Bora, Stein der Winde von Scarla ================================================================================ Kapitel 9: Falko ---------------- Deine Fahrkarten bitte, junger Mann”, ein Kontrolleur weckte Justin aus seinem tiefen schlaf. „Was?“, murmelte er schlaftrunken und schaute verschlafen zu dem Mann hoch. „Deine Fahrkarte“, wiederholte der. „Ja, ist gut”, gähnte der Rotschopf und suchte seinen Fahrschein aus seinem Rucksack, den reichte er dem Mann. „Bist du alleine unterwegs?”, fragte dieser während er den Fahrschein kontrollierte. „Wieso?”, fragte Justin, nun gleich hellwach. „Nun, eigentlich ist ja Schule und du solltest eigentlich dort sein und nicht im Zug schlafen... Oder schwänzt du?”, erkundigte sich der Mann. Justin wusste, eine falsche Antwort und er hatte eine Menge Ärger am Hals. „Er ist mit mir unterwegs”, erklärte eine Stimme, bevor er antworten konnte. Ein junger Mann, kaum älter als Justin trat zu ihnen. Der Rotschopf erkannte den Typen sofort. Es war Falko, ein junger Student, der bei ihm ganz in der nähe wohnte. Helen war ganz gut mit ihm befreundet, darum war Falko auch schon häufiger zum Essen da gewesen. „Aha und sie sind?”, wollte der Kontrolleur wissen. „Ich bin Falko, sein großer Bruder”, antwortete er. Der Mann glaubte ihm das sofort, denn auch Falko hatte rotes Haar und blaue Augen, wenn auch beides ein wenig dunkler als Justin. „Ach so und warum sind sie beide während der Schulzeit unterwegs?”, erkundigte sich der Mann. Nun wusste Falko sichtlich nicht weiter, aber da hatte Justin eine Idee. „Wir kommen nicht aus Deutschland. Bei uns zu Hause sind noch Ferien und wir sind nur hier, um Oma zu besuchen”, erklärte er. „Aber sie fahren doch ein ganzes Stück weiter, als ihr Bruder”, meinte der Kontrolleur zu Falko. „Ja, das ist richtig, ich soll Justin ja auch nur bei unserer Großmutter abliefern, dann fahre ich weiter zu einem Freund, der hier in Deutschland wohnt”, berichtete Falko. „Dann ist ja gut...”, der Kontrolleur trottete von dannen, warf jedoch vorher noch beiden einen prüfenden Blick zu. „Danke, du hast mir den hintern gerettet, Falko”, bedankte sich Justin sofort. „Ist mir klar, aber mich würde auch mal interessieren, was du hier jetzt machst, so ganz alleine und während du eigentlich Schule hast”, wollte nun auch Falko wissen. „Sagte ich doch, ich fahre zu Oma”, meinte der Rotschopf. „Nein, tust du nicht. Ich weiß von Helen, das ihr beide gar nicht wisst, wer eure Großeltern sind und vor allem würde Ginny dich nie ganz allein und während der Schulzeit fahren lassen, also jetzt bitte die Wahrheit.” „Die würdest du mir eh nicht glauben.” „Kommt auf einen Versuch an würde ich sagen” „Wenn du meinst, also...”, knapp erzählte Justin, was sich in den letzten Tagen alles ereignet hatte. Falko schwieg dazu. „Du glaubst mir nicht, richtig?” „Nun... es hört sich sehr unglaubwürdig an, aber... ich habe irgendwie das Gefühl, das du die Wahrheit sagst. Nun ja... Du willst jetzt diese Elfe finden, hab ich das richtig verstanden?” „Ja und nein. Ich will sie finden, das ist richtig, aber sie ist keine Elfe, sondern eine Elbe. Das ist ein Unterschied. Elfen sind nämlich so etwas wie Waldgeister, Elben sind... So eine Art Kriegervolk. Sie können meisterhaft mit dem Bogen umgehen, wie Zwerge mit ihren Äxten. Verstehst du, was ich meine?” „Woher weist du das?” „Ich habe nachgeforscht. Ich will einer Elbe ja nicht gegenüber treten, ohne zu wissen, was der Unterschied zu den Elfen ist.” Falko lachte. „Na dann, frohes schaffen.” „Wirst du mich verraten?”, wollte Justin wissen. „Eigentlich müsste ich es ja, aber... wer sind denn sie? Sie kommen mir so seltsam bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo wir uns mal getroffen haben könnten.” Justin wusste, was Falko damit sagen wollte. „Noch mal Danke.” „Kein Problem, aber ich will natürlich auch etwas von dir.” „Und was?” „Du wirst mir von deinen Abenteuern erzählen. Und du musst gesund zurückkommen!” Justin nickte: „Das ist doch klar, ich kann das Mama ja nicht antun, das sie auch mich noch verliert. Papa reicht vollkommen.” „Da hast du Recht. Also, bleib gesund und schreibe dir am besten alles auf, was du erlebst, damit du es mir erzählen kannst”, meinte Falko. Abermals nickte Justin und wollte gehen, weil der Zug gleich an seiner Haltestelle ankommen würde. „Ach, noch eine Sache“, hielt Falko ihn doch noch einmal zurück. „Ja?“, fragte der Rotschopf und legte fragend den Kopf schief. „Woher willst du eigentlich wissen, dass dies hier der richtige Weg ist?“, erkundigte sich der Student. „Ganz einfach, ich spüre es. Ich weiß, wenn ich auf dem richtigen Weg bin und ich weiß, wann es der Falsche ist. Hört sich merkwürdig an, ist aber so. Bora führt mich“, antwortete Justin und bevor Falko noch etwas sagen konnte, sprang er aus dem Zug, Floh hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)