All I want... von Lilithen (is you) ================================================================================ Kapitel 6: Aufbruch ------------------- ~~~Naruto~~~ Das eben gesagte traf den Blondschopf mit einer atemberaubenden Wucht. Noch einmal ließ er sich die Worte der Kimonoträgerin durch den Kopf gehen. Langsam ergaben die Bruchteile in seinem Kopf ein Bild. Er dachte an den Traum, den er vor dieser Mission gehabt hatte. Es passte alles ineinander. Langsam senkte der Blondschopf seine Lider und hatte wieder das Bild von Sasuke vor diesen. Wie er in den Fängen Orochimarus hing und keinerlei Chance hatte zu entkommen. Wie er im entscheidenden Moment nicht reagieren konnte. Das alles spiegelte in gewisser Weise die Situation, in der er sich jetzt befand, wieder. Sasuke lebte noch, weil die Schlange es so wollte, weil sie Sasuke fest im Griff hatte. Er hatte seinen letzten lebenden Verwandten getötet und war nun der letzte Überlebende von so vielen des Uchiha-Clans, die letzte Träne von so vielen auf seinem Gesicht. Er hatte das Blut von Itachi an seinen Händen und an seinem Körper, indirekt sein eigenes Blut an sich haften. Weiter kam der Chunin jedoch nicht in seiner Überlegung, da seine Konzentration durch die Stimme seines Senseis durchbrochen wurde. „Woher sollen wir wissen, dass du uns nicht anlügst? Was, wenn Itachi gar nicht tot ist und das hier eine Falle ist?“, fragte der Grauhaarige in einem kühlen Ton. „Sie hat Recht, Sensei. Itachi Uchiha ist nicht mehr am Leben“, setzte die Kunoichi an und sah stur geradeaus. Ein leichter Schauer ging durch den Körper Sakuras. „Ich bin, als ich durch das Wirtshaus gelaufen bin, eher unfreiwillig auf ein Versteck der Uchiha gestoßen. Ich hatte gerade den Weg hinaus gefunden, als ich auf einen verwesenden Geruch aufmerksam geworden bin. Als ich ihm gefolgt war, konnte ich das Gesicht erkennen“, setzte die Rosahaarige fort und musste erst einmal den aufkommenden Kloß in ihrem Hals herunter schlucken. „Es war Itachi Uchiha. Kein Zweifel“, beendete Sakura und richtete ihren Blick der Tischplatte zu. Sie wollte jetzt keinem der Anwesenden ins Gesicht schauen. Zu sehr wühlten sie die wieder ins Gedächtnis gerufenen Bilder auf. „Na gut, dann ist er eben tot, aber warum sollten wir mit ihnen kooperieren? Was sagt uns, dass das keine Falle ist?“, fragte Kakashi nun wieder und seine Stimme war mit Skepsis durchtränkt. „Nichts, es liegt bei euch, ob ihr hier bleibt oder es lasst. Ich wollte euch nur darüber informieren, was passieren wird.“, erwiderte die Weißhaarige auf die gestellte Frage. Als sie fort fuhr taktierte sie den Chaosninja mit ihren Blick. „Ihr könnt durch den Flur, durch den Naruto und ich gekommen sind, gehen, ich werde den Ausgang offen lassen. Es dürfte nicht so schwierig sein, die ganze Zeit geradeaus zu gehen. Danach befindet ihr euch auf dem Platz, wo früher einmal das heruntergekommene Wirtshaus gestanden hat. Oder aber ihr bleibt und beendet eure Mission und löst das Versprechen ein, das ihr jemandem einmal gegeben habt. Egal, ob es ein stummes oder ein mit Worten formuliertes war. Es liegt an euch und an eurem Weg des Ninja“, sagte die Frau und ihre Stimme hatte wieder die Form eines Singsangs. Weit aufgerissene blaue Iriden schauten in ihres gleichen. Er registrierte das leichte Lächeln auf den Lippen der Frau und das Funkeln in den so müde erscheinenden Augen. Und unwillkürlich musste er zurück lächeln. Er konnte gar nicht anders. Er lächelte über sich selbst. Nur allzu gut erinnerte er sich an die Situationen, in denen er von seinem Weg des Ninja gesprochen hatte. Er wusste nicht woher, oder ob Sasuke wirklich so viel über ihn gesprochen hatte, aber er wusste, wenn Sasuke dieser Frau vertraute und das auch nur in einem geringen Maße, so konnte er das auch. Woher er das alles nahm, wusste er selber nicht so genau, es war einfach da. Die Gewissheit. „Minevar, woher kennst du Sasuke und warum bist du so vertraut mit ihm?“, äußerte der Blondschopf sein Anliegen, mit seinem typischen Grinsen im Gesicht. Er wusste zwar, dass er ihr vertrauen konnte, aber er wollte die Beziehung zwischen ihr und Sasuke verstehen können. „Ich bin schon ziemlich alt, Naruto. Man fragt eine Frau nicht nach ihrem Alter, also lassen wir das. Ich stand in den Diensten des Uchiha-Clans und habe so gut es ging meine Pflichten erfüllt. Aber ich habe mich nie wirklich wohl dort gefühlt. Es war genau an seinem fünften Geburtstag, als ich Sasuke das erste Mal persönlich begegnet bin. Er musste trainieren und ich bin von meiner letzten Mission, im Auftrag des Uchiha-Clans, verwundet zurückgekehrt. Es war Zufall, dass wir uns begegnet sind, aber er war der einzige, der sich für mein Wohlbefinden und nicht für die Mission interessiert hat. Vielleicht, weil er da noch nicht wusste, wer ich bin, oder einfach weil er noch ein Kind war, ich weiß es nicht. Seitdem bin ich nicht mehr von seiner Seite gewichen, mal offensichtlich, mal inkognito. Ich hab mich das erste Mal seit meinem Dasein bei einem Menschen wohl gefühlt und so ist im Laufe dieser Jahre das entstanden, was heute zwischen uns ist. Ich bin dasselbe für Sasuke, wie Pakkun für Kakashi, Naruto.“ Während der Chunin verstehend nickte, konnte er aus dem Augenwinkel das verwirrte Gesicht von Sakura wahrnehmen. Seinem Sensei jedoch war keine Gefühlsregung anzumerken. Äußerlich zumindest. ~~~~~ Kakashi~~~~~ In seinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren und ein Blick zur Seite verriet ihm, dass es Sakura genauso ging. Nur Naruto schien gelassen zu sein und sich einfach damit abzufinden. Er hatte gleich zu Anfang gewusst, dass mit dieser Minevar etwas nicht stimmte. Ihr ganzes Auftreten war schon sonderbar gewesen. Sie war also die Vertraute von Sasuke und hatte vorher dem Uchiha-Clan Dienste geleistet. Zwar hatte er davon gehört, dass die Uchiha eine Vertraute in ihren Besitz gebracht hatten, aber er hielt es für ein Gerücht. Nie hatte man etwas in der Richtung ausmachen können. Auch jetzt konnte er es noch nicht so recht glauben. Er hatte zwar Respekt vor den vertrauten Geistern, aber die Weißhaarige war nicht gerade die unauffälligste Person. „Haben vertraute Geister nicht eigentlich eine Tiergestalt und verschwinden nach ihrem Einsatz wieder?“, fragte Kakashi und musterte die eben Angesprochene zum wiederholten Male ausgiebig. „Es steht jedem frei, ob er bleiben möchte, oder ob er in seine eigene Welt zurückgeht. Außerdem sind nicht alle gezwungen ein Tier zu sein. Je nachdem wofür und wie lange sie gebraucht werden können sie sich auch für eine Form entscheiden, die ihnen das Leben auf längere Zeit hier angenehmer macht. Ich gebe zu, es ist nicht allen vergönnt“, erwiderte Minevar gelassen. „Aber warum gerade ihnen?“, fragte die Rosahaarige dazwischen und erntete ein leichtes Lächeln von ihrer Gegenüber. „Warum können einige Pfeifen und andere nicht? Warum können einige Medicnin werden und warum sollten einige das lieber sein lassen? Es ist einfach so“, legte die Kimonoträgerin dar. Noch einmal ließ sich der Sharinganträger die Situation durch den Kopf gehen. Wog das Für und Wider ab und die Konsequenzen für das Ganze. Er wusste, dass es gefährlich werden könnte, wenn sie auf den Sannin träfen, aber wenn sie Sasuke so finden würden, wäre es auch möglich, dass sie auf den Sannin stießen. „Du sagtest, dass wir an den Trümmern des alten Hauses vorbei kommen würden, also haben wir uns so gesehen nur ein Stockwerk tiefer bewegt. Das heißt, dass wir noch nicht in dem aktuellen Versteck von Orochimaru angelangt sind, oder?“, ließ der Grauhaarige seinen Schlussfolgerungen freien Lauf. „Das hier war das aktuelle Versteck, aber ein Spion hat euch entlarvt. Orochimaru hat nur zwei Verstecke, in denen er sich eines neuen Traumgefäßes annehmen kann. Einmal dieses hier und das Andere ist weiter östlich. Ich könnte euch jemanden mitschicken, der euch den Weg zeigen würde“, klärte Minevar auf und sah den Jonin mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht an. //Der euch den Weg zeigen würde//, schoss es dem ehemaligen ANBU durch den Kopf. Natürlich. Ihnen wurde doch schon sooft unbewusst der Weg gezeigt. „Minevar? Du hast uns den ganzen Weg über beobachten lassen, oder?“, fragte der Grauhaarige nach um sichergehen zu können, dass er mit seiner Theorie richtig lag. „Natürlich, ich wollte euch gerne noch lebend kennen lernen und nicht als Puzzle zusammen setzten müssen“, erwiderte die Frau und ein Grinsen schlich sich auf die Lippen der Kimonoträgerin. Das reichte Kakashi völlig, mit einer fließenden Bewegung stand der Konohanin auf, sich dem verwirrten Blick seitens Sakura bewusst. Langsam ließ er den Blick noch einmal über die Gesichter seiner Schützlinge wandern, ehe er sich wieder der Person vor sich zuwendete. „Unser Beschluss steht fest. Wir werden unsere Mission ausführen und Sasuke in sein Heimatdorf Konohagakure zurück bringen. Wir würden uns über Kooperation ihrerseits sehr freuen und würden nur noch gerne unsere Wasservorräte aufstocken, bevor wir und auf den Weg machen. Wäre in einer halben Stunde vor dem Ausgang in Ordnung für sie?“, sprach er seine Gegenüber an. „Natürlich. Ihr müsst, wenn ihr rausgeht, die zweite Abzweigung nach rechts. Dann seid ihr in einer kleinen Küche. Viel Glück“, antwortete die Weißhaarige, bevor sie in einer Rauchwolke verschwand. ~~~Sakura~~~ Immer noch starrte die Kunoichi auf den nun leeren Stuhl vor ihr. Sie wusste, vom wem sie beschattet wurden und die Frage von Kakashi hatte sie zu dem Schluss kommen lassen, dass ihr Sensei es auch wusste. Wer weiß, vielleicht sind sie sich ja auch über den Weg gelaufen. Mit einem schweren Seufzer erhob sich die 16-jährige und folgte ihren Teamkameraden in die nahe gelegene Küche. Wie alles in diesen Gemäuern war auch die Küche edel und ziemlich groß. Wenn Minevar sagt, dass das eine kleine Küche sei, dann würde sie nicht wissen wollen, was eine große Küche für die Vertraute des Uchiha sei. Das erste, was die Kunoichi ausmachen konnte, als sie den Raum betrat, war der prunkvolle, aus Seide gefertigte Fächer an der Wand. Er war in den typischen Farben weiß und rot gehalten, bildete so einen direkten Blickfang auf der beigen Wand und spiegelte sich leicht auf dem hoch glänzenden Metall der nahe liegenden Küchengeräte wieder. //Fast wie in diesem Raum mit den ganzen Operationsbesteck//, wurde es Sakura klar und eine Gänsehaut legte sich auf ihre Haut. Sie kam nicht umhin wieder an Itachi zu denken, welcher auf den ersten Blick solche Ähnlichkeit mit Sasuke gehabt hatte und ein bedrückter und sorgenvoller Schatten legte sich über das Gesicht der Medicnin. Wortlos befüllte sie die einzelnen Flaschen und reichte sie an ihre Mitstreiter weiter. „Sagen sie mal Kakashi-Sensei, warum ist das Wirtshaus eigentlich in die Luft gegangen? Und kommen sie mir jetzt bloß nicht mit ``Warum in die Luft gegangen?´´. Ich bin mir sicher, dass ihr zwei nicht nach draußen gegangen seid und außer euch war niemand mehr da. Außerdem habe ich ein gutes Recht es zu erfahren, denn ich hab die Explosion mit abbekommen“, argumentierte die Kunoichi um wenigstens etwas die sie zu erdrücken scheinende Stille und das Bild in ihrem Kopf zu verscheuchen. „Nun ja, es gibt Situationen in Leben, in denen man einfach gut durchdacht handeln muss. Es kommt auf genaue Absprache und gute Vorbereitung an, um sein Leben zu retten und dabei bleibt nun einmal kein Opfer aus. Genau diese Situation war da und wie du siehst, haben Naruto und ich sie gemeistert“, wich der Grauhaarige mit einem Grinsen aus und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Gut vorbereitet, genaue Absprache, durchdacht gehandelt?“, fragte der Blondschopf und fixierte den ehemaligen ANBU mit einem stummen Vorwurf in seinem Blick. „Ich weiß ja nicht, mit wem sie so unterwegs waren, aber ich hab davon nichts mitbekommen“, beendete Naruto seine Darlegung und handelte sich prompt eine Kopfnuss seitens Kakashi ein. „Regel Nummer eins: Der Sensei hat immer Recht. Regel Nummer zwei: Der Sensei macht nie einen Fehler. Regel Nummer drei: Wenn Regel Nummer zwei einmal versagt, tritt automatisch Regel Nummer eins in Kraft“, belehrte der teilweise Maskierte seinen Schüler. Mit einem Lächeln und leicht den Kopf schüttelnd, drehte die Rosahaarige ihren Mitstreitern den Rücken zu und verließ das Zimmer, um zu dem ausgemachten Treffpunkt zu gehen. Kaum hatte sie den Raum verlassen, drehte sich Kakashi zu seinem Schüler um. „Gut gemacht, ich glaube jetzt hat sie bessere Laune“, lobte der Sharinganträger den Chunin. „Ich meinte das Ernst“, erwiderte der Blondschopf darauf hin leicht genervt. „Ich auch“, meinte der ehemalige ANBU mit einem drohenden Unterton und verließ anschließend, einen vor sich hinbrummenden Naruto im Gepäck, die Küche, um zum Treffpunkt zu gehen. ~~~Naruto~~~ Der Blondschopf war fest entschlossen. Er wusste, dass diese Mission über Sasukes Zukunft entscheiden würde und vor allem aber wusste er, dass es nur diese eine Chance gab und er hatte gewiss nicht vor, diese zu vermasseln. Mit zügigen Schritten gingen Naruto und Kakashi durch den spärlich beleuchteten Gang, Sakura in ihre Mitte eingeschlossen. Von Weiten konnten sie das große Tor und das sich darauf befindende Wappen des Uchiha-Clan erkennen. Sie überwanden die letzten Meter bis zu diesem und stellten fest, dass sie schon erwartet wurden. Die kleine weiße Katze, die den Konohanin keineswegs mehr fremd war, sah mit einem kleinen Lächeln zu ihnen auf. „Schön euch wieder zu sehen, mein Name ist Yuzuriha und bevor wir losgehen, soll ich euch noch etwas geben. Bitte folgt mir, es wird nicht lange dauern“, sagte das Fellbündel und ging auch schon auf eine angelehnte Tür, rechts von dem Ausgang, zu. Interessiert folgten der Blauäugige, sowie die anderen beiden, der kleinen Katze. Der Raum in den der Blondschopf nun kam, war alles andere als das, was er von diesem Versteck kannte. Das Zimmer war, im Vergleich zu den anderen in diesen Gemäuern, relativ klein gehalten, hatte eher etwas von einer übergroßen Abstellkammer. Fasziniert sah sich der Chunin in dem Raum genauer um. Betrachtete die wertvoll aussehenden Waffen und die unzähligen ANBU-Masken. Sie waren nach Dörfern sortiert und in jeder Form vertreten. Es wunderte den Uzumaki nicht besonders, aber Kakashi, so stellte er fest, schien sich umso mehr dafür zu begeistern, während Sakura eher teilnahmslos daneben stand. „Was hast du denn, Sakura?“, fragte Naruto seine weibliche Mitstreiterin und musterte sie besorgt. „Es ist das selbe Tor wie vor kurzem... mit Itachi“, antwortete die Kunoichi zögerlich und eine tiefe Sorgenfalte bildete sich auf ihrer Stirn. „Macht dir darüber keine Gedanken mehr. Er wurde schon von uns weggebracht. Wir dachten uns schon, dass dir das nicht sonderlich gefallen würde“, schaltete sich Yuzuriha ein bevor Naruto noch etwas dazu sagen konnte und ging direkt auf drei kleine Kisten zu.. „Wie lange kennst du Minevar denn schon?“, versuchte der Chaosninja etwas abzulenken. „Mein ganzes Leben schon, sie ist meine Mutter“, erwiderte die Kleinste unter ihnen schlicht, ehe sie den dreien jeweils eine Kiste zuschob. Verwirrt schaute der 17-jährige sich den Inhalt genauer an und ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf die Züge des Blauäugigen. Behutsam nahm er das oberst liegende hinaus und hob es zu seinem Gesicht. Sanft spiegelten sich die Konturen und Gesichtszüge des Blonden in der kühlen Metallplatte wieder und wurden durch die Vertiefungen des Zeichen Konohas unterbrochen. Mit schnellen, sicheren Handgriffen band sich der Konoahnin sein Stirnband wieder an seinen Platzt und ein schneller Seitenblick verriet ihm, dass seine Teammitglieder das selbe getan hatten. „Jetzt, wo du es sagst“, hörte er die Stimme von Sakura sagen und drehte sich aufmerksam seiner Freundin zu. „Du hast die gleichen weißen Haare wie sie und auch deine Augen sind Blau. Also würde deine Mutter wahrscheinlich genauso als Tier aussehe wie du. Irgendwie niedlich“, beendete die Rosahaarige ihre Aussage und lächelte leicht. „Ob du das immer noch sagen würdest, wenn du wüsstest wie groß sie werden kann ist dann eine andere Frage“ äußerte Yuzuriha eher zu sich selbst als zu den anderen im Raum. „Wir haben eure Taschen repariert und eure Sachen wieder hinein getan. Ich hoffe, das war in Ordnung“, sprach das Fellbündel und ein bisschen Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit. „Allzu viel wird es ja wohl nicht übrig geblieben sein nach der Explosion. Von daher war es nicht schlimm“, beruhigte der Grauhaarige die Kleine, als sie alle gemeinsam wieder in Richtung Tor gingen. „Nun ja, eigentlich haben wir angefangen eure Sachen aus dem Raum zu packen, als ihr mir gefolgt seid und das Zimmer leer war. Also dann bereit? Na dann los“, waren die letzten Worte der Katze, bevor sie durch das offene Tor trat und mit einem hohen Tempo durch die bunte Herbstlandschaft rannte. ~~~Sakura~~~ Verwundert lief die Medicnin der Katze und ihrem Sensei, sowie Naruto, nach. Es war erstaunlich, wie schnell das weiße Tier vor ihnen war. Nicht, dass Sakura Probleme gehabt hätte ihr zu folgen, aber sie war eindeutig schneller als Pakkun. Soviel stand schon mal fest. Am Rande nahm sie die sich senkende Sonne war, welche dem ohnehin schon bunten Laub eine fast schon magische Farbgebung verlieh. Zwar wusste die Medicnin nicht der wievielte Sonnenuntergang das nun schon seit ihrer Bewusstlosigkeit war, aber sie wusste, dass sie keine Zeit verschwenden durfte. Keiner von ihnen durfte sich das erlauben. Umschmeichelnd legte sich der Wind um die freie Haut der 16-Jährigen, nahm ihr so ein bisschen von ihrer Nervosität und Anspannung. Sie fühlte sich auf einmal angenehm leicht und entschlossen. Sie würde Sasuke zurückholen. Sie würde nicht einfach nur im Weg stehen oder jemandem zur Last fallen, auch wenn das bedeuten würde, sich zurück nehmen zu müssen. Sie würde dazu beitragen, dass Sasuke wieder nach Hause kam, um jeden Preis. Sie merkte, wie eine angenehme Wärme in ihr aufstieg und so die kühle Abendluft von ihrer Haut verscheuchte. Es war anders als damals, bemerkte die Rosahaarige. Zwar war es nicht so intensiv und plötzlich wie zu Kinderzeiten, dafür war es aber tiefgründiger, langsamer, irgendwie beständiger. Sie liebte Sasuke, keine Frage, aber sie liebte ihn nicht mehr auf dem selben Weg wie sie es einmal getan hatte. Sie konnte es sich selber nicht so genau erklären, aber da war etwas, was sich verändert hatte. Verändert in ihrer Einstellung zu Sasuke und genau dieses etwas konnte sie nicht zuordnen. Noch nicht... ~~~Kakashi~~~ Innerlich bereitete sich der Jonin schon auf den Ernstfall vor. Er ging in seinen Gedanken alles an Informationen durch, was er in diesem Fall zur Verfügung hatte. Ließ seine Reflexe sozusagen für ihn laufen. Wenn das, was Minevar zu ihnen gesagt hatte, stimmte, so würde sein ehemaliger Schüler innerhalb von fünfzehn Tagen ohne jegliche Versorgung von Chakra sterben. Also hatten sie nur noch ein paar Tage Zeit, bevor all ihre Bemühungen umsonst gewesen wären. „Wie lange brauchen wir ungefähr bis wir da sind, Yuzuriha?“, fragte der Maskierte das kleine Kätzchen vor ihm. „Wenn wir in dem Tempo weiter laufen, dann sind wir gegen morgen Vormittag da. Das dürfte einige Stunden bevor Orochimaru kommt sein“, antwortete die Gefragte nach kurzem Überlegen, ohne nach hinten zu sehen. „Wieso bevor Orochimaru kommt?“, hakte der Sharinganträger nach. „Wollt ihr die ausführlich Version, oder nur die Schlüsselwörter?“, fragte die Blauäugige und ein einstimmiges `ausführlich´ drang an ihr Ohr. „Als Orochimaru erfahren hat, dass Itachi Uchiha im Kampf getötet wurde, hat er versucht Sasuke zu finden. Er hat ihn aber erst drei Tage später gefunden. Die Zeit hatte jedoch gedrängt, die Schlange brauchte möglichst bald einen neuen Körper und aus diesem Grund hat er es mit Itachi Uchiha versucht. Sein Körper war aber zu mitgenommen, um es zu diesem Zeitpunkt versuchen zu können und so haben sie angefangen Itachi zu Klonen. Es hat nur einige Stunden gedauert, aber genauso schnell ist der neue Körper von Orochimaru auch gestorben und er musste ihn wieder ablegen. Aus diesem Grund hat Orochimaru sich einen anderen Körper bemächtigt, welchen er erst wieder ablegen muss bevor er sich mit Sasuke verbinden kann“, erklärte die Weißhaarige und holte einmal tief Luft. „Weil er nur alle drei Jahre einen Körper vollständig übernehmen kann“, ergänzte der Blondschopf in der Atempause des Fellbündels. „Genau. Er muss seinen Körper wieder von dem seines Wirtes trennen und das geschieht, anders als bei der Verbindung, nicht in diesen Glaszylindern. Man könnte es mit der Häutung einer Schlange vergleichen. Er streift seinen Körper unter großen Schmerzen und einem Zeitraum von mehreren Tagen ab. Das passiert in einer speziell dafür versiegelten Höhle. Kabuto wird ihn dort hinbringen, dann Sasuke in das Versteck für das nächste Stadium bringen und im Anschluss daran wieder zurück zu seinem Meister gehen, um dessen Schmerzen etwas zu lindern und ihn für den anschließenden Weg zu stützen. Das alles ist schon seit drei Tagen im Rollen und wird Morgen gegen früher Abendstunde vorbei sein. Ihr dürftet also genug Zeit haben, um Sasuke zu finden und einen genügend großen Abstand zwischen euch und den Sanin zu bringen. Bis ihr dann wieder in Konohagakura seid, ist es der neunte Tag, Kakashi. Ihr habt also genügend Zeit“, beendete die Katze ihre Ausführung und landete mit einem grazilen Sprung aus den Baumwipfeln auf einer kleinen Moosfläche. „Und das Beste an der Sache ist, die Rast ist schon im Zeitplan mit einbezogen. Ihr solltet auch ein wenig schlafen“, sagte die Kleinste im Bunde noch, ehe sie sich zu einer kleinen Kugel zusammenrollte und ihre Augen schloss. Ziemlich überrumpelt gesellten sich die drei Ninja zu ihrem, momentan zu schlafen versuchenden Führer. Nacheinander sah der Grauhaarige in die Gesichter der Anwesenden, bevor er zu seinem Icha Icha Paradise griff und dieses aufschlug. „Sie hat Recht. Versucht zu schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag. Ich übernehme die erste Wache, dann wird Sakura aufpassen und du übernimmst die letzte Schicht, Naruto“ Und schon war der Jonin in den Baumwipfeln verschwunden, den Blick fest auf sein Buch gerichtet. ~~~Naruto~~~ Mit einem zufriedenen Gefühl im Bauch nahm der Chunin den Sonnenaufgang wahr. Die aufkommende Lichtflut wurde von den Blättern der überall verteilten Bäume abgefangen und gelang nur durch die kleinen Lücken im Blätterdach, als schmale Lichtstrahlen direkt auf den Waldboden auf. Leichtfüßig sprang er von seiner zum Aussichtspunkt umfunktionierten Astgabel und landete direkt neben seinem Sensei, welcher gerade die noch schlafende Sakura weckte. Sie verweilten noch einen kurzen Moment, um eine Kleinigkeit zu essen und setzten ihren Weg danach fort. Naruto wusste nicht mehr genau, wie weit sie gelaufen waren, er wusste nur, dass heute der Tag sein würde, an dem er Sasuke wieder sehen würde. Vorfreude breitete sich in dem jungen Mann aus und ließ ihn leicht lächeln. Es würde endlich alles funktionieren, Sasuke würde nach Hause kommen. Er hatte gar keine andere Wahl, oder besser gesagt, der Blauäugige würde ihm keine lassen. Er musste den Tatsachen ins Auge sehen, der Blondschopf konnte es nicht mehr ertragen Sasuke nicht zu sehen. Er war einfach zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil des Blonden geworden. Er wollte ihn in seiner Nähe wissen und wollte ihn beschützen, auch wenn der Uchiha da anderer Meinung war. Dieses Mal würde er nicht zu schwach sein. Ein trauriger Ausdruck ersetzte das Lächeln auf den Gesichtszügen des Chunin. Er würde nicht zu schwach sein, aber Sasuke würde es. Genau genommen würde er sterben, wenn sie zu langsam waren. Ganz egal ob Orochimaru seinen Körper übernehmen würde oder nicht. Er würde sterben. Einfach aus dem Leben des Chunin verschwinden. Für immer. „Wir sind gleich da, macht euch bereit“, wurde der Blondschopf von Yuzuriha aus seinen Gedanken gerissen. Er hob sofort seinen Blick und verbannte alle seine negativen Gedanken in die hinterste Ecke seines Verstandes, um sich voll und ganz auf das Kommende konzentrieren zu können. //Sasuke, dieses Mal wirst du mit mir nach Konoha kommen, echt jetzt!// ~~~Sakura~~~ Ein leichter Schauer kam in der Kunoichi hoch, welchen sie aber augenblicklich zu unterdrücken wusste. Sie konnte sich noch genau an das letzte Mal erinnern, als sie auf den Erben des Uchiha-Clans getroffen sind. Aber diesmal waren sie nur zu dritt und Kakashi war wieder mit dabei. Sie wusste nicht, ob alles nach Plan verlaufen und ob sie alle da heil wieder rauskommen würden, aber sie wusste, dass Sasuke ihre Hilfe brauchte und die würde der Sturkopf auch bekommen. Ob es ihm passte, oder nicht. Ein Blick zu Naruto ließ sie wissen, dass auch dieser wild entschlossen war Sasuke notfalls auch zu seinem Glück zu zwingen. „Egal, was passiert, bleibt bloß zusammen. Wenn ihr einen von euch verliert, lasst Pakkun ihn suchen. Wenn ihr euch einmal alleine dort verlaufen habt, kommt ihr da so schnell nicht wieder raus“, warnte die Kleinste der Truppe von Ninja vor. „Hast du eine Ahnung, wo Sasuke sich befinden könnte?“, fragte die Rosahaarige die Katze. „Er müsste sich im westlichen Teil aufhalten. Es wird wieder einige versteckte Türen geben, aber ich werde euch begleiten und nachdem ihr ihn habt, den Weg wieder nach draußen zeigen. Ab da seid ihr wieder auf euch allein gestellt“, antwortete die Angesprochene. Ein letztes Mal sprangen sie von einer Astgabel aus durch das langsam dünner werdende Blätterdach und als sie wieder klare Sicht hatten, konnten sie ein kleines, unscheinbares Haus ausmachen, dessen Tür gänzlich fehlte und so den Blick auf eine nach unten führende Treppe frei gab. Sie waren da. ~~~Kakashi~~~ Lautlos landeten die drei Ninja und ihre Wegführerin vor dem Eingang des Versteckes. Das letzte Mal konnte Kakashi aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Mission zu Gunsten Sasukes Rückkehr teilnehmen, aber dieses Mal schon. Eine leichte Anspannung durchzog seinen Körper und erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, wie nah er dem Schwarzhaarigen doch war. „Können wir dann jetzt los?“, fragte Naruto und auch ihm war anzumerken, dass er sich der Tragweite der Situation vollkommen bewusst war. „Das ist ja wieder typisch. Immer musst du so voreilig sein. Yuzuriha wird vorgehen und uns den Weg zeigen, hast du denn gar nicht zugehört, Naruto?“, fragte der Grauhaarige seinen blonden Schüler. Sofort schaute dieser in Richtung des Bodens und da wusste der ehemalige ANBU, dass er total ins Schwarze getroffen hatte. Der Jonin nahm es dem Chunin aber nicht übel. Er wusste, wie nah sich der Uzumaki und der Uchiha standen und was für Naruto auf dem Spiel stand. Ja, er konnte sich denken, was dem Blondschopf zu denken gab. „Du musst aufpassen, Naruto. Wenn du dich hier verläufst, oder dergleichen, bist du Sasuke keineswegs mehr eine Hilfe und wir hätten alle Hände voll damit zu tun, dich zu suchen. Wieder ein Abstrich auf Sasukes Kosten“, sprach der teilweise Maskierte zu seinem Schüler, welcher nur verstehend nickte. Wachsam betraten die Vier das Gebäude und folgten der schmalen, mit Schnitzereien verzierten Treppe nach unten. Was sie unten angekommen erwartete verwunderte den Grauhaarigen ziemlich. Zwar war der Gang durch die in regelmäßigen Abständen platzierten Fackeln hell erleuchtet, wirkte im Vergleich zu dem anderen Versteck jedoch abschreckend und kalt. Die Wände waren aus massivem, hellbraunem Gestein und mit unzähligen, eingemeißelten Halbbögen verziert. Es war keineswegs so komfortable wie das Anwesen der ehemaligen Uchiha. „Es sieht genauso aus wie damals, als wir mit Yamato unterwegs waren“, warf die Medicnin in den Raum und langsam setzten sie sich in Bewegung. Sie schritten vorsichtig und immer darauf bedacht, niemanden aus den Augen zu verlieren, durch die alle gleich aussehenden Gänge des Unterschlupfs. Yuzuriha hatte vollkommen Recht, außer ihnen befand sich niemand in diesen Gemäuern, der ihnen hätte gefährlich werden können. Kein anderes Chakra konnte der Jonin ausmachen und das war in gewisser Weise beunruhigend. Wenn in Sasukes Körper kein bisschen Chakra mehr vorhanden war, musste er völlig wehrlos sein. Diese Tatsache verursachte Kakashi ein komisches Gefühl. Klar, als sein ehemaliger Sensei wusste er, wie Sasuke erschöpft und nach hohem Chakraverbrauch aussah. Aber gänzlich ohne dieses, das gab sogar dem Grauhaarigen zu schaffen. „Es gibt einen Haken an der Sache“, fing die kleine Katze wieder an. „Nur einer kann in den Raum, die anderen beiden müssen in das Labor und die Steuerzentrale des Gerätes, an das Sasuke angeschlossen ist, kurzschließen und die Gefäße zur Übernahme eines neuen Traumgefäßes zerstören, damit Orochimaru sich nicht eines neuen Körpers bemächtigt und ihr genug Zeit zum Fliehen habt. Also, wer geht rein und wem darf ich den Weg zum Labor zeigen?“, beendete Yuzuriha und sah fragend in die Runde. „Ich gehe zu Sasuke“, hörte der Grauhaarige die entschlossene Stimme von Naruto an seinem Ohr, die keine Widerrede zuließ. Mit einem Nicken setzte das Fellbündel ihren Weg fort und bog schon um die nächste Ecke, als sie vor einer der vielen Türen in diesem Flur stehen blieb und sich dem Blonden wieder zuwand. „Du darfst ihn erst hoch heben, wenn die Lampe über dem Bett aufgehört hat zu leuchten und wenn seine Arme wieder frei sind, hast du verstanden, Naruto? Nicht eher“, informierte ihn die Blauäugige im ungewohnt ernsten Tonfall. Ein Nicken war die Antwort, ehe er seine Hand auf den Türgriff legte und mit geschlossenen Augen noch einmal tief durch atmete. Währenddessen wendete die Kleinste sich Kakashi-Sensei zu. „Na dann, kommt mal mit ihr beiden“, sagte sie, bevor sie den langen Gang weiter entlang lief und Kakashi, sowie Sakura, ihr folgten. Kurz bevor sie um eine nächste Ecke bogen, warf der ehemalige ANBU dem Blonden noch einen Blick zu. Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck und einem rasenden Herzen stand er da, drückte die Klinke hinunter und öffnete die Tür ehe er eintrat. //Viel Glück, Naruto//, dachte sich der Jonin noch, als er endgültig um die Ecke bog. ~~~Naruto~~~ Ein leises Piepen erfüllte den Raum und das spärliche Licht erschwerte die Sicht des Blonden erheblich. Mit einem sicheren Schritt ging der Blauäugige auf das monotone Piepen im Raum zu. Als er an der Lichtquelle im Raum angekommen war, konnte er schemenhaft das Gesicht Sasukes ausfindig machen. Noch einen Schritt ging der Chaosninja auf das Bett und damit auf seinen Freund zu. Noch einen Schritt und noch einen. Und dann passierte es, der Raum wurde von hellem Licht durchflutet und Naruto musste kurz seine Augen zusammen kneifen. Als er seine Lieder wieder hob, konnte er das volle Ausmaß von Sasuke sehen und das, was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. „Nein...“, flüsterte der Chunin und berührte mit seiner Hand sanft die Wange des Uchiha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)