Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 11: A Surprising Return ------------------------------- Kapitel 11: A SURPRISING RETURN Eine plötzliche Rückkehr ****Rückblick**** Gut gelaunt wie immer verteilte der einzige Mann der Gruppe die Gläser, bevor er seines in die Höhe hielt. »Also hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei euch für eure tatkräftige Unterstützung bedanken. Ohne euch hätten wir es sicher nicht so schnell geschafft. Und nun: Lasst uns auf diese neue Villa anstoßen, unserem neuen regelmäßigen Treffpunkt!« Fröhlichen stießen alle gemeinsam an. »Ja! Auf die neue Villa Kou!« ****Rückblick**** »Usagi?«, war Kenjis kräftige Stimme im Hause Tsukino zu vernehmen. »Ja, was ist denn, Papa?«, rief diese zurück und stopfte sich ihr letztes Brotstück in den Mund, bevor sie ihren Kakao austrank. »Vor unserem Haus steht ein brandneuer schwarzer Lamborghini Gallardo Nera Cabrio. Kennst du vielleicht zufälligerweise seinen Besitzer?« Seine Stimme klang seltsam monoton, als würde er gar nicht realisieren, dass sich wirklich so ein Auto vor ihrem Haus befand. Und so war es ja auch: Nie hätte er gedacht, dass er solch einen Schlitten mal wahrhaftig zu Gesicht bekommen würde. »Ein Lam- was?«, fragte Usagi verwirrt nach, stand auf, rannte zum Flur hinaus und schlüpfte in ihre weißen Ballerinas. »Wahrscheinlich wird es Seiya sein; er wollte mich ja um diese Uhrzeit abholen«, murmelte sie eher zu sich selbst. »Also Mama? Papa? Ich bin dann mal weg, bis heute Abend!« Keine Sekunde später fiel die Tür ins Schloss. Doch als sie sich umdrehte, fiel ihr nun auch die Kinnlade herunter. Woher sollte sie auch ahnen, dass es sich bei diesem Lambo-was-auch-immer um einen Luxus-Sportwagen handelte? Gehörte er wirklich Seiya oder versteckte sich hinter diesen dunklen Gläsern doch ein Gangster oder jemand von der Mafia? Das war gar nicht so unwahrscheinlich, denn schließlich fuhren solche üblen Gestalten in diversen Filmen immer schwarze Karossen. Unschlüssig blieb sie in ihrer Position verharren. Zurück ins Haus gehen konnte sie nicht, denn da könnte sie womöglich ihrer Familie einer noch größeren Gefahr aussetzen als ohnehin schon, falls es sich hier wirklich um einen gemeingefährlichen Kriminellen handelte. Außerdem ... hatte sie trotz dieser Ungewissheit doch ein ganz gutes Gefühl. Dass es eigentlich gar keinen Grund gab, sich zu fürchten. Nur machte ihr ihre verrückte Fantasie einen Strich durch die Rechnung. Die Glasscheibe wurde heruntergekurbelt. Ein ihr allzu bekanntes Gesicht mit einer blickdichten Sonnenbrille schaute lässig heraus. »Kommst du endlich, Schätzchen?« »Ach, du bist es!« Usagi lächelte, schüttelte den Kopf und ging auf das nachtschwarze Vehikel zu. »Wann hast du den denn gekauft?«, fragte das Mädchen mit den blonden Haaren ihren Freund, nachdem sie sich angeschnallt und es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte. »Schon vor ein paar Tagen, konnte ihn aber erst heute Morgen abholen. Netter Schlitten, nicht wahr?« Grinsend rückte Seiya seine Sonnenbrille zurecht. »Ich würde nur zu gerne Harukas Gesicht sehen. Sie wird sicher vor Neid erblassen! Im Vergleich zu diesem Wagen ist ihrer ja noch aus der Steinzeit.« Noch breiter grinsend fuhr Seiya los. Usagi seufzte daraufhin nur leise. Die letzte Aussage überraschte sie in keinster Weise, denn Seiya und Haruka hatten schon immer versucht, sich gegeneinander auszustechen. So schlimm war es aber auch wieder nicht, denn egal, wie sehr die beiden sich auch stritten: Es war immer klar, dass sie sich niemals die Köpfe einschlagen würden. In Wahrheit waren sie nämlich beste Freunde. Nur waren sie viel zu dickköpfig, um das jemals zuzugeben. Geräuschlos zog sich das Dach über ihren Köpfen zurück und gab ihnen uneingeschränkte Sicht auf den strahlend blauen wolkenlosen Himmel. »Wow!« Rei fegte summend den Asphaltboden im vorderen Bereich des Tempels. Es herrschte ein wunderschönes Wetter mit warmem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, sodass auch Reis Laune ihren Höhepunkt erreichte. Als sie jedoch etwas spürte, hielt sie mitten in ihrer Bewegung inne. Verstohlen sah sie zu der großen Treppe, die zum Hikawa-Tempel führte. Sie vernahm schwere Schritte. Im nächsten Moment kam eine Gestalt oben zum Vorschein, doch stolperte in der letzten Stufe und landete nach einem leisen Aufschrei mit dem Gesicht auf den harten Boden. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend rannte Rei auf den Fremden zu und beugte sich zu ihm herunter. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt und legte eine Hand auf dessen Schulter. Als sich der Mann umdrehte, stand Rei der Schock ins Gesicht geschrieben. »Du …?!« »Sagt uns: War es Liebe auf den ersten Blick?«, fragte die eifrige Reporterin mit den langen brünetten Locken, während neben ihr ihre Assistentin saß, die fleißig das gesamte Interview nun schon seit einer geschlagenen Stunde protokollierte. Seiya lächelte nur verhalten. »Das ist eine sehr gute Frage.« Er griff nach seinem Kaffee und trank einen kurzen Schluck, bevor er mit seiner Antwort fortfuhr. »Also bei mir war es definitiv Liebe auf den ersten Blick; nur ist es mir erst später bewusst geworden. Ich habe sie das erste Mal vor eineinhalb Jahren am Tokioter Flughafen gesehen, und als wird aneinander vorbeigegangen sind, habe ich sofort diese Wärme in meinem Herzen gespürt. Ihre Ausstrahlung hat mich direkt umgehauen.« »Wie romantisch; und wie sieht es mit dir aus, Usagi?«, fragte die Journalistin an die weibliche Hälfte des Pärchens gewandt. »Hm …« Usagi ließ sich die Antwort durch den Kopf gehen und runzelte nachdenklich die Stirn. »Ehrlich gesagt kann ich das gar nicht so genau sagen. Als ich Seiya kennengelernt habe, bin ich noch mit meinem damaligen Freund zusammen gewesen und ja … Also ich habe auch sofort gespürt, dass Seiya etwas ganz Besonderes ist. Und wenn es wirklich die Liebe auf den ersten Blick gewesen ist, dann habe ich es damals noch nicht zulassen können und verdrängt.« »Hört sich ja ziemlich dramatisch an, vor allem weil du bereits einen Freund hattest, aber das gehört zu einer tollen Liebesstory einfach dazu!«, trällerte die junge Frau vor ihnen, während ihre Assistentin das Gespräch weiter hochkonzentriert aufzeichnete und sich von der schrillen Stimme ihrer Kollegin nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sie war es wohl schon gewohnt. Nachdem Rei den Tee fertig aufgesetzt hatte, stellte sie zwei Tassen und eine Teekanne, ganz getreu der japanischen Tradition, auf ein Tablett und trug es in den Aufenthaltsraum. Schweigend stellte sie es vor die Nase ihres Gastes ab und ließ sich ihm gegenüber nieder. Sie nahm die Teekanne und goss erst ihm und dann sich das heiße Getränk ein, so wie es sich gehörte. »Und, wie war deine Weltreise so?«, fragte Rei ihren ehemaligen Tempeldiener trocken, nachdem sie einen kurzen Schluck ihres gesüßten Tees genommen hatte. »Es war … ganz okay«, antwortete Yuichiro und lächelte schwach. Er konnte ihr doch schlecht offenbaren, dass sie ihm während der Reise entsetzlich gefehlt hatte. Er wollte sich nicht gleich ein paar Minuten nach seiner Ankunft Ärger mit Rei einhandeln. Wobei … hatte sie nicht genau das so sehr vermisst? Ihr hitzköpfiges Temperament? Für Außenstehende mochte das unbegreiflich klingen, doch so war es nun einmal: Er liebte es, wie sie ihn ausschimpfte. Denn letztendlich zeigte das doch, dass er ihr nicht vollkommen egal war, oder? Denn wenn dem so wäre, würde sie doch keine Sekunde damit verschwenden, ihm irgendwelche Standpauken zu halten. Dennoch wollte er sich in diesem Moment erst einmal ganz nett und normal mit ihr unterhalten. Deswegen fuhr er auch sogleich mit seinem Bericht fort, denn Rei mochte es gar nicht, wenn sie einem alles aus der Nase herausziehen musste. Dafür war sie viel zu ungeduldig. »Diese Weltreise war wirklich einmalig. Ich habe so viel Neues gesehen. Dort draußen ist alles einfach so komplett anders als in Japan, selbst andere asiatische Länder ticken ganz anders. Wenn ich das nächste Mal verreise, nehme ich dich mit! Man kann so etwas nicht erklären; man muss es mit eigenen Augen gesehen haben!« Rei hatte ihren Blick die ganze Zeit gesenkt, doch bei seinen letzten Aussagen blickte sie dann doch hoch in die dunklen Augen ihres ehemaligen Verehrers. »Das nächste Mal …? Also ist deine Weltreise … beendet?« Nach kurzem Zögern fügte sie noch ein »Hier?« hinzu. »Und was liebt ihr so sehr an dem anderen?« »Ich … liebe einfach alles an ihr«, antwortete Seiya nach einer Weile ernst und legte zärtlich eine Hand auf Usagis Kopf. »Ihre Gutmütigkeit, ihre Liebenswürdigkeit, ihre Ehrlichkeit, ihre Anmut und zugleich auch ihre Tollpatschigkeit, Begriffsstutzigkeit und sogar diese Verfressenheit. Natürlich auch ihre Schönheit, die ohne Probleme mit ihren wundervollsten Träumen mithalten kann. Und ich liebe ihr Herz, in dem für jeden auf dieser gesamten Galaxis Platz ist.« Während er all ihre Eigenschaften und Charakterzüge aufzählte, beobachtete er seine große Liebe verträumt. Diese erwiderte seinen Blick und errötete immer mehr bei seinen Worten. Sie wusste, dass er es ehrlich meinte und es keinesfalls grundloses Rumgeschleime war. Das konnte sie deutlich in seinen tiefblauen Augen sehen, die nur die Wahrheit widerspiegelten. Und das auf eine ziemlich charmante Weise. »Und was liebst du an deinem Freund, Usagi?« »Ich …« Nachdenklich senkte die Angesprochene ihren Blick. Wo sollte sie nur anfangen? War ihre Liebe zu ihm überhaupt in Worte zu fassen? Ganz sicher nicht, nicht einmal annähernd. Und sie war sich sicher, dass selbst seine Worte vorhin nicht all seine Gefühle für sie beschrieben hatten. »Ich liebe sein großes Herz und seinen kindischen Dickkopf, dass er immer gewinnen möchte. Dass er mich immer zum Lachen bringen kann und ich mit ihm wirklich über alles reden kann. Dass er mich so liebt wie ich bin. Und … seine Stimme. Er war ja schon lange vor mir Sänger gewesen; und seine Musik habe ich immer besonders gerne gehört. Und seine glänzenden tiefblauen Augen haben mich schon von Anfang an fasziniert.« Innerlich hätte sie sich am liebsten selbst geohrfeigt. Was redete sie da nur für einen Schwachsinn zusammen? Unsicher lugte sie zu Seiya, der ihr ein warmes Lächeln schenkte, das ihr zeigte, dass alles in Ordnung war. Danach spürte sie nur noch seine zärtlichen Lippen an ihrer Schläfe. »Ähm, ja, ich hoffe, ich habe hier noch einen Platz und kann von heute an wieder bei euch als Tempeldiener tätig sein?«, rückte Yuichiro nun drucksend mit der Sprache heraus und streichelte etwas nervös seinen Hinterkopf. Rei schwieg eine ganze Weile, um nach den richtigen Worten zu suchen. Sie durfte schließlich nicht zeigen, dass sie sich irrsinnig darüber freute, dass Yuichiro wieder hier, bei ihr, bleiben wollte. Alles, nur keine Gefühle zeigen. Erst recht nicht Yuichiro gegenüber. »Ich kann das nicht entscheiden. Der Tempel gehört, wie du ja weißt, meinem Großvater. Dennoch wissen wir beide ja, dass er dich mag und somit sicherlich nichts dagegen hat, wenn du wieder bei uns arbeitest.« Sie versuchte so sachlich und kühl wie möglich zu klingen und erhob sich. »Du kannst also schon einmal auspacken. Dein Zimmer ist noch frei.« Gemeinsam betraten Seiya und Usagi den großen Klavierraum der Villa, nachdem sie das Liebesinterview endlich hinter die Bühne gebracht hatten. Der gesamte Raum war bis auf den hellbraunen Boden in ein unschuldiges Schneeweiß getaucht. Durch sein edles Schwarz lenkte der große Flügel in der Mitte des Zimmers all die Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem leichten Lächeln zog Seiya seine Geliebte mit sich auf den Flügel zu, drückte sie sanft auf den langen Hocker und nahm neben ihr Platz. »Dieses Stück habe ich schon vor Ewigkeiten komponiert. Noch zu der Zeit, als wir nach Euphe zurückgekehrt sind. Immer, wenn ich an dich gedacht habe - und ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich das mehr als nur oft getan habe - ist mir diese Melodie durch den Kopf gegangen. Ich habe sie natürlich sofort aufgeschrieben. Du bist die Erste, der ich das vorspiele. Schließlich ist sie auch dir alleine gewidmet.« Nach dieser kleinen Entstehungsgeschichte des Klavierstücks erklangen wenige Augenblicke später die ersten bittersüßen Töne des Flügels, ausgelöst durch Seiyas geschmeidige Fingerbewegungen auf den Tasten. Jeder Akkord war mit so viel Gefühl und Liebe verbunden, sodass es Usagi sofort durch Mark und Bein fuhr. Sie schloss ihre Augen und ließ all ihre gemeinsamen Erlebnisse Revue passieren. Egal ob es traurige oder glückliche Momente gewesen waren – Seiya war immer an ihrer Seite gewesen. Sie waren immer zusammen gewesen – sei es im Freizeitpark, in der Gondel des Riesenrads, in der Disko, beim Campen; selbst beim Softball-Wettbewerb war er ihr nie von der Seite gewichen. Sie hatte sich stets so wohl bei ihm gefühlt; hatte seine Gegenwart fast schon als selbstverständlich angesehen und nie auch nur daran gedacht, was sie an ihm eigentlich hatte. Erst nach dem Kampf gegen Galaxia, als die Star Lights mit ihrer Prinzessin zu ihrem Heimatplaneten zurückgekehrt waren, hatte sie diese Lücke in ihrem Herzen bemerkt. »Schätzchen? Schätzchen, was ist mit dir?« Usagi schrak auf und sah noch ganz benebelt zu Seiya neben sich. »Was soll denn sein?«, fragte sie nach einer Weile. »Warum spielst du nicht weiter?« Seiya ging jedoch nicht auf ihre zweite Frage ein. »Warum weinst du?« Dabei sah er ihr ernst und besorgt in die Augen und strich beruhigend durch ihre langen Haare. »Was …?« Noch ganz benommen fasste sie sich ans Gesicht und merkte, dass es tatsächlich von Tränen durchnässt war. Schließlich fasste sie sich ein Herz und warf sich in die Arme ihres Freundes. »Es ist gar nichts, wirklich. Ich bin nur so glücklich, das ist alles.« Seiya stieß einen erleichterten Seufzer aus. Er hatte sich zwar versprochen, sein Schätzchen nie wieder zum Weinen zu bringen, doch Freudentränen konnte er gerade noch so dulden. »Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich dich liebe?«, fragte er sie mit einem zärtlichen Blick, der unendlich viel Liebe versprach. »Öhm, lass mich mal überlegen ...«, neckte sie ihn frech grinsend. Er lachte leise und schloss seine Augen. »Nun. Da du noch überlegen musst, scheinen meine Liebeserklärungen ja noch nicht wirklich bei dir hängen geblieben zu sein.« Dann öffnete er seine Augen wieder und gewährte seiner Liebsten wieder den Blick in den glanzvollen Spiegel seiner Seele. Er schien ernsthafta darüber zu grübeln. »Was für eine Liebeserklärung würde dir wohl für immer hängen bleiben?« Er sah nach unten, wodurch seine langen Wimpern noch länger erschinen, bevor er mit leidenschaftlichem Blick des Triumphes wieder aufschaute. »Schätzchen«, schluckte er und machte eine kleine Pause, »ich liebe dich so sehr, dass ich dir am liebsten alle Sterne dieses Universums schenken würde … nur dir allein …« Mit festem Blick sah er in die hellblauen, großen Augen Usagis, die sofort verräterisch zu glänzen begannen. Beide drohten, in die Augen des anderen zu versinken. »Seiya … dass …« Sie stockte. Viel zu überwältigt war sie von dieser Liebeserklärung, dass es ihr die Sprache verschlug. »Ich …« Langsam legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und ihre Hand auf seine Brust. »Ich brauche keinen einzigen Stern dieses Universums, so lange du bei mir bist.« Das wiederum ließ Seiya innehalten. »Ach Schätzchen«, hauchte er, legte seine Arme um sie und drückte sie liebevoll an sich. Am liebsten würde er ihr jetzt sagen, dass er für immer bei ihr bleiben würde, doch in diesem Moment war er nicht mehr fähig zu sprechen. Und Worte waren in diesem Augenblick sowieso überflüssig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)