S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 69. Kapitel ----------- Kleine Ansage: Nächste Woche wird es erst Dienstag ein Kapitel geben. Ich wünsche daher viel Spaß beim Lesen und eine frohe Weihnacht ^.^ _________________________________________________________________________________ „Er wird leben.“ Leben... Sephiroth starrte auf seine blutigen Hände. Seine Hände. Seine verfluchten Hände. Voll von Clouds Blut. Er drehte sie vor seinen Augen. Blut. Die eingebrannten Male. Blut. Male. Blut. In ihm schien alles gefroren. „Junge!“, irgendetwas – er nahm es kaum wahr – schlug gegen seinen Hinterkopf, „Reiß dich zusammen. Das war kaum deine erste Operation.“, er hörte eine Art abfälliges Schnaufen, wie nur Hojo es zustande brachte, „Ich habe dich besser erzogen.“ „Ja, Professor.“, antwortete Sephiroth automatisch und starrte auf seine Hände. „Wasch sie dir.“, waschen... die Hände waschen... reinigen vom Blut, das an ihnen klebte, von den Verbrechen, die er begangen hatte, „Mit Wasser und Seife, du Idiot!“ „Ja, Professor.“, er setzte sich in Bewegung. „Und so etwas will General sein. An Blut hättest du dich bis jetzt langsam mal gewöhnen sollen. Oder bist du verweichlicht, weil du so lange nicht im Krieg warst?“ „Ja, Professor.“, antwortete Sephiroth monoton, während er sich die Hände schrubbte. „Hmpf.“, der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf, „Du musst lernen Gefühle von der Arbeit zu trennen. Dein Beruf erfordert Kälte und Härte. Für Affären hast du nach der Arbeit Zeit.“, er sprach leiser weiter, mehr zu sich selbst, „Wenn ich auch nicht verstehe, was du an diesem Ding findest. Was habe ich in der Formel falsch gemacht?“ „Ja...“, flüsterte Sephiroth nur und starrte auf seine Hände, die im Leerlauf weiter schrubbten, obwohl Hojo neben ihn getreten war und das Wasser ausgestellt hatte. „Still halten.“, befahl dieser und setzte eine Injektion in den steinhart unbeweglichen Arm, „Wasch das ab.“, er schaltete das Wasser wieder ein, „Und nun nimm deinen... dieses Subjekt und bringe es in Container zwei.“ Mit nassen Händen fasste der Silberhaarige unter den auf dem Stahltisch auskühlenden Körper, hob ihn auf seine Arme und trat mit ihn in Container zwei. Er ließ ihn in eine halbwegs aufrechte Position sinken und hielt ihn mit seinem ganzen Körper. „Du willst mit rein?“, Hojo betrachtete sie einen Moment lang, „Ach, was soll's.“, er drückte auf ein paar Tasten, „Der Junge scheint langsam den Verstand zu verlieren. Ich muss ihn dringend testen... es muss... bald...“, durch die dicke Glasschicht des Containers war er kaum mehr zu vernehmen, während sich diese mit makoangereicherter Flüssigluft füllte. Sephiroth hielt den Körper, bis sie von der Flüssigkeit getragen wurden. Cloud. Sein Cloud. Er musste ihn fest halten, sonst würde er ihn verlieren. Cloud war sein. Ganz allein sein. Niemand durfte ihn ihm wegnehmen. Er musste Cloud beschützen. Er musste ihn retten. Er musste für ihn da sein. Er hatte versagt. Er wusste nicht, ob Tränen in seinen Augen standen oder ob er weinte, da das grünliche Mako im Flüssigsauerstoff dies von ihm wusch. Er starrte mit offenen Lidern in die grüne Masse, die sie beide umgab, unfähig sich abzulenken durch einen anderen Anblick. Überall war grün – oder Cloud. Aber selbst Cloud war grün. Er hatte versagt. Er hatte Cloud nicht retten können. Er war nicht da gewesen. Cloud war verletzt worden und das nur wegen ihm. Weil er nicht in der Nähe gewesen war. Weil er nicht... nicht bemerkt hatte, dass es Cloud schlecht ging. Nein, das Ganze war viel tiefer, lag weiter zurück. Er hatte Clouds Kommentare nicht ernst genug genommen. Cloud hatte ihm doch sogar von der Einstellung seiner Kameraden erzählt. Er hätte mit seiner Erfahrung Cloud übergehen müssen. Hätte ihm klar machen müssen, dass es nicht in Ordnung war beim Militär zu bleiben. Dass es zu riskant war. Das alles passierte sowieso nur wegen ihm. Weil er mit Cloud zusammen war, weil er ihn für sich haben wollte. Aus irgendeinem Grund schienen diese Menschen etwas dagegen zu haben. War es wegen ihm? Weil man neidisch auf ihn war? Griff man Cloud an, weil man ihn nicht erreichen konnte? War er die Zielscheibe aller Angriffe geworden, die gegen ihn gerichtet waren? So musste es sein. Er hatte Cloud zu seinem Sündenbock gemacht und die Gefahr ignoriert. Er hatte seinen Freund ins offene Messer laufen lassen. Er allein trug die Schuld an dem, was seinem Engel passiert war. Dieser Übergriff. Die vorausgegangen Übergriffe. Alles seine Schuld. Seine Erbschuld. Hojo hatte immer gesagt, er sei besonders. Er sei außergewöhnlich. Es waren die einzigen Worte, die je nach einem Lob geklungen hatten. Sie hatten ihn immer mit Stolz erfüllt. Er war einzigartig. Er war besser als alle anderen. Aber was nützte ihm das, wenn die Menschen, die er liebte, deswegen litten und starben? Was nützten all seine Kräfte, wenn er die, die er liebte, nicht retten konnte? Genesis war tot. Angeal war tot. Cloud hing nur minimal am Leben. Sie alle verließen ihn, weil er sie nicht schützen konnte. Weil er sie nicht retten konnte. Er war nutzlos. Er war nur eine Last. Er enttäuschte alle Erwartungen, die man an ihn hatte. Er bekam nicht einmal die kleinsten Dinge hin. Er war schlimmer als ein Nichts. Er war der Grund, warum andere litten. Er allein trug die Schuld. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)