Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 83: An Expensive Dance ------------------------------ Kapitel 81: AN EXPENSIVE DANCE Ein teurer Tanz ****Rückblick**** „Also hast du schon einen anderen dafür im Visier?“, fragte er, und die Entrüstung war ihm deutlich anzusehen. Wieso kam sie nicht einmal auf den Gedanken, dass er doch die Hauptrolle in ihrem Video übernehmen könnte? Zwar war er nicht der Muskulöseste, aber dennoch konnte man ihn nicht gerade als unattraktiv bezeichnen. „Offen gesagt: Ja.“, gab sie trocken zurück und legte den Kopf schief. War er wirklich so dumm oder tat er nur so? „Wer ist es?“, er sprang auf, sodass die Gondel augenblicklich zu wackeln begann. Unbeeindruckt von diesem Ausbruch starrte sie ihn an. Doch das war nur eine Fassade - in Wahrheit war sie tief beeindruckt von seinen Gefühlen, die er gerade so offen zeigte. Langsam fuhr ihr Arm nach oben und sie deutete auf ihn. „Du.“ Vollkommen perplex weitete er die Augen. „Hä?“ „Na du wärst meine Idealbesetzung. Möchtest du mitmachen?“, fragte sie dann und setzte ein warmes Lächeln auf. „Oh man, manchmal stehst du aber auch total auf der Leitung.“ Nun ging ihm endlich ein Licht auf. Gab es hier nicht irgendwo ein Loch, in dem er sich verkriechen konnte? Peinlich berührt nahm er wieder Platz und sah zu seinen Händen hinunter. „Ähm ... Ja, klar. Ich mach gerne mit.“, sagte er etwas durcheinander zu und fuhr sich seufzend durch die silbernen Haare, die von der frühen Abendsonne fast schon orange leuchteten. Minako lehnte sich vor und griff nach seiner Hand, bevor er sie sanft drückte. „Vielen Dank. Das wird bestimmt toll.“ Sie lächelte ihn dankbar und verliebt an. Und er konnte nicht anders, als diese Verliebtheit in ihren Augen widerzuspiegeln ... ****Rückblick**** Ein herzhaftes Lachen erfüllte die frische Luft des Februars. In Seiyas Ohren die schönste Melodie, die es gab. Sie standen schon seit einer geschlagenen halben Stunde vor dem Affengehege, da Usagi besonders die Affen sehr gut gefielen. Sie waren aber auch sehr witzig; nicht so langweilig wie manch andere Tierarten, die sich nicht von der Stelle bewegten. Da Seiya schon dank ihres allerersten Dates wusste, dass Usagi sehr gerne den Zoo besuchte, hatte er sie heute, am Valentinstag, darin eingeladen. Und wie zu erwarten war, war Usagi hellauf begeistert über sein Angebot. Und was seine Liebste glücklich machte, machte auch ihn glücklich. Dieses Strahlen in ihren Augen zu sehen, ließ ihn alles Andere um sich herum vergessen. Mehr brauchte er gar nicht. „Seiya, sieh mal, wie sie sich da gegenseitig den Hintern untersuchen!“, brüllte Usagi vor Lachen, und allein schon das Lachen fand er so lustig, dass er bereits deswegen ebenfalls lauthals mitlachen musste. Dass sie diverse Leute anstarrten, da sich zwei fast erwachsene Menschen vor einem Affengehege gar nicht mehr einkriegen konnten vor Lachen, störte die beiden überhaupt nicht. Sie verstanden sich und hatten ihren Spaß - das war doch das Wichtigste, oder etwa nicht? Und so verbrachten sie einen lustigen Mittag im Zoo unter einem strahlend blauen, wolkenlosen Himmel. Anschließend spazierten sie in der Zentrale Tokyos, schauten in diverse Geschäfte hinein und genossen einfach den Tag und ihre gemeinsame Zeit. Als Usagi mitten auf der Straße unmittelbar am Arm gepackt wurde und mitgezogen wurde, wurde der Tag dann doch ziemlich nervenaufreibend. Seiya, der ihre Hand stets gehalten hatte, ließ sie jedoch nicht los und folgte dem ‚Entführer‘ mühelos. Oder eher der ‚Entführerin‘. Es handelte sich dabei um eine junge Frau, etwa in ihrem Alter. „Was ...?“, setzte er an, wurde von ihr jedoch unterbrochen. „Möchtet ihr an unserem Wettbewerb teilnehmen? Es ist für wohltätige Zwecke. Also du musst einfach nur auf der Bühne stehen und warten, bis jemand für dich die höchste Summe bietet. Es geht lediglich um einen Tanz mit dir, also nichts Schlimmes.“, sagte sie an Usagi gewandt. „Wohltätige Zwecke? Um was geht es denn genau?“, fragte Seiya skeptisch und runzelte leicht die Stirn. Als die brünette Frau ihn anblickte, wurde sie schlagartig rot und bekam im ersten Moment überhaupt nichts zu Stande - was Usagi halb triumphierend, halb verärgert zur Kenntnis nahm. „Da staunst du, was? Aber er ist mein Freund, also lass bloß die Finger von ihm!“, warnte sie sie in Gedanken und fletschte ihre Zähne zusammen wie ein wildes Tier. „A- Also wir spenden für Waisenkinder, die in Heimen aufwachsen.“, fand sie nach geraumer Zeit endlich zu ihrer Stimme zurück. Waisenkinder - also teilten sie das gleiche Schicksal wie er. Und außerdem war er generell an Wohltätigkeitsverbänden ohnehin immer ganz vorne mit dabei, um Unmengen von Summen zu spenden, auch wenn er dies nicht an die Öffentlichkeit gelangen ließ. Das Paar sah sich in die Augen, und sofort verstanden sie, was auch der andere dachte und nickten sich zu. Ja, sie würden mitmachen und wieder Gutes tun. Als sie am Ort des Geschehens ankamen, wo schon ziemlich viele Menschen anwesend waren, versicherte er Usagi noch, dass er sie auf keinen Fall mit einem anderen Mann tanzen lassen würde, bevor sie hoch auf die Bühne geschoben und direkt neben zahlreichen anderen Mädchen gestellt wurde. Eine runde Brosche mit der Nummer 19 wurde in ihre Bluse gesteckt. Seiya stellte sich zu den anderen Schaulustigen. Zum Großteil waren sie Männer. Ob sie auch mitbieten wollten? Seine Frage wurde gleich beantwortet, indem er Sätze wie „Wow, die Nummer 19 ist ja zuckersüß!“ und „Die kommt mir auch sehr bekannt vor. Ah, das ist doch die berühmte Sängerin Usagi Tsukino! Woah - ein Tanz mit ihr, das wär's ja!“ Seiya musste sich sehr zusammenreißen, um nicht hinzugehen und klarzustellen, dass sie ihm gehörte. Er ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. „Ihr wollt ein Tanz mit meinem Mädchen? Nur über meine Leiche!“, dachte er sich energisch. Und so begannen die Gebote. Sie gingen die Reihe durch, und Usagi wurde immer angespannter. Es wurden ziemlich hohe Summen geboten. Es ging schon bei 5000 Yen los. Das bisher höchste Gebot waren 15000 Yen, aber das Mädchen war ja auch richtig hübsch. Ob für sie überhaupt so viel geboten werden würde? Wahrscheinlich würde Seiya der Einzige sein, der für sie bieten würde - aber das war ihr ziemlich recht. Sie würde sich auch total blöd vorkommen, wenn so viele Männer sie quasi ‚erkaufen‘ wollen würden. Als ob sie irgendein Gegenstand wäre. Kaum als sie es sich versah, war auch schon sie an der Reihe, obwohl sie die Letzte war. Das ging ja ziemlich flott! Das erste Gebot kam sofort - jedoch nicht von Seiya. „Ich biete 7000 Yen für die süße Schnecke.“, kam es von einem jungen, blonden Typen, der um die Mitte 20 war. So wie er aussah ... Ein typischer Macho. Allein schon der Begriff ‚süße Schnecke‘ verriet doch schon alles. Usagi warf einen Blick zu Seiya, der finster dreinschaute. Das wusste sie trotz seiner Sonnenbrille, denn normalerweise hatte er stets ein Grinsen auf den Lippen, von welchem nun keine Spur mehr war. „10000 Yen!“, kam es von ihm geschossen. „15000 Yen.“, kam es aus einer anderen Ecke. Ein etwas unscheinbarer Junge, der wohl noch jünger war als sie, meldete sich schüchtern zu Wort. Auf dem zweiten Blick konnte sie auch ihn in eine Kategorie zuordnen: Nerd. Doch dann riss entgeistert die Augen auf. 15000 Yen? Das war das bisher höchste Angebot überhaupt gewesen! Und das ausgerechnet für sie?! Seiya strich sich elegant durch die Haare. Sie wollten also Krieg - den konnten sie gerne haben. Aber sie würden definitiv nicht als Sieger aus dieser Sache herauskommen. Das schwor er sich. „20000 Yen.“, fuhr er weiter klein fort, denn so langsam begann dieses Spiel Spaß zu machen. „25000!“, kam es wieder aus einer ganz anderen Richtung. „Was ist denn nur mit den Männern los? Warum möchten die auf einmal so viel Geld für einen Tanz mit mir ausgeben? Dabei kann ich doch gar nicht mal richtig tanzen.“, dachte sich Usagi, biss sich nervös auf die Unterlippe und hoffte, dass Seiya am Ende gewinnen würde. Aber so, wie sie ihn kannte, brauchte sie sich da keine Sorgen zu machen. Wahrscheinlich würde er eher sein ganzes Vermögen ausgeben, bevor er sie mit einem anderen Mann tanzen ließ. Sie schreckte auf, als sie ein „50000 Yen für einen Tanz mit der bildhübschen Dame!“ von einer ihr sehr bekannten Stimme hörte. Sie ließ den Blick schweifen und tatsächlich - es war Haruka! Zum Gruß winkte sie ihr schelmisch grinsend zu; Michiru neben ihr tat es ihr gleich. Seiya setzte sein typisch arrogantes, selbstsicheres Grinsen auf. Haruka also ... Er steckte seine Hände gelassen in die Hosentaschen und beschloss, das Spiel nun zu beenden. „Ich biete 100000 Yen.“, sagte er entschieden, und alle Blicke waren fassungslos auf ihn gerichtet. Nur Haruka und Michiru lachten amüsiert. Usagi fiel die Kinnlade herunter. „Wow! 100000 Yen, das hat es noch nie bei uns gegeben! Wer kann überbieten? Zum Ersten? Zum Zweiten? Zum Dritten? Okay, der Tanz geht an den jungen, attraktiven Mann mit der Sonnenbrille!“ Dank der Sonnenbrille und dem Cap haben ihn die meisten wahrscheinlich noch nicht erkannt. Aus diesem Grund entschied er, sie auch nicht abzunehmen, als er die Treppe zur Bühne emporstieg und direkt auf Usagi zuging. „Bekomme ich nun meinen hart erkämpften Tanz?“, fragte er sie mit einem charmanten Lächeln, dem sie wie immer nicht widerstehen konnte. Doch sie konnte sich einen frechen Kommentar nicht verkneifen: „Du bist verrückt; so viel Geld für einen Tanz auszugeben.“ Seiya zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Für einen Tanz mit dir ist mir keine Summe der Welt zu viel.“, war seine aufrichtige Aussage. „Vor allem ist es mir wert, damit ich dich nicht mit einem anderen Typen beim Tanzen zusehen muss. So weit kommt’s noch.“ Wenige Sekunden später schwebten sie neben den anderen Pärchen auf dem Parkett. Obwohl Usagi nicht die begnadetste Tänzerin war, schwebte sie anmutig über den Boden, was nicht zuletzt an Seiyas hervorragenden Tanzkünsten lag. Als sie die Bühne verließen, rannte ein kleines Mädchen direkt auf Seiya zu. Sie hatte schulterlange, rosafarbene Haare, die sie offen trug und strahlend große, blaue Augen. Sie war um die vier bis fünf Jahre alt. Vom Laufen bekam sie ganz rosige Wangen, was sie noch niedlicher aussehen ließ. Usagi blieb fast das Herz stehen, als die sie sie sah. Sie erinnerte sie so sehr an ... Chibiusa. Seiya kniete sich nieder und breitete seine Arme aus, in die sie auch direkt hineinlief. „Hoppla, du bist ja ein kleiner Wirbelwind.“, begrüßte er sie lachend und schob seine Sonnenbrille nach oben zu seinem Kopf. „Ich habe alles mitgesehen und ... danke, dass du uns so viel gespendet hast!“, rief die Kleine gänzlich begeistert, legte ihre Arme um ihn und drückte freudig sich an ihn. Schmunzelnd legte er seine Hände auf ihren kleinen Rücken. „Das habe ich doch gerne gemacht. Und ich werde euch auch weiterhin helfen.“ „Wirklich? Kommst du uns dann auch im Heim besuchen?“, fragte das Mädchen mit glänzenden Augen, die eine reine, unschuldige Hoffnung ausstrahlten. „Aber sicher. Wie heißt du denn eigentlich und wie alt bist du?“, fragte er sie lächelnd und tätschelte ihren Kopf sanft. „Ich bin Sakura und vier Jahre alt.“, kam es sofort aus ihr geschossen. Usagi beobachtete diese Szene aus nächster Nähe und konnte nur schmunzeln. Dieser Anblick war einfach wundervoll, und unwillkürlich dachte sie daran, dass so ihre Zukunft aussehen könnte. Denn so, wie er sie gerade behandelte - man könnte meinen, er sei der geborene Vater. Schon damals, als Chibi-Chibi noch hier war, hatte er sich so rührend um sie gekümmert. Kein Zweifel: Die Vaterrolle stand ihm. Sie gingen am späten Abend schick beim Griechen essen und als sie auf das Essen warteten, fand Usagi diesen Zeitpunkt als angebracht, ihm nun endlich ihre selbstgemachte Schokolade zu schenken. „Vielen Dank, Schätzchen.“, bedankte er sich erfreut und griff über den Tisch nach ihrer Hand. „Wir lassen es uns später zu Hause schmecken, okay? Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, daran zu kosten. Ach ja, und ich habe für dich natürlich auch etwas. Alles Liebe zum Valentinstag, mein Valentinsschatz.“ Mit seiner anderen, freien Hand überreichte er ihr eine quadratische, hohe Schachtel, die in weißem Geschenkpapier und rotem Band verpackt war. Als sie das Geschenk aufmachte und hineinsah, stockte ihr der Atem. Ein wunderschöner, silberner Armband mit verschiedenen Anhängern glänzte ihr entgegen. „Schau dir die Elemente genau an. Das Band erzählt nämlich eine ganz besondere Geschichte.“, verkündete Seiya geheimnisvoll. Vorsichtig, als wäre es so zerbrechlich wie ein rohes Ei, nahm Usagi das Armband aus der Schachtel und sah sich wie geheißen die einzelnen Elemente an. Und spätestens auf dem zweiten Blick wurde ihr klar, welche Geschichte dieses Band erzählte: Es erzählte ihre ganz persönliche Liebesgeschichte ... Zuerst war da die Parkbank ... Ihr erstes richtiges Gespräch und für Usagi auch das erste richtige Treffen, da sie ihn ja im Gegensatz zu ihm im Flughafen nicht gesehen hatte. Danach folgte ein Football, woraus Usagi jedoch nicht ganz schlau wurde. „Du weißt doch noch, wie ich gleich am ersten Schultag alle Sportkurse ausprobieren wollte, oder? Da hat mit doch der Typ beim American Football einen Bodycheck verpasst. Das war das erste Mal, wo du gezeigt hast, dass ich dir nicht total egal bin. Davor hast du mir ja nur die kalte Schulter gezeigt.“, klärte Seiya sie augenzwinkernd auf. Die Blondine lächelte. Er hatte Recht: Das war das erste Mal gewesen, wo sie sich wirklich um ihm gesorgt hatte, obwohl sie sich kaum gekannt hatten. Zwar hätte sie überall eingegriffen, da sie rohe Gewalt verabscheute, doch bei ihm war es noch schmerzlicher für sie gewesen, dabei zuzusehen. Aber dass er das noch so gut in Erinnerung behalten hatte ... Bemerkenswert. Es schien ihm wohl besonders viel bedeutet zu haben. Danach kam der Teddy. Da wusste sie wieder sofort, für was er stand: Für ihr erstes Date, als Seiya für sie einen Teddy-Anhänger herausgefischt hatte. Auch welche Geschichte sich hinter dem Softballschläger verbarg, war einfach zu erraten. Ihr gemeinsames Softballspiel gegen die Schulbeste, die sie sogar gewonnen hatten, obwohl sie ein hoffnungsloser Fall gewesen war. Auch dieses Ereignis hatte sie sehr stark zusammengeschweißt. Ein silbernes Flugzeug folgte. Natürlich ... Ihr erster gemeinsamer Flug und die Enthüllung ihrer wahren Identitäten. Und er hatte den ersten Schritt gewagt, weil er alles getan hätte, um sie zu beschützen ... Er hatte sogar keinen Halt davor gemacht, sein größtes Geheimnis zu lüften. Doch eigentlich hatte er ihr das schon zuvor offenbaren wollen. Ein Radio folgte. Diesmal wurde Usagi erst durch Seiyas Auslösung daraus schlau: „Der Auftritt beim Radiosender, als ich dir die Botschaft geschickt habe.“ Darauf musste sie schmunzeln. Bereits in dieser Botschaft waren sie sich sehr nahe gekommen ... Doch sie hatte es nicht als solche Art von Annäherung anerkannt. „Und anschließend hast du dich vor mich geworfen, um mich zu beschützen ...“, ergänzte sie wehmütig und kniff sich dabei unbewusst die Augen zusammen. Daran erinnert zu werden, wie er bewegungslos in ihren Armen gelegen hatte und auch die Zeit danach, wo sie sich nicht sehen konnten ... war einfach schrecklich gewesen. „Nun mach doch kein so trauriges Gesicht. Ich bin hart im Nehmen und so eine Attacke haut mich doch nicht um. Außerdem bin ich Überlebenskünstler.“, er zwinkerte ihr süffisant zu, worauf sie wieder aufkichern musste. Er konnte sie einfach in jeder erdenklichen Situation zum Lachen bringen ... Auch bei den Tropfen als Charm-Anhänger musste Seiya ihr unter die Arme greifen: „Auf dem Schuldach. Da hat es geregnet.“, antwortete er schlicht. Aber natürlich ... Damals, als sie das erste Mal wegen Mamoru all ihre Verzweiflung rausgelassen hatte und halb zusammengebrochen war. Vor niemanden hatte sie gezeigt, wie schlecht es ihr damals gegangen war; noch nicht einmal vor ihren besten Freundinnen ... Nur vor einem Mann, den sie seit ein paar Monaten gekannt hatte. Schon damals hatte man dadurch sehen können, wie sehr sie ihm bereits vertraut hatte. Und dass sie schon damals in seiner Gegenwart so sein konnte, wie sie war. Beim Schwert konnte sie ahnen, dass es sich dabei um ihren gemeinsamen Kampf gegen Galaxia handelte. Und die Musiknote sollte ihre eigene Karriere symbolisieren, wie auch zwei Mikrofone, die ihre Wiedervereinigung zum Ausdruck bringen sollten sowie auch ihr Zusammenkommen. „Ein Bilderrahmen?“, fragte Usagi ratlos. Seiya zögerte, bevor er ihr antwortete: „Na ja, das Bild mit Chibiusa, du weißt schon. Es ist zwar das traurigste Kapitel unserer Geschichte, aber es gehört einfach dazu.“ „Hm.“, nickte sie bestätigend. Das war in der Tat der bisher dunkelste Teil ihrer Beziehung. Als er sich von ihr getrennt hatte ... Noch nie hatte sie etwas Schmerzhafteres erlebt - abgesehen vielleicht davon, als er ihr mit einer Botschaft während des Höhepunktes ihrer Karriere mitgeteilt hatte, dass er nicht zurückkehren würde. Ihn zu verlieren war einfach das Schlimmste, was es für sie gab. Deswegen wuchs, parallel zu ihrer Liebe zu ihm, auch die Angst stetig mit. Sie liebte ihn inzwischen so sehr, dass sie sogar Angst hatte. Angst, ihn zu verlieren, denn das würde ihr sicheres Ende bedeuten. Bevor sie sich zu sehr in diese finsteren Gedanken verfahren konnte, schaute sie sich ihr Armband weiter an. Ein Bilderbuch in Miniaturformat sollte an ihr Halbjähriges erinnern, da dies Usagis Geschenk war. Der Tempel sollte wohl ihre Kyoto-Fahrt zeigen; eine Uhr war als Symbol für ihr erstes, gemeinsames Weihnachten gedacht, da sie sich beide gegenseitig eine Uhr geschenkt hatten und der einzige Eifelturm symbolisierte ihre Reise nach Paris, wo sie ihr erstes Silvester gemeinsam erlebt hatten. Ihren letzten Urlaub in den Alpen wurde durch zwei Skis gedacht. Usagi war mehr als nur gerührt. Die gesamten Erlebnisse der letzten Jahre zwischen ihnen ... Schon jetzt hatten sie so viele gemeinsame Erinnerungen, so viele traumhafte. Und diese Erinnerungen durfte sie nun immer in Form eines Armbandes mit sich tragen. „Das ist ... so toll.“, presste sie mühsam hervor und merkte dadurch, dass ihr Mund inzwischen staubtrocken geworden war. „Ich weiß, ist ja schließlich von mir.“, gab sich Seiya unbeeindruckt, um sie zu ärgern. „Komm, ich lege es dir an.“ Er nahm das Armband an sich und legte sie um ihr schmales Handgelenk. „Passt perfekt.“, stellte er stolz fest und küsste sie auf die Stirn. „Alles Liebe zum Valentinstag, mein Schätzchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)