S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 39. Kapitel ----------- Endlich wieder ein Kapitel aus Sephiroths Sicht ^v^ Viel Spaß damit! _________________________________________________________________________________ Sephiroth seufzte, ließ den Bericht sinken und wandte seinen Blick zum Fenster. Die Papiere auf dem Schreibtisch liegen lassend erhob er sich und trat auf dieses zu. Mit den Fingern fuhr er sanft über das Glas, bevor er die Stirn dagegen lehnte und die Augen schloss. Fünfzehn Kadetten. Warum liefen die Monster noch immer frei herum? Warum fanden sie immer wieder Genesis-Kopien und Tiere mit Angeals Gesicht? Sie waren doch beide tot... beide nicht mehr am Leben... warum mussten ihre Gene in Monstern weiterleben? Monster, die seine Leute töteten. Angeal hatte ihn getröstet. Wenn solch ein Bericht auf seinem Schreibtisch lag, war der andere da gewesen, hatte ihn gesucht und still zugehört. Manchmal hatte er sogar nur still da gesessen. Bis sie Genesis suchen gegangen waren, um sich über ein paar Getränken weitere Zitate aus Loveless anzuhören. Und jetzt töteten Monster mit ihren Gesichtern seine Kadetten. Seine Leute. Diese Kinder, für die er verantwortlich war. Er hatte keinen von ihnen gekannt, aber dennoch schnitt es ihm ins Herz. Sie waren so jung gewesen. Es hätte jemand sein können, den er kannte. Cloud! Sephiroth zuckte zusammen, bevor er die Arme um sich legte und versuchte seinen Atem zu beruhigen. Cloud... Cloud hätte unter ihnen sein können. Hätte er nicht entschieden die Prüfung erst nächstes Jahr zu machen, würde er ein Teil dieses Leichenbergs sein. Cloud. Sein Cloud. Sein kleiner, junger Kadett. Er wandte sich um und schritt zur Tür. Im Gehen zog er sein Handy hervor und klappte es auf – sechzehn Uhr dreiundvierzig – bevor er die Nummer des Blonden wählte. Erstes Tuten. Zweites. „Cloud Strife, Infanterist, zwölfte Kompanie.“, meldete sich eine junge Stimme. „Arbeitest du noch?“, fragte Sephiroth ohne jede Begrüßung. „Sephiroth?“, er konnte genau verstehen, wie Clouds Kameraden die Luft einzogen und zueinander flüsterten, „Wir sind gerade auf dem Rückweg aus den Slums, Sektor sechs. Was ist denn los?“ „Bin sofort da.“, er stieg in den Fahrstuhl und tippte die Taste für das Erdgeschoss, während er auflegte ohne eine Erwiderung abzuwarten. Mit beschleunigtem Atem schritt er aus dem Aufzug und spitzte die Ohren. Die Kameraden, die im Hintergrund des Gesprächs geflüstert hatten, konnte er noch immer hören, wenn auch weit leiser. Er folgte ihren Stimmen, brachte den Weg in schnellen Sprüngen hinter sich, legte ein paar Sekunden des Weges auf dem Dach des Zuges zurück. Knappe vierundzwanzig Sekunden nach dem Auflegen stand er vor der Gruppe von fünf Infanteristen. Cloud blinzelte. Sephiroth schoss der Gedanke durch den Kopf, dass der Kleine nie gefragt hatte, wie er das schaffte... plötzlich woanders aufzutauchen. Es hatte ihm nie etwas ausgemacht, wie außergewöhnlich... nein, wie unmenschlich er selbst war. Cloud hatte nie gefragt. Auch nicht wegen der Handschuhe. Er hatte immer nur akzeptiert. Akzeptiert, dass er... anders war. Aber das hier? „General.“, Cloud salutierte, „Was ist passiert?“, unter den aneinander liegenden Fingern hatte sich seine Stirn in Falten gelegt, „Sir?“ „Schon in Ordnung.“, Sephiroth hob eine Hand, „Regt euch.“, das ging an alle, da natürlich alle stramm standen, „Kann ich dich ausleihen?“ „Sicher...“, der Andere wandte sich an einen jungen Mann neben sich, „Tyson, sagst du Bescheid, dass der General mich sprechen wollte?“, dieser nickte, „Dann bis später.“, er ging an Sephiroth vorbei, der natürlich mit einem einzigen Schritt aufholte und neben ihm her schritt, „Wo sollen wir hingehen?“ „Irgendwo, wo es ruhig ist...“, er schluckte, studierte Cloud einen Moment, bevor er seinen Oberarm griff, „Vertraust du mir?“ „Sicher.“, erwiderte jener ohne zu zögern. Sollte er... wirklich? Was, wenn Cloud ihn dafür hassen würde so... anders zu sein? Wenn er Angst bekäme? Wenn er ihn dann nicht mehr haben wollte? Er war schon so nur eine Last, hatte nichts als Macken, die kaum jemand mögen konnte. Trotzdem war Cloud da. Sah ihn an mit diesen großen, blauen, unschuldigen Augen. Er konnte keinen Hass in ihnen ertragen. Erst recht nicht, wenn er gegen ihn selbst gerichtet war. „Nein... schon gut.“, er wandte sich wieder dem Weg zu und ging weiter, „Lass uns den Zug nehmen. Ich möchte erst einmal hier weg. Subjekt Zero wohnt hier.“ „Subjekt Zero?“, der Kleine zog die Augenbrauen zusammen, „Was meinst du?“ „Ah- nichts.“, Sephiroth wandte den Blick ab, „Nichts weiter.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)