Blind von SnowAngel (HoroxRen) ================================================================================ Kapitel 11: First Touch 1 ------------------------- First Touch „H-Horo…was machst du da?“, stammelte Ren, während er spürte, wie der Größere ihm das Hemd über den Kopf zog. Ihm wurde seltsam warm und ein eigenartiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Worauf würde das hier hinaus laufen? „Shh~ ist schon gut, lass mich einfach nur machen!“, hauchte Horo und Ren konnte seinen Atem ganz nah an seinen Lippen spüren, die wenig später von dem Blauhaarigen in Beschlag genommen wurden. Zaghaft erwiderte Ren den Kuss, der erst sanft, doch schließlich immer leidenschaftlicher wurde. Wie hatte Horo nur so küssen gelernt? Der Chinese selbst fühlte sich etwas überfordert. Könnte er mit seinem Freund mithalten? Als er die Zunge spürte, die sacht über seine Lippen glitt und um Einlass bat, zuckte er leicht zusammen. Fast automatisch öffnete er seinen Mund und wartete gespannt darauf, was als nächstes passieren würde. Horo küsste ihn so leidenschaftlich, dass ihm richtig warm wurde. Eine Wärme, die er so nicht kannte. Es war so schön, doch gleichzeitig war er so unsicher. Er kannte sich nicht aus mit der Liebe und erst recht nicht mit dem, was Pärchen so machten, wenn sie allein waren. Natürlich war er nicht doof, er wusste, was Sex war, doch er hatte um dieses Thema immer einen großen Bogen gemacht. Während andere in seinem Alter nur an das eine dachten, war er damit beschäftigt gewesen, zu trainieren. Doch wie war es bei Horo? Es kam ihm so vor, als wüsste er genau, was er da tat und das Gefühl der Unsicherheit stieg immer mehr. Sie lösten sich aus dem Kuss und er spürte die Hand seines Freundes auf seiner Brust, wie sie zärtlich über seine Haut glitt und auf einmal Halt an seinen Brustwarzen machte. Ren konnte ein Keuchen nicht unterdrücken, als die Finger der Blauhaarigen plötzlich anfingen, an ihnen zu spielen. Es war ein erschrockenes Keuchen, gleichzeitig ausgelöst durch dieses unbekannte Kribbeln. Wollte er das wirklich, was Horo da mit ihm machte? Er wusste es nicht und kam sich irgendwie bescheuert vor, wie er da lag, steif wie ein Brett, unfähig irgendetwas zu machen. War das etwa Angst, was er da empfand? Nein! Ein Tao hat vor nichts und niemandem Angst! Doch wie von alleine strecke er die Hände aus und drückte Horo mit sanfter Gewalt von sich. „Horo…nicht…“ Der Ainu blickte seinen Koi verdutzt an. Es war, als ob ihn jemand zurück in die Realität geholt hätte. „Was ist los Ren?“, wollte er wissen und strich dem Kleineren durchs Haar. „Ich…ich will das nicht!“, stammelte dieser und drehte den Kopf weg. Sicher war er rot geworden. „Aber du hattest doch gesagt, dass dir das vorhin auch gefallen hatte!“ „Ja…aber das geht mir zu schnell! Ich…weiß auch nicht!“ Es war einfach so peinlich! Konnte Horo es nicht einfach hinnehmen und nicht weiter fragen? Dieser guckte etwas enttäuscht, was der Chinese natürlich nicht sehen konnte. Er hatte sich so gefreut, seinem Freund endlich ein Stück näher zu kommen. Er war selbst so aufgeregt gewesen und voller Vorfreude, dass er seine Enttäuschung nicht verbergen konnte. „Okay, koi“, sagte etwas niedergeschlagen und legte sich langsam neben Ren und zog die Decke höher. „Dabei hätte ich dich echt gerne mal nackt….ahhhhh!“, mit einem lauten Schrei wurde Horo von Ren aus dem Bett getreten. „Red nicht weiter! Das ist ja peinlich!“, schimpfte Ren, dem die Schamesröte ins Gesicht geschrieben stand. „Aber Ren!“, Horo wusste nicht, was mit dem Kleineren los war. Dieser reagierte ziemlich heftig. So heftig, dass er wenig später mit Decke und Kissen vor der Schlafzimmertür stand. Ren hatte ihn einfach raus geworfen und nun musste er im Gästezimmer schlafen. So hatte er sich den Abend ganz sicher nicht vorgestellt! Ren wachte am nächsten Tag mit einem komischen Gefühl im Magen auf. Es schämte sich für sein Verhalten von letzter Nacht. Doch er hätte es Horo gegenüber nie sagen können, wie unsicher und ängstlich er in dem Bereich war. Das war doch nicht normal! //Ich muss mich bei ihm entschuldigen//, dachte er und ging in die Küche um Frühstück zu machen. Er brauchte immer noch länger dafür, bis alles auf dem Tisch stand, doch langsam fand er sich besser zurecht. Allerdings war auch nach einer Stunde warten nichts von dem Ainu zu hören. //Ob er wohl noch schläft?//, fragte sich der Chinese und beschloss, besser mal nach ihm zu „sehen“. Wahrscheinlich war er beleidigt, das würde zu ihm passen und Ren könnte es ihm diesmal nicht mal übel nehmen. „Horo?“, fragte er leise, als er in das Gästezimmer kam. Doch er bekam keine richtige Antwort, sondern eher ein leises Murren. „Ist alles okay bei dir?“, wollte er wissen und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Mit der Hand tastete er nach Horo, bist er seine Wange fand und leicht drüber streichelte. „Horo! Du bist ja ganz heiß! Hast du etwa Fieber?“, wollte er wissen, als er merkte, wie die Hitze von seiner Haut aus ging. Dieser brummte nur erneut und nahm Rens Hand. „Soll ich dir was zum Essen machen?“, versuchte der Chinese weiter mit seinem Freund in Kommunikation zu treten, doch die Antwort erstaunte ihn: „Ich hab keinen Hunger!“. Was? Horo und keinen Hunger? Nun gab es nur noch zwei Möglichkeiten. Die Erste war, dass es gar nicht der Ainu war, der dort in diesem lag und die Zweite, die sehr viel wahrscheinlicher war, dass Horo wirklich krank war. Ren stand ohne zögern auf. „Ich mach dir einen Tee und hol das Fieberthermometer!“, beschloss er und machte sich schon auf den Weg zur Tür, als er raschelnd hörte, wie der Blauhaarige sich im Bett umdrehte und nun endlich anfing, richtig mit ihm zu reden. „Ruf Yoh an!“, sagte dieser und Ren drehte sich verwirrt um. „Yoh? Wieso das denn?“ „Jemand muss sich doch um dich kümmern wenn ich krank bin!“, sagte Horo eindringlich, woraufhin der Chinese anfangen musste zu lachen. „Wie bitte? Ich bin doch kein kleines Kind. Ich finde mich mittlerweile sehr gut zurecht und kann mich auch mal zur Abwechslung um dich kümmern!“ Doch der Kleinere hatte wohl vergessen, wie hartnäckig der Ainu sein konnte. Dieser bestand darauf, dass Yoh kam, auch wenn es nur für den Notfall wäre. Ren fand das alles natürlich mehr als albern und trotzdem hing er wenig später entnervt am Telefon. Gegen Nachmittag klingelte es an der Haustür. Ren, der seinen Koi verdonnert hatte im Bett zu bleiben, ging runter um Yoh die Tür auf zu machen. „Hallo!“, hörte er stattdessen eine Mädchenstimme und am liebsten hätte er die Tür sofort wieder zugeknallt. „Sorry, sie wollte mit!“, kam die Stimme des Jungen direkt kleinlaut hinterher und Ren seufzte. Auf Anna hatte er eigentlich recht wenig Lust. Reichte es nicht, wenn er einen Babysitter hatte? Und seit wann war die Itako so anhänglich und folgte ihrem Verlobten überall hin? „Ihr könnt euer Gepäck ins Gästezimmer bringen!“, wies der Chinese sie an. Wenn die beiden schon kamen, wollten sie wenigstens über Nacht bleiben. Ren hingegen hoffte, dass sein Koi schnell wieder gesund wurde. Irgendwie tat er ihm schon leid, immerhin hatte er letzte Nacht eine ziemlich heftige Abfuhr bekommen und nun war er auch noch krank. Er würde es natürlich nie zugeben, aber er hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen. Der Tag verlief so, wie der Chinese es sich vorgestellt hatte. Er hatte mit „Hilfe“ eigentlich sehr viel mehr Stress als ohne und eigentlich hätte er sich viel lieber zu Horo gesetzt und sich um diesen gekümmert. Doch Anna hatte nichts Besseres zu tun, als erst mal die Wohnung zu inspizieren. „Sei froh, dass du blind bist, dass musst du den Dreck hier nicht sehen! Ich dachte, ich hätte diesem Ainu beigebracht, wie man ordentlich putzt!“, meckerte das Mädchen und Ren hielt es für klüger, nichts zu erwidern. Dafür jagte sie Yoh durchs Haus, der sauber machen sollte und gegen Abend mit Ren kochen. „Ich hoffe ihr geht morgen wieder!“, sagte Ren grinsend zu dem Braunhaarigen, als sie zusammen in der Küche standen um das Abendessen vorzubereiten. „Charmant wie immer!“, kicherte Yoh, der die gewaschenen Kartoffeln aus Rens Hand nahm und sie klein schnitt. „Horo ist ja wirklich sehr besorgt um dich“ „Manchmal zu besorgt!“, korrigierte der Kleinere und seufzte. „Ich bin kein kleines Kind und ich hab mich gut damit abgefunden, wie es jetzt ist. Ich trainiere auch seit längerem wieder!“, der Chinese grinste. „Und ich bin besser als zuvor! Mein Gehör ist geschärft, ich muss mich nicht mehr auf meine Augen verlassen! Horo hat es echt nicht leicht, mit mir mitzuhalten! Außerdem trampelt er wie ein Elefant, jeder Angriff ist offensichtlich!“, erklärte Ren arrogant und mit stolz geschwellter Brust. Ein Tao ließ sich eben nicht so leicht unterkriegen. Dafür war es umso peinlicher, dass er hier mit seinem Babysitter stand und Kartoffeln wusch. Nachdem er mit Anna und Yoh zu Abend gegessen hatte und es schaffte, sie vor den Fernseher zu verfrachten damit er endlich seine Ruhe hatte, ging er nach oben um Horo ebenfalls etwas zum Essen zu bringen. „Ren-chaaaan!“, jammerte dieser. „Da bist du ja endlich! Mir ist so langweilig!“, es schien ihm wohl schon besser zu gehen, dann er quängelte wieder wie vorher. „Ich bring dir was zum Essen! Du bekommst aber nur ne Suppe, dafür dass du krank geworden bist und mir die beiden Nervensägen auf den Hals gehetzt hast!“ , knurrte er und hielt den Teller dahin, wo er den Ainu vermutete. Dieser nahm ihn aus seiner Hand und guckte niedergeschlagen auf die dunkle Brühe. „Davon wird doch kein Mensch satt! Ich hatte den ganzen Tag nichts anderes als Tee!“, jammerte dieser und fing an zu essen. „Außerdem hast du mich fast den ganzen Tag allein gelassen... kann es sein, dass es wegen gestern ist? Bist du noch sauer?“, fragte Horo nun etwas ernster. „Du hast mich ganz schön hart abserviert, ging das nicht auch anders?“ War da etwa Traurigkeit in seiner Stimme? Ren wurde rot und stand abrupt auf. „Nein, das ging nicht anders! Wie sonst kapierst du, dass du deine Pfoten von mir lassen sollst?“, keifte der Chinese und mit den Worten kam gleichzeitig das schlechte Gewissen hoch. Schnell ging er zur Tür und verließ das Schlafzimmer. Er wusste, dass es gemein war! Das er mit dem Ainu, der sich so viel Mühe um ihn machte nicht gut umsprang. Warum konnte er ihm nicht einfach sagen, dass er Angst hatte? Das er nervös war? Und dass er vor Unsicherheit nicht wusste, was er tun sollte? Es war ihm zu peinlich und sein Stolz brachte ihn dazu, so zu reagieren wie er es gerade tat. Er saß nun schon eine ganze Weile draußen und dachte nach, geplagt von seinem schlechten Gewissen. Im Haus war es ganz still. Anna und Yoh mussten wohl ins Bett gegangen sein, dann auch der Fernseher war nicht mehr zu hören. Langsam stand Ren auf. //Ich sollte auch ins Bett gehen...//, beschloss er, obwohl sein Inneres ihm sagte, dass er sich erst mal bei Horo entschuldigen müsse. Die innere Stimme ignorierend ging er ins Bad und machte sich fertig. Doch als er wieder heraus trat, konnte er seltsame Laute hören... Die Geräusche kamen aus dem Gästezimmer, indem Yoh und Anna untergebracht waren. Sie waren ganz leise, doch trotzdem drangen sie an Rens Ohr. Vielleicht lag es auch daran, dass sein Gehör so viel besser geworden ist, aber in diesem Moment wünschte sich der Chinese, er wäre taub anstatt blind. Diese Laute waren eindeutig! Was trieben die beiden da? In SEINEM Haus, in SEINEM Gästezimmer? Und warum konnte er sich verdammt nochmal nicht von der Stelle bewegen? Die erregten Stimmen und Liebesbeschwörungen jagten dem Chinesen eine Gänsehaut ein. Nein, das wollte er nicht hören! Und doch musste er sich automatisch vorstellen, solche Geräusche von Horo zu hören und wie er ihm seine Liebe kund tat. So wie die beiden sich anhörten, musste es sich wirklich gut anfühlen, so berührt zu werden. Das schlechte Gewissen plagte ihn nun noch mehr. Der Ainu wollte ihm doch gar nichts Böses! Er musste zu ihm gehen und es wieder gut machen, so viel stand fest. Außerdem würde Anna ihm die Hölle heiß machen, wenn sie heraus bekommt, dass er hier im Flur stand und lauschte. Leise knarzend ging die Zimmertür des Ainus auf. Alles war dunkel, nur ein Lichtspalt fiel hinein. Er hörte leise Schritte und wusste, wer es war. Er hätte nicht gedacht, dass Ren heute nochmal kommt. Aber wollte er das? Er war wirklich enttäuscht und auch verletzt, wie sein Freund mit ihm umgegangen war. Was hatte er denn so schlimmes getan? „Horo?“, wisperte die leise Stimme und setzte sich auf das Bett. „Horo es...es tut mir leid...was ich...was ich da vorhin gesagt hab...“, stammelte der Chinese und man konnte ihm seine Verlegenheit anhören. Langsam setzte Horo sich auf. „Warum hast du es denn gesagt? Was habe ich dir getan?“ „N-nichts...es ist nur...gestern Abend...“, oh man war das peinlich. Die Worte wollten einfach nicht raus. Ren holte tief Luft und versuchte es erneut. „Ich...ich hatte einfach Angst! Ich weiß nicht, wie man sowas macht! Ich weiß nicht, wie man sich liebt! Wie ich dich anfassen muss“, brach es aus ihm heraus und Horo machte große Augen. Er verstand langsam, was mit seinem Koi los war. Er kannte ihn und wusste auch, wie sehr Ren Probleme damit hatte, sich zu offenbaren und seinen Stolz zu überwinden. Vorsichtig nahm er ihn in den Arm, als er sah, wie Ren den Kopf hängen ließ. „Warum sagst du das denn nicht gleich?“, hauchte er und küsste sanft seine Wange, worauf hin sie sich rot färbte. „Ich bin doch genau so aufgeregt wie du!“, versicherte der Ainu zu Rens erstaunen. „Was? Aber...ich hatte das Gefühl, du weißt, was du da tust!“ War er etwa so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er es gar nicht gemerkt hatte, wie nervös sein Freund war? Jetzt tat es ihm noch mehr leid, dass er ihn so hatte abblitzen lassen. „Ich warte so lange, bis du bereit dafür bist Koi!“, versprach der Blauhaarige und lächelte. „Wir lassen es ganz langsam angehen...Schritt für Schritt...“ „Ich bin bereit!“, kam es plötzlich von dem Kleineren. „Bitte Horokeu...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)