Bora, Stein der Winde von Scarla ================================================================================ Kapitel 53: Showdown -------------------- Aufgeregt? «, fragte Jerry. „Nein, wie kommst du denn auf so was?“, brummte Justin sarkastisch. »Was soll denn ich sage? Immerhin liegt auch mein Leben in deinen Händen und wenn du es heute nicht schaffst, dann muss auch ich mich im Totenreich vergnügend und darauf habe ich keine Lust. Noch nicht«, antwortete Jerry. „Wir können gerne tauschen“, knurrte Justin. »Nein danke. Dann wäre ich ja schuld, wenn es schief geht«, antwortete Jerry. „Weist du eigentlich, dass du so ein richtiges Arsch sein kannst?“, wollte Justin giftig wissen. »Ja, weiß ich und ich bin stolz drauf«, antwortete Jerry und sah dabei irgendwie fröhlich aus. „Jerry, ich hasse dich“, knurrte Justin. »Ich weiß. Vergiss nicht, ich weiß alles, was du denkst«, bemerkte Jerry. „Ja, deswegen hasse ich dich auch noch mehr“, knurrte Justin. »Du langweilst mich langsam aber sicher«, antwortete Jerry. „Hat das eigentlich einen Sinn, dass du heute das so ziemlich nervigste Vieh der Welt bist?“, wollte Justin knurrend wissen. »Natürlich. Ich will dich schon mal stinkig machen, für den Kampf, dann bist du schon mal aufgewärmt, vielleicht bist du dann mal nicht ganz so schlecht«, erklärte Jerry und hatte es damit übertrieben. Justin griff ihn an einem der Beine und warf ihn in Richtung Fenster, was Jerry ein Lachen entlockte. »Damit kriegst du mich nicht zum Schweigen, mein lieber«, erklärte er und landete wieder auf dem Tisch, auf dem er die Zeit zuvor auch schon gesessen und Justin beobachtet hatte. „Nervensäge“, kommentierte Justin. Jerry antwortete zwar nicht, jedoch setzte er ein breites Vogelgrinsen auf, mittlerweile war Justin sich nämlich sicher, dass Jerry es irgendwie schaffte, trotz seiner Gestalt, breit grinsen zu können. Wie er es schaffte, das war ein einziges, großes Rätsel, das Justin nicht knacken konnte, vielleicht auch gar nicht wollte. Er ging nach unten, setzte sich dort zu den anderen, die mindestens ebenso nervös waren, wie er. Jerry flatterte hintendrein, landete auf Justins Schulter. „Auch so nervös, Leute?“, fragte der Rotschopf und schaute seine Freunde an. „Ja. Auch wenn du es bist, der kämpfen wird ist es ja dennoch unser aller Zukunft, die vom Ausgang des Kampfes abhängt“, meinte Moritz. „Oh ja, das tut es“, brummte Justin. Danach sagte keiner mehr etwas, jeder hing einfach nur seinen düsteren Gedanken nach und wartete. Nacheinander standen sie alle auf, liefen ruhelos in der Gegend umher oder spielten mit irgendetwas herum, doch nichts konnte sie von ihren düsteren Gedanken ablenken. Dann hörten sie draußen ein Geräusch. Wortlos standen sie auf, jeder nahm seine Waffe und sie traten hinaus. Dort stand er, der Todesgott und lächelte ihnen voller Triumph entgegen, gerade so, als hätte er schon gewonnen. „Unser kleines, großes Finale“, meinte er grinsend. „Was denn nun, ein großes oder ein kleines?“, knurrte Justin zurück. „Och, so schlecht gelaunt heute, ja?“, erkundigte sich der Todesgott. „Nein, ich habe immer gute Laune, wenn ich gegen einen Gott kämpfen muss und dementsprechend die Karten schön gerecht verteilt sind“, antwortete Justin sarkastisch. „Tja, nun wollen wir doch mal zum geschäftlichem Teil kommen“, meinte der Todesgott noch immer fies lächelnd. „Ach, Smalltalk vorbei?“, knurrte Justin feindselig. „Ja“, fauchte der Gott. Es machte ihn wütend, dass Justin heute so angriffslustig war. „Wollen wir doch mal deine Freunde beschäftigen“, giftete er und auf eine Bewegung hin landeten fünf Drachen auf dem Platz. „Für jeden einer“, erklärte der Todesgott an Justins Freunde gewandt. „Keine Angst, sie werden euch nicht sofort töten, sondern erst einmal eine Weile mit euch spielen.“ „Klasse“, knurrte Moritz, trat dann zu Logi, der im Hof die ganze Zeit über gewartet hatte und kletterte auf den Rücken des Drachens. Kaum war er oben, als sich auch schon einer der feindlichen Drachen vom Boden abstieß und eine Feuersäule auf Logi nieder spie, der dieser nur knapp entkam. Es folgte ein Luftkampf der praktisch eine akrobatische Meisterleistung war. Wäre dies nicht mehr, als ein einstudiertes Theaterstück, so wäre wahrscheinlich jede Vorstellung über Monate hinweg ausverkauft gewesen, doch es war kein Theaterspiel, es war bitterer ernst, doch der Todesgott ließ nicht genug Zeit, um den Ausgang des Kampfes sehen zu lassen, er deutete dem zweiten Drachen, das er nun dran sei und dieser suchte sich Shadow aus. Zusammen mit ihrem Greifen gab sie ihr bestes, dem Drachen etwas entgegen zu setzen und dabei nicht mit Moritz zusammen zu stoßen, da die beiden Drachen ihnen nur einen gewissen Freiraum ließen. Sie kamen nie höher oder niedriger als bis zu einem bestimmten Punkt und auch in die Weite konnten sie nicht unendlich. Der Kampf lief kaum zehn Minuten, als der nächsten Drachen den Befehl für den Angriff bekam, der sich Falko als Gegner aussuchte. Der Drache war nicht so schnell und wendig, wie die anderen beiden, sodass Falko keinen allzu großen Rückstand hatte, was die Wenigkeit anbelangte. Fly war groß und stark, aber dafür auch nicht so leicht manövrierfähig, deswegen herrschten zwischen den Gegnern in etwa die gleichen Vorraussetzungen. Der nächste Drache suchte sich von den beiden verbliebenen Timo aus und jagte ihn über den Himmel. Er spie kein Feuer, doch waren seine Zähne scharf und er war schnell. Einzig das Timo um einiges kleiner war, schuf ihm einen kleinen Vorteil, der jedoch kaum ins Gewicht ging. Sollte der Drache ihn irgendwie stellen können, war es um ihn geschehen, das war sicher. Der letzte Drache versuchte sich an Melody, doch diese nutzte nicht ihre weißen Schwingen, sondern hielt sich ihren Gegner mit Magie vom Leib. Keiner von ihnen würde Justin während des Kampfes in irgendeiner weise helfen können, das stand fest und so wie der Rotschopf den Todesgott einschätze, war dies auch der Sinn der Sache. Doch keiner der beiden verbliebenen Kontrahenten machte Anstalt, mit dem Kampf zu beginne, sie beobachtete einfach nur das Schauspiel über ihren Köpfen. Justin hätte seinen Freunden nur zu gerne geholfen, doch er wusste, das der Todesgott so etwas niemals zulassen würde und so blieb er der stumme Beobachter, der voller Qual zuschauen musste, wie seine Freunde von den Drachen attackiert wurden. „Grausam, so etwas mit ansehen zu müssen, oder?“, fragte der Todesgott nach einer Weile und Justin nickte. „Wenn ich richtig gemein wäre, würde ich dich dazu zwingen mit anzusehen, wie alle deiner Freunde von meinen Drachen getötet werden, doch ich werde dich anderweitig ablenken“, erklärte der Gott und Justin nickte abermals. Er hatte gar nicht zugehört, er hatte nur Augen für seine Freunde gehabt, wie sie von den Drachen gejagt wurden. „Es wird Zeit“, meinte der Todesgott und wandte sich Justin zu. Der konnte sich nur mühsam von dem Geschehen am Himmel losreißen und schaute auch so immer wieder mal nervös nach oben, während der Gott sein Schwert zog und sich in Angriffsposition begab. Justin zog Drachenwind und stellte sich seinerseits in Angriffsposition, als die Klinge des Schwertes plötzlich schwarz, blau und rot aufleuchtete. „Was war das denn?“, fragte sich Justin leise. »Eine ganz besondere Fähigkeit des Schwertes, aber ich denke, das erkläre ich dir später. Sonst lenke ich dich vielleicht zu sehr ab«, meinte Jerry. Er saß in seiner Falkengestalt auf einer der Fenstersimse, die zum Hof hinausgingen und beobachtete das Geschehen aus der Vogelperspektive, jedoch ohne fliegen zu müssen. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Justin bei eventuellen Gefahren zu warnen, falls der sie von seiner Perspektive aus nicht sehen konnte. Justin jedoch konzentrierte sich nun vollkommen auf seinen Gegner und auf sein Schwert, alles andere versuchte er zu vergessen. Dann griff er an. Der Todesgott wich mit Leichtigkeit aus, doch Justin hatte damit gerechnet und schlug nach hinten, traf den Gott also trotzdem, wenn auch nur leicht. Aus dem Schwung seiner eigenen Bewegung heraus, drehte er sich um und griff wieder an, doch, der Todesgott wich nur abermals aus. Wieder startete Justin einen Angriff, der Gott jedoch machte immer noch keine Anstallt, selber anzugreifen. Egal, was Justin tat, er wich einfach nur aus, während Justin sich bei seinen Angriffen immer mehr und mehr verausgabte. Der Todesgott erhielt so manch eine leichte Verletzung, doch über das Leichte ging keine der Wunden hinaus, während Justin zwar nicht einmal angegriffen wurde, sich jedoch bald fühlte, als wäre er seit Stunden am rennen. „Vollidiot“, kommentierte der Todesgott irgendwann, als er merkte, dass Justin langsam müde wurde, „ich dachte, das du wenigstens etwas intelligenter wärst, als direkt in meine Falle zu tappen, von der ich dachte, das sie nie im Leben zuschnappen würde.“ Justin knurrte den Gott an, wie ein Hund, dann warf er einen Blick gen Himmel – und entging so dem Erschlagungstod um Haaresbreite. Einer der Drachen des Gottes stürzte vom Himmel, wie ein Stein und wenn der nicht in dem Moment zufällig nach oben geblickt hätte, hätte der Drache ihn garantiert erwischt, so jedoch entkam er und starrte entsetzt den Kadaver an, unterm sich langsam aber sicher eine Blutlache immer und immer mehr ausbreitete. Ein blick nach oben zeigte ihm, das es Falko war, der seinen Gegner besiegt hatte und der nun landete um Fly eine kurze Pause zu gönnen. Mit einer Geste gab er Justin zu verstehen, dass er gleich den anderen helfen würde, mit den Drachen fertig zu werden, nur nicht einmal ein Manticor wie Fly hatte unendliche Energie. Justin nickte, wandte sich dann wieder dem Todesgott zu. Noch einmal atmete er tief durch, dann griff er wieder an und wieder wich der Gott nur aus. Zumindest anfangs. Nach dem dritten oder vierten Hieb startete er seinerseits einen Angriff, der Justin weit zurück drängte, bei dem er sich jedoch nicht verletzte. Jetzt drang der Gott erbarmungslos auf Justin ein und erst jetzt begriff der, wie fatal seine vorangegangenen Angriffe waren. Er hatte sich verausgabt und damit jedoch keinerlei Vorteile erhalten, jetzt war er müde, der Todesgott jedoch war noch frisch wie der junge Morgen, er hatte keine Chance mehr. Nicht alleine. In dem Moment stürzte ein weiterer Drache hinab und verfehlte diesmal den Gott nur um haaresbreite, doch Justin erkannte seine Chance und schlug mit Drachenwind zu. Diesmal traf er und riss so eine tiefe Wunde, die heftig blutete. Schwer atmend lächelte er den Todesgott triumphierend an. Er hatte einen guten Schlag platziert, das war vermutlich weitaus mehr, als sie alle an diesem Morgen noch gedacht hatten. „Das büsst du mir, du kleine Ratte!“, fauchte der Todesgott und griff nun ungehaltener an. Die Wut über seine Verletzung ließ ihn unvorsichtig werden, was Justin die Chance gab, noch mehr gute Treffer zu landen, doch er wusste, das er so nicht gewinnen konnte und so überlegte er, wie er den Kampf letzten Endes doch noch für sich entscheiden konnte, denn eine Möglichkeit musste es einfach geben. Ihm wollte einfach nicht einfallen, welche das war. Ein weiterer Drache stürzte tot zu Boden. Nur noch zwei waren übrig, der von Melody und der von Timo. Moritz und Shadow samt Logi und Silberflügel waren gelandet und versuchten, ein wenig Kraft zu schöpfen, um bei der Bekämpfung der letzten beiden Drachen behilflich zu sein. Justin griff derweil wieder den Todesgott an, war in Gedanken jedoch bei seinem Problem. Der Gott wich abermals aus, griff seinerseits an, sodass nun Justin auswich und dieses Katz und Maus spiel setzten sie eine Weile fort. Solange, bis auch die beiden letzten Drachen zu Boden fielen und Justin plötzlich eine Idee hatte. Er und der Todesgott standen sich keuchend gegenüber, beide in Angriffshaltung, doch als ihm klar wurde, wie er doch noch den Sieg davontragen konnte, stellte er sich in normal hin und schaut zu seinen Freunden zurück, die vollkommen erschöpft beieinander saßen und den Kampf beobachteten. „Ich weiß jetzt, wie ich ihn besiegen kann“, murmelte Justin und lächelte seinen Freunden traurig zu. Diese machten verwunderte Gesichter und runzelte fragend die Stirn. „Jerry, tut mir leid, aber es geht nicht anders“, murmelte er. »Ja, ich weiß, ich verstehe dich schon. Es ist zwar schade, aber nun ja, man kann nicht alles haben«, antwortete der Falke und Justin nickte. Dann wandte er sich seinen Freunden zu. „Tut mir leid, Leute!“, rief er ihnen zu, „aber es geht nicht anders! Anders schaffe ich es nicht!“ „Was meinst du, Justin?“, wollte Moritz wissen, doch der Rotschopf lächelte nur traurig. „Bitte passt gut auf euch auf!“, rief er noch, dann wandte er sich wieder dem Todesgott zu. „Oh nein, er wird doch nicht…“, murmelte Melody entsetzt. „Was denn? Was meinst du, was er tun wird?“, wollte Moritz wissen. „Nein, nein, das kann, das darf er nicht! Justin, lass das!“, rief sie voller entsetzen, doch Justin achtete nicht auf sie. Er musste tun, was seine Bestimmung war und dies war sie augenscheinlich und so schaute er dem Todesgott furchtlos entgegen. „Was ist?“, fragte der misstrauisch. Ihn irritierten Justins Worte und vor allem sein Blick. „Ich weiß, wie ich dich besiegen kann. Ich weiß auch, dass es mein eigener Tod sein wird, aber das ist egal. Hauptsache, ich kann dich mit mir nehmen“, meinte er. „Ich verstehe nicht, was du von mir willst…“, murrte der Todesgott. „Du wirst es gleich wissen“, war Justins Antwort, dann schloss er die Augen und konzentrierte sich. Gleißendes Licht schloss ihn und den Todesgott ein. Ein grauenvolles Entsetzen ergriff seine Freunde, denn es gab keinen von ihnen, der nicht wusste, was dieses Licht zu bedeuten hatte. Justin konnte nur einen einzigen Zauber auch nur entfernt gut und das war der Drachentöter. Es konnte nur dieser Zauber sein, der dieses Licht freisetzte und Jerry, der leblos vom Fenstersims fiel und auf dem Boden zerschmetterte bestätigte ihre größten Ängste. Gähnende leere und Entsetzen erfüllte die vier, keiner von ihnen war fähig, irgendetwas zu sagen oder gar zu tun. Sie standen nur da und starrten das Licht an, das langsam verblasste. Zurück lies es nur den leblosen Körper Justins, vom Todesgott war keine Spur zu sehen. Erst jetzt stieß Melody einen spitzen Schrei aus und von Pein erfüllt rannte sie hin zu ihm. Die anderen folgten, langsamer aber nicht minder entsetzt. Melody jedoch war die einzige, die ihren Kummer mit Tränen Ausdruck verleihen konnte, die anderen begriffen noch nicht wirklich, was geschehen war. Vor Justins Leichnam sank die Elbe zu Boden. „Nein… nein, warum nur… warum hast du das getan… Justin…“, murmelte sie voller Verzweiflung vor sich hin, „es ist nicht fair von dir, uns alle einfach so zurück zu lassen… es ist nicht fair…“ „Ausgerechnet er“ murmelte auch Shadow vor sich hin, die anderen leideten still. „Warum er… warum er?“, fragte die Chito immer und immer wieder, „Warum er?! Warum er?! Warum ER?!“ „Weil er es so wollte“, sagte eine sanfte Stimme neben ihnen. Keiner der vier hatte mehr als nur einen flüchtigen Blick übrig, für die Herrin, sie starrten nur entsetzt den leblosen Körper an. Nur Shadow nicht. „Das ist nicht fair!“, rief sie, „DAS IST NICHT FAIR!“ „Der Tod ist nie fair“, meinte Moritz bitter. „Aber das ist… noch weniger Fair! Dieses Abenteuer könnte jedes Ende haben, es gibt tausende verschiedene Möglichkeiten, warum muss es diese sein?!“, wollte sie wissen. „Weil er dieses Ende gewählt hat, nur deshalb“, antwortete die Herrin. „Es ist trotzdem nicht fair. Er musste für deinen Fehler büssen!“, fauchte Shadow. „Dessen bin ich mir vollauf bewusst und selbst wenn es anders wäre, wenn er selbst diesen Fehler gemacht hätte, selbst dann wäre sein Tod nicht richtig, Es ist zu früh…“, meinte die Herrin. „Genau! Es ist zu früh! Also tu etwas!“, schrie plötzlich Melody die Göttin an. Die Herrin nickte und trat zu dem Leichnam Justins. Sie kniete nieder und legte eine Hand auf seine Brust, schaute die vier an. „Wenn er nicht will, dann keine macht der Welt ihn wieder zurückholen. Es ist alleine seine Entscheidung, ob er sein Leben fortführen möchte. Und selbst wenn er sich dafür entscheidet wäre es möglich, dass er wahnsinnig wird. Er wird Dinge wissen, die man vergisst, wenn man geboren wird und dieses Wissen ist eine große Last, größer, als ihr sie euch vorstellen könnt. Sie ist größer, als er womöglich ertragen können wird“, sagte sie und erntete damit verschiedene Reaktionen. Die beiden Mädchen schauten die nur feindselig an, Moritz nickte, die anderen zwei gaben gar keine Reaktion von sich. „Okay…“, meinte die Herrin und schloss die Augen. Eine Weile hockte sie so da, dann glühte ihre Hand auf, wie unter einem inneren Feuer. Sie stand auf und trat ein paar Schritte zurück und Justin richtete sich hustend auf. Mit müde wirkendem Blick schaute er sich um, als er seine Freunde sah, lächelte er schwach. Melody warf sich ihm sofort an den Hals und weinte und schlurzte vor Freude darüber, dass er wieder lebte. „Melody…“ murmelte Justin. „Oh, Justin, du Vollidiot… du riesen, riesen Vollidiot…“, schlurzte sie. „Tut mir leid, aber ich… sah keine andere Möglichkeit mehr…“, erklärte der Rotschopf mit sanfter Stimme und schloss die Elbe in die Arme, „außerdem kann sie mich nicht sterben lassen, meine Aufgabe ist noch nicht beendet.“ Auch die anderen traten an ihn heran. Sie setzten sich zu ihm auf den Boden und sagten nichts, sahen einfach nur glücklich aus. Eine Weile blieben sie so sitzen, dann kam Jerry angeflattert und setzte sich auf Justins Schoß. „Schön, dass es dir auch wieder gut geht, Bruderherz“, murmelte Justin. »Vergiss nicht, wir sind ein und dieselbe Person. Wenn es dir gut geht, geht es auch mir gut«, antwortete der Falke. Justin nickte, dann schaute er seine Freunde noch einmal lächelnd an und nickte dann, als hätte er für sich selbst etwas bestätigt. „Schön, euch alle wieder zu haben…“, sagte er, was jedoch keiner wirklich verstand. „Hä? Wir… du warst doch nur kurz… na ja, du weist schon… oder vergeht die Zeit dort schneller, als hier?“, wollte Timo wissen. „Nein, das nicht, aber ich kann mich wieder an alles erinnern, an Dinge, die ich vor langer Zeit vergas. Und deswegen freut es mich, euch wieder zu sehen. Immerhin ist es eine ganze Weile her, das wir das letzte mal zusammen ein Leben verbringen durften“, sagte er, doch egal was die anderen auch sagten und taten, erklären tat er seine Worte nicht. Dies war das Geheimnis, das er und Jerry hatten und was sie niemanden erzählen wollten. Vielleicht später einmal, doch für den Moment blieb es ihr Geheimnis und das sollten sie für eine lange, lange Zeit auch bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)