All I want... von Lilithen (is you) ================================================================================ Kapitel 11: Wahrheiten ---------------------- ~~~Naruto~~~ Spät abends kam der Blondschopf von einer Audienz bei der Hokage wieder in das Uchiha-Viertel. Während ihm dieses am Tag schon recht beengend erschien, legte sich am Abend noch etwas anderes, fast schon etwas Beängstigendes darüber. Normalerweise vermied Naruto es bei Dunkelheit durch die leeren, spärlich beleuchteten Straßen zu gehen. Nicht etwa weil er Angst oder der Gleichen hatte. Nein. Weil ihm diese Einsamkeit, diese Dunkelheit schmerzlich in Erinnerung rief, wie allein er bis vor einigen Jahren doch selbst noch gewesen war. Aber wie gesagt, normalerweise. Heute Abend war es anders. Der Chunin ging den Weg zum Haus Sasukes nicht wie fast jeden Tag, wenn er von der Hokage wiederkehrte, mit schnellen Schritten, sondern schlenderte, in Gedanken versunken, gemächlich die Straßen hinunter. Wieder einmal hatte er Tsunade nichts Auffälliges zu erzählen, lediglich über die anhaltende Stille zwischen sich und Sasuke konnte er Bericht erstatten. Während der ganzen letzten Woche hatte er den Schwarzhaarigen selbst nur einige Momente zu sehen bekommen. Oft hatte Naruto schon versucht mit seinem ehemaligen Teamkameraden ein Gespräch zu beginnen, nur war dieser meist schon nach dem ersten Satz aus dem Zimmer verschwunden. Hatte versucht gemeinsam mit ihm zu essen, aber der Schwarzhaarige befand es nicht für nötig aus seinem Zimmer zu kommen. So blieb Naruto nur eins, er setzte sich in denselben Raum wie Sasuke, schwieg genauso wie der Uchiha und versuchte diesen so, aufgrund seiner Anwesenheit, das Gefühl von Nähe zu vermitteln. Ruckartig blieb der Blauäugige stehen, schlug sich mit seinen flachen Händen ein paar Mal gegen sein Wangen, ehe sich sein typisches Grinsen zurück auf sein Gesicht stahl. //Ein bisschen optimistischer, echt jetzt. Ich bin doch kein kleiner Junge mehr!//, dachte sich der Konohanin, bevor er seinen Weg nun in einem deutlich schnelleren Laufschritt fortfuhr und so wenige Minuten später auch schon sein Ziel erreichte. Das Erste, was der Uzumaki bemerkte, war, dass Licht in dem Haus brannte. Argwöhnisch schob der Chunin die Tür beiseite, wurde so augenblicklich von einem dezenten Lavendelduft in Empfang genommen. Langsam wanderte die Hand des Blonden zu den mitgeführten Kunai und umfasste eines mit sicherem Griff. Die ganze Situation versetzte den 17-Jährigen in höchste Alarmbereitschaft. Während seines gesamten Aufenthaltes auf diesem Grundstück war bis jetzt immer er der einzige gewesen, der den Lichtschalter betätigt, oder anderweitig für Licht gesorgt hatte. Außerdem konnte er nicht erschließen, woher dieser Duft kam. Geräuschlos ging er weiter in den langen Flur. Pirschte sich von einem Raum zum nächsten und hielt erschrocken an der Badezimmertür inne. Der große Spiegel, welcher sonst immer über dem Waschbecken thronte, lag in unzähligen Scherben im Badezimmer verteilt und bildeten mit den vereinzelten Tropfen Blut auf dem beinahe schneeweißen Boden nicht gerade eine Basis, um den Blondschopf zu beruhigen. Nur schwerfällig konnte sich der Chunin ein Bild von dem machen, was hier passiert sein musste. Etwas Schlimmes schien aber nicht geschehen zu sein. Die Anbu, die hier während seiner Abwesenheit das Haus und damit Sasuke observierten, hatten allem Anschein nach nicht die Notwendigkeit gehabt, einzugreifen. Davon ließ sich der Blauäugige jedoch auch nicht wirklich beruhigen. Was, wenn jemand von Orochimarus Leuten eine Lücke gefunden hatte, um doch zu Sasuke zu gelangen? //Dann hoffe ich für diesen Teme, dass er seinen Allerwertesten schön in Konoha gelassen hat//, dachte sich der 17-Jährige wütend, gleichzeitig jedoch auch verzweifelt. Er hatte Sasuke immerhin nicht nach Konoha gebracht, damit dieser nach wenigen Tagen schon wieder ging! Immer noch geräuschlos stieg er, mittels der Treppe, in das obere Stockwerk, lauschte einige Sekunden, bevor er weiter in den Flur trat und diesen anschließend entlang ging. An der Tür zu Sasuke Zimmer hielt er inne, linste durch den kleinen Spalt in das Innere des Raumes und hätte beinahe das Kunai in seiner rechten Hand fallen lassen. Der Raum war leer! „Du bist zu laut, Dobe.“ Ruckartig drehte sich der Blondschopf in die Richtung, aus der die Stimme kam, konnte so noch das Rückprofil des Uchiha erkennen. Sah eindeutig, dass karmesinrote Blut auf den hellen Fingerspitzen von diesem. „Du bist verletzt. Dann hast du den Spiegel kaputt geschlagen. Was ist passiert?“, rattere Naruto, an den Schwarzhaarigen gewandt, herunter. „Tss.“, kam die schlichte Antwort und damit war der Uchiha auch schon die Treppen hinunter gestiegen. Leicht vor Wut zitternd stand der Chunin da. Sah noch einige Minuten auf die leeren Treppenstufen, ehe er sich ruckartig nach rechts umdrehte, nun vor der Tür zu seinem Zimmer stand und diese öffnete. //Idiot! Ich hab nicht einmal was gehört, keine Tür, nichts.//, schimpfte der Uzumaki, während er in seinem Rucksack nach dem Verbandskasten suchte und diesen auch unverzüglich fand. Schnell marschierte der Chunin wieder aus dem Raum, in der Absicht nach unten zu dem Uchiha zu gehen und diesem die Hand zu verbinden, als er wieder diesen Lavendelduft roch. Stärker als zu Anfang. Der Nase entlang folgte Naruto diesem Duft und fand sich kurze Zeit später auch schon vor einer kunstvoll bemalten Seidentür wieder. Kein Zweifel. Dieser Geruch strömte eindeutig aus dem kleinen Türspalt. Kam also eindeutig aus diesem Raum. Langsam befühlte der Chunin die seidene Oberfläche, glitt anschließend an die Außenseite der Tür und schob diese ein kleines Stückchen weiter auf. Das, was der 17-Jährige zu Gesicht bekam, verwirrte ihn. Ein geräumiger Raum, in warmen rot und beige Tönen gehalten, nahm ihn in Empfang. Es schien, als wäre das hier ein Schlafzimmer, denn ein riesiges Bett zierte die Mitte des Zimmers und die beiden Nachttischschränke, rechts und links von diesem, sowie ein wertvoll aussehender Kleiderschrank verstärkten diesen Eindruck noch weiter. Das einzige, was nicht recht zu diesem Bild passen wollte, war eine kleine Art von Schrein. Er war in einem glänzenden Schwarz, hob so die weißen, sich darauf befindenden Tafeln deutlich hervor. Den Lavendelgeruch konnte der Blonde nun auch endlich einordnen. Er gehörte zu den glühenden Räucherstäbchen. Neugierig und die Worte des Schwarzhaarigen ignorierend, schritt der Blonde in das Zimmer, näherte sich so dem niedrigen Altar, beugte sich über diesen und las sich die Inschrift der Täfelchen durch. Erschrocken weiteten sich die Augen des Chunin und er wich respektvoll einen Schritt zurück. // Das sind Totentafeln!//, schoss es dem Blauäugigen durch den Kopf, als er sich schnell umdrehte und Anstalten machten das Zimmer zu verlassen. „Sasuke!“, entfuhr es Naruto erschrocken, als er den Uchiha im Türrahmen stehen sah. „Ich wusste nicht, dass... Ich werde hier nicht mehr reingehen, versprochen, echt jetzt.“, sagte Naruto und wollte schon einen Schritt nach vorne machen, als ihm wieder die Hand Sasukes ins Blickfeld fiel. „Warte mal.“ Damit war Naruto auch schon bei Sasuke und nahm dessen verletzte Hand in seine, öffnete eigenhändig den kleinen Verbandskasten und begann die Verletzung des Uchiha zu verbinden. Als er dies erledigt hatte, grinste er den Uchiha an und wollte schon weiter Richtung Tür, als ihm eine monotone Stimme innehielten ließ. „Warum tust du das?“ Täuschte Naruto sich, oder konnte er einen leicht verwirrten Ausdruck in den Augen des Uchiha erkennen? „Ich war neugierig, ich wusste nicht was dieser Raum-“ „Das meine ich nicht“, unterbrach ihn der Schwarzhaarige. „Was meinst du denn?“, hackte der Blonde nach. „Du versucht mit mir zu reden, du willst mit mir essen, du setzt dich in dieselben Zimmer wie ich und auf einmal willst du doch nicht mit mir reden, sondern sitzt einfach nur da. Warum?“, stellte der Uchiha expliziter seine Frage. Ohne es wahrzunehmen, schlich sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen Narutos. „Weil du immer noch mein Freund bist, Sasuke. Es interessiert mich, wie es dir geht“, antwortete der Blonde, während Sasuke sich in der Nähe des Schreins niederließ. Mit der Hand an der Tür blieb der Chaosninja noch einmal stehen und drehte sich leicht zu dem Uchiha. Er wusste nicht warum er diese Frage stellte, wusste nicht warum er sie ausgerechnet jetzt stellte, aber er wusste, dass diese Situation das Verhältnis der beiden zueinander, je nach der Antwort Sasukes, verändern würde. „Kann ich hier bleiben und dir Gesellschaft leisten?“ Nur ein leises, fast schon schüchternes Flüstern, aber der Sharinganträger hatte es gehört. Wartete einen Moment, ehe er mit einem kaum merklichen Nicken seine Bestätigung gab und der Blonde sich gegenüber von dem Schwarzhaarigen nieder ließ. Schweigend vergingen die Minuten. Aber es störte Naruto nicht. Er würde warten. Warten, bis Sasuke von selbst erzählte, was er erzählen wollte. ~~ Er wusste nicht genau, wie lange sie beide nun schon so da saßen und einfach nur in die Stille horchten, aber das Räucherstäbchen war schon längst erloschen und der dominante Lavendelgeruch war nur noch ein sanfter Hauch in der Luft. Müdigkeit machte sich in dem Chunin breit, aber er gab nicht nach, sondern blickte in die dunklen Iriden des Uchiha und lächelte ihn an. Als der Schwarzhaarige daraufhin seine Augen schloss, dachte der Chunin schon, dass er etwas falsch gemacht hätte. Aber es war ganz anders. „Sie war meine Mutter.“ „Was?“, entfuhr es dem Blonden leise. „Mikoto Uchiha, sie war meine Mutter, sowie Fugaku Uchiha mein Vater war“, legte Sasuke dar. Mit großen Augen sah der Blonde in das ausdruckslose Gesicht des Schwarzhaarigen. //Also gehören die Totentafeln zu seinen Eltern//, dachte sich der Uzumaki und bereitete sich innerlich auf das noch Kommende vor. „Heute vor genau elf Jahren wurden sie getötet, alle, nicht nur meine Eltern. Einfach alle, außer mir. Ich hatte die Zeit vergessen, nachdem Itachi mir an die Stirn getippt hatte und mich mit einem >Das nächste Mal vielleicht, Sasuke< allein hatte Trainieren lassen. Deswegen musste ich im Dunkeln nach Hause laufen. Aber als ich über die Grenze ging, brannte nicht ein einziges Licht in den Häusern. Naiv wie ich damals war bin ich einfach weiter gelaufen, hier her. Alles war unheimlich still und dann hörte ich es. Ein Poltern aus dem Wohnzimmer. So schnell ich konnte bin ich dorthin gelaufen, schob die Tür auf. Aber ich kam zu spät. Itachi stand neben meinen Eltern, mit blutverschmiertem Katana. Er hatte sie getötet, ohne zu Zögern. Ich verstand es nicht, er war immer mein Vorbild gewesen, er war für mich mein großer, aufmunternder Bruder, der immer ein Lächeln für mich übrig hatte. Ich wollte zu ihm gehen, ihn anschreien und schlagen, aber er war schneller und schlug mich nieder. Ab da begann ich alles erst richtig zu realisieren und bekam Angst. Ich wollte nicht sterben, also rannte ich vor Itachi weg. Aber er hatte mich bald eingeholt, zeigte mir mit seinem Sharingan, wie er sie alle umgebracht hatte, ehe er auf mich zuging und mein leises >ich will nicht sterben< unterbrach. >Du bist es nicht wert zu sterben, du bist noch nicht stark genug. Lerne mich zu hassen und wenn du diese Augen hast, dann komm zu mir.<. Das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Ich war damals sechs“, erklärte Sasuke monoton, die Augen immer noch geschlossen und so nicht sehend, wie die Fingerknöchel von Naruto schon weiß aus seinen geballten Fäusten hervortraten. „Ich hab gemacht, was er wollte, ich habe ihn hassen gelernt, so sehr, dass ich ihn töten wollte. Ich wurde so wie ich wurde, wollte keine engen Bindungen mehr. Fokussierte mich nur noch auf Itachi. Als ich dann auf ihn traf, als er dich holen wollte, dachte ich meine Chance wäre gekommen. Doch er brauchte nicht einmal zwei volle Minuten um mich wissen zu lassen, dass dem nicht so war. Danach war ich furchtbar wütend auf dich. Darauf, dass mein Bruder sich für dich interessierte und mich einfach als Zwischenkomplikation betrachtet hatte. Dumm, ich weiß, wo ich ihn doch hasste. Deswegen habe ich dich auch auf dem Krankenhausdach angegriffen, ich wollte mir selber beweisen, dass ich stärker war als das Zielobjekt meines Bruders. Das ich nicht wertlos war. Ich wollte Stärke, deswegen ging ich mit zu Orochimaru, lernte von ihm. Es war mir egal, welche Konsequenzen das für mich hatte, solange ich mein Ziel erreichen konnte. Mit der Zeit wurde ich dann immer unsicherer, ob Orochimaru mir wirklich noch etwas beibringen konnte. Und dann kamt ihr und wolltet mich zurückholen. Den Ausgang kennst du ja. So kurz vorm Ziel wollte ich nicht wieder umkehren. Wenige Monate später habe ich mich dann auf den Weg gemacht und Itachi gesucht. Natürlich habe ich Orochimaru nichts davon gesagt. Sein Traumgefäß zu werden war nie meine Absicht gewesen“, erklärte Sasuke weiter, sah den Blonden immer noch nicht an. „Es dauerte nicht lange und ich hatte ihn gefunden. Das war meine Chance, ich wollte Antworten. Antworten und Rache. Ich bekam beides. Das Mangekyou-Sharingan ist zwar machtvoll, aber fordert einen hohen Preis. Bei jeder Anwendung verliert man mehr und mehr sein Augenlicht. Itachi brauchte also neue Augen. Augen, die mit dem Sharingan umgehen konnten, die es schon kannten. Ich war der letzte Überlebende, meine Augen hätten ihm ewiges Augenlicht geschenkt, trotz Mangekyou-Sharingan. Alles in mir wurde vom Hass überrannt. Ich weiß nicht mal mehr, was genau ich gemacht habe, welche Jutsus ich benutzt habe. Man kann wirklich sagen, ich war rasend. Und dann kam der finale Angriff. Ich hatte kein Chakra mehr. Langsam kam Itachi auf mich zu, streckte seine Hand aus und ich dachte das war´s. Aber er tippte mir nur gegen die Stirn und lächelte mich an. Er war wieder mein großer Bruder, der mir immer so gegen die Stirn geschnipst hatte, um mich zu vertrösten. >Tut mir leid Sasuke, aber es wird kein nächstes Mal mehr geben.< Danach ist er umgefallen. Er war tot. Ich hatte gewonnen. Und trotzdem konnte ich nichts mehr fühlen“, machte der Uchiha weiter. Ruckartig öffnete Sasuke wieder seine Augen und sah direkt in das Gesicht des Blonden. „Nur wenige Minuten danach kam jemand von Akatsuki zu mir, erzählte irgendetwas von wegen, dass er sich so was schon gedacht hatte. Anstatt mir jedoch den Gnadenstoß zu geben, erzählte er mit, dass bei Akatsuki jetzt ein Platz frei wäre. Sie wollten bald in Konoha einfallen und den Neunschwänzigen einfangen. Wir hätten also das gleiche Ziel namens Konohagakure. Ich verspottete ihn, sagte, dass Konoha mir egal sei. Und dann hat er es mir erzählt.“ Langsam senkte der Schwarzhaarige seinen Blick gen Boden und schwieg. „Was hat er dir erzählt?“, hakte Naruto sanft nach und war über seine eigene Stimme überrascht. Er wollte die Redseligkeit des Uchiha weiter fördern, wollte es jetzt wissen. Wissen, was damals wirklich passierte. „Itachi war ein Doppelagent. Einmal für den Uchiha-Clan und einmal für Konoha. Die Uchiha wollten einen größeren Einfluss in ihrem Dorf und planten deswegen einen Komplott gegen den Hokage. Itachi, der zu der Zeit Anbu war und so direkt unter dem Hokage stand, sollte diesen beobachten und Vater mitteilen, wenn ein günstiger Augenblick da war. Der Hokage und die Ältesten jedoch wussten schon längst von der Absicht und beauftragten Itachi die Situation im Uchiha-Viertel im Auge zu behalten und Bericht zu erstatten. Als sich die Situation immer mehr zuspitzte, fällten die Ältesten eine Entscheidung. Der Uchiha-Clan musste sterben, alle, ausnahmslos. Es hätte zu einem Kampf kommen können, der viele Tote gefordert hätte. Den Auftrag bekam Itachi. Er war nicht allein. Er traf am selben Abend einen Mann, der ihm seine Hilfe anbot. Unter einer Bedingung. Itachi musste der Organisation Akatsuki beitreten und ein Abtrünniger werden. Er wusste, dass es alleine unmöglich war, alle zu töten, ohne dass einer Alarm schlug und so willigte er ein. Sie überfielen das Viertel und töteten jeden. Außer mich. Er konnte es nicht. Er konnte seinen kleinen Bruder nicht töten, er wollte es nicht. Stattdessen gab er mir einen Grund weiter zu leben. Ich sollte ihn hassen. Am selben Abend ist er zum Hokage und den Ältesten gegangen. Er wollte, dass das niemals an die Öffentlichkeit gelangt und dass ich weiterhin friedlich in Konohagakure leben konnte. Die Ältesten waren nicht begeistert, aber Sarutobi willigte ein“, nur ein Flüstern, das die Lippen Sasukes verließ und doch fühlte sich der Uzumaki wie geohrfeigt. „Weißt du noch, wann Itachi das erste Mal wieder hier her kam?“, fragte der Uchiha leise. „Nachdem der dritte Hokage gestorben war“, antwortete Naruto überrascht. „Er wollte den Ältesten zeigen, dass er noch da war und dass sie sich an ihre Abmachung halten sollten. Ich hab ihn getötet, Naruto, weil ich einfach nicht selbst gedacht habe. Weil ich die Lügen geglaubt habe. Ich hab meinen eignen Bruder getötet, obwohl er mich geliebt hat. Ich bin alleine. Kannst du mich jetzt verstehen?“, richtete Sasuke sich an den Blonden. In seinem Inneren lief es auf Hochtouren. Alles, was Kakashi ihm erzählt hatte. Die ganzen Anspielungen passten. Konoha hatte einfach so entschieden sie zu töten! Naruto wusste nicht genau, wann er dem Uchiha so nahe gekommen war, aber er kniete nun vor ihm und sah ihn warm an. Wie er seinen Kopf leicht gesenkt hatte. Sanft aber bestimmt legte der Chaosninja seine rechte Hand auf die Wange des Schwarzhaarigen, drückte leicht dessen Gesicht wieder nach oben, zwang ihn so ihn anzusehen. „Ja kann ich, aber Sasuke“, setzte der Blauäugige an und strich nun zärtlich mit den Daumen über die Wange seines Freundes und sein sanfter Gesichtsausdruck bekam etwas bestimmtes, während der Sharinganträger erschrocken die Augen etwas weiter auf riss. „Du bist nicht alleine, du hast doch noch Sakura, Kakashi und mich. Wir sind ein Team, echt jetzt.“ Damit erhob sich der Blonde und trottete zur Tür. „Ich hoffe, du magst Curryramen, denn andere hab ich nicht mehr.“ Und damit verließ der Chunin ohne einen weiteren Blick zurück das Zimmer, ging hinunter in die Küche und setzte Wasser auf. //Bin ich verrückt geworden?//, fragte sich der 17-Jährige, während er sich seine rechte Hand besah und versuchte seinen Herzschlag wieder zu normalisieren. //Reiß dich zusammen, Naruto! Du hast ihn nur aufgemuntert, da ist nichts dabei//, waren die letzten Gedanken, bevor er den Impuls unterdrückte wieder nach oben zu gehen und sich vollständig dem mittlerweile kochendem Wasser widmete. Sah so nicht mehr, wie der Uchiha leicht die Wange befühlte, auf der sich zuvor die Hand des Chaoten befand und hörte auch nicht das leise gehauchte „Naruto“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)