Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 28: Confession Of Truth ------------------------------- Kapitel 28: CONFESSION OF TRUTH Geständnis der Wahrheit ****Rückblick**** „Schätzchen!“, japste er atemlos und schaffte es endlich, sich von ihr zu lösen und sie etwas wegzudrücken. „W- Wir sollten jetzt lieber schlafen. Morgen ist auch noch ein Tag.“, versuchte er sie halb erleichtert, halb aber auch enttäuscht zu überreden. „Ja… du hast wahrscheinlich Recht.“, stimmte sie ihm zu, legte sich hin und kuschelte sich ganz nah an ihn. „Habe ich immer.“, fügte er schwach lächelnd hinzu. Nach kurzer Zeit hörte er auch schon, wie Usagi regelmäßig und ruhig an seiner Brust atmete. Seiya selbst brauchte seine Zeit, bis er sich wieder halbwegs beruhigte, sodass er endlich einschlafen konnte. ****Rückblick**** „Oh Gott … brummt mir der Schädel!“, jammerte Usagi, als sie mit Seiya, Yaten und Taiki am Frühstückstisch saß. „Tja, das kommt davon, wenn man zu tief ins Glas schaut.“, sagte Taiki belehrend und schmunzelte in sich hinein, als er ein Schluck seines Kaffees nahm. „Mir hat der Sekt doch gar nicht geschmeckt; deswegen hab ich dazu sehr viel Orangensaft reingetan … Und das hat dann so gut geschmeckt, dass ich wahrscheinlich ein paar Gläser zu viel getrunken habe. Und wie es aussieht, zeigt Alkohol bei mir selbst in geringen Mengen sehr große Wirkungen.“, seufzte Usagi tief. „Nie wieder Alkohol …“ „Das ist ein sehr guter Vorsatz.“, lobte Seiya seine Geliebte lächelnd und biss in sein Brötchen hinein. Dann wandte er sich an Yaten, der auffällig stumm seinen Müsli aß. „Was ist los mit dir, Yaten? Du bist so still.“, fragte er ihn mit runzelnder Stirn. „Yaten hat gestern anscheinend auch mehr getrunken als er eigentlich verträgt.“, meinte Taiki ein wenig grinsend, stellte seine Tasse auf den Tisch ab und griff nach der Tageszeitung. „Ach, halt die Klappe.“, brummte Yaten genervt und hielt sich mit beiden Händen den weißen Schopf. „Diese Kopfschmerzen!“, jammerte er laut auf und lehnte sich stöhnend zurück. Taiki schaute kurz von der Titelseite auf. „Dann solltest du dich nach dem Frühstück lieber nochmal hinlegen statt deine schlechte Laune an uns auszulassen.“, riet Taiki ihm ruhig und widmete sich weiter seiner Zeitung. „Ja … Ja, werd‘ ich wohl machen.“, nickte Yaten und löffelte weiter in seinem Schoko-Müsli. Nachdem das Frühstück beendet und Yaten in sein Zimmer verschwunden war, saßen Seiya, Taiki und Usagi gemeinsam im Wohnzimmer auf der Couch und unterhielten sich. Usagi lag dabei auf der längeren Couch, ihr Kopf auf Seiyas Schoß gebettet, weil sie sich hinlegen, aber ihnen zugleich auch Gesellschaft leisten wollte. „Na dann erzähl mal von dem letzten halben Jahr. Wie sieht’s mit unserem Planeten aus? Wie geht es der Prinzessin? Und was hat euch dazu bewogen, hierherzukommen? Hat unsere Prinzessin euch geschickt?“, fragte Seiya ihn nun interessiert aus. „Also es war so …“, begann Taiki und erzählte das Gleiche, was er am vorherigen Tag Ami, Minako und Mamoru berichtet hatte. Nervös saß Makoto auf der Bank des Parks. Um genau zu sein war es der Liebespark der Stadt. Und nun saß sie hier erst seit fünf Minuten, die ihr jedoch wie eine Unendlichkeit vorkamen, und wartete. Wartete auf Takeru, der sie bat, heute Abend herzukommen, weil er ihr etwas sehr Wichtiges sagen musste. Sie konnte sich nicht helfen: Sie hatte irgendwie das Gefühl gehabt, dass Takeru am Telefon äußerst nervös und verkrampft geklungen hatte. Und er war eigentlich nie verkrampft, war immer die Coolness und Besonnenheit in Person. Es musste also etwas ziemlich Ernstes sein. Und außerdem war da noch etwas Anderes, was sie so stutzig machte: Der Ort. Mit diesem Ort verbanden sie sehr viele gemeinsame Erlebnisse. Genau hier hatten sie sich das erste Mal gesehen. Hier hatte er ihr damals seine Liebe gestanden. Hier hatte ihre ganze Geschichte begonnen … Makoto saß auf der Wiese an einem Baum gelehnt und beobachtete die vorbeigehenden frisch verliebten Pärchen des Frühlings. Jedes Mal, wenn sie eines erblickte, seufzte sie nur tief und begann wieder von Neuem, Trübsal zu blasen. Und wenn man bedachte, dass sie sich mitten im Liebespark von Tokyo befand, konnte man sich denken, dass sie den ganzen Tag lang deprimiert war. Sie war noch nie in ihrem Leben richtig verliebt gewesen. Dabei sehnte sie sich doch so sehr nach Nähe, Geborgenheit und Liebe, nachdem ihre Eltern durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen waren. Seitdem war sie so einsam und alleine … „Hey!“ Sofort riss sie ihre Augen auf und sah misstrauisch hoch zu der Person, die sie offensichtlich angesprochen hatte. Ein Junge, einige Jahre älter als sie, mit dunkelblonden Haaren und intensiv olivgrünen Augen, blickte auf sie herab, bevor er vor ihr in die Hocke ging. Er ging in die Oberstufe; das konnte sie an seiner Schuluniform erkennen, die aus einer schwarzen Hose und einem weißen ärmellangen Hemd bestand. Sie blieb scheu und brachte im ersten Moment gar nichts heraus. „Was machst du hier ganz alleine?“, fragte er sie freundlich. „Öh … Gar nichts. Ich sitze nur und schau mich ein bisschen um. Mache ich oft in der Freizeit.“, antwortete sie nach einer Weile mit heiserer Stimme. „Du hast eben so traurig ausgesehen … Hat es einen Grund, warum du dich ausgerechnet hier im Liebespark umsehen willst? Verbindest du schlechte Erfahrungen damit?“, fragte er sie einfühlsam. Makoto sah ihn nur irritiert an. Wie kam er denn jetzt darauf? „Nein. Nein, keine schlechten Erfahrungen.“, antwortete sie knapp und senkte ihren Blick dann. Sie konnte doch schlecht einem Wildfremden, den sie gerade mal ein paar Sekunden lang „kannte“, von ihrem Schicksal berichten, oder? „Und warum hast du vorhin noch so traurig ausgesehen?“, der junge Mann ließ sie einfach nicht abwimmeln und blieb nach wie vor hartnäckig. Makoto blickte langsam wieder auf und sah in ein aufrichtiges, fürsorgliches und warmes Augenpaar. Einen Moment lang glaubte sie tatsächlich, darin sehen zu können, wonach sie sich schon so lange sehnte. Liebe, Geborgenheit und Zuneigung. Aber das konnte nicht sein. Sie kannten sich kaum. Kein Fremder konnte ihr je solche Gefühle vermitteln; kaum so einen Schutz oder so eine Wärme. „Ach, wie unhöflich von mir, dass ich mich noch gar nicht vorgestellt habe!“, fiel ihm plötzlich ein und er streckte ihr freundlich seine Hand entgegen. „Mein Name ist Takeru. Takeru Oshida.“ Makoto blickte eine ganze Weile lang zwischen seiner Hand und seinem lächelnden Gesicht hin und her, bevor sie ganz zaghaft seine Hand ergriff. „Makoto. Ich heiße Makoto Kino.“ Diese Warterei machte sie halb wahnsinnig, und doch hatte sie es sich selbst zuzuschreiben: Sie war viel früher da als ausgemacht, denn sie fand auch zu Hause einfach keine Ruhe, sodass sie bereits eine gute Stunde früher aufgebrochen war. Als sie hochschaute, zuckte sie kurz zusammen, denn vor ihr stand urplötzlich Takeru, der lächelnd auf sie herabblickte! In einer schwarzen langen Hose und einem weißen ärmellangen Hemd stand er vor ihr. Irgendwie kam ihr dieses Outfit sehr bekannt vor. Nicht nur, weil er öfter so elegantere Kleidung trug, denn dieses Outfit ähnelte seiner damaligen Schuluniform sehr ... Takeru sah sich kurz um und vergewisserte sich, ob sie hier auch ungestört reden konnten, bevor er sich neben die Brünette setzte. „Hallo Makoto.“, begrüßte er sie freundlich. „Hi Takeru.“, erwiderte Makoto ebenfalls lächelnd, jedoch konnte sie ihre Nervosität nicht wirklich so verbergen, wie sie es eigentlich vorhatte. „Weißt du noch, was für ein Ort das hier ist?“, fragte der junge Student sie nach einer Weile des Schweigens. „Natürlich. Wie könnte ich es jemals vergessen. Hier haben wir uns das erste Mal getroffen.“, sie deutete mit dem Zeigefinger auf den Baum hinter ihnen. Dass genau hier noch ein wesentlich und nicht minder relevantes Ereignis zwischen ihnen geschehen war, wollte sie noch nicht erwähnen, da Takeru bereits nickte. „Ganz genau. Und deswegen wollte ich es dir auch an keinem anderen Ort sagen als hier, wo alles begonnen hat.“, sagte er dann mit leiser Stimme und sah sie nicht an, sondern blickte zum Springbrunnen im Herzen dieses Parks. In der Mitte des Brunnens befand sich eine große übermenschliche Marmorskulptur der Liebesgöttin Aphrodite, das weltliche Symbol der Liebe und Schönheit. „Was sagen?“, fragte sie zaghaft nach und musste sich mit der Zeit bemühen, ihre Ungeduld und Aufregung unter Kontrolle zu halten. „Die Wahrheit.“, antwortete der Gefragte schlicht, und da sahen die beiden sich auf einmal tief in die Augen. Makoto hatte das Gefühl, dass seine grünen Augen gerade ihr Innerstes, ihre Seele und all ihre Gedanken röntgten. Die Situation wurde ihr immer unangenehmer, und zugleich war sie so seltsam vertraut. „Ich war damals nicht ehrlich zu dir.“, beichtete er gebrochen und drang mit seinem Blick weiter in ihre Augen ein. Reue und Bedauern war eindeutig in seiner Stimme zu vernehmen. Makoto öffnete den Mund und wollte schon etwas sagen, wurde jedoch von Takeru aufgehalten, der seinen Kopf leicht schüttelte. „Ich werde dir jetzt alles erzählen. Bitte höre mir zu und unterbreche mich nicht, tust du das?“, fragte er leise und schloss dabei seine Augen. Sie nickte vorsichtig. „Ist gut.“ Was war nur los? Warum war er so ernst? Sie verstand gar nichts mehr; sie hatte noch nicht einmal eine leise Vermutung. Gar nichts. Takeru nahm tief Luft, bevor er anfing. „Als ich dich hier das erste Mal unten am Baum gesehen habe, habe ich sofort wissen wollen, warum dieses Mädchen nur so traurig und einsam ist. Warum sie so in sich zurückgezogen ist. Ich wollte dich kennenlernen, dein Innerstes erforschen; alles andere war mir plötzlich unwichtig gewesen. Ich wollte dieses Mädchen kennenlernen; es aus ihrer Einsamkeit befreien. Das ist auch der Grund, warum ich dich angesprochen habe. Und als ich das erste Mal in deine Augen gesehen habe; wie sie auf meinen geruht sind … Ich habe mich sofort in dich verliebt.“, gestand er leicht lächelnd, lehnte sich zurück und stützte seine Unterarme auf die Lehne. „Kurz darauf sind wir ja auch zusammengekommen. Danach folgte die glücklichste und unbeschwerteste Zeit meines Lebens. Das erste Mal in meinem Leben habe ich erfahren, was Liebe eigentlich bedeutet. Man sieht es überall in Filmen, Serien und Reklamen; man liest so viel darüber in Büchern und diversen Zeitschriften. Sie ist allgegenwärtig. Aber … selbst im eigenen Leib zu spüren, was die Liebe ist und wie schön sie ist; das habe ich nur allein durch dich gelernt.“ Ein Lächeln hatte sich auf seinen Lippen gezaubert, als er ihr das erzählte. Makoto wurde zunehmend aufgeregter, denn das, war er ihr gerade offenbart hatte, hatte er ihr, selbst als sie noch zusammen waren, nie erzählt. Vielleicht so etwas in der Richtung, aber nie so direkt. Trotzdem hatte sie noch nicht die geringste Ahnung, was er ihr nun an diesem heutigen Tag wirklich sagen wollte. Mit plötzlich bedrückter Stimme fuhr er fort. „Aber dann habe ich tatsächlich ein Angebot bekommen, in Harvard zu studieren. Du weißt, dass das immer mein größter Traum war, an dieser Elite-Universität zu studieren. Und dann musste ich mich entscheiden … Schweren Herzens habe ich mich gegen dich entschieden. Natürlich, wir hätten auch zusammenbleiben können, wenn ich in Amerika studiert hätte, aber so eine Fernbeziehung wollte ich dir nicht antun. Ich wollte nicht, dass du so lange auf mich warten musst. Du hast das Recht auf jemanden, der immer für dich da ist, wenn du ihn brauchst. Und dazu wäre ich nicht in der Lage gewesen von Amerika aus. Finanziell wäre ich einfach nicht dazu fähig gewesen, alle paar Wochen zwischen Japan und Amerika hin- und herzufliegen, auch wenn ich es natürlich mehr als nur gewollt hätte. Außerdem hast du etwas Besseres verdient. Jemanden, der dich an oberster Stelle setzt und nicht unter dem Studium.“ Takeru machte eine kurze Pause, und sofort ergriff die etwas bleich gewordene Makoto das Wort. „Du … Du hast mich also angelogen damals, als du behauptet hast, mich nicht mehr zu lieben?“, hauchte sie mit heiserer Stimme. Der Gefragte zögerte kurz, bevor er letztendlich antwortete: „Ja. Es … Es tut mir so leid, aber ich wollte, dass du mich durch meine harten Worte wirklich vergisst und offen für ein neues Glück werden würdest ... Ich … bin ein sehr guter Lügner; aber meine Behauptung damals war natürlich völliger Quatsch.“ „Ich … Ich hätte auf dich gewartet. Egal, wie lange es gedauert hätte ...“, flüsterte sie mit gebrochener Stimme und senkte ihren leeren Blick. Und das hatte sie auch getan. Unbewusst. Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. Dass er sie damals doch geliebt hatte und anscheinend nur ihr zuliebe mit ihr Schluss gemacht hatte? Damit sie ihr wahres Glück finden konnte? Sollte sie wütend sein, dass er sie damals angelogen hatte, auch wenn er behauptete, dass er es nur ihretwegen getan hatte? Konnte sie das wirklich als Entschuldigung akzeptieren? „Ich … wollte dich wirklich nicht so hart verletzen. Noch dazu habe ich ja vor Kurzem erfahren, dass es total umsonst war. Du … bist bis heute nicht über mich hinweg, hab ich Recht?“ Makoto zuckte merklich zusammen. Woher wusste er das? Wer hatte ihm das erzählt? Warum wusste er so viel über ihre Zeit ohne ihn? Das war so ungerecht. „Woher …“, sie versuchte, ihre Beherrschung in den Griff zu bekommen. Die Tränen der Wut und der Demütigung zurückzuhalten. „Das ist doch unwichtig und tut überhaupt nichts zur Sache. Es geht hier ganz allein um uns.“, antwortete er kurz angebunden und sah sie mit ernsten Augen an. Makoto versuchte, seinem Blick standzuhalten. „Weißt du, warum ich dir alles ausgerechnet hier erzähle? Nicht nur, weil wir uns hier das erste Mal getroffen haben.“ Makoto weitete ihre Augen. Nein, sie lag bestimmt völlig falsch. Das meinte er ganz bestimmt nicht! „Hier habe ich dir das erste Mal meine Liebe gestanden. Weißt du … Ich wollte es an keinem anderen Ort nochmal tun.“, er lächelte sanft und erhob sich. „Bitte steh auf.“, bat er sie sanft und streckte seine Hand aus. Makoto griff etwas benommen nach ihm und stand so langsam auf, als ob sie Angst hätte, dass direkt neben ihnen eine Bombe explodieren könnte, wenn sie aufrecht stehen würde. Takeru nahm ihre beiden Hände in seine und sah mit zärtlichem Blick zu ihr herunter. „Makoto Kino. An meiner Liebe zu dir hat sich die letzten Jahre gar nichts geändert. Nun gut, doch. Sie ist um ein Vielfaches gestiegen mit der Sehnsucht. Deswegen bin ich auch nach Japan zurückgekehrt, allein wegen dir. Ich …“, er räusperte sich nochmal kurz. „Ich liebe dich.“ Mit vor Tränen glitzernden Augen schaute Makoto zu ihm hoch. All die Last schien in diesem Augenblick von ihr abzufallen. Alle Sorgen, alle Trauer, all der Kummer, alle Schmerzen, alle Sehnsucht der letzten Jahre schienen sich wie in Luft aufzulösen nach diesen drei Worten. Tränen begannen ihr Gesicht zu benetzen, bevor sie sich endlich in seine offenen Arme warf. Genau in diesem Moment schossen die gewaltigen Fontänen heraus. Und vor dem prachtvollen Springbrunnen fand sich ein nach Jahren neu gefundenes Liebespaar, welches ihr Glück in diesem Moment der ganzen Welt zeigen könnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)