Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 20: Nostalgic Sunset ---------------------------- Kapitel 20: NOSTALGIC SUNSET Nostalgischer Sonnenuntergang ****Rückblick**** Sie sah zu Boden und trat ein. Gerade als Mamoru die Tür ins Schloss fallen ließ kam Usagi sofort zum Punkt: „Was hast du ihm gesagt?“ Verständnislos hob der Gefragte eine Augenbraue. „Was meinst du?“, fragte er völlig ahnungslos. „Was zum Teufel hast du ihm für einen Floh ins Ohr gesetzt? Ich dachte, wir Freunde! Du hast alles kaputt gemacht! Du hast mir Seiya weggenommen! Wegen dir will er mich verlassen! Warum ... Warum?!“, brüllte sie aus voller Kehle und hämmerte immer wieder mit beiden Fäusten gegen seine Brust. Mamoru nahm diesen Schmerz an seiner Brust jedoch gar nicht wahr, sondern starrte nur fassungslos zu Boden. „Ich ... Ich habe gar nichts gesagt ...!“ ****Rückblick**** Schätzchen, es tut mir so leid, dass es so zwischen uns enden musste. Glaub mir: Hätte es einen anderen Weg gegeben, hätte ich ihn liebend gerne bevorzugt, aber so wie es aussieht, gibt es einfach keinen anderen glücklicheren Pfad. Es hätte auf Dauer nicht mit uns beiden geklappt: Ich hätte immer ein schlechtes Gewissen gehabt wegen der kleinen Chibiusa. Ich möchte nicht dafür schuldig sein, dass ein so unschuldiges süßes Mädchen nicht auf die Welt kommt. Mit dieser Schuld im Hintergrund wären wir nie gemeinsam glücklich geworden, denn auch du hättest dir immer Vorwürfe gemacht, wenn sie tatsächlich nie geboren werden würde. Natürlich könntest du Recht haben, und Chibiusa würde unser gemeinsames Kind werden. Aber die Chancen stehen 50 zu 50, und dieses Risiko ist mir für ein Menschenleben viel zu hoch. Auf Kosten anderer glücklich zu werden ist für uns beide undenkbar. Und außerdem weiß ich, dass du mit Mamoru und Chibiusa viel glücklicher werden wirst als du es mit mir je sein kannst. Das Schicksal hat bereits seit Urzeiten entschieden. Dennoch möchte ich, dass du eines weißt: Ich habe dich immer geliebt, liebe dich und werde dich auch immer lieben. Dieses Versprechen, das ich dir gegeben habe, werde ich niemals brechen. Dafür gebe ich dir hiermit ein weiteres Mal mein Ehrenwort, auch wenn es nun fast schon unbedeutend ist. Ich möchte einfach, dass du das immer weißt; das reicht mir. Danke für die wunderschönen Erlebnisse, die ich mit dir verbringen durfte. Es war die schönste Zeit in meinem bisherigen Leben, und durch diese Erinnerungen bin ich zuversichtlich, dass ich ein Leben ohne dich überleben kann. So schwer es auch sein wird. Suche bitte nicht nach mir. Ich werde dort zurückkehren, wo ich hergekommen bin. Dort ist meine Heimat, der einzige Ort auf diesem Universum, wo ich noch bleiben kann und erwünscht bin. Wo ich keinen Schaden anrichte. Wir werden uns jetzt wohl nie mehr wiedersehen. Schon jetzt vermisse ich dich. Deinen Duft. Deinen Atem. Deine Augen. Dein warmes Herz. Deine Zärtlichkeit. Deine unbeschreibliche Ausstrahlung. Aber es ist besser so. Das Beste für uns alle. Ach ja, bitte grüße alle herzlich von mir: Rei, Minako, Makoto, Ami, und natürlich auch Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru. Sie alle haben mich immer sehr gut hier aufgenommen; ich verdanke es auch ihnen, dass ich mich hier auf der Erde so wohl gefühlt habe. Und bitte bestell auch Mamoru schöne Grüße von mir und mache ihm keine Vorwürfe: Er ist derjenige, der mir die Augen geöffnet und verhindert hat, dass du endgültig in dein Unglück stürzt. Ich bin einfach zu blind gewesen. Zu blind vor Liebe. Ich weiß, es ist zu viel verlangt, aber ich habe noch eine letzte Bitte an dich: Vergiss mich bitte nicht und behalte mich in guter Erinnerung. Allein diese Gewissheit wird mir helfen, ohne dich weiterzuleben. Und das Wichtigste: Werde glücklich ... In Liebe Dein Seiya P.S. Es tut mir leid, dass ich unerlaubt in dein Leben getreten bin … Ein letztes Mal las er sich diesen Brief durch, bevor er ihn ordentlich zweimal zusammenfaltete, in ein weißes Kuvert steckte und auf ihren Schreibtisch legte. Das war nun das letzte Mal, dass er in ihrem Zimmer war. Er seufzte kurz. Die Zeit rannte ihm davon; er sollte so schnell wie möglich von hier weg, bevor er noch erwischt werden könnte. Er ging zum Fenster, doch da fiel ihm noch etwas Wichtiges ein. Schnell eilte er zum Schreibtisch zurück und legte eine rote Rose auf seinen Abschiedsbrief, auf dem in verzierter Schrift Usagi stand. Blitzartig erinnerte er sich an damals, als er ihr im Klassenzimmer ebenfalls eine Rose auf ihren Platz gelegt hatte. Da hatte er auch gedacht, dass es nun ein Abschied für immer sein würde. Und dann war er doch zurückgekehrt. Er schüttelte über seinen eigenen Optimismus nur den Kopf. „Diese falschen Hoffnungen grenzen ja fast schon an Idiotie.“, nuschelte er abfällig und fuhr sich überfordert durch das strubblige schwarze Haar. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Diesmal war es wirklich anders. Dieses Mal war es unwiderruflich und für immer. Wenige Stunden später ... Seiya stand in aufrechter Haltung auf dem Dach des Schulgebäudes, seine Hände tief in die Hosentaschen vergraben. Genau an dem gleichen Ort wie beim ersten Mal, als er die Erde gemeinsam mit Taiki, Yaten und Prinzessin Kakyuu verlassen hatte. „Schätzchen? Ich freue mich, dass du deinen Freund jetzt wiederhast.“, kam es von Seiya, und dabei versuchte er so cool und gelassen wie möglich rüberzukommen. Niemand durfte ihm ansehen, wie sein Herz in diesen Augenblicken gerade nur so nach seinem Schätzchen schrie. „Ja, vielen Dank, Seiya. Wenn ihr mir nicht Mut gemacht hättet, hätte ich es nie geschafft.“, dabei schloss sie munter ihre Augen. Mit einem Mal begann seine starke Fassade zu bröckeln. Sie schien so glücklich, so unbeschwert. Aber das konnte er ihr auch nicht verübeln, schließlich war ihre große Liebe endlich wieder bei ihr. „Schätzchen, ich ...“, zögerte er kurz und beäugte sie lange. In diesem Moment machte Usagi ihre Augen auf und schien erwachsener und reifer als je zuvor zu sein. Dieser Blick ließ Seiya stocken. Er durfte jetzt ja nichts Falsches sagen, und zugleich ... wollte er ihr auf irgendeine verschleierte Art und Weise seine wahren Gefühle vermitteln. „Ich ähm ...“, dann wurde er entschlossener und nahm allen Mut zusammen. „Ich werde dich ganz bestimmt niemals vergessen.“ „Na klar, schließlich sind wir jetzt doch Freunde für immer, oder?“ Seiya schmunzelte kurz. Ja, das war seine Usagi. Eigentlich hatte er schon unbewusst damit gerechnet, dass sie diese Botschaft nicht verstand. „Ich werde dich niemals vergessen.“ - deutlicher hätte er „Ich werde dich immer lieben.“ einfach nicht übersetzen können, und schon gar nicht in Mamorus Anwesenheit, was diesen innigen Moment zwischen den beiden noch zusätzlich erschwert hatte. Die vier wandten sich gerade zum Gehen, als sich Seiya noch einmal umdrehte und ihn das erste Mal direkt ansprach. „Mamoru?“, sein Blick war ernst. Dieser schaute verwundert auf. Seiya atmete tief durch. „Ich gebe dir den Rat: Pass gut auf Usagi auf!“ Mamoru verstand immer noch nicht, denn an Seiyas ernster Miene hatte sich nichts verändert. Seiya versuchte diese Situation noch zu entschärfen, indem er lächelte und die ganze Sache mit einem Zwinkern herunterspielte: „Denn sonst komm ich wieder, und dann übernehme ich den Job, hast du verstanden?“ „Mamoru wird diesen Job übernehmen. Ganz bestimmt, schließlich ist es ihm vorherbestimmt. Ja, sie ist bei ihm in guten Händen.“, redete Seiya sich ein und versuchte so, sich selbst zu beruhigen und sich nicht verrückt zu machen, denn seine Nervosität stieg Stück für Stück. Nostalgisch beobachtete er den Sonnenuntergang, und sofort wurde er wieder ruhiger. Die Grenze zwischen der Erde und dem Himmel wurde deutlich durch einen kontrastreichen Farbstreifen in verschiedensten Nuancen von schwachem Gold bis kräftiges Rot unterstrichen. Es war das letzte Mal, dass er dieses romantische Naturphänomen hier von der Erde aus betrachten konnte. Ohne es selbst zu merken durchlebte er in seinen Gedanken ein erst kürzlich vergangenes Ereignis ... „Der Sonnenuntergang ist wunderschön, nicht wahr?“, schwärmte Usagi, die neben ihrem Freund auf der Wiese lag. Dieser lag flach auf dem Rücken, den Kopf auf seinen hinten verschränkten Armen gelegt, und hatte seine Augen geschlossen. Er genoss nur still die frische, vorbeiziehende Luft. Die beiden befanden sich gerade hinter Seiyas Villa am Ufer des ruhigen, klaren Sees. „Hm.“, bestätigte er kurz. „Das kannst du doch gar nicht wissen; du hast deine Augen doch geschlossen.“, lehrte ihn Usagi eines Besseren und zog eine zurechtweisende Schnute. Sofort machte Seiya ein Auge auf, packte Usagis Handgelenk und zog seine Freundin bestimmt zu sich herunter, sodass sie wenige Augenblicke später direkt auf ihn lag. „Das finde ich viel schöner. Den Sonnenuntergang können wir uns doch jeden Tag ansehen.“, meinte Seiya über beide Ohren grinsend und legte liebevoll seine Hände auf ihren Rücken. Usagi konnte darauf nur mit leicht geröteten Wangen lächeln. Dann schloss auch sie ihre Augen und genoss die traute Zweisamkeit zwischen ihnen. „Am liebsten würde ich mit dir hier jeden Tag den Sonnenuntergang ansehen ...“ „Hm, weil du als Schlafmütze nie den Sonnenaufgang erlebst?“, neckte er sie frech. „Du bist genauso ein Morgenmuffel wie ich.“, konterte Usagi empört und sah ihren Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Aber kein so schlimmer wie du.“ Gerade wollte Usagi sich an den Armen stützen und sich über ihn beugen, um ihm mal gehörig die Meinung zu geigen, doch da zog er sie schnell wieder herunter. „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich kichernd. „Von nun an können wir uns jeden Tag gemeinsam den Sonnenuntergang ansehen, wenn du willst.“, flüsterte er in ihr Ohr und strich sanft über ihren Kopf. Sofort wurde Usagi ruhiger und musste schmunzeln. Sie konnte ihm einfach nie lange böse sein. „Du bist schlimm, weißt du das?“, fragte sie ihn lächelnd und malte mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise auf sein gelbes kurzärmliges Hemd. Dazu sagte er nichts, sondern sah ihr nur tief in die Augen. Auch Usagi wurde wieder von seinem Blick verzaubert. Wie in Trance beugte sie sich immer tiefer hinunter und näherte sich seinen Lippen … Zentimeter für Zentimeter. Und so verfielen beide in einen zärtlichen Kuss ... Allmählich schlug Seiya verträumt seine dunkelblauen Augen wieder auf. In diesem Moment wurde er wieder in die Gegenwart zurückgeholt. In die triste, harte Realität, die kälter war als jemals zuvor. Traurig blickte er zum Horizont. Wieder musste er ein Versprechen brechen. „Es tut mir leid, aber in Zukunft werden wir wohl doch nicht gemeinsam jeden Abend den Sonnenuntergang bewundern können. Nie wieder. Wir werden nicht einmal mehr die gleiche Sonne sehen können ...“, sagte er wehmütig und senkte seinen Blick kurz. Nun musste er langsam wirklich gehen; schon viel zu lange stand er hier auf diesem Dach und dachte über schöne vergangene Zeiten nach. Je länger er seinen Aufbruch hinauszögerte, desto schwerer würde es ihm fallen. „Also los ...“, murmelte er, senkte seinen Blick, zog seine Hände aus den Hosentaschen und ballte sie zu zittrigen Fäusten. Er setzte zum Sprung an, als plötzlich eine Tür hinter ihm aufsprang und eine ihm nur zu bekannte Person auf ihn zurannte. Die erschöpfte Stimme erklang keuchend und zugleich erleichtert, als sie nach langer Verschnaufpause endlich zum Reden kam. „Wusste ich doch, dass ich dich hier finde!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)