Funeral of Dreams von PenAmour (...in the Distance the Tyrant's calling) ================================================================================ Kapitel 13: Schlüsselrolle -------------------------- + D' you breathe the name of your saviour in your hour of need, And taste the blame if the flavor should remind you of greed? Of implication, insinuation and ill will, 'til you cannot lie still, In all this turmoil, before red cape and foil come closing in for a kill (Poets of the Fall – Carnival of Rust) + Die blonden Locken hoben sich vom grauen Kissenbezug ab, während sie sich auf dem synthetischen Stoff kräuselten und sie ihren Kopf langsam zur Seite drehte. Das Laken rutschte ihr von den weißen Schultern, bevor die Locken ihren Rücken bedeckten und sie sich über ihren kaminroten Mantel beugte, der achtlos auf dem Boden gewartet hatte. Die roten Wollfäden glitten zwischen ihren Fingern hindurch und sie fischte ein weißes Päckchen aus der Manteltasche und ließ sich wieder zurück in die Schlafkoje sinken. Blaue Blumenmuster waren auf der Verpackung abgebildet, die sich an der Pappschachtel empor rankten. Ein lautes Klicken und in sekundenschnelle loderte eine Flamme auf, die sich langsam in das Filterpapier der Zigarette fraß und den Tabak zum Glühen brachte. Er lehnte sich an die kühle Metallwand und beobachtete sie, während sie an der langen, schmalen Zigarette sog, die fast zwischen ihren vollen, roten Lippen unterging. Kleine Rauchschwaden verpufften vor seinen Augen und nur der beißende Geruch von Nikotin und Verbranntem waberte durch den Raum. Die Lüftungen säuselten geschäftig. Neben der kapselähnliche Schlafkoje befand sich in dem quadratischen Raum nur ein Stuhl, auf dem ihre leuchtend rote Unterwäsche gelandet war. Es blieb gerade einmal genug Platz, um sich in diesem Zimmer aufzurichten und zu wenden – das musste für menschliche Gäste ausreichen. Er wedelte mit der Hand, um den Zigarettenrauch zu vertreiben und runzelte die Stirn. Doch sie klimperte nur mit den himmelblauen, großen Augen und zuckte die schmalen, schneeweißen Schultern. Ein Muttermal war auf dem rechten Schulterblatt zu erkennen. Es trug die Form eines Herzens und ließ den makellosen Körper menschlicher wirken. „Wenn du deine Nuklearpläne durchsetzt, werden wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sterben“, spöttelte sie und drückte die Bettdecke an sich, unter der sich ihre Körperkonturen sacht abzeichneten. „Da ist ein bisschen Nikotin wohl kaum der Rede wert…“ Ihr Brustkorb hob und senkte sich langsam, während der Glimmstängel aufbegehrte und eine der blonden Engelslocken sich in ihren langen Wimpern verfing. Vorsichtig wischte er sie beiseite und hielt inne. Erstaunt beobachtete er seine Hand und auch Catherine selbst schien für einen Augenblick abwartend darauf zu lauern, was die fremde Hand vor ihrem Gesicht zu suchen hatte, bevor sie gelassen an ihren Locken zupfte und ungerührt einen weiteren Zigarettenzug nahm. „Ich kann mich also auf deine Unterstützung verlassen?“ Seine Füße berührten den metallenen, kalten Boden und seine Finger fanden den Saum des T-Shirts. Er war nicht umhin gekommen, sie in die Situation einzuweihen, sodass es nun ihre Entscheidung war, das riskante Unterfangen zu unterstützen, während ein Plan in seinem Kopf Formen und Kanten annahm. Die Kernwaffen in den Tiefen des ehemaligen Truppenhauptquartiers warteten schon seit langem auf ihren Einsatz. Nun schien ihre Zeit gekommen, unter den veränderten Umständen, die es beinahe unmöglich machten, einen anderen, friedlichen Weg zu gehen. „Haben wir denn eine Wahl?“, fragte sie, doch schien keine Antwort zu erwarten. Stattdessen richtete sie sich auf und ließ ihre langen, schlanken Beine aus der Schlafkoje baumeln. Der Zigarettenstummel verendete in einer kleinen Porzellanschale und spie letzte rauchende Hilfeschreie in die Luft. Zitternd umklammerten seine Finger die Heckler und Koch, deren Metall sich beinahe schal anfühlte, während er mit der freien Hand den Boden absuchte. An dieser Stelle war einmal ein Supermarkt gewesen. Sie hatten gehofft, hier ihre Essensvorräte aufstocken zu können, doch außer einer klaffenden Wunde im Asphalt war nichts mehr übrig geblieben, so als wäre er nie da gewesen. Nur Staub und Schutt türmten sich zu seinen Schuhsolen. Er presste die Lippen aufeinander und versuchte das Rumoren seines Magens zu ignorieren, das ihn penetrant daran erinnerte, seit einigen Tagen nichts Essbares mehr zu Gesicht bekommen zu haben. Der letzte Reis war bereits vor einer Woche zur Neige gegangen und ihre Dosenvorräte waren seit beinahe vier Tagen aufgebraucht. Besonders Daisuke machte der Nahrungsentzug zu schaffen. Der Jüngere hatte sich zuvor nie mit einem Mangel an Nahrung auseinandersetzen, noch für seine Mahlzeiten aufkommen müssen. Doch selbst Daisuke, bekennender Hitzkopf, der ihn nur allzu oft schmerzlich an sich selbst erinnerte, versuchte beharrlich sich den Hunger nicht anmerken zu lassen. Zu sehr nagte das schlechte Gewissen an ihm, darüber, dass er nicht im Stande gewesen war die Stadt zu beschützen und den Gegner zu besiegen. Doch die Angst hatte von Daisuke Besitz ergriffen und umklammerte in mit eiserner Faust. Die Angst kroch aus jeder seiner Poren und nistete sich in den Augen des Jungen mit den Igelstacheln ein, der noch nie gut im Lügen gewesen war und dem nichts anderes übrig blieb, als die Augen geschlossen zu halten, damit die anderen nichts von der Furcht sehen konnten. Wäre da nicht ein ganzes Land, das es zu beschützen galt, so hätte er sich vielleicht die Zeit nehmen können, um den Jüngeren Mut zuzusprechen, doch der Krieg tobte weit über den Grenzen Japans hinaus und besaß daher absolute Priorität. Auf dem gesamten Erdballen wurden Stellungskämpfe ausgefochten, die mit jedem Tag aussichtsloser wirkten. Die Medien hatten längst ihre Berichterstattung eingestellt und die Energieversorgung war ebenfalls in den letzten Wochen vollends zusammengebrochen. Im Vergleich dazu wirkten Daisukes Sorgen und Nöte beinahe lächerlich. „Ich bin nicht dein Vater“, hatte er zu ihm gesagt, „Und ich werde dich nicht die ganze Zeit beschützen können, also lern endlich, dir selbst zu helfen, Daisuke, du bist der einzige, der es kann!“ Daisuke hatte geschwiegen und auf seine Hände gestarrt. Seither hatten sie kein weiteres Wort miteinander gewechselt. Missmutig wusch er sich den Staub von den Fingerspitzen, die mit Blasen und fleischigen Wunden übersät waren, und starrte auf die zersplitterten Wolkenkratzer, die einmal das Aushängeschild Roppongis waren und von Reichtum und Vergnügen zeugten. Sein Blick schweifte über die eingestürzten Dächer und die ächzenden Bauten, die sich noch mit letzter Kraft in der Luft hielten. Die gläsern Kuppe des Grand Hyatt wirkte blass und müde, während sie sich gegen die Zerstörungswut der kaiserlichen Truppen stemmte. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, seitdem das Militär aus Tokio abgezogen war, und die Stadt dem Kaiser überließ. Vielleicht waren einige Wochen vergangen, oder gar Monate. Für ihn zählten nicht die Tage, die sie bereits in der Dunkelheit verbrachten, sondern nur die Tage, seit er das letzte Mal eine Mahlzeit zu sich genommen hatte. Die anderen verließen sich auf ihn, besonders nachdem sie Odaiba verlassen mussten und seither in Tokio herum irrten, ständig auf der Suche, ständig auf der Flucht, schien es, als lägen all ihre Hoffnungen auf seinen Schultern. Und ihre Hoffnungen wogen schwer. Ein schriller Pfiff schellte durch die Geisterstadt und ein blonder Schopf tauchte hinter zwei aufgetürmten Autowracks auf, die innerlich ausgebrannt waren. Eilig winkte Yamato ihm zu. „Einige Straßenblocks von hier entfernt, hat eine Truppe Gazimon ihr Lager aufgeschlagen“, berichtete der hochgewachsene Junge und wischte sich einige Schweißtropfen von der Nase, die sich dorthin verirrt hatten. „Vielleicht könnten wir...“ Er ließ die Wort unvollendet in der Luft hängen und zog fragend die Augenbraue in die Höhe. „Wie viele?“ Er runzelte die Stirn, während in seinem Kopf bereits die ersten Strategien für einen möglichen Angriff zum Leben erwachten. „Ein Dutzend würde ich sagen...“ Einen Kampf konnten sie so nicht überleben. Die Digimon waren zum einen stärker und zum anderen in der Überzahl. Die direkte Konfrontation bedeutete im Glücksfall einen schnellen Tod und im schlechtesten Fall, dass er schon bald dem Kaiser in die Augen blicken musste, der ihn sicherlich nur allzu gern in Empfang nahm, eine bittere Aussicht, die er zu verhindern wusste. Sie mussten nur dafür sorgen, dass die graufelligen Digimon sich von ihrem Lager entfernten und ihre Vorräte unbeaufsichtigt ließen… „Eine Ablenkung?“ Yamato vervollständigte seine Gedanken, als sei es eine Selbstverständlichkeit und der Plan formierte sich langsam zu einem dichten Gestrüpp, das nur sie beide zu durchblicken vermochten. Mit Yamato war es einfach, der Junge mit den strohblonden Zottelhaaren und der verschlossenen Miene verstand ihn ohne Worte und ohne Fragen. Vor ihm musste er sich nicht rechtfertigen oder seine Loyalität bezweifeln. Ein brennender Schmerz durchfuhr ihn, unmittelbar nachdem ein lautes Getöse eingesetzt hatte und ihn aus den Gedanken aufschrecken ließ. Sein Arm schien zu zerbersten, während er versuchte, ein gepeinigtes Schreien zu unterdrücken und sich nach dem Angreifer umsah. Die Straßen wirkten leergefegt, der Wind sauste durch die Gassen, die sich zwischen maroden Mauern und aufgetürmten Schuttgräbern gebildet hatten. Mit einem Ruck umschloss Yamatos Hand seinen Arm und zog ihn zu sich auf den Boden, seine Augen angestrengt auf die kraterübersäte Straße fixiert. Schutt rieselte auf ihn herab. Sein Arm fühlte sich merkwürdig taub an, während er auf den Blutfleck starrte, der sich auf dem Stoff seiner Jacke ausbreitete, wie ein Schatten der sich auf ihn gelegt hatte und nun wuchs und wuchs. „Ein glatter Durchschuss“, hörte er seinen Freund aus der Ferne, der ihm aus der Jacke half und die Wunde freilegte, die auf seinem Oberarm klaffte. Hastig zeriss Yamato sein T-Shirt in Streifen und drückte es auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. „Wir sollten schleunigst aufbrechen, damit Jyou einen Blick darauf werfen kann.“ Yamato musterte die blutgetränkten Stoffstreifen. Sie hatten Unterschlupf in einem ehemaligen Waschsalon in Azabu gefunden, doch die Truppen durchkämmten ganz Minato auf der Suche nach ihnen, und sie würden nicht allzu lang dort ausharren können, ohne den Häschern des Kaisers zu entgehen. „Kannst du aufstehen?“ Yamato reichte ihm seine Hand und wollte sich bereits aufrichten, doch er bekam ihn gerade noch am Hemdärmel zu fassen. „Bist du wahnsinnig?!“, zischte er, „Auf mich wurde gerade geschossen!“ Yamato hielt einen kurzen Moment inne, bevor die Worte ihre Wirkung offenbarten und der Lauf seiner Handfeuerwaffe aufblitzte. Der Schütze konnte unmöglich aufgegeben haben. Schritte hallten auf dem Asphalt wider und erneut wurde eine Salve abgefeuert, die durch die Luft surrte und die trügerische Stille durchbrach. Unbedarft grollten die Schüsse durch die Gassen und die Schritte wirkten hastig und zugleich panisch, während sie sich ihnen näherten. Die Heckler und Koch vibrierte zwischen seinen zitternden Handflächen, als er sich schützend gegen die umgefallen Hauswand presste. Die Schmerzen in seinem Arm krochen hinauf bis zu seinen Händen und knabberten an seinen Fingern, die sich um den Abzug schlossen. Und dann sah er ihn. Hastig rannte er über die Straße, mit einer Maschinenpistole in der Hand, die wild ratterte. Sein schwarzes Haar glänzte zwischen dem Schutt und dem Staub und fettige Strähnen fielen ihm in das rundliche Gesicht, das mit Schweiß und Dreck übersäht war. Er wartete, bis der Mann in sein Schussfeld vordrang und feuerte. Die Kugel traf ihn in der Kniescheibe und das Schreien des fremden Angreifers rollte über sie hinweg. Mit einem Sprung war Yamato hinter der Hauswand aufgetaucht und hatte ihm die Maschinenpistole entrissen. Wütend trat der Fremde um sich und verfing sich dabei in seinen eigenen Schnürsenkeln, die sich um seine Fußknöchel wickelten. Er starrte auf die rote Krawatte und das mit goldenen Knöpfen besetzte Jackett, dessen Nähte sich mittlerweile auflösten und schlaff von den Schultern hingen. Der runde Pagenhut kullerte auf den Boden und die marineblaue Stoffhose mit einer Bügelfalte sog sich mit dem Blut des Trägers voll, der ärgerlich stöhnte. Ein kleines Messingschild wurde auf seiner Brust sichtbar. Angou Kitsui hieß es auf der Namensplakette. Seine Hände krallten sich in die gepolsterten Schultern des Jacketts. „Was willst du von uns?“, zischte er und schlug die Fingerspitzen tief in das Fleisch. Angou Kitsui heulte auf, doch eine Antwort bekam er von ihm nicht, stattdessen starrte er ihn mit verklärtem Blick an und ein verzerrtes Grinsen stahl sich auf das pausbäckige Gesicht. „Du bist es wirklich.“ Die kurzen Finger des Mannes versuchten nach seinem Jackenkragen zu greifen, doch Yamato war schneller und verpasste ihm einen Tritt in die Magengegend. „Lass deine dreckigen Finger von ihm!“ Es hörte sich an, als hätten seine verstaubten Springerstiefel einen Sandsack getroffen. Angou Kitsui rollte sich stöhnend auf die Seite. „Wenn der Kaiser dich sieht, wird er mich reichlich entlohnen...“, röchelte er und versuchte sich aufzurichten, doch die Knie gaben nach. „Ich werde reich sein. Reich.“ Die geröteten Augen des Mannes leuchteten auf, während Yamato ein zerknülltes Blatt Papier vom Boden aufhob, das Angou Kitsui aus der Hosentasche gerutscht sein musste. „Ich hab es so satt“, hörte er den Fremden, dessen Stimme unnatürlich schrill klang. „All die dummen Idioten, deren Koffer ich schleppe, die sich zu fein für ein wenig Trinkgeld sind...“ Yamato strich das Papier glatt und hielt es in die Höhe. „...das Blatt hat sich gewendet... nicht wahr. Ich werde es allen zeigen, sie werden vor mir im Staub kriechen und mich um Gnade anflehen...“ Tod oder lebendig stand in Großbuchstaben auf dem Plakat, während ihn sein Abbild ernst zurückstarrte und die seine dunklen Augen ihn durchbohrten. „...wenn ich ihm Taichi Yagami wie auf dem Silbertablett serviere und in der Gunst des Kaisers stehe, dann werde ich...“ Seine Hände bewegten sich wie von selbst, als sie nach der Pistole in seiner Gürteltasche griffen und seine Finger sich um den Abzug legten. „Nein, wirst du nicht!“, murmelte er und der Rückstoß der Waffe durchfuhr seinen Körper wie eine Welle, die ihre Kreise zog, seine Schusswunde überrannte und den Schmerz mit sich trug. Das Rauschen ebbte langsam ab, während das Blut über den Asphalt auf seine Fußspitzen zu schlich und ein dünner Rauchfaden aus Angou Kitsuis Stirnfalte kroch. Ein Gefühl der Erleichterung verbreitete sich, das die Taubheit des Schmerzes verdrängte. „Schau mal...“ Yamato öffnete die Hand und ein silberner Schlüsselbund leuchtete auf. „Das muss ebenfalls aus seiner Hosentasche gefallen sein...“ Vorsichtig strich er über die klimpernden Schlüssel, die sich mit kühlem Bedacht an die Lebenslinie seiner Handinnenfläche schmiegten. Ihre Schultern berührten sich für einige kurze Sekunden, bevor er sich vollends aufrichtete. Sie durchbohrte ihn mit ihren Blicken. Hatten sie eine Wahl? Er schüttelte leicht den Kopf. „Was immer nötig ist, um den Kaiser zu entthronen...“ „Und Michael?“, merkte sie an und nestelte am Verschluss ihres BHs. Widerwillig half er ihr und die Ösen verkeilten sich ineinander, der hauchdünne Stoff spannte sich um ihre Brust und die Spitze des Slips glitt an ihren Oberschenkeln hinauf. „Du weißt, dass er sich geschworen hat, nie wieder für dich in den Krieg zu ziehen...“ Die Schnürsenkel seiner Springerstiefel schnitten in seine Hand, während er schweigend der Dinge harrte. „Eigentlich bin ich Michael sehr verbunden“, begann sie und der drohende Unterton in ihrer Stimme war unüberhörbar, während ihre Finger über das Bettlaken glitten und der Stoff unter ihnen zu schimmern schien. „Ich würde nur ungern einem so treuen Wegbegleiter in den Rücken fallen – du weißt doch wie loyal ich bin…“ Ihre Zunge streifte die vollen Lippen, während sie die Beine übereinander schlug und an der roten Spitze zupfte. Seine Hände bekamen die ihren zu fassen und begannen ein lautloses Ringen, während sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war, sodass er fast ihren Wimpernschlag auf seiner Haut spüren konnte. Ein Grinsen kräuselte seine Lippen und seine Eingeweide fühlten sich an, als seien sie mit Eiswasser gefüllt, während ihr Atem nach Nikotin und Gefahr roch. „Deine Japanischkenntnisse sind wirklich hervorragend, Catherine“, zischte er leise, sodass er von der Lüftung beinahe übertönt wurde. Ihre Finger hinterließen eisige Brandspuren auf seinen Handflächen, während sich keiner von ihnen rührte. Ein Augenaufschlag. Catherine spitzte die Lippen und lächelte ihr trügerisches Engelslächeln. „Dein Französisch ist auch nicht schlecht“, hauchte sie, bevor sie zum Todesstoß ansetzte. „Du hast sicherlich viel Übung und Zeit investiert.“ Sie neigte ihren Kopf und berührte seine Wange. „Hat dir die kleine Prinzessin dabei geholfen? Oder hat sich die Rothaarig doch noch dazu erbarmen lassen?!“ Ein Wirrwarr an Gefühlen brodelte in seiner Brust, das er erst nach einigen ungewissen Sekunden kontrollieren konnte und noch immer pochte und echote, während er bereits zum Gegenschlag ausholte. „Nicht mehr und weniger als dein kleiner Freund…“ Er presste seine Stirn gegen ihre und die himmelblaue Iris verschwand zu einem undeutlichen See vor seinen Augen. „…unten in den Kellern…“ Ein Feuer loderte im See auf bevor ihre Lippen auf ihn eindroschen und die eisigen Finger an seinen Haaren rissen, an seinem Shirt zerrten und sich in sein Fleisch krallten . Der Verschluss schnellte auf und löste sich von ihrer blassen Haut, während seine Lippen in Flammen aufgingen. Seine Hände umschlossen die Engelslocken und pressten sie zu Boden. Kämpferisch umschlangen ihre Beine seine Hüften, während die rote Spitze zurück zu Boden fiel und sie unter Zischen und Stöhnen gegeneinander in den Krieg zogen… All I needed was this one To get me back on my way It wasn't long before I realised (Athlete – If I found) ____________ Author’s Note: Die Verzögerung war unumgänglich. Das Leben war viel zu stressig, als dass ich dieses Kapitel hätte schreiben geschweige denn hochladen können. Schlüsselrolle ist eben genau das, eine Schlüsselrolle mit sehr vielen Schlüsselrollen für die unterschiedlichsten Belange. Ich denke ich muss nicht erwähnen, was Taichi und Catherine da treiben… Aber diese Szene steht stellvertretend für ihre Beziehung, die eigentlich eine reine Zweckgemeinschaft ist, und dabei hilft rothaarige Personen zu vergessen… Der Französisch-Witz ist natürlich sehr anrüchig, aber das ist Catherine ja eh… Angou Kitsui bedeutet übrigens so viel wie „heftiger Zufall“ und damit wären wir auch schon bei dem Flashback. Ihr begleitet Taichi und Yamato – ähnlich wie in Asphaltkrieger, und doch ganz anders. Denn die beiden haben zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht das Selbstvertrauen und die körperlichen Fähigkeiten, um es mit einer Horde Gegner aufzunehmen, das heißt, dass es höchsten ein paar Monate nach der Machtergreifung spielen kann, aber durchaus schon viele Wochen, in denen Nahrung knapp wird, das Militär aufgegeben hat und die Medien geflüchtet sind. Angou Kitsui spiegelt die Selbstsucht wider. Als Fußabtreter in der Vergangenheit hatte er es nicht leicht, und dann sieht er den meistgesuchtesten Menschen und wittert seine Chance. Auch für Taichi ist es ein bedeutender Moment, denn hier zieht er zum ersten mal das Töten als Problemlösung in Betracht und führt es aus. Und zum anderen – nun ja, wie ich schon sagte, es ist ein Schlüsselmoment. Und zu einem Schlüssel gehört auch immer ein Schlüsselloch – wisst ihr was ich meine?! Bis dahin PenAmour Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)