Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 19: Our Dream Is Over ... --------------------------------- Kapitel 19: OUR DREAM IS OVER ... Unser Traum ist vorbei ... ****Rückblick**** Plötzlich hörte sie ein leises Klopfen an ihrem Fenster, welches sie aufschrecken ließ. Sofort sprang sie von ihrem Bett. Schon alleine die Hoffnung brachte ihr ihren gewohnten Glanz in den Augen zurück. Zumindest teilweise. Sie zog den Vorhang beiseite und nun war der Glanz in ihren Augen vollständig zurückgekehrt. „Seiya!“ Ohne zu zögern machte sie sofort das Fenster auf. Die Freude währte jedoch nicht lange, als sie nun tief in seine Augen sah. Sie waren kälter und ausdrucksloser als je zuvor. Langsam streckte er seine Hand aus und hielt sie ihr hin. „Kommst du bitte mit Usagi? Ich ... muss mit dir reden.“ ****Rückblick**** Angespannt saß Usagi neben Seiya auf dem langen Klavierhocker und vor dem schwarzen Flügel. Er wollte ihr unbedingt seine neueste Melodie vorspielen, die er seit Kurzem für diesen Anlass komponiert hatte. Auch wenn sie noch nicht wusste, um was für ein Anlass es sich handelte. Wollte sie es überhaut wissen? Sie hatten nämlich noch nicht miteinander geredet. Das hatte er wahrscheinlich erst nach seinem Stück vor. https://www.youtube.com/watch?v=wNPGS_bOAOc ("If You Are My Love") „You Are My Love “, flüsterte er, und ohne weitere Worte begann er mit geschlossenen Augen zu spielen. Wieder verursachte jede Taste eine Gänsehaut bei Usagi, doch diesmal noch wesentlich mehr. Irgendetwas war anders ... Normalerweise waren seine Klavierstücke sehr romantisch und süß. Doch dieses Lied war nicht so. Es war zwar romantisch, doch auf eine sehr traurige Art und Weise. So bedrückt ... und betrübt ... Als er das Vorspiel gespielt hatte, erklang aus den Lautsprechern, die an jeder Ecke des Raumes befestigt waren, leise Geigenmusik, die sein Spiel noch zusätzlich untermauerte und eindrucksvoller machte. Langsam legte sie ihren Kopf auf seine Schulter. Unerklärlicherweise hatte sie Angst, dass er sie wegstoßen könnte. Jedoch wurde ihre Angst zum Glück keine Realität. Seiya ließ es zu. Wie immer eigentlich. Unbeirrt spielte er weiter und war eins mit seiner Musik. Wie immer. Alles schien wie immer, und doch war es anders. Etwas vollkommen Anderes lag in der Luft. Doch Usagi konnte es nicht deuten. Sie wollte es nicht einmal wahrhaben; hoffte, dass sich ihr Gefühl täuschte und ihr nur einen gemeinen Streich spielten. Als der letzte Klang des Liedes ertönte, legte sich eine Stille wie ein unsichtbarer Nebel auf sie. Beide verharrten in ihren Stellungen und machten keine Anstalten, sich zu bewegen. http://www.youtube.com/watch?v=kKNr0Aw3SMk („Sabishisa wa Koete“) Bis Seiya sich schließlich ganz zu ihr drehte und sie wortlos in den Arm nahm. Dann näherte er sich ihrem Ohr und hauchte schmerzerfüllt: „Ich liebe dich, mein Schätzchen ...“ „Seiya ...“, begann sie leise. Die Trauer und der Schmerz, die in seiner Stimme mitschwangen, blieben ihr nicht verborgen. Sie bekam zunehmend Angst und krallte sich an ihn fest. Sie hatte plötzlich solche Angst, ihn zu verlieren, wenn sie ihn auch nur eine Sekunde loslassen würde. Er lockerte die innige Umarmung etwas, um sich zu ihr hinunterzubeugen. Sanft legte er seine Lippen auf ihre und schloss dabei seine Augen. Doch auch dieser Kuss war so anders ... Er war voller Hingabe, Gefühl und Liebe wie immer, doch irgendwie auch ... so von Trauer erfüllt ... Als ob dies der letzte Kuss zwischen ihnen sein würde ... Sie küssten sich immer leidenschaftlicher, ihre Zungen verschmolzen zu eins, bis Seiya scheinbar überfordert den Kuss abbrach. Mit glitzernden Augen betrachtete Seiya seinen wunderschönen Engel und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich ... Ich liebe dich so sehr!“, wisperte er mit gebrochener Stimme, legte wieder seine Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihre Schulter. Sie sollte ihn nicht weinen sehen ... Er durfte nicht weinen ... Fassungslos starrte Usagi nach vorne. Seiya war so anders, so schwach und zerbrechlich. So kraftlos und ohne Leben. Noch nie hatte sie ihn so erlebt. „Aber Seiya... Ich liebe dich doch auch! Mehr als alles andere auf dieser Welt!“, beharrte Usagi und schlang fest ihre Arme um seinen Hals. Auch ihr kamen die heißen Tränen. „Das darfst du aber nicht ...“ Usagi hatte das Gefühl, als ob tausende von Schwertern gerade ihr Herz durchbohrten. Entsetzt löste sie sich von seinen Armen, um in seine Augen zu sehen. „Du darfst mich nicht lieben.“, wiederholte er neurotisch und blickte mit glanzlosen Augen auf sie herab. „Was ... Was redest du da?! Du kannst mir meine Liebe zu dir nicht verbieten! Dazu hast du kein Recht! Keiner hat das Recht dazu!“, schrie sie ihn voller Hysterie an und klammerte sich unbewusst weiter immer fester an ihn. Seiya packte sanft, aber dennoch entschlossen ihre beiden Handgelenke. „Ich ... kann nicht mehr bei dir bleiben ...“, sagte er eindringlich und zugleich tonlos. Für Usagi schien die Welt nun komplett zusammenzubrechen. Alles, was die beiden gemeinsam mit ihrer grenzenlosen Liebe aufgebaut hatten, fiel gerade in ihre Einzelteile. Übrig blieben nur ... die Scherben. „Wa- Warum? Alles wegen dieses Bildes?! Das ... Das kannst du mir nicht antun ... Ich habe dir doch gesagt: Chibiusa wird existieren, und du wirst ihr Vater werden! Warum ... glaubst du mir nicht?“, ihre Stimme versagte ihr. Sie durchlitt in diesem Moment so viele Schmerzen; sodass selbst ihre Stimme stark angeschlagen war und sie nicht mehr als ein Ächzen zu Stande bringen konnte. „Weil du keinen handfesten Beweis hast. Über die Zukunft können wir nur spekulieren, mehr nicht.“, antwortete er leise. „Und ich will nicht, dass ein Menschenleben wegen mir geopfert wird. Auf gar keinen Fall darf das passieren.“ Immer mehr Tränen quollen aus ihren Augen. Es war kein Ende in Sicht. „Du hast es mir versprochen. Du hast mir versprochen, für immer bei mir zu bleiben.“, lamentierte sie leise. „Nein.“, antwortete er mit überraschend sachlicher Stimme und schüttelte kurz den Kopf. „Ich habe dir versprochen, bei dir zu bleiben, so lange du es wünschst und es zu deinem Besten ist. Die zweite Bedingung tritt leider nicht mehr in Kraft.“ Usagi riss ihre Augen auf. Ja, sie erinnerte sich ... In der Nacht, in der er zurückgekehrt war ... „Du bleibst jetzt doch endgültig auf der Erde, oder?“, mit großen Augen blickte sie ihn an. Sein Blick wurde sofort zärtlich. Er hob seinen linken Arm hoch, nahm sanft ein paar ihrer langen blonden Haarsträhnen und ließ sie langsam durch seine Finger hindurchgleiten. „So lange du es wünschst ... und es auch zu deinem Besten ist ...“ Damals war sie viel zu glücklich über seine Rückkehr gewesen, dass sie diese zwei Einschränkungen kaum zur Kenntnis genommen hatte. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie nun für immer zusammenbleiben würden und sie nichts mehr trennen konnte. Ihr Kopf war wie benebelt. Sie konnte nicht mehr klar denken, war einfach viel zu durcheinander. Doch da fiel ihr ihr letzter Trumpf ein: Sein Geburtstagsgeschenk! „Und was ist damit?“, fragte sie ihn mit etwas deutlicherer Stimme und griff nach ihrer Kette, welches um ihren schlanken Hals lag. „Du hast mir mit dieser Kette versprochen, mich immer zu lieben, egal was passiert! Ist das etwa gar nichts mehr wert?!“ „Ich habe auch nie vorgehabt, dieses Versprechen jemals zu brechen. Du weißt doch: Ich halte alle meine Versprechen.“, verteidigte er sich und sah ihr tief und ernst in die verweinten, blauen Augen, die inzwischen etwas gerötet waren. Schmerzlich biss er sich auf die Unterlippe. In diesem Moment fiel ihm ein, dass er schon längst eines seiner Versprechen gebrochen hatte: Er hatte sich selbst versprochen, sie niemals zum Weinen zu bringen, und schon gar nicht wegen ihm. Aber das war das erste Mal. Und zugleich auch das letzte. Das brachte ihre heile Welt nun zum endgültigen Einsturz. Obwohl er sie nun verlassen wollte, würde er sie für immer lieben? Das war doch ... verrückt! Ohne ein weiteres Wort zog Seiya sie zu sich und drückte seine Lippen intensiv auf ihre. Ein letztes Mal ... Anschließend lehnten sie ihre Stirne aneinander und er hielt dabei ihre Hände sanft fest. „Leb wohl Schätzchen ...“, verabschiedete er sich und versuchte dabei stark zu klingen, doch trotzdem konnte er nicht verhindern, dass seine Stimme mehr als nur gequält klang. Nun konnte sich Usagi nicht länger zurückhalten. Sie verfiel in ein lautes Schluchzen, riss sich von ihm los, sprang auf und rannte weg. Sie wollte einfach nur weg. Sie ertrug seine Nähe nicht mehr. Nicht, nachdem sie wusste, was er vorhatte ... „Warte!“, rief er sie zurück und erhob sich. Sofort blieb sie stehen und drehte sich mit letzter Hoffnung zu ihm um. „Bitte sieh mich nicht so hoffnungsvoll an. Mach es mir nicht schwerer, als es sowieso schon ist.“, sprach er in Gedanken auf sie ein und schloss kurzzeitig seine Augen. So konnte er sie unmöglich gehen lassen. Er war Mamoru noch etwas schuldig. „Mamoru ist wirklich ein guter Kerl ... Heute tut es mir ehrlich leid, wie ich anfangs noch über ihn gedacht habe. Ich soll dir schöne Grüße von ihm ausrichten.“ Entsetzt weitete Usagi ihre Augen. Zitternd senkte sie ihren Blick, und als Seiya nichts mehr sagte, kniff sie schmerzlich ihre Augen zusammen und rannte nun endgültig weg. Seiya ging zur Wand, lehnte sich mit dem Rücken an sie, legte seine Arme um sich und rutschte langsam zu Boden. Nun ließ er seinen Tränen endlich freien Lauf. Sein Leben war an dieser Stelle vorbei, aber dafür würde ihr Leben neu beginnen. Wenn er weg war, würde alles wieder so sein, wie es einmal war. Und dieses kleine Mädchen würde auch auf die Welt kommen und zusammen mit ihren Eltern die glückliche Königsfamilie bilden. Er hatte noch nie einen Platz dort gehabt. Auch, wenn er sich das einzige Mal in seinem Leben so richtig zu Hause gefühlt hatte, als er die letzen Monate an ihrer Seite sein durfte. Aber Usagi hatte bereits ein festgelegtes Leben. Er hätte niemals herkommen dürfen. Er hätte nie auch nur einen Teil dieser heilen Welt durch seine Erscheinung kaputt machen dürfen. Und ... er hätte sich niemals in sie verlieben dürfen ... „Wenn ich gewusst hätte, wie schwer es ist, dich loszulassen ... dann hätte ich dich niemals auch nur einmal berührt.“, klagte er winselnd und vergrub sein Gesicht in seine Knie. http://www.youtube.com/watch?v=s9MfR0dSgRI („Determination“) Mamoru war gerade so sehr in seine Facharbeit vertieft, dass er das wiederholende Geklingel erst sehr lange Zeit später hörte. „Wer will denn zu so später Stunde noch etwas von mir?“, fragte er sich, als er einen Blick auf seine silberne Armbanduhr warf. Er stand von seinem Schreibtisch auf, ging zu seiner Tür und machte sie auf. Er musste einige Male blinzeln, bis er realisierte, wer da völlig aufgelöst vor ihm stand. Usagi ... Seine alte Liebe ... In den letzten einundhalb Jahren, in denen er sie nicht zu Gesicht bekommen hatte, war sie noch viel schöner geworden. Natürlich hatte er sie schon in diversen Medien erblickt, doch sie nach so langer Zeit real vor sich stehen zu haben war dann doch etwas Anderes. „Usagi!“, rief er erschrocken und machte seine Tür weit auf. „Was ist denn passiert? Komm rein.“, bat er sie besorgt. Sie sah zu Boden und trat ein. Gerade als Mamoru die Tür ins Schloss fallen ließ, kam Usagi sofort zum Punkt: „Was hast du ihm gesagt?“ Verständnislos hob der Gefragte eine Augenbraue. „Was meinst du?“, fragte er völlig ahnungslos. „Was zum Teufel hast du ihm für einen Floh ins Ohr gesetzt? Ich dachte, wir wären Freunde! Du hast alles kaputt gemacht! Du hast mir Seiya weggenommen! Wegen dir will er mich verlassen! Warum ... Warum?!“, brüllte sie aus voller Kehle und hämmerte mit beiden Fäusten immer wieder gegen seine Brust. Mamoru nahm diesen Schmerz an seiner Brust jedoch gar nicht wahr, sondern starrte nur fassungslos zu Boden. „Ich ... Ich habe gar nichts gesagt ...!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)