Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 49: The Sleep Walker ---------------------------- Kapitel 49: THE SLEEP WALKER Der Schlafwandler ****Rückblick**** Rei befand sich nun in einem inneren, schwierigen Konflikt. Sie zog tatsächlich in Erwägung, ihm zu erzählen, dass sie ... die Sailorkriegerin des Mars‘ war. Dass sie ... für Liebe und Gerechtigkeit kämpfte und die Erde und das gesamte Sonnensystem mit Einsatz ihres Lebens beschützte. Und dass ihr Element ... das Feuer war, und sie deswegen auch das Feuer beherrschte. Gab es denn eigentlich überhaupt einen triftigen Grund, es weiter vor ihm geheimzuhalten? Es waren doch alle Feinde besiegt; sie lebten nun endlich in Frieden. Es gab keine Gefahr mehr, und so würde sie auch ihn nicht in Gefahr bringen, wenn sie ihn in das Wissen ihrer wahren Existenz einweihte, oder? Doch selbst als Unwissender würde auch er in Gefahr sein, falls wirklich wieder eine neue Bedrohung auftauchen sollte - schließlich befand er sich in ihrem engsten Freundeskreis und lebte mit ihr unter einem Dach. Außerdem konnte sie ihm wirklich vertrauen; er würde dieses Geheimnis sicher für sich behalten. Und da war noch etwas ... Sie hatte das starke Bedürfnis, sich ihm zu offenbaren. Sie wollte ihm nichts mehr vormachen, sondern endlich ehrlich zu ihm sein. Denn sie konnte es nicht mehr leugnen: Er war ihr wichtig. Sehr sogar. Und sie hatte das Gefühl, dass er es auch bleiben würde und ihr in Zukunft sogar immer wichtiger werden könnte. Und das ... für immer. Sie empfand es nicht als richtig, ihr ganzes Leben lang einem so wichtigen Menschen von ihr etwas vorzuspielen. Sie hatte sich nun entschieden. „Setzen wir uns erstmal? Es wird nämlich eine lange Geschichte.“, begann sie und setzte sich auf die Treppe. Sie hätten es sich auch im Zimmer gemütlich machen können, doch beide mochten die Nacht und den klaren Sternenhimmel. Außerdem war es gar nicht so kalt heute, sodass draußen an der frischen Luft eine sehr angenehme Temperatur herrschte. Gespannt nahm Yuuichiro Platz, und so fing Rei an, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Über die Legende der Sailorkrieger, ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft, ihrer Bestimmung und Aufgabe ... und auch über ihre ganz eigene Geschichte. Die ganze Nacht lang ... ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=5yJmT0kzgnY&feature=related („Futari No Kimochi“) „Wow!“, brachte Yuuichiro vorerst nur heraus. Viel zu überwältigt war er von ihrer Geschichte. Vor allem war sie sehr lang und es waren sehr viele Informationen auf einmal, die er erst einmal verarbeiten musste. „Jetzt bist du platt, was?“, sagte Rei grinsend und holte nun auch tief Luft. Ein überaus erleichterndes Gefühl machte sich in ihr breit. Nun war endlich alles raus und es fühlte sich so an, als wäre all ihre Last weg. Als wäre sie so leicht wie eine Feder. Sie war ... ja, glücklich. „Du bist also ... Sailor Mars. Und dein Element ist das Feuer. Feuer steht dir ausgezeichnet.“, lächelnd dachte er danach an die anderen Krieger. „Zu den anderen passt auch alles ... Nur bei Usagi kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie die Prinzessin des Mondes ist oder noch wird.“ Dabei lachte er leise. „Aber auch sie wird erwachsen und ihrer Aufgabe schon noch gerecht werden.“ „Da bist du ja extrem optimistisch.“, gab Rei ironisch zurück und lehnte sich aufatmend zurück. „Es war schön, sich mal jemandem anvertrauen zu können, der nicht in diese ganze Sache verstrickt ist.“ Yuuichiro lächelte ebenfalls in sich hinein und erwiderte darauf: „Na ja, das sehe ich anders. Das, was dich betrifft ... betrifft auch mich. Du bist inzwischen ... ein Teil meines Lebens geworden.“ Als er Momente später endlich realisierte, was er da gerade von sich gegeben hatte, wurde er rot wie eine überreife Tomate und schaute schüchtern weg. Innerlich betete er, dass es Rei ihm nicht allzu übel nahm ... Doch diese ... schwieg nur. Vor Rührung. Und wusste erst gar nicht, was sie darauf sagen sollte. Doch sie konnte es nicht einfach so stehen lassen; das ließ ihr Herz gar nicht zu. „Ich ... Äh, du ...“, sie wurde rosa um die Wangen, „... du bist mir inzwischen ... auch sehr wichtig geworden ...“ Bevor Yuuichiro etwas darauf erwidern konnte trotz seiner Berauschtheit, hörten sie die Schritte von Reis Großvater. „Kinder, es ist schon 4 Uhr morgens, wollt ihr etwa durchmachen?“, fragte er sie streng und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken. „Geht ins Bett und schlaft euch aus; ich erledige schon alles.“, katapultierte er die beiden schließlich in ihre Schlafgemächer. Von außen hin gab er sich zwar hart, aber tief in seinem Inneren war er froh, dass Rei und Yuuichiro sich anscheinend näher kamen. Er wünschte seiner Enkeltochter schließlich nur das Beste und wusste durch seine reichliche Lebenserfahrung, dass Yuuichiro der Richtige für sie war. Endlich schien es auch Rei einzusehen und legte ihre Sturheit und Unnahbarkeit ihm gegenüber langsam ab. Heute war bereits der letzte Tag in Kyoto. Natürlich wollten alle heute nochmal etwas Unvergessliches erleben, bevor es wieder zurück nach Hause ging. Nicht, dass in den wenigen Tagen nicht schon genügend vorgefallen wäre zwischen ihnen ... Und so waren an diesem Tag alle in traditionellen Kimonos unterwegs. Die Kleidung stand allen ziemlich gut; und so wurde ein gemeinsames Klassenfoto geschossen, bevor sie noch die letzten, bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Kyotos besuchten. Es wurden viele Fotos gemacht, um das Erlebte in Bildern festhalten zu können. „Es ist wirklich wunderschön hier. Die ganzen Tempel hier erinnern mich an Euphe, unseren Heimatplaneten. Da gibt es auch noch sehr altertümliche Pagoden.“, erwähnte Taiki und sah sich wachsam um. Natürlich hatte er darauf geachtet, dass ihm keiner zuhörte außer ihrer Gruppe. „Hier müssen wir unbedingt wieder hin, wenn sich mal die nächstbeste Gelegenheit ergibt.“ Ami stimmte in seiner Euphorie ein. „Oh ja, aber unbedingt. Kyoto gibt die Kultur Japans wieder. Hinter all diesen Gebäuden und der ganzen Natur stecken zahlreiche Legenden und so viel Geschichte; es ist faszinierend, sie endlich auch aus der Nähe sehen zu können. Das ist eine ganz andere Erfahrung als diese Orte nur auf Bildern zu sehen.“ Seiya lächelte. „Auch wenn ich nicht so kulturbegeistert bin wie ihr zwei, muss ich euch wirklich Recht geben. Kyoto ist eine wunderbare Stadt. Wir haben die letzten Tage auch viel erlebt, was wir auch immer mit Kyoto in Verbindung bringen werden. Das ist wirklich schön.“, mit einem vielsagenden Grinsen warf er Yaten einen Seitenblick zu, dem das natürlich nicht verborgen blieb. Dieser brachte auch nur ein Lächeln zu Stande und sah zu Minako. Nur, um festzustellen, dass auch sie ihn gerade ansah. Sanft legte er seine Hand auf ihren Kopf. Natürlich hatten besonders sie eine ganz besondere Verbindung zu Kyoto, vor allem zu dem Fluss. Denn hier ... hatten sie sich gefunden. Hier hatte ihre Liebesgeschichte erst so richtig begonnen. Und ganz bestimmt würde es sie eines Tages auch wieder hierhin verschlagen, denn mit Kamo waren wunderschöne Erinnerungen verbunden. Erinnerungen, die sie niemals vergessen würden ... Als Rei im Schlaf plötzlich ein Rascheln vernahm, schlug sie sofort ihre Augen auf, stützte ihre Hände auf die Matratze und drehte sich mit einem Satz um. Sie wusste gar nicht, was sie denken sollte, als sie erkannte, dass Yuuichiro es sich neben ihr bequem gemacht hatte. „Yuuichiro?“, fragte Rei ihn etwas verunsichert, doch er antwortete lediglich mit einem leisen Schnarchen. Wie konnte er bitte so schnell wieder einschlafen, wo er sich doch erst vor ein paar Sekunden zu ihr gelegt hatte? Jetzt fiel es Rei wie Schuppen von den Augen: Yuuichiro schlafwandelte! Aber das hätte sie doch all die Jahre bemerken müssen, oder? Ihre Aufgewühltheit schlug allmählich um in eine merkwürdige, innere Ruhe, je länger sie ihn beim Schlafen betrachtete. Ohne weiter darüber nachzugrübeln, deckte sie ihn ebenfalls zu, legte sich langsam wieder hin, dabei Yuuichiro zugewandt. Langsam schloss sie ihre Augen wieder. Sie war noch sehr müde und hatte bestimmt höchstens drei Stunden geschlafen. Sie konnte auch gleich einschlafen, was wohl ihrer ausgeprägten Müdigkeit zuzuschreiben war. Denn sonst ... wäre es ihr vor lauter Herzklopfen, dass er direkt neben ihr lag, gar nicht möglich gewesen, auch nur ein Auge zuzumachen. „In dem Kimono und der Frisur siehst du aus wie eine Geisha, Schätzchen. Die wunderschönste, aber auch natürlichste Geisha, die ich je gesehen habe.“, lobte Seiya seine Freundin, legte seinen Arm um sie und zog sie näher zu sich heran, um ihr einen kleinen Kuss auf’s Haar zu geben. Darauf bedacht, dabei ihre aufwendig gemachte Hochsteckfrisur nicht zu ruinieren. Sie trug einen rosafarbigen Kimono mit einem komplizierten, goldenen Blumenmuster. Usagi erwiderte sein Lächeln. „Du siehst aber auch unverschämt gut aus in deinem blauen Kimono. Blau steht dir, wie immer, ausgezeichnet.“, sie wollte sich auf Zehenspitzen stellen, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, doch durch die Geta-Schuhe, den japanischen Holzsandalen, misslang es ihr und sie knickte unglücklicherweise um. Seiya schaffte es, sie noch rechtzeitig aufzufangen, bevor sie zu Boden fiel. „Alles in Ordnung oder tut dir irgendetwas weh?“, fragte er sich gleich besorgt. Sie verneinte mit einem Kopfschütteln. „Nein, alles in Ordnung. Danke.“, beruhigte sie ihn lächelnd. Ihr Retter gab ein erleichterndes Seufzen von sich. „Pass bitte in Zukunft besser auf. Du stolperst ja schon in flachen Schuhen, auf den Getas solltest du noch besser Acht geben.“, riet er ihr eindringlich. „Normalerweise darfst du solche Sandalen gar nicht tragen. Du stellst damit eine Gefahr für dich und deine Mitmenschen dar.“ Usagi ignorierte seine Anspielung augenverdrehend und nickte brav. „Aber du wirst doch sowieso da sein, um mich zu retten, oder?“, konnte sie sich die Frechheit ebenfalls nicht verkneifen und grinste ihn provozierend und zugleich auch lieb an. Seiyas Augen wurden zärtlich. Er beugte sich zu ihr hinunter, um kurz vor ihren Lippen kurz zu stoppen. „Immer ...“ Und so stahl er ihr doch noch einen sanften Kuss ... Yuuichiro unterdrückte gerade noch einen lauten Aufschrei, nachdem er seine Augen aufgemacht und realisiert hatte, dass er direkt neben Rei lag. Was zum Teufel hatte er hier zu suchen? Oh je ... Die Antwort konnte er sich sofort selbst beantworten: Er hatte wohl wieder ... geschlafwandelt. Doch was ihn dann noch mehr verwunderte: Mit Reis Sinnen hätte sie ihn doch sofort bemerkt. Warum lag er dann immer noch hier? Vor allem unversehrt? Normalerweise müsste er mit einer schmerzhaften Ohrfeige aus dem Schlaf gerissen worden sein, aber er fand selbst zurück zum Zustand des Wachseins. Hatte sie ihn ... einfach so bei sich schlafen lassen? Das hätte sie doch noch vor kurzer Zeit gar nicht zugelassen. Ganz bestimmt nicht ... Bevor er diesen Gedanken zu Ende führen konnte, stellte er erschrocken fest, dass Rei ihre Augen inzwischen geöffnet hatte. Er machte sich schon auf das Schlimmste gefasst; vielleicht hatte sie ihn ja wirklich nicht bemerkt, war nun gerade aufgewacht und nun dürfte er sich auf Schläge und Schimpfe vorbereiten. Er kniff seine Augen zusammen und wartete. Er würde alles ertragen ... „Hast du gut geschlafen?“ Vorsichtig öffnete er ein Auge. Was hatte sie ihn gerade gefragt? Und dann auch noch in so einer munteren Tonlage? Warum schimpfte sie ihn nicht? „Äh ... ganz gut. Und es tut mir leid, dass ich hier geschlafen habe; das war wirklich nicht meine Absicht. Ich -“, doch Rei ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Du schlafwandelst. Das habe ich mittlerweile auch schon bemerkt.“, meinte sie lächelnd und setzte sich langsam auf. Gelassen begann sie, sich zu strecken. Was war aus Rei geworden? Seit wann war sie so besonnen? Und das auch noch zu ihm? „Ähm, ja, das passiert mir ab und zu, aber nur, wenn ich extrem lange aufbleibe wie letzte Nacht beziehungsweise Morgen zum Beispiel. Aber auch da nicht immer.“, stammelte er. „Das ist ja lustig.“, nach dieser Aussage stand Rei auf, und nachdem Yuuichiro es ihr gleichtat, faltete sie ihre Decke ordentlich zusammen. „Ich geh zuerst raus; du solltest lieber noch etwas warten. Wir sollten es unauffällig machen; Großvater mag dich zwar, aber ich glaube, er wäre nicht so begeistert davon, wenn er mitbekäme, dass wir nach einer Nacht aus dem gleichen Zimmer kommen.“ Und so verließ sie ihr Zimmer und hinterließ einen sichtlich perplexen Yuuichiro zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)