Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 74: Happy New Year! --------------------------- Kapitel 73: HAPPY NEW YEAR! Frohes Neues! ****Rückblick**** „Was habt ihr dann noch in den Ferien vor?“ Schließlich würden sie ja danach noch eine Woche Winterferien haben. „Vielleicht wäre Lernen mal ganz angebracht. Schließlich schreiben wir Ende Januar schon unsere Abschlussprüfungen.“, meldete sich Ami mit einem scharfen Unterton zu Wort und sah durch ihren belehrenden Blick aus wie eine junge Lehrerin. Alle verdrehten wie auf Knopfdruck ihre Augen. Lediglich Taiki unterstützte sie in ihrer Meinung: „Sie hat Recht. Nur noch diesen Monat; danach haben wir es doch sowieso schon geschafft.“ Stöhnend lehnten sich Seiya, Usagi und Minako zurück. Während die beiden Blondinen wieder über die bevorstehenden Prüfungen jammerten, schlug Seiya vor: „Ich hätte an so etwas wie ein Skiwochenendtrip gedacht. Aber den können wir ja auch nach den Prüfungen unternehmen, sozusagen als Belohnung für uns, dass wir die Prüfungen hinter uns gebracht haben.“ Rei und Yuuichiro wurden hellhörig. „Das ist eine brillante Idee! Wir könnten es gleich das Wochenende nach den Prüfungen machen; ich werde alles organisieren.“, erklärte sich Rei bereit. Alle sagten zu außer Haruka und Michiru, die sich in diesem Zeitraum im Ausland befinden würden. Und so war auch der nächste, gemeinsame große Ausflug schnell geplant. ****Rückblick**** Gleichzeitig nahmen Seiya und Usagi Platz auf den Sitzen des Flugzeugs. Sie befanden sich in ihrem Privatjet. Es war 3 Uhr morgens, jedoch waren beide überhaupt nicht müde. Viel zu aufgeregt waren sie aufgrund der bevorstehenden Reise nach Frankreich. „Ist dieses Flugzeug auch wirklich sicher? Es ist so klein ...“, sprach Usagi stirnrunzelnd ihre Bedenken aus. Jedoch war „klein“ ziemlich relativ. Für ein Privatjet war es nämlich ziemlich groß; es hatten bestimmt mindestens zehn Leute Platz darin. Auch gab es Schlafkabinen hinten und es war alles sehr gemütlich eingerichtet. Seiya lachte leise über die Ängstlichkeit seiner Freundin. „Natürlich ist es sicher. Nur, weil es nicht so riesig ist wie ein Passagierflugzeug, heißt das nicht, dass es nicht sicher ist. Mit dem Privatjet beziehungsweise dem Piloten bin ich damals mit Taiki und Yaten durch die gesamte Erde gereist. Also du kannst ihm wirklich vertrauen.“, beruhigte er sie, beugte sich zu ihr und legte ihr den Gurt an. Anschließend näherte er sich ihrem Ohr und flüsterte leise: „Und noch was: Was auch immer passiert: Ich beschütze dich, okay? Also hab keine Angst.“ Usagi schmunzelte bei diesen Worten. Es waren die gleichen Worte von damals, als sie solche Angst wegen Sailor Aluminaseren hatte. Genau wie damals, nur mit dem Unterschied, dass sie im Gegensatz zu damals nun wirklich keine Angst hatte. Dennoch packte sie seine Hand, als das Flugzeug zu rollen begann. Lächelnd umklammerte er ihre Hand und drückte sie leicht. Und schon hoben sie ab. Rei, Ami, Makoto, Yuuichiro und Takeru kamen bereits gegen Mittag zu Seiyas Villa, denn sie hatten beschlossen, alles gemeinsam vorzubereiten für die Party. Minako war schon vorher da, weil sie zuvor bei Yaten übernachtet hatte. Makoto brachte mit Takeru das Hauptessen, während Ami, Rei und Yuuichiro die Vorspeise, die Beilagen und den Nachtisch mitnahmen, damit sie sich heute so richtig den Magen vollschlagen und es abends krachen lassen konnten. Das würde bestimmt lustig werden. „Seiya? Ich verstehe es immer noch nicht so ganz mit dieser Zeitverschiebung: Wir haben doch nun schon 11 Uhr mittags. Laut Anzeige kommen wir erst in fünf Stunden an - dann ist es 16 Uhr. Wollten wir nicht schon morgens dort sein?“, fragte Usagi ihren Freund mit zahlreichen Fragezeichen über dem Kopf. Sie hatten es sich im Bett der Kabine gemütlich gemacht und schon die Hälfte des Fluges verschlafen. Und nun lagen sie ganz entspannt nebeneinander hoch über den Wolken. Seiya wälzte sich so, dass er auf dem Bauch lag und ungehinderte Sicht auf ihr wunderhübsches Antlitz hatte. Das war nun schon das dritte Mal, dass sie diese Frage stellte, aber das war nun einmal typisch für sie: Sie brauchte immer ein paar Anläufe mehr als manch andere. Und gerade das machte sie für ihn so liebenswürdig. Er holte tief Luft, überlegte, wie er das am einfachsten rüberbringen konnte, damit selbst sie es verstand, und erklärte dann: „Also ... zwischen Japan und Frankreich liegen acht Stunden, und da wir im Osten sind, sind wir mit der Zeit acht Stunden fortgeschrittener. Wir sind in Japan um 3 Uhr morgens abgeflogen. Die Flugzeit beträgt 12 Stunden, also kommen wir quasi nach der japanischen Zeit um 15 Uhr an. Da aber ja Frankreich acht Stunden zurückliegt, müssen wir acht Stunden zurückrechnen. Also wenn in Japan 15 Uhr ist, ist es in Frankreich erst 7 Uhr morgens, und deswegen kommen wir sozusagen um 7 Uhr morgens in Frankreich an. Hast du es nun verstanden?“ In Usagis Kopf ratterte es. Langsam verstand sie. „Das heißt also ... dass wir erst acht Stunden später Neujahr feiern als die anderen?“ Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Seiyas Lippen. „Du hast es erfasst. Denn wenn es in Japan Mitternacht ist, ist es bei uns in Frankreich dann erst 16 Uhr.“ „Ah!“, Usagis Augen strahlten. „Jetzt habe ich es endlich kapiert!“ Seiya zog nur unbeeindruckt eine Grimasse. „Bist du dir da auch ganz sicher? Das hast du beim letzten Mal nämlich auch gesagt.“, neckte er sie. Er konnte es einfach nicht lassen. Wollte er auch gar nicht. Er liebte es einfach, andere Leute zu ärgern. Am liebsten aber die Frau, die er über alles liebte. Sein Schätzchen. Minako, Ami, Makoto, Rei, Yaten, Taiki, Takeru und Yuuichiro saßen an einem runden Tisch und spielten Karten. Abgesehen von Takeru und Yuuichiro erinnerte es den Rest an den damaligen Abend, als sie sich alle bei Usagi zu Hause versammelt hatten. Und das sprach Minako auch an: „Erinnert ihr euch noch an jenen Abend, als wir alle plötzlich in Usagis Haus waren, obwohl sie ursprünglich alleine den Tag dort hätte verbringen müssen? Das war total lustig und wir haben uns damals schon so gut verstanden - dabei kannten wir uns da im Vergleich zu heute ja fast gar nicht. Wir hatten nicht die geringste Ahnung gehabt, wer ihr wirklich wart. Umgekehrt genauso. Kurz darauf wurden ja dann unsere Identitäten alle gelüftet.“, sagte sie an Taiki und Yaten gewandt und wurde sogleich von einer verzweifelten Miene Makotos gestraft. Ach du liebe Zeit! Offenbar hatte sie Takeru noch nichts davon erzählt. „Identitäten? Hab ich irgendetwas verpasst?“, ertönte auch schon dessen Stimme, die den Raum erfüllte, obwohl sie in einer normalen Lautstärke war. Makoto reagierte schnell und lächelte ihren Verlobten entschuldigend an. „Schatz ... Das erzähle ich dir ein anderes Mal in Ruhe, einverstanden?“ Oh je. Dabei wollte sie ihn eigentlich so vorsichtig wie möglich zu diesem Thema hinführen. Dass er so plump in ihre Welt eintauchen musste, war nicht geplant gewesen. Herzlichen Dank auch, Minako! Die Brünette warf ihrer redseligen Freundin aus den Augenwinkeln einen „Das hast du ja wieder toll hinbekommen!“-Blick zu. Zum Glück war Takeru ja ein recht besonnener Mensch und ließ das Thema geduldig fallen. Zumindest für den Moment, denn eigentlich konnte er es kaum erwarten, von ihr eine Erklärung zu bekommen, denn diese Sache mit den Identitäten war schon recht ... seltsam. Führten sie alle etwa ein Doppelleben oder gaben sie sich als Leute aus, die sie in Wirklichkeit gar nicht waren oder was hatte es nun damit auf sich? Diese Fragen beschäftigten ihn zwar, doch er ließ sich nichts anmerken. „Wir sind da. Willkommen im französischen Festland.“, verkündete Seiya fröhlich, nachdem sie gelandet waren, schnallte erst sich ab und half anschließend Usagi aus dem Gurt. Ein Blick auf der Displayanzeige des Flugzeugs verriet ihm, dass es 7:08 Uhr war und eisige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschten. „Zieh dich warm an, Schätzchen. Zwar scheint die Sonne, aber es ist extrem kalt. Und die europäische Kälte ist auch wieder ein ganzes Stück kühler als bei uns.“, warnte er sie eindringlich und stellte zufrieden fest, wie sie brav ihren Schal anlegte, ihre Mütze aufsetzte, ihre Handschuhe anzog und in die knielange, dicke Daunenjacke schlüpfte. Ein Taxi brachte sie ins Hotel, welches sie zuvor schon gemietet hatten. Zwei Angestellte des Hotels kamen gleich auf sie zu und nahmen ihnen das Gepäck ab, was sie mit einem dankenden Lächeln anerkannten. Kaum waren sie im Zimmer, warf sich Usagi freudig auf das große, weiße Doppelbett, welches so verführerisch vor ihr lag. „Lass uns noch eine Runde schlafen, bevor wir einen Städtetrip veranstalten, ja?“, nuschelte sie schläfrig und kuschelte sich in die Decke. Kopfschüttelnd legte Seiya die Koffer ab und seinen Kopf schief. „Du hast doch während des Fluges schon fast durchgehend geschlafen.“, meinte er lächelnd und trat zu ihr. „Aber ich habe nichts dagegen. Ein Flug macht schon total müde. Außerdem ist es noch ziemlich früh. Aber ausziehen könntest du dich schon.“, sagte er mit mildem Tadel, setzte sich neben sie auf das Bett und zog ihr behutsam die Winterstiefel aus, bevor er sich an ihre Winterjacke zu schaffen machte. Der äußerst unanständige Gedanke blitzte in ihm auf, sie noch weiter auszuziehen - doch den verscheuchte er schnell wieder. Die Zeit würde schon noch kommen ... So machte er Halt, als sie nur noch in ihrem magentafarbenen Strickkleid und der schwarzen Strumpfhose neben ihm lag. Sie war bereits eingeschlummert. Lächelnd zog sich nun auch Seiya bis auf seine schwarze Jeans und einem weißen Unterhemd aus, legte sich neben sie und breitete die große, weiße Decke über sie aus. Mit einem wohligen Geräusch kuschelte sich Usagi gleich ganz eng an ihn, was er mit Freude zur Kenntnis nahm. Glücklich drückte er ihr einen leichten Kuss auf die Stirn, schlang seine Arme beschützend um sie und schloss seine Augen. Nach einer kurzen Diskussion hatten sich alle dazu entschlossen, nun Karaoke zu singen. Da sich alle einig waren, dass die „Hausherren“ das erste Lied einstimmen sollten, hatten sie letztendlich Taiki dazu überreden können, den Anfang zu machen. Selbst er war sehr angeheitert, denn sogar er und Ami tranken an diesem Abend ein bisschen mehr Alkohol als sonst - Silvester war ja auch nur einmal im Jahr und schließlich waren sie unter sich. Doch natürlich hatte er sich immer noch äußerst gut unter Kontrolle; sonst würde er nicht ‚Taiki‘ heißen. Er entschied sich, eines seiner Lieblingslieder zu singen. Denn bei diesem Song ... dachte er immer an ein ganz bestimmtes Mädchen. Ein Mädchen, welches unter ihnen war ... Inzwischen war das ja für ihn selbst kein Geheimnis mehr. http://www.myvideo.de/watch/8609130/4Men_The_reason („Reason“ by 4Men) „Can know me, you don’t know anything. If you loved someone, then you will know me. Could you become me? Could we exchange our hearts? If you loved this much you will know my heart. You will never know my heart, wanting to protect someone for the first time. You can lean on me, it must of been hard for you, you waited a long time, it took too long to come back to you. Hope this isn’t just accidental. My heart knows you first and tells me ... I was waiting for you Love changes a lot of things, even things you think that could never change. Even changed my little habits. In the end I hope it will be you. The person that will be with me, That person will be you. You can lean on me, it must of been hard for you, you waited so long. Took too long to come back to you. I hope this isn’t just accidental, My heart knows you first and tells me ... I was waiting for you It was love from long before. I will scream to the world that I love you. I will protect you from now on. Even if my body changes. My heart is still here. My heart knows you first.“ Ami blinzelte. Bildete sie es sich nur ein oder schaute Taiki tatsächlich auffallend oft zu ihr hinüber, während er dieses Lied sang? Und irgendwie fühlte sie sich bei diesem Text ... ja, angesprochen. Unmöglich. Offensichtlich hatte sie wohl doch etwas zu tief ins Glas geschaut. Der Alkohol bekam ihr ganz und gar nicht. Doch seine Stimme ... war schön wie eh und je. Viel schöner, als sie sie in Erinnerung hatte. Wie auch schon damals erreichte sie die tiefste Wurzel ihres Herzens, ihrer Seele. „Wow. Das alles hier ist einfach so ... so ... anders als Tokyo.“, staunte Usagi, als sie mit ihrem Liebsten Hand in Hand durch die Straßen von Paris schlenderte. Sie genossen die wunderbare Atmosphäre, die die Stadt der Liebe ihnen bot. „Jup. Willkommen im Westen, Schätzchen. Der Westen und der Osten ... Das ist echt ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier ist einfach alles komplett anders. Die Leute, die Umgebung, die Mentalität, die Kultur ... Einfach alles. Franzosen lieben das Leben und nehmen es, wie es kommt. Locker und leicht. Dagegen sind wir Japaner ja richtig engstirnig und Arbeitstiere, bei denen von vorne bis hinten alles geplant sein muss. Damit machen wir uns das Leben unnötig schwer; eine Scheibe können wir uns sicher von denen abschneiden.“ „Hm. Und die Leute sind auch so groß.“, stellte Usagi fest und schaute sich genauer auf den Straßen um, wo die Franzosen auf- und abgingen. Sie kam sich wirklich so vor, als wäre sie in einer anderen Welt mit anderen ‚Menschen‘. „Oh ja, gegen großgewachsene Europäer sind wir richtige Zwerge dagegen.“ „Und sie sind auch alle so richtig aufgestylt und schick angezogen. Gehen die etwa alle in eine Oper oder zu einem Geschäftsessen?“, fragte sich die Blondine weiterhin verwundert. „Franzosen eben. Die sind recht eitel und achten extrem auf ihre äußere Erscheinung. Die machen sich sogar so zurecht, wenn sie nur mal um die Ecke etwas einkaufen müssen.“, antwortete Seiya achselzuckend. Usagi machte große Augen. „Ist ja verrückt. Und wir sind alle ungeschminkt und laufen den ganzen Tag mit unseren langweiligen Schuluniformen in der Stadt herum.“ „Tja.“, Seiyas Lippen zierte ein stolzes Grinsen. „Du brauchst auch kein Make-Up oder sonst etwas; du bist eine ganz besondere Naturschönheit. Die Schönste von allen. Und du siehst in jedem Outfit umwerfend aus.“ „Schleimer.“, kommentierte Usagi trocken, um ihre Verlegenheit zu überspielen. Doch als sie in Seiyas gespielt entrüstetes Gesicht sah, konnte sie sich ein lautes Kichern nicht mehr verkneifen. „Nur noch zehn Minuten, dann ist das neue Jahr da!“, rief Minako aufgeregt, während sie sich alle anzogen, um herauszugehen und mit lautem Geböller in das neue Jahr zu starten. „Ich hoffe, es wird alles glatt laufen, was das Feuerwerk betrifft.“, kamen Ami ein wenig Zweifel, als sie zuerst mit Taiki hinausschritt. „Natürlich wird es das. Schließlich haben wir beide stundenlang an ihnen gebastelt. Ein gemeinsames Werk von uns kann nur etwas Gutes werden.“, machte Taiki ihr augenzwinkernd Mut und trug mit ihr die ersten Feuerwerkskörper hinaus. Vor ein paar Tagen hatten sich die beiden Genies nämlich hingesetzt, um ein Feuerwerk der besonderen Art zu konstruieren. Jedoch nicht aus normalen Chemikalien, sondern aus der eigenen Macht ihrer jeweiligen Sterne. Und auch nicht nur von ihnen, sondern auch von allen anderen. Es war sehr kompliziert, alle Mächte miteinander zu kombinieren und sie in ein Feuerwerk miteinzubauen, aber mit vereinten Kräften hatten sie es sehr souverän gemeistert. Und das Ergebnis würde sich schon sehr bald sehen lassen. Yuuichiro legte zärtlich seinen Arm um Reis Schultern, als sie hinausgingen. „Hach, ich bin schon total aufgeregt. Kaum zu glauben, dass nun schon wieder ein Jahr vorbeigegangen ist. Es ging mal wieder viel zu schnell. Die Zeit vergeht wirklich immer schneller. Umso kostbarer wird sie.“, seufzte er leicht wehmütig und sah zur Seite. Rei guckte ihn mit großen Augen an. Sie konnte sich denken, was nun kam, und doch war sie sehr nervös. Denn zugleich hatte sie Angst, dass er dies nicht aussprechen würde, doch ihre Angst wurde mit einem Mal verscheucht: „Umso dankbarer bin ich dem lieben Buddha für jede einzelne Sekunde, die ich mit dir verbringen darf.“ Von diesen Worten war Rei so gerührt, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihrem Liebsten einen zärtlichen Kuss auf die Lippen gab, der beide für kurze Zeit die Welt um sie herum vergessen ließ. „Yaten! Nur noch fünf Minuten!“, kreischte Minako, als wäre sie eine tickende Zeitbombe. Yaten jedoch konnte ihre Aufgeregtheit so gar nicht nachvollziehen. Es war doch ein ganz normaler Tag wie jeder andere auch, oder etwa nicht? Er verstand nicht, warum alle so ein großes Theater deswegen veranstalteten - es war doch nur das Ende des alten Jahres und der Beginn des neuen. Nichts Besonderes. Normalerweise hätte er das alle auch zu verstehen gegeben, dass er kein Fan von solchen Veranstaltungen war, doch Minako zuliebe hatte er sich die ganze Zeit dezent zurückgehalten. Doch erstaunlicherweise fiel ihm das auch gar nicht so schwer. Im Gegenteil: So allmählich ließ er sich von ihrer Euphorie sogar anstecken. Unglaublich. Was machte sie nur mit ihm? „Das ist nun das zweite Mal, dass wir gemeinsam ins neue Jahr feiern.“, betonte der Harvard-Student feierlich, als er seine Arme um Makotos Taille schlang und sie an sich zog. „Seitdem ist so unglaublich viel passiert ...“, raunte er zärtlich in ihr Ohr und gab ihr einen Kuss auf das Ohrläppchen, welches ihr ein angenehmes Schaudern bescherte. Die Brünette brauchte eine Weile, bis sie ihre Stimme wieder fand. Sie konnte sich einfach nicht an seine Anziehung und seinen Charme gewöhnen. „Unser letztes gemeinsames Silvester ist ja auch schon fünf Jahre her.“, brachte sie lächelnd heraus. „Die Silvester der letzten fünf Jahre werden aber nun auch die einzigen gewesen sein, die wir nicht gemeinsam verbracht haben, seit wir uns kennen.“, versprach er ihr und strich sanft eine dünne Locke hinter ihr Ohr. In diesem Moment folgte ein lautes Zischen. „Frohes Neues!“, riefen sich alle gegenseitig zu und die Pärchen küssten sich innig pünktlich um Mitternacht. Bekanntlich sollte das ja Glück bringen ... Ami war das so unangenehm, dass sie sich noch mehr in das Aktivieren des Feuerwerks hineinsteigerte. Das Feuerwerk war ein spektakulärer Anblick. Da hatten die zwei Superhirne wirklich gute Arbeit geleistet. Amis Wasser, Reis Feuer, Makotos Donner und Minakos Feuerherzen schossen gemeinsam in harmonischen Wellen, Kreisen, Ringen, Sternen und weiteren verschiedensten Formen in die Lüfte. Auch die Mächte des Uranus‘, der Neptun und des Pluto flogen umkreisend in die Lüfte und zersprangen an der Spitze in Abermillionen von Einzelteilen, die wie Sterne am Firmament funkelten und wie glitzernder Regen herabfielen. Helle dunkelblaue Strahlen schossen hoch, die auf Fighters Macht basierten. Hinzu kamen silbrige Strahlen - das Licht des hellen Mondes. Sie umschlangen sich gegenseitig und bildeten Spiralen, die sich nach oben hin formten und zum Schluss in eine Fontäne zersprangen. Begleitend fielen weiße Lichtkugeln mit kleinen Blitzen durchzogen - die Beiträge von Maker und Healer. Der Nachthimmel färbte sich durch ihre Energie in den prunkvollsten Farben. Ein Traum. Ami erschrak mächtig, als eine Hand ihr Handgelenk packte. Sie schaute auf und sah direkt in ein violettes Augenpaar. Seine Augen waren so mystisch und geheimnisvoll ... Und ihr gegenüber dennoch so offen. „Lehn dich doch einfach mal zurück und genieße das Feuerwerk, Ami. Du weißt doch selbst am besten, dass sie sich nach dem einmaligen Anzünden selbstständig machen.“, sagte Taikis Stimme sanft, aber bestimmt. Daraufhin legte er freundschaftlich einen Arm um ihre Schulter und blickte hoch gen Himmel, was Ami ihm kurz darauf auch gleich tat. Sein Gesicht befand sich nun direkt vor ihrem. Oh Gott, er roch einfach so ... himmlisch. Sie hatte das Verlangen, ihn zu küssen. Ihn auf die Wange zu küssen. Ihm irgendwie nahe sein. Er hatte sie ja schon geküsst, also würde er es ihr doch sicher nicht übelnehmen, wenn sie das auch tat, oder? Es war doch rein freundschaftlich. Nach einem langen, inneren Konflikt rang sie sich doch dazu, drehte ihren Kopf zu seinem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Schönes neues Jahr wünsche ich dir, Taiki ...“, sagte sie unsicher, lächelte ihn jedoch tapfer an. Taiki schluckte schwer. Damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. Gott, wie sollte er sich nun verhalten? Wieder so tun, als würde ihn das total kalt lassen? Nein. Sie waren nun erwachsen genug, um diesem Versteckspiel endlich ein für allemal ein Ende zu setzen. Es war an der Zeit. Mit neuer Entschlossenheit sah er ihr tief in die Augen. Dieses unschuldige, ehrliche Blau, das so rein und klar war. Und doch auf eine Art und Weise undurchdringlich und kühl. „Ami ...“, setzte er leise an und näherte sich ihrem Gesicht etwas an. Es war nun soweit ... In diesem Moment begann sein Handy in der Jackentasche zu vibrieren und zu klingeln. Innerlich stöhnte Taiki laut auf. Was für ein ungünstiges Timing. Er kramte den Störenfried heraus, sah auf das Display und ging ran. „Hallo?“, keifte er in den Hörer. „Wow, ist ja echt ein Wunder, dass ich durchgekommen bin.“, hörte er Seiyas etwas undeutliche Stimme auf der anderen Leitung. „Und wer startet denn schon so mies gelaunt ins neue Jahr?“ Das war ja klar. Taikis ‚Keifen‘ war im Grunde genommen gar keins. Seine Stimme klang dabei nach wie vor dezent und ruhig. Nur Leute, die ihn wirklich gut kannten, merkten an seinem Ton, wenn er genervt war. So wie natürlich Seiya, der seinen Ärger sogar trotz der schlechten Verbindung heraushörte. Taiki ging darauf nicht ein - wie sollte das denn auch gehen, wenn Ami direkt neben ihm stand? „Und ja, echt ein Wunder, dass du es geschafft hast, bei den vollen Leitungen momentan durchzukommen.“, lenkte er ab. Und so wünschten Seiya und Usagi allen ein frohes, neues Jahr von Paris, indem Taikis Handy jedem nacheinander überreicht wurde. Und das Feuerwerk war noch lange nicht beendet und explodierte noch weiter in diversen Motiven durch die Himmelreiche. Schöner konnte nicht in das neue Jahr gestartet werden ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)