Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 40: Beautiful Memories ------------------------------ Kapitel 40: BEAUTIFUL MEMORIES Wunderschöne Erinnerungen ****Rückblick**** Der junge gutaussehende Mann mit den leuchtend grünen Augen lachte heiter und nickte lächelnd. Dann kam die Durchsage, dass sie sich nun zum Flugzeug begeben sollten. Beide bewegten ihre Finger wie automatisch, legten ihre Lippen gleichzeitig auf Zeige- und Mittelfinger und legten sie gegenseitig auf die durchsichtige Wand. Dann drehte er sich wieder um, aber blickte noch abermals zu ihr zurück, bis er endgültig außer Sichtweite war. Makotos Lächeln war immer noch nicht aus ihrem Gesicht gewichen. Denn er ging, um seinen größten Traum wahr zu machen. Und sie freute sich ehrlich für ihn, dass er seinen Weg auch ging und dass sie auch ihren Teil dazu beitragen konnte, dass er sich diesen Wunsch auch erfüllen konnte. ****Rückblick**** Seiya war schon ganz aufgeregt, als er vor Usagis Haustür stand. Heute war ein wichtiger Tag - heute vor einem halben Jahr waren sie zusammengekommen. Für viele war das kein besonderer Tag. Höchstens vielleicht der Jahrestag, aber Halbjähriges? Doch für Seiya war dieser Tag etwas Besonderes. Im Grunde war für ihn sogar jeder einzelner Tag, den er mit seinem Schätzchen zusammen verbringen durfte, ein Grund, um zu feiern. Daher hoffte er natürlich, dass ihm alles gut gelingen und es ein perfekter Tag werden würde. Er war da jedoch recht zuversichtlich, schließlich hatte er sich schon so lange Gedanken um diesen Tag gemacht; dieser Tag musste einfach wunderbar werden! Usagi sprang sofort aus dem Bett, nachdem sie noch ganz schläfrig auf die Uhr geschaut hatte. „Schon 10:30 Uhr? Oh Gott, Seiya kommt in einer halben Stunde!“, gellte sie erschrocken und rannte schnurstracks ins Bad. In Lichtgeschwindigkeit war sie wieder in ihrem Zimmer und begann, sich umzuziehen. Dann fiel ihr Blick auf ihren Schreibtisch und sie traf fast der Schlag: Und als ob es bei ihr nicht schon hektisch genug zuging, hatte sie vor lauter Vorfreude auch noch vergessen, Seiyas Geschenk einzupacken. Ganz toll. „Mist!“, fluchte sie leise und zog sich schnell fertig an. Sie bürstete sich noch ihre langen Haare und ein Blick in den Spiegel verriet ihr, dass zumindest optisch nun alles passte. Eilig widmete sie sich nun ihrem Geschenk und versuchte, es so schön und zugleich auch so zügig wie es nur ging, zu verpacken. Wenige Minuten später bemerkte sie jedoch, dass sie kein passendes Geschenkband mehr zur Verfügung hatte. Verzweifelt rief sie nach ihrer Mutter, die Sekunden später auch die Tür aufmachte und fragend hereinschaute. Zum Glück hatte die Blauhaarige eine ganze Reihe von Geschenkbändern parat und so fand sich auch das passende. „Na ja, aber wenn der Tag schon so anfängt, kann er ja nur noch besser werden ...“, kam es zwinkernd von Ikuko, die natürlich über den Halbjahrestag Bescheid wusste, und im gleichen Moment konnten sie schon ein Klingeln der Tür vernehmen. „Er ist da!“, rief Usagi total aufgeregt. Ikuko schmunzelte. „Na dann wünsche ich euch ein wunderschönes Halbjähriges.“, tätschelte sie ihrer Tochter den Kopf und verschwand in der Küche. Eine halbe Stunde später frühstückten sie bereits ganz gemütlich im Crown. „Na dann erzähl mal: Auf was hast du heute Lust?“, fragte Seiya seine Liebste gespannt und nahm einen Schluck von seinem Latte Macchiato. Usagi hob überrascht eine Augenbraue hoch: „Ach so? Ich dachte, du hast schon etwas vorbereitet?“, kam es direkt von ihr heraus, dabei grinste sie ihn frech an. Natürlich nahm sie es ihm nicht übel, falls er wirklich nichts vorbereitet hatte, aber da er sie ja öfters ärgerte, wollte sie das auch einmal, wenn sich schon die Gelegenheit dazu ergab. Seiya grinste triumphierend. „Ja, habe ich auch, aber ich wollte auch dich miteinbeziehen, schließlich ist es ja unser Tag. Auf was hast du Lust?“ Die Gefragte blickte zu ihrem inzwischen leeren Teller und überlegte. „Hm, eigentlich will ich heute gar nicht so viel Bewegung. Ich möchte einfach nur einen ruhigen, schönen Tag verbringen, nur mit dir alleine. Action haben wir in unserem Alltag schließlich genug. Ist das okay?“, fand sie letztendlich ihre Antwort. Der junge Mann seufzte erleichtert auf und lachte leise. „Das ist genau in meinem Sinne. Ein ruhiger Tag zu zweit. Haben wir uns etwa irgendwie mal wieder abgesprochen?“, grinste er sie verliebt an. „Kann sein.“, meinte Usagi strahlend und stimmte in sein Lachen überein. Sie waren einfach wie ein Herz und eine Seele ... http://www.youtube.com/watch?v=uwFVEWizYCo („Seiya No Omoi“) Kurze Zeit später setzten sich die beiden auf eine Bank, die etwas abgelegen von der Stadt war und daher nicht so viele Menschen hier vorbeikamen. So hatten sie vor unerwünschter Gesellschaft und vor allem Paparazzo ihre Ruhe. Es war genau die Bank, wo Seiya gesessen war, als sie das erste Mal miteinander gesprochen hatten. „Hier hat alles angefangen, oder?“, schmunzelte Usagi und sah verträumt zu dem jungen Mann neben sich. Was war alles passiert seit diesem Tag ... Dieser Tag hatte ihr ganzes Leben und ihre gesamte Zukunft auf den Kopf gestellt. Zum Positiven ... Usagi versuchte, sich zum privaten Filmset zu schleichen, mit der Hoffnung, Alice dort persönlich begegnen zu können. In Zehenspitzen tapste sie hin und sie bekam fast einen Schock, als eine männliche Stimme ertönte: „Der Zutritt ist dir nicht gestattet!“ Sofort verharrte sie in ihrer Bewegung, drehte sich zu der Stimme und entschuldigte sich gleich verlegen für ihre versuchte Tat. Seiya setzte sich auf und staunte nicht schlecht, als er sie wiedererkannte. „Dich habe ich doch schon einmal gesehen?!“ Verwundert blickte Usagi auf. „Erinnerst du dich nicht mehr?“, fragte er und schaute gelassen weg. Es verwunderte ihn jedoch, was für eine Antwort er darauf bekam; denn er war sich sicher, dass sie sich nun doch erinnern würde. „Hm, also ich hab wirklich keine Ahnung.“ „Hö?“, kam es überrascht von ihm und er drehte sich wieder zu ihr um. Auf sich deutend fragte er noch einmal nach, um sicherzugehen: „Du erkennst mich nicht?“ Das war doch fast unmöglich, dass man ihn nicht wiedererkannte, oder? Doch ein Kopfschütteln ihrerseits gab ihm die Antwort: Doch, es war anscheinend möglich. Seufzend senkte er seinen Kopf und sprach seinen Gedanken aus: „Ich bin wohl offensichtlich doch nicht so berühmt, wie ich gedacht hatte.“ „Aha! Ich hab’s!“, ertönte ihre siegessichere Stimme und Seiya sah wieder hoffnungsvoll auf. „Das wurde ja auch mal Zeit!“, dachte er sich, doch ihr folgender Satz lehrte ihn eines Besseren. „Du willst mich anmachen, stimmt’s? Aber ich muss dir leider sagen: Ich hab schon einen Freund, den ich mal heiraten werde!“ Nun konnte er sich ein Lachen nicht mehr verkneifen, sprang auf sie zu und blickte von oben zu ihr hinab. Grinsend wandte er sich dann mit den Worten „Du bist wirklich lustig!“ von ihr ab und ging. „Oh, wie unhöflich ... He, da darfst du nicht reingehen! Der Zutritt ist verboten, kannst du nicht lesen?“, wurde Usagi dann doch etwas temperamentvoller. Seiya winkte gelassen ab. „Keine Angst, ich gehöre dazu. Bis bald, mein Schätzchen!“, verabschiedete er sich von ihr, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen. Das machte Usagi erst recht wütend. „So eine Frechheit! Niemand außer meinem geliebten Mamoru darf mich ‚Schätzchen‘ nennen!“, schimpfte sie los. „Ja, das war äußerst lustig, diese Begegnung. Habe mich da bei dir wohl nicht von meiner allerbesten Seite gezeigt, was?“, Seiya lachte bei dieser Erinnerung. Usagi hatte ihn damals als einen ungehobelten Kerl angesehen; er hatte keinen besonders guten Eindruck bei ihr hinterlassen. Na ja, er war ja schon recht frech, das musste er zugeben. Zumindest ein bisschen. „Aber eigentlich hat es schon vorher angefangen. Ich habe dich ja schon am Flughafen gesehen. Und ... da habe ich mich sofort in dich verliebt.“ Überrascht sah Usagi ihrem Freund in die Augen. „Wirklich?“ Denn das war das erste Mal, dass er ihr das offenbarte. Es war also schon so früh um ihn geschehen? Und das, obwohl sie damals in Begleitung Mamorus war? „Woher willst du das denn eigentlich wissen? Wir kannten uns doch damals gar nicht?“, hakte sie neugierig nach. „Schon mal etwas von ‚Liebe auf den ersten Blick‘ gehört‘? Und schon lustig, dass so eine Frage ausgerechnet von einer Kriegerin kommt, die für Liebe und Gerechtigkeit kämpft.“, ärgerte er sie und streckte ihr neckend seine Zunge heraus. Eigentlich hatten sie sich seit diesem Tag nicht verändert. Und irgendwie doch ... Es war komisch zu beschreiben: Sie neckten sich noch genauso wie am ersten Tag. Doch die Beziehung zwischen ihnen war natürlich sehr viel intensiver und enger geworden; schließlich waren sie heute ein Liebespaar, vor zweiundhalb Jahren noch nicht. Ja, zweiundhalb Jahre war dieser Tag schon her ... Was hatten sie nicht schon in dieser Zeit gemeinsam erlebt ... Seiya wurde dann wieder etwas ernster. „Ja, aber ich habe es auch nicht gleich gemerkt; es ist mir erst nach und nach klargeworden, dass ich mich schon im ersten Augenblick ... in dich verliebt habe ...“, gestand er schlussendlich doch und schenkte ihr sein wärmstes Lächeln. Abrupt errötete Usagi durch dieses Geständnis und sah gerührt weg. Sie versuchte, die richtigen Worten zu finden. Wenige Momente später fand sie sie dann auch: „Das ist schön. Also ... dass du irgendwann gemerkt hast, dass du dich in mich verliebt hast ...“ „Das kannst du aber laut sagen. Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie baff ich erst war, als ich Lichtjahre entfernt von dir erfahren habe, dass du selbst gemerkt hast, dass du meine Liebe doch erwiderst. Hat ja ein bisschen länger gedauert als bei mir, nicht wahr?“, stichelte er sie wieder. „Es war lange, nachdem ich dir meine Liebe zum ersten Mal gestanden habe ...“, mit diesen Worten wurde er wieder sentimental. Seiya und Usagi standen sich schweigend gegenüber. Keiner von beiden wusste so recht, was er sagen sollte. So ergriff Seiya nach einer Weile das Wort. „Das gestern ... das war ehrlich gemeint.“, begann er und schloss lächelnd seine Augen, um sich diese Worte noch einmal zu verinnerlichen. Und wie es ernst gemeint war ... Denn tief in seinem Herzen wusste er, dass er gut genug für sie war. Er konnte ihr alles bieten; nur eines nicht, und das war für sie wohl damals das Allerwichtigste: Eine vorherbestimmte Zukunft ... Und deswegen war er nicht gut genug. In ihren Augen. Usagi öffnete darauf endlich ihre Augen. Wie sollte sie ihm nur schonend klarmachen, dass es für die beiden keine Zukunft geben würde? Es war einfach nicht möglich; auch wenn sie gewisse Gefühle für ihn entwickelt hatte, dessen war sie sich bewusst ... Aber sie kannte ihre Zukunft. „Seiya, ich muss dir ...“, sie brach ab. Was war nur los? Warum konnte sie ihm nicht sagen, dass er sich keine Hoffnungen machten durfte? Warum? War es vielleicht, weil sie insgeheim ... selber hoffte? Seiya spürte einen leisen, aber bestimmten Stich im Herzen. Er wusste ganz genau, worauf sie hinauswollte. Natürlich wusste er das; denn wie oft hatte sie ihm zu verstehen gegeben, dass es für sie nur Mamoru gab? Ihm war schon lange klar, dass er sich in diese Geschichte nicht einmischen durfte. Nur sein Kämpferherz konnte und wollte das nicht einfach so hinnehmen. Er hatte sich verliebt; das erste Mal in seinem Leben. Er liebte sie wirklich wahrhaftig. Und das gestand er ihr nun auch. „Bitte fühl dich nicht verunsichert, dass ich dich liebe. Ich weiß genau, dass es eine einseitige Liebe ist.“, sagte er bitter, doch ließ sich keineswegs etwas anmerken. Sie durfte deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Sie sollte glücklich werden ... egal, mit welchem Mann an ihrer Seite. Und sie hatte sich schon längst für ihren Mann entschieden. Doch so wollte er es nicht stehen lassen. Er wollte nicht so schon aufgeben. Mit diesem Entschluss ging er auf sie zu und näherte sich ihrem Gesicht. „Nach dem Konzert entführe ich dich in ein wunderschönes Traumland.“, hauchte er leise. Usagis Herz schlug merkbar schneller. Was war das für ein Gefühl? So ein starkes Herzklopfen hatte sie noch nie verspürt. Noch nicht einmal bei Mamoru. Was wollte Seiya ihr damit nur sagen? Der junge Mann neben ihr merkte, wie sie seine Aussage erstaunte und gab gleich Entwarnung: „Inzwischen liebe ich dich so sehr, dass ich mir wünschte, ich könnte das tun, was ich gerade gesagt habe.“ Es hatte einfach keinen Sinn. So sehr er sie auch liebte; sie lebten in verschiedenen Welten. Und er ... musste früher oder später mit der Prinzessin, Taiki und Yaten zu seinem Planeten zurückkehren und ihn wieder neu aufbauen. Und Usagi ... würde hier mit ihrem Mamoru dieses Sonnensystem beherrschen. Es war einfach aussichtslos. Dieser Gedanke schmerzte ihn sehr. „Es war mir sehr wichtig, dir zu sagen, was ich für dich empfinde. Meine Zeit als ‚Seiya‘ auf dieser Erde geht langsam dem Ende entgegen.“, sprach er und versuchte, betont locker herüberzukommen. Sie durfte seinen inneren Schrei nach ihr nicht hören. Sie durfte ihn nicht schwach sehen; er wollte ihr Mitleid nicht. „Seiya!“, rief Usagi und wollte irgendetwas sagen. Aber was? Falsche Hoffnungen machen wollte sie ihm nicht, aber andererseits wollte sie etwas sagen, was ihn aufheiterte. Sie war jedoch viel zu aufgewühlt, um die richtigen Worte zu finden. Sie wollte ihn aufhalten. Aufhalten, zu gehen ... Doch das durfte sie nicht. Seiya war alarmiert. Wenn das Gespräch länger so weitergehen würde, würde er früher oder später schwach werden. Er würde alles hinschmeißen; selbst seinen Verpflichtungen der Prinzessin gegenüber ... Und dann würde er hier bleiben und um Usagi kämpfen. Bis zum bitteren Ende. Aber seine Vernunft sagte ihm, dass es nicht so weit kommen durfte, denn so würde er sich sein eigenes Grab schaufeln. Die Chance, dass er Usagi irgendwann erobern könnte, lag bei Null. Bevor er sich noch weiter in diese Sache verstrickte, wollte er es so schnell wie möglich beenden, sich nun von ihr verabschieden und dann mit dieser ganzen Sache abschließen. Irgendwie würde er das schon schaffen. Von außen hin war er aber wie die Ruhe selbst, als er ihr das Wort abschnitt und verkündete: „Bitte entschuldige, aber es ist wichtig, dass ich mich jetzt auf unser Abschiedskonzert vorbereite.“, das Nächste, was er sagte, kostete ihn sehr viel Überwindung. Und doch wünschte er es ihr natürlich ehrlich, schließlich wünschte er ihr nur das Beste, egal wie es aussah. Auch wenn das hieß, dass nicht er an ihrer Seite sein durfte. „Ich wünsche dir, dass du deinen Freund bald wiedersiehst.“ Usagi weitete die Augen. Es fühlte sich irgendwie falsch an, es von Seiya zu hören. Es war so komisch ... Sie konnte sich vorstellen, wie schlimm es für ihn gerade sein musste und sie spürte, wie ihre Tränen langsam aufstiegen. Sie brachte nichts Anderes heraus außer ein „Tut mir leid.“ Was sollte sie denn auch sagen? Seiya war selbst den Tränen nahe, aber er konnte sich noch zusammenreißen. Er versuchte, wie immer zu sein und lächelte sie strahlend an. Sie durfte nicht weinen, warum denn auch? Es tat ihm auch weh, dass er sie zum Weinen gebracht hatte, aber er wollte sie nicht explizit darauf ansprechen; denn sonst hätte er womöglich auch noch damit angefangen und angefangen, sie richtig zu trösten. Doch er musste diese Distanz zwischen ihnen bewahren, sonst gab es kein Zurück mehr. „Nein, es braucht dir nicht leidzutun, wirklich! Ich ...“, allmählich konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Einmal musste er es noch wagen. Ein letztes Mal ... Langsam näherte er sich ihrer Wange, und obwohl sie zurückwich, traf er sie letztendlich doch noch die dünne Haut unter ihrem Auge. Ein undefinierbares Gefühl überkam Usagi. Was war das? Es war auf jeden Fall mehr als Freundschaft; dafür war die Zuneigung viel zu groß. Aber das konnte doch nicht ... Liebe sein, oder? Unmöglich; sie liebte doch schon Mamoru. Seiyas sanfte Stimme erklang wieder. „Wie schade, dass wir uns nicht schon früher begegnet sind ... Mein Schätzchen.“, er lächelte dabei, doch sagte es mit unendlicher Wehmut. Ja, vielleicht wäre dann alles anders verlaufen. Und sie hätten vielleicht doch ... gemeinsam glücklich werden können. Die Kriegerin des Mondes konnte so erst recht nicht aufhören, zu weinen. Am liebsten hätte sie ihm ein „Bitte bleib bei mir!“ entgegen geschrien, aber wie egoistisch wäre das dann von ihr gewesen? Er hatte auch seine Mission zu erfüllen; und außerdem ... Was sollte er hier? Mamoru und sich beim Glücklichwerden zuschauen, nur, weil sie ihren besten Freund nicht verlieren und jederzeit um sich haben wollte? Das wäre extrem ungerecht ihm gegenüber gewesen. Sie durfte nicht nur an sich denken, und normalerweise tat sie das nicht. Nur bei Seiya ... Bei ihm war es irgendwie anders, weil sie da so einen Drang verspürte, ihn festzuhalten. Sie brauchte ihn so sehr in ihrem Leben. Als besten Freund. Oder? „Es war schön und sehr befreiend, dir endlich meine Gefühle zu offenbaren. Andererseits war es aber natürlich auch schwer, weil ich damals fest davon überzeugt war, dass ich überhaupt keine Chance bei dir hatte. Ich habe die ganze Zeit überlegt, ob ich dir überhaupt davon erzählen sollte; es wäre vielleicht eher fair gewesen, dir meine Liebe nicht zu gestehen, so habe ich dich damals ja doch ziemlich belastet. Es war damals wirklich sehr schwer für mich; ich stand zwischen zwei Stühlen, zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite meine Verpflichtung unserer Prinzessin gegenüber und auf der anderen Seite meine grenzenlose Liebe zu dir, die aber hoffnungslos erschien. Dich zu lieben ... war, wie eine wunderschöne, tiefe Wunde zu haben. Es tat sehr weh, und zugleich war es auch wundervoll und ich würde es nie bereuen, dich kennengelernt zu haben. Auch wenn es mit höllischen seelischen Schmerzen verbunden war, aber das war es wert.“, sprach Seiya seine Gedanken aus. Wenn er so darüber nachdachte ... Damals ohne irgendeine Perspektive und heute ... blickten sie schon einer wunderbaren, gemeinsamen Zukunft entgegen. Das Schicksal meinte es wohl doch gut mit ihnen. „Ich wollte dich damals auch nicht gehen lassen. Ich konnte es nur nicht aussprechen, weil das ja doch sehr egoistisch von mir gewesen wäre.“, teilte auch sie sich ihm mit und lehnte sich leicht zurück. „Und es tut mir so leid, also dein Liebeskummer damals. Das war nicht meine Absicht gewesen.“ „Das will ich ja doch mal schwer hoffen, dass du mir nicht absichtlich wehgetan hast!“, drohte Seiya, doch grinste gleich wieder lieb. „Und es braucht dir nicht leidzutun. Es ist ja doch alles gut geworden. Oder?“, fragte er doch sicherheitshalber noch einmal nach. Irritiert blinzelte die Blondhaarige ihn an. „Natürlich ... Oder findest du etwa nicht?“, zögerte sie. Hatte er etwa etwas Anderes erhofft? Sich mehr gewünscht? War er nicht vollkommen glücklich? Oder warum fragte er sie das nun? Liebevoll sah er sie an und strich ihr sanft durch ihre Haare. „Ich frage dich; schließlich warst du diejenige mit der vorherbestimmten Zukunft. Du weißt ganz genau, wie es noch hätte aussehen können, ich nicht. Aber was mich angeht,“, sein Blick wurde zärtlich, „habe ich mir nie eine schönere Zukunft vorstellen können als die, die wir gerade gemeinsam durchleben.“ Um dies zu unterstreichen, gab er ihr einen gefühlvollen Kuss auf die Stirn. Erleichtert seufzte Usagi auf und sah ihren Freund wie ein frisch verliebtes Mädchen an. „Ich kann mir nicht vorstellen, glücklicher zu sein als in diesem Moment.“, hauchte sie und gab ihm einen langen Kuss auf die Lippen, den er nur zu gerne erwiderte. Dabei legte er seine Hand sanft auf ihren Rücken und streichelte ihn vorsichtig. „Ich habe eine Kleinigkeit für dich vorbereitet.“, verkündete er aufgeregt und kramte nach seiner Gitarre, die er mitgenommen hatte. „Diesen Song habe ich schon geschrieben, als ich das erste Mal auf der Erde war. Zu dieser Zeit habe ich mich ja oft sehr dreckig gefühlt, darüber haben wir ja gerade gesprochen.“ Neugierig, wie sie nun einmal war, fragte Usagi gleich: „Und warum spielst du es mir erst jetzt vor?“ Etwas überrumpelt von der Frage suchte Seiya nach einer passenden Antwort. „Äh, na ja, freu dich doch, dass ich dir das Lied überhaupt vorspiele.“, redete er sich etwas heraus. „Hm, dieses Lied ist sehr traurig und spiegelt meine Gefühle von damals haargenau wider. Bei Soledad war ich ja etwas freier, aber hier habe ich mich ganz genau an meine Gefühle und Gedanken gehalten. Es ist sehr traurig, und das hätte einfach nicht zu unseren glücklichen Momenten gepasst. Aber heute; da wir eh in schönen, aber auch etwas traurigen Erinnerungen schwelgen ... Da ergänzt das Lied den heutigen Tag doch perfekt, oder?“ Bevor Usagi noch irgendetwas einwenden konnte, begann er auch schon zu spielen nach seiner kurzen Ankündigung: „Because I’m Stupid.“ https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&list=FL8JkgiOAYBJFJ7PyCa8Oq8w&v=ixqzzBm2-dc („I’m Stupid - Acoustic Version” by Kim Hyun Joong) Weil ich so dumm und ein Idiot bin, sehen meine Augen niemanden außer dich. Obwohl ich weiß, dass du einen anderen liebst … Du könntest nie den Schmerz verstehen, den ich fühle. Ich werde nicht in deiner Zukunft sein, und wahrscheinlich nicht mal in deinen Erinnerungen. Aber ich werde meine Zukunft damit verbringen, immer an dich zu denken. Und meine Tränen werden weiterhin fallen ... Ich bleibe, du läufst fort. Ich halte mich zurück, beobachte dich Tag für Tag. Du merkst nicht, wie sehr ich dir verfallen bin. Wie der Wind fliegst du einfach an mir vorbei … Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte „Ich liebe dich“ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen. Wieder alleine, werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich. Wahrscheinlich wirst du nie von mir träumen. Und ich weiß, dass nur ich es bin, der liebt. Deshalb haben wir wirklich keine gemeinsamen Erinnerungen. Letzten Endes werde ich sie alleine machen. Liebe ist wie ein Fluss voller Tränen, der fließen wird, solange du nicht bei mir bist. Auch, wenn dein Herz niemals mir gehören wird, genügt es mir, dich lächeln zu sehen. Auch wenn ich nicht mit dir lächeln kann … Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte „Ich liebe dich“ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine werde ich um dich weinen. Wieder alleine werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich. Bye bye ... Sag niemals Goodbye. Selbst wenn nicht ich es bin, der an deiner Seite sein wird. Ich brauche dich; ich kann kein Wort sagen, aber ich will dich. Ich kann nicht aufhören, mich nach dir zu sehnen. Und werde hoffen … und weiterhin hoffen. Es gibt Tage, an denen ich dich so sehr vermisse. Es gibt Tage, an denen ich mich nur nach deiner Berührung sehne. Die Worte „Ich vermisse dich“ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen. Es gibt Tage, an denen ich nur den Regen spüre. Es gibt Tage, an denen ich einfach so viel Schmerz empfinde. Mein Herz sich kalt und traurig anfühlt. Die Worte „Ich vermisse dich“ tanzen auf meinen Lippen … Wieder alleine, werde ich um dich weinen. Wieder alleine, werde ich dich vermissen. Baby, ich liebe dich. Ich warte auf dich. Sprachlos starrte Usagi Seiya an. Ihren Seiya. Ihren Traummann. Warum hatte sie das nicht früher erkannt? Das kam ihr alles so ... irreal vor, was vor ihrer Zeit war. Wie konnte sie ihn nur so lange warten und leiden lassen? Was hatte sie ihm damals nur angetan? Warum konnte sie nicht eher erkennen, dass ... er der Richtige für sie war? Sie konnte sich nur annähernd vorstellen, wie furchtbar es für ihn damals sein musste, wie sie ständig vor ihm von Mamoru geschwärmt hatte ... Ihm immer deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie keinerlei Interesse an ihm gehabt hatte. Und dabei hatte das noch nicht einmal der Wahrheit entsprochen. Sie hatte ihn grundlos verletzt; grundlos so wehgetan und sein Herz gebrochen. Beide hätten nicht so leiden brauchen, wenn sie viel früher alles eingesehen hätte. Reumütig bildeten sich Tränen in ihren Augen. „Es tut mir leid.“, winselte sie kaum hörbar. Erschrocken legte Seiya seine Gitarre weg. „Also das wollte ich damit sicherlich nicht erreichen!“, meinte er empört und legte seine Arme um sie. „Es muss dir doch nichts leidtun. Es ist doch nun alles gut, und das ist das Wichtigste, oder? Ich bin glücklich; ich leide nicht mehr ... Und das dank dir. Allein dank dir bin ich nun der glücklichste Mann auf der ganzen Welt.“, versuchte er sie schnell zu trösten und könnte sich selbst dafür ohrfeigen, dass er sie wieder zum Weinen gebracht hatte. Und dann auch noch ausgerechnet an dem heutigen Tag. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm, als er mit seinen Fingern ihre fließenden Tränen abwischte. „Es tut mir so leid, dass ich mein Versprechen dir gegenüber nie halten konnte und dich immer wieder zum Weinen gebracht habe; selbst heute ... und deine Tränen keinesfalls Freudentränen waren oder sind ...“ Usagi schüttelte bestimmt den Kopf, holte ein Taschentuch heraus und putzte sich die leicht laufende Nase. Mit fester, reifer Stimme begann sie zu sprechen: „Ein Mann, der seine Frau niemals zum Weinen bringt, existiert nicht. Deswegen sollte man nach dem Mann suchen, der all die Tränen auch wert ist. Und diesen Mann habe ich in dir gefunden.“ Seiya stockte der Atem. Das war eine der schönsten Liebeserklärungen, die sie ihm gemacht hatte und es verschlug selbst ihm doch glatt die Sprache. Selten gab es in seinem Leben Momente, wo er nicht wusste, was er sagen sollte. Wie in diesem Moment. Aus diesem Grund kam lediglich ein schlichtes „Ach Schätzchen. Danke ... für alles ...“ von ihm. Auch in seinen Augen glitzerte es leicht, doch er konnte seine Tränen im Gegensatz zu ihr sehr gut zurückhalten. Vor genau einem halben Jahr ... Seiya würde heute sein Comeback-Konzert geben, und da hatte er etwas ganz Besonderes vorbereitet ... Denn sein Song Soledad war allein an Usagi gewidmet ... http://www.dailymotion.com/video/x2z8oc_westlife-soledad_music („Soledad“ by Westlife) Usagi hielt es nicht mehr aus. Noch bevor der Song abklang, sprang sie auf und rannte hoch zu ihm auf die Bühne. Seiya staunte nicht schlecht, als er sie auf sich zulaufen sah, doch breitete natürlich instinktiv seine Arme aus. Mit tränenbenetztem Gesicht warf sie sich in seine offenen Arme. „Warum weinst du denn jetzt?“, fragte er sie sanft und strich ihr behutsam über den Kopf. „E- Es war so schön ...“, wimmerte sie mit tränenerstickter Stimme und schaute zu ihm auf. „Das ist doch kein Grund zum Weinen!“, meinte er leichthin und näherte sich ihrem Gesicht. Aber natürlich rührte es ihn; dass dieses Lied offenbar selbst die tiefste Faser ihres Herzens erreicht hatte. „Hiermit verspreche ich dir, dass ich es von nun an nie wieder zulassen werde, dass du weinst!“, er schien zu überlegen, und da wurde aus seinem ernsten Gesichtsausdruck ein verschmitztes Grinsen. „Freudentränen lasse ich aber gerade noch so gelten!“ Kaum als Usagi sich versah, lagen seine Lippen schon auf ihren eigenen. Die Zeit blieb stehen ... Alles um sie herum blendeten sie wie automatisch aus. Somit war es ihnen auch gleichgültig, dass ihnen Tausende zuschauten. Nur sie existierten ... Reflexartig legte die junge Sängerin ihre Arme um seinen Nacken. Er schmeckte so gut .... Das Kribbeln in ihr wurde immer intensiver. Ein pures Glücksgefühl durchströmte ihren gesamten Körper. Sie verschmolzen zu einem immer leidenschaftlicher werdenden Kuss. Seiya erging es da nicht anders. Wie lange hatte er sich danach gesehnt, ihre Lippen berühren zu dürfen? Viel zu lange ... Und es war sogar noch viel wundervoller, als er sich in seinen schönsten Träumen hätte vorstellen können. Vorsichtig sog er ihren süßlichen Duft ein. Nur zögernd und langsam lösten sie sich voneinander. Bedächtig machte die Blondhaarige ihre Augen auf und blickte direkt ins tiefste Saphirblau. „Ich liebe dich, Schätzchen ...“ Sie stockte, als sie allmählich realisierte, was er da eben gesagt hatte. Gut, sie wusste zwar schon vorher über seine wahren Gefühle Bescheid, besonders während seines letzten Liedes, aber es direkt von ihm zu hören war dann doch eine vollkommen andere Erfahrung. Und sein letztes Geständnis war doch auch schon Jahre her. Es war ein weitaus größeres, stärkeres und intensiveres Gefühl, sein Liebesgeständnis hier und jetzt von ihm zu hören. Ihre Tränen häuften sich dadurch nur noch. „Ich ... Ich liebe dich auch, Seiya ...“, schluchzte Usagi stockend. Endlich. Endlich war es nun heraus. Endlich waren sie endgültig vereint. Sie verbrachten danach ein paar schöne Stunden im Seaworld; diese Idee stammte von Seiya. Hier konnten sie die verschiedensten Fische und andere Meereslebewesen beobachten; an manchen Aquarien waren auch nur sie, und es war auch sehr romantisch. Als sie die Meereswelt bestaunten, standen sie direkt hintereinander; Seiya hinter ihr, der seinen Arm liebevoll um sie legte. Auch Usagi hielt seinen Arm sanft fest, um nochmal abzusichern, damit er sie ja nicht loslassen konnte. Das bunte Schauspiel der Meereswelt, welches sich den beiden bot, faszinierte sie sehr. Für beide war es das erste Mal, dass sie so etwas besichtigten, und so würde es erst recht ein unvergessliches Erlebnis für sie werden. „Es ist so wundervoll ...“, kam es atemberaubend von Usagi. Sie war natürlich noch um einiges enthusiastischer als Seiya, denn sie war auch fast noch ein Kind, die sich für sehr viele Dinge begeistern konnte. Seiya schmunzelte daraufhin nur. Das war seine Usagi. So unglaublich süß und naiv. „Da hast du Recht. Und endlich können wir nun auch ohne Sorgen und frei leben ... wie die Fische.“, säuselte er in ihr Ohr und schnupperte genüsslich an ihrem duftenden Haar. Zappelig machte Usagi sich in Seiyas Zimmer fertig, denn er hatte sie kurz davor gebeten, sich in ein hübsches Kleid zu schmeißen. Auf seinen Wunsch hin hatte sie auch ein Kleid mitgenommen; es verlief eng bis zum Knie und war weiß wie der unbefleckte, frische Schnee. Eine Seite hatte Träger, die andere nicht. Das Kleid war verspielt und zugleich auch elegant, einfach perfekt in ihren Augen und somit bestimmt auch in Seiyas. Dazu band sie sich auf beiden Odangos große weiße Blumen. Natürlich trug sie dazu auch ihre weißgoldene Kette mit dem Rosenanhänger, den Seiya ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Als sie endlich einigermaßen zufrieden mit ihrem Spiegelbild war, klopfte es auch schon an der Tür. Taiki schaute vorsichtig herein, nachdem er die Tür nach ihrer Erlaubnis aufgemacht hatte. „Du darfst jetzt runterkommen; soll ich dir von Seiya ausrichten.“, sagte er ihr freundlich Bescheid. „Vielen Dank Taiki, ich komme sofort.“, erhob sie sich lächelnd, verließ das Zimmer und ging die Treppen hinunter. Seiya erwartete sie schon auf dem Garten. Ein wunderschön gedeckter Tisch stand im Zentrum, dazu verschiedenste Gerichte. Die langen, weißen Kerzen in der Mitte spendeten ihnen das nötige Licht, sowie auch der Vollmond mit seinen silbernen Lichtstrahlen. Usagis erster Blick blieb jedoch an Seiya hängen. Er sah aus wie ein Adonis in seinem schwarzen Anzug. Dazu trug er ein weißes Hemd und eine königsblaue Krawatte. Selbst nach zweiundhalb Jahren: Sie konnte sich einfach nicht an seine perfekte Erscheinung gewöhnen. Jedes Mal schlug ihr Herz schneller, wenn sie ihn sah. Erst recht, wenn er sich so zurechtgemacht hatte. Sie ahnte nicht, dass es ihm genauso ging. „Wunderschön.“, kam es bewundernd aus Usagis Lippen, als sie ihren Blick auch zu dem Tisch und der liebevollen Dekoration schweifen ließ, die kein Detail ausließ. Es roch hier einfach unverschämt lecker und sie merkte, wie sich ihr Magen zu Wort meldete. Selbstsicher ging Seiya auf seine Herzensdame zu und bot ihr seinen Arm an. „Darf ich bitten, meine bezaubernde Dame?“ Gemütlich aßen sie und genossen einfach diese traute, ruhige Zweisamkeit. Ihr Blick galt unter anderem auch dem wunderbar klaren Sternenhimmel. Der Anblick war atemberaubend. Vielsagend sah Seiya zu Usagi und musste schmunzeln. „Erinnerst du dich noch, wie wir uns das erste Mal gemeinsam intensiv dem Sternenhimmel gewidmet haben?“ Usagi musste nicht lange überlegen und lächelte verlegen. Sie wurde leicht rot um die Nase. „Natürlich ...“ „Das war doch gar nicht so schlecht.“, lobte Seiya sie nach dem anstrengenden Training und setzte sich neben Usagi und Chibi-Chibi auf die Bank. Davor gab er den beiden noch jeweils ein Erfrischungsgetränk, wofür sich die beiden nacheinander bei ihm bedankten. Er war sehr stolz, dass er einem scheinbar hoffnungslosen Fall wie Usagi doch einigermaßen das Softballspielen beibringen konnte. Es war ihm sehr wichtig, dass sie diesen Wettbewerb zusammen gewannen; denn das würde sie auch enger zusammenschweißen; so ein gemeinsames Erlebnis. „Na also, es geht doch.“ „Super, das war ein Kinderspiel für mich!“, winkte Usagi gleich ab und lehnte sich leicht zurück. Sie wusste nicht warum, aber vor ihm war sie doch ziemlich ... hochnäsig. Vielleicht lag es ja daran, dass sie sich in seiner Gegenwart wirklich ... wertvoll fühlte? Und nicht so nutzlos und nichtskönnerisch, wie sie viele darstellten. Er gab ihr tatsächlich das Gefühl, dass sie etwas konnte und belächelte sie nicht, zum Beispiel wegen ihrer Unsportlichkeit. Er gab ihr das Gefühl, dass sie viel mehr war. Und das fühlte sich unheimlich gut an. Oder sagte sie das nur, weil er stets an sie glaubte und sie nicht gleich auslachte, wenn sie so von sich überzeugt war und ihr das auch wirklich abkaufte? Durch das Training hatte sie nämlich gemerkt, dass er ernsthaft auf ihre Fähigkeiten vertraute. Egal wie hoffnungslos es auch war; er kämpfte für sie. Und auch für sich. Sie sah hoch zum Sternenhimmel und staunte: „Schau mal, sind die Sterne nicht wunderschön?“ Seiya blickte ebenfalls hoch und wurde auch gleich verträumt. „Jedes Lebewesen auf diesem Universum trägt den hellen Glanz eines Sternes in sich.“, begann er. „Hm? Den Glanz eines Sternes?“, fragte Usagi verwirrt nach und sah den jungen Mann fragend an. Seiya lächelte, schloss seine Augen und senkte seinen Kopf. „Das besagt eine Legende aus einem fernen Land. Ein Stern für jeden. Auch für dich und mich, Schätzchen.“, dabei sah er sie wieder offen an. Als Chibi-Chibi sich zu Wort meldete, legte er gleich entschuldigend eine Hand auf ihren Schopf. „Für dich natürlich auch.“ Danach fuhr er unbeirrt fort: „Die Ausstrahlung eines Menschen ist so hell, wie sein Stern leuchtet. Und dein Stern leuchtet ganz besonders hell.“ Usagi errötete nach dieser Aussage sofort und versuchte, ihre Verlegenheit so gut es ging zu überspielen. „Machst du alle Mädchen mit diesem albernen Spruch an?“, fragte sie ihn frech und sah sicherheitshalber noch weg, damit er ihre Verlegenheit bloß nicht bemerkte. Entrüstet antwortete Seiya darauf: „Nein, ich meine das wirklich ernst!“ Warum glaubte sie ihm einfach nicht? Warum nahm sie ihn einfach nicht ernst? War er wirklich nicht mehr als eine ... Witzfigur für sie, die wahllos jedem Mädchen schöne Augen machte? Dabei hatte er in Wahrheit wirklich nur sie als Einzige im Visier. Doch es ihr so direkt sagen konnte er auch nicht. Jedenfalls noch nicht. „Du willst mich also ernsthaft anmachen?“, blieb Usagi unbeeindruckt und warf ihm einen missbilligenden Seitenblick zu. Seiya platzte fast der Kragen. „Lass den Unsinn!“, tadelte er sanft, nahm kurzerhand Chibi-Chibi auf den Schoß und rutschte ihr gefährlich nahe. Usagi blieb dabei fast das Herz stehen, als sein Gesicht ihrem so nahe war ... Er wurde anschließend ruhiger und erklärte ihr: „Hör mir zu. Deine Ausstrahlung fasziniert mich irgendwie; ich liebe sie. Deswegen will ich das Spiel nicht verlieren, klar?“ „Vergiss es.“, versuchte sie ihm seine scheinbar falschen Hoffnungen zunichte zu machen. „Wir haben die beste Spielerin der Schule gegen uns. Sie ist sozusagen unschlagbar. Ich kann zwar gut verstehen, wie du dich fühlst, aber ... finde dich damit ab.“, traurig sah sie zu Boden. „Das ist ein Fehler!“ Perplex sah Usagi zu ihm hoch. „Du darfst niemals aufgeben, sonst verlierst du immer!“ Seiya war einfach der geborene Kämpfer, und daher konnte er es nicht ertragen, wenn jemand überhaupt keinen Kampfgeist besaß. Vor allem bei seinem Schätzchen wollte er das nicht sehen. „Niemals aufgeben!“, imitierte die kleine Chibi-Chibi ihrem „Vorbild“ nach. Lächelnd legte Seiya wieder seine Hand auf ihren lockigen roten Schopf. „Wenigstens du verstehst mich, Chibi-Chibi ...“, sagte er sanft und blickte dann eindringlich in die großen blauen Augen Usagis. „Merke dir das, Schätzchen: Man darf niemals aufgeben!“ „Man darf niemals aufgeben?“ Langsam verstand Usagi und sah zuversichtlich wieder zu den Sternen. „Du hast Recht. Ich werde mich nicht einfach geschlagen geben!“ „Hier ist ein kleines Geschenk für dich.“, schnell legte sie ihm ein mittelgroßes Geschenkpaket vor die Nase. Dem Schwarzhaarigen sah man seine Überraschung deutlich an. „Das wäre doch nicht nötig gewesen. Aber vielen Dank, mein Schätzchen.“, von der Neugier gepackt riss er zuerst behutsam das Geschenkpapier weg und was er nun sah, war eine bunte Schachtel. Er nahm den Deckel ab und zum Vorschein kam ein größeres, dickes Buch mit dem Titel Memories Of Seiya And Usagi. Verwundert ergriff er das Buch und blätterte die ersten Seiten auf. Seine Augen leuchteten auf. Es waren Fotos von ihnen zu ihren Kennenlernzeiten bis zu aktuelleren Daten, chronologisch sortiert. Neben den Fotos und Bildern waren öfters selbst geschriebene Gedichte von Usagi sowie auch ihre zahlreichen Songtexte. Auch seine Lieder hatten ihre Auftritte. Hin und wieder auch sehr schöne Liebesgeständnisse in schriftlicher Form von seiner Usagi. Es kamen alle wichtigen Erlebnisse vor. Ihre erste Begegnung, ihre erste gemeinsame Zeit auf der Erde, die anschließende Trennung und der Beginn ihrer Gesangskarriere. Seine Rückkehr, ihr Zusammenkommen und auch seine Zweifel wegen Chibiusa. Die kurzzeitige Trennung und sein Entschluss, nach Euphe zurückzukehren und dann zum Glück doch noch die Umentscheidung. Und seitdem waren sie wunschlos glücklich. Während er sich das Buch ansah, ließ er die verschiedenen Stationen ihrer Beziehung alle noch einmal Revué passieren. Von Rechtschreibfehlern sah er ab; denn das verlieh dem Buch eine ganz besondere, persönliche Note. Das war eben einfach Usagi. „Es ist wunderschön. Ich danke dir.“, brachte er nach einiger Zeit endlich überwältigt heraus und strahlte sie über das ganze Gesicht an. „Das freut mich, dass es dir gefällt.“, stieß die zukünftige Mondprinzessin erleichtert aus. „Hinten sind noch sehr viele Seiten frei; da habe ich mir gedacht, dass wir sie mit der Zeit dann gemeinsam füllen.“ „Oh ja, das werden wir. Wenn man sieht, was wir schon in zweiundhalb Jahren alles erlebt haben ... Dieses Buch wird sicher nicht reichen; da werden mehrere Fortsetzungen folgen.“, war er sich ziemlich sicher. „Die Ewigkeit ... ist schließlich viel länger als ein paar Jahre, oder?“, zwinkerte er ihr zu. Usagi schmunzelte in sich hinein. Das waren einfach wundervolle Zukunftsaussichten. Egal wie die Zukunft auch aussehen mochte - Hauptsache, er würde ewig bei ihr sein. Dann würde alles gut werden. „Ich habe auch etwas für dich.“, kündete Seiya an, stand von seinem Stuhl auf und ging auf sie zu. Eine violette würfelförmige Schatulle hielt er ihr entgegen, in einer süßen goldenen Schleife verpackt. Aufgeregt nahm Usagi das Geschenk an sich, bedankte sich freudig bei Seiya und konnte kaum erwarten, die Schatulle aufzumachen. Sie weitete fassungslos ihre Augen. Es war ein wunderschönes, weißgoldenes Ohrringpaar in Rosenform mit funkelnden Diamanten. Die einzelne Diamanten hingen noch als drei längere Hängerchen an der Rose. „Das passt sehr gut zu deiner Kette, fand ich.“, kommentierte Seiya lächelnd und war froh, dass es ihr gefiel. Zumindest verriet ihr freudiger Blick das. „Vielen Dank, mein Liebster!“, bedankte sie sich ergriffen und gab ihm dafür einen leidenschaftlichen, stürmischen Kuss. Entspannt lehnte sich Seiya am Schwimmbeckenrand. „Es ist wirklich sehr angenehm, oder? Selbst bei Nacht ist es noch total warm, und unter Vollmond allein mit der Liebsten zu schwimmen hat ja auch etwas Entzückendes.“, meinte er über beide Ohren grinsend. „Da hast du absolut Recht.“, stimmte Usagi ihm zu und schwamm ebenfalls zum Rand, direkt auf ihn zu. Als sie unmittelbar vor ihm im Wasser schwebte, klammerte sie sich verliebt an ihn fest. Sofort wurde Seiya wieder ein wenig nervös bei so einer unerwarteten Nähe. Dieser enge Hautkontakt machte ihn fast wahnsinnig. So gut wie möglich bemühte er sich, sich nichts anmerken zu lassen. „Ich liebe dich. Sooooo sehr.“, gestand Usagi ihm und sah verträumt und überglücklich in seine Augen. Seiya schloss darauf glückselig seine Augen. „Nicht so sehr wie ich dich, Prinzessin.“, darauf zog er ihren Kopf zu sich und berührte ihre Lippen anfangs so sanft, um anschließend leidenschaftlich seine Zunge miteinzubringen. Und so ... entfachte langsam ihre Leidenschaft, ihr Feuer zueinander ... Der Mond über ihnen zeigte sich in seiner absoluten Schönheit und schenkte dem Liebespaar all sein Licht, welches prachtvoll auf sie schien und sie in einen gleißenden, silbernen Glanz, gemischt mit den Wellen des Wassers, tauchte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)