All I want... von Lilithen (is you) ================================================================================ Kapitel 21: Süße Träume ----------------------- Schnell liefen die beiden Männer durch die dunkle Stille des Waldes. Unaufhörlich sprangen sie von einem Ast zum nächsten, ohne dabei auch nur den Anflug eines Geräusches zu verursachen. Ein Geräusch, das in der jetzigen Situation ihr sicheres Ende bedeutet hätte. Aber sie durften jetzt nicht sterben. Zu wichtig war das eben gehörte, musste aufgrund dieses Umstandes umgehend der Hokage mitgeteilt werden und das so schnell wie möglich. Mit einem kräftigen Sprung verließen die zwei Ninja die schützenden Äste und landeten lautlos auf der vom Mondlicht beleuchtete Lichtung. Für eine kurzen Moment wurden ihre Stirnbänder von dem sanften Licht beschiene und gaben dadurch das Zeichen Konohas frei, bevor sie ansetzten ihren Weg weiter zuführen. Erfolglos. Ein Blick auf die schemenhafte Gestalt vor ihnen, so wie das gefährliche Zischeln einer Schlange, war das letzte, was die beiden wahrnahmen, bevor die endgültige Dunkelheit ihre Griffe nach ihnen ausstreckte und sie für immer mit sich riss. ~~~Sasuke~~~ Wärme durchflutete seinen Körper, als er die warmen Lippen Narutos an seinen eigenen spürte. Leicht und sanft, wie eine Feder und doch irgendwie anders, intensiver. Er genoss es. Auch, wenn er es nicht wahrhaben wollte. Die verschiedenen Empfindungen. Das angenehme Kribbeln. Die wohltuende Wärme. All die Ereignisse der letzten Monate verschwanden aus seinen Gedanken und hinterließen nichts als eine angenehme, wohltuende Stille in seinem Kopf. Eine Stille, die anhielt. Auch, als der Blonde langsam die Verbindung zwischen ihnen trennte und der Clanerbe seine Augen wieder öffnete. „Du hast mich noch nicht geschlagen. Kann ich das als gut, oder als schlecht interpretieren?“ Nur ein Flüstern, dass in der anhaltenden Stille jedoch keineswegs unterging. „Ich weiß es nicht“, kam es aufrichtig und eben so leise vom Schwarzhaarigen. „Was hast du gefühlt?“ „Ich-, es ist-“, setzte der Sharinganträger an, ehe er abbrach um nach den richtigen Worten zu suchen. „Kompliziert?“, hakte der Uzumaki mit einem leichten Lächeln nach. „Ja.“ „Schön, dass ich da nicht der einzige bin, der das so sieht“, eröffnete der Blondschopf mit einem Anflug von Belustigung, ehe er sich mit einem Seufzen erhob und im Anschluss seine Hand dem Schwarzhaarigen als Hilfe reichte. „Ich weiß nicht, warum du außerhalb von Konohagakure warst und ich weiß auch nicht, was du genau für Regeln einhalten musst, damit du hierbleiben darfst. Aber ich weiß, dass du ab sofort wieder einen Mitbewohner hast, dem du wenigstens aufklärst, dass du wiederkommen wirst, bevor er dir wie ein Bescheuerter hinterher läuft. Alles klar?“ Forsch schossen die letzten Worte aus dem Mund des Blauäugigen, während er immer noch seine Hand ausstreckte und auf eine Reaktion des am Boden sitzenden wartete. Im ersten Moment leicht überrumpelt schlug der Uchiha ein und ließ sich auf die Füße ziehen, bevor er sich dem Ausmaße der eben gehörten Worte gänzlich bewusst wurde. „Ich werde dir nur sagen, dass ich gehen werde und, dass ich vorhabe wieder zukomme. Keine weiteren Informationen. Ich hoffe du weißt worauf du dich einlässt, Naruto.“ „Ich hab keine Ahnung, aber solange du mich nicht wieder schlägst, denke ich, dass ich damit schon fertig werde.“ „Naruto, ich-“, versuchte der junge Sharinganträger den blonden Chaoten ins Gewissen zu reden. „Es ist in Ordnung, Sasuke. Für‘s erste reicht mir das voll und ganz. Aber Sasuke?“ Interessiert und abwartend richtete der Uchiha seinen Blick direkt in das Gesicht des Uzumaki. „Denk jetzt bloß nicht, dass das schon alles war“, warnte der Chunin mit einem breiten Grinsen und verschwand demonstrativ in dem Zimmer, welches er schon bei seinem ersten Aufenthalt hier bezogen hatte. //Idiot//, schoss es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf, ehe er sich selbst in Richtung seines Zimmers begab, sich des Lächelns auf seinen Lippen vollends bewusst. ~~~Naruto~~~ Mit einem erleichterten Aufseufzen glitt der junge Chunin auf das Bett, welches er ab jetzt wohl wieder seines nennen konnte und streckte genüsslich alle Viere von sich. Noch immer spürte er die Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigenen. Noch immer spürte er den unnatürlich schnellen Herzschlag in seiner Brust. Und das auch noch nach den unzähligen Stunden, die seither vergangen sind. Das leise Geräusch von Schritten und der anschließende Klang von fließendem Wasser rissen den Blauäugigen wieder ins hier und jetzt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz nach halb drei in der Früh war. Schwerfällig erhob sich der Blondschopf aus seiner warmen Decke und machte sich auf in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Das Badezimmer. Noch einmal atmete Naruto tief durch, bevor er seinen Arm ausstreckte in der Absicht die Tür, vor der er sich befand, auch zu öffnen. Aber es kam anders. Bevor er auch nur ansatzweise mit dem edlen Holz in Berührung kam, wurde dieses auch schon geöffnet und hätte den blonden Chaoten beinahe getroffen, aber das war es nicht, was diesen so erschreckte. Es war der Schwarzhaarige selbst. Das ohnehin schon blasse Gesicht wirkte noch fahler und verlieh den sich leicht abzeichnenden Schatten unter den Augen eine noch intensivere Wirkung. „Geh wieder ins Bett, Naruto.“ Wenn diese Worte Kälte und Bestimmtheit ausdrücken sollten, so verfehlten sie ihre beabsichtigte Wirkung um Längen. Die Tonlage des Clanerben war müde und wurde von einer schwachen Heiserkeit begleitet. „Was ist passiert?“, fragte der Blondschopf mit echter Besorgnis in der Stimme. Es war einige Minuten still zwischen den beiden, als würde Sasuke abwägen, ob er auf diese Frage antworten solle. „Ich hatte einen Alptraum, nichts weiter.“ Damit schritt der Schwarzhaarige ohne eine weitere Äußerung an dem Chunin vorbei und hatte nach wenigen Augenblicken auch schon geräuschvoll seine Zimmertür hinter sich zugezogen, gab Naruto dadurch keine Chance nach dem Inhalt des Traumes zu fragen. Schloss das Thema einfach ab. //Nicht mit mir.// Und mit diesen Gedanken stieg er ebenfalls durch die anhaltende Dunkelheit die Treppe empor, erklomm dessen Stufen flink und ging seinen Weg in der oberen Etage unbeirrt weiter, solange, bis er sein Ziel erreicht hatte. Ohne auch nur ansatzweise sein Eintreten vorher anzukündigen, schob der Blauäugige die Schiebetür beiseite und trat in das geräumige Zimmer. „Was willst du, Dobe?“, kam es gedämpft aber nichts desto trotz kalt vom Bett. Geräuschlos wurde die eben geöffnete Tür wieder verschlossen und der Weg des Uzumaki wurde weiter fort gesetzt. Soweit, bis dieser kurz vor der Bettkante erneut zum Stehen kam. Ohne den Anflug einer Vorwarnung hob der Uzumaki die Decke seines Freundes an und versank schlussendlich selbst unter der einladenden Wärme von dieser. „Schlafen“, war der einzige Kommentar, mit dem der Chunin sein bisheriges Tun rechtfertigte. „Dann geh gefälligst in dein Bett.“ „Keine Lust“, grinste der Uzumaki frech, während er sich demonstrativ die Decke weiter über die Schultern zog und die Augen schloss. Keine Erwiderung wurde ihm entgegengebracht und so lauschte der Blondschopf den sanften und regelmäßigen Atemzügen seines Freundes. Er achtete nicht darauf, wie die Zeit verging, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den Schwarzhaarigen. Es war schön neben ihm zu liegen, beruhigend. Aber er konnte es nicht genießen. Naruto wusste, dass der Clanerbe keineswegs wieder eingeschlafen war. „Erzähl mir von deinem Traum.“ Laut hallte die Forderung des Blonden in der Stille nach. „Schlaf doch einfach“, kam es genervt von dem Angesprochenen. Resigniert öffnete Naruto die Augen und es dauerte einen Moment, bis er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte und schwach das Profil von Sasukes Gesicht erkennen konnte. „Antworte mir doch einfach.“ Ebenso genervt kamen die Worte aus dem Mund des Chunin. „Es war ein Alptraum, nichts weiter.“ „Das hatten wir schon, Baka. Wovon hat er gehandelt?“, kam es ruhig von Naruto. Wiederholt trat die Stille in den Vordergrund, vermischte sich mit der Dunkelheit und verharrte für einen Augenblick zwischen den beiden. „Von Itachi“, kam die leicht gehauchte Antwort über die Lippen Sasukes, so zart, dass der Blonde Chaot sie trotz der Nähe, die zwischen ihnen herrschte, um ein Haar nicht verstanden hätte und ihn aufgrund dessen näher an seinen Freund heran rutschen ließ. „Es ist immer der selbe Traum. Der Moment kurz bevor er stirbt.“ Vorsichtig bettete Naruto seinen Kopf auf der Schulter des eben Gesprochenen und atmete einmal tief durch. „Er war nicht deine Schuld, Sasuke, du wusstest es nicht besser. Außerdem wollte Itachi, dass du ihn so sehr hasst, er wollte, dass du ihn am Ende tötest, deswegen hat er dir nie die Wahrheit erzählt. Genau genommen hast du ihm einen Gefallen getan und wenn du ehrlich bist, dann weißt du das auch.“ Noch einmal sog der Blondschopf Luft ein, ehe er fort fuhr. „Niemand kann dir sagen, wie du damit umzugehen hast, aber ich bin mir sicher, dass Itachi nicht gewollt hätte, dass du dich deswegen solange quälst. Das ist meine Meinung dazu.“ Gespannt wartete der Uzumaki auf die forsche Erwiderung von Sasuke. „Danke“, sanft sprach der Clanerbe dieses Wort und sorgte somit dafür, dass sich ein Lächeln auf die Lippen seines Freundes schlich. „Kein Problem und jetzt solltest du schlafen. Gute Nacht, Sasuke.“ Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis der Schwarzhaarige in einen ruhigen Schlaf fiel. Einen Schlaf ganz ohne Alpträume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)