Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 22: Rising Passion -------------------------- Kapitel 22: RISING PASSION Erwachte Leidenschaft ****Rückblick**** Zufälligerweise schaute er auf und sah, wie Mamoru gerade dabei war, das Dach zu verlassen. „Warte!“, rief er ihm sofort zu. Mamoru blieb stehen, drehte sich zu dem wiedergefundenen Pärchen um und setzte eine fragende Miene auf. „Ja?“, fragte er freundlich und heiter. Seiya sagte vorerst nichts, sondern ging nur schweigend auf ihn zu und zog Usagi dabei mit sich. Als sich die beiden Männer unmittelbar gegenüberstanden, streckte der junge Mann mit den längeren Haaren seine Hand aus. „Vielen Dank. Für alles.“, sagte er mit entschlossener Stimme und sah ihm mit einem leisen Anflug eines dankbaren Grinsens fest in die Augen. Mamoru lächelte darauf nur mild und nahm die entgegenkommende Hand bereitwillig an. „Gern geschehen.“ ****Rückblick**** „Seiya?“ Seiya und Usagi lagen nun seit einigen Minuten nebeneinander auf seinem Bett. Ihren Hunger hatten sie bereits unterwegs gestillt. Sie hielten fest die Hand des anderen in ihre eigene. Nie wieder wollten sie sich loslassen. Nachdem sie und ihre Liebe auch diese schwere Zeit gemeinsam durchgestanden haben, schienen sie sich nun sogar noch ein ganzes Stück näher gekommen zu sein. Ihre Rose, die für eine Zeit lang nicht gepflegt und gegossen wurde, hatte gedroht vollständig zu verwelken. Doch sie hatten es noch geschafft, die Rose vor ihrem Untergang zu bewahren. Die Rose – das Symbol ihrer unsterblichen Liebe; denn ihre Rose würde niemals verwelken … „Hm?“, machte er nur leise und drehte seinen Kopf in ihre Richtung, ohne dabei seine Augen zu öffnen. Er spürte auch so ihre Anwesenheit; ihre Nähe und Wärme, sogar noch intensiver als mit offenen Augen. Usagi wälzte sich halb um sich selbst, sodass sie nun auf dem Bauch lag. Sie dachte kurz nach, bevor sie endlich damit herausrückte, was sie in diesem schönen Moment noch bedrücken konnte: „Du hast mir dein Versprechen noch nicht gegeben.“, nuschelte sie und sah ihn dabei erwartungsvoll an. „Was denn für ein Versprechen?“, fragte er verständnislos und machte verwirrt seine Augen auf. Doch im gleichen Moment fiel es ihm wieder ein. Es war ja gerade einmal zwei Stunden her ... „Jetzt wein doch nicht, Schätzchen. Es ist doch alles wieder in bester Ordnung. Ich werde dich nie wieder verlassen, okay? Aber bitte hör auf zu weinen, Tränen stehen dir nicht annähernd so gut wie kleine Lachfältchen.“, schmunzelnd tätschelte Seiya ihren blonden Schopf. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck schaute Usagi ihm wieder in die Augen. „Versprich es! Versprich mir, dass du so etwas nie wieder tust! ... Denn beim nächsten Mal werde ich diese Schmerzen sicher nicht mehr ertragen und überleben können.“, befahl sie zittrig vom Weinen und zugleich entschlossen. Schmerzlich verzog der Angesprochene sein Gesicht. Langsam legte er seine Hand auf ihre Wange und sah sie eindringlich an. „Habe ich dir wirklich ... so sehr wehgetan?“, seine Stimme war nur noch ein wehmütiges Flüstern. „Ja. Ja, natürlich.“, gab er nur von sich und sah seinen Engel von einer Sekunde auf die andere ernst an. „Ich verspreche dir, dass ich dich niemals wieder verlassen werde. So schnell wirst du mich nicht mehr los.“, verkündete er fast schon feierlich und grinste dabei leicht, bevor er wieder ernsthafter fortfuhr. „Weißt du Schätzchen, ich bin ja im Grunde ein ziemlich egoistischer Mensch. Deswegen kannst du dir doppelt so sicher sein, dass ich dieses Versprechen sicher nicht brechen werde.“ Irritiert runzelte Usagi ihre Stirn und fragte ihren Traumprinzen, was dies denn bitte schön mit Egoismus zu tun hatte. Darauf konnte Seiya nur unwillkürlich lachen. Ja, das war seine Usagi. „Ich gebe dieses Versprechen doch nicht nur dir zuliebe, du Dummerchen.“, sein Kichern starb langsam ab und ließ sich durch ein warmes Schmunzeln ersetzen. „Sondern auch meinetwegen. Ohne dich bin ich doch gar nichts mehr. Nicht mal mehr ein halber Mensch.“, dabei sah er ihr tief in die Augen, während er sanft ihren Kopf tätschelte. Statt der Verwirrung zeigte Usagis Miene nur noch ein glückliches Lächeln. Lange sahen sie in die Augen des anderen und schienen sich darin vollkommen zu verlieren. So merkten sie auch gar nicht, wie sie sich immer mehr näherten. Erst, als sich ihre Lippen trafen, realisierten sie, wie nahe sie sich wieder waren. Doch gleich eine Sekunde später schalteten die beiden gleichzeitig ihren Verstand aus und gaben sich ihrem innigen Kuss vollends hin. Dieser Kuss war anders als ihre bisherigen. Er war fordernder, heftiger, verlangender und leidenschaftlicher. Ihre warmen Zungen verschmolzen miteinander, begannen zu brennen. Doch auch diese Tatsache nahmen die beiden nicht wahr. Sie fühlten nur, und es fühlte sich ... gut an. Fremd und neuartig, aber dennoch wunderschön. Das Kribbeln in ihren Bäuchen war noch viel intensiver; beiden wurde immer heißer. Das warme Blut pumpte in ihren Adern, ihre Herzen schlugen immer schneller und schneller ... Nicht lange; dann würde es kein Zurück mehr geben ... Überfordert brach Seiya den Kuss ab und sah sie mit einem überraschten Gesichtsausdruck an. Erst jetzt merkte er, dass er über ihr lag und seine Hand auf ihrer Taille ruhte. Unter ihrem Oberteil. Sofort nahm er seine Hand weg und rutschte von ihr herunter. „Tut mir leid.“, hauchte er schwer außer Atem und war noch ganz benebelt von diesem ihm bisher fremden Liebesrausch ... „Wieso entschuldigst du dich?“, fragte Usagi leise. Auch für sie war es eine ganz neue Erfahrung gewesen, aber dessen ungeachtet hatte sie es als sehr schön empfunden. Schön reichte definitiv nicht, um ihre Gefühle vorhin zu beschreiben, doch ihr fiel einfach kein anderer Begriff ein. Dieses Gefühl war einfach ... unbeschreiblich gewesen. Auch, als Seiya seine Hand unter ihrem Oberteil geführt hatte, war es überhaupt nicht unangenehm gewesen. Ganz im Gegenteil. „Hat es dir etwa ... nicht gefallen?“, sie traute sich kaum, diese Frage auszusprechen. „Nicht gefallen?“, fragte Seiya fast schon belustigt und schüttelte schnell seinen Kopf. „Nein, natürlich hat es das! Sogar sehr ... zu sehr, und das wiederum ist auch nicht gut ...“, antwortete er geistesabwesend und schweifte mit seinen Gedanken für wenige Sekunden ab. „Weiter als eben sollten wir auf keinen Fall gehen. Du hast sicher auch gemerkt, dass wir fast nicht gemerkt haben, was wir da eigentlich getan haben. Unser Verstand hat sich ganz automatisch abgeschaltet für diesen Moment. Und ... für mehr sind wir beide noch lange nicht bereit. Schließlich ... wollen wir doch, dass das Schönste zwischen uns noch vor uns liegt ... oder?“, erklärte Seiya ihr nach einigem Zögern und wurde dabei ziemlich nervös, was er kaum verbergen konnte. Augenblicklich errötete Usagi und nickte gleich. „Ja, natürlich.“, stimmte sie kurz angebunden zu. Mehr wollte sie zu diesem Thema nicht sagen, denn das war ihr doch etwas zu peinlich. Und genau das war der Beweis dafür, dass sie noch nicht bereit dafür waren. „Seiya wollte dich also tatsächlich verlassen?!“, kreischte Rei plötzlich laut und störte innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die ruhige Atmosphäre des Hikawa-Tempels. „Ja, aber das hat er ja zum Glück nicht.“, antwortete Usagi und lächelte sanft. Und so erzählte sie Rei, Minako, Ami und Makoto noch geduldig den Rest der Geschichte, die letzten Endes ein schönes Happy End gefunden hatte. Aber dennoch verschwieg sie ihren Freundinnen die leidenschaftliche Annäherung zwischen ihnen, schließlich war das nur eine Angelegenheit zwischen Seiya und ihr, und das sollte auch so bleiben. Vielleicht würde sie ihnen eines Tages davon berichten, aber nicht zu dem jetzigen Zeitpunkt. „Wirklich Wahnsinn. Seiya wollte tatsächlich dich, die große Liebe seines Lebens, aufgeben, nur damit Chibiusa auch sicher geboren wird? Was für ein Mann! Und vor allem: Was für eine rührende Geschichte! Diese Story ist oscarreif!“, schwärmte Minako los und bekam wieder ihre wohlbekannten funkelnden Augen, wenn sie an den Luxus des Stargeschäfts dachte, obwohl sie ja selbst schon ein gefeierter Star war; aber trotzdem musste sie noch sehr hart an sich arbeiten, um ganz oben an der Spitze stehen zu können. Die Freundinnen unterhielten sich noch lange über dieses dramatische Ereignis und wie es Seiya und Usagi noch mehr zusammengeschweißt hatte, bevor Usagi nach schier endloser Zeit vom Thema ablenkte. Zwar war sie stolz auf ihre Liebesgeschichte und könnte sich pausenlos weiter darüber mit ihren engsten Freunden austauschen, jedoch interessierte sie natürlich auch das Leben derer. „Vorerst mal genug von mir. Wie sieht es bei euch aus? Makoto?“, neugierig blickte sie die Größte von ihnen an. Makoto zuckte kurz zusammen, als sie ihren Namen hörte. „Ähm, nun ja ... Also Takeru hat sich wieder bei mir gemeldet und wir haben kurzerhand ausgemacht, dass wir morgen etwas zusammen unternehmen. Ja ... Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.“, stotterte die Brünette und wurde dabei leicht rot um die Wangen. „Habt ihr auch ausgemacht, dass er dich abholen soll?“, fragte Minako mit einem scharfen Unterton nach. „Ja, er wird um 14 Uhr vor der Tür stehen. Keine Sekunde früher und keine später, nach eigener Aussage.“, antwortete Makoto und musste bei dem Gedanken daran unwillkürlich schmunzeln. „Okay, das ist immer gut.“, bemerkte Minako wissend und grinste dann verschmitzt. Danach folgte nur ein gelangweiltes, übereinstimmendes Seufzen. „Was denn? Männer sollten schon zumindest ansatzweise gentlemanlike sein!“, verteidigte Minako sich sofort, zuckte mit ihren Achseln und sog am Strohhalm ihres Eistees. „Und, wie sieht's eigentlich mit Yuuichiro aus, Rei?“, fragte Makoto ihre schwarzhaarige Freundin, unter anderem natürlich auch mit der Absicht, schleunigst von sich abzulenken. Rei erschrak nicht weniger als Makoto, als sie unerwartet angesprochen wurde. Verstohlen blickte sie sich um und hörte nur, wie jemand Wasser ins Bad einließ. Gut, das konnte nur Yuuichiro sein; ihr Großvater ging nämlich seinem bekannten Mittagsschlaf nach, und außerdem badete er nur abends vor dem Schlafengehen. Rei seufzte dann erleichtert. Sie konnte die Möglichkeit, dass Yuuichiro etwas von diesem Gespräch mitbekam, also so gut wie ausschließen. „Da gibt es nichts zu erzählen.“, zischte Rei sofort gereizt und verschränkte ihre Arme. „Na ja ...“, fügte sie doch nach einigem Überlegen hinzu. „Wegen der ganzen Geschichte mit Usagi in den letzten Tagen war ich vielleicht ... ein kleines bisschen gemein zu ihm.“, gab sie dann doch etwas kleinlaut zu. Im Nachhinein tat es ihr doch irgendwie leid, wie sie ihn behandelt hatte. Irgendwie. „Rei! Du kannst doch nicht einfach deine ganze schlechte Laune an ihn rauslassen, wofür er gar nichts kann.“, machte Ami ihr Vorwürfe. „Yuuichiro ist auch ein Mensch und hat Gefühle, auch wenn er sie nicht auf diese Weise zeigt. Du kannst ihn so oft verletzen; wie sehr es ihm auch wehtun wird: Er wird sich nicht von dir abwenden, dafür ist er viel zu schwer verliebt. Aber das darfst du nicht ausnutzen! Das ist ihm gegenüber mehr als nur unfair.“, setzte Ami ihre Predigt fort. Der Rest der Gruppe staunte nicht schlecht. So kannten sie Ami gar nicht, die viel zu freundlich und nett war, um selbst ihren engsten Freunden ihre ehrliche Meinung so direkt zu sagen. Doch sie hatte vollkommen Recht. Das wurde auch Rei bewusst, die schuldbewusst ihren Blick senkte und sich leicht auf die Unterlippe biss. Sollte sie sich vielleicht doch bei ihm entschuldigen, so sehr sich ihr Stolz auch dagegen wehrte? „Es ist wirklich schön, dass du nun doch hier bleibst, aber eines musst du mir noch erklären: Was hat dich davon abgebracht? So entschlossen, wie du gewesen bist, hätten dich keine zehn Pferde von deinem Vorhaben abbringen können.“, fragte Haruka und konnte die Neugierde in ihrer Stimme kaum verbergen. Beide lehnten nebeneinander an ihren Fahrzeugen und sahen hinaus zum Fluss, auf dem sie auch vor ein paar Tagen gestanden hatten und Seiya sich von ihr verabschiedet hatte. Auf die Frage grinste Seiya nur leicht und suchte einige Zeit nach den richtigen Worten. „Das Einzige, was mich von meiner Zukunftsangst befreien kann, ist die Zukunft selbst.“, antwortete er mit einem weisen Ton. Dafür erntete er von der Sandblonden nur einen verwirrten Blick, sodass er gleich aufschlussreicher fortfuhr: „Mamoru ist schon lange in die Zukunft unserer neuen Gegenwart gereist und hat behauptet, dass es einfach keine glücklichere Zukunft gäbe – und ich glaube ihm. Außerdem bleibt mir auch gar keine andere Wahl, weil ich das nicht kontrollieren werde. Ich werde nicht in die Zukunft reisen und mich selbst davon überzeugen; dann wäre das doch wieder eine vorherbestimmte Zukunft; und das wollen wir ja nicht. Einfach in den Tag leben – das ist unser Motto. Und wer weiß: Vielleicht gerät die Zukunft dadurch ein weiteres Mal aus den Fugen; und das wäre eine Katastrophe.“, meinte Seiya humorvoll und lachte heiter. Haruka stimmte in sein Lachen überein. „Hm, aber zugegeben: Äußerst raffiniert von Mamoru, in die Zukunft zu reisen. Die Idee hätte auch mir kommen können, dann wäre uns einiges an Drama erspart geblieben.“, seufzte die Rennfahrerin dann und warf Seiya einen verstohlenen Seitenblick zu. „Mondgesicht ist die letzten Tage sicher deinetwegen durch die Hölle gegangen.“ Damit hatte sie auch einen wunden Punkt getroffen. Seiya sah betroffen zur Seite. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie leid mir das alles tut.“, sagte er leise. „Ja ja, das ist mir schon klar.“, entgegnete Haruka trotzig, doch lächelte gleich darauf wieder. „Nun gut. So lange es ihr, dir und uns allen gut geht, lasse ich es dir gerade noch so durchgehen.“, dabei klopfte sie ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Aber wenn du es wagst, so eine Aktion noch ein weiteres Mal zu veranstalten und Mondgesicht wieder so derart zu verletzen, kannst du dich darauf verlassen, dass ich dir dafür den Kopf umdrehen werde.“, grinste sie dabei drohend. „Darauf bestehe ich sogar.“, erwiderte Seiya ebenfalls grinsend und schloss seine Augen. Er war sich ganz sicher: So etwas würde er nie wieder zulassen. Abgesehen davon, dass er nicht mehr über die Kraft und den Willen verfügte, sein Schätzchen zu verlassen, ganz egal, wie hoch dieser Preis auch war: Gemeinsam würden sie alles durchstehen. Ganz bestimmt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)