf ihre Schulter, diese leicht drückend. „Ist okay. Beruhig dich erstmal und dann sag mir, was passiert ist, ja?“ Harmony nickte, holte dann tief Luft und versuchte sich zu beruhigen, so wie er es gesagt hatte. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, jeweils sieben mal einatmen und ausatmen, das half um sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. „Ich hab... kurz auf die Uhr geschaut.“, gab sie dann zu, nachdem sie die Atemübung zweimal durchgeführt hatte, ihre Stimme wieder etwas sicherer. „Und dann hat es gekracht, als hätte ich einen Hund getroffen oder so und das Auto schleuderte auf einmal und dann lag sie da auf der Straße... und dann... hab ich den Notruf gerufen und...“ „Gut gemacht.“, meinte er leise. „Also, den Notruf zu wählen meine ich.“ Harmony war in Charlies Augen wie ein Hund der nach Aufmerksamkeit und Anerkennung bettelte, jedenfalls ein wenig. Wenn man ihr ab und zu dieses schenkt, dann freut sie sich wie ein kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum, so auch in diesem Fall. Sichtlich aufgebaut von dem kleinen Lob, erzählte sie weiter, was geschehen war. „Die... Sanitäter haben sie gerettet... ich muss... gleich zur... ähm, Polizei, wegen einer Aussage.“ Er nickte nachdenklich. „Lebst sie noch?“ Sie hatte bereits gesagt, dass die von ihr angefahrene eine Frau war, sowohl am Telefon als auch gerade eben. Und er hatte stark die Vermutung, dass diese Person wichtig sein würde, ob nun auf eine gute oder eine schlechte Art wusste er nicht, aber auf jeden Fall wichtig. Sie waren in Sunnydale und noch dazu in einer SI-OC-Story, das heißt, es passiert nichts einfach zufällig, so gut wie alles wird wichtig werden. Zumindest so etwas. „Ja. Sie... schläft gerade.“ „Weißt du was sie für Verletzungen hat?“ „Ähm... eine... ich denke...“ Sie zögerte, sagte dann aber: „Eine Gehirnerschütterung und zwei angebrochene Rippen.“ „Sonst nichts?“ Das war seltsam. Normalerweise trägt man wesentlich mehr mit sich davon, wenn man angefahren wird und wiederbelebt werden muss. Na gut, vielleicht hatte Harmony sie unglücklich getroffen und lediglich der Schock... „Wie schnell bist du gefahren?“ „Ähm... 60... oder so... denke ich?“ Charlie riss die Augen auf. 60 Meilen pro Stunde und sie lebte noch? Das war praktisch unmöglich, bei so einer Geschwindigkeit wäre ein Elch zu Schachschlick verarbeitet worden, ganz zu schweigen von einem Menschen. Nachdenklich ließ er sich nach hinten sinken und nickte langsam. „Geh... Geh zur Polizei und mach deine Aussage, aber sag, dass du nur leicht zu schnell gefahren bist. Und dann... Geh nach Hause, ruh dich aus. Es ist nichts passiert, nichts schlimmes jedenfalls...“ Sie sog scharf die Luft ein. „Nichts schlimmes... Nichts schlimmes passiert? Ich habe beinahe...“ +Geh.+, unterbrach er sie auf japanisch, dieses Wort zumindest verstand sie. Oder konnte es zumindest als Befehl einordnen. +Sofort.+ Für einen Moment starrte sie ihn an, ehe sie nickte und nachgab. „Danke.“, murmelte sie noch, während sie sich erhob und davon schritt. „Ach, Harm.“ „Ja?“ „In welchem Raum liegt sie?“ „Ähm... 231, glaube ich.“ „Okay, danke.“, sagte er noch, dann stand er selber auf. Sich jeweils einen letzten Blick schenkend, drehten sie sich um und ließen den Wartebereich hinter sich, sie in Richtung des Ausganges, er in Richtung der Zimmer. //227, 228... 229... 230... Ah, da ist es ja.// Er wurde nicht behelligt, während er sich den Weg durch die Gänge suchte, scheinbar interessierte sich niemand für einen jungen Mann welcher so aussah, als wenn er genau wusste was er wollte. Gelassen öffnete er die Tür und trat ein, den gesamten Raum mit einem Blick scannend, ehe er die junge Frau ansah, welche offensichtlich schlafend auf dem einzigen Bett lag. Ihr EKG piepste regelmäßig und zeigte einen starken, bestimmten Herzschlag an, ihre Atmung war regelmäßig, so dass sie wirklich einfach aussah, als wenn sie schlief. „... hätte sie nicht einen Hund anfahren können?“, murmelte er etwas beunruhigt. Zwar fehlten ihm Großteile der Erinnerung dessen, an was sich Stefan noch erinnern konnte, aber er kannte zumindest ein wenig der gesamten Story von Buffy noch. Als Charlie mit dem Dienstgrad 'Sergeant of the U.S. Air-Force' und mit zehn Jahren mehr Lebenserfahrung im Stargateuniversum gelebt hatte, lustige Zeit war das gewesen und so aufregend und vor allem die heißen Alienbabes und die Mädels in Uniformen... Wie auch immer. Auf jeden Fall hatte er die Serie 'Buffy – The Vampire Slayer' geschaut wann immer er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Das war zwar bereits mindestens zehn Universen her, aber er konnte dennoch Kendra Young erkennen, wenn er sie sah. Und er wusste auch, was sie war. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre Verfassung, nämlich lebendig und weitgehend unverletzt, Bände davon sprach, dass sie nicht normal ist. Jedenfalls im physischen Sinne. Er drehte leicht den Kopf, als die Tür aufging und ein junger Arzt herein kam, ihn zuerst gar nicht bemerkend, nur auf sein Klemmbrett fixiert. Dann sah er auf, offensichtlich etwas erschrocken, „Oh... Ich hab sie gar nicht gesehen... Tut mir leid.“, murmelte der Arzt und zögerte eine Sekunde, ehe er fragte: „Was machen sie hier?“ „Meine Schwester abholen.“, antwortete Charlie ruhig. Wenn er etwas konnte, dann lügen, darin war er ziemlich gut. Eigentlich nichts auf das er stolz sein konnte, aber in diesem Fall half es sehr viel weiter. Der Arzt sah ihn misstrauisch an. „Ihre Schwester?“ Natürlich wusste der Jugendliche worauf er hinaus wollte, den Unterschied zwischen den Hautfarben. „Schon mal etwas von Adoption gehört?“ „Oh... ach so.“ Unglaublich, wie leicht einige Leute auf so etwas hinein fielen, auch dieser typische Vertreter der Gattung 'Sunnydale Bewohner'. Oder eher, entschloss er sich, das ganze einfach hinzunehmen und jegliche Zweifel aus dem Fenster zu werfen, er erkannte eine suspekte Situation wenn er sie sah. Und in einer Stadt wie Sunnydale lernte man schnell, dass man solche Situationen einfach ignorierte und jeden machen ließ, als seine Nase hinein zu stecken, denn meistens verlor man in diesen Situationen mehr als nur selbige. Und dieser Mann arbeitete und lebte nicht nur hier, er war auch in dieser Stadt aufgewachsen, entsprechend wusste er, wann er einfach in eine andere Richtung schauen musste. „Nun, dann muss ich sie bitten einige Unterlagen aufzufüllen, es müssen einige Fragen beantwortet werden bezüglich ihrer Schwester.“ „Meine Schwester muss nur hier raus, unser momentaner Brötchengeber wäre nicht sehr begeistert darüber, wenn sie noch lange verhindert ist.“ „Verzeihung, ich denke sie verstehen nicht ganz.“, brummte der Arzt und versuchte einschüchternd zu wirken. „Irgendjemand muss die Kosten für die Behandlung übernehmen und wir müssen eine Akte mit einem Namen versehen, falls sie verstehen was ich meine.“ „Schicken sie die Rechnung an das Büro des Bürgermeisters.“, knurrte Charlie unvermittelt, offensichtlich drohend und entnervt über den Mangel an Kooperation. „Und lassen sie uns einfach gehen.“ Die Augen des jungen Arztes wurden groß wie Untertassen und er rang kurz nach Luft, ehe er sich wieder unter Kontrolle brachte. „Also... nun, aufgrund der Verfassung ihrer Schwester ist es... also.. denke ich am besten... wenn sie... einfach... Also, aus medizinischer Sicht spricht nichts dagegen, dass sie das Krankenhaus verlassen kann.“ „Sobald sie wach ist.“ „Natürlich sobald sie wach ist.“, bestätigte der erwachsene Mann und nickte eifrig. „Ich... nun, einige andere Patienten warten, ich werde nun gehen.“ „Tun sie das.“, murmelte Charlie und nickte zustimmend, sah ihm dann zu wie er das Zimmer etwas schneller verließ als er es betreten hatte. Er zögerte noch einen Moment, ehe er erleichtert ausatmete. Er hatte mit der Erwähnung des Bürgermeisters hoch gepokert, er hatte schlicht und ergreifend geblufft. Tatsächlich hatte er nichts in der Hand, der Arzt hätte ihn einfach hätte herausschmeißen können, noch dazu Kendra behalten können. Aber durch seinen Bluff hatte er es geschafft, das ganze zu drehen und sie heraus zu holen, auch wenn nun die Gefahr bestand, dass der Bürgermeister auf die Sache aufmerksam werden würde. //Erstmal hier heraus kommen und dann können wir uns darum kümmern.// Und das ganze besser schnell, bevor der Schwindel aufflog. Er drehte sich wieder zu der noch schlafenden Kendra um und trat auf sie zu. Im nächsten Moment schoss ihr Oberkörper nach oben, schneller als es menschlich möglich wäre, und eine Faust sauste auf Charlies Gesicht zu, im letzten Moment wich er nach hinten aus und entging knapp einem Knockout. „Jo, reg dich ab Mädel. Ich bin auf deiner Seite.“ Sie hörte nicht auf ihn sondern sprang auf, neben dem Bett landend, nur gekleidet in eines dieser lächerlichen Krankenhausnachthemden welche hinten offen waren, so dass er einen Blick auf ihre makellosen, durchtrainierten Beine werfen konnte. Aber er hatte ganz andere Sorgen, nämlich eines dieser Beine welches ihn beinahe in den Magen getroffen hätte. „Hey, hör auf, ich will nur mit dir reden.“ Er sprang über einen weiteren Kick herüber, hechtete über das Krankenhausbett und landete halb geduckt auf der anderen Seite. „Ehrlich, ich bin einer der guten.“ „Wer bist du?“, fragte sie und landete im nächsten Moment vor ihm, Faust bereit zuzuschlagen und diesmal hatte er keine Zweifel, dass sie ihn treffen würde. Und dann wäre es aus. „Ich? Oh, ich bin Charlie Welles. Und du?“ „Ich bin Kendra, die Vampir-Jägerin.“ „Trifft sich gut, ich arbeite für Mister Giles, den lokalen Wächter.“ Dass es noch eine andere Jägerin gab, erwähnte er lieber erstmal nicht. Technisch gesehen log er nicht einmal, er sah sich als freien Mitarbeiter der Scoobie-Gang an und nach Buffy, war Giles der Anführer dieser Gruppe, also arbeitete er für diesen. Rein technisch gesehen. „Und jetzt komm, wir müssen hier raus bevor sie mitbekommen, wer du bist.“ „Du hast gerade gesagt, dass du für den Bürgermeister arbeitest.“ „Das war eine Lüge um den Kerl loszuwerden.“, erklärte er und kam wieder auf die Beine, sich aufrecht vor ihr hinstellend //Sie war also wach gewesen.// Sie nickte daraufhin, scheinbar vorerst damit zufrieden. Sie schritt an ihm vorbei zu dem Stuhl auf welchem ihre Kleidung lag und griff nach ihrem Top, ehe sie auf einmal stoppte und ihn unsicher ansah, ein sehr starker Kontrast zu der Feindseligkeit, mit welcher sie ihn gerade eben noch angeblickt hatte. „Ähm... ich würde mich gerne...“ Sie senkte den Blick dann, Augenkontakt vermeidend, woraufhin er grinste. //Sie ist ja richtig süß.//, dachte er sich, innerlich lachend. //Und tolle Rückansicht.// „Ist klar, ich warte draußen.“, informierte Charlie sie und verließ den Raum dann, Hände in den Taschen. Die Tatsache, dass ihr Hemdchen hinten offen war und er gerade einen tollen Blick auf ihren Hintern gehabt hatte, vermied er lieber zu erwähnen. - „Schach.“, murmelte Stefan gelassen und setzte seinen weißen Springer so, dass er den schwarzen König schlagen konnte. Sein Gegenüber, die auf dem Bett sitzende Drusilla, beobachtete das Brett aus halb geöffneten Augen und lächelte undurchschaubar. Ob sie dies tat weil sie verlor oder weil sie etwas sah das er nicht sah, vermochte er nicht zu sagen. Sie spielten dieses Spiel gerade einmal zwanzig Minuten, ungefähr seit Spike das Versteck verlassen hatte um Angel vom Barbesitzer Willy zu erkaufen, und bereits jetzt hatte der Deutsche seine Gegnerin einmal geschlagen und stand kurz davor, es erneut zu tun. „Böses Hündchen...“, schnurrte sie dann und legte eine zierliche Hand auf ihren König, diesen dann um ein Feld verrückend. Auf ihrer Seite des Feldes sah es relativ leer aus, sie hatte den Großteil ihrer Bauern verloren und ebenso ihre beiden Türme und jeweils einen ihrer Springer und ihrer Bischöfe. Ihre Dame wiederum hatte sie bisher nur zweimal verwendet, beide male um ihren König zu decken, doch jedes mal hatte er sich wieder darum herum gemogelt. „Du darfst Mami nicht schlagen. Sonst wird sie...“ Sie sah ihn nicht an, während sie redete sondern durch ihn hindurch, als wäre er nur Glas. „... sehr böse sein...“ „Dann, Mami wird haben niemand zu spielen mit.“, erinnerte er sie ruhig. Er hatte nicht mehr wirklich Angst vor ihr, hätte sie ihn töten wollen hätte sie das bereits getan und es gab wenig, was die verrückte Vampir-Dame ihm antun konnte, was sie noch nicht getan hatte. Sein Gesicht war geschwollen, seine Schulter aus und wieder eingekugelt worden und sein T-Shirt mit Blut durchtränkt. Jede Bewegung tat ihm weh, so dass er es möglichst vermied irgend etwas unnötiges zu tun, außer um eine Spielfigur zu bewegen. Und genau das tat er auch wieder, diesmal einen seiner beiden Türme, welche er beide noch besaß. „Schach.“ „Oh... böses Hündchen...“ Er wusste nicht wieso, aber sie bestand darauf ihn Hündchen zu nennen, nicht dass er sich dagegen wehren würde, kein Grund sie unnötig zu provozieren. „Und... dummes böses Hündchen...“ Diesmal bewegte sie ihre Dame um seinen Turm zu schlagen, kostete ihn eine seiner wichtigsten Figuren. Mit einer eleganten, wenn auch sehr gebrechlich wirkenden, Bewegung ergriff sie seinen Turm zwischen Zeigefinger und Daumen und setzte sie neben dem Spielfeld ab. „Schach.“ Und im nächsten Moment hatte er ihre Dame mit seiner eigenen geschlagen. //Sie hat eine Beute gesehen und zugeschlagen wie eine ausgehungerte Schlange.// Er schauderte als ihm aufging, wie nahe diese Ausdrucksweise der Wahrheit kam. Er wusste natürlich, dass wenn er nicht aufpasste, sie ihn auch verschlingen würde, so wie sie es mit seinem Turm getan hatte, doch noch war er zu nützlich für sie. Sie war zwar verrückt, aber nicht dumm. „Ooooh...“, seufzte sie, scheinbar enttäuscht. „Hündchen schmeisst Kämpfer einfach weg... böses Hündchen...“ Sie kicherte, scheinbar über einen Witz welchen nur sie selber verstand. Er legte misstrauisch den Kopf schief und hob eine Augenbraue, weder ihrer Verfassung noch ihr selber trauend. „Hündchen opfert einfach Kämpfer... böses Hündchen... böses, kluges Hündchen...“ „Wir nicht reden über Schach, tun wir?“ Sie antwortete nicht sondern kicherte nur weiter, was nichts dazu beihalf, ihn zu beruhigen. Er hatte keine Angst vor Spike, er wusste, dass der Vampir zwar durchaus gewaltbereit war und nicht zögern würde ihn zu töten wenn er wirklich wütend werden würde, aber er war lebendig wertvoller für ihn als tot. Und Spike war ein Schläger und ein Rohling, aber ganz sicher nicht dumm. Nicht, dass die Vampirin ihm gegenüber dumm gewesen wäre, ganz sicher nicht, aber sie selber hielt sich nicht an die ungeschriebenen Regeln. Sie war verrückt, schlicht und ergreifend und je mehr Stefan ihr gegenüber saß, desto mehr wurde ihm klar, wie gefährlich sie wirklich sein konnte. -- So, Ende dieses Kapitels. Ich habe ehrlich gesagt mich vorher niemals wirklich mit Kendra beschäftigt, sie war für mich irgendwie ein ziemlich leerer, zweidimensionaler Charakter, aber in dieser Story entwickelt sie gerade ein unvorhergesehenes Eigenleben. Ich denke, ich werde sie noch etwas mehr verwenden als ursprünglich geplant. Kapitel 17: What's my line Part Two and three quarters ------------------------------------------------------ Dumdidum, machen wir weiter mit der Story. Langsam entwickelt das ganze ein mächtiges Eigenleben. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 17: What's my line Part Two and three quarters Rupert Giles war ein aufmerksamer, intelligenter Mann, welcher sich selber zurecht für seinen Intellekt und seine Jahrelange Erfahrung im Umgang mit den Wesen der Dunkelheit und sowieso allem übernatürlichem zu haben. Das heißt aber nicht, dass er sich dafür bereit fühlte, zwischen diesen beiden jungen Damen zu stehen. „Du bist also die Vampir-Jägerin?“, fragte Buffy misstrauisch, ihre Augen verengt und ihre Haltung eindeutig anzeigend, dass sie dazu bereit war jederzeit anzugreifen oder sich zu verteidigen. „Das ist korrekt.“, sagte die junge Frau, welche Charlie aus dem Krankenhaus mitgebracht hatte und sich als Kendra Yound vorgestellt hatte, Vampirjägerin und Lehrling von Samuel Zabuto. Natürlich nicht als irgend eine Vampirjägerin sondern DIE Vampir-Jägerin, die eine in einer Generation, auserwählte Kriegerin welche dazu ausersehen war gegen Untote und Dämonen zu kämpfen. Und genau da lag der Hund begraben, denn nun standen vor ihm zwei der angeblich einzigartigen Kriegerinnen. „Schöne Geschichte, aber das zieht nicht, denn ich bin die echte Jägerin.“, knurrte Buffy dann und verschränkte die Arme, eine Pose welche ihr Gegenüber kopierte. „Also, bin ich doch, oder Giles?“ Der Gefragte zögerte einen Moment, bevor er langsam nickte. „Nun, in der Tat bist du die Jägerin, doch es gibt keinen Grund Kendras Geschichte nicht zu glauben. Mister Zabuto ist ein hoch angesehener Wächter und obwohl ich ihn nicht persönlich kenne, so weiß ich doch, dass er tatsächlich einer Anwärterin zugewiesen worden ist welche den Namen Kendra trägt.“ Er warf dann einen Blick zu Charlie, welcher mit den Füßen auf dem Tisch und einer Chipstüte in den Händen am Tisch saß, weit zurück gelehnt und sichtlich zufrieden mit sich. Dieser antwortete, ehe Giles fragen konnte. „Sie wurde von einem Auto angefahren welches 60 Meilen pro Stunde oder mehr drauf hatte und sie lebt noch, sie springt sogar durch die Gegend als wäre sie neu geboren. Und die Moves von ihr sind definitiv Jägerin-Würdig, also... ich würde ihre Geschichte bestätigen ja.“ „Zwei Jägerinnen?“, fragte Kendra dann, Giles dabei anblickend und jeden Augenkontakt mit Charlie vermeidend oder auch nur in seine Richtung zu schauen. „Ist so etwas überhaupt möglich?“ „Nun, bisher hat auf jeden Fall ist so ein Fall unbekannt.“, antwortete er, bereit in Gedanken nach einer Lektüre suchend, in welcher er vielleicht noch weitere Informationen dieses Thema betreffend erfahren konnte. Aber er hatte wenig Hoffnung, denn wie er gesagt hatte, es gab bisher keinen solchen Fall, das war eine absolut neue Situation. „Ich dachte immer, die nächste Jägerin wird erst gerufen wenn die alte tot ist.“, dachte die Blonde Jägerin dann laut, sich ebenfalls am großen Tisch nieder lassend. Ihr Wächter verharrte kurz, dann blickte er auf. „Aber natürlich...“, murmelte er leise, als wäre ihm gerade die Erleuchtung aufgegangen, man konnte geradezu die Glühbirne über seinem Kopf sehen. „Buffy, du warst tot.“ „Aber doch nur für zwei Minuten.“, gab sie zurück. „Das ist scheinbar egal. Es hat offensichtlich gereicht, damit Kendra hier gerufen wird.“, sagte ihr Wächter, stoppte jedoch, als diese ihn offen geschockt ansah. „Was ist Kendra? Stimmt etwas nicht?“ „Also...“ Sie zögerte, sammelte sich dann jedoch und stellte sich gerader hin, Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Als ich von dem Auto angefahren worden bin, war ich ebenfalls tot, für mehrere Minuten.“ Kurz sah Giles sie mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an, dann sackte er auf einem Stuhl zusammen. „Bloody hell... Diese gesamte Situation wird allmählich wirklich lächerlich.“ „Aber falls ich fragen darf, wie kommt es, dass du nun hier bist, meine Liebe?“, fragte der einzige anwesende männliche Jugendliche. „Ich bin aus bestimmten Gründen hier.“, antwortete sie, allerdings nicht ihn anblickend sondern Giles. „Mister Zabuto hat gesagt, alle Zeichen deuten darauf hin, dass eine gefährliche dunkle Macht über Sunnydale hereinbricht.“ „Und wie sieht dein toller Plan für den Kampf gegen die dunkle Macht aus aus?“, wollte Buffy von ihr wissen, sich direkt vor sie hin stellend. „Ich bin mir sicher Mister Giles hat bereits einen durchdachten und effektiven Plan.“, gab sie kalt zurück, offensichtlich hatte sie ihre Fassung zurück erlangt. „Aber eines wundert mich: Warum habe ich vorgestern Abend diese angebliche Jägerin gesehen, wie sie einen Vampir geküsst hat? Ich dachte wir sollen sie jagen, nicht mit ihnen Beziehungen beginnen.“ „Angel ist ein Sonderfall.“, zischte Buffy scharf, sehr beschützend was ihren Freund angeht. „Inwiefern?“ Aus der Stimme der Dunkelhäutigen war klar heraus zu lesen, wie misstrauisch sie der Situation gegenüber stand, was sehr gut zu verstehen war, wenn man die Lage aus ihrer Position sah. „Er hat eine Seele.“ „Oh ja, die ganze Angelegenheit Angel betreffend ist ziemlich delikat, aber in der Tat gehört er zu uns.“, bestätigte der Wächter. „Ah ja, Angelus, einer der vier Geißeln Europas, ich habe über ihn gelesen.“, sagte die Schwarzhaarige Jägerin mit fester und bestimmter Stimme. „Ich habe mich um ihn gekümmert.“ Sofort sprang Buffy auf die Beine, ihr Gesicht eine Mischung aus Wut und Sorge. „Was hast du mit ihm gemacht?“ „Wenn wir Glück haben, ist es noch nicht zu spät.“ Es hörte sich nicht so an, als wenn sie das so meinte, aber zumindest war sie bereit die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Angel tatsächlich einer der Guten war. „Ich kann dich zu ihm bringen.“ Man konnte gar nicht so schnell schauen, wie Buffy die andere Jägerin aus dem Raum gezogen hatte. - „Buffy, bist du da?“, fragte Xander und steckte den Kopf in das Zimmer seiner blonden Freundin. Also, Freundin in dem Sinne, dass sie befreundet waren, nicht in dem Sinne, dass sie eine Beziehung hatten, so gerne er das auch gehabt hätte. Nein, in ihrem Zimmer war sie nicht. Systematisch überprüfte er alle Räume im Obergeschoss, doch es war niemand da. Joyce war in L.A., irgendwelche Bilder besichtigen und überprüfen für ihre Galerie. Er stoppte in seinen Gedankengängen. Besichtige man Bilder? Oder schaut man sie sich an? Das musste er unbedingt Giles fragen wenn er wieder die Gelegenheit dazu hatte, oder Stefan, der wusste auch so etwas. Allerdings war der zuletzt genannte seit kurzem unauffindbar, war seltsam war, da er eigentlich immer zu erreichen war. Aber erstmal musste er Buffy finden, dann konnte er sich Sorgen um die Brillenschlange machen. Er schloss die Badezimmertür wieder und seufzte innerlich, ein weiterer Fehlschlag, ehe er aufhorchte. Er hörte Cordelias Stimme von unten, was ungewöhnlich war da sie doch alleine sein sollte. Es sei denn Buffy wäre da, was sie aber ja offensichtlich nicht war, oder Dawn, welche schon in der Schule sein müsste. Sicherheitshalber zog er seinen bevorzugten Pflock aus seiner Tragevorrichtung am Rücken, verborgen unter einem zu weiten Shirt was bei seiner Statur ein wahres Meisterstück der Schneiderei gewesen war, und eilte die Treppe nach unten. Im selben Moment verfluchte er sich, nur zwei Pflöcke dabei zu haben, sie halfen nur gegen Vampire und es war helllichter Tag, also konnte es keiner der verdammten Blutsauger sein. „Hey, was ist hier los?“, fragte er dann misstrauisch und neugierig zugleich, als er Cordelia erblickte, welche mit einem unscheinbar wirkenden Mann im Esszimmer stand, vor ihnen ein offener Koffer welcher verschiedene Proben von Make-Up, Gesichtscremes, Lippenstiften und anderen Schönheitsprodukten enthielten. „Äh... nichts, er wollte gerade gehen.“, antwortete die Cheerleaderin unsicher, sah dann jedoch mit einem festen Gesichtsausdruck wieder zu dem Vertreter. „Also, wenn sie nun bitte gehen würden.“ Der Hornbrillenträger in dem geschmacklosen, billigen Anzug sah sie nur emotionslos an, mit einem leichten, falschen Lächeln welches irgendwie verunsichernd wirkte. „Sie haben die Dame gehört.“, meinte Xander dann und bedeutete dem Mann, sich zur Tür zu begeben, seinen Ton mit einem bedrohlichen Blick unterstreichend. Es war ein Blick, welchen viele Vampire schon begonnen hatten zu fürchten, doch diesmal verfehlte er seine Wirkung offensichtlich, denn der Vertreter blieb stehen wo er war. „Also, packen sie ihre Sachen und...“ Der Jugendliche brach mitten im Satz ab, als er sah wie eine Art Wurm oder Tausendfüßler, irgend ein schleimiges Insekt, sich den Weg vom Mundwinkel des Mannes zu seinem Ohr bahnte und dort verschwand. Im nächsten Moment lächelte dieser erstaunlich liebenswürdig, ehe er in Tausende und Abertausende dieser winzigen Kriechviecher zerfiel. „Lauf!“, rief Xander sofort und riss Cordelia bereits an einem Arm nach hinten. Viel lieber hätte er zugeschlagen, etwas anderes getan als weg zu laufen, aber er konnte schlecht einen Haufen Würmer hauen, oder? „Zieh nicht so!“, keifte die Brünette ihn mehr aus Gewohnheit denn aus wirklichem Missfallen an und stürzte gleichzeitig mit ihm in Richtung Küche, schneller als es normal menschlich möglich wäre. Dennoch schien das nicht schnell genug zu sein. „Ah!“ Sie kreischte auf und kam zu einem abrupten Halt, als sie vor sich wieder den vermeintlichen Vertreter Schrägstrich Dämon Schrägstrich Haufen-ekliger-Wurmviecher sah, so als hätte er dort in aller Ruhe auf sie gewartet. „Mist.“, knirschte ihr Begleiter, doch im Gegensatz zu ihr wurde er nicht langsamer, sondern sprang sogar vorwärts und trieb seine Faust in den Brustkorb des Mannes... und einfach hindurch. Augenblicklich klammerten sich unzählige der Insektenwesen an seinen Arm und bissen hinein, jedenfalls dort, wo sie seine Haut erreichen konnten, also nur an der Hand. „Scheisse!!“ Es brannte wie die Hölle, so dass er sofort zurück sprang und gemeinsam mit Cordelia den hastigen Rückzug antrat. Geistesgegenwärtig riss sie die Tür zum Keller des Summer-Hauses auf und die beiden sprangen hinein, die Tür hinter sich verschließennd. - Das Problem dabei wenn man an einen Stuhl gefesselt und mit Ducttape geknebelt ist, ist dass man zuviel Zeit zum denken hat. Nicht, dass Stefan etwas dagegen hatte zu denken, immerhin war er schon immer eher derjenige gewesen, welcher nachdachte ehe er handelte. Das hatte seine Vor- und Nachteile, wie fast alles im Leben. Bis auf den Bayern München E.V., die haben nur Nachteile. Im Gegensatz zu St. Pauli, er meinte den Fußballverein, das war ein wahrer Traditionsverein bei dem es sich immer lohnt im Stadion zu stehen, egal ob die Mannschaft nun gut spielte oder nicht, denn viel wichtiger war ja das eigentliche Erlebnis im Stadion zu stehen mit all den anderen Fans. //Apropos Fußball, ich sollte vielleicht wieder die Liga schauen.// Er rechnete kurz nach. //Okay, die Spiele kommen von 15:00 bis 16:30 Uhr, also plus neun Stunden Zeitverschiebung... oder sind das Zehn? Verdammt, ich muss die mitten in der Nacht gucken.// Er grinste unter seinem Knebel. //Zumindest habe ich so eine Entschuldigung, Nachts wach zu sein.// Ein Stöhnen aus dem Nebenraum ließ aus seinen Gedanken schrecken. Er hatte gar nicht bemerkt, wie er langsam weg genickt war, so dass er einen Moment benötigte um sich verwirrt zu orientieren, ehe er die dreckigen Wände der alten Fabrik erkannte, welche Drusilla und Spike als Unterschlupf diente. Erneut hörte er das Stöhnen, wahrscheinlich ausgehend von Angel, welcher gerade von der verrückten Vampir-Lady gefoltert wurde. //Seltsamer Ausdruck, 'Vampir-Lady', sie ist definitiv keine Lady. Aber was sagt man dann? Vampirin? Vampirella? Hmmmm... ich sollte Giles bei der nächsten Gelegenheit fragen.// Er ignorierte das Keuchen und Stöhnen, es lenkte nur ab und störte ihn in seinen Gedankengängen. //Okay, konzentriere dich auf die wichtigen Dinge: Wie kommst du hier wieder heraus?// Dann sackte er wieder in Schlaf zurück, kein Wunder nachdem er die Nacht damit verbracht hatte für Spike einen uralten Text zu übersetzen, und träumte von Fußballstadien, durchgemachten Nächten und singenden und Stepptanz tanzenden Affen. Glaubt mir, ihr wollt die Antwort auf die sich nun stellende Frage gar nicht wissen. - „Und, was sagt dieser Mister Zabuza?“, fragte Charlie und lehnte sich in seinem Stuhl weit zurück, die Füße auf den Tisch gelegt, in einer Hand einen Becher Cappucino, als er sah wie der Bibliothekar der Schule aus seinem Büro heraus kam. „Zabuto.“, korrigiert dieser ohne von seinen Notizen aufzusehen, einen Stift zwischen die Zähne geklemmt. „Er b-bestätigt die Geschichte von Kendra und versicherte mir, dass sie eine ausgezeichnet ausgebildete Jägerin sei.“ //Und ein ziemlich heißes Geschoss noch dazu.//, fügte der Jugendliche in Gedanken hinzu, einen Schluck von seinem Kaffee nehmend. //Wenn auch etwas steif. Aber hey, das kann sie ja noch verlieren.// In diesem Moment blieb Giles vor dem großen Tisch stehen und sah seinen Gast an, einen missfallenden Ausdruck auf dem Gesicht tragend. „Mister Welles wenn es ihnen nichts ausmacht... n-nehmen sie bitte die Füße...“ „Oh ja, tschuldigung, Gewohnheit.“, sagte dieser sofort und zog seine Füße herunter. „Aber, was Kendra angeht... ich denke, sie und Buffy werden sich hassen.“ Sichtlich verwirrt blickte der Engländer ihn an. „I-Ich verstehe nicht? Wieso sollten sie? Sie sind beides Jägerinnen und beiden haben ein gemeinsames Ziel. Ich d-denke, sie werden sich hervorragend ergänzen.“ „Das dürfte Teil des Problems werden.“, antwortete Charlie mit einem verschlagenen Grinsen. „Sie sind zwar der Experte was Übernatürliches angeht, aber Teenagermädchen, das ist mein Bereich.“ Sein Gesprächspartner rollte mit den Augen, das wurde aber ignoriert. „Die beiden sind wie Ying und Yang, Schwarz und Weiß und das meine ich nicht im rassistischen Sinne. Kendra ist ernst, zielstrebig, diszipliniert und spielt nach den Regeln. Buffy ist ausgelassen, willensstark, flexibel und weiß nicht einmal, dass es Regeln gibt.“ „Sie meinen also, die beiden w-werden sich nicht verstehen?“ „Genau. Sie werden zusammen arbeiten, aber solange bis irgend etwas sie zusammen schweißt, wird es eine holprige Fahrt für sie werden.“, meinte er lächelnd, mit den Schultern zuckend. Kurz sah Giles ihn an, ehe er sich wieder seinen Notizen zuwandt. „Was machen sie eigentlich die ganze Zeit hier? Haben sie nicht... Unterricht oder so etwas?“ „Momentan läuft die meiner Meinung nach überflüssige Berufswahlwoche. Und um ehrlich zu sein, auf diese pfeife ich.“, sagte er grinsend. „Sie verstecken sich hier vor ihren Verehrerinnen, habe ich nicht recht?“ „Ja, die sind richtig hartnäckig.“, gab Charlie mit einem traurigen Lächeln zu. „Bitte, lassen sie mich nicht wieder da raus, schützen sie mich. Ich will zumindest ein wenig Ruhe haben.“ „Man sollte meinen sie genießen es von so vielen jungen Damen begehrt zu werden.“ Charlie schnaubte. „Das macht nur wirklich Spaß, wenn man sich auch darauf einlässt. Und unter uns, die Mädels sind zwar ganz nett und auch mal ganz süß, aber es gibt denke ich da draußen so gut wie kein Mädchen welches mich mögen würde wenn sie mich richtig kennen würde und mit welcher man ein Gespräch über Literatur oder Kinogeschichte führen kann.“ „Das hört sich so an, als würden sie sich fast ein wenig langweilen.“ „Nein nein, ich habe ja die Scoobies um mich auf andere Gedanken zu bringen. Allerdings nervt es manchmal sehr, jeden Tag vier Liebesbriefe zu bekommen.“ In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Gang wieder und die beiden Jägerinnen schritten hinein, beide mit einem Ausdruck auf dem Gesicht, welcher davon sprach, dass sie sehr unzufrieden waren. „Ah, da seid ihr ja. Hattet ihr Erfolg?“, fragte Giles sofort. „Der Vampir ist verschwunden.“, antwortete Kendra professionell und stellte sich gerade und mit den Händen hinter dem Rücken vor Giles hin. „Nein, er ist weg. Willy sagt er weiß auch nichts.“, brummte Buffy, ihre 'Partnerin' ignorierend. „Das ist ärgerlich.“, dachte der Wächter laut und rieb sich nachdenklich das Kinn. „Aber ich habe Neuigkeiten für euch. Ich muss einige Dinge ins Lehrerzimmer bringen, ich erzähle euch alles auf dem Weg.“ Erneut öffnete sich die Tür und Willow kam herein, gekleidet in eine rote Latzhose und ein gelb-rot gestreiftes langärmliges Shirt. Offensichtlich hatte sie sehr gute Laune, so beschwingt wie sie herein kam und alle begrüßte. „Hii.“ „Weiße dich gefälligst aus!“ Augenblicklich stand Kendra vor ihr und funkelte sie drohend an. Sie war nicht nur unhöflich, sie war auch noch fordernd. „Pass auf du Emma Peel Verschnitt. Sie ist meine Freundin.“, sagte Buffy scharf und mindestens ebenso drohend, allerdings klang es bei ihr längst nicht so einschüchternd, doch das lag eher daran, dass sie nicht genauso böse funkelte. „Freundin?“ Kendra wirkte misstrauisch. „Ja.“, antwortete die Blondine giftig. „Das ist ein Mensch den man gern hat Amigo.“ „Das versteh ich nicht.“ Um die Situation noch abstruser zu machen, abgesehen davon dass sie mit dem Begriff Freundin nichts anfangen konnte, war, dass die Jamaikanerin auch noch ein absolut ernstes Gesicht behielt, bar jeden Ausdrucks. Ungläubig starrte Buffy zwischen ihr und Giles hin und her, ehe sie hilflos die Arme hob. „Jetzt sie, ich weiß nicht mehr weiter.“ „Äh, Kendra...“, begann der Bibliothekar zu erklären, langsam auf den Gast der Gruppe zugehend, als müsste er einem kleinen Kind erklären wieso etwas so ist wie es ist. „Es gibt ein paar Menschen... Zivilisten wenn du so willst, welche die Identität von Buffy kennen.“ Die zweite Jägerin sah ihn weiter ausdruckslos an, offensichtlich nicht genau den Zusammenhang verstehend. „Willow gehört dazu und natürlich... verbringen sie Zeit miteinander. Sie sind Freunde.“ „Das lassen sie durchgehen, Sir?“, fragte sie mit einer Spur Missfallen in der Stimme. „Nun... ähm, ja.“ „Aber die Jägerin muss immer verdeckt arbeiten.“ Während sie dies sagte, oder eher rezitierte aus dem Handbuch für die Jägerin, warf sie einen missbilligenden Blick zu Buffy, welche lediglich stur in eine andere Richtung starrte. „Wegen der Sicherheit.“ „Kendra, meine Liebe, du hast zwar Recht in den meisten Fällen, aber in diesem Fall hat sich dieses Prinzip als sehr erfolgreich erwiesen.“, mischte sich nun Charlie ein. Für einen Moment sah Kendra nur in seine Richtung, ehe sie hastig zu Boden sah. „Ähm... ich... ich verstehe.“ Kurzzeitig herrschte unangenehme Stille zwischen den Anwesenden, bevor Giles sich räusperte. „Nun, ähm,... ich muss mich nun ins Lehrerzimmer begeben. Ich erzähle euch auf dem Weg von den Neuigkeiten.“ Als er in Richtung Tür ging, bemerkte er wie Charlie sitzen geblieben war, während alle anderen Anstalten machten ihm zu folgen. „Äh... Mister Welles?“ „Versteck.“, antwortete dieser bloß mit einem leichten Lächeln. „Keine Angst, ich stell schon nichts an.“ Erneut mit den Augen rollend drehte Giles sich um und ging dann vor. Nachdem die Gruppe die Bibliothek verlassen hatte, legte Charlie wieder die Füße auf den Tisch und nahm noch einen Schluck von seinem Cappucino. „Ah, das süße Leben des Nichtstun.“ Das war, bevor er die Stimme von Dalton hörte, welcher ja immer noch eingesperrt war. „Sind sie wieder weg?“ Der Jugendliche blickte zu dem Untoten, welcher hinter einem Stapel aus Büchern hervor lugte, ziemlich verunsichert bezüglich der Anwesenheit einer unbekannten Jägerin, welche vielleicht nicht so locker im Umgang mit ihm war wie Buffy. Immerhin tolerierte sie ihn zumindest soweit, dass sie ihn nicht pfählte. „Ja sie sind weg.“, bestätigte Charlie ihm und erhob sich dann von seinem Stuhl. Und dann hatte er eine bösartig geniale Idee. „Sag mal Dalton, wie viele Sprachen kannst du sprechen?“ „Ähm...“ Der Brillen tragende Vampir schaute ihn etwas bewildert an. „Sprachen?“ „Ja. Ich mein, du bist ein Vampir, hast ne Menge Zeit und bist gebildet, also...“ Charlie zuckte mit den Schultern. „Na ja, wie viele Sprachen sprichst du?“ „Fünf. Sechs, wenn man altgriechisch mitzählt... aber, das wird nicht mehr gesprochen also... Hey, könnte ich vielleicht eine Blutkonserve kriegen? Nur ein bisschen Blut, nur eine Tasse oder so.“ Der Jugendliche sah ihn durchdringend an, ehe er grinste. Für einen Vampir war Dalton okay und er war gebildet, noch dazu ein Vampir, also auch nicht unbedingt hilflos. Er könnte mal nützlich werden, zumindest wenn er wollte. Zwar war er nicht unbedingt jemand der Psychologie studiert hatte, aber er kannte sich damit aus, Menschen, oder eben Vampire, zu beeinflussen. Und eine Faustregel in diesem Bereich besagte: Eine Hand wäscht die anderen. „Okay, eine Konserve lässt sich sicherlich auftreiben.“ - „Kendra, i-ich... ich habe mit deinem Wächter Mister Zabuto gesprochen...“, erzählte Giles, während er zusammen mit den drei Mädchen eine der Treppen am Außenrand des Schulgebäudes nach unten nahm. „... und wir sind beide der Ansicht, dass ihr beide zusammen arbeiten solltet, bis die Sache mit Spike und Drusilla aus der Welt ist.“ „Oooh, na das wird ja lustig.“, murmelte Buffy sarkastisch, doch abgesehen von einem etwas irritierten Blick, ausgesandt von ihrem Wächter, wurde sie ignoriert. „Und sie sind überzeugt, dass Spike den Versuch macht, diese Drusilla vollständig von ihrer Krankheit zu heilen?“, fragte die andere Jägerin. „Ja, meiner Ansicht nach, ist das die dunkle Macht vor der dein... dein Wächter so eindringlich gewarnt hat.“, bstätigte der Gefragte. „Denn siehst du, Drusilla ist nicht nur böse, sie ist auch vollkommen verrückt un-un-und wenn sie wieder völlig hergestellt wird dann... dann, dann möchte ich nicht wissen wozu sie im Stande ist.“ In diesem Moment betraten sie wieder das eigentliche Gebäude der Schule, kamen auf einen Gang welcher vom hinteren Schulhof durch einige Abzweigungen zur Haupthalle führte. „Dann müssen wir Spike aufhalten.“, stellte die Jamaikanerin fest. „Whow, toller Plan, Attacke.“, meinte auf einmal Buffy sarkastisch und drängte sich zwischen die beiden, welche bisher das eigentliche Gespräch geführt hatten, ehe sie bissig zu ihrer 'Kollegin' meinte: „Das ist ein bisschen komplizierter als du denkst, Supergirl.“ „Ja, ich fürchte sie hat Recht.“, gab der Wächter zu, auch wenn er innerlich ein wenig wütend war auf die Art, wie sich Buffy benahm. Vielleicht hatte Charlie wirklich Recht und die beiden kamen miteinander nicht wirklich aus. „Spike hat sogar den Bund von Taraka gerufen, damit Buffy beseitigt wird.“ „Diese Killer?!“ Offensichtlich hatte Kendra von dieser Organisation gehört, so geschockt wie sie reagierte. „Davon hab ich gelesen, in den Schriften des Dramius.“ „Ach wirklich?“ Ein wenig ungläubig wirkte Giles, es war für ihn absolut neu zu hören, dass eine Jägerin ein Buch anfässt, liest, und sich auch noch merkt was darin steht. „Welchem Band davon?“ „Ich glaub es war Band 6, Sir.“ Im Hintergrund biss sich Buffy auf die Zunge und ballte die Hände zu Fäusten, um nicht einem der beiden den Hals umzudrehen. Dann rutschte ihr dennoch etwas heraus. „Und woher weißt du das alles?“ „Durch meine Studien.“ Vielleicht war es gar nicht arrogant gemeint, aber der Ton von Kendra war relativ hochnäsig und wohl kaum jemand, hätte es nicht so aufgefasst. „Du scheinst ja wahnsinnig viel Zeit zu haben.“, meinte die Blonde daraufhin sarkastisch. „Ich studiere weil das so verlangt wird.“, antwortete die Jamaikanerin in dem selben Ton wie schon zuvor, als wäre es eine offensichtliche Tatsache und Buffy ungebildet weil sie so etwas nicht wusste. „Das kannst du im Handbuch der Jägerinnen nachlesen.“ „Was, es gibt tatsächlich ein Handbuch?“, fragte Buffy sofort verblüfft, diesmal allerdings mehr an Giles gewandt, denn an Kendra. „Welches Handbuch?! Warum hab ich kein Handbuch?“ „Existiert es als CD-Rom?“, mischte sich nun Willow ein, woraufhin ihr von Buffy ein irritierter Blick zugeworfen wurde. „Also, das wäre voll cool.“ „Nun, als wir uns begegnet sind Buffy, dachte ich , dass... ähm...“, begann Giles zu erklären und räusperte sich etwas. „... das Handbuch in deinem Fall nicht von Nutzen wäre.“ Es war schwer zu sagen ob er deprimiert, sachlich oder schlicht ein wenig genervt war, das konnte man weder seinem Ton, noch seiner Haltung oder seinem Gesichtsausdruck ablesen. „Was?!“, meinte Buffy etwas geschockt. „Was soll das bedeuten in meinem Fall? Was steht in diesem Handbuch?“ „Äh-Ähm...“ Kurz war Giles unsicher, ehe er sich für die Flucht entschied und wieder der anderen Jägerin zuwandt. „Kendra, vielleicht bist du so nett und zeigst mir das Kapitel in äh... Dramius Sechs wo es... ähm... den Bund von Taraka geht... ja? Ich gebe zu, ich kenne das Buch nicht sehr gut. Es ist ein bisschen trocken.“ Die vier betraten nun wieder den Schulhof, oder waren besser gesagt in einem Säulengang am Rand des Schulhofes. Der Wächter bemerkte nicht, oder ignorierte, wie Willow und Buffy ihn und Kendra überholten und nun vor ihm gingen, so dass er nicht sehen konnte wie Buffy mit den Augen rollte. „Es ist schwer zu verstehen, all diese Fußnoten.“, sagte Kendra gut gelaunt und zeigte eine menschliche Regung, indem sie etwas auflachte, ebenso wie Giles. Was daran nun witzig war, verstanden wohl nur die beiden. „Hallo und willkommen im Club der Fachidioten.“, murmelte Buffy leise, so leise dass niemand außer Willow sie hören konnte. „Ähm Buffy?“, sprach ihr Wächter sie nun wieder an und sie und ihre beste Freundin drehten sich zu ihm um. „Direktor Snyder hat doch schon überall gesucht.“ „Oh, der hat mir noch gefehlt.“, dachte sie laut, sichtlich deprimiert über die Aussicht, mit dem Troll reden zu müssen. „Ich denke du solltest lieber gleich hin gehen.“ „Ja, gut.“ Sie gab sich geschlagen, wohl wissend, dass sie es tun musste ob sie wollte oder nicht. „Buffy geht hier zur Schule?“, fragte Kendra dann auf einmal, immer noch tonlos aber zumindest ein wenig interessiert wirkend. „Ja.“, bestätigte Giles ihr, als wäre dies offensichtlich gewesen. „Ach so, ich verstehe.“, meinte sie dann herablassend und blickte Buffy an, als wäre sie ein amüsantes Tier. „Und sie ist auch... Cheerleader, nicht wahr?“ „Äh... oh nein, daraus ist leider nichts geworden.“, meinte Giles etwas amüsiert, er schien die Blicke von Willow und Buffy nicht zu bemerken und wenn doch, dann verborg er das gut. „Das ist wirklich eine amüsante Geschichte.“ Niemand außer ihm schien es lustig zu finden, also sah er kurz in die Runde, ehe er voran schritt. „Lass und gehen und einen Blick in das Buch werfen.“ Seine Jägerin und ihre beste Freundin blieben zurück, ihm und Kendra nachsehend, wie sie sich Richtung Bibliothek bewegten. „Sieh dir diesen Ladykiller an.“, murmelte Buffy dann, sichtlich angepisst, wie der Volksmund sagt, über diese Entwicklung der Dinge. „Unglaublich.“, bestätigte Willow, wobei sie das ganze scheinbar eher amüsant fand. - Vier Schritte vorwärts, dann eine einhundertachtzig Grad Drehung und wieder vier Schritte machen, gefolgt von einer weiteren einhundertachtzig Grad Drehung. Immer wieder, immer wieder die gleiche Bewegung, nervös vor und zurück laufend. Xander beobachtete wie seine Mitgefangene, Cordelia, immer wieder vor und zurück lief, sichtlich nervös und beunruhigt. Als sie diese Routine ein weiteres mal vollendet hatte, platzte ihm der Kragen. „Kannst du dich nicht hinsetzten oder auf den Kopf stellen oder sonstwas? Du machst mich verrückt.“ „Und du glotzt nur blöd aus der Wäsche, statt mal nen Plan zu machen.“, gab sie bissig zurück, der Vorwurf offensichtlich. „Ich hab nen Plan.“, meinte er genervt. „Wir warten, Buffy wird uns retten.“ Nicht dass ihm das gefiel, er hätte wesentlich lieber selber etwas tun können, aber er wusste, dass es sinnlos war. Dieser Kerl war gegen seine Schläge und Tritte immun, so dass er keine Wahl hatte als abzuwarten und zu hoffen, dass sie gerettet werden würden. „Und woher soll sie wissen, dass wir hier sind?“ „Cordelia, das hier ist Buffys Haus.“, antwortete er, in einem Ton als würde er mit einem kleinen Kind reden. „Irgendwann findet sie uns.“ „Und wenn sie uns hier nicht sucht, was mache ich dann? Etwa mit dir darauf warten, dass wir gefressen werden?“ Sie klang sehr, sehr vorwurfsvoll, als wäre er dafür verantwortlich in was für einer Situation sie steckten. „Höhö, na danke.“ Mit diesen Worten ging sie zielstrebig auf die Treppe zu, offensichtlich mit der Absicht den Keller zu verlassen. Sofort sprang Xander auf die Beine und stellte sich vor sie. „Wo willst du hin?“ „Ich will nachsehen, ob er weg ist!“ „Ja Superidee, und wenn er noch da ist?!“ „Oh ich verstehe, du willst, dass wir gar nichts tun und hoffen, dass jemand anders den Helden spielt, hab ich Recht?! Tschuldigung, hab vergessen dass ich mit nem Versager hier sitze!!“ Das letzte Wort schrie sie, fast schon hysterisch. „Und ich kann nicht vergessen, dass ich ne Tussi am Hals hab die so blöd war Mister Horror die Tür aufzumachen!!“ „Er sah ganz normal aus!!“ „Meinst du er läuft mit nem Schild auf der Stirn rum auf dem das Wort 'KILLER' steht?!!“, rief er mehr wütend als wirklich vorwurfsvoll. „Bei der Aussicht auf einen gratis Lippenstift hast du ihm die Hand gelegt wie ein bettelnder dummer Hund!!!“ Für zwei Sekunden sah sie ihn wütend an. „Weißt du was, ich werd jetzt gehen. Sollen doch die Würmer mich fressen, das ist besser als der Anblick deiner Visage!“ „Ja dann geh doch, ich werd dich nicht aufhalten.“ „Das glaub ich dir aufs Wort, du würdest ganz ruhig zugucken wie eine Frau in ihr Verderben läuft!!“ Dass sie gerade noch vorgehabt hatte hoch zu gehen ignorierte sie, war auch nicht so wichtig, immerhin ging es nur darum ihm Vorwürfe und Beleidigungen an den Kopf werfen zu können. „Nein, doch nicht jede.“, versicherte er ihr mit bitterböser Freundlichkeit. „Du bist was Besonderes.“ „Ich glaubs einfach nicht, das sind wahrscheinlich meine letzten Augenblicke auf Erden und die verbringe ich hier mit DIR!!!“ „Ich hoffe, dass es bald vorbei ist, noch drei Minuten mit dir und ich werde zum...“ Er verschluckte den Rest des Satzes und starrte sie nur wütend an, was besonders gut wirkte weil er direkt vor ihr stand und um einiges größer war. „Du wirst wozu? Du Flasche.“, meinte sie herausfordernd, nicht einen Millimeter zurück weichend. Die beiden waren sich so nahe, dass sie schon den Atem des anderen spüren konnten. „Blöde Ziege!“, knirschte er wütend. „ICH HASSE DICH!!!“ „UND ICH HASSE DICH!!!“ Für eine halbe Sekunde starrten die beiden sich funkelnd an, ehe sie sich aufeinander stürzten, ihre Lippen aufeinander pressten und die Arme umeinander schlangen. Xander zog seine Partnerin geradezu hoch und hielt sie mühelos oben, während sie ihre Beine gelenkig um seine Taille schlang. Keiner von beiden gemerkte wie die Tür geöffnet wurde und eine mit Feuerlöscher und ihrem Schwert bewaffnete Dawn herein schaute, die beiden erblickte und schnell die Tür wieder schloss. „Eeewwww...“ Das war wesentlich schlimmer als der Anblick eines Haufens toter Würmer, getötet durch den Feuerlöscher. - „Und seit wann arbeitet Mister Welles für den Wächterrat?“, fragte Kendra Giles als die beiden gerade die Bibliothek betraten. Es war lediglich Small-Talk, nichts anderes, nur eine simple Frage um sich mit ihm zu unterhalten. „Seit wann er...“ Giles war etwas überrumpelt, ehe er die Stirn in Falten legte. „Da muss ein, nun, Missverständnis vorliegen. Mister Welles ist in keiner Weise irgendwie mit dem Wächterrat in Verbindung.“ „Das ist seltsam.“, dachte sie laut und wirkte augenblicklich angriffsbereit. „Zu mir hatte er gesagt, er würde für Sie arbeiten, Sir.“ Kurz blickte der Engländer sie an, ehe er leicht schmunzelte „Ah, ich verstehe. Nun, also, i-ich vermute, dass er dies gesagt hat damit du ihn nicht weiterhin angreifst.“ „Also hat er gelogen?“ „Indirekt.“, gab Giles zu. „E-Er hilft Buffy und mir, also... man könnte sagen, ja, er 'arbeitet' für mich, nur nicht so, wie er es impliziert hat.“ Er wollte noch etwas hinzufügen, stockte jedoch, als er im Augenwinkel sah, dass die Tür zu dem Bücherkäfig offen war und weit und breit kein Dalton zu sehen war. //Bitte sagt mir nicht dass...// „Ich habe die Wahrheit ein wenig gebogen, lügen ist eine ganz andere Sache?“, ertönte auf einmal die Stimme von Charlie hinter ihnen, direkt hinter ihnen, und Giles sprang nahezu zwei Meter nach vorne, eine reife Leistung in Beachtung seines Alters. Zu Charlies Pech hatte er vergessen, dass die andere Person eine Jägerin war und im Gegensatz zu Buffy darauf trainiert, auf plötzliche Situationen erst einmal aggressiv zu reagieren, immerhin musste sie jederzeit damit rechnen angegriffen zu werden. Im nächsten Moment fand sich Charlie auf dem Boden wieder, Kendras Fuß in seinem Nacken, seine Arme brutal gepackt und zurück gerissen, das Gesicht in den Fußboden gepresst. „Oh, das tut mir leid.“, meinte die Jägerin hastig und ließ ihn sofort los, als sie erkannte wer es war, dessen Gesicht sie gerade in den Laminatboden drückte. Sie klang allerdings nicht so, als wenn sie es wirklich ernst meinte, eher als wollte sie ihn ein wenig ärgern. „Schon okay, war meine Schuld.“, versicherte er und sprang wieder auf die Füße, scheinbar nicht wirklich verstört über dieses Ereignis. „Giles, mein Bester, ich muss mit ihnen reden.“ „Ich hoffe sehr es hat damit zu tun, warum diese spezielle Tür dort drüben offen ist und nicht verschlossen wie sie sein sollte.“ „Ähm, ja, um ehrlich zu sein, ja, tatsächlich geh es darum.“ Er sah kurz zu Kendra. „Reden wir im Büro?“ „Gerne.“ Der Bibliothekar wand sich der dunkelhäutigen Jägerin zu, welche übrigens überall hinsah nur nicht zu Charlie, und meinte dann: „Kendra, sei bitte so gut und warte kurz, ja? M-Mister Welles und ich müssen kurz etwas klären.“ Dem jungen Mann bedeutend ihm zu folgen, ging er dann voran in sein Büro und schloss die Tür hinter ihm. „Was hat das zu bedeuten?“ „Ich habe ihn umdisponiert.“, antwortete der Jugendliche grinsend, sichtlich zufrieden mit sich. „Was heißt umdisponiert?“ „Ich habe ihn in sichere Verwarnung gegeben. Ich war der Ansicht, dass er zu wertvoll ist, als dass wir ihn einfach von unserer Gast-Jägerin können töten lassen.“, begann Charlie zu erläutern, dabei leicht gestikulierend mit den Händen, wir er es immer tat wenn er eindringlich und überzeugend sein wollte. Das schlimmste war, es wirkte auch genau so. „Dieser Kerl ist ein gebildeter Untoter, er kennt sich in der Welt der Dunkelheit aus und ist praktisch handzahm, wenn man ihm ein wenig droht.“ „Wo ist er?“ „Sicher untergebracht. Keine Angst, er wird gut bewacht und wird keinen Ärger machen.“ „Wo ist er?“ - „Hi, ich bin dein Mitbewohner!“, begrüßte Daltons Wächter/Wärter/Mitbewohner ihn enthusiastisch und reichte ihm die Hand, oder besser gesagt hielt er ihm sie hin, er nahm sie nicht an. „Charlie hat gesagt dass er uns bereits eine neue Wohnung sucht und bis dahin teilen wir uns diese Wohnung, ich hoffe du hast nichts dagegen die Couch zu haben. Magst du Star-Trek oder lieber Star-Wars?“ „Ähm... ich...“ Unsicher trat der Vampir einen Schritt zurück, ehe er schluckte. „Ich bin Dalton, hallo.“ „Oh, ich hab ganz vergessen mich vorzustellen. Hi, ich bin Andrew. Also, Trek oder Wars?“ Dalton wusste nicht so recht, ob er nicht in dem Käfig besser aufgehoben gewesen wäre, als hier mit diesem gehörnten, rothäutigen, tattoowierten, undefinierbaren Wesen. Vor allem da er nicht wusste, worum es sich bei diesem 'Trek oder Wars' handelte. Offensichtlich war dieses Wesen ein religiöser Fanatiker, oder ein verrücktes Individuum, auf jeden Fall zögerte er die Antwort lieber etwas heraus, solange er nicht wusste was richtig war. Es könnte ja über sein Leben entscheiden. „Ähm... ich bin neutral in solchen Sachen.“ -- In diesem Kapitel kam ich irgendwie nicht richtig zu Potte. Aber okay, im nächsten gibt es wieder Action. Kapitel 18: What's my line Part Three... one sixth -------------------------------------------------- So, da ich keine Lust mehr habe die Story einfach nach zu erzählen, werde ich den Blickwinkel ein wenig ändern. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 18: What's my line Part Three... one sixth Immer noch klebten die Lippen der beiden Teenager, welche unter den Namen Xander und Cordelia oder auch Big-X und Queen-C bekannt waren, aneinander und ihre Körper waren eng aneinander gepresst. Im nächsten Moment lösten sie sich voneinander und sahen sich gegenseitig mit weit aufgerissenen Augen an, als würde ihnen schlagartig klar werden, was sie da genau taten. Der männliche Part des Paares meinte dann mit einer Mischung aus Schock und Sachlichkeit: „Wir müssen schnellstens hier raus.“ „Uh-hu.“, brummte sie zustimmend und dann sprangen sie bereits auseinander und hechteten die Treppe hinauf. Eine Sekunde verharrten sie vor der Tür, ehe sie diese aufrissen und auf den Flur traten. „Sagt mir bitte, dass ich nicht da unten desinfizieren muss.“, ertönte eine jugendliche, weibliche Stimme aus der Küche und die beiden wirbelten erschrocken herum, den Blick sofort auf Dawn gerichtet, welche gerade dabei war mit einem Kehrblech und Schaufel die leblosen Überreste von unzähligen Käfern und Würmern vom Boden zu entfernen. Fassungslos starrten die beiden sie an. „Wie hast du das gemacht?“ Die Gefragte grinste stolz. „Nun, das war...“ „Hey Dawn, wir gehen zur Mall, willst du mitkommen?“ Dawn sah von ihrem Buch auf, in das Gesicht von Phoebe, dem Mädchen welches sie vor einiger Zeit im Sportunterricht zu Boden geschlagen hatte. Also, Dawn sie, nicht anders herum. Seit diesem Tag versuchten die Freundinnen von ihr und Phoebe selber auf ihre gute Seite zu kommen, jedenfalls nachdem sie erneut eine von ihnen zu Boden geschickt hatte. Das heißt aber nicht, dass die jüngste Summers sie mochte, im Gegenteil, sie konnte das Verhalten von diesen vier dummen Kindern, wie sie sie innerlich immer bezeichnete, nicht ausstehen. Sie waren frech, unreif, dumm, übermütig und arrogant, eine schlimme Mischung in ihren Augen. Wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, bis sie als Vampirfutter enden. „Nein danke.“ Es war nicht nur so, dass Dawn keinerlei Interesse daran hatte ihre Altersgenossen zu begleiten, es war auch so, dass obwohl sämtlicher Unterricht aufgrund von Lehrermangel ausfiel, die Lehrer waren alle plötzlich verreist hieß es offiziell, dennoch Anwesenheitspflicht herrschte. Nicht, dass sie sich wirklich darum kümmern würde, aber wenn ihre Mutter das mitkriegen würde, würde sie es bereuen. „Hey komm, die Lehrer merken es eh nicht.“, meinte Anne, die kleinste aus dem Quartett, aber auch die mit der größten Klappe. Sie hatte Recht, keiner der Lehrer würde es merken, sie wurden kaum kontrolliert und wenn doch, dann würde niemand dem Umstand, dass sie fehlte Aufmerksamkeit schenken. „Nein.“ Es war ein definitives Nein, ein Nein ausgesprochen in einem Befehlston der gleichzeitig eine Warnung war, nämlich sie nicht weiter zu stören. Die Mädchen verstanden es, sie kannten diesen Ton bereits, und nickten bloß. „Okay, dein Verlust.“, sagte eine von ihnen, während die anderen bereits den Rückzug antraten und den Tisch von Dawn hinter sich ließen. Als das Quartett aus dem Klassenraum verschwunden war, senkte Dawn wieder den Blick auf ihr Buch, konnte sich aber nicht auf die Buchstaben konzentrieren. Sie bemerkte im Augenwinkel die Blicke ihrer Klassenkameradinnen, wie zwei sie ansahen und dann leise miteinander tuschelten, ehe sie anfingen zu kichern. Dawn wusste wie der restliche Tag verlaufen würde, nämlich genauso wie der gestrige. Sie würde sich irgendwie durch die Schule retten, entweder gelangweilt oder genervt, ihre kindischen Klassenkameraden ignorieren und dann nach Hause schleppen, wo sie entweder Fernsehen schauen würde oder in ihr Dojo gehen. Sie sah auf, zum leeren Pult des Lehrers, ehe sie ihr Buch zuschlug. //Es merkt sowieso niemand.//, dachte sie bei sich und begann ihre Sachen zu packen, dann verließ sie ebenfalls den Klassenraum. Eine halbe Stunde später öffnete sie die Tür zum Haus in dem sie wohnte und ließ ihre Schultasche neben sich einfach auf den Boden sinken. Jetzt stellte sich die Frage, Fernsehen, trainieren gehen oder Buffy nerven? Das dritte klang am verlockensten, aber ihre Schwester war seit gestern Morgen nicht mehr auffindbar gewesen, also war sie vermutlich verhindert, anders ausgedrückt in eine übernatürliche, gefährliche Sache verwickelt. „Guten Tag.“ Sie wirbelte herum und erblickte im Wohnzimmer einen gewöhnlich aussehenden Mann, gekleidet in einen billigen Anzug und einen Mantel welcher für die Temperaturen viel zu warm wirkte. Und irgend etwas an ihm wirkte einfach falsch, mal ganz abgesehen davon, dass er in ihrem Haus stand und definitiv nicht hier sein sollte. „Was machen sie hier?“ „Mein Name ist Norman Pfister, ich bin Vertreter.“, antwortete er mit einem freundlichen Lächeln. Im nächsten Moment zerfiel er in Tausende von Käfern welche sich in einer Art Welle auf Dawn zustürzten. „Oh, es ist einer von diesen Tagen.“, murmelte sie noch, dann sprang sie bereits in Richtung Treppe und stürzt diese geradezu hinauf, beinahe stolpernd als sich mehrere von den Würmern in ihrem Bein fest bissen. Es brannte wie die Hölle, ungefähr so als hätte jemand Schwefel in eine offene Wunde gerieben, eine offene Wunde welche mit einem rostigen Messer geschnitten worden ist. Sie biss die Zähne zusammen und rannte weiter, wirbelte um die Ecke und in ihr Zimmer... nur um dort Norman Pfister zu sehen, wie er sie freundlich anlächelte, vor ihrem Bett stehend. „Keine Angst, es wird sehr schnell gehen.“ Ohne langsamer zu werden hechtete sie an ihm vorbei, rollte sich ab und sprang sofort auf ihr Bett, noch in der Luft ihr Schwert aus der Scheide ziehend. „Ja, für dich.“ Mit einem eleganten Satz landete sie auf ihrem Bett und schwang ihre unbezahlbare Klinge, durchtrennte Kleidung, Haut, Muskeln, Blutgefäße und Knochen, riss einen großen Schnitt von der Schulter abwärts durch fast den gesamten Torso. Für einen winzigen Moment wirkte Norman geschockt, dann lächelte er wieder zuckersüß freundlich... und zerfiel wieder in die Masse von Ungeziefer, welche das Bett hinauf krochen und krabbelten. Geistesgegenwärtig sprang Dawn von ihrer Decke herunter und landete direkt vor ihrer Tür, halb in der Hocke, konnte jedoch hören wie sich von hinten bereits die Käfer ihr rasch näherten. Innerlich fluchend schoss sie los, rannte zum Geländer der Treppe und schwang sich darüber hinweg, gar nicht darauf achtend, dass sie beinahe drei Meter fiel. Elegant landete sie auf den Füßen, doch im selben Moment schoss ein brennender Schmerz durch ihr linkes Bein, ausgehend von den Bisswunden der kleinen Insekten. Die Tränen wurden ihr in die Augen getrieben und sie verlor beinahe das Gleichgewicht, kämpfte jedoch den Schmerz nieder und sprang vorwärts, darauf bedacht nicht stehen zu bleiben. Es schoss ihr durch den Kopf das Haus zu verlassen, doch es musste noch einiges mehr passieren, ehe sie sich aus ihrem Heim vertreiben lassen würde. Sie wusste, dass ihre Mutter Insektenspray unter dem Waschbecken aufbewahrte, auch wenn sie bezweifelte, dass dieses reichen würde um die Massen von Krabbelviechern aufzuhalten, aber besser als mit einem Schwert zuzuschlagen war es alle mal. Schnell rannte sie in die Küche, die Zähne zusammen beißend da mit jedem Schritt ihres linken Beines pochte der Schmerz erneut auf, schlimmer als vorher. Sie hatte Glück, der Dämon war nicht vor ihr da und so riss sie die Schranktür unterhalb des Waschbeckens auf und schmiss die Reinigungsutensilien, welche ganz vorne standen, achtlos beiseite, ehe sie die Dose mit dem Insektenspray griff. „Ich habe doch gesagt, es wird nicht weh tun. Ich werde es schnell machen, keine Angst.“ Die Stimme ertönte viel zu nah für ihren Geschmack und sie spürte bereits eine Hand auf ihrer Schulter, so dass sie sofort weg sprang und sich aus dem Griff befreite. Der Dämon lächelte sie immer noch freundlich an, ein Umstand der sie fast wahnsinnig machte. „Ratten.“, murmelte sie, gleichzeitig zündete sie ein Feuerzeug an und drückte auf den Knopf des Insektensprays. Ein Flammenstrahl schoss hervor und hüllte den Käfermann ein, woraufhin er wütend zischte. Er schrie nicht, er brüllte nicht, er fluchte nicht und er kreischte nicht vor Schmerzen wie man es gedacht hätte, er zischte nur, mehr verstimmt als wirklich aufgrund von Schmerz. Dawn hielt den Flammenstrahl auf ihn gerichtet, auch als er sich wieder in seine Ungezieferform auflöste. Sie konnte sehen wie die kleinen Wesen sich wanden und scheinbar vor Agonie krümmten, als wollten sie stumm darüber protestieren was mit ihnen geschah. Die Luft stank, gefüllt mit dem Geruch von verbranntem Chitin und Chemikalien, eine übelkeitserregende Mischung welche sie würgen ließ. Sie wartete noch einen Moment, ehe sie die Feuerbestrahlung stoppte und sich blitzschnell den Feuerlöscher griff, welcher ebenfalls in der Küchentheke zu finden war. „... wirklich nichts besonderes.“, vollendete Dawn ihren Satz und lächelte kryptisch, sehr zur Verwunderung von Cordelia und Xander. - In der Sunnydale High-School war die Berufswahlwoche in vollem Gange und nach einem kurzen Gespräch mit Direktor Snyder, er hatte versucht einschüchternd zu wirken aber er hatte ungefähr so gewirkt wie ein Meerschweinchen mit Drüsenproblemen, befand sich Buffy auf dem Weg zu einer der beiden Stände welche sie ansteuern sollte. „Meinem Test zufolge habe ich Talent für die Polizeiarbeit.“, erklärte sie ihrer besten Freundin Willow, welche neben ihr entlang schritt. „Und auch für Umweltdesign.“ „Ist Umweltdesign nicht das gleiche wie...“ Willow sah sie amüsiert an. „... Landschaftsgärtnerei?“ „Ja, es klingt nur viel besser.“, antwortete Buffy ebenfalls grinsend und die beiden lachten leicht auf. „Aber Landschaftsgärtnerei war gestern dran, heute steht Polizei auf dem Plan.“ Dies war der Moment in dem sich ihre Wege trennen mussten und sie nutzte ihn, um sich kurz umzuschauen und entdeckte in einer der Sitzecken einen jungen Mann, welcher zu ihr herüber sah. Dann berichtigte sie sich. Er sah nicht zu ihr selber, er sah zu Willow. Sofort grinste sie und sah ihre beste Freundin an. „Hey, Willow.“ Leider bemerkte Willow in diesem Moment das gleiche und machte Anstalten zu dem Jungen zu schauen, aber Buffy warnte sie sofort. „Nicht hingucken, bloß nicht hingucken.“ Die Rothaarige schien eher etwas verwirrt, sah aber dennoch nur Buffy an. „Der Typ da drüben, der steht total auf dich.“, meinte die Jägerin dann voller guter Laune, sichtlich begeistert davon, dass jemand Willow auf diese Art und Weise anschaute. Daraufhin schaute diese aus dem Augenwinkel zu ihm rüber, dann verstehend was Buffy meinte. „Och, das ist Oz.“, antwortete sie in einem Ton, welcher abwiegeln sollte. „Das ist auch bloß so ein Computerfreak, da steckt nichts dahinter.“ „Ach nein? Und wieso schleicht er sich auf einmal ran?“, fragte Buffy grinsend, in einem Ton welcher suggerierte, dass sie Sachen wusste welche Willow nicht wusste. Mit einem mal sah Willow sichtlich verunsichert aus, als auf einmal der Junge über den sie geredet hatten vor ihr stand. „Ich sags doch.“, flüsterte Buffy noch und war damit bereits verschwunden, die beiden alleine zurück lassend. Natürlich war ihr aufgefallen wie nervös Willow war, oder eher wie unsicher aufgrund dieser neuen Situation, obwohl sie selber niemals nervös werden würde wenn dieser Junge sie ansprechen würde. Er war zwar süß, aber etwas klein, sogar einen Tick kleiner als Willow. Er hatte braune Haare und grüne Augen und um ihn herum gab es eine Aura von Lässigkeit und Coolness, welche geradezu schrie 'Ich bin die Ruhe selbst!'. Seine Haltung, sein Gesichtsausdruck, sein Blick, alles an ihm wirkte gelassen und ruhig. „Hi.“ Sogar seine Stimme. „Hi.“, antwortete Willow und sah ihn an, ehe sie bemerkte, dass seine Haare nicht mehr rot waren wie zuvor sondern nun braun. „Deine Haare... sind ja braun.“ „Ja, öfter mal was neues.“, antwortete er ihr und lächelte sie an. „Und, äh, hast du dich entschieden, willst du in diese Computerfirma einsteigen?“ „Oh, ähm, weißt du, ich denk ich mach doch erstmal die Schule fertig.“, gab sie zurück. „Was ist mit dir?“ „Ich bin im Grunde nicht der Typ für Computer. Oder, überhaupt für irgendwelche andere Art von Arbeit.“ „Und wieso wurdest du dann ausgesucht?“ „Weil ich in dem Test ganz gut war, das find ich schon cool.“, gab er ehrlich zu. „Aber ich will keinen von diesen Jobs.“ „Was, hast du denn überhaupt kein Ziel?“, fragte sie sowohl amüsiert als auch erstaunt. „Oh doch.“, meinte er sofort. „Wetten das.“ „Häh?“ „Na ja, das ist ne deutsche Spielshow wo sie auch mal amerikanische Bands einladen, aber das ist echt selten. Und damit man das schafft muss man schon echt gut sein.“ Innerlich wusste er, dass er selber gut genug dafür wäre, ein Überbleibsel von Halloween. Seitdem er sich als George Harrisson verkleidet hatte, war er in der Lage so ziemlich jeden Gitarren-Akkord zu spielen, welchen er kannte, so dass er schnell zu denen gewechselt hatte welche er nicht konnte und nach diesen zu solchen, von welchen er noch nie gehört hatte. Jetzt brauchte er noch die Band, die ebenfalls so gut war. - Mehrere Meter entfernt stand Jonathan am Stand für Journalisten, wo ein Mann namens Ben Ulrich, ein bekannter New Yorker Zeitungs-Journalist inklusive braunem Trenchcoat und zynischer Lebenseinstellung, davon erzählte wie man sich richtig an die Spuren einer Story heftet. Zwar hatte Jonathans Test ihm keine Karriere im Journalismus voraus gesagt, aber es war definitiv interessant. Jedenfalls war es so lange interessant, bis auf einmal Panik ausbrach. Die Natur von Panik besagt, dass sobald zwei Leute auf einmal aufschreien und sich auf den Boden werfen, die Umstehenden Leute das ebenfalls tun und spätestens dann bricht Panik aus, weil keiner so genau weiß was los ist und alle erstmal mitmachen. Gruppenzwang nennt man so etwas. Jonathan duckte sich hinter den Stand an dem er sich befand und spähte raus um zu erkennen was los war. Dann erkannte er Buffy wie sie mit der Polizisten, welche eigentlich nur die Polizeiarbeit vorstellen sollte, um deren Waffe rang. Ein Schuss fiel und im nächsten Moment trat Buffy der älteren Frau in die Magengrube, ließ sie nach hinten fallen und sprang dann selber in Deckung, als diese eine weitere Waffe zog. Auf einmal wurde er nach unten gedrückt, als jemand anderes auf ihn fiel und sich fest hielt. Und noch dazu panisch schrie und schluchzte. „Oh gott, wir werden alle sterben...“ Er kannte dieses Mädchen nicht, aber er wusste schon jetzt, dass er sie nicht mochte. //Bei Saurons Helm, das ist doch nur eine Irre mit einer Waffe die Buffy umlegen will, nichts wildes, jetzt mach dir nicht ins Höschen.// Irgendwie versuchte er sie von sich zu schieben, als er erneut einen Schuss hörte und wieder wie Leute erneut aufschrien. Irgendjemand schien getroffen worden zu sein, aber er hörte es nur, er sah nichts, dann wieder ein Schuss. Und immer noch krallte dieses Mädchen sich an ihn, als könnte er sie das irgendwie schützen, aber wahrscheinlich musste sie sich nur an irgend etwas fest halten. „Lass los verdammt.“, murmelte er und riss sich dann endlich los und hob leicht den Blick, um zu sehen wie eine Schülerin welche er nicht kannte, sie hatte kakaofarbene Haut und rabenschwarze Haare, der Polizisten die Waffe aus den Händen trat und dann sie selber. Leider landete sie dadurch fast direkt neben ihm und im nächsten Moment wurde er grob gepackt, hoch gezogen und eine Klinge wurde an Jonathans Hals gedrückt. Er konnte in diesem Moment nichts anderes tun, als wie erstarrt die Klinge des Faustdolches anzustarren, welche vor seinem Gesicht hing, während drei Meter vor ihm Buffy und die andere Schülerin nebeneinander standen, einen Moment zögernd aber kampfbereit. Dann ging alles ganz schnell, also noch schneller als sowieso schon, und ihm nächsten Moment fand er sich auf dem Boden wieder, die Polizistin stürzte aus dem Gebäude und die ihm unbekannte Schülerin hinterher. Einen Moment benötigte er um sich zu sammeln, ehe er bemerkte, dass etwas metallisches unter seinem Arm lag. Im nächsten Augenblick verstand er, worum es sich handelte und seine Hand schloss sich wie aus einem Reflex um den Griff der Pistole, man konnte die ja nicht einfach so hier herum liegen lassen. „Ist euch was passiert, ist alles okay?“, fragte irgend ein Junge seine Freunde, nur wenige Meter von ihm entfernt, während auch alle anderen langsam wieder aus ihren Verstecken kamen und sich wieder trauten aufzustehen. Er selber richtete sich auf und verzog etwas das Gesicht. Irgendwo in seinem Kopf schrie eine kreischende, bösartige Stimme wilde Flüche auf Sprachen welche er weder verstand noch verstehen wollte, doch er wusste, dass es sich um wilde Beschimpfungen dieser Frau und ihrer Ahnenlinie handelte. Verdammt, niemand nimmt den Hexenkönig von Angmar als Geisel und lebt lange um davon zu erzählen. Er hätte Angst haben müssen, hätte immer noch Panik haben müssen, dass er nur knapp dem Tod entkommen ist, aber wenn man sich daran erinnert von einer blonden Schnitte und einem zwergwüchsigen Barfüßler mit Haaren auf den Füßen getötet zu werden, verliert eine Geiselnahme irgendwie ihren Schrecken. Ja, er war eher pissig, denn ängstlich. Wirklich pissig. Ungefähr so pissig, wie der Boss es gewesen sein muss, als er erfahren hatte, dass sein Ring immer noch nicht gefunden worden ist obwohl er halb Mittelerde auf den Kopf gestellt hatte, oder eher hatte stellen lassen, und sogar halb Gondor und Rohan bereits in Schutt und Asche hatte legen lassen. Der Ausdruck, apokalyptisch angepisst war vielleicht etwas zu stark, aber tierisch angepisst war nicht stark genug. Weltuntergangsmäßig angepisst, das trifft es vielleicht ganz gut. Das ist zwar von der Bedeutung das gleiche wie apokalyptisch, klingt aber nicht so stark. - „Die Frau war von der Taraka-Clique, Giles.“, informierte Buffy ihren Wächter, auf seinem Tresen in der Bibliothek sitzend, während dieser das erste Hilfe Set wieder einpackte und Willow ihr Knie verband. „Und sie war ganz schön schießwütig.“ „Dieser Oz, ist mit ihm alles in Ordnung?“, fragte er daraufhin, jedoch eher zu Willow denn zu seiner Jägerin. „Ja, der Notarzt sagt es ist nur ne Schramme, Gott sei Dank.“, antwortete die junge Nachwuchshexe, sichtlich beruhigt über diesen Umstand. In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Bibliothek und Xander kam herein zusammen mit Cordelia, beide etwas mitgenommen wirkend. Kendra wollte bereits vortreten und sie warnen, aber Buffy brummte sofort zu ihr: „Ganz ruhig bleiben.“ „Wer hat die Veranstaltung heute gesponsort, der Dachverband der Cosa-Nostra?!“, fragte der männliche Jugendliche aufgebracht, offensichtlich gereizt. „Wir hatten überraschenden Besuch des Bundes von Taraka.“, erklärte Giles im gleichen Tonund schritt um den Tresen herum, allerdings nicht an Xander gewandt sondern an niemand bestimmten. Er wirkte ebenso gereizt wie alle anderen auch, wenn er es auch besser unter Kontrolle hatte, wenn auch nicht so sehr wie Kendra. „Davon habt ihr doch keine Ahnung, wir hatten gerade...“, begann Xander, bemerkte dann aber Kendra und sah sie beeindruckt an. „Hallo.“ Er übersah scheinbar, wie sie seinen Blick nicht erwiderte sondern unsicher zu Boden sah. Buffy jedoch entging es nicht und sie fand es brüllend lustig, kontrollierte sich jedoch. „Oh, Xander, Cordelia, d-das ist Kendra.“, sagte der Engländer von seiner Position am großen Tisch aus, wo er in einem dicken Wälzer irgend etwas nachgeschlagen hatte. „Es ist ziemlich, ähm, kompliziert, aber sie ist auch eine Jägerin.“ „Nett das wir uns mal kennen lernen.“, begrüßte Cordelia sie, schritt dann an ihr vorbei und ignorierte sie damit bereits wieder. „Ne Jägerin, huh?“, meinte der männliche Neuankömmling und stellte sich vor Kendra. Innerhalb von einer Sekunde hatte er ihre Figur, ihre Haltung und ihre Muskulatur gescannt und kam zu dem Schluss, dass sie wohl wirklich eine Jägerin war. Sie erinnerte ihn an einen Panther, eine leise, gefährliche Raubkatze. Im Gegensatz zu Buffy, welche eher wie ein Löwin wirkte, zwar auch gefährlich und stark, aber anders, wilder. „Aha.“ Damit wand er sich an Buffy. „Ich wusste doch, dieser Spruch dass du die einzige bist, war nichts weiter als pure Eitelkeit.“ Ihn zuckersüß anlächelnd glitt die Blondine vom Tresen und meinte dann mit freundschaftlicher Bissigkeit: „Sag ihr guten Tag Xander.“ Dann ließ sie die beiden zurück, zusammen mit Willow ebenfalls zu dem großen Tisch schreitend, an dem bereits Giles, Jonathan und Charlie saßen, wobei Charlie allerdings eher damit beschäftigt war auf seinem Handy zu tippen. „Hast du gesehen, wie rot Kendra geworden ist?“, flüsterte sie leise zu ihrer besten Freundin, welche daraufhin ebenfalls etwas kicherte, genau wie sie selber. Noch besser wurde es, als sie bemerkten, dass Charlie mit einem schwer unterdrückten Grinsen aus dem Augenwinkel beobachtete, wie die jamaikanische Jägerin unsicher herum druckste und keinen vernünftigen Satz heraus brachte, während Xander irgendwie versuchte ein Gespräch zu beginnen. Dass er dabei leicht mit ihr flirtete, machte es nicht besser. „Sie steht auf Xander.“, flüsterte Buffy leise zu Charlie, welcher daraufhin sie angrinste. „Nein, sie ist immer so nervös bei Jungs.“, meinte er amüsiert. Vielleicht war es unfair sich über sie lustig zu machen, aber die Teenager konnten sich einfach nicht helfen, es war schlicht zu einfach und lustig. „Äh, Xander, der Killer...“ Zu Kendras Glück lenkte Giles das Thema ab und sprach den muskulösen Jugendlichen an. „... der-der euch attackiert hat, wie sah der aus?“ In diesem Moment zog Cordelia eine Art Wurm aus ihren Haaren. „Uaah!!“ Erschrocken ließ sie ihn herab fallen, so dass er in einem aufgeschlagenen Buch landete, dann sprang sie angeekelt auf. „Oh mein Gott, ich muss duschen gehen.“ Damit stürzte sie bereits heraus, mehrere amüsierte Blicke folgten ihr. Lediglich Kendra wirkte professionell wie immer. „Genau so.“, erklärte Xander dann und deutete auf den Wurm, welcher scheinbar irritiert auf dem Papier hin und her schwankte. „Du hast es mit Krabbeltieren Xander.“, murmelte Buffy trocken. „Macht dich so was an?“ „Dieser Kerl war vollkommen anders als die Gottesanbeterin, klar?“, gab er zurück. „Der Mann war nicht einfach nur ein Wurm, er bestand aus Würmern.“ „Und e-er ist immer noch... nun ja, auf eurer Spur?“, fragte Giles ihn, während Xander das Buch zuschlug und sich in dem davor stehenden Stuhl nieder ließ. „Nein, Dawn hat ihn erledigt.“ „Was? Dawn?!“, schrie die blonde Jägerin erschrocken und sah ihn eindringlich an. „Du hast Dawn gegen dieses Monster kämpfen lassen?!!“ „Ich habe sie nicht gegen ihn kämpfen lassen, sie hat es gemacht. Und sie hat uns den Arsch gerettet, so ungerne ich das zugebe.“, murmelte Xander und stützte sein Kinn in eine Hand. „Buffy, auch wenn du es nicht hören willst, deine kleine Schwester ist praktisch eine Jägerin für sich.“ „Buffy lebt mit ihrer Schwester zusammen?“, fragte Kendra, nun wieder emotionslos und sachlich. Und sichtlich verstimmt. „Im Handbuch steht, dass solche Verbindungen die Jägerin behindern.“ „Siehst du Buffy, das ist einer der Gründe, w-warum ich dir kein Handbuch, nun ja, gegeben habe.“, sagte Giles und sah seine Jägerin an, bevor er Kendra anblickte. „Nun, also, wie g-gesagt, Buffy ist ein Sonderfall.“ „Das wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde oder schlimmeres.“, mischte sich nun Charlie ein, seine SMS abschickend mit einem Tastendruck. „Und, dass wir alle in Gefahr schweben. Wir haben zwar den Großteil der Versuche vereitelt, aber es werden mehr kommen, nach allem was wir über sie wissen.“ „Xander, ist Dawn in Sicherheit?“, wollte Buffy dann wissen und sah ihren besten männlichen Freund an, offensichtlich ein wenig beruhigt. „Ja, Cordy und ich haben sie an einen sicheren Ort gebracht.“ - „Macht er das schon die ganze Zeit?“, fragte Dawn von ihrem Platz am kleinen Küchentisch aus und sah zu Andrew, welcher im Schneidersitz auf dem Boden des kleinen Apartments saß, vor sich eine Kerze und je ein Bild von Spiderman und Batman. „Seit über einer Stunde.“, antwortete der Vampir welcher mit ihr am Tisch saß, Dalton, ehe er an seinem mit Schweineblut gekochten Kaffee nippte. „Er hat gesagt, er müsse darüber meditieren, welche Dimension die überlegen wäre, das Königreich von Marwèl oder das Imperium von Diz'zi.“ Dann blickte er das Mädchen an, im Hinterkopf behaltend, sie nicht wütend zu machen. Sie sah zwar aus wie ein Mensch und roch wie ein Mensch, aber die Art wie sie ihr Schwert hielt und der Umgang mit diesem verrückten gehörnten Dämon sagten ihm, dass sie sehr gefährlich war. „Was sind eigentlich diese Reiche? Ich habe noch niemals von diesen Höllendimensionen gehört?“ Er zögerte noch einen Moment aufgrund ihrer Reaktion, ehe er fragte: „Was ist los? Was ist so witzig?“ - „Okay.“ Sich damit zufrieden gebend nickte Buffy. Natürlich war sie besorgt um ihre Schwester, aber sie vertraute dem militärischen Wissen von Xander, dass er einen sicheren Ort einschätzen konnte, sogar in solch einem Fall. „Diese Taraka-Leute sind echt aufdringlich.“ Sie warf einen Blick zu Kendra, ehe sie hinzufügte: „Welch Glück für mich, dass Kendra es auch ist.“ Wenn diese verstand, dass es als Kompliment und Dank gemeint war, gab sie keinerlei Zeichen von sich, dass es so war, sie blickte lediglich stur ihre 'Kollegin' an. „Und ich fürchte, dass schlimmste steht uns noch bevor.“, informierte Giles die Gruppe dann, seine Brille abnehmend und polierend, was selten ein gutes Zeichen ist. Das brachte ihm alle Aufmerksamkeit ein, welche er haben wollte. „Ich habe die übrigen Details des Heilungsrituals entdeckt.“ „Klingt böse, wie sie das sagen.“, meinte Jonathan nervös und sah von seinem Buch auf. Niemand schien dem Umstand Aufmerksamkeit zu schenken, dass es sich bei diesem Buch um das Werk 'Ombrage-Magie-Volume', zu Deutsch schlicht 'Schatten-Magie-Wälzer', von Odette de Lafom handelte, der Name war Programm. „Das ist es auch.“, bestätigte Giles ihm. „Dieses Ritual erfordert die Anwesenheit von Drusillas Erzeuger und es muss in einer Kirche geschehen, in einer Vollmondnacht.“ „Vollmond?“, fragte Kendra sicherheitshalber nach. „Aber das ist ja heute.“ „Ja, genau.“, stimmte der Engländer zu. „Und ich bin ganz sicher, dass diese Killer alle möglichen Störenfriede umbringen sollen, bevor das Ritual verhindert werden kann.“ Einen Moment ließen alle das einsinken, ehe Buffy sich wieder zu Wort meldete, ihre Stimme ebenso ernst wie ihr Gesichtsausdruck. „Sie suchen Drusillas Erzeuger? Den Vampir, der sie erschaffen hat?“ Giles blickte sie ebenso ernst an. Er verstand, dass sie etwas darüber wusste und dass es eine große Sache sein musste, wenn sie so redete. „Ja.“ Sie antwortete nicht sofort, sondern blickte nur zu Boden, ihr Gesicht eine Mischung aus Sorge und Scham. „Buffy, was ist denn?“, fragte Willow sie sofort. „Angel.“, antwortete sie dann, nur halb laut. „Er ist Drusillas Erzeuger.“ Xander biss sich auf die Zunge um nicht einen bösen Kommentar von sich zu geben, ebenso wie Charlie, aber sie schafften es, schon aus Rücksicht auf Buffy. „Wird ihn dieses Ritual vernichten?“, fragte sie dann ihren Wächter. Er zögert einen Moment, ehe er tief einatmete. Es fiel ihm schwer ihr dies zu sagen, aber er wusste, dass es nötig war. „Ja. Ich fürchte das wird passieren.“ „Dann dürfte ja klar sein, was wir machen müssen.“, brummte Charlie und schob sein Handy wieder in seine Tasche. „Ja. Wir müssen die Kirche finden und wissen wo sie das Ritual abhalten.“, stimmte die blonde Jägerin zu in einem bestimmenden Ton. „Ja und wir müssen uns beeilen, in fünf Stunden geht die Sonne unter.“ Dies sagend griff sich Giles bereits ein Telefonbuch von Sunnydale, da drin sollte jawohl alle Kirchen zu finden sein. „Keine Angst Buffy, wir holen Angel da raus.“, versicherte im nächsten Moment Willow ihrer besten Freundin um sie etwas aufzumuntern. Oder auch um ihr Mut zuzusprechen und sie zu beruhigen, aber die Angesprochene antwortete nur mit einem undefinierbaren, willensstarken Blick. „Angel?“ Sofort sah Buffy scharf zu der, welche gesprochen hatte, nämlich Kendra, welche sichtlich verwirrt war über diese Entscheidung. „Wir müssen Drusilla ausschalten, das hat wohl Vorrang.“ „Der Fledermopps ist unser Freund.“, meinte Xander sofort scharf, als er den überraschten Blick der Jamaikanerin bemerkte fügte er hinzu: „Auch wenn ich ihn nicht mag.“ Für einige gebannte Sekunden starrten die beiden Gruppen, oder eher die eine Gruppe und die einzelne Jägerin, sich gegenseitig an, die Luft zwischen ihnen gespannt. Es schien für einen Moment so, als könnte man die Luft schneiden, ehe Buffy sich schließlich vor Kendra stellte, ihren festen Blick mit einem eben solchen erwiedernd. „Hör zu. Du hast deine Prioritäten und ich hab meine. Und gerade überschneiden sie sich.“ Ihre Stimme hatte wieder diese Tonhöhe erreicht, wenn sie nicht mehr nur ernst war sondern kurz davor war wütend zu werden. Und eine wütende Jägerin konnte sehr, sehr gefährlich werden. Kendra schien jedoch nicht beeindruckt zu sein, sie hielt dem Blick stand als auch dem Ton. „Also, unterstützt du mich nun, oder stehst du mir weiter im Weg?“ Giles schluckte schwer, während er beobachtete wie die beiden auserwählten Kriegerinnen sich einen Staring-Contest lieferten, der an Intensität dem großen Boxkampf zwischen Muhammed Ali gegen Joe Frazier. Nur leider ohne den eigentlichen Kampf. Mehrere Momente dauerte dies an, ehe Kendra den Blickkontakt unterbrach. „Ich bin dabei.“ „Gut.“, knirschte Buffy. „Zeit, dass sich was tut. Spike ist sowas von Toast. Die können mich angreifen und Killer auf mich hetzen, das sind kleine Fische.“ Damit sah sie alle Anwesenden an und ihr Blick und ihre Haltung sagten allen, dass sich niemand gerade mit ihr anlegen wollte. Sie versprach Schmerzen für alle, die ihr quer kamen. Schlimme Schmerzen und zwar sehr, sehr viele. „Aber niemand vergreift sich an meinem Freund oder meiner Schwester.“ - „Hey Kraut, aufstehen.“, knurrte Spike und verpasste seinem zweiten Gefangenen, oder dem ersten, ja nachdem in welcher Reihenfolge man sie aufzählte, eine leichte Ohrfeige. Der Mensch blinzelte und sah ihn dann an, mehr verwirrt als ängstlich, eine Tatsache welche Spike endlos störte. Bisher hatte der Junge kaum Furcht gezeigt, weder als ihm Folter angedroht worden ist, noch als Drusilla vor seinen Augen eine Tassee Blut getrunken hatte. Er fühlte sich unwohl und war etwas nervös, aber er hatte nicht wirklich Angst. Er roch nicht einmal nach Angst. Vielleicht sollte Spike das als Beleidigung nehmen, aber bisher hatte sich der Junge als nützlich erwiesen, also gab es keinen Grund, ihm nun etwas anzutun. „Ich wollte dich nur wissen lassen, dass es bald los geht. Und du kommst mit.“ Damit beugte er sich etwas nach vorne, so dass er auf Augenhöhe mit dem Kraut war. „Und falls es nicht funktioniert...“ Ein wölfisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Nun, sagen wir, dass Dru heute Nacht Deutsch essen wird.“ Noch immer nicht roch er nach Angst, aber zumindest etwas nervöses. Immerhin etwas. - Magie ist eine komplizierte Sache, eine gefährliche und komplizierte Sache welche einem gewaltig in den Hintern beißen kann. Es ist wichtig zu wissen womit man umgeht, bevor man irgendetwas anstellt, um zu verhindern dass man sich aus versehen in eine Kröte verwandelt oder seinen eigenen Kopf explodieren lässt. Wichtig ist es, zu verstehen, wieso etwas so funktioniert wie es funktioniert. Die meisten Zauberer und Hexen murmelten ein paar Worte, konzentrierten sich und zündeten Kerzen an ehe sie irgendwelche Kräuter verbrennen, aber sie verstehen nicht was dann genau geschieht. Sie sehen nur das Ergebnis, nicht den eigentlichen Zauber. Das war einer der Gründe, warum es nur sehr wenige wahre Meister der Magie gab... und natürlich spielte auch der Fakt eine Rolle, dass viele schlicht starben ehe sie so weit waren. Jonathan wollte es anders machen. Er wollte wissen und verstehen, wie etwas funktioniert ehe er es nutzt, das beinhaltete auch Magie. Natürlich hatte er den Vorteil, dass in seinem Kopf das Wissen eines sehr alten, sehr mächtigen und sehr verschlagenen Zauberers waren, wenn auch dessen Magie anders funktionierte als die Magie, welche Jonathan nutzen wollte. Dennoch, es war eine Art Vorsprung und ein weiser Ratgeber. Es gab eine Art von Magie, für welche Jonathan scheinbar ein Händchen hatte, nämlich Schatten-Magie. Vielleicht war Schatten-Magie eine irreführende Bezeichnung, viel mehr ging es um Dunkelheit, nicht wirklich um Schatten. Was nur wenige Zauberwirker wissen ist, dass wenn immer sie einen Zauber wirken, die Magie von irgendwo her kommt. Eigentlich wissen es die meisten, aber kaum jemand schenkt diesem Umstand Beachtung. Magie umgibt alles und jeden, Andrew würde sagen 'Wie die Macht!', und wenn immer ein Zauberspruch gewirkte wird, wird die Magie dort verstärkt und verdichtet sich. Natürlich wird dadurch die Magie an anderer Stelle schwächer und manchmal entstehen gar richtige Zonen in welchen die herkömmliche Magie versagt, auch wenn dies extrem selten ist. Wenn dies der Fall ist, dann wird der Raum gefüllt mit etwas, dass keinen Namen hat. Es ist eine besondere Art der Magie, eine Unterart des großen Oberbegriffes Magie. Diese 'Füllmasse' ist das Gegengewicht zur herkömmlichen, 'normalen' Magie, sozusagen die dunkle Seite der hellen Welt. Und genau diese Energie wird von einem Schatten-Magier direkt angezapft. Wie der Name impliziert, sind viele magische Tricks und Werke dieser Form der Magie dunkel, düster und manchmal geradezu finster, sowohl im Zweck als auch in der Form, doch genauso geht es um Geheimnisse und Wissen, wie auch um Dunkelheit an sich. In diesem Fall jedoch, suchte Jonathan nach etwas, das ihm weiter half mit seinem Problem. Immer noch protestierte der Hexenkönig wütend in seinem Kopf darüber, so behandelt worden zu sein wie er es getan worden ist, dass er als eine Art Schutzschild gehandhabt worden ist. Und natürlich sinnte er auf Rache. Obwohl Jonathan selber nicht unbedingt mit dieser Einstellung über ein stimmte, wusste er, dass diese Frau gefährlich war. Die Scoobies waren seine Freunde, Buffy, Willow, Xander, Mister Giles, sogar die Chaoten mochte er und gelegentlich war sogar Cordelia nett zu ihm. Und all diese Leute, waren durch diese Frau in Gefahr. Also war es nur recht und billig, sie zu besiegen. Und er hatte auch endlich den Zauber gefunden, der dafür perfekt wäre. Geradezu süße Gerechtigkeit mit einer ordentlichen Prise Ironie, eine herrliche Mischung. Und der Hexenkönig war auch zufrieden, das heißt wenn es klappen würde, dann würde er die nächste Zeit keine Alpträume haben. Denn unter uns gesagt, wenn der Hexenkönig entschied in den Träumen aufzutauchen, waren es fast immer Alpträume. Nein, Berichtigung: Es waren IMMER Alpträume, nicht fast immer. Alles was er für diesen Zauber benötigte, war etwas Tinte, ein Pergament, Salamanderschwänze, Rabenfedern, und etwas, das vom Ziel des Zaubers angefasst worden ist. Und da er die Waffe der verrückten Polizistin aufgehoben hatte... Er lächelte zufrieden. Das war der Moment, in welchem Buffy und Kendra, die zweite Jägerin wenn er es richtig verstanden hatte was Mister Giles erzählt hatte, das Büro verließen und wieder in den Hauptbereich der Bibliothek traten. „Wir gehen nochmal zu Willys, vielleicht weiß er etwas.“, informierte Buffy die anderen und ging dann bereits los, den erstaunten Blick ihrer Kollegin ignorierend. - Und in einem italienischen Straßencafe in L.A. saßen zwei Frauen, welche von jedem der sie sah wohl als Mitte bis Ende Dreißig geschätzt werden würden, und tranken jeder einen starken Espresso. Beide waren attraktiv und schick gekleidet, aber da hörten die Gemeinsamkeiten auf. „Ich hoffe sehr, es ist wirklich in Ordnung, dass du hier bist.“, sagte eine von ihnen und sah ihre beste Freundin an. Sie war blond, hatte eine attraktive und wohl geformte Figur und ein freundliches, liebevolles Gesicht, welches aber dennoch anziehend wirkte. Sie sah nicht mehr aus wie zwanzig und sie versuchte es auch nicht, aber gerade das war einer der Gründe, warum sie gut aussah. „Ich meine, du musst doch fast die ganze Zeit... Na ja, Leute holen, oder?“ ICH VERSICHERE DIR, DASS ES KEIN PROBLEM IST., antwortete die andere Frau. Sie war das genaue Gegenteil ihrer Gesprächspartnerin. Sie hatte rabenschwarze Haare welche sie elegant aber streng hochgesteckt trug, ihre Haut war vornehm blass und ihre Figur sehr schlank. Im Gegensatz zu der anderen Frau an dem Tisch hatte sie scharfe Gesichtszüge, eine aristokratische Nase und wirkte streng, konzentriert und zielstrebig. ZEIT IST EINE SEHR RELATIVE SACHE UND IN MEINER PROFESSION KEIN HINDERNIS. Auch die Kleidung der beiden waren wie zwei Seiten einer Medaille, die Blonde gekleidet in eine weiße Bluße und eine farblich passende Kombination aus Rock und Jacke, ihre Freundin dagegen in einen schwarzen Anzug und darunter ein schwarzes Oberteil. Die blonde Frau wirkte amüsiert. „Das ist sicherlich hilfreich. Du bist nie zu spät?“ ICH KANN NICHT ZU SPÄT SEIN. ICH BIN. „Du bist was?“ NICHT WAS. ICH BIN EINFACH. ICH BIN DIE PERSONIFIZIERUNG EINES ELEMENTAREN PRINZIPS, ES IST FÜR MICH UNMÖGLICH NICHT DANN AM RICHTIGEN ORT ZU SEIN WENN ICH ES MUSS., erklärte die Schwarzhaarige etwas monoton und nahm wieder einen Schluck von ihrem Espresso. „Ich denke, also bin ich.“, murmelte Joyce lächelnd, sich in ihrem Stuhl zurück lehnend. Dann meinte sie verschwörerisch: „Hast du bemerkt wie der Herr dort drüben am Tisch dich beobachtet?“ SOLLTE ER MIR SCHADEN WOLLEN MUSS ICH IHN ENTTÄUSCHEN., antwortete Tot unemotional, woraufhin Joyce kicherte. MIR ENTGEHT DER HUMOR DIESER SITUATION, WÜRDEST DU VIELLEICHT SO FREUNDLICH SEIN ES MIR ZU ERKLÄREN? „Tot, Liebe...“, meinte die lebende Person am Tisch lächelnd. „... ich bin mir sicher, er will dich zum Schreien bringen, aber nicht so.“ ICH VERSTEHE NICHT. WÜRDEST DU VIELLEICHT SO NETT SEIN ES MIR ZU ERKLÄREN? Für einen Moment starrte Joyce sie nur verblüfft an, dann kicherte sie erneut. „Also, die Sache ist die, wenn ein Mann und eine Frau sich wirklich gern haben...“ -- Ich musste die letzte Szene einfach noch einbauen. Kapitel 19: What's my line Part Three and two third --------------------------------------------------- Ich glaube, in der nächsten Story werden die Kapitel immer mit einem musikalischen Stil benannt. So zum Beispiel nach Songs oder Musikstilen, die Idee finde ich gut. Also, was diese Story angeht nähere ich mich immer mehr dem Ende der Storyline, dann werde ich mich ne ganze Weile von der Original-Serie lösen um später zurück zu kommen. Und ich werde wohl verstärkt Corssover-Storys einbauen, allerdings in einem noch machbaren Rahmen. So, auch für dieses Kapitel gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 19: What's my line Part Three and two third Die Bar, welche in Sunnydale schlicht unter dem Namen 'Willy's' bekannt war, gehörte einem Wesen welches wunderbar in jeden schlechten Polizeifilm gepasst hätte als zwielichtiger Informant. Er kannte die meisten wichtigen Personen in der Stadt persönlich und hörte sehr, sehr viele Gerüchte, welche oft realer waren als es einem lieb sein konnte. Dieses Wesen war eigentlich ein Mensch, aber viele Vampire und Dämonen vermuteten, dass irgendwo in seiner Vorfahrenlinie sich irgend ein Dämon befand. Wahrscheinlich ein schleimiges etwas. Sein Name war, wie man anhand des Namens der Bar vermuten konnte, Willy. Und genau dieser Kerl war gerade dabei, die Stühle von den Tischen zu nehmen, den Tresen abzuwischen und alles dafür vorzubereiten, an diesem Abend wieder seine Bar öffnen zu können. Jedenfalls, ehe er eine Stimme hinter sich hörte. „Willy nehme ich an?“ Der etwas zu kurz geratene Mensch in dem roten Hemd und dem weißen Unterhemd wirbelte herum und griff in Richtung der Bar, wo sich eine Schrotflinte unter der Theke befand, zog sie jedoch noch nicht. „Ähm... ja, was kann ich für sie tun, Mister?“ „Ach, lassen wir das Sie sein.“, antwortete sein Gegenüber. „Wir sind beides Gastronomen, wir sollten uns duzen.“ Willy verengte die Augen und verschränkte die Arme. „Also gut, dann Du. Was willst du von mir?“ „Dir ein Angebot machen.“ „Was für ein Angebot und was springt dabei für mich heraus?“ Anstelle zu Antworten, schien sein Gegenüber nur zu lächeln und zog irgendwo aus seiner Kleidung einen dicken Umschlag, welchen er dann auf die Theke legte. „Schau es dir einfach an und ich komme die Tage wieder vorbei.“ Dann war er verschwunden, von einen Moment auf den nächsten. Ehe Willy sich wundern konnte, traten zwei Gestalten ein und er erkannte sie sofort als die beiden Jägerinnen, was ihn schlucken ließ. Augenblicklich vergaß er seinen vorherigen Gast und sein ausgeprägter Überlebensinstinkt kam wieder zum Vorschein. „Ähm... hi Mädels. Kann ich euch was zu trinken bringen?“ - „Wir gehen!“, bellte Spike in den Raum und seine Handlanger sprangen geradezu erschrocken auf. Stefan hätte das ebenfalls getan, aber der Umstand, dass er an einen Stuhl gefesselt war, hinderte ihn sehr effektiv daran das zu tun. „Schnappt euch den Kraut, den nehmen wir mit!“ Im nächsten Moment wurde der Gefangene aus seinen Fesseln befreit und auf die Beine gerissen, seine steifen Gliedmaßen schmerzend aufgrund der plötzlichen Belastung. Er unterdrückte ein aufstöhnen, das hatte Angel bereits genug getan für die gesamte versammelte Truppe zusammen, dann wurde er bereits mitgeschleift. „Oh, Stefan, du auch hier?“, fragte Angel schwach mit einem Anflug von Humor, als er von zwei Vampiren brutal fest gehalten in den Raum geschubst wurde und dann weiter. „Wie kommts?“ „Mir war langweilig.“, antwortete der Gefragte trocken, die Lippen jedoch zu einem leichten Lächeln verziehend. Gott, es tat gut wieder reden zu können, nachdem er den ganzen Tag über einen Knebel hatte tragen müssen. Das heißt natürlich nicht, dass er nun all die verpassten Worte nachholen musste, er konnte auch in aller Ruhe weiterhin schweigen und sich seinen Teil denken. „Miss Edith will tanzen...“, flüsterte Drusilla, als sie liebevoll von Spike aus ihrem Schlafgemach geführt wurde. Alle Blicke richteten sich auf sie, während sie wie in Trance Worte stammelte. „Spike, mein schöner starker Spike, werden wir tanzen?“ „Natürlich werden wir das.“, versicherte er ihr, sie halb stützend und halb führend. „Sobald du deine Stärke zurück hast werden wir die ganze Nacht tanzen und eine wilde Party feiern, mit Blut und Tanz und Musik.“ Hätte sie gekonnt, sie hätte wohl begeistert in die Hände geklatscht. „Werden wir all unsere Freunde einladen?“ „Natürlich werden wir das.“, antwortete der peroxidblonde Vampir, allerdings fragte er sich, wer all diese Freunde sein sollten. Aber na gut, nicht weiter nachfragen, einfach akzeptieren, das war halt seine Dru. - Dawn schoss aus dem Schlaf hoch, als das Telefon klingelte. Müde schlug sie die Augen auf und benötigte einen Moment um sich zu orientieren, ehe sie das Schlafzimmer von Andrews kleiner Wohnung erkannte. Dann hörte sie aus dem Nebenraum, wie Andrew das Telefon beantwortete und musste etwas grinsen als sie hörte, wie er es tat. „Palast des neuen Ordens der 'Macht', Meister Andrew Wells am Apparat, wie kann ich ihnen helfen?“ Es folgte kurz Stille, ehe er wieder redete. „Na ja, ich bin nicht wirklich ein Sith und ein Jedi auch nicht, also... na ja, ich überleg mir noch was.“ Erneut wurde es Still, dann sagte er überrascht: „Was, jetzt gleich? Okay... ich muss aber Dawn mitbringen, ja?“ Oh, es gab also Action, das ist sehr schön. Wohlwissend was als nächstes passieren würde, glitt sie aus dem Bett und zog die Sporttasche, in welcher sich ihre Sachen befanden, hervor. Innerhalb von Sekunden hatte sie den gelben Motorradanzug heraus gezogen und streifte ihn sich über, band im nächsten Moment ihre Haare zu einem Zopf zusammen und griff ihr Schwert. „Ja, keine Angst, wir sind sofort da.“, konnte sie Andrew sagen hören und dann wurde das Telefon aufgelegt. Kurz darauf öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer und der gehörnte Kopf des rot häutigen jungen Mannes wurde herein gesteckt. „Dawnie, bist du wach?“ „Ja, lass uns gehen.“, meinte sie sofort voller Tatendrang, schon an ihm vorbei schreitend. Dann blieb sie stehen und fügte mit Blick auf sein quietschgeldes T-Shirt und seine Pajamahose hinzu: „Und sobald du dir etwas anderes angezogen hast?“ „Oh ja, genau, mein Kampfanzug!“, rief Andrew begeistert wie ein kleines Kind und sprang sofort zu seinem Schrank. Dawn rollte mit den Augen, er war manchmal so einfach zu begeistern, das war geradezu peinlich. Und sich ein spezielles Outfit anziehen um in den Kampf zu ziehen, total kindisch. Wie alt war er, zehn? Dass sie selber ihren 'Beatrix Kiddo' Anzug trug, lag schlicht daran, dass dieser ganz oben gelegen hatte. Im Ernst, ehrlich. Dabei fiel ihr ein... Mit einem schnellen Handgriff öffnete sie wieder ihren Zopf und ließ ihre Haare herunter hängen. Es war zwar nicht so praktisch, aber es sah so viel cooler aus. - „Der Barmann wusste wo das Ritual statt finden wird.“, sagte Kendra unzeremoniell und trat in die Bibliothek der lokalen High-School. Sie fand es immer noch abstrus, dass das Hauptquartier der Jägerin in einer Schule lag, obwohl die Logik dahinter ihr durchaus einleuchtete, immerhin konnte so ein unauffälliges Profil aufrecht erhalten werden. Dennoch, es war abnormal. „Ah, d-das ist... gut.“, murmelte Mister Giles, der Wächter, und erhob sich von seinem Platz. Er zögerte einen Moment, ehe er fragte: „Wo ist Buffy?“ „Sie ist vorgestürmt wie ein unreifes Kind.“, antwortete die Jamaikanerin und verschränkte die Arme, offensichtlich unzufrieden darüber. Wahrscheinlich auch etwas frustriert. Nein, nicht nur wahrscheinlich, sie war ganz sicher frustriert. In ihren Augen benahm sich Buffy wie ein verzogenes Gör, machte was sie wollte, verstieß gegen jede Regel welche für sie galt und es wurde ihr durch gehen lassen. „Oh, d-das ist Besorgnis erregend.“, brummte Mister Giles. „Wir sollten sofort aufbrechen, sobald alle da sind.“ „Ich bin hier.“, informierte Kendra ihn, als wäre das nicht offensichtlich. „Auf wen müssen wir noch warten? Wenn ich mich nicht irre, arbeitet die Jägerin immer alleine, wegen der Sicherheit.“ Für einen Moment überlegte der Engländer, ob er sie daran erinnern sollte, dass er durchaus wusste was in den Handbüchern stand und wie viel er von diesen Richtlinien hielt, nämlich ungefähr genauso viel wie von einem Sieg von Machester United über Everton F.C., sprich: Absolut gar nichts. Dann jedoch nickte er nur ergeben und meinte: „Ja, Kendra, das weiß ich und normalerweise würde ich dir Recht geben. Allerdings habe ich fest gestellt, dass es in Sunnydale durchaus gerechtfertigt ist, diese Regel ein wenig zu beugen. Ich versichere dir, dass dieses Verhalten seine Berechtigung hat.“ Sie schien etwas erwidern zu wollen, schloss dann jedoch den Mund und schritt lediglich vor bis zu dem Tisch, an welchem momentan nur Giles stand und eines seiner Bücher schloss. „St. Cathreens Kapelle, dort befinden sie sich.“ „Sehr gut.“, quittierte der Wächter ihre Aussage. „Falls du dich noch ausrüsten möchtest, Xander und Cordelia holen gerade unsere Waffen.“ „Was für Waffen?“, fragte Kendra neugierig geworden, auch wenn sie sich dies nicht anmerken ließ. „Nun, a-also, seit einiger Zeit ist ein Großteil der Freunde von Buffy, nun, durchaus in der Lage sich selbst zu wehren.“, begann der Wächter zu erläutern. „W-Wir haben fest gestellt, dass es ineffektiv ist, unsere Ausrüstung zu weit weg zu lagern und z-zu auffällig, sie mit uns herum zu tragen. Deswegen h-haben Xander, Mister Welles und einige andere gemeinsame Freunde einige geheime, nun, man könnte sagen Depots angelegt, unter anderem in einem Kellerraum in diesem Gebäude.“ „Einem Kellerraum? In einer Schule?“ „Sehr gut gesichert, das versichere ich dir. Sowohl stille Alarmanlagen als auch Fallen wurden dort angelegt.“, versicherte er ihr mit einem leichten Lächeln. Er wusste sehr gut, wie effektiv diese Fallen waren, immerhin hatte er selber auch bereits einmal das zweifelhafte Vergnügen gehabt, dort hinein zu geraten. Wie auf Signal hin trat der muskulöse Teenager wieder in den Raum, hinter ihm die inzwischen umgezogene Cordelia, beide lange Pakete tragend, Xander natürlich wesentlich mehr als die zierliche Cheerleaderin. Kendra entging nicht die Peitsche, welche an der Hüfte von Cordelia hing und auch nicht die Pflöcke, welche unter dem Hemd von Xander steckten. „Kinder, es gibt Geschenke.“, rief der männliche Jugendliche Scherzhaft und breitete die Pappboxen auf dem Boden aus, sie sofort auf reißend. Kendra blinzelte ungläubig, als sie die Menge an archaischen Waffen sah. Ihr eigener Wächter hatte natürlich auch eine Waffenkammer, aber da sie selber es bevorzugte unbewaffnet und nur mit einem Pflock zu kämpfen, wenn überhaupt irgendwelche Waffen, war diese nicht so groß wie die vor ihr. Und das war nur ein tragbares Depot, wenn sie Mister Giles richtig verstanden hatte. Das implizierte natürlich, dass es noch ein größeres gab, eines welches irgendwo sehr fest verschlossen und gut gesichert war. Sie mochte zwar den Methoden der hiesigen Jägerin misstrauisch gegenüber stehen und auch dem Umstand, dass sie nicht alleine arbeitete, aber sie erkannte Können und Qualität wenn sie diese Eigenschaften sah. Und die Freunde von Buffy, immer noch ein seltsames Konzept in ihren Augen, hatten davon reichlich. Sie beobachtete, wie alle sich mit gezielten Griffen ihre bevorzugten Werkzeuge heraus zogen und analysierte die Bewegungen der einzelnen Leute. Jonathan, sie hatte den Verdacht er war ein Hexer konnte den Verdacht jedoch nicht bestätigen und Mister Giles schien ihm zu vertrauen, griff zielstrebig nach einem Morgenstern schwang ihn testend mit einer Hand. Der Junge wirkte nicht wirklich wie ein geschulter Kämpfer, aber er hielt den Morgenstern genau balanciert und sein Gesichtsausdruck war bestimmt, als wenn er genau wüsste was er da tat. Irgend etwas an ihm war seltsam, wie eine Aura der Ungewissheit um ihn herum, einer der Gründe warum sie einen Zauberer vermutete unter seiner unscheinbaren Fassade. Dann war da natürlich Xander und sie musste sich zwingen, ihn nicht zu sehr an zu starren. Er war muskulös, sportlich und bewegte sich mit der Art eines abgehärteten Veteranen, er hatte den Gang eines Soldaten der immer damit rechnete, sofort in einen Kampf zu geraten. Dennoch, er hielt keines der Schwerter mit der Sicherheit die sie ihm zugetraut hätte. Dann jedoch zog er eine Axt hervor und lächelte zufrieden, irgend etwas murmelnd dass sie nicht verstand. Ja, eine Axt passte wesentlich besser zu ihm. Die Cheerleader, ihr Name war Cordelia wenn sie sich richtig erinnerte, nahm lediglich zwei Pflöcke, ein Kreuz und etwas heiliges Wasser hervor. Scheinbar hielt sie nichts von Waffen und sie wäre wohl auch kaum in der Lage gewesen, eine effektiv einzusetzen, dafür fehlte ihr die Stärke. Dennoch, sie erinnerte Kendra an eine Katze, nicht unbedingt eine große Raubkatze wie einen Tiger, aber eine Katze. Wieso, das konnte sie nicht genau sagen. Das andere Mädchen, die rothaarige, wirkte wie ein ganz normales Teenagermädchen, sich nicht wohl fühlend im Dunkel der Nacht, doch willensstark. Auch sie holte lediglich Kreuze und Weihwasser hervor, offensichtlich mochte sie keine Waffen. Zwar drückte Xander ihr ein Kurzschwert in die Hand, aber sie hielt dieses nicht fest genug um den Eindruck zu vermitteln, dass sie sich damit wohl fühlte. Und dann natürlich Charlie. Geschwind hatte er mehrere Ninjasterne und zwei Wurfdolche in seinen Taschen verstaut, er trug inzwischen ein generisches Ninja-Outfit, sowie ein kurzes japanisches Schwert in seinem Gürtel verstaut, ehe er eine lange Stangenwaffe zog, eine Naginata wenn sich Kendra richtig erinnerte. Genau wie auch Xander vermittelte er den Eindruck eines Mannes, der wusste was er tat, der sich in der Schule genauso wohl fühlte wie inmitten eines wilden Kampfes gegen Vampire und Dämonen. Und der auch noch Scherze reißen konnte dabei. In diesem Moment sah er auf und sie direkt an, sie anlächelnd. Augenblicklich wand sie den Blick ab, irgendwo anders hinschauend, Hauptsache nicht ihn. Sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden und ihre Hände irgend etwas suchten um sich daran fest zu halten, während ihre Gedanken rasten um irgend etwas zu finden, an das sie denken konnte und NICHT mit Charlie zu tun hatte. Irgend etwas nicht peinliches. „Okay, können wir los?“, fragte Xander und blickte in die Runde. „Nein, Andrew und Dawn werden noch zu uns stoßen.“ „Das wird Buffy nicht gefallen.“, murmelte Willow und schluckte schwer. „Ich meine, ihre kleine Schwester...“ Sie ließ den Satz unvollendet, als erneut die Doppeltür zur Bibliothek aufging und zwei Gestalten eintraten, ein junges blondes Mädchen und ein Kerl in einer Kapuze. Das Mädchen konnte nicht älter sein als zwölf oder vielleicht dreizehn, doch die Art wie sie stand und ihr Schwert hielt sprang von sehr viel Selbstbewusstsein und Überlegenheit. Doch Kendra achtete nicht auf sie, sondern auf den Kerl in der Kapuze. Er war rot, hatte Hörner und Tattoos im Gesicht. „Dämon! HIYYAAAH!!“ Einen Kriegsschrei ausstoßend sprang sie vorwärts und stürzte sich auf das unheilige Wesen, welches panisch aufschrie. - Die Kapelle war dunkel und wirkte so verlassen wie sie sein sollte, zumindest empfand Buffy das so, aber sie konnte sich auch irren. Und wenn Willy, das schleimige Wiesel von Barbesitzer, Recht hatte, dann fand in diesem Gebäude das Ritual zur Heilung von Drusilla statt, auf Kosten von Angel. „Hier ist es.“, informierte der Barmann sie und führte sie durch einen Seiteneingang hinein in das Hauptschiff der Kirchen, eher gesagt den Gang direkt daneben. „Sag nie dein Freund Willy ist nicht da wenn du Hilfe brauchst.“ Sie widerstand der Versuchung mit den Augen zu rollen und folgte ihm einfach, die Umgebung jedoch im Auge behaltend. Natürlich traute sie ihm nicht und rechnete damit, jeden Moment überfallen zu werden oder in eine Falle zu laufen, aber er war ihre beste Chance, Angel zu retten. Er führte sie um eine Ecke und mit einem mal fand sie sich drei ziemlich großen Vampiren gegenüber, welche alle samt so aussahen, als hätten sie die Zeit in welchen ihr Herz noch schlug damit verbracht Steroide und Wachstumshormone zu fressen und Gewichte zu stemmen, dazu noch die verrückte Polizistin welche sie überlegen grinsend anblickte. Und mit einem mal traten drei weitere Vampire hinter ihr aus dem Schatten, sie einkeilend. „Da sind wir.“, meinte Willy lächelnd, diesmal allerdings an die Untoten gewandt. „Sagt nie euer guter Freund Willy ist nicht da wenn ihr Hilfe braucht.“ Sie verengte die Augen und dachte darüber nach, ihn einfach nieder zu schlagen. - Die Kapelle war dunkel, düster und nur von einigen Kerzen und Fackeln beleuchtet, diese jedoch so angebracht, dass man zumindest halbwegs sehen sehen konnte auch wenn man kein Vampir war. Stefan sah zu, wie Spike mit beachtlicher Kraft den schlaffen Körper von Drusilla mit dem Laib Angels zusammen band und mit Hilfe von Ketten und Seilen an einer noch wesentlich dickeren Kette befestigte, jeweils eine Hand der beiden nach oben gebunden, Handfläche an Handfläche. Er wusste was passieren würde, immerhin hatte er nicht nur die Folge gesehen und konnte sich nun immer mehr an die Einzelheiten erinnern, er hatte auch die Anleitung für dieses Ritual übersetzt und sich die Beschreibung sehr gut gemerkt, ist auch schwer zu vergessen wenn man Stunden damit verbringt, es richtig aufzuschreiben. Er seufzte und sackte etwas hinab, wohl wissend, dass wenn etwas schief gehen sollte, sein Leben in höchster Gefahr war. Oder, sein würde, wäre das nicht eine Story in welcher es ziemlich doof wäre, jetzt schon zu sterben, weswegen er sich nicht wirklich Sorgen darüber machte getötet zu werden. Schwer verletzt werden... nun, das ist eine andere Sache. Wäre ja nicht das erste mal. „Wenn das nicht klappt, reiß ich dir den Bauch auf und häng dich an deinem Dünndarm auf, Kraut.“, knurrte Spike zu ihm und bedeutete den beiden Vampiren hinter Stefan, ihn gut im Auge zu behalten. „Jo.“, quittierte dieser lediglich und nickte, sich dann ausstreckend. Es gab wenig was er tun konnte, außer darauf zu warten, dass Buffy herein kam und endlich die Hölle los brach. Gott, er hätte töten können für Popcorn in dieser Situation. Ja, Popcorn wäre cool gewesen. Er saß auf einer der hinteren Bänke der Kirche und konnte von dort aus gut sehen, wie Spike eine Rauchfackel anzündete und sich zwei Lederhandschuhe anzog. Ah ja, das Ritual konnte beginnen. Angel murmelte irgend etwas, doch er war so leise, dass der einzige Mensch im Raum ihn nicht hören konnte. „Keine Angst Papi...“, hauchte Drusilla, sie nur sehr schwach zu hören. „... bald ist es vorbei. Krankheit weg und stark und wild... Yam-Yam...“ Ihr Geliebter, auch bekannt unter dem Namen William der blutige oder auch Spike, hielt die Rauchfackel hoch und begann mit der Anrufung des Rituals. „Eligor... ich rufe dich...“ Seine Stimme war das einzige Geräusch in der hohen Halle und sie wurde von den Wänden und der Decke leicht zurück geworfen. „Wächter über Krieg... Mordlust... Plünderei... und wilde Blutgier...“ Er schritt während er dies sagte einige Meter von dem aufgehängten Paar weg, dann wieder zurück zu ihnen, die Weihrauchfackel dabei hoch haltend. „Eligor... teuflicher Meister des Verderbens...“ Geradezu behutsam stellte er die Rauchfackel auf dem mit einem weißen, blutverschmierten Laken verhüllten Tisch ab und zog einen Dolch hervor, welcher dort in einer Scheide lag. Die Anweisung hatte zwar gesagt man solle die Klinge verwenden, welche im Kreuz des du Lac verborgen ist, aber tatsächlich war es unwichtig, um welche Waffe es sich genau handelte. „Schenke uns deine schwarze Medizin.“ „Komm und heile dein... verdorbenes, böses... mordgieriges... Kind...“ Drusilla sah geradezu vorfreudig enthusiastisch aus, jedenfalls so sehr sie das konnte während sie eingeschnürt da hing, während Angel nur schlapp an ihr klebte. „Aus dem Blut des Erzeugers ist sie entstanden...“ Achtlos ließ Spike die Scheide des Dolches zu Boden fallen und trat hinter die beiden älteren Vampire. „Aus dem Blut des Erzeugers... soll sie wiedererstehen!“ Und mit diesem letzten Wort rammte er die Klinge der kleinen Waffe durch den Handrücken seiner Geliebten, durch ihre Hand und dann auch durch die ihres Erzeugers Angel. Ein Schrei von Angel ertönte, schwach und gequält, während ein unheilig rotes Glied aufstrahlte, von den Händen der beiden Untoten ausgehend, kurz die gesamte Kapelle erleuchtend, ehe es wieder abschwächte und erstarb. Stefan wusste, dass es falsch war sich darüber zu freuen, aber er konnte nicht anders als ein wenig stolz darauf zu sein, den Code geknackt zu haben und es alles korrekt übersetzt zu haben. „Sehr gut...“, ertönte die nun wieder relativ normal klinge Stimme von Spike, hörbar zufrieden mit sich und der Situation. „Zuerst werden wir sie langsam zum kochen bringen und dann machen wir auf kleiner Flamme weiter.“ Stefan grinste, genau wissend, dass nun die eigentliche Party beginnen würde. Leise zählte er von drei runter. „Drei... zwei... eins...“ Und genau in dem Moment in welchem er Null gesagt hätte, wurde die große Doppeltür laut geöffnet und die Vampir-Handlanger, angeführt von Willy, schritten herein, eine sich leicht wehrende Buffy mit schleifend. „Her mit dem Geld Spike! Ich hab die Jägerin!“ Für eine Sekunde starrte Spike ihn nur fassungslos an, ehe er wütend fauchte: „Hasst du sie noch alle?!“ Er baute sich vor dem kleineren Menschen auf und fletschte die Zähne. „Du bringst sie hierher?!! Jetzt?!! „Du wolltest sie doch haben.“, meinte dieser daraufhin. „Ja, aber als Leiche du Knalltüte, ich wollte sie tot.“ „Aber du hast mir doch gesagt es gibt ne Belohnung für sie, tot oder lebendig.“ „Du hast nicht zugehört Willy.“, knirschte der blonde Vampir, sein Ärger klar zu erkennen. Gleichzeitig konnte Buffy von ihrem Standpunkt aus sehen, wie Angel sich in Schmerzen wand und beachtete den Vampir vor sich gar nicht weiter, sah nur wie ihr Freund sich quälte. „Angel...“ Spike wand den Blick zu ihr. „Ja.“, bestätigte er mit einem sadistischen Grinsen. „Es nervt mich auch, dass er da so rum hängt, aber in fünf Minuten ist er sowieso tot, also... kann ichs ertragen.“ Er winkte an Buffy vorbei zu zwei weiteren Vampiren, welche grob Stefan packten, ihn hoch rissen und nach vorne zerrten, allerdings wehrte er sich wesentlich weniger als die Jägerin es getan hatte. Die Augen verengend sah genau diese ihn wütend an. „Arschloch.“, knirschte sie ihn an. „Du steckst auch mit da drin?“ „Ja, nett zu sehen dich auch, Schlampe.“, gab er trocken zurück. „Ich hatte die Wahl: Zu vertrauen du, dass du schaffst zu verhindern das... oder...“ „Oder Dru hätte sein Blut getrunken und danach hätte ich seine Leiche den streunenden Hunden vorgeworfen.“, vollendete Spike den Satz für ihn, ein breites Grinsen auf seinen vampirischen Zügen. „Oh.“, meinte Buffy dann. „Sorry... bist trotzdem ein Arschloch.“ „Schlampe.“ „So amüsant es auch ist, euch beiden besten Freunden zuzuhören, muss ich das leider unterbrechen.“, murmelte Spike und sah dann die vermeintliche Polizistin an, die letzte noch verbliebene, der ursprünglich ausgesandten Attentäter des Bundes von Taraka. „Patrice...“ Die Frau nickte und zog einen Revolver aus ihrem Gürtel. Im selben Moment schepperte Holz und die Türen wurden aufgerissen, dann brach die Hölle los. - Kendra sprang durch das Loch in der Wand, welches sie mit einem Schlag unter einer notdürftigen Holzverkleidung frei gelegt hatte, und stürzte sich in den versammelten Pulk aus Vampiren. „UAAHH!!“ Mit einem wilden Schrei trat sie zu, die überrumpelten Untoten auf dem falschen Fuß erwischend, und sie fielen um wie Kegel getroffen von der Kugel. Protestschreie und allgemeine Verwirrung breiteten sich aus, während sie im Augenwinkel sah, wie die Scoobies, seltsamer Name, durch die beiden Türen herein stürmten und die anderen Untoten angriffen. Zielstrebig stürmte die Jamaikanerin vor, vor William dem Blutigen stehen bleibend, Fäuste kampfbereit erhoben. Sie hätte ihn einfach sofort angreifen sollen, doch sie wollte ihn nicht überrumpeln, sie wollte ihn besiegen, fair und ehrlich. Im nächsten Moment stand Buffy neben ihr, ebenfalls zum Kampf bereit und es wirkte irritierend beruhigend, zu wissen sie neben sich zu haben. „Wer zum Teufel ist das?!“, fauchte der Vampir wütend, sie geradezu anschnauzend. „Heute ist dein Glückstag Spike.“, meinte Buffy überlegen, einen Schlag antäuschend, welchen er versuchte zu Blocken, doch es kam kein Schlag, so dass er für eine Sekunde abgelenkt war und das reichte Kendra aus. „Zwei Jägerinnen.“, vollendete sie die Aussage und schlug zu, den Vampir im Gesicht treffend und für einen Moment ging er zu Boden, sprang jedoch sofort wieder hoch und stürzte sich auf sie. Um sie herum tobte die Schlacht bereits, während sie von der erstaunlich großen Kraft des Vampirs zu Boden gerissen wurde. Sie rollte sich ab und sprang wieder hoch, wich einem hohen Tritt aus und rammte dann ihr Knie in die Seite von Spike. Dieser wirbelte herum und traf sie mit einem weiten Rückhandschlag im Gesicht, welcher sie nach hinten taumeln ließ, dann war er bereits wieder auf ihr und schlug nach ihr. Sie hatte gegen viele Vampire gekämpft, hatte Untote und Blutsauger jeglicher Art getroffen und in Asche verwandelt, aber dieser hier war etwas besonderes. Sie konnte nicht einmal sagen WAS es genau war, er war weder besonders schnell noch besonders stark, auch seine Technik war nicht die beste die sie bisher gesehen hatte, aber er war dennoch definitiv ein bemerkenswert gefährlicher Gegner. Sie duckte sich unter einem Hieb weg und rammte ihren Ellenbogen in sein Gesicht, folgte sofort mit einem harten Tritt gegen den Brustkorb und zog im selben Moment ihren Pflock aus der dafür vorgesehenen Schlaufe im Gürtel. Diesen nach vorne stoßend setzte sie ihm nach, mit der Absicht ihn ein für alle mal in Staub zu verwandeln. Im letzten Moment packte er ihr Handgelenk und schlug mit der anderen Hand zu, ihre Nase treffend, wand ihren Pflock aus ihrem Griff und warf sie dann mit einem Schulterwurf über sich. Krachend landete sie in einer Kirchenbank, welche scheppernd unter dem Aufprall nachgab. „Wow... gleich zwei zum Preis von einem, heute muss mein Glückstag sein.“, hörte sie Spike arrogant sagen, im selben Moment sprang sie wieder auf die Beine. Sie nahm sich einen Augenblick Zeit um den Kampf zu überprüfen, nachsehen wie es Buffy und ihren Freunden ging. Wie sie erwartet hatte schlug sich die andere Jägerin gut im Kampf gegen die verbliebene Attentäterin, während Xander im Team mit dieser Cordelia mehrere Vampire gleichzeitig bekämpfte. Die Peitsche der Cheerleader war erstaunlich effektiv um die Untoten für einen Moment straucheln zu lassen, was ausreichte damit der Jugendliche sie abfertigen konnte. Mister Giles war mit einem Vampir in einen Ringkampf verwickelt und im Augenwinkel sah, sie wie Gliedmaßen durch die Luft flogen und dann zu Staub wurden, abgeschlagen vom Schwert der kleinen Schwester der Jägerin. Charlie und Andrew gaben sich gegenseitig Rückendeckung und ein Junge den sie nicht kannte, trieb ein Stück Holz in den Brustkorb eines Vampires, auf dessen Rücken Willow hing. Sie übersah allerdings, wie Jonathan, der etwas kurz geratene 'Wahrscheinlich-Hexer', etwas unter seinem Shirt hervor zog, während sie wieder in den Nahkampf mit dem Meister-Vampir über ging. - Sich in einen Alkoven drückend spähte Jonathan auf das Schlachtfeld und schluckte, froh darüber sich hier verkriechen zu können. Er hatte zwar einen Morgenstern dabei und war sich auch sicher, damit umgehen zu können, aber das änderte nichts daran, dass ein Vampir ihn immer noch innerhalb von Sekunden töten konnte. Und er hing an seinem Leben. Er erblickte Dawn, welche geschwind einem ziemlich breitschultrigen Kerl auswich und dann ihr Schwert in einem scharfen Winkel nach oben führte, Kleidung und den Körper aufreißend und dann den herab fallenden Körper mit einem Schwung köpfend, ein Häufchen Asche herab regnen lassend. Ja, definitiv, nächstes mal geht er als irgend etwas, das richtig gut kämpfen kann, zum Beispiel Obi-Wan, das hätte auch den Vorteil Leuten einreden zu können, dass das nicht die Droiden sind, die sie suchen. Dann entdeckte er Buffy, wie sie am anderen Ende des Raumes gegen die schießwütige Polizistin kämpfte, sein Ziel. Grimmig griff er unter sein Sweat-Shirt und zog den kleinen Revolver hervor, welchen er in der Schule gefunden hatte. Er war ungeladen und somit eigentlich ungefährlich... eigentlich. //Okay, das klappt jetzt besser.//, dachte er sich und packte die Waffe mit beiden Händen, halb hervor tretend. //Es wird funktionieren. Wir sind der Hexenkönig, der größte dunkle Zauberer nach Sauron selbst, die Schatten sind unser Dienser, es wird funktionieren.// Er verweigerte die Aussage darauf, schluckte nur schwer und zögerte noch einen Moment, dann richtete er den Revolver auf die gerade mit zwei Dolchen kämpfende Frau und drückte ab. - Im einen Moment noch war Patrice, so der Name des noch unwissenden Ziel des Zaubers, in einen wilden Kampf mit der blonden Jägerin verwickelt, dann senkte sich auf einmal Dunkelheit über ihr Blickfeld und alle Geräusche verstummten. Sie wusste es nicht, aber in diesem Moment legte sich ein verdichteter Film aus Dunkelheit über ihre Augen und das selbe geschah mit ihren Ohren, sie blind und taub machend. Ein brutaler Schlag von Buffy traf sie am Kinn und überspannte ihren Hals, sie effektiv ausknockend. „Huh... also, das ging... schnell...“, murmelte die Jägerin, sich nicht der Hilfe bewusst, welche sie erhalten hatte. - „Wir sollten so etwas öfter machen!“, rief Andrew begeistert und schleuderte einen Vampir mit einem Machtschub mehrere Meter von sich. „Wir sind wie die X-Men nur ohne die Mutantenkräfte und die gesellschaftliche Kritik!“ „Und wir haben keinen Theme-Song!“, antwortete Charlie grinsend, mit seiner langen Waffe einen Vampir zum stolpern bringend, ehe er ihn mit dem Ende der Waffe pfählte. „Und wenn wir doch einen hätten, wäre es Kung-Fu-Fighting!“ „Au ja!“ Nur einen Meter entfernt fluchte Stefan irgend etwas auf Deutsch, was zwar niemand verstand, aber jeder wusste, dass es Flüche waren, der Ton und die Art wie er es brüllte, machten es eindeutig. »Blöde Hurensöhne, Bastarde, Schwanzlutscher, verfickte Schwuchteln, Drecksäcke, Saftsäcke, Analphabeten, Mutterficker, Scheissefresser!!!« Und mit jedem einzelnen Worten hämmerte er mit aller Wucht ein massives Holzbrett, ehemals die Rückenlehne einer Kirchenbank, auf den Kopf eines der Vampire, bis dieser schließlich zu Boden ging. Und dann noch einige male mehr. »Bayern-Fans, Sackgesichter, Sklavenhändler, Froschgesichter! FRANZOSEN!!!« Sichtlich beeindruckt schauten Andrew und Charlie diesem Schauspiel zu, ein wenig verunsichert über dieses Verhalten, weswegen der New Yorker auch murmelte: „Erinnere mich daran, ihn niemals wütend zu machen.“ „Ja.“, bestätigte sein Kumpel hastig nickend. „Er sollte Stufen in Barbar einlegen.“ „Hör auf in Dungeons and Dragons zu denken!“ „Aber Charlie...“ „Weniger jammern, mehr kämpfen!“ Im nächsten Moment ließ er mit einem Wurf mehrere Ninjasterne durch die Luft saußen, alle drei gruben sich in die Flanke eines Vampirs welcher sich an Buffy hatte heran schleichen wollen und ließen ihn aufschreien, so dass die Jägerein gewarnt war und konnte ihn dann mit einer schnellen Kombination von Schlägen ausschalten. - Spike fluchte innerlich, während er sich unter einem hohen Tritt der zweiten Jägerin hindurch duckte und dann selber wieder angriff mit einem direkten Schlag in ihr Gesicht. Er wusste, dass sie eigentlich genauso schnell war wie er und mindestens genauso stark, eher etwas mehr, und vor allem dass sie die besser ausgebildete Kämpferin war. Er selber hatte niemals wirklich gelernt wie man kämpft, er hatte es einfach angefangen und niemals aufgehört. Sein Vorteil war, dass er mehr Erfahrung hatte als sie, wesentlich mehr. Seit über einem Jahrhundert kämpfte er gegen Dämonen-Jäger und andere Vampire, Dämonen und sogar mehrmals gegen die amtierende Jägerin und jedes mal hatte er gewonnen, er war immer derjenige gewesen, welcher den Kampfplatz verlassen hatte. Was nicht heißt, dass dieser Kampf einfach wäre. Mit aller Wildheit stürzte er sich auf sie, blockte einen hohen Tritt von ihr ab und rammte dann seine Stirn in ihr Gesicht, ließ sie blinzeln und für einen Moment taumeln. Mit einem mächtigen Tritt in ihre Magengrube ließ er sie zu Boden gehen und sie krachte gegen ein großes Stück Holz. Sie wollte sich wieder aufraffen, doch ein harter Schlag gegen ihr Kinn ließ sie wieder zurück sacken. Er nutzte den Moment um sich um zu blicken, doch was er sah schockierte ihn. Irgend ein Idiot hatte eine Fackel geworfen und mehrere Farbeimer und Laken, wohl noch übrig von einer niemals fertig gestellten Restaurierung, hatten angefangen lichterloh zu brennen. Von seinen ehemals 17 Handlangern waren nur noch einige übrig und diese wurden von den Pfadfinderfreunden der Jägerin, der echten Jägerin, geradezu nieder gemacht. Und sie selber war gerade dabei seine geliebte Dru und den verhassten Angel zu befreien, etwas das er nicht wirklich zu lassen konnte. Sofort stürzte er sich auf sie, packte sie von hinten und warf sie so stark er konnte von sich, stark genug damit sie gegen eine Wand geschleudert wurde und er hörte zufrieden etwas brechen. Dann wand er sich Dru zu. „Entschuldige Baby...“, meinte er liebevoll und eilig zugleich, während er sie von Angel los schnallte. „Ich muss weg. Ich hoffe es hat gereicht.“ Während seines Erzeugers Erzeuger zu Boden sackte und liegen blieb, fing er Drusilla auf und trug sie dann wie ein Bräutigam seine Braut tragen würde, sich beeilend von der verdammten Jägerin und ihren Freunden weg zu kommen. Er sah nicht, wie sich Buffy wieder aufraffte, sie war ja auch hinter ihm, und die Weihrauchfackel welcher er zu Beginn des Rituals entzündet hatte packte. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck wirbelte sie ihn mehrmals über ihrem Kopf, ehe sie damit nach ihm warf. Das Metallgeschoss sauste durch die Luft, traf ihn am Hinterkopf und ließ Spike stolpern, mit aller Geschwindigkeit welche er noch hatte krachte er in den Podest der großen Orgel. Holz splitterte und zerbrach, als die beiden Untoten Körper die Stützen der schweren Holz- und Metallapparatur weg rissen. „Ich bin gut.“, meinte Buffy zufrieden grinsend. Dann krachte die gesamte Orgel hinab, Spike und Drusilla unter sich begrabend. - „Hey, wir geht’s dir?“, fragte eine Stimme neben ihm und Angel drehte vorsichtig den Kopf, so dass er Buffy erkennen konnte, welche ihn besorgt anblickte. „Besser.“, antwortete er, immer noch wesentlich schwächer als man es von ihm gewohnt war. Er befand sich in seinem Bett in seiner Gruft, wo Buffy ihn hingeschafft hatte nachdem sie ihn aus der alten Kirche gerettet hatte. „Wie geht es den anderen?“ „Alle sind okay... Giles hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber nichts wildes. Das Arschloch hat mehrere Prellungen, aber er wird wieder. Ansonsten alle okay.“, informierte sie ihn leise, sich auf ihrem Stuhl nach vorne lehnend um ihm etwas näher zu sein, während sie mit ihren Fingern eine Haarsträhne aus seinem Gesicht strich. „Und dir?“ „Ganz gut... nichts schlimmes.“, versicherte sie lächelnd. „Die anderen sind... ich glaube am Strand. „Charlie hatte gesagt, sie sollten feiern, dass sie es geschafft haben dich zu retten. Ein bisschen Dampf ablassen.“ „Was machst du dann noch hier?“ Daraufhin lächelte sie ihn so süß an wie sie konnte, was gereicht hätte um ihn an Diabetes erkranken zu lassen wäre er noch ein Mensch gewesen, ehe sie leise sagte: „Ich genieße lieber die Aussicht hier.“ -- So, fast Schluss mit diesem Story-Arc, das nächste Kapitel wir das letzte von 'Whats my line' sein. Kapitel 20: What's my line Part Four ------------------------------------ Und letzter Teil dieses Story-Arcs. Das wird auch der größte Teil dieser gesamten Story gewesen sein, danach kommt nicht mehr viel, ehe ich zur Fortsetzung übergehen werde, wo ich aber einen anderen Erzählstil verwenden werde. Einen etwas unkonventionelleren, aber nicht so, dass keine Sau mehr versteht was passiert. Wie immer gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Kapitel 20: What's my line Part Four Mit einem prasselnden Knistern, seltsame Wortkombination aber es hörte sich tatsächlich so an, landete ein weiterer Holzscheit auf dem Feuer und mehrere Funken schlugen. Es war Musik zu hören, Akustik-Gitarre um genauer zu sein, gespielt von Rupert Giles, seines Zeichens Wächter der amtierenden Jägerin Buffy Summers, während mehrere Jugendliche sich angeregt unterhielten, Marshmallows rösteten und Limonade tranken. „Ich verstehe nicht den Sinn dieses Rituals.“, meinte Kendra leise, ihren Stock auf welchem sich ihre Marshmallows befanden haltend wie ein Schwert. „Halte ich dieses Gerät richtig oder ist meine Technik verbesserungswürdig?“ Der neben ihr sitzende Charlie, was sie immer wieder irritierte und sie dazu zwang ihren Blick irgendwohin zu richten nur nicht zu ihm, schmunzelte ein wenig. „Der Sinn ist, einfach auszuspannen und etwas Stress abzubauen, das ist alles, kein tieferer Sinn.“ „Also ist dieses Zusammensein nicht dafür da, um die Bande innerhalb der Gruppe zu stärken und ein besseres Vertrauen zu erschaffen?“ Charlie blinzelte, sah sie etwas verwirrt an, dann lächelte er. „Nicht dafür gedacht, aber den Effekt dürfte es dennoch haben, also ein Pluspunkt für dieses 'Ritual'.“ „Ich denke ich verstehe.“ Noch immer sah sie ihn nicht an, aber sie gab sich große Mühe, so professionell wie immer zu klingen. „Jedoch hinterfrage ich die Entscheidung, Substanzen zu sich zu nehmen, welche das Urteilsvermögen und die Kampffähigkeiten negativ beeinflussen.“ Und während sie dies sagte, warf sie einen scharfen Blick zu Stefan, welcher mit einigen Verbänden und frischer Kleidung ebenfalls am Feuer saß, ein Bier geöffnet und eine Kippe im Mundwinkel. Wenn er bemerkte, wie sie ihn ansah, dann ignorierte er es oder verbarg es schlicht gut, wodrin er ja sehr viel Übung hatte. „Diese Substanzen, wie du sie nennst, haben eine beruhigende und lockernde Wirkung und helfen den Stress abzubauen, welchen man mit sich herum trägt.“, erklärte Charlie ihr lächelnd. „Du solltest es ebenfalls probieren.“ Irgendwo um das Feuer herum konnte man Dawn hören, wie sie leise eine alt bekannte Melodie summte, nämlich die welche passte zu: 'Kendra and Charlie, sitting in a tree, K-I-S-S-I-N-G.' Oder auch zu der Version mit Cordelia und Xander, denn so nah wie die beieinander saßen und sich nonstop irgendwelche Anschuldigungen und Beleidigungen an den Kopf warfen, hätte man meinen können sie seien ein schon lange verheiratetes Ehepaar. Jonathan und Andrew führten ein hitziges Gespräch darüber, wer der beste James Bond Darsteller war, Roger Moore oder Timothy Dalton, Willow genoss einfach nur die Atmosphäre (und ein Bier) und sie hatten es tatsächlich geschafft, Rupert Giles davon zu überzeugen, sich mitsamt seiner Gitarre der Lagerfeuersession am Strand anzuschließen, so dass sie Live-Musik hatten. Im nächsten Moment warf Stefan eine Flasche Bier der anwesenden Jägerin zu und diese fing sie problemlos auf, ihn anstarrend als hätte er sie angegriffen. „Nur trink und entspann Mädchen, ignorier der Fakt, dass dies so genannt Bier schmeckt wie kühlt runter Pisse.“, brummte der Deutsche ihr zu, ehe er wieder einen Schluck von seinem eigenen Bier nahm. „N-Nun, obwohl ich Mister Black zustimme bezüglich der Qualität des Bieres, würde sich meine Kritik auch zusätzlich auf die Temperatur des Getränkes richten.“, fügte Giles hinzu, ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielend. Es war beinahe erfrischend, wieder das Gemecker und die endlose schlechte Laune des jungen Deutschen zu hören, zumindest gut zu wissen wo er war und dass es ihm gut ging. „Englisch Bier ist wirklich lecker, aber nur wenn es's kalt.“ Dem Gespräch über Bier lauschend, zögerte Kendra noch einen Moment, ehe sie den Kronkorken auf ihrer Flasche mit der linken Hand öffnete und vorsichtig einen Schluck nahm. - Mit einem plärrenden Geräusch, machte sich der Wecker auf dem kleinen Nachttisch bemerkbar und riss die einzige anwesende Person aus dem Schlaf, so dass schon nach einer Sekunde eine Hand aus dem Gewühl aus Decke, Laken, Kissen und Mensch heraus ragte und blind nach besagtem Wecker tastete. Mehrere male griff die Hand daneben, ehe schließlich der kleine Finger das Gehäuse berührte und sich daran orientierend, wurde endlich die Schlummertaste erwischt. Augenblicklich verstummte das Plärren und die Hand erschlaffte, sackte nach unten und hing dann am Bett hinab nach unten, knapp über einem Stapel verschiedener Bücher in verschiedenen Sprachen. Mehrere Sekunden blieb es ruhig in dem abgedunkelten Dachzimmer, ehe ein zweiter Wecker, am anderen Ende des Raumes stehend, sich ebenfalls zu Wort meldete. »Oh... ey, ne du...«, hätte ein Beobachter, oder eher ein Zuhörer, den jungen Mann welcher im Bett lag stöhnen hören können, bevor man das Rascheln von Laken, Holz auf Stoff und einem Knurren vernehmen konnte. Nun ja, jedenfalls hätte ein Zuhörer das hören können, wäre einer Anwesend gewesen, aber da das nicht der Fall war, hörte auch nur der einzige Anwesende das. »Halts Maul...« Ein Klacken ertönte, Holz und Metall sauste durch die Luft, im nächsten Moment erstarb das Heulen des Funkweckers als ein Armbrustbolzen ihn durchbohrte. »Viel besser...« Sich im Bett umdrehend legte Stefan die kleine Handarmbrust beiseite und schloss die Augen in dem Versuch, wieder einzuschlafen. Es war spätestens dann ein zum Scheitern verurteiltes Projekt geworden, als die Luke, welche vom Flur unter ihm zu seinem Raum hinauf führte, aufgeschmettert wurde der Kopf von Charlie herein gesteckt wurde. „Stefan, aufstehen es ist wich-UMPF-“ Der Satz wurde unterbrochen als ein Kissen den Eindringling traf. »Schnauze, ich will pennen... es ist gerade mal halb sieben...« - Eine viertel Stunde später war Stefan geduscht, angezogen und nippte an einem heißen Assam-Tee, bevor er sich am Küchentisch seiner vermeintlichen Eltern, welche er noch nicht ein einziges mal gesehen hatte seit er als Stefan Black existierte, nieder ließ. „So, was ist so wichtig, dass du entscheidest zu schmeißen mich raus aus Bett um diese fickte Zeit? Und schläfst du auch mal?“ „Ich habe nachgedacht, weißt du.“, antwortete der sichtlich besser gelaunte Charlie und grinste breit. „Oh mein Gott, ist das ein Zeichen von die nahende Apokalypse?“, brummte der Gastgeber trocken und sarkastisch zugleich und nippte wieder an seinem Tee. „Haha, sehr witzig.“, gab der andere zurück, immer noch recht gut gelaunt. „Also pass auf, ich hab es hier mal in einer Skizze zusammen gefasst.“ Er holte aus seinem Rucksack einen Block aus rosanen Umschlag im DIN-A4 Format heraus, woraufhin sich sofort ein Blütenduft im Raum verbreitete. Diesen Block auf den Tisch legend, schlug er ihn auf und holte ein noch größeres Blatt Papier heraus, dieses allerdings ebenfalls in lieblichem Rosa. Zu sehen waren mehrere Kästchen, verschmückt mit kleinen Blumen und beschriftet in einer sehr femininen Handschrift. Stefan zog beide Augenbrauen hoch und starrte ihn halb fassungslos, halb entsetzt an. „Bitte sag mir, dass der Macher von diese Abonimation war nicht du.“ „Ich hab es nicht hergestellt, ich habe es lediglich diktiert. Meine Sekretärin hat es für mich geschrieben.“ „Du hast ein Sekretärin?“ „Ja, Harmony.“, antwortete Charlie grinsend. „Ah. Das erklärt den Farbe und die Duft.“ „Ja, sie dachte sich, dass sie das ganze ein wenig aufpeppt mit einer ansprechenden Farbe und einem Spritzer Parfüm. Das Mädchen zeigt endlich Eigeninitiative, das wollte ich nicht bremsen.“, erklärte er kichernd. „Also, wie auch immer, pass auf, folgendes habe ich mir überlegt.“ Er zog einen Zeigestock aus seiner Tasche und räusperte sich. „Wie du hier auf dieser Grafik anschaulich sehen kannst, beeinflussen unsere Anwesenheit und unsere Taten in diesem Universum der Lauf der Storyline.“ Der Brillenträger, der gerade seine Brille nicht trug da er kurzsichtig war und sie für diese Entfernung nicht benötigte, nickte nur und schwieg. Allerdings sah er nicht wirklich eine Grafik, er erblickte nur Kästchen, Striche, Pfeile welche wild über das Papier gezeichnet waren und kleine Figürchen. „Also, zum Beispiel, wie hier zu sehen, ist Dawn nun nicht ein kleines hilfloses Teenagermädchen, sondern eine gefährliche Katana-Lolita-Killer-Braut.“ „Du meinst, die kleinen Strichmännchen da?“ „Ja. Hier Dawn normal...“ Der Zeigestock deutete auf eine kleine Figur mit langen braunen Haaren und einem lächelnden Gesicht, ein Dreieck als Körper. „... und hier unsere Version, mit Schwert.“ Diesmal zeigte er auf eine Figur die direkt daneben war und genauso aussah, nur mit blonden Haaren und einem Kreuz welches wohl ein Schwert darstellen sollte in einer Hand. „... okay.“ Stefan gab lieber nach und hinterfragte es nicht weiter. „Also pass auf. Bisher ist der größte und wichtigste Teil der Story ganz so verlaufen, wie er verlaufen sollte, richtig?“ „Richtig.“ „Gut. Insofern sind wir noch nicht so ein großer Einfluss geworden. Ich dachte mir, wir belassen es dabei. Ich meine, im Endeffekt hat die original Story sich ja am Ende zum Guten gewendet. Und das Trio wird es nicht geben, denke ich jedenfalls da Jonathan und Andrew nun ja zu uns gehören, also wird Warren auch nicht so extrem ausflippen und Dark Willow wird nicht existieren weil Tara nicht sterben wird.“ Für einen Moment sah Stefan ihn an, ehe er langsam nickte. „Möglich.“, gab er vorsichtig zu. „Aber, ich denke, dass Schicksal wird reparieren sich selbst.“ „Könnte sein, aber vielleicht ja auch nicht.“, gab Charlie zurück. „Wie auch immer. Ich dachte mir, warum die Originalstory leben, wenn da draußen eine ganze Welt ist, welche auf uns wartet?“ „Deswegen.“, brummte der Deutsche schlicht und deutete auf zwei glücklich grinsende Strichmännchen, unter welche in einem dicken Herzen die Namen 'Giles & Jenny' standen. „Wenn wir tun nicht eingreifen, Miss Calendar wird sterben.“ „... oh.“, brummte Charlie und kratzte sich am Kinn. „Guter Punkt.“ Kurz kehrte Stille ein, nur unterbrochen vom Schlürfen des Tees von Stefan, ehe der schwarzhaarige Jugendliche wieder das Wort ergriff. „Dennoch sind einige Kleinigkeiten ja bereits geschehen und erfordern vielleicht unsere Aufmerksamkeit. Unter anderem das hier.“ Der Teetrinke sah den Zeigestock an, welcher auf einem Strichmännchen mit dunkler Haut und lockigen Haaren ruhte, darüber ein kleiner Grabhügel. „Soll das sein Kendra?“ „Genau.“ „Und das Kreuz?“ „Das ist ein Kreuz.“ „Bedeutet?“ „Wie man hier sehr anschaulich sehen kann...“ Charlie führte den Zeigestock einen Strich entlang, welcher von Kendra und Grabhügelchen weg führte, zu einem Wort zwischen mehreren Fragezeichen. „Faith?“, las Stefan vor und zog die Augenbrauen zusammen. „Oh. Aber warum sind the Fragezeichen gemalt mit Herzchen?“ „Oh, Harmony dachte, sie peppt das ein wenig auf.“ „Aha.“ Erneut nippte er an seinem Tee, ehe er langsam nickte. „Tust du denken, du kannst Miss Calendar retten?“ „Klar, kein Ding, überlass es nur mir.“, versicherte der Nichtbrillenträger selbstbewusst und grinsend. „Warum fragst du?“ „Nur ein Gedanke.“, antwortete Stefan ominös, ehe er sich vom Tisch erhob. „Ich muss mich machen fertig für Schule.“ - „Es gibt Tage, an denen frage ich mich, wann diese Einrichtung zum beliebten Treffpunkt für Jugendliche geworden ist.“, murmelte Rupert Giles und trat mit einer Tasse Tee in einer Hand wieder aus seinem Büro heraus. Es war Freitag, der Tag nachdem sie Angel aus den Fängen von Drusilla und Spike gerettet hatten, es war Vormittag so das alle in der Schule sein sollten und es war ein Tag an dem zwar Anwesenheitspflicht herrschte aber es keinen Unterricht gab, wegen der Karriere-Woche. Und so war seine Schulbibliothek wieder einmal der Ort, an dem sich alle Scoobies eingefunden hatten, mit Ausnahme von Willow, welche gerade einige Snacks holen wollte. Was ihn überraschte war, dass Stefan mit einem abwesenden Blick in die Luft starrte und Andrew Schiffe versenken gegen Jonathan spielte. „Ich würde sagen, das war, als sie mich über Vampire aufgeklärt haben.“, meinte Buffy lächelnd, von ihrem Mathebuch aufsehend. „Hätte ich geahnt wie es endet, hätte ich diese Position abgelehnt.“, murmelte der Engländer trocken. „Ach, jetzt seien sie doch nicht so, sie lieben uns.“, gab seine Jägerin grinsend zurück. „Wir sind ihnen ans Herz gewachsen. Wie wäre ihr leben nur ohne eine Gruppe von hormonell überfluteten Teenagern welche in ihrer Freizeit Vampire jagen?“ „Wesentlich ruhiger und mit deutlich weniger grauen Haaren.“ Mehrere Leute kicherten und Buffy zog ein Gesicht, doch niemand glaubte dem Wächter, dass er sich wirklich ein ruhigeres Leben wünschte. „Ich persönlich denke ja, ein paar graue Haare sind nicht schlecht für ihr Erscheinungsbild und lassen sie erfahren und weise wirken, Rupert.“, sagte Jenny Calendar während sie eintrat und sich dann neben den Mann über welchen sie geredet hatte stellte. Dieser machte den Mund auf um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und sah sie nur ein wenig verlegen an. „Rupert and Jenny, sitting in a tree, K-I-S-S-I-N-G.“, summte Charlie sofort vergnügt und grinste so breit wie eine Katze welche die Maus gefressen hatte. Erneut kicherten mehrere Leute, während die beiden Erwachsenen hastig in andere Richtung sahen. Buffy blickte den schwarzhaarigen Jungen an und den Mangel an Abstand, welcher sich zwischen ihm und ihrer 'Kollegin' Kendra befand, dann grinste sie ebenfalls genauso breit wie der selbst erklärte Ninjatsu-Meister (oder wie das auch heißt). „Sagt der Richtige. Ich meine, so wie du und Kendra gestern Abend herum geflirtet haben, du kannst mir nicht erzählen, dass ihr nicht auch den wilden Zungentanz getanzt seid.“ Einen Moment blickten die beiden sie an, ehe sie verdammt zufrieden mit sich wirkten und der Junge ihr erklärte: „Buffy, meine Liebe, kein Grund eifersüchtig zu werden, aber wenn wir schon bei dem Thema sind, ja haben wir.“ „Buffy Summers, ja, es fand der Austausch von Körperflüssigkeiten statt.“, bestätigte Kendra wieder einmal sehr professionell, jedoch war etwas in ihrer Stimme und ihrem Gesichtsausdruck und Haltung, das sie etwas arrogant wirken ließ, als würde sie sehr stolz auf etwas sein. „Auf mehr als eine Art und Weise.“ „Erstaunlich, wie klinisch und sachlich so etwas ausgedrückt werden kann, ohne dass es schweinisch klingt.“, murmelte Cordelia erstaunt, sowohl sie als auch Charlie anstarrend, dann erst ging ihr auf, was sie gerade erfahren hatte. „Moment... du...“ Sie deutete auf die Jamaikanerin, welche sie überlegen und sichtlich zufrieden anblickte, was schon Antwort genug war.. „... und du...“ Damit deutete sie auf den Jungen neben der dunkelhaarigen, und dunkelhäutigen, Schönheit. „... zusammen...“ „Ja.“, bestätigte Charlie grinsend. „... im Bett?“, vollende Cordelia dann ihren Satz „Und auf dem Sofa.“, fügte er hinzu, seine Stimme gefüllt mit Stolz, Zufriedenheit und einer Art Wohlbefinden welches genug aussagte, so dass er auch davon hätte erzählen können, dass der Mond aus Käse sei und jeder hätte gewusst, was er die Nacht über getan hatte. „Und in der Dusche.“, setzte Kendra hinzu. „Und in der Küche.“ „Und im Eingangsbereich.“ „Leute, bitte, hört auf, eindeutig zu viel Information!“, rief Buffy alarmiert. „Ich meine das ist... eewww...“ „Also ich fand es eher: Aaaaaahhhh...“ „Buffy, bitte.“, brummte Giles und rieb sich eine Schläfe mit einer Hand. „Und ihr zwei, auch, bitte. Es ist denke ich, kein Thema auf welches wir unbedingt noch mehr eingeh-“ „AAAAHHHH!!“ Der Rest des Satzes ging unter, als Stefan aufschrie und mitsamt seines Stuhls nach hinten krachte, hart auf dem Boden aufschlagend. „ARGH!!“ Innerhalb von Sekunden standen Kendra, Buffy, Charlie, Giles und Andrew um ihn herum, ihm wieder aufhelfend und nachsehend, wie es ihm ging. „Hey, was ist passiert?“ „Alles in Ordnung?“ „Bist du verletzt?“ Stefan blinzelte und verzog das Gesicht vor Schmerz, ehe er etwas knurrte, sehr zum Verdruss der Umstehenden auf seiner Muttersprache, so dass sie nichts verstanden. »Verkackte Visionen... Scheiße, das schmerzt, kleine miese Drecksäcke...« Dann rollten seine Augen nach hinten und er verlor das Bewusstsein. - In seinem Wohnzimmer sitzend und seinen großen Breitbildfernseher betrachtend, grinste Bob zufrieden. Zumindest hatte man das Gefühl, dass er grinst, immerhin besaß er keinen Mund mit welchem er grinsen konnte. „Hach, Visionen, sie sind ein Klassiker, man muss sie lieben oder hassen...“ - Scheinbar gehörte Stefan zu der Sorte von Menschen, welche Visionen hassen, was kein Wunder ist, wenn eine Vision beinhaltet, mit dem Kopf auf dem Boden aufzuschlagen. Hart. Der Vorteil für ihn war der, dass er sofort ausgeknockt war und er wenig vom Schmerz mitbekam, was auch gut war für seine Freunde, oder Kameraden denn als Freunde von ihm wollten sie kaum bezeichnet werden, denn so konnte er nicht herum maulen. „Buffy, sei bitte so gut und leg ihn auf die Bank dort drüben.“, wies Giles seine Jägerin an, nachdem er den Puls und Atmung von Stefan überprüft hatte. „Er ist lediglich ohnmächtig.“ „Schade.“ Jeder ignorierte Buffys Kommentar, wussten doch alle, dass es nicht ernst gemeint war. Und wenn doch, dann hatte niemand etwas dagegen, wie sehr die beiden sich gegenseitig behandelten war allgemein bekannt. Nachdem der junge Deutsche auf die Couch verfrachtet worden ist, wanden alle sich wieder ihren vorherigen Aktivitäten zu. Alle bis auf Buffy. „Ach Kendra, meine Mum ist heute morgen zurück gekommen und sie will dich gerne kennen lernen.“, informierte sie die andere auserwählte Kriegerin, woraufhin diese sofort unsicher hin und her rutschte auf ihrem Stuhl. „Du sollst heute Abend zum Essen kommen.“ „Ist das eine gute Idee?“, fragte sie und befeuchtete sich unbewusst die Lippen mit der Zunge. „Ich bin nicht sehr bewandert in sozialen Umfelden und Bereichen, ich bin mir sicher ich wäre keine gute Gesellschaft. Außerdem erwartet mein Wächter meine Rückkehr, weswegen ich keine Zeit habe für dieses Treffen.“ Die Blondine lächelte schwach. „Kendra, wenn meine Mum etwas will, dann kriegt sie es auch. Glaub mir, du willst nicht ausprobieren was passiert, wenn sie verstimmt wird.“ Etwas irritierte zog die Jamaikanerin die Augenbrauen hoch. „Ich verstehe nicht ganz. Ist deine Mutter bewandert in den magischen Künsten, dass du solche Angst vor ihr hast?“ „Schlimmer.“, seufzte die Gefragte. „Wenn sie wütend wird, setzt sie DIE STIMME ein.“ Mehrere Anwesende zuckten bei der Vorstellung und der Erinnerung an diese Fähigkeit zusammen, inklusive Giles. Selbiger hatte kurz nach Halloween ein sehr langes Telefongespräch mit Miss Summers geführt, in welchem sie erneut ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht hatte, dass sie so lange im Dunkeln gelassen worden ist über die Aktivitäten ihrer Tochter. Sehr eindringlich. Und mit DER STIMME. „Ich verstehe nicht.“, antwortete Kendra daraufhin, den Ausdruck der anderen Anwesenden nicht bemerkend. „Kendra, geh einfach hin.“, sagte Giles ihr dann mit einem leichten Lächeln. „Ich bin sicher, es wird deinen sozialen Umgangsformen helfen, außerdem wurde mir versichert, dass Miss Summers eine ausgezeichnete Köchin ist.“ „Wenn Mister Giles es für richtig hält, werde ich diesem gesellschaftlichen Treffen beiwohnen.“ „Wenn du nicht gerade damit beschäftigst bist, mit Charlie zu schlafen.“, meinte Buffy grinsend, doch ihr Scherz wurde sofort gekontert von dem Jungen, um welchen es ging. „Das können wir danach noch machen.“ „Und davor.“ „Ähem... ich denke, solch ein Thema ist unangebracht, aber nein Kendra, davor nicht, ich würde dich gerne einladen, einer Trainingseinheit von Buffy und ihren Freunden beizuwohnen in unserer Trainingshalle.“, fügte der Wächter hinzu. „DOJO!!“, berichteten sofort alle anwesenden, und wachen, männlichen Jugendlichen. „Äh, ja, in unserem... Dojo.“ - Willow trat um die Ecke zu einem der Snackautomaten und fand Oz dort, wie er sich gerade aufrichtete nachdem er eine Packung Tierkekse aus dem Automaten gezogen hatte. „Oh hi.“, begrüßte er sie leicht lächelnd, wie er meistens aussah. Bei ihm wirkte es einfach nur lässig, regelrecht cool. „Willst du ein Kekstier?“ „Nein danke.“, antwortete sie ihm etwas amüsiert und lächelte unsicher. „Wie geht’s deinem Arm?“ Er hatte Schwierigkeiten damit die Packung zu öffnen, da er den rechten Arm und die Hand nur schlecht bewegen konnte, wollte sich dies jedoch nicht anmerken lassen. „Jetzt ist der Schmerz verflogen.“ „Und hast du mit der Gitarre Schwierigkeiten?“ „Nein, nicht mehr, als vorher auch.“, gab er zurück, die Packung endlich geöffnet, nun sich jedoch einem weiteren Problem gegenüber sehend, nämlich der Tüte welche die Tiere noch umschloss. Dies bemerkend, schnappte Willow sich die Kekse und half ihm, was er sofort zu ließ. „Hör zu... ich hab dir noch gar nicht richtig gedankt.“ „Oh nein, bloß nicht, sowas ist mir peinlich.“, meinte Daniel Osborne, genannt Oz, grinsend. „Da werd ich ja rot. Das steht mir nicht. Und dann müsst ich gehen.“ „Na ja, dann...“, begann Willow, immer noch lächelnd. „Vergiss die Geschichte und besonders den Abschnitt wo du... für mich der... Lebensretter warst.“ „Oh hier.“, sagte er auf einmal zu ihr, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, ehe sie verstand, dass er den Keks in seiner Hand meinte. „Ein Affe. Und der trägt ne Hose. Und sogar... ne Mütze.“ „Ja, das sehe ich.“, gab sie zurück, entspannter als vorher. Vielleicht war es seine ruhige, amüsierte Art, welche diesen Effekt auf sie hatte, oder sein Scherz. Oder vielleicht auch, die Art wie er diesen Scherz erzählte. „Der Affe ist das einzige Tier im Kekszoo, das Klamotten anhat, wusstest du das?“ Sie musste ein Lachen unterdrücken und ihr Lächeln wuchs noch mehr in die Breite. „Ich hab noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen.“ Mit einem mal klang er gar nicht mehr scherzend sondern eher... süß. Alarmiert sah sie ihn an, etwas aus der Bahn geworfen, kurzzeitig verstummt vor lauter Erstaunen und auch etwas Schock, dass jemand wie ER soetwas zu jemandem wie IHR sagte. „Ich frage mich, ob die anderen Tiere sich vernachlässigt fühlen.“, scherzte er dann weiter, offensichtlich ihren Ausdruck bemerkend und richtig deutend. „Sagt das Nilpferd: 'Hey Mann, wo ist meine Mütze? Ich hab als Nilpferd auch ne Würde.'“ Sie lachte wieder etwas, neben ihm herschreitend. „Und dann sagt der Affe: 'Ey, mach nischt so eine Affen wegen eine blöde Mütze.' Und dann gibt’s im Zoo nen Riesenaufstand.“ „Ist der Affe Franzose?“ „Das sind alle Affen, wusstest du das nicht?“ - Es war kurz nach sieben Uhr Abends, als Kendra Young an der Klingel vom Haus der Familie Summers klingelte, 1630 Revello Drive. In einer verfallenen Kapelle zog im gleichen Moment eine wieder erstarkte Drusilla einen ohnmächtigen Spike unter mehreren Holztrümmern hervor. In einer Gasse irgendwo in der Innenstadt von Sunnydale stritten sich Xander und Cordelia, welche eigentlich patrouillieren sollten, ehe sie sich leidenschaftlich küssten. Und im Haus von Rupter Giles schlug der auf der Couch liegende Stefan Black die Augen auf. Er knurrte irgend etwas, das nicht einmal er selber als Sprache erkannt hätte, doch es zog die Aufmerksamkeit des englischen Besitzers des Hauses auf sich. „Ah, sie sind wieder wach, Mister Black.“, sprach dieser von der Tür zur Küche aus und sah seinen Gast an. „Wo bin ich?“, fragte der jüngere der beiden und richtete sich auf, mit einer Hand die Stirn und Schläfe massierend. „Sie befinden sich in meinem Haus. Nachdem sie heute Vormittag einen... nun, sagen wir einmal, 'Anfall' erlitten haben, dachten wir es sei sicherer, sie, ähm, aus der Schule zu bringen. Ihre Eltern waren nicht da, deswegen brachten wir sie hierher.“, informierte Giles ihn, von einer Tasse Tee nippend. „Hmmm... danke.“, brummte Stefan, vorsichtig nickend, er schien wieder einmal Kopfschmerzen zu haben. Wie so oft, er war anfällig für dieses Leiden. Sehr anfällig. „Wie spät ist es?“ „19:08 mein junger Freund.“, antwortete der Bibliothekar, sich auf einem Sessel nieder lassend. „Was ist das letzte woran sie sich erinnern?“ Für einen Moment sah sein Gast ihn nur an, ehe er sich nach hinten in das Sofa sinken ließ. »Eindrücke... Gewissheit... Gedanken die keinen Sinn ergaben und Informationen die ich nicht wissen sollte...«, murmelte er, sich nun mit beiden Händen die Schläfen massierend. Obwohl Rupert Giles nur sehr schlechtes Deutsch sprach, verstand er das nötigste. Für einige weitere Sekunden sah er Stefan an, dann sprach er: „Sie haben Visionen oder?“ „Manchmal...“, gab der Junge seufzend zu. Er wusste, dass es die Art von 'Wink-mit-dem-Zaunpfahl' war, welche Bob verwendete um die Story voran zu treiben manchmal zumindest. Er tat es nur selten, da dies eine sehr direkte Art war, sozusagen sehr nah dran am Deus-ex-machina, aber unter manchen Umständen war es notwendig. Natürlich würde Stefan das niemals seinem Gastgeber erzählen, da musste er es anders verpacken. „Wie lange schon?“, fragte dieser dann ein wenig besorgt, seine wachen Augen den jungen Mann eingehend studierend. „... Seit ich bin sieben.“ „Das muss erschütternd sein, so etwas als Kind zu erleben.“ Stefan zuckte mit den Schultern, als würde ihm dies gleichgültig sein. „Vielleicht. Könnt sein der Grund warum ich bin so ein Arschloch.“ „Das wäre eine mögliche Erklärung.“, gab der Engländer mit einem leichten Grinsen zu, ehe er wieder ernst wurde und den bösartigen Blick des Jungen ignorierte. „Wissen sie noch, was diese Vision beinhaltet hat?“ „... nein... kein echt Wissen... mehr wie... eine Ahnung.“, brummte der Gefragte. „Kann ich werden eine Karte?“ „Ähm... Karte werden?“ Für einen Moment glotzte Stefan ihn nur an, ehe er mit den Augen rollte. „Sorry. Kriegen. Bekommen.“ „Oh, ja natürlich. Was für eine?“ „Weltkarte. Und einen Stift.“ Zwar war Giles ein wenig verwundert über diese Bitte, aber er wüsste keinen Grund, dem nicht nach zu kommen, so dass einen Moment später der junge Deutsche einen roten Stift in der rechten Hand hielt und über eine große Weltkarte gebeugt da saß. Vorsichtig, wie in Trance, setzte er den Stift an und zeichnete dann mehrere Orte ein, unter den erstaunten Augen von Rupert Giles. „Was hat es mit diesen Orten auf sich?“, fragte dieser dann, die einzelnen Orte überfliegend. Zwei stachen besonders heraus. „Death Valley?“ „Ich nicht weiß.“, brummte Stefan nachdenklich. „Eine Ahnung.“ Langsam führte er seine Hand über die Karte, von den USA, wo sich alle eingezeichneten Punkte bis auf einen befanden, über den Atlantik nach Europa und dann nach Tschechien. „Da... das ist wichtig.“ „Inwiefern?“ „Ich hab nicht Idee.“, seufzte der Junge schwer, sichtlich deprimiert. „Mein Visionen sind nicht... klar oder deutlich.“ „Also keine Gewissheit, sondern nur eine Ahnung, korrekt?“, schlussfolgerte Giles, ehe er wieder einen Schluck Tee nahm. „Ja.“, sagte sein Gast darauf, langsam nickend. „Wie wichtig ist es?“ „Sehr.“ „Wichtig genug, dass Buffy den Höllenschlund verlassen kann?“ „...“ Stefan schwieg grimmig, ehe er einen Moment später antwortete. „Nein. Wichtig genug für mich. Aber nicht für den Helden von diese Geschichte.“ - „Möchtest du noch etwas zu trinken haben, Liebes?“, fragte Joyce Summers mit einem breiten Lächeln und sah Kendra an, welche von soviel Wärme und Gastfreundschaft ihr gegenüber etwas verwundert und auch geradezu eingeschüchtert war. „Ähm... nein danke, miss Summers.“ „Okay, aber wenn du noch etwas willst, ruf einfach ja? Ich bin in der Küche, mich um das Essen kümmern.“ Den zweiten Satz hatte die Matriachin des Hauses auch an ihre Tochter gerichtet, welche ebenfalls im Wohnzimmer anwesend war. Dann drehte sie sich um und bewegte sich in Richtung Küche, dort den Salat und den Braten weiter zu bereitend. „Deine Mutter ist sehr gastfreundlich.“, sagte die zweite Jägerin dann. „Ja, sie ist die beste Mum die ich haben kann.“, bestätigte die Blondine lächelnd. „Und hey, sie ist auch cool damit, dass ich einen Vampir date. Oder zumindest nicht allzu sehr dagegen.“ Sie verschwieg lieber, wie ihre Mutter damals Angel begrüßt hatte, nachdem sie ihn das erste mal nach Halloween getroffen hatte. Angel saß eingesunken auf dem Sofa des Summer Hauses, mit jeder verstreichenden Sekunde wurden seine Augen größer und sein Kopf sank noch tiefer nach unten zwischen seine Schultern, während Joyce Summers sich vor ihm aufgebaut hatte. WENN ICH SIE ERWISCHE WIE SIE MEINE TOCHTER UNSITTLICH BERÜHREN, ODER SIE KÜSSEN, ODER SIE ZUM WEINEN BRINGEN, ODER IRGEND ETWAS TUN WOMIT ICH NICHT EINVERSTANDEN BIN, DANN WERDE ICH IHNEN GERNE ZEIGEN, WIE SCHARF UND GEFÄHRLICH EINE SENSE SEIN KANN, HABEN SIE MICH VERSTANDEN MISTER ANGEL?! „Absolut klar Miss Summers.“, wimmerte der Jahrhunderte alte Vampir, welcher mit Dämonen gerungen hatte und sogar schon mit Halbgöttern verkehrt hatte. UND WENN SIE NOCH EINMAL DURCH DAS FENSTER EINSTEIGEN, WERDE ICH SIE ENTMANNEN, WARTEN BIS DIESE WUNDER VERHEILT IST UND SIE DANN WIEDER ENTMANNEN, VERSTANDEN? „Ja Miss Summers, habe ich Miss Summers, absolut Miss Summers.“ UND WENN SIE MIT BUFFY AUSGEHEN ERWARTE ICH, DASS SIE UM SPÄTESTENS HALB ELF UHR ABENDS WIEDER ZU HAUSE IST, IST DAS KLAR? „Mum, ich bin die Jägerin, er hilft mir aus, das dauert länger als bis halb elf...“, murmelte Buffy vorsichtig von der Seite. „Oh, Schatz ich weiß, aber es geht ums Prinzip.“, versicherte ihre Mutter ihr lächelnd, bevor sie wieder den Vampir anblickte. HABEN SIE MICH VERSTANDEN, MISTER ANGEL?!! „Ja Miss Summers, habe ich Miss Summers.“, bestätigte dieser hastig, inzwischen an einen wimmernden Schuljungen erinnernd. „Ich kann mir immer noch nicht erklären, wie du dich in einen Vampir verlieben konntest.“, meinte Kendra mit dem Anflug eines Lächelns. „Aber keine Angst, sobald ich zu Mister Zabuto zurück kehre, werde ich es nicht erwähnen.“ „Na hey, sie werden mich schon nicht feuern weil ich mit ihm gehe.“, scherzte die Blondine grinsend. „Du machst so etwas ständig.“, antwortete die Jamaikanerin daraufhin etwas ernster, wenn auch längst nicht so ernst, wie sie zunächst gewesen ist gegenüber von Buffy. „Was mach ich?“ „Du sprichst über deine Berufung, als wäre sie ein Job.“, antwortete Kendra sanft aber eindringlich. „Das ist sie nicht. Sie ist der Grund deines Daseins.“ Für einen Moment blickte Buffy sie nur an. „Hast du das auch aus deinem Handbuch?“ „Nein von dir.“ „Ich schätze...“, meinte Buffy etwas leiser, aber nicht wesentlich ernster oder beunruhigend, nur nachdenklicher. „... ich kann mich wohl nicht dagegen wehren. Ich bin ein Freak.“ Die zweite Jägerin lächelte sie sanft an. „Nicht der einzige Freak.“ „Jetzt nicht mehr.“ -DING-DONG- „Ich geh schon.“, erschallte sofort die Stimme von Buffys Mutter aus der Küche und die beiden Mädchen blickten in Richtung der Tür. „Erwartet ihr noch mehr Gäste?“, fragte Kendra etwas verunsichert, sich nicht wohlfühlend in der Anwesenheit von fremden Menschen. „Also... nicht dass ich wüsste.“ In diesem Moment betrat Joyce das Wohnzimmer, neben ihr eine schlanke, großgewachsene Frau in einer schwarzen Jeans und einer schwarzen Bluse. „Buffy, Kendra, das ist eine gute Freundin von mir...“ Sie wurde von selbiger unterbrochen, welche sie selber vorstellte. JANE DOE. SEHR ERFREUT. Wäre es ein Cartoon gewesen, wären nun zwei Unterkiefer auf dem Boden aufgeschlagen. - Und unbemerkt von allen Mitgliedern der Scoobie-Truppe, sah der Vampir namens Dalton dabei zu, wie sein WG-Genosse eine Zahnbürste, Zahnputzbecher, Zahnpasta, Ersatzunterwäsche, feste Stiefel, die nötigste Kleidung, ein Handtuch, ein Schlafsack, ein Taschenmesser und eine Menge anderer nützlicher und vielleicht sogar überlebenswichtiger Dinge in einer großen Tasche verstaute, bevor er eine limitierte 'He-Man'-Figur, noch originalverpackt, in einer Seitentasche unterbrachte. „Und du bist sicher, dass du es machen willst?“, fragte der Untote ihn, sich am Kinn kratzend. „Also... werden die anderen dich nicht suchen?“ „Ich glaube nicht.“, antwortete Andrew matt lächelnd. „Sie haben genug Sorgen... und ich muss es tun.“ „Warum?“ „Ich bin...“ Der gehörnte zögerte, ehe er doch antwortete. „Ich muss es tun. Es ist wichtig für mich.“ Der Vampir wiederholte seine Frage, kein bisschen klüger geworden. „Warum?“ „Na ja, weil... Es ist wie für Doctor McCoy in 'Star Trek III: Auf der Suche nach Mister Spock' wo Mister Spocks Geist in seinem Kopf ist mit dem er nicht zurecht kommt, nur verwirrender und realer. Und ich hab die Erinnerungen von einem Zabrak in meinem Kopf der total 'Darth Vader' mäßig drauf ist aber ich bin kein Doctor in Star Fleet oder 'Luke Skywalker'... eher 'Boomer', also Support-Charakter.“, erklärte Andrew hastig, ohne auch nur ein einziges mal dabei Luft zu holen. Und er war noch gar nicht fertig. „Also mach ich diese Reise wie 'Captain Sisko' am Ende von Staffel sieben, nur ohne Wurmloch und zu Fuß, wie Bruce Wayne bevor er nach Gotham City zurück kehrte.“ Dalton blickte ihn nur verwirrt an, fragte aber nicht weiter nach, er hatte gelernt, dass man nicht mit diesem Jungen reden konnte, wenn er so drauf war. Was meistens der Fall war. „Okay.“ -- Und Ende mit dem Story-Arc, jetzt kommt noch der Prolog. Epilog: I'll be back -------------------- Was hatte ich im letzten Kapitel am Ende gesagt, es kommt noch der Prolog? Bullshit, es folgt natürlich der Epilog. Ich hatte einen Gedankenaussetzer, aber da mir das im Nachwort geschehen ist und irgendwie auch ganz witzig, werde ich das nicht korrigieren und so stehen lassen. Hey, wisst ihr was Leute? Das hier ist die erste Story mit mehreren Kapiteln, welche ich beende. Ich bin mächtig stolz auf mich. Das hier ist der erste Epilog den ich schreibe. Wow. Auch im Epilog gilt: „Englisch“ »Deutsch« +Japanisch+ #Latein# -- Epilog: I'll be back „Okay, warum bin ich an einem Samstag-Vormittag in der Schule, anstatt meinen wohl verdienten Schönheitsschlaf zu schlafen?“, fragte eine etwas grummelige Cordelia Chase und verschränkte die Arme. Sie befand sich, wie wirklich alle Mitglieder der Scoobie-Gruppe außer Andrew, in der Bibliothek ihrer High-School, sogar Miss Summers stand hinter einem Stuhl auf dem ihre jüngste Tochter saß. Wo der rothäutige Jugendliche war wusste niemand und Kendra war am Morgen zurück geflogen nach Jamaika, allerdings nicht ohne von Buffy genaue Anweisungen zu bekommen, wie sie zu reisen hatte. „Nun, eine berechtigte Frage Cordelia.“, bestätigte Giles und räusperte sich, sich vor allen so platzierend, dass jeder ihn sehen konnte, Angel mit eingeschlossen, welcher im Schatten der Bücherregale etwas weiter hinten stand. „Wir sind hier um...“ „Der Zusammenführung von Buffy Anne Summers und Angel Liam Fledermopps in den Bund der Ehe beizuwohnen.“, vollendete Charlie den Satz blitzschnell und grinste breit, einige Lacher auf seiner Seite. Allerdings fing er sich auch einen Klapps auf den Hinterkopf von Buffy ein, welche das nicht sehr witzig fand. Giles selber sah ihn bloß mit einer Mischung aus angegriffener Geduld und gelangweiltem Humor an, während er darauf wartete, dass die Gruppe sich wieder beruhigte. Als es schließlich so weit war, fuhr er fort, als wäre nichts gewesen. „... um einige Sachen zu klären. Wie ich gestern erfahren habe, ist Mister Black mit der Fähigkeit 'gesegnet', ich setzte dieses Wort absichtlich in Anführungsstriche, Visionen zu erhalten, was genau der Fall ist, weswegen er gestern nun... das Gleichgewicht verloren hat.“ „Anfall trifft's besser.“, brummte der Junge um welchen es ging, während er sich innerlich schon auf die Fragen vorbereitete, welchen ihn jeden Moment treffen würden. Und wie er erwartet hatte, wurde er nur Sekunden später von ihnen bombardiert. „Visionen? Seit wann? Kannst du die Zukunft voraus sagen? Sind sie lang? Kannst du die Lottozahlen voraus sagen? Warum hast du nichts gesagt? Sind sie echt? Sicher?“ Er wartete noch mehrere Momente, bevor er eine Zigarette aus seiner Tasche zog und diese anzündete, die zusammen gezogenen Augenbrauen von Giles schlicht ignorierend, er brauchte das jetzt. „Ja.“, brummte er dann, nachdem er den ersten Zug genommen hatte. „Wenn ich war zwölf, ich hatte ein Anfall. Danach das, sieben Zahlen war brannt in mein Kopf. Die Lottozahlen der Woche.“ Xander starrte ihn mit offenem Mund an. „Du verarschst uns, oder?“ „Nein.“, antwortete der Gefragte gelassen. „Aber ich war zwölf und mein Eltern nicht spielten Lotto.“ „Autsch, muss weh getan haben.“ „Nicht wirklich, war mir recht egal.“, meinte er schulterzuckend, offensichtlich wirklich sehr gleichgültig. Und es war nicht einmal eine Lüge, welche er erzählte. Er erinnerte sich wirklich daran, erinnerte sich tatsächlich daran diese Vision gehabt zu haben, als er zwölf war. Nur dass er wusste, dass es nicht wirklich gewesen war. „Warum hast du uns das nicht vorher gesagt?“, fragte Buffy ihn und verengte die Augen. „Und warum hast du jetzt erst eine erhalten seitdem du in Sunnydale bist, nicht schon vorher?“ Für mehrere Momente sah Stefan sie an, ehe er tief seufzte. „Ich nicht weiß, wieso ich habe erst erhalten eine nun. Aber wieso ich nichts gesagt habe? Nun... eine Vision erhalten... In mein Fall, es ist oft wie epileptischer Anfall.“ „Aber, gestern hast du nicht wirklich viel gezappelt.“, wand Jonathan ein, woraufhin ihn ein scharfer Blick traf. „Oft, nicht immer.“, zischte der junge Deutsche, doch ihm tat sofort leid, wie er es gesagt hatte. „Sorry. Es ist ein... peinlich Thema für mich.“ „Höh, wieso?“, wollte Buffy wissen, ein wenig verwirrt, doch ihre Mutter räusperte sich leise. „Honey... also, bei so einem Anfall, geschieht mehr, als dass man 'ein wenig zappelt', wie Jonathan es ausgedrückt hatte.“, sagte sie, dabei sicher gehend, dass sie es vorsichtig ausdrückte um nicht Stefans Gefühle zu verletzen. „Alle Muskeln krampfen und es kann passieren, dass man seine eigene Zunge verschluckt. Und außerdem ist es so, dass...“ Sie warf einen fragenden Blick zu dem Jungen, welcher bloß abwinkte um ihr anzuzeigen, dass sie es sagen dürfte. „Man verliert die Kontrolle über seine Blase.“ Mehrere Gesichter verzogen sich und Buffy sah sofort zu dem rauchenden Jungen. „Oh... tut mir leid.“ „Ist okay.“, sagte er schulterzuckend. „Ist nur... Nicht mein Lieblingsthema.“ „Okay, da wir nun klar gestellt haben, dass er sich bei einer Vision vollpisst, können wir dann weiter machen mit dem Hauptthema?“, fragte Cordelia schnippisch, die bösartigen Blicke welche sie geschenkt bekam für ihren Mangel an Takt ignorierend. Stefan zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber. „Okay. Gut, mein Visionen sind nicht... wie Fernsehen oder etwas. Nur, nach ein Anfall, ich habe Ahnungen.“ „So wie das, was du mir damals gesagt hast?“, fragte Willow etwas leiser als die anderen, ihn hoffnungsvoll anblickend. „Was hab ich gesagt?“, antwortete er, er wusste es wirklich nicht mehr. „Dass ich... na ja, mal Teil von etwas Großem werden werde. Du weißt es also wirklich, oder?“ „Nein.“, meinte er grinsend. „Ich habe eine Ahnung.“ „Du hast die Lottozahlen vorher gewusst, also... Wie sicher sind deine Visionen?“, wollte Buffy dann wissen, ihn unsicher anblickend. „Ziemlich.“, gab der Gefragte zu, mit den Schultern zuckend. „Aber... sie sind hart zu verstehen. Gerüche, Gedanken, Laute, ein paar Bilder und... Drang. Drang Dinge zu tun.“ „Also sind es nicht nur Visionen, sondern sozusagen Anweisungen?“, konnte man auf einmal die Stimme von Dawn hören, welche sich mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. Ein zögerndes Nicken war die Antwort. „Das ist ungewöhnlich.“, mischte sich nun Angel ein, das erste was er sagte seit er eingetroffen war, sogar zur Begrüßung hatte er nur genickt und war den scharfen Blicken von Buffys Mutter ausgewichen. „In den meisten Fällen sind Visionen entweder sehr scharf oder extrem vage, jedoch niemals mit dieser Eigenschaft, eine bestimmte Tätigkeit direkt zu beeinflussen oder herbeizuführen.“ „Ist so etwas überhaupt möglich?“, mischte sich nun Jonathan ein. Er fragte nicht weil er Stefan nicht glaubte, sondern weil er einfach neugierig war. „Obwohl es bisher keinerlei dokumentierte Fälle in solch einem speziellen Bereich gibt, spricht nichts dagegen, warum dies nicht... nun, vorkommen könnte.“, antwortete Giles. „Ich würde gerne diese Gelegenheit nutzen und einen Bericht darüber schreiben, allerdings hat Mister Black mich informiert, dass dies nicht möglich sein wird.“ „Wieso nicht?“, fragte Xander und sah nicht ihn an, sondern den jungen Deutschen, welcher noch einen Zug von seiner Zigarette nahm, ehe er antwortete auf diese Frage. „Montag, ich werde schreiben den Abschlussprüfung für High-School. Und danach das, ich muss was erledigen.“ Er zählte in Gedanken herunter: //Drei... zwei...// „WAAAS?!!“ //Verdammt, um eins verschätzt.// - Auf einer Straße außerhalb von Sunnydale, es war eigentlich wirklich schon ein Highway, wurde ein Wagen langsamer und hielt schließlich an. Ein Vogel der vorbei flog, hätte die drei Insassen sehen können, alles drei recht gut aussehende Frauen die entweder Endteenager waren oder Anfang zwanzig, auf der Rückbank eine Flasche Tequila und einige Zitronen. Aber es flog kein Vogel vorbei und selbst wenn, hätte er sich wohl nicht für den Land Rover interessiert sondern eher für die Insekten, welche er jagen konnte. Bei den drei Mädchen, oder jungen Frauen, handelte es sich um Monica, Stacy und Liz, College-Studenten auf der U.C. Sunnydale, auch zu erkennen an dem Aufkleber an der Seite des Autos. „War er süß?“, fragte Monica kichernd und beugte sich nach vorne. Sie meinte den jungen Mann, welchen sie überholt hatten und am Rand der Straße zu Fuß entlang ging. Er trug eine Tasche auf dem Rücken und einen Pullover mit Kapuze, trotz der hohen Temperaturen, aber er sah ganz stattlich aus, zumindest im vorbei fahren. „Weiß nicht genau.“, antwortete Liz ebenso kichernd. „Aber seine Sachen sind sauber, also ein Hobo ist er nicht.“ Die drei Mädchen warteten einen Moment, dann war der Mann in dem weißen Kapu neben dem Auto, es nicht beachtend sondern weiter gehend. Stacy, welche am Steuer saß, fuhr langsam weiter, in seiner Schrittgeschwindigkeit, während Liz sich aus dem Fenster beugte. „Hey, sollen wir dich mitnehmen?“, fragte sie mit einer Art Schnurren in der Stimme, ihn mit einem Schlafzimmerblick anschauend. Er drehte den Kopf und sie konnte nun sein Gesicht sehen, genau wie die anderen beiden Personen im Auto. Rote Haute. Tattoos. Hörner. Gelbe Augen. „Ehrlich? Das wäre super. Ich bin auf einer Pilgerreise wenn man so will aber ich glaube Autofahren ist okay, aber ich muss nach...“ Der Rest des Satzes ging unter, als die drei jungen Frauen aufschrieen vor Angst und Stacy auf das Gaspedal drückte, der Land Rover davon brausend. Einen Moment starrte Andrew dem Auto hinterher, ehe er seufzte. „Na gut, dann geh ich halt. Ich meine, Mel Gibson ist als William Wallace auch ohne Auto von Schottland bis nach Rom gekommen.“ - „Jetzt sie haben sogar hier installiert Raucherzonen.“, knirschte Stefan und zündete sich eine weitere Zigarette an, mit der anderen Hand seine Tragetasche fest haltend. Neben ihm stand Buffy, während die Mutter von ihr dabei war einen Parkplatz für ihr Auto zu finden. „Deine Mum ist okay. Nett mich zu fahren.“ Sie standen außerhalb des Hauptgebäudes eines der Flughäfen von Los Angeles, von wo aus sein Flug nach Paris in einer Stunden anfliegen sollte. „Ich kann nicht fassen, dass du einfach so gehst.“, meinte Buffy, wesentlich freundlicher ihm gegenüber, als man es von ihr gewohnt war. „Es ist nicht so, als wenn wir wären Freunde.“, gab er mit den Schulter zuckend zurück, wieder an seiner Zigarette ziehend. „Also... du nicht braucht zu spielen als ob.“ „Ach weißt du...“, murmelte sie, ihn gegen die Schulter stubsend. „Du kannst ganz okay sein. Auch wenn du ein Arschloch bist.“ „Schlampe.“, brummte er trocken zurück, doch es war ebenso wenig bösartig gemeint, wie es von ihr gewesen war. „Pass auf dich auf. Und schick ne Karte.“ „Ich werd tun. An Dawn.“ „Ja, tu uns doch bitte einen Gefallen und lass dich da drüben von einem Lastwagen überfahren.“ „Du weißt, ich hab hört, dass die Hochhäuser in L.A. sollen sehr schön sein. Geh doch hoch, schau der Aussicht an und dann spring.“ „Gott, hau endlich ab, sonst fang ich noch an dich wirklich zu vermissen sobald du weg bist.“, sagte sie mit beißendem Sarkasmus in der Stimme und unterdrückte ein Lächeln. „Du mich auch.“, gab er zurück, zögerte einen Moment, bevor er dann sagte: „Mach gut, Buffy.“ - Regungslos lag Spike im Bett, seine zertrümmerten Beine verborgen von den Decken. Neben ihm saß seine Erzeugerin und Freundin, eine Melodie summend, während sie mit einer Bürste liebevoll die Haare von Miss Edith glättete. Scheinbar stumm bewegte sie die Lippen, doch wenn man ganz genau hinhörte, oder ein Vampir war, konnte man tatsächlich mehr hören als nur die Melodie. Zumindest, wenn jemand anwesend und bei Bewusstsein gewesen wäre, doch das war nicht der Fall. „Eins zwei... Klugkopf kommt vorbei... drei vier... Sauber macht Sie hier... fünf sechs... dunkler Vogel mit nem Kruzifix... sieben acht... hat Hörner auch bei Nacht... neun zehn... er schenkt mir einen...“ Ihre Lippen wuchsen in einem wilden Grinsen in die Breite, dann sagte sie etwas lauter. „... Fisch.“ Dann brach sie in schallendes Gelächter aus. - Ein Buch über Quantenpyhsik wurde zugeschlagen, während eine Katze auf den Schreibtisch sprang, auf welchem sich das Buch befand. „Was ist Schneeball? Hast du Hunger?“ - Eine Pistole wurde auf den Hinterkopf von Fat-Geralt gedrückt, dem selbst erklärten Kokskönig von Harlem. Das letzte was er hörte ehe die Kugel durch seinen Kopf schoss war eine weibliche, kalte Stimme. „Keine Frauen, keine Kinder.“ - Mit brutaler, nimmer endender Energie hämmerten zwei Fäuste gegen einen Sandsack und prügelten auf diesen ein, als hätte er den Hund der Besitzerin der beiden Fäuste vergewaltigt. Um den Hals der in Sporthose und schwarzes Top gekleideten Frau hing ein schlichtes Lederband, verziert von einem kleinen Silberkruzifix. - Die Verpackung eines Energieriegels wurde aufgerissen und der Inhalt gierig verschlungen, verschwand zwischen den dunkelroten Lippen. Der Essende hielt nicht an, schritt unermüdlich weiter am Rand des Highways entlang und ärgerte sich, dass seine Hörner seine Kapuze angerissen hatten. - „Wünschen sie vielleicht etwas zu trinken?“, fragte die Stewardess und lächelte den jugendlichen Fluggast an, doch dieser winkte ab und wand sich wieder seinem Buch über japanische Fischzucht zu, irgend etwas auf Deutsch murmelnd. Es hörte sich wie ein Fluch an. Aber andererseits, hörte sich alles Deutsche wie ein Fluch an. - Und daheim in Sunnydale saß Charlie Welles vor einem großen, rosanen und nach Rosen duftenten Papier, auf welchem viele kleine Symbol aufgemalt waren. Hinter ihm versuchte Harmony auf einem Ball zu balancieren und fiel immer wieder auf die Yoga-Matten, dabei andauernd herum jammernd. Charlie kümmerte sich nicht um seine Schülerin sondern betrachtete mit zusammen gezogenen Augenbrauen die beiden neuen Einträge auf seiner 'Präsentation'. Der erste war ein Name, umgeben von einigen Fragezeichen, genauer gesagt der Name 'Glory'. Der zweite Eintrag war für ihn wesentlich interessanter. Zu sehen war eine Strichmännchenfigur von Jenny, ein Pluszeichen, ein böses Vampirgesicht mit Haaren wie Angel, noch ein Pluszeichen, eine Figur welche Charlie selbst darstellen sollte (dieses Männchen hielt einen Ninjastern), ein Gleichheitszeichen und als letztes schließlich eine sich freuende Jenny Calendar. „Na, hoffen wir, dass es klappt.“, murmelte er nachdenklich. Er hatte da seine Bedenken. -- Gott, ich bin mal so richtig unzufrieden mit diesem Epilog. Aber ist ja auch mein erster. Als nächstes in meiner 'Reisenden-Storyline' wird wohl ein One-Shot kommen, oder ich fange direkt mit der nächsten großen Story an, mal sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)