Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 44: Aphrodisiac ----------------------- Kapitel 44: APHRODISIAC Aphrodisiakum ****Rückblick**** „Nein, du hast nichts angestellt.“, log er und zwang sich zu einem Lächeln. „Bist nur in meinen Armen eingeschlafen; ich habe dich ins Mädchenzimmer raufgetragen. Das ist alles.“ Minako errötete und sah verlegen zur Seite. Allein die Vorstellung, dass Yaten sie auf Händen getragen hatte, löste ein warmes Gefühl in ihrem Herzen aus. „Oh ... Vielen Dank, das war wirklich lieb von dir.“, sagte sie kleinlaut. „Ach“, winkte Yaten ab und verharmloste seine Tat, „ist doch keine Ursache. Ich hätte dich ja schlecht draußen auf der Straße schlafen lassen können, oder?“ Und allmählich fand er wieder zu seiner altbekannten Coolness zurück. Doch was jedem entging: Diese Coolness war eine Fassade. Und diese Fassade begann zu bröckeln. Von Tag zu Tag; von Stunde zu Stunde ... ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=_SspleqMA2k (Atashi Datte Futsuu No Onnanoko 3) „Ich hasse Wandern. Noch dazu bergauf; wann sind wir denn endlich da?“, nörgelte Usagi seufzend, als sie den Berg Funaoko-yama hochgingen. Minako holte tief Luft und wies sie zurecht. „Du bist nicht die Einzige, die diese Strecke gehen muss. Sei doch froh, dass dir wenigstens dein Rucksack abgenommen worden ist.“, ärgerte sie sie und schielte zu Seiya, der mit doppelten Gepäck fleißig vorauswanderte, ohne sich zu beschweren. Yaten seufzte tief. „Seiya, jetzt warte doch mal auf uns! Kamenradenschwein.“, schimpfte auch er los und hatte ebenfalls Mühe, Schritt zu halten. Er war zwar um einiges sportlicher als Usagi, aber dennoch nicht so sportbegeistert und bewegungsfreudig, sodass er sich meistens am liebsten in eine Ecke verzog und dabei eine Runde schlief und entspannte. Die Kriegerin der Venus lächelte leicht und sah ihn motivierend an. „Ach komm schon, Yaten. Ein bisschen mehr Power, wenn ich bitten darf.“, lachend überholte sie ihn und sah mit einem herausfordernden Blick zu ihm zurück. Verblüfft sah der Silberhaarige sie an und musste unwillkürlich wieder an die vorletzte Nacht denken ... Warum ging ihm das nicht endlich aus dem Kopf? Es war doch schon geklärt: Sie war nicht sie selbst, also sollte, nein, musste er das doch vergessen. Doch warum war das nur so schwer? Makoto schüttelte bei diesem Schauspiel nur lächelnd den Kopf und sah sich fasziniert um. Natürlich hatte sie, so sportlich wie sie war, auch keine Probleme, so lange bergauf zu wandern. „Es ist wirklich wunderschön hier. Ein Fleck Natur pur.“ Ami stimmte ihr nickend zu. „Da hast du Recht. Dieser Ort wurde ja 1931 nicht ohne Grund zum ‚Gebiet mit schöner Natur‘ erklärt. Das ist auch wirklich das Schöne an Kyoto ... Sie wurde kaum verändert oder auch zerstört; ist sogar beim Zweiten Weltkrieg verschont geblieben aus Respekt vor ihrer großen kulturellen Bedeutung.“ „Stimmt, ganz zu Beginn stand Kyoto ja ganz oben auf der Liste, was der erste Einsatz der Atombombe anging. Aber der US-Kriegsminister Henry L. Stimson vereitelte diesen Plan jedoch, weil er schon einmal in Kyoto gewesen war und die hohe Kultur zu schätzen wusste.“, fügte Taiki hinzu, worauf Ami lächelnd nickte. Und so entfachte zwischen den beiden ein anregendes Gespräch über den Zweiten Weltkrieg, wo sich die restliche Gruppe dezent heraushielt; denn sie wussten: Sie würden sich bei den beiden Topbewanderten nur blamieren, denn so gut wie sie würden sie sich nie und nimmer auskennen. „Echt unglaublich, auf was für Themen sie zu sprechen kommen. Ich glaub, nicht einmal ein ganzes Leben würde ausreichen, damit sie wirklich jeden Gesprächsstoff durchgenommen haben. Geht heiraten, zieht in eine eigene Villa und dann könnt ihr Milliarden von Jahren reden.“, meinte Seiya seufzend. Taiki und Ami bekamen, trotz ihres intensiven Gesprächs, Seiyas Worte mit, erröteten zeitgleich und blickten synchron zu Boden. Beiden kam der gleiche Gedanke, nämlich, was denn der jeweils andere dachte oder davon hielt. Darauf waren sie so fixiert, dass sie gar nicht auf den Gedanken kamen, wie sie selbst dazu überhaupt standen. Der Braunhaarige fand seine Worte zuerst wieder. „Nicht frech werden, mein Lieber!“, rief er ihm mürrisch zu. Lediglich ein angriffslustiges, amüsiertes Lachen kam von dem Jüngeren als Antwort auf die Drohung und er spazierte munter weiter, bis ein Klassenkamerad ihn belustigt auf seine Aussage ansprach: „Milliarden von Jahre? Übertreibst du da nicht ein wenig?“ Seiya wurde erst da klar, dass sie ja nicht unter sich waren. „Ich und meine vorlaute Klappe.“, fluchte er in Gedanken und streichelte verlegen seinen Hinterkopf. „Natürlich hab ich übertrieben; was denkst denn du?“, verteidigte er sich und versuchte, dies mit einem Lachen herunterzuspielen. Usagi, die nun neben ihrem Freund herging, sah ihn ein wenig irritiert an. „Milliarden von Jahren?“, fragte sie ihn. „Werden wir etwa so alt?“ „Hö?“, kam es nur verwirrt von dem Gefragten, der sie erst einmal nur ratlos anstarrte. Eindringlich flüsterte er ihr unauffällig zu, damit es ja keiner wieder mitbekam: „Weißt du etwa nicht, wie alt wir werden, Schätzchen?!“ Ein Kopfschütteln beantwortete seine Frage und er sah seufzend zu Boden. Im nächsten Moment musste er aber lachen; das war doch typisch seine Usagi. Er vergewisserte sich, dass kein „außenstehender“ Klassenkamerad in der Nähe war, bevor er ihr dann eine ausführliche Antwort gab: „Wie du ja weißt, sind alle Sailorkrieger zum Leben erwachte Sterne. Und Sterne werden extrem alt; die Sonne zum Beispiel wird voraussichtlich zehn Milliarden Jahre alt. Wir können zwar sterben durch äußere Einflüsse, aber ganz sicher nicht an Altersschwäche. Wir sind also so gut wie unsterblich, denn wir sind sogar mächtiger und überlebensfähiger als die Sterne selbst.“ Mit großen Augen hörte Usagi den Worten zu. „Echt? Aber altern wir dann nicht? Ich will am Ende nicht als schrullige, alte Oma mein ganzes Leben verbringen.“, überkam ihr gleich die Angst. Seiya lachte nur über die Naivität seiner Freundin. „Nein, nein, keine Angst. Wir altern nicht; uns wird die ewige Jugend beschert. Die Sonne gibt es schließlich auch schon seit vier oder fünf Milliarden Jahren und sie strahlt immer noch so schön und kräftig wie am Anfang.“ „Sehr interessant!“, kam es bloß von Usagi. Dass sie ewig jung bleiben würden - das war doch eine traumhafte Aussicht. Für immer mit Seiya zusammen. Es war einfach viel zu schön, um wahr zu sein. Verliebt hakte sie sich bei ihm ein und legte verträumt ihren Kopf auf seine Schulter. Seiya gewährte ihr dies zu gern, auch wenn das hieß, dass er mehrere Gänge zurückschalten und sich ihrem Tempo anpassen musste. Makoto, die direkt neben den beiden herging, hatte dieses Gespräch auch mitverfolgt. „Wir bleiben also wirklich für immer jung?“, fragte sie ihn und sah dann etwas nachdenklich zu Boden. Aber was würde dann aus Takeru werden? Er war doch ein ganz normaler Mensch ... „Ja. Hm, ihr wisst ja nicht wirklich Bescheid von der Geschichte der Sailorkrieger, was? Uns wurde das schon von klein auf beigebracht beziehungsweise weiterzählt.“, erklärte Seiya etwas verblüfft. Minako hatte auch mitgehört und gab ebenfalls ihren Beitrag dazu: „Na ja, das wird wohl auch daran liegen, weil wir alle wiedergeboren worden sind. Wir haben schon einmal gelebt; doch durch diesen schlimmen Krieg sind wir alle gestorben und die Königin Serenity hat all ihre Kraft, die Macht des Silberkristalls, genutzt, damit wir alle auf der Erde wiedergeboren werden und ein glückliches, unbeschwertes und normales Leben hier führen können.“ Auch Yaten, der eigentlich total in seine eigenen Gedanken versunken war, bekam ihre Erzählung mit und wurde auch hellhörig. „Ach so ist das?“ Usagi war die Einzige, die bemerkte, dass sich auf Makotos Stirn Sorgenfalten gebildet hatten. Und sie konnte sich auch schon denken, warum sie sich Gedanken machte. „Makoto? Hab keine Angst - irgendwie werden wir das schon hinbekommen, dass auch Takeru unsterblich wird.“, munterte Usagi sie auf und war selbst sehr zuversichtlich. Ami hatte nun endlich auch etwas von dem Gespräch mitbekommen, denn davor hatte sie sich noch sehr intensiv mit Taiki unterhalten. „Aber natürlich bleiben wir alle unsterblich; wisst ihr das denn nicht? Auch die Menschen werden ewige Jugend erlangen, sobald Usagi den Thron besteigt und die Macht des Silberkristalls aktiviert. Denn der hat die Macht, jedem die ewige Jugend zu verleihen. Aber dass wir Sailorkrieger auch ohne Silberkristall unsterblich sind, ist mir allerdings auch neu.“, klärte sie alle auf und lächelte. Alle fassten sich an die Stirn. „Natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen!“, stieß Minako kopfschüttelnd aus, und auch Usagi wurde sich wieder der gigantischen Macht ihres eigenen Silberkristalls bewusst. Bisher hatten sie alle sich komischerweise nicht so vertieft mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Makoto seufzte erleichtert auf. Genau, warum war sie nicht selbst darauf gekommen? Es würde alles gut werden. Ganz bestimmt. Doch ... wie würde er damit umgehen? Wollte er das überhaupt? Doch, natürlich ... Er hatte ihr doch schon einmal gesagt, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte. Auch, wenn er dieses ‚Für immer‘ wahrscheinlich ein bisschen anders interpretiert hatte. Zuversichtlich blickte sie zu ihrem Verlobungsring. Inzwischen wussten alle Bescheid von ihrer Verlobung; sie hatte es allen gleich am nächsten Tag, wo er abgeflogen war, verkündet, denn noch länger konnte sie einfach nicht mehr alleine sein ... Diesen Tag hatte sie gebraucht, um für sich zu sein, doch am Tag darauf hatte sie wieder die Gesellschaft ihrer Freundinnen benötigt. „Was glitzert da an deinem Ringfinger?!“, kreischte Minako mit funkelnden Augen, die den Ring natürlich als Erste bemerkt hatte. Sie befanden sich alle bei Reis Tempel; es war wieder ein gemütlicher Abend unter Freunden. Verlegen lächelte Makoto und kratzte sich am Hinterkopf. „Nun ja, das ist ...“ Doch Minako schnitt ihr hitzig das Wort ab. „Ich weiß selbst, was das ist, du Dummerchen! Das war nur eine merotische Frage!“ Ami räuspert sich. „Du meinst wohl eher eine rhetorische Frage?“, korrigierte sie sie vorsichtig, nachdem sie Makoto ganz herzlich zur Verlobung gratuliert hatte. Rei tat es ihr gleich: „Wow, wer hätte gedacht, dass ausgerechnet du die Erste von uns wirst, die sich verlobt; du warst ja von uns allen doch am hoffnungslosesten ... Herzlichen Glückwunsch, Makoto! Ich freue mich sehr für dich!“ „Merotische oder rhetorische Frage ist doch schnurzpiepegal, der Punkt ist doch: Makoto ist verlobt!“, johlte Minako aufgeweckt und konnte es immer noch nicht fassen. „Der Ring ist wirklich ... wunderschön. Wie gerne würde ich mit dir tauschen. Wahnsinn, ich will alle Einzelheiten hören! Ihr seid noch gar nicht so lange zusammen; aber na ja, ihr kennt euch ja schon seit fünfundhalb Jahren und seid damals ja auch schon einundhalb Jahre zusammen gewesen - ach, das ist alles so toll! Und natürlich auch von mir einen ganz großen Glückwunsch!“, Minako war so aufgeregt, dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte. Usagi hatte sich bisher zurückgehalten, doch nun lief sie auf Makoto zu und sprang ihr um den Hals. „Ich freue mich so sehr für dich! Ich wünsche euch das Allerbeste für eure Zukunft, Mako!“, sprach nun auch sie ihre Glückwünsche aus. Takeru hatte sie gleich nach seiner Ankunft angerufen, worüber sie sehr erleichtert war. Nachdem ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren, vertraute sie Flugzeugen nicht mehr so besonders und bekam es immer mit der Angst zu tun, wenn ein geliebter Mensch in eines stieg. Und so waren sie durch E-Mails und Kurznachrichten via WhatsApp im regen Kontakt miteinander. Und so wanderten sie weiterhin gemeinsam den Berg hoch, genossen die stille Natur und ließen sich von der wunderbaren Aussicht überwältigen, der sich ihnen an der Spitze bot. Hey Seiya, kommst du bitte um 21 Uhr zu der Kammer unten? Ich werde auf dich warten. Deine Usagi Seiya staunte nicht schlecht, als er diese Nachricht von Usagi auf seinem Handy las. Warum wollte sie ihn dorthin schicken? Wollte sie etwa wieder mit ihm alleine sein? Es verblüffte ihn schon ein wenig, weil solche derartigen Andeutungen nie von ihrer Seite kamen; dafür war sie doch zu schüchtern. Aber andererseits war es wirklich schon lange her, wo sie ungestört waren. Sie hatten gerade alle gemeinsam zu Abend gegessen, befanden sich nun in ihren jeweiligen Zimmern und ruhten sich aus. Bald würde auch die Nachtruhe eintreten, denn es war bereits bekannt, dass morgen der Tag sehr früh beginnen würde. Das hieß; sie durften sich dann auch gar nicht mehr außerhalb des Zimmers aufhalten. Seit wann war Usagi so risikofreudig? Wahrscheinlich hatte sie gar nicht mitbekommen oder zugehört, wie die heutigen Regeln vorgelesen worden waren. Typisch. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln. Der junge Mann blickte auf die Uhr. Es war 20:45 Uhr. Schön langsam durfte er sich auf den Weg machen. Und so erhob er sich auch schon aus seinem Bett. Taiki blickte erstaunt von seinem Buch hoch. „Wo willst du hin? Heute dürfen wir ab 21 Uhr nicht mehr aus dem Zimmer, schon vergessen?“, erinnerte er ihn. Seiya seufzte tief und grinste seinen Kumpel frech an. „Wie lange kennst du mich schon? Eigentlich so lange, dass du wissen müsstest, wie viel ich von Regeln halte.“, erwiderte er angriffslustig. „Nämlich gar nichts.“ Und so verschwand er auch schon. Der Braunhaarige sah ihm noch hinterher, schüttelte abermals den Kopf und blickte zu Yaten. Dieser starrte gedankenverloren aus dem Fenster und hatte offenbar nichts mitbekommen von dem Geschehen. Er schreckte auf, als er seinen Namen lautstark neben sich hörte. „Was ist denn?“, fragte er gleich im gereizten Tonfall. „Was ist mit dir los?“, fragte Taiki und nahm seine Lesebrille ab. „Du bist schon seit einigen Tagen so ruhig.“ „Ach, es ist nichts.“, antwortete Yaten kurz und knapp, seufzte jedoch gleich darauf. Taiki lächelte. „Wie Seiya ja schon einmal so schön ausgesprochen hat: Wir kennen uns jetzt schon so lange; da können wir uns gegenseitig nichts vormachen. Wir kennen uns einfach viel zu gut. Also raus mit der Sprache. Es geht um Minako, hab ich Recht?“ Yaten gab einen erschrockenen Laut von sich und sah den Größeren bestürzt an. War das etwa so offensichtlich? Das war gar nicht gut ... Was, wenn Minako auch Wind davon bekommen hatte? Aber warum wäre das denn so schlimm? Und vor allem: Von was sollte sie denn Wind bekommen? Es war doch gar nichts ... „Ehrlich gesagt hab ich selber keine Ahnung.“, gab Yaten letzten Endes doch zu und gab einen tiefen Seufzer von sich. „Es ist einfach alles so kompliziert.“ Taiki grinste kaum merklich. „Nun gut, ich weiß, dass ich jetzt nicht der allerbeste Gesprächspartner für so etwas bin ... Aber wir kennen uns nun so lange und haben doch immer über alles miteinander reden können, oder?“, bot er ihm sein offenes Ohr an. Nach langer Überlegungszeit offenbarte sich der Silberhaarige dann doch. „Ich fühle mich so ... anders in Minakos Nähe. Es ist nicht so wie bei den anderen Mädchen; die sind mir ja inzwischen auch sehr ans Herz gewachsen und ich verstehe mich mit allen sehr gut, doch bei Minako ist da noch etwas Anderes. Ich fühle mich bei ihr noch wohler; es ist ein angenehm warmes Gefühl. Kennst du das vielleicht?“ Der Angesprochene schwieg. Ja, er kannte dieses Gefühl, und gerade das brachte ihn zum Grübeln und legte seine Stirn in Falten. Denn sofort ist ihm Ami in den Sinn gekommen. Aber das war nicht der richtige Zeitpunkt, um über sich zu reden. Aus diesem Grund schüttelte er schmunzelnd den Kopf. „Ja, aber es geht jetzt um dich. Sprich weiter.“ Der junge Mann mit den grünen Augen sah ihn verwundert an, doch erzählte dann doch weiter. Jetzt, wo er schon angefangen hatte, konnte und wollte er nicht mehr aufhören und seinem alten Freund, der wie ein Bruder für ihn war, alles anvertrauen. „Gestern war sie ja so betrunken und na ja ... Da hat sie mir ihre Liebe gestanden. Offensichtlich weiß sie gar nicht mehr, was sie da alles gesagt hat; und wahrscheinlich kam das Geständnis nur vom Alkohol und gar nicht von ihr ... Aber das lässt mich bis heute nicht los. Ich kann gar nicht mehr normal mit ihr umgehen und habe Angst, dass das unsere Freundschaft gefährden könnte.“ Der Krieger des Maker nickte entgegenkommend und ließ nicht durchscheinen, wie verwundert er über Yatens plötzliche Offenheit war. Sie hatten zwar immer über alles geredet, aber noch nie so intensiv über ... Gefühle. Gut, dafür gab es ja bisher auch nie einen triftigen Grund. „Ich verstehe. Also man sagt ja immer, dass Betrunkene und Kinder die Wahrheit sagen. Wenn es dich wirklich so belastet, solltest du sie vielleicht mal darauf ansprechen? So kann es ja auch nicht ewig weitergehen.“, riet er seinem Freund. Dieser schüttelte vehement den Kopf. „Damit gefährde ich doch unsere Freundschaft erst recht. Das will ich auf keinen Fall riskieren!“ Taiki erwiderte darauf: „Aber dann hast du endlich Klarheit. Und wer weiß, vielleicht hat das wirklich nur der Alkohol gesagt; wenn sie das bestätigen würde, dann wäre doch alles wieder in Ordnung? Wenn da nicht auch noch deine Gefühle wären, die du ihr irgendwann sowieso gestehen wirst - ob mit oder ohne Absicht; denn so etwas kann man nicht ewig geheimhalten. Eure Freundschaft wird so auch mit der Zeit leiden.“ In seinen letzten Sätzen war die Ironie kaum zu überhören. Darauf antwortete der sich im Gefühlschaos befindende Yaten nichts mehr, sondern ließ seine Gedanken schweifen. Taiki hatte Recht. Früher oder später würde sie auch merken, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Und bevor sie monate- oder gar jahrelang in dieser Schwebephase saßen, wäre es besser, so früh wie möglich Klarheit zu verschaffen. Also entschloss er sich, Minako sehr bald darauf anzusprechen. „Wenn in einer Freundschaft sich bei jemanden Gefühle entwickeln wie Liebe, wird die Freundschaft nie mehr so werden, wie es einmal war. Entweder sie wird daran zerbrechen oder ... es wird aus Freundschaft Liebe. Und ehrlich gesagt sieht es für mich ganz danach aus, dass bei euch der zweite Fall zutreffen wird, denn bei euch ist die Liebe allen Anschein nach nicht einseitig.“ Der Verliebte wurde knallrot und sah beschämt weg. „Taiki!“, zischte er gereizt, um seine aufsteigende Verlegenheit zu verbergen. Was bei Taiki natürlich fehlschlug. „Allein diese Reaktion verrät die Wahrheit.“, meinte dieser mit einem schelmischen Grinsen. „Du hast dich in Minako verliebt.“ Und das war das erste Mal, dass es laut ausgesprochen wurde ... Und mit einem Schlag sah es auch Yaten ein. Es war die Wahrheit. Er liebte Minako. Voller Vorfreude kam Seiya unten bei der Kammer an und machte leise die Tür auf. Ein angenehmer Duft strömte aus der Kammer. Irgendwie kam es Seiya sehr merkwürdig vor. Und so ging er etwas skeptisch in das Zimmer hinein und sein Misstrauen wurde bestätigt, als er sich blitzschnell umdrehte und Akira vor sich erblickte. Diese stieß die Tür mit gestrecktem Bein hinter sich weg und durch ein Knacken sperrte die Tür sich automatisch zu. Mit einem selbstgefälligen Lächeln stand sie mit verführerisch roter Unterwäsche und schwarzen Strapsen mit Strapsenhalter vor ihm. „Was ...“, kam es nur aus Seiya heraus. Triumphierend hielt sie das Handy von Usagi in der Hand. „Es war ein Kinderspiel, ihr ihr Handy wegzunehmen. Ich verstehe wirklich nicht, was du an der findest.“, mit ihren roten Stöckelschuhen schritt sie gemächlich auf Seiya zu. „Hast du diesen Duft bemerkt, der in der Luft liegt? Das ist ein ziemlich zuverlässiges ... Aphrodisiakum. In meiner Familie von Tradition zu Tradition weitergegeben. Kein Mann konnte ihm bisher je standhalten. Deine Sinne werden sich nur noch auf das Eine konzentrieren; alle deine Gedanken werden vernebelt werden; vor lauter Lust wird dein Körper es gar nicht zulassen, dass du dich auch nur einen Schritt von mir entfernst.“ Sie lächelte siegessicher und blieb direkt vor ihm stehen. Langsam legte sie eine Hand auf seine Wange. „Du gehörst nun mir, ganz allein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)