Jägerschnitzel von abgemeldet (Supernatural mountain-action) ================================================================================ Kapitel 5: NOW; And I'm going down ---------------------------------- Es hatte nicht lange gedauert, bis Dean seine Zweifel besiegt und sich in Winterkleider gehüllt hatte. Das war einfach gewesen, das eigentliche Problem war, zu entscheiden, welche Waffe er mitnehmen sollte. Minutenlang stand er im Windschatten des geöffneten Kofferaums und grübelte. Liebevoll wog er die Schrotflinte in beiden Händen, musste sich aber eingestehen, das sie für einen Kampf in Eis und Schnee denkbar ungeeignet war. Und, sollte sie nass werden, musste er riskieren, diese Familienerbstück ersetzen zu müssen. Also, Nein. Genauso erging es mehreren anderen Waffen, alle wurden abgewogen und für ungeeignet befunden. Er fluchte. War denn Alles hier sperrig und/oder kälteempfindlich? Zu spezialisiert durfte es auch nicht sein, er wollte sich nicht unnötig belasten... Sehnsüchtig warf er den größeren Waffen einen letztem Blick zu, bevor er sich ein langes Seil, ein Säckchen Steinsalz und eine Pistole einpackte. Fehlte nur noch ein Jausensack von seiner Mutter. Dazu steckte er sich ein kurzes, silbernes Messer in die Innentasche seines Parkas und lachte grimmig in Richtung der Berge. Das unbestimmte Gefühl, dass er die Klinge, die angenehm gegen seine Seite drückte, heute noch in irgendetwas hineinrammen würde tat ihm unausprechlich gut. Er war bereit. Der Impala knackte gefährlich als seine, bereits leicht vereiste, Tür geschlossen wurde und Dean spürte den Schnee und den Wind in seinem Gesicht, kratzen und beißen. Fast konnte er das Blut in seinen Wangen gefrieren sehen, in dicken Klumpen unter seiner Haut. Er würde eine schönen Leiche abgeben, blau und lila... Schlumpfen-Dean. Hastig schüttelte er den Gedanken ab und umklammerte den Träger der Tasche über seiner Schulter mit beiden Händen. Er wog nicht viel, aber der starke Gegenwind und die Kälte schienen leibhaftig, in all ihrer fettsüchtigen Pracht, auf seinen Schultern zu sitzen und ihn auszulachen. Trotzdem würde er eher sterben als auf ein Ende des Schneesturms zu warten. Wenn Sam starb, wie konnte er ihn dann aus der Hölle retten? Der Kleine war kaum mehr als ein Welpe. Leise 'Highway to hell' summend stapfte er weiter, vor sich die gedämpften Lichter der Stadt. Schneeverwehungen bliesen ihm ganze Schneemann-Metropolen ins Gesicht und die trockene Luft fühlte sich in seinem Hals auf groteske Weise wie Vodka an. "Going down, party time.." Ob sich wohl ein Schneemobil genauso kurzschließen lies wie ein Auto? Schwierig konnte das nicht sein, Kanadier fuhren ständig mit den Dingern. Er hatte nicht genügend Zeit, diese Theorie in die Praxis umzusetzten, denn gute zehn Meter weiter stadteinwärts begannen seine Beine merkwürdig zu kribbeln, dann knickten sie einfach um und er lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee. Fast wollte er lachen, aber selbst wenn er seine Gesichtsmuskeln noch unter Kontrolle gehabt hätte, ihm blieb die Luft weg. Der Wind stahl sie ihm von den Lippen und panisch bemerkte er, das der Schnee gegen seine Wange keinen Sinneseindruck mehr bot. Ihm war mit einem Mal klar, dass er sterben würde. Glasklar. Schneeflocken lagerten sich auf seinen Augenbrauen ab und er sah sich nicht in der Lage, sie zu entfernen. Hinter sich konnte Dean die Höllenhunde hören, wie sie mit ihren Ketten klirrten. Flucht war ausgeschlossen, ihm blieb nur, sich von der Welt zu verabschieden. Dreckskaff, eigentlich, aber er hatte sie doch liebgewonnen. Es war zu kalt um sich zu bewegen, zu kalt um auch nur zu fluchen und so schloss er schicksalsergeben die Augen. „I'm on my way to the promised land...“ Bobbys Urvertauen in Computer war, gelinde gesagt, begrenzt. Zu oft hatte sie ihm Dinge angeboten, die ihn nicht interessierten und sein Leben unnötig kompliziert gestaltet. Was er nachschlagen konnte, in echten Büchern, war sicher und damit konnte man arbeiten. Das Internet hingegen wollte immer erst die Pornografie und dann das Wissen preisgeben. Es ermüdete ihn unendlich. Seine Sorge um Sam war nicht leicht zur Seite zu schieben, aber er hatte einen Job zu erfüllen und konnte nicht unvorbereitet losfahren. Dean tat gut daran, das gleiche zu tun, auch wenn Bobby sich nicht vorstellen konnte, was der junge Winchester gerade durchmachte. Er sah sich um, nahm das Chaos um sich zur Kenntniss und beschloss, sich damit zu beschäfftigen, wenn er Sam und Dean wieder zusammenflickte. Wenn... Der Jäger brummte frustrierd. Vor ihm türmten sich Bücher, Nachschlage-Lexika... Bobby hatte zuvor schon gewusst, dass sein Deutsch nicht das Gelbe vom Ei war, aber unter Zeitdruck kam er einfach nicht weiter vorwärts. Europäer hatten wirklich eine absonderliche Vorliebe für mythische Wesen, Deutschland war da keine Ausnahme. Eis und Schnee-Erscheinungen gab es zur Genüge, mythische Wesen, die auf Bergen lebten ebenfalls und magische Fähigkeiten hatten sowieso alle davon. Was daran so sexy war, dass manche Leute ganze Pornofilme über sie drehten blieb für Bobby allerdings ein Mysterium. Seine Nachforschungen wurden durch das Internet eher behindert und er hatte genug davon, sich zu fragen ob diese 'Kasermandel' nun männlich oder weiblich war, während es halbnackt über seinen Bildschirm tanzte. Erschöpft hob der die Schildkappe von seinem Kopf und fuhr sich durch die kurzen, grauen Haare und den Bart. Er kam einfach nicht vom Fleck. Resignierend griff er sich seine kurz skizzierte Übersicht über den Fall und verlies das Arbeitszimmer, um sich einen Kaffee aufzusetzten. Den hatte er sich wirklich verdient. In der Küche angekommen, fummelte er einen Filter aus seiner Schachtel, maß genau die richtige Menge Pulver und Wasser ab, drückte den Einschaltknopf, brummte und machte sich dann wieder auf, um sein Handy zu holen. Womöglich beging Dean gerade in diesem Moment eine undurchdachte Dummheit. „Der Dummkopf.“ murmelnd suchte er die Nummer und freute sich still über seine Beherrschung der deutschen Sprache. Zu seiner Zeit hatte man Sprachkenntnisse noch selbst erlernen müssen, sein erster deutscher Satz war wahrscheinlich "Ich muss hier ein Rohr verlegen". Ja, die gute alte Zeit. AN: Please enjoy with music. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)