Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 81: Chocolate And Other Troubles ---------------------------------------- Kapitel 79: CHOCOLATE AND OTHER TROUBLES Schokolade und andere Schwierigkeiten ****Rückblick**** Ami biss sich leicht auf die Unterlippe. Wie konnte sie ihm zu verstehen geben, dass sie sich damit einfach überhaupt nicht wohlfühlen würde? Sie würde so immer das Gefühl haben, ihm etwas schuldig zu sein. Als ob sie ... ja, als ob sie käuflich wäre. Taiki hatte so viel Geld ... Ob er auch anderen Frauen solche Angebote gemacht hatte in der Vergangenheit? Nein, laut eigener Aussage hatte er noch nie so viel mit einer Frau zu tun gehabt wie mit ihr - zumindest auf Euphe. Denn damals, als er ein gefeierter Star war ... Die Frauen waren ihm doch nur so zugeflogen. Egal, wie sehr sie sich auch bemühte - sie musste immer wieder an das hübsche, deutsche Mädchen von gestern denken. Ihre Eifersucht ging langsam noch mit ihr durch. „Taiki.“, setzte sie nun an und betonte seinen Namen so langsam und deutlich, als ob sie mit einem Kind sprechen würde. „Bitte. Du kannst ruhig an der Harvard studieren, aber ich werde in Tokyo bleiben. Bitte lass es sein, ja? Ich möchte dein Geld nicht.“ Zum Ende hin wurde sie unabsichtlich barsch, was ihr erst auffiel, als es schon zu spät war. Selbst von sich geschockt hielt sie sich die Hand vor den Mund und merkte, wie langsam die Tränen in ihr aufstiegen. Sofort griff sie nach ihrer Brieftasche, legte das Geld auf den Tisch und erhob sich. „Tut mir leid, ich muss dringend los.“, sie verbeugte sich entschuldigend vor ihm, verließ das Café und ließ einen bestürzten Taiki zurück. ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=W3qkiHuslDQ Eine traurige Melodie erklang im Klavierzimmer. Taiki saß am Flügel, hatte seine Augen geschlossen und war tief in Gedanken versunken. Nebenbei glitten seine Finger wie von selbst durch die schwarzen und weißen Tasten und ließen eine wundervolle, aber auch sehr wehmütige Melodie entstehen. Seit einer Woche waren sie nun schon von ihrem Skiurlaub zurück, und seitdem hatten sie sich nur zweimal geschrieben. Zwar hatte er sich bei ihr gemeldet, doch der Knappheit ihrer Antworten nach zu urteilen ging er ihr wohl auf die Nerven und hatte es deswegen die letzten Tage sein lassen. Doch für ihn war das eine wahre Zumutung, nichts von ihr hören zu können. Selten war er so hilflos wie in dieser Situation. Wenn er doch nur wüsste, was überhaupt los war. Das würde so einiges erleichtern. Ein Tippen auf seiner rechten Schulter ließ ihn zusammenfahren. Die Musik erstarb schlagartig. Erschrocken schaute er über seine Schulter und sah in das besorgte Gesicht Seiyas. „Was ist los, Taiki? Und komm mir jetzt bloß nicht wieder mit ‚Es ist alles in bester Ordnung.‘, denn das ist es nicht. Das geht jetzt schon seit Tagen so, und ich will jetzt endlich verdammt nochmal wissen, was passiert ist.“, warnte der Temperamentvolle ihn barsch und sah ihn abschätzend von oben bis unten an. Seufzend gab sich der Ältere von ihnen geschlagen. Er hatte noch nicht einmal die Kraft, ihn abzuwimmeln. „Wenn du es wirklich wissen willst: Ich weiß selbst nicht so genau, was los ist. Ich weiß nur, dass Ami sich offenbar mehr und mehr von mir distanziert. Und das macht mir etwas zu schaffen.“, antwortete er und lachte bitter auf. Die Ironie am Ende war nicht zu überhören, doch für Seiya war es ja kein Geheimnis mehr: Er wusste, was Taiki für die Kriegerin des Wassers empfand. Seiya runzelte die Stirn. „Und wie lange ist sie schon so drauf?“, fragte er ihn ernsthaft. „Seit dem Skiausflug.“, antwortete Taiki sofort. Da gab es keinen Zweifel: Sie war erst seit dem Ausflug so merkwürdig geworden. Doch er konnte sich keinen Reim daraus machen, warum das so war. Er bezweifelte nämlich, dass es daran lag, dass er ihr angeboten hatte, mit ihm an der Harvard Medical School zu studieren. Das konnte doch nicht der Grund sein, auch, wenn sie danach überstürzt das Café verlassen hatte. Sein Gefühl sagte ihm, dass das nicht sein konnte. Ausnahmsweise machte es da bei Seiya eher Klick. Der Sänger stöhnte laut auf und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Also ehrlich, Taiki! Du hast einen IQ von 300 und verstehst nicht, warum sie auf einmal so komisch drauf ist seit dem Trip? Dann denk doch mal scharf nach: Wann genau hat das angefangen?“ Nun strengte Taiki alle Gehirnzellen an, die er hatte. Ja, wann genau hatte das überhaupt angefangen? Als sie Skifahren waren, war noch alles in Ordnung. Sie haben zusammen gelacht, da er sich so ungeschickt verhalten hatte. Und dann hatte das deutsche Mädchen ihn angerempelt, und anschließend war Ami unbemerkt verschwunden. Und seitdem hatte sie sich immer mehr zurückgezogen. Und an diesem Punkt wurde es auch endlich Taiki klar. „Seit ich Sophia getroffen habe! Aber ich habe doch gar keinen Kaffee mit ihr getrunken. Ist sie etwa eifersüchtig gewesen?“, fragte er ungläubig und blinzelte seinen langjährigen Freund mehrere Male an. „Aha, und woher soll sie das wissen, dass du mit ihr keinen Kaffee getrunken hast? Du hast ihr das ja nicht erzählt, oder? Und was deine Frage betrifft: Also dein IQ beträgt vielleicht 300, aber dein EQ reicht nicht mal an 30 heran. Wenn sie sich ab dem Zeitpunkt, wo Sophia dich so umworben hat, zurückgezogen hat, liegt es doch ganz klar auf der Hand: Natürlich war sie eifersüchtig, du Trottel!“ Taiki konnte das gerade Gesagte gar nicht realisieren. „Aber wenn sie wirklich eifersüchtig war und ist, dann folgt doch daraus ...“, er traute sich kaum, seine Vermutung auszusprechen aus Angst, dass sie sich dann nicht mehr bewahrheiten könnte. „... dass sie ebenfalls etwas für mich empfindet ...“ Kopfschüttelnd verdrehte Seiya die Augen und klatschte polemisch in die Hände. „Glückwunsch! Das war die Erkenntnis des Jahrhunderts. Aber mal ehrlich: Das muss dir doch auch aufgefallen sein. Selbst als wir das erste Mal auf der Erde waren, was nun auch schon drei Jahre her ist, hat sie schon etwas für dich übrig gehabt. Sie ist wahrscheinlich nur wegen dir so ein Fan von uns gewesen. Das hat von uns jeder erkannt, nur ihr beide nicht. Wir wollten uns aber auch nicht einmischen, weil ihr doch auch das Recht hattet, selbst zueinander zu finden. Und das wäre auch Ami gegenüber unfair gewesen, wenn ich derjenige gewesen wäre, der dir von ihren Gefühlen berichtet. Wir wollten euch die Chance geben, es alleine zu versuchen, doch ihr werdet es ja anscheinend nie auf die Reihe bekommen.“, schimpfte er mild und legte seine Hand fest auf Taikis Schulter. „Du hast Glück im Unglück: Übermorgen ist Valentinstag. Der ideale Tag für eine Versöhnung, oder? Also geh hin, kläre die Sache und gesteh ihr endlich deine Gefühle. Ich lege es dir ganz dringend ans Herz: Bring die Sache in Ordnung.“, riet er ihm nachdrücklich, bevor er das Zimmer wieder verließ, damit Taiki über alles in Ruhe nachdenken konnte. Als Seiya sich seine Sportkleidung angezogen hatte und seinen Fitnessraum betrat, um sich ein wenig austoben zu können, wartete auch schon der nächste Fall auf ihn. Er traute seinen Augen kaum, als er sah, wie Yaten Gewichte stemmte. Ausgerechnet Yaten, der von Sport überhaupt nichts hielt, schwitzte gerade im Sportraum. „Äh, Yaten? Was machst du da?“, fragte er vorsichtig und trat auf ihn zu. „Hast du vor Kurzem deine Leidenschaft für Sport entdeckt?“, fragte er ironisch, weil er ganz genau wusste, dass das nicht möglich sein konnte. „Haha, sehr witzig.“, erwiderte der Kleinere scharfzüngig und stellte die zwei Hanteln stöhnend ab. Sein Gesicht verziehend massierte er seine Schulter. „Tut gerade weh, oder? Du hast die Übung auch ziemlich falsch ausgeführt.“, belehrte der Sportbegeistertere von ihnen und nahm auf einer Bank Platz. Erwartungsvoll sah er den Silberhaarigen an, der noch immer nicht auf seine Frage geantwortet hatte. „Ich treibe halt eben ein bisschen Sport. Ist das etwa verboten?“, keifte Yaten mit einem Anflug von Gereiztheit und wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. „Verboten nicht, aber in Bezug auf dich sehr abwegig. Seit wann trainierst du freiwillig?“, ließ Seiya nicht locker und grinste breit. „Willst du dir für Minako ein paar Muckis zulegen?“, traf er dann genau ins Schwarze, denn Yaten zuckte merklich zusammen. „Kann sein.“, antwortete dieser knapp und funkelte den Sitzenden böse an, bevor er dann leise seufzte und letzten Endes mit der Sprache herausrückte. Denn leider war er auf seine Hilfe angewiesen: „Minako dreht bald ein Musikvideo und ich möchte den männlichen Hauptpart übernehmen. Da der sich aber in dem Video auch oberkörperfrei zeigen muss, steht schon ein anderer Typ ganz oben auf der Liste. Und damit ich die Rolle übernehmen kann oder mich überhaupt dafür bewerbe, möchte ich hier und da etwas mehr sichtbare Muskeln haben. Du kennst doch bestimmt ein paar gute Trainingspläne für dieses Ziel, oder? Die athletische Figur habe ich ja, nur die Definition der Muskeln fehlt mir.“ Seiya entfuhr darauf ein heiteres Lachen. „Aber klar doch. Und es war leicht zu durchschauen, dass Minako sicher eine Rolle dabei spielt. Weiß die Glückliche überhaupt etwas davon?“, fragte er immer noch kichernd und erhob sich wieder. „Natürlich nicht.“, bellte Yaten sofort. „Es soll schließlich eine Überraschung werden.“ „Gut, dann beginnen wir gleich mal mit dem Training. Mach dich schon mal bereit auf ein paar Tage herrlichen, schmerzhaften Muskelkater.“, verkündete Seiya mit einem Augenzwinkern. Usagi, Ami, Rei, Makoto und Minako hatten sich alle bei Makoto versammelt, um selbstgemachte Schokolade zuzubereiten. Denn dies war eine schöne Tradition in Japan: Dem Liebsten soll zum Valentinstag selbstgemachte Schokolade geschenkt werden, und übermorgen war ja bereits der Tag der Liebenden. Alle machten sich fleißig und übermotiviert an die Schokolade, und Makoto musste öfters immer wieder eingreifen, bevor die Küche am Ende nicht so aussah, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Nur Ami war sehr zurückhaltend und so gar nicht bei der Sache. „Wenn du möchtest, dass Taiki die Schokolade schmeckt, solltest du dir etwas mehr Mühe geben.“, ertönte Usagis Stimme direkt neben ihr. http://www.youtube.com/watch?v=NIqgEg-ZaU4 („Yuugure Toki wa Youma no Yokan 2”) Wieder in der Realität zurückgekehrt sah sie Usagi verdutzt an. „Ich ... weiß noch gar nicht, ob ich sie ihm überhaupt schenken werde.“, konterte sie gedankenverloren und sah mit gequältem Gesichtsausdruck zu ihrer Schokolade hinunter. „Warum?“, stieß nun auch Rei dazu und sah sie eindringlich an. Und es dauerte nicht lange, bis alle vier Augenpaare auf sie gerichtet waren. Zwar verhielt sich Ami schon seit einiger Zeit merkwürdig, doch nun war das nicht mehr zu übersehen. Ami hatte noch nie offen gezeigt, dass sie Taiki nach wie vor anhimmelte - aber sie wussten über ihre Gefühle dennoch Bescheid. Das bedarf auch nicht einer ausgeprägten Kombinationsgabe; ein halbwegs gefühlvoller Mensch konnte das sofort erkennen. „Habt ihr euch etwa gestritten?“ Verwundert weitete sie ihre Augen. War das etwa so offensichtlich? Oh nein. Das war nun wirklich das Letzte, worüber sie reden wollte. Sie hatte nicht das große Verlangen danach gehabt, ihnen von dem Vorfall und ihrer Eifersucht zu berichten. Also lenkte sie das Thema in eine andere Richtung, die jedoch auch der Wahrheit entsprach: „Ich weiß nicht, ob ich sie ihm schenken soll. Ob ich ... schon bereit dafür bin.“ Traurig schloss sie ihre Augen. Den Mädchen verschlug es für einen Moment die Sprache. So ... hilflos hatten sie Ami noch nie erlebt. Es musste also doch etwas Schlimmes passiert sein. Normalerweise war Ami immer die Ruhe in Person, die sich von nichts oder niemandem aus dem Konzept bringen ließ. Sie blieb stets sachlich, introvertiert und ließ nur selten ihre wahren und vor allem negativen Gefühle durchscheinen. Lieber ließ sie das im Hintergrund und hörte anderen bei ihren Problemen zu. Doch auch eine Ami bekam irgendwann ihren schwachen Moment - das sahen sie gerade mit eigenen Augen und versuchten nun, sie mit allen Mitteln zu unterstützen. „Schenke ihm die Schokolade.“, begann Usagi aufmunternd. „Genau. Gib sie ihm und offenbare ihm endlich deine Gefühle. Wir sind uns nämlich sicher, dass er genau das Gleiche fühlt wie du und auch genauso schüchtern ist wie du.“, bestärkte Makoto ihre Freundin ebenfalls und legte eine Hand auf Amis Schulter. „Du schwärmst doch schon so viele Jahre für ihn, und nun ist er seit über einem halben Jahr wieder auf der Erde. Es wird Zeit, Ami. Vielleicht hast du noch Scheu davor, weil du Angst hast, dass du damit eure Freundschaft gefährden könntest, aber glaub mir: Zwischen euch ist schon lange mehr als nur Freundschaft.“, ermutigte Rei sie mit einem warmen Lächeln. „Es wird Zeit, dass endlich jemand von euch den ersten Schritt macht.“, ergänzte Minako und zwinkerte sie mit ihrer fröhlichen Art an. Misstrauisch sah Ami ihre Freundinnen an. Mit Erstaunen stellte sie fest, dass sie Recht hatten. Sie alle. Und wieder einmal dankte sie Gott dafür, dass er ihr so gute Freundinnen geschenkt hatte. „Ich danke euch.“, hauchte sie und war so gerührt, dass sie beinahe gegen die Tränen ankämpfen musste. „Danke, dass es euch gibt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)