Wenn Engel Vampire lieben von Anibunny (Eine Liebe beginnt) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Ich kann nicht länger lügen -------------------------------------------------- Arthur war also ein Vampir, was seine kalte Haut erklären würde. Zwar hatte ich in der großen Engelsbibliothek viel über Vampire gelesen, doch hätte ich nie geglaubt, dass es sie wirklich gab. In meiner Fantasie sahen Vampire ganz anders aus als Arthur. Ich dachte immer, wenn es Vampire gab, würden sie lange dunkle Mäntel tragen, sich vor der Sonne verstecken und nach Menschenblut dürsten, doch Arthur war anders. Er trug normale Kleidung, liebte die Sonne und vertrug kein Menschenblut. Die letzten beiden Dinge hingen laut Arthur mit eine Art Genfehler zusammen. So machte ihm die Sonne nicht aus und wenn er menschliches Blut trank, bekam er einen Ausschlag. Es gab noch ein paar andere Vampire, denen es genau wir Arthur ging, aber mehr hatte er mir zu seinen "Verwandten" nicht gesagt. Allerdings hatte der Genfehler auch einen kleinen Nachteil. Er ließ Arthurs blasse Haut im Mondlicht silbern schimmern. Was mich nicht im geringsten störte. Ich fand, dass er wunderschön aussah. Meine momentan einige Sorge war Sophia. Ich musste es vor ihr geheim halten, was mir nicht besonders leicht fiel. Sophia hatte so was wie einen sechsten Sinn, wenn es ums Lügen ging. Die letzten Tage hatte sie mich sehr misstrauisch angesehen. In Gedanken versunken hing ich die Wäsche auf dem Balkon auf. "Hey Maria", begrüßte mich plötzlich Arthur, der kopfüber vor mir hing. Vor lauter Schreck, über sein Erscheinen, stieß ich einen spitzen Schrei auf. "Spinnst du, mich so zu erschrecken. Komm da runter. Wenn dich jemand sieht." Mit einem Satz stand Arthur vor mir und lächelte mich sanft an. "Mach dir keine Sorgen meine Liebe. solange ich nicht will, das man mich sieht, sieht man mich auch nicht." Mit einem fragendem Blick sah ich ihn an. "Schon gut Maria. Du musst es nicht verstehen." Er legte seine kalte Hand unter mein Kinn, hob es etwas an und küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss und schloss die Augen. "Maria bist du da?", rief plötzlich Sophia. Erschrocken drückte ich Arthur von mir weg und ging rein zu Sophia. "Ja bin ich", antwortete ich ihr schließlich. sie bemerkte sofort Arthur hinter mir, der mir nach drinnen gefolgt war. "Was macht der hier?", fragte Sophia mich. "Darf Arthur mich etwa nicht besuchen?" "Ich will nicht, dass er hier ist, wenn ich nicht Zuhause bin." Ich wollte gerade etwas sagen, als Arthur mir zuvor kam. "Es tut mir Leid Sophia. Ich wusste ja nicht, dass ich so unerwünscht bin", sagte er mit einen Lächeln auf den Lippen. Sophia liess sich nicht von ihm um den Finger wickeln und machte ihm mit einer Geste klar, dass er gehen soll. Arthur küsste mich noch einmal kurz, bevor er das Hause verliess. Ich verstand Sophia nicht. Was hatte sie nur gegen Arthur? Ob sie vielleicht spürte was er war? Ich musste leicht lächeln. Arthur hatte beschlossen ehrlich zu mir zu sein und was tat ich? Ich gab vor ein Mensch zu sein. Ich war schon lange kein richtiger Mensch mehr. Wenn ich so zurück dachte, musste es fast 13 Jahre her sein, dass ich ein Engel geworden war. Leicht schüttelte ich den Kopf. Warum musste ich gerade jetzt dran denken? So sehr ich es auch versuchte mich nicht zuerinnen, so ließen sich die Erinnerungen nicht aufhalten. Ich war wieder ein Mädchen im Alter von vier Jahren. Ich spielte an der Straße, obwohl es mir meine Eltern verboten hatten. Einen kurzen Moment hatte ich nicht aufgepasst und mein geliebter hellblauer Spielball war auf die Straße gerollt. Ohne weiter drüber nachzudenken war ich auch die Straße gelaufen. An das nächste, an das ich mich erinnerte war, wie ich sah das meine Mutter meinen kleinen Körper an sich drückte und weinte. Ich wäre am liebsten zu ihr gelaufen, doch jemand hielt meine Hand fest. Es war Sophia gewesen. Sie hatte mich sanft angelächelt und mir gesagt, dass ich jetzt wie sie ein Engel sei, dabei hatte sie ihre Flügel ausgebreitet. Als ich über meine Schulter sah, erblickte ich zwei kleine noch schwache weiße Flügel auf meinem Rücken. Sophia wollte, dass ich mit ihr kam, doch ich wollte nicht. Ich wollte meine Eltern nicht verlassen. Sophia hatte mir versprochen auf sie aufzupassen und das ich sie jedes Jahr an diesem Tag besuchen durfte. Widerwillig war ich dann schließlich mit ihr gegangen. Natürlich hatte ich viele Fragen auf die ich auch alles einen Antwort bekam. Jedes Jahre, an meinem Todestag kehrte ich zu meinen Eltern zurück. Sie konnten mich jedoch weder hören noch sehen noch meine Berührungen spüren. Es würde Jahre dauern, bis sich dies alles änderte. So vergingen schließlich die Jahre und ich wurde älter. Meine Eltern erholten sich nach und nach von meinem Tod und bekamen sogar ein neues Kind. Meinen kleinen Bruder Peter. Ich schien langsam in Vergessenheit zugeraden und dies machte mich traurig. Seit fünf Jahren hatte ich nun meine Eltern nicht mehr gesehen. Es fiel mir wieder alles ein. Ich hatte Gott gebeten, meine Erinnerung an meine Zeit hier auf der Erde zulöschen, da es mich schmerzte daran zudenken. Warme Tränen liefen über meine Wangen und holten mich langsam aus meinen Erinnerungen zurück. In diesem Moment beschloss ich mein Grab zu besuchen. Das hatte ich noch nie getan, aber ich wollte es aus irgendeinem Grund unbedingt sehen. Als ich zu meinem Grab kam stand dort ein kleiner Junge, der höchstens sieben Jahre alt war. Ich trat näher, doch der Junge beachtete mich nicht. Er kam mir seltsam bekannt vor. Er hatte die gleichen brauen Haare wie ich und von der Seite sah ich, dass er sogar die gleiche Augenfarbe wie ich besaß. Meine leuchtenden rotbraunen Augen. Da drehte sich der Junge plötzlich zu mir, sah mich an und lächelte. "Kommst du auch meine Schwester besuchen?", fragte er mich mit seine kindlichen Stimme. Jetzt wusste ich wer er war. Es war mein kleiner Bruder Peter, der vor mir stand. Am liebsten hätte ich ihn umarmt, doch ich hielt mich zurück. Er kannte mich ja im Grunde nicht, auch wenn ich seine Schwester war. "Sag mal Peter....", sprach ich und verstummte sofort wieder. Wie konnte ich nur so dumm sein und ihn beim Namen nennen, doch Peter lächelte mich weiter an. "Du hast wohl vorhin meine Mama gehört." Ich nickte leicht und fuhr fort:"Was machst du hier?" "Ich besuche meine Schwester." Er deutet auf das Grab. "Kommst du oft her?", fragte ich weiter. "Nein. Nur einmal ihm Jahr." "Und seit wann kommst du her?" "Hm....ich glaube, heute ist das vierte mal. Aber Mama und Papa waren schon ganz oft hier." Ich musste leicht lächeln. War ich doch nicht in Vergessenheit geraden. "Wie hieß deine Schwester?"; war meine letzte Frage. "Ihr Name war Maria. Mama hat gesagt, sie ist jetzt ein Engel und passt auf mich auf." Wenn mein kleiner wüsste wie Recht unsere Mutter mit dem Engel doch hatte. Vorsichtig streichelte ich Peter über seinen Kopf. "Ganz sicher tut sie das. Warte hier kurz. Ich möchte dir was geben." Ich verschwand in ein Gebüsch und kam kurz darauf mit einer weißen Feder in der Hand wieder. "Hier bitte", sagte ich zu Peter und reichte ihm die Feder. Zögerlich nahm er die Feder und sah mich an. "Das ist eine besondere Feder. Passt gut auf sie auf und sie wird dir sicher Glück bringen." Ich wandte mich zum Gehen. "Warte mal bitte. Wie heißt du überhaupt? Ich möchte wissen wie du heißt", sagte der Kleine. Über meine Schulter hinweg sah ich ihn an und antwortete:" Mein Name ist Maria." Dann verliess ich den Friedhof mit einem zufriedenen Lächeln. Ich war glücklich meinen kleinen Bruder endlich mal richtig getroffen zu haben und ich war glücklich, dass meine Eltern mich doch nicht vergessen hatten. Dennoch hatte ich ein Problem. Ein Problem mit meinem Gewissen. Ich war nicht wirklich gut darin lange jemanden anzulügen, schon gar nicht, wenn ich diesen jemand so gern hatte wie Arthur. Nur wie sollte ich es ihm sagen, denn sagen wollte ich es ihm. Sophia würde sicher sauer werden, wenn sie es erfahren würde, aber dieses Risiko würde ich ein gehen. So machte ich mir die nächsten Tage Gedanken um mein Geständnis. Ich war meist so in Gedanken, dass ich fast nichts um mich herum mitbekam. Dies schien Arthur große Sorgen zubereiten. "Maria ist alles in Ordnung? Du siehst so nachdenklich aus", fragte er mich dann eines Tages beim Mittagessen. "Ähm nein alles ok", antwortet ich ihm mit einem leichten Lächeln. Doch Arthur schien mir nicht zu glauben, denn er sah mich misstrauisch an. Leise seufzte ich. "Naja ich wollte dir etwas zeigen, aber ich weiß nicht recht wie", gab ich dann schließlich zu. "Was zeigen? Dann zeig es mir doch einfach" "Ähm ja aber nicht hier." Arthur überlegte kurz und sagte dann:"Ok dann treffen wir uns halt an der Lichtung." Die Lichtung war eine gute Idee. Dort hatte Arthur mir immerhin auch sein Geheimnis verraten. Ich nickte also. "Ok dann treffen wir uns dort morgen Mittag", schlug ich vor und er war damit einverstanden. Der nächste Tag war eine harte Probe für meine Nerven, von den ich Angst hatte, sie würden jeden Moment nach geben würden. Voller Aufregung lief ich auf der Lichtung auf und ab. Die Sonne stand bereits sehr hoch und tauchte die Lichtung in ihr warmes helles Licht. Es war ein herrlicher Tag. Arthur würde jeden Moment hier sein und ich wusste immernoch nicht, wie ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Es würde mich viel Überwindung kosten, aber ich würde es tun. "Maria", sagte Arthurs sanft klingende Stimme und ich zuckte zusammen. Nun war es also so weit. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Ich schluckte einmal kräftig, bevor ich zu ihm sah. Große Erwartung lag in dem Blich mit dem er mich ansah. Erneut musste ich schlucken. Mit langsamen schritten ging Arthur auf mich zu, doch ich hob leicht meine Hände, damit er stehen blieb, was er auch sofort tat. "Was ist nun Maria? Du wolltest mir etwas zeigen", sagte er und ich konnte hören, dass er etwas Ungeduldig war. Ich nickte leicht und sah Arthur an. "Was ich dir jetzt zeige ist ein großes Geheimnis. Wahrscheinlich genau so groß wie deins." "Dann zeig es mir meine Liebe. Du bewahrst meins, also werde ich auch deins bewahren." Er hatte recht. ich sollte nicht länger zögern und endlich ehrlich sein. "Ich weiß Arthur. Nun gut ich werde es dir zeigen", sprach ich und breitete nur einen kurzen Augenblick später meine großen Flügel aus. Im warmen Sonnenlicht glitzerten sie wie frisch gefallener Schnee und einzelne Federn wirbelten durch die Luft. Nun wartete ich nur auf Arthurs Reaktion. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)