Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 68: Delightful Visit ---------------------------- Kapitel 67: DELIGHTFUL VISIT Angenehmer Besuch ****Rückblick**** Nach einem kurzen Gespräch zwischen den beiden umarmte Usagi ihre große Freundin kurz, die ihre Umarmung nach dem ersten Moment der Verblüffung liebevoll erwiderte. „Bald machen wir mal wieder etwas zusammen, okay? War wirklich lustig heute.“, verabschiedete Haruka sie mit einem weichen Lächeln. Usagi errötete leicht. Sie hatte die Sportstudentin selten so ausgelassen erlebt. Es war wirklich schön, sie so derart friedlich und unbeschwert sehen zu dürfen. „Ja, ich freue mich schon darauf!“ Und so stieg sie in das nagelneue Auto ihres Freundes ein. Haruka schlug die Beifahrertür zu und Usagi winkte ihr noch ein letztes Mal fröhlich zu, bevor sie losfuhren und beide augenblicklich in die Sitze zurückgedrückt wurden. „Lust auf eine kleine Spritztour?“, fragte er sie mit seinem gewohnt arroganten Lächeln, und bevor Usagi irgendetwas darauf erwidern konnte, trat er tiefer ins Gaspedal und Usagis Nerven begannen bei dieser schnellen Beschleunigung zu flattern. „Einfach Wahnsinn! Ich kann den Sommer kaum noch erwarten. Oder noch besser: Irgendwann müssen wir mal nach Deutschland, dort kann ich endlich mal seine Grenzen austesten!“, frohlockte Seiya begeistert, und so fuhren sie aus der Stadt hinaus, direkt auf die Autobahn ... ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=GmISYzc7ovg („A Little“ by Seo Jin Young) Es war der 24. Dezember. Die gesamte Stadt war in ein ewiges Weiß getaucht. Dieses Jahr bescherte der Himmel ihnen Weiße Weihnachten. Weihnachten - Das Fest der Liebe. In Japan das Fest der Liebenden. Oder die, die es vielleicht noch werden würden. Vielleicht ... „Brrr, ist das kalt.“, ein dick eingehüllter Taiki stand vor dem Haus seiner heimlich Angebetenen, die noch gar nichts von ihrem ‚Glück‘ ahnte. Nun stand er bereits vor der Tür und ausgerechnet jetzt verließ ihn der Mut. Es war Weihnachten. In ihrem Land das Fest der Liebenden. Wie würde das denn bitte aussehen, wenn sie ihn hier auf der Matte stehen sah? Hm, gut, sie waren ja beide noch nicht vergeben und außerdem wenigstens schon ausgesprochen, dass sie Seelenverwandte waren. Und somit wohl auch die besten Freunde ... Aber ob sie das wohl genauso sah? Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm. Jetzt hatte er schon alles vorbereitet, das Geschenk gekauft und nun war er schon da. Warum kam er ausgerechnet jetzt ins Grübeln? Er sollte sich vielleicht langsam Seiyas Rat zu Herzen nehmen und nicht mehr so viel überlegen oder alles zu Tode analysieren. Es mal einfach auf sich zukommen zu lassen. Zu handeln und dann schauen, wie es sich entwickelt. Genau, das sollte er tun. Also los. Endlich betätigte er die Klingel. Eine Weile rührte sich nichts. War sie überhaupt zu Hause? Sie konnte doch nur zu Hause sein, ihre Freundinnen würden doch den heutigen Tag mit ihren jeweiligen Freunden verbringen, oder nicht? Und falls sie wirklich in die Bibliothek gegangen wäre, hätte sie ihn doch gefragt, ob er mitkommen wollte. Zumindest hatte sie das bisher immer getan. Ihm blieb keine Gelegenheit, seinen Gedanken weiterzuführen, denn in diesem Moment wurde die Tür aufgemacht. Für den Bruchteil einer Sekunde fiel ihm die Kinnlade herunter, doch er fasste sich sehr schnell wieder und ließ es geschickt so aussehen, als ob er lediglich den Mund aufgemacht hätte, um etwas zu sagen. „Guten Tag, Ami. Ähm ... Störe ich?“ Ami stand mit nassen Haaren, lediglich mit einem türkisen Bademantel bekleidet und hochrotem Gesicht vor ihm. Was machte er hier? „N- Nein, natürlich nicht. Komm doch herein.“, trotz aller Scham vergaß sie natürlich ihre beispiellose Erziehung nicht und trat beiseite. „Und tut mir leid, dass ich dich habe so lange warten lassen; ich war gerade unter der Dusche.“, entschuldigte sie sich verlegen. „Das habe ich mir schon fast gedacht.“, erwiderte Taiki fast schon amüsiert. „Aber es tut mir auch leid, dass ich dich aus der Dusche gerissen habe. Dusch dich ruhig weiter; ich kann warten. Also vorausgesetzt, dass ich hier bleiben und warten darf.“, fügte er höflich hinzu und biss sich unauffällig auf die Unterlippe. Oh je. Unabsichtlich hat er nun beide in eine peinliche Situation gebracht - das hatte er ja mal wieder super hinbekommen. Hastig nickte sie. „Natürlich. Ich bin sofort bei dir. Möchtest du etwas trinken?“ Taiki lächelte. „Geh du duschen und kümmere dich nicht um mich; ich werde die nächsten Minuten schon überleben.“, er zwinkerte ihr lächelnd zu und sein Unterbewusstsein war schwer beeindruckt, dass er nach außen hin so cool blieb. Dabei war ihm überhaupt nicht danach zu Mute. Ami stand nur mit einem Bademantel vor ihm. Ach du Scheiße, daran durfte er gar nicht denken! Was ihm jedoch auch sichtlich schwerfiel, immerhin stand sie mit Leib und Seele direkt vor ihm. „Ich beeile mich. Nimm doch bitte Platz in meinem Zimmer, ja?“, bat sie mit einem dankbaren Lächeln, und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Taiki auch wirklich in ihr Zimmer gegangen war, huschte sie ins Bad zurück. Augenblicke später erschien sie wieder neben dem Türrahmen. Sie trug eine schwarze Jeans, einen königsblaues Top und darüber einen grauen Cardigan. Ihre Haare waren noch nass, aber durchgekämmt und in ihren Händen hielt sie eine Dose. „Darf ich dir Plätzchen anbieten? Die habe ich mit meiner Mutter gemacht. Ich hoffe, sie schmecken dir.“ Sie trat zu ihm, öffnete die Schachtel und liebevoll verzierte Plätzchen kamen zum Vorschein, die sie ihm freundlich anbot, indem sie die Dose auf den Tisch vor ihm ablegte. Erst da fiel ihr ein, dass er dazu doch sicher auch einen Tee wünschte. Wie ungeschickt von ihr; seit wann war sie so unüberlegt? „Möchtest du dazu einen Tee?“, fragte sie ihn sofort. „Das kann noch warten; später vielleicht. Aber vielen Dank.“, schmunzelnd nahm er sich ein Plätzchen in Herzform, die halb in Schokoladenglasur getaucht worden war, biss ein kleines Stück ab und kaute genüsslich daran. „Hm. Sehr lecker.“, lobte er anerkennend, nachdem er geschluckt hatte. „Da bin ich aber erleichtert. Vielen Dank.“, gab Ami zurück und seufzte innerlich auf. Die meiste Arbeit mit den Plätzchen hatte sie nämlich gemacht; ihre Mutter hatte lediglich ein paar Formen ausgestochen und abgewaschen, nachdem sie von einem langen Arbeitstag nach Hause gekommen war. Aber das erwähnte Ami nicht, so bescheiden, wie sie war. Taiki kam nicht darum herum, sie kurz zu betrachten. Man konnte sie wirklich als eine wahre Naturschönheit ansehen mit ihren großen, blauen Augen und ihren dazu passenden Haaren. Apropos Haare - sie waren noch nass. Und dadurch, dass sie frisch gewaschen waren, konnte er den Duft ihres Shampoos deutlich vernehmen. Es roch ziemlich gut. Nach Lavendel und spritziger Zitrone. Nach ... ihr einfach. „Deine Haare sind ja noch nass. Hast du sie jetzt nur wegen mir nicht geföhnt?“, fragte er sie leicht tadelnd und legte seine Stirn in Falten. Hektisch schüttelte Ami ihren Kopf, um ihre Verneinung zu betonen. „Nein, nein. Ich föhne meine Haare nie, wirklich. Föhnen mag ich nicht sonderlich gerne; es ist in meinen Augen ziemlich unnötig.“, versicherte sie ihm wahrheitsgemäß. „Mach dir bitte keine Gedanken. Ich freue mich wirklich über deinen überraschenden Besuch.“, verlegen sah sie weg. „Das beruhigt mich.“, sprach Taiki seinen Gedanken aus und hob den Blick wieder. Eine Spur der Belustigung war in seinen Augen zu erkennen, die er zu unterdrücken versuchte. „Möchtest du dich ... nicht setzen?“ Er deutete mit einem Blick auf den freien Platz neben sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie immer noch vor ihm stand und keine Anstalten machte, sich zu setzen. „N- Natürlich.“, stotterte sie und nahm neben ihm Platz. Zu nahe, wie es ihr vorkam. Doch eigentlich ... konnte sie ihm gar nicht nahe genug sein. Ein leises Lächeln umspielte Taikis Lippen. Er sollte ihr vielleicht den Grund nennen, warum er hier war. „Da heute Weihnachten ist und ich wusste, dass du bestimmt alleine zu Hause sein würdest, dachte ich mir, dass ich dir meine Gesellschaft leiste. Ich hoffe, das ist in deinem Sinne und ich gehe dir nicht auf die Nerven. Ich finde einfach, dass man Weihnachten nicht alleine verbringen sollte. Und da wir ja schon zu dem Ergebnis gekommen sind, dass wir doch Seelenverwandte sind ...“, er brach mitten im Satz ab. Diese Wendung hatte er ursprünglich nicht geplant. Während er versuchte, seine Coolness zu bewahren, beendete Ami liebenswürdig seinen Satz für ihn: „... dachtest du, wir könnten ihn doch gemeinsam verbringen, richtig? Das ist wirklich sehr aufmerksam von dir. Du weißt, dass du bei mir immer willkommen bist.“ Taiki schluckte unauffällig. „Ich ... hab da etwas für dich.“, er erhob sich, ging zu der Zimmertür, wo seine Winterjacke ordentlich aufgehängt war, und griff in die tiefe Tasche. Eine quadratische Schachtel, in Geschenkpapier verpackt, kam zum Vorschein, den er ihr entgegenhielt, als er wieder direkt vor ihr stand. „Das wäre doch nicht nötig gewesen. A- Aber vielen vielen Dank, Taiki.“, sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte, als er ihr das Geschenk überreichte. Durfte sie es überhaupt einfach so annehmen? Viel zu überwältigt war sie über dieses Geschenk. Und noch dazu an Weihnachten. In Japan das Fest der Liebenden. Nicht, dass sie nicht auch etwas für ihn hatte ... „Ich hoffe, es gefällt dir. Es soll nur eine kleine Aufmerksamkeit sein. Nicht nur, weil Weihnachten ist, sondern einfach, weil du meine beste Freundin bist. Meine Seelenverwandte.“, er verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken, weil er nicht wusste, wohin damit. Die Nervosität war ihm wie ins Gesicht geschrieben. Ami lächelte. Ihre erste Reaktion auf alles, allein schon aufgrund ihrer Höflichkeit. Denn auch hier wusste sie nicht, ob sie sich freuen sollte oder nicht. Beste Freundin ... Das war das erste Mal, dass er dies laut ausgesprochen hatte. Einerseits wurde ihr bei dieser Bezeichnung warm ums Herz, denn sie schien ihm doch sehr wichtig zu sein, wenn er sie schon als seine beste Freundin betrachtete, doch andererseits ... wollte sie insgeheim noch mehr für ihn sein. Insgeheim. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ehrlich gesagt ... Ich freue mich einfach so sehr darüber.“, sprach Ami nun wirklich das aus, was sie dachte. Zumindest zum Teil. „Ich habe übrigens auch etwas für dich.“, sie stand ebenfalls vom Bett auf, ging zu ihrem Schrank, öffnete diesen und holte eine etwas größere Geschenktüte heraus. „Frohe Weihnachten, Taiki.“, mit diesen Worten übergab sie ihm die Tüte. Dieser war total verblüfft darüber, dass auch er ein Geschenk von ihr bekam. Damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. „Ich wäre später bei dir vorbeigekommen, wenn du mich nicht schon mit deinem Überraschungsbesuch überrumpelt hättest.“, erklärte sie schüchtern und sah zu ihren Füßen hinab, die von einem auf den anderen hüpften. Diese Geste kannte sie bei sich selbst noch gar nicht ... Die Augen des jungen Mannes wurden warm. „Das ist schön. Vielen Dank.“, raunte er, und so packten beide gleichzeitig ihre Geschenke aus. Ami musste einen lauten Überraschungslaut unterdrücken, als ihr eine Weißgoldkette mit ihrem Symbol, dem Symbol des Merkur, entgegenfunkelte. Wahnsinn ... Sie verstand sofort die Bedeutung, denn dieses Symbol verband die beiden. Sein Planet war auch der Merkur ... „Aber Taiki, die Kette war doch bestimmt ein Vermögen wert!“, hob sie protestierend ihre Stimme und sah ihn entgeistert an. Er erwiderte diese Reaktion mit missbilligendem Blick. „Kein Vermögen der Welt kommt an die Freundschaft heran, die du mir bescherst. Glaub mir, ich habe mich noch nie bei jemandem ... so wohl gefühlt wie bei dir. Ich habe noch nie eine richtig freundschaftliche Basis zu jemandem aufgebaut wie zu dir. Ich habe noch nie eine beste Freundin gehabt. Seiya und Yaten betrachte ich ja als meine Brüder, von dem her stimmt das tatsächlich. Und noch nie habe ich eine Seelenverwandte gehabt ... die mich so gut verstanden hat. Ich bin dir so dankbar für deine Freundschaft, dass auch diese Kette nicht annähernd ausdrücken kann, wie froh ich darüber bin, dass es dich gibt.“ Ungläubigkeit lag in ihren Augen. Und dies wurde in seinen Augen reflektiert. Was hatte er da gerade gesagt? Was hatte er getan? Ach du meine Güte ... Was war noch einmal mit dem Plan, erst einmal eine tiefe, freundschaftliche Grundbasis zu schaffen, bevor er einen weiteren Schritt wagte? Ami war so verwirrt, dass sie sich gar nicht mehr traute, Taiki in die Augen zu sehen, sondern stattdessen seine Brust anstarrte. Er trug ein gelbes Hemd mit einer schwarzen Stoffhose. Elegant und zugleich so ... attraktiv. Wie immer. „Ich danke dir ... für deine Freundschaft. Auch ich habe so eine Freundschaft ... noch nie gehabt in meinem Leben.“, begann sie leise, und mit jedem weiteren Wort, der ihrer Kehle entwich, wuchs ihr Mut und sie sah ihm endlich wieder in die Augen. „Danke für alles.“ Taiki stockte der Atem, als er diese Wärme und Entschlossenheit in ihren Augen entdeckte. Sie war so stark, nur zeigte sie es nie und verbarg es hinter ihrer altbewährten Zurückhaltung und Schüchternheit. Doch sie war alles andere als unsicher. In ihr steckte eine starke Frau. Eine sehr starke Frau sogar, die genau wusste, was sie wollte. Die jedoch nur in den entscheidendsten Momenten zum Vorschein kam. Er widmete sich wieder dem Auspacken seines Geschenks und seine Augen leuchteten auf, als er einen wunderschönen und sehr hochwertigen Pullover in den Händen hielt. Es war beigefarben mit einem schwarz-roten Muster verziert. Er war stilvoll und nicht allzu verspielt. Genau sein Geschmack. „Wow, der Pullover ist echt schön!“, stieß er erfreut hervor und schlüpfte gleich hinein. „Und passen tut er auch perfekt.“ Bevor Ami etwas darauf erwidern konnte, schloss er sie ohne Vorwarnung in seine Arme. Deutlich konnte sie seinen Duft wahrnehmen. Er roch so himmlisch ... Auch Taiki nutzte die Gelegenheit und schnupperte genüsslich an ihren Haaren. „Danke liebe Ami.“, hauchte er und festigte die Umarmung, die sie endlich auch erwiderte, indem sie beide Hände vorsichtig auf seinen Rücken legte. Lächelnd löste er sich ganz leicht von ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. „Und dir auch frohe Weihnachten ...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)