Zwillinge von Angie_Cortez (Taste in Men) ================================================================================ Kapitel 4: Tape 02 - Chapter I - My sweet prince ------------------------------------------------ *Without you I’m nothing* Tape 02 Chapter I My sweet prince, you are the one Onkel Colin, warum weinst du? War ich böse? Nein, Schatz, du warst nicht böse. Geh ins Bett, ich liebe dich. Es war nur ein leises Knacken, vielleicht eines im Holz seines Kleiderschrankes, doch Chris fuhr aus dem Schlaf hoch, als hätte ihn jemand angeschrieen. Mit klopfendem Herzen rieb er sich die Schläfen. Er hatte sich etwas hingelegt, weil er Kopfschmerzen hatte und war dabei eingedöst. Allerdings nicht lange. Jemand öffnete sanft die Tür zu seinem Zimmer und er sah erwartungsvoll auf. „Hey, alles okay?“ Colin schlüpfte zur Tür herein und schenkte seinem Neffen ein zuckersüßes Lächeln. Chris versuchte es würdig zu erwidern. „Nur Kopfschmerzen“, sagte er und schwang die Beine vom Bett und setzte sich auf die Kante. Er war siebzehn Jahre alt, er war schwul und Colin war überzeugt davon, dass er seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nun gut, vielleicht war er auch noch ein klein wenig hübscher. Chris fand das gar nicht. Er mochte sich nicht sonderlich, mochte nicht, dass er schwul war, doch er liebte Colin und würde für ihn dagegen kämpfen. Colin setzte sich schwungvoll neben seinen Neffen auf das Bett und schlug die Beine übereinander. Er sah so jung aus. Man hielt ihn immer für Chris Bruder, nie aber für seinen Onkel. Und er war wunderschön. Chris liebte es ihn zu betrachten, immer wenn er es scheinbar gar nicht merkte. „Du hast oft Kopfschmerzen“, bemerkte Colin und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Vielleicht solltest du zum Arzt gehen. Nicht, dass du Migräne hast.“ „Ganz bestimmt nicht“, wehrte Chris ab. „Es kommt nur vom Stress.“ Er sah Colin an, bewunderte seine hübschen leuchtenden Augen, seinen makellosen Teint und die seidigen schwarzen Haare. Chris liebte diesen Mann über alles und doch wusste er, dass Colins Herz einem anderen gehörte. Colin gähnte und streckte sich dann. Er warf Chris noch ein Lächeln zu und erhob sich dann. „Ich muss bald los zur Arbeit, sorry das ich nicht mehr Zeit für dich habe“, sagte er und warf Chris eine Kusshand zu. Er winkte ihm kurz und verschwand auf leisen Sohlen. Chris starrte ihm sehnsüchtig nach. Zur Arbeit musste er, ja. Immer nachts und vorrangig am Wochenende. Er war Stripper in einer Schwulenbar und er nahm alles mit, was er bekommen konnte. Nun ja, nicht alles. Aber fast alles. Sein Herz schien fest verschlossen in einer Truhe unter seinem Bett zu stehen. Chris schwang sich von seinem Bett. Colin liebte ihn auch, das wusste er. Sie beide verband mehr als die Verwandtschaft. Colin war wie ein zweiter Vater für Chris und er war sein bester Freund. In der Schule hatte der Schüchterne Blonde kaum jemanden. Nur ein Mädchen namens Mandy hing ab und zu mit ihm rum. Ansonsten war er verhasst, man rief ihm Schwuchtel hinterher und man hatte eben dieses Wort in rosa Farbe quer über seinen Spind gesprüht. Hin und wieder hatte die Schulleitung Gespräche mit Chris Eltern führen wollen. Als dabei Kevin mit Davis aufgetaucht war, hatte man es irgendwann aufgegeben und den Dingen ihren Lauf gelassen. „Sie können ja zu Hause tun und lassen was sie wollen“, hatte Chris einmal seine Biologielehrerin sagen hören, „aber auch noch so zu tun, als ob das normal wäre, das finde ich unerhört.“ Für Chris war es normal. Er kannte es seit frühester Kindheit so. Zwar hatte er an seinen Großeltern gesehen, dass es auch anders ging, aber er fand weder das eine, noch das andere irgendwie abstoßend. Er fragte sich, was so schwer daran war zu akzeptieren, dass das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielte. Nun gut, bei der Fortpflanzung vielleicht, aber nicht bei der Liebe. Chris hatte das Gefühl, dass es in dieser Welt keinen Platz für ihn gab, dass er zwar da war, aber niemand ihn wirklich gebeten hatte zu kommen. Man nahm ihn vielleicht hin, aber auch nur, weil man ihn nicht mehr loswerden konnte. Seine Mutter hatte ihn an seinen schwulen Vater abgegeben, weil sie ihn nicht wollte. Wahrscheinlich war es das, was ihn so gekränkt hatte. Nur Colin liebte ihn wirklich und aufrichtig, nahm ihn so wie er war und hätte ihn niemals abgewiesen. Er war nicht nur ein zweiter Vater, er war wie seine Mutter, war die Welt für ihn. Marco saß nachdenklich in seinem Sessel und betrachtete seinen sechszehnjährigen Sohn, der ängstlich erwartungsvoll zu ihm hinüber starrte. „Was genau hast du dir dabei gedacht“, fragte er schließlich ruhig. Mario zuckte mit den Schultern. „Ich dachte du kommst erst in einer Stunde nach Hause, bis dahin wären wir dreimal fertig gewesen und niemand hätte was gemerkt“, sagte der Junge und spielte mit etwas Silbernem zwischen seinen Fingern. „Das meinte ich doch gar nicht“, sagte Marco ungeduldig und betrachtete seinen Sohn eingehend. „Du warst dabei mit einem Jungen zu vögeln. Bekommst du keine Mädchen ab?“ Marco hatte seinen Sohn in flagranti mit einem anderen Jungen erwischt. Eigentlich hatte der junge Mario damit gerechnet, dass ein Hagelsturm von Wut auf ihn losgehen würde, aber sein Vater war erstaunlich ruhig, ja sogar etwas zu ruhig. Unsicher, was als nächstes kommen würde, drehte er den silbernen Anhänger, den er vor ein paar Jahren im Garten ausgegraben hatte, zwischen seinen Fingern. „Klar bekomm ich Mädchen ab“, gab er zu. „Aber irgendwie reizt mich das nicht. Außerdem können die schwanger werden.“ „Bist du schwul?“ fragte Marco. Er hatte eigentlich noch nie über dieses Thema nachgedacht. Als er vor über sechzehn Jahren in seinem Garten aufgewacht war, mit einer schweren Amnesie und einem Ehering am Finger, hatte er am wenigstens darüber nachgedacht, ob er etwas anderes wollte als eine Frau. „Vielleicht“, sagte Mario etwas unbekümmert. „Ich meine, ich weiß noch nicht genau. Aber wenn ich mit Kerlen schlafe, bin ich wohl schwul.“ „Ja“, stellte Marco für sich selbst fest. „Na ja, was soll’s. Mir recht.“ Mario sah mit großen Augen zu seinem Vater auf, der sich erhoben hatte und in die Küche schlenderte, die direkt an das Wohnzimmer angrenzte. „Ey Papa! Ist das alles?“ fragte er und lief seinem Vater ein Stück hinterher. „Ja, wieso?“ „Willst du gar nicht ausrasten und brüllen, wie sehr ich deine Ehre enttäuscht habe?“ fragte Mario weiter. „Warum sollte ich?“ „Das tun Väter so. Man Papa, du bist echt krass drauf“, stellte Mario fest und lehnte sich in den Türrahmen zwischen Küche und Wohnzimmer. Der silberne Anhänger baumelte jetzt von seinem Handgelenk. Er hatte ihn an einem Lederband befestigt um ihn besser umhertragen zu können. „Darf ich es wieder tun?“ „Wenn es dir Spaß macht. Aber das nächste Mal in seinem Zimmer.“ „Der Wahnsinn“, murmelte Mario. „Papa?“ „Was ist denn noch?“ fragte Marco, der dabei war sich einen Drink zu mixen. Es war eigentlich keine schlechte Sache Barkeeper zu sein. Man konnte sein Wissen sehr gut zu Hause für den gemütlichen Abend nutzen. „Hast du es schon mal mit einem Kerl getan?“ Die Antwort lag eigentlich auf der Hand, doch plötzlich war gar nichts mehr klar. Marcos Welt kippte zur Seite und er sah sich plötzlich über einen blonden Junge gebeugt, fühlte dessen weiche warme Haut unter seinen Fingern, verlange bis zur letzten Zelle seines Körpers danach diesem Jungen so nah wie nur möglich zu sein. Colin, ich liebe dich! „Papa?“ Die Welt kippte zurück und da war es wieder, dieses Haus mit Meerblick und dieser dreiste halbwüchsige Bengel. „Wahrscheinlich nicht“, sagte Marco und scheuchte den Jungen ins Wohnzimmer zurück. „Lass uns das auf der Terrasse diskutieren.“ Er drückte dem noch immer irritiert dastehenden Mario seinen Drink in die Hand und machte sich einen zweiten. Mario sah zuerst den Drink an, dass seinen Vater, dann wieder den Drink. So entspannt wie heute, war sein Vater noch nie gewesen. Marco war einer der stressigen Typen, schien immer irgendwie unzufrieden zu seien und stritt ständig mit Mario oder seiner Mutter. Es wäre normal, ja eigentlich vorprogrammiert gewesen, dass Marco ausrastete. Mario musste an seinen Großonkel Alfonso denken. Der hätte sicher ganz anders reagiert, dieser alte Spießer. „Terrasse!“ sagte Marco nachdrücklich und Mario wachte aus seinen Gedanken auf. „Mama killt dich, wenn du mir Alkohol gibst!“ testete Mario erneut die Laune seines Vaters. Irgendwo musste diese Ruhe doch ein Ende haben! War er auf Drogen? Nein, Leute die auf Drogen waren, benahmen sich noch schräger. Mario hatte das oft genug gesehen. Marco quittierte die Bemerkung mit einer wegwerfenden Handbewegung und schob seinen Sohn vor sich her zur Terrasse. Sie setzten sich auf die warmen Steine am Rande des Pools und ließen ihre Füße in das kühle Wasser baumeln. „Du trinkst genug heimlich, also warum solltest du nicht lieber was mit mir trinken?“ rechtfertigte Marco sein Handeln. Mario zuckte mit den Schultern. Gut, die Situation war schräg, aber warum sollte er sie nicht nutzen? „Papa?“ tastete er sich deshalb weiter vor. Marco machte eine Geste, die ihm sagen sollte, dass er zuhörte. „Ich bin ja jetzt schon sechzehn.“ Mario nippte an dem Drink. Oh man, der war wirklich gut. Sein Vater hatte es echt drauf. Er war eben ein dufter Typ, wenn er gerade seine Anfälle merkwürdigen Benehmens hatte. Mario wurde plötzlich klar, dass sein Vater hin und wieder merkwürdiges Verhalten an den Tag legte, doch es war nie so offensichtlich gewesen, wie dieses Mal. „Und … mein Kumpel Andrea der verbringt jetzt ein Jahr in Australien. Ich hätte echt Bock ein Jahr nach Amerika zu fahren. Die Schule bietet da etwas an. Es ist recht kurzfristig, weil da wer abgesprungen ist. Darf ich?“ Amerika. Auch darüber hatte Marco eigentlich nie nachgedacht. Amerika war einfach zu weit weg, um sich darum allzu viele Gedanken zu machen. Er sprach zwar fließend Englisch, wusste nicht warum, aber Amerika war ihm nie in den Sinn gekommen. Trotzdem … da war etwas. „Amerika?“ fragte er und kippte seinen Drink halb herunter, wofür er sich wieder einen halb belustigten, halb besorgten Blick seines Sohnes einhandelte. „Das ist verdammt weit weg und du wärest völlig auf dich allein gestellt.“ „Ach, ich komm schon klar“, behauptete Mario und sein Vater musste ihm irgendwie glauben. Mario war absolut kein Muttersöhnchen. Er sah zwar aus, als könne er kein Wässerchen trüben, aber er hatte es faustdick hinter den Ohren. Das hatte das kleine Techtelmechtel mit diesem fremden Jungen eindrucksvoll bewiesen. „Na gut, dann melde dich an“, sagte Marco und es kam aus dem heiteren Himmel. Mario hatte nicht mit einem Ja gerechnet, hatte nicht einmal auf ein Vielleicht gehofft. Jetzt sofort das Okay für so ein Unternehmen zu bekommen, das war wirklich Wahnsinn. Marco starrte verträumt auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche zu ihren Füßen. „Geht’s dir gut, Papa?“ fragte Mario vorsichtig. „Ja … mir geht’s gut“, sagte Marco langsam und blickte dann wieder auf. Amerika. Er sah seinen Sohn an, der den Blick fragend erwiderte. An seinem Handgelenk baumelte immer noch der kleine silberne Anhänger. Wieder kippte die Welt zur Seite. Vor Marcos Augen tauchte erneut der bildschöne blonde Junge auf. Es ist zwar nur eine Woche, aber ich schenke es dir. Damit du an mich denkst. Er lächelte auf eine unbeschreibliche Weise und hielt ihm das den silbernen Anhänger hin. Es war ein Buchstabe, ein „C“. Ein „C“ wie Colin vielleicht? Die Welt kippte zurück und da war wieder Mario, der jetzt ernsthaft besorgt aussah. Marco beachtete das nicht weiter und griff nach dem Handgelenk seines Sohnes, der erschrocken zusammenfuhr. „Wo hast du das her?“ fragte er. Mario wirkte verwirrt, antwortete aber sofort: „Ich hab es vor ein paar Jahren im Garten ausgegraben. Es war irgendwie hübsch, deshalb habe ich es behalten.“ „Im Garten also. Ich habe es vor deiner Geburt verloren …“, sagte Marco und zog das Lederband vom Handgelenk seines Sohnes, um sich den Anhänger genau anzusehen. Wie damals, als er in diesem Garten aufgewacht war und sich an nichts erinnern konnte, durchströmte ihn ein wohliges Gefühl, Liebe. Wer ist Colin? Er strich über das glatte Metal. Mario schien ziemlich gut mit dem Schmuckstück umgegangen zu sein. Vielleicht war das ein Zeichen. Colin, das klang so gut in seinen Ohren. Er sah wieder das Bild des blonden Jungen vor sich. Wer war er? Konnte er alle seine Fragen beantworten, wusste er, was vor Marcos angeblichem Autounfall passiert war? Seinem Onkel zufolge hatte er Isabella, seine jetzige Frau geheiratet, war vorher schon einige Jahre mit ihr zusammen gewesen und angeblich war er auch schon immer Marco Milano gewesen. Seine Eltern hatten bei einem Unwetter auf dem Meer ihr Leben verloren, das hatte man ihm erzählt, doch Marco hatte sich nie an irgendetwas erinnern können. Da waren nur dieser blonde Junge und Amerika. „Mario … du möchtest nach Amerika“, sagte Marco und gab seinem Sohn das Schmuckstück zurück. „Damit bin ich einverstanden, aber noch mehr. Ich möchte, dass du nach Amerika gehst. Aber wie sieht es mit der Organisation des Ganzen aus?“ Jetzt hatte er Mario überrumpelt, denn der junge Italiener hatte plötzlich nicht mehr ganz so schlagfertig eine Antwort parat. „Ähm“, stammelte er, bevor er sich fangen konnte und loslegte. „Also … wie gesagt, da ist jemand abgesprungen und ich habe mir von dem die Unterlagen geben lassen. Die Sache ist ziemlich cool, weil er nämlich einen Platz bei einer stinkreichen Familie bekommen hätte. Die heißen … Jenkins glaube ich. Und ich würde da in einer Villa leben. Ist das nicht hammer cool?“ Jenkins … Wieder verlor die Welt den Halt und Marco sah sich plötzlich in einer großen Einfahrt stehen, neben sich ein Motorrad und vor sich eine hübsche helle Häuserfront. Eine Villa. Der blonde Junge kam aus der Eingangstür, aber dieses Mal war irgendetwas anders an ihm. Marco fühlte sich nicht so zu ihm hingezogen, verlangte nicht nach seiner Nähe. Er betrachtete ihn und versuchte mit seinem jetzigen Ich herauszufinden, was das Problem war. Dann fiel es ihm auf. Es war nicht derselbe Junge, nicht der richtige. Aber er sah aus, als könnte er sein Zwilling sein. „Hi, Tom“, sagte der falsche blonde Junge und lächelte. „Kannst reingehen, Colin wartet auf dich.“ Tom. Warum Tom? „Hammer cool“, wiederholte Marco etwas lahm. „Weißt du was, du meldest dich morgen an, das geht schon klar, ich versuch das deiner Mutter zu erklären. Wann soll es losgehen?“ „In zwei Wochen?“ sagte Mario und hoffte, dass sein Vater nicht jeden Moment den Rückwärtsgang schaltete und die ganze Vorstellung abblies. „Wunderbar“, sagte Marco und leere seinen Drink. Chris lauschte. Er hörte die Badezimmertür auf und zugehen und hechtete schnell auf den Flur, um Colin noch zu erwischen. Sein Onkel stand vor dem großen Garderobenspiegel und richtete einige Strähnen seines Haares. Vorhin hatte es noch glatt gelegen, jetzt war es zerzaust und jugendlich gestylt. Colin spielte gern damit, dass er so jung aussah. Er trug ein schwarzes Hemd, das fast nicht mehr schwarz war. Kevin nannte es immer das „furchtbare alte Ding“, doch Colin machte sich nichts daraus. Er trug es zu gern. Chris mochte es auch. Es wirkte sehr sexy, da die Ärmel bis zu den Ellenbogen aufgeschnitten waren. Colin hatte das Hemd einige Male neu eingefärbt, doch es wurde einfach alt. Irgendwann würde er es wegwerfen müssen. „Hey“, sagte Chris und sein Herz machte einen Hüpfer, als Colin sofort reagierte. Er hatte sich geschminkt. Nur um die Augen, um das Grün zu betonen, sagte er immer. „Hey, Süßer“, sagte Colin. Er nannte Chris, seit dieser denken konnte Süßer. „Hast du noch eine Minute für mich?“ fragte Chris und zog seine Zimmertür hinter sich zu. Colin warf ihm einen besorgten Blick zu. „Für dich auch zwei. Was ist denn los?“ „Ich …“, fing Chris an und ging noch einmal alles im Geiste durch. Heute in der Schule, hatten ihn diese dummen Angeber wieder angemacht. Einer von denen hatte sogar mit einem Taschenmesser vor Chris Nase herumgefuchtelt, aber er war glimpflich davongekommen. Vielleicht sollte er Colin nicht damit belasten. Es war ja nichts passiert. „Ich wollte nur … dass du auf dich aufpasst“, wand sich Chris aus der Situation und sah seinen Onkel mit einem entschuldigenden Lächeln an. Colin wirkte beruhigt und breitete die Arme aus, um ihn zu umarmen. „Das ist süß von dir. Aber ich bin ein großer Junge, ich schaff das schon, also mach dir keine Sorgen“, sagte er während er seinen Neffen in die Arme schloss. Er duftete sanft nach Rosenöl. Chris kamen die Tränen und er wusste, dass er weinen würde, wenn Colin ihn wieder losließ. Er liebte seinen Onkel, doch die Situation war aussichtslos. Für Chris gab es nur Colin, aber für Colin gab es nur Tom. Und das obwohl Tom schon seit siebzehn Jahren tot war. Chris sah zu seinem Onkel auf, die Augen immer noch etwas feucht. Er würde jetzt da raus gehen, in diese Bar oder diesen Club, Chris wusste es gar nicht genau, Fakt war, dass er für fremde Männer tanzen würde, halbnackt. „Was ist los, Süßer?“ fragte Colin und Chris fühlte sich extrem ertappt. Seine Emotionen waren zu klar erkennbar, das nannte Kevin, sein Vater, immer sein größtes Problem. Er solle es mal mit einem Pokerface versuchen, das würde andere Leute einschüchtern. Chris bezweifelte, dass irgendetwas an ihm irgendjemanden einschüchtern könnte. „Es ist nichts“, log Chris, wobei seine zitternde Stimme ihn verriet. Er senkte schnell den Blick und starrte die Knöpfe auf Colins Hemd an. „Christopher Colin Jenkins“, sagte Colin, wirkte dabei leicht böse und schaffte es somit, dass Chris fast wieder zu weinen anfing, obwohl er die Tränen gerade erst niedergerungen hatte. „Du sagst mir jetzt bitte sofort, was mit dir los ist. Ich sehe doch genau, dass du was auf dem Herzen hast!“ Schon wieder viel sanfter nahm Colin Chris Hände in seine und drückte sie leicht. In diesem Moment kam Chris die erlösende Ausrede in den Sinn. „I – Ich wollte … sagen, dass … der Austauschschüler, also der Italiener … der kann ganz plötzlich nicht mehr …“, stammelte er. „Und jetzt?“ fragte Colin, tatsächlich überrumpelt von dieser kleinen Geschichte. „Er hat einen Ersatz. Weiß aber noch nicht genau, ob das klar geht.“ „Na dann!“ Colin entzog Chris seine Hände und warf einen kurzen Blick in den Garderobenspiegel. Mit einem geübten Griff legte er eine entglittene Haarsträhne zurecht. „Zerbrich dir darüber nicht dein hübsches Köpfchen. So, jetzt muss ich aber los.“ Einen Moment lang glaube Chris, dass Colin einfach mit einem Winken und einem Lächeln zur Tür entschwinden würde, doch es kam anders. Ein weißer Lichtblitz explodierte vor seinem inneren Auge und alles schien nur noch in Zeitlupe abzulaufen. Die Ränder der Welt, verloren an Schärfe. Colin beugte sich zu ihm vor und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. „Hab dich lieb“, sagte er und entschwand erst dann mit dem Winken und dem Lächeln. Chris holte erst wieder Luft, als die Tür hinter Colin zufiel und brach sofort in Tränen aus. Sein Herz rannte gegen seine Rippen an und seine Beine zitterten. Fast blind vor Tränen stieß er seine Zimmertür auf und kickte sie hinter sich wieder zu. Auf seinem Bett brach er weinend zusammen, ließ die Tränen fließen, ließ sie seine Ängste und seinen Selbsthass auflösen und aus seinem Körper spülen. Zumindest für den Moment half es ihm, ruhiger zu werden und Chris weinte sich in einen festen Schlaf. „Ein Goldjunge“, sagte Colin und nahm einen Schluck des Martini, dem ihn sein Kollege Jamie Roy vor die Nase gestellt hatte. „Er ist wirklich zum Sterben süß, wenn er nicht mein Neffe wäre…“ Jamie lächelte auf eine unbestimmte Weise und spülte dabei, ohne weiter hinzusehen ein paar Gläser ab. Es war eine reine Routineübung für ihn, denn er machte es bereits seit 3 Jahren. „Ich würde ihn zu gern einmal kennen lernen“, ließ Jamie verlauten und wandte sich einem neuen Gast zu, der eine Wodka Cola bestellte. „Wenn ich ihn hierher schleppe, dann rastet mein Bruder aus“, prophezeite Colin amüsiert und spielte mit einer Strähne seines gefärbten Haares. Er beobachtete den Neuankömmling aus dem Augenwinkel. Der war nichts für ihn, schade eigentlich. Nach der Fleischbeschauung wandte er sich wieder an Jamie. Der junge Barkeeper war gerade zwanzig Jahre alt, hatte blondiertes Haar und einen gut gebauten Körper. Er wirkte nicht zu dürr, aber auch nicht zu kräftig. An ihm war einfach alles wohlproportioniert. Colin mochte ihn und seine jugendliche Frische. Jamie war recht verrückt und redete viel, manchmal, wenn Colin sich einsam fühlte, war das Balsam für seine Seele. „Vielleicht wäre Chris was für dich“, heizte Colin das Gespräch neu an und Jamie lachte. „Wie alt war er noch? Siebzehn? Oh nein, ich steh auf ältere Männer“, stellte Jamie klar. „Es würde mich nur interessieren, wie er so ist, wenn er einen so tollen Onkel hat. Außerdem könnte ich aus ihm rauskitzeln, wie alt du wirklich bist.“ „Fünfundzwanzig“, log Colin ohne rot zu werden. Die Wahrheit war Dreiunddreißig, aber das sagte er nur ungern. Die meisten Leute schätzten ihn ohnehin auf fünfundzwanzig, deshalb behauptete er das gern. „Das glaub ich nicht“, sinnierte Jamie, während er neue Drinks mischte. „Wenn dein Neffe schon siebzehn und dein Bruder wirklich dein Zwilling ist, dann bist du mindestens Dreiunddreißig.“ „Oh wow, was machst du noch hier? Geh’ Mathe studieren, du Streber“, sagte Colin beleidigt, ob dieser Treffgenauigkeit und kippte den Rest des Martinis herunter. „Ich habe einen Auftritt.“ Er verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und durchquerte die laute Partymeute, um zu seinem Umkleideraum zu gelangen. Rechts neben der Bühne, war eine Tür in die Wand eingelassen, die mit „Personal“ beschriftet war. Colin trat in den Raum hinter der Tür und hielt sich links, bis er zu einer nächsten Tür kam. Auch hier hatte man die Beschriftung nicht vergessen. „Maske“ leuchtete es Colin in roten Lettern auf schwarzem Grund entgegen. Er betrat den Raum und hob kurz die Hand zum Gruß. „Hi Leute“, murmelte er und bekam ein kollektives: „Hi Colin.“ Als Antwort. Colin setzte sich vor einen der großen und hell beleuchteten Spiegel und betrachtete sein junges Gesicht darin. Er wusste nicht, wie seine Haut all die Strapazen und all die Depressionen so gut hatte wegstecken können. Nach Toms Verschwinden, hatte ihn eigentlich nur noch Chris, der damals natürlich ein Baby gewesen war, im Leben gehalten. Manche Nacht hatte Colin an Chris Babybett verbracht und stumm in der Dunkelheit geweint, nur um Davis und Kevins tröstenden Worten zu entkommen, die ihm nicht helfen konnten. „Colin?“ eine Stimme durchriss seine Gedanken, wie ein Stück dünnes Papier. Er riss den Blick von seinem Spiegelbild und suchte den Urheber der Stimme. Es war ein weiterer Junge, vielleicht in Jamies Alter, der ihn angesprochen hatte. „Der Chef will dich sehen“, sagte er nur und wandte sich wieder ab. Colin zuckte mit den Schultern und erhob sich wieder. Am nächsten Morgen fühlte Chris sich überhaupt nicht besser. Er hatte geschlafen wie ein Stein, doch als er dann aufwachte, war ihm, als hätte er die Nacht mit viel Alkohol durchgemacht und wäre nur für eine Minute eingenickt. Natürlich hatte Chris keine Ahnung, wie es sich anfühlte, wenn man eine Nacht durchmachte, doch er stellte sich das Gefühl genau so vor. Mit Kopfschmerzen und einem gereizten Kreislauf, schleppte er sich ins Badezimmer. In der Küche brannte bereits Licht, was darauf hindeutete, dass Kevin, sein Vater, schon auf den Beinen war. Chris zog die Badezimmertür hinter sich zu. Sofort begrüßte ihn sein Spiegelbild, das er so sehr hasste. „Na du Null!“ sagte Chris leise und irgendwie hasserfüllt zum Spiegel. „Du siehst heute wieder zum Kotzen aus.“ Er zuckte mit den Schultern, wie als Antwort auf den bösen Kommentar. „Erzähl mir was Neues, du Nervensäge.“ „Was Neues? Vielleicht bringt ja der Austauschschüler etwas Schwung in dein absolut lahmes Leben.“ Chris seufzte. Die Stimme, die eigentlich seine eigene war, klang in diesen verrückten Momenten immer kalt, fast eisig und irgendwie grausam. Er fragte sich, warum er diese Töne nicht traf, wenn er sie brauchte. Hasste er denn niemanden so sehr wie sich selbst? Vor allem heute hatte sie einen gehässigen Klang angenommen, der Chris missfiel. Zudem gingen seine morgendlichen Gespräche nie weiter, als ein Ja und ein Amen, doch dieses Mal lag ihm mehr auf dem Herzen. „Das muss nicht immer gut sein“, versetzte er und wollte das Bad wieder verlassen, bevor es unheimlich wurde. Das da war nur sein Spiegelbild, nicht mehr und nicht weniger. „Nein, muss es nicht. Ich kann dir versprechen, dass es nur schlimmer wird.“ Und genau das glaubte Chris ganz fest. Alles wurde nur schlimmer, immer und immer schlimmer. „Lass mich in Ruhe“, murmelte er, denn diese Feststellung machte ihn schwach, ließ seine Knie zittern. „Das geht nicht“, sagte der andere Chris aus dem Spiegel, der kalte Chris, der der wohl mehr sein Vater war, als die Kopie seines Onkels. „Schließlich bin ich nichts weiter, als deine Einbildung.“ Chris trat näher an den Spiegel und versuchte sein Gesicht zu ergründen. Wenn er schon solche Selbstgespräche führte, sollte er vielleicht an einen Arzt denken. Kein Mensch konnte das lange aushalten, ohne ernsthaft verrückt zu werden. „Ach komm schon, was bist du? Meine bessere Hälfte?“ fragte er deshalb das kalte Glas und den leeren Raum, um das unsinnige Gespräch zu beenden. Doch das Ding behielt das letzte Wort. „Nein“, sagte es und seine Stimme klang plötzlich genau wie Colins. „Ich bin der, der du sein solltest.“ Der, der ich sein sollte! Chris verließ ohne eine Antwort das Bad. Er sollte es nicht zu weit gehen lassen, denn er wollte nicht verrückt werden. Fertig angezogen landete Chris endlich am Frühstückstisch bei Kevin und Davis. Auch Kevin schien der Alterungsprozess entgangen zu sein. Das lag eindeutig in den Genen, denn aus dem Milchbubi Davis, war so etwas wie ein Mann geworden. Er war immer noch groß und schlank, trug aber die Haare kürzer, irgendwie reifer und steckte in einem weißen Hemd. Er war Arzt im städtischen Krankenhaus. Kevin hatte sich ohne viel Mühe im gut laufenden Betrieb der Eltern niedergelassen. Das Reisen überließ er weiterhin Amanda und Jonathan, denn er hatte bei seinem Sohn sein wollen. „Morgen“, nuschelte Chris, als er sich an den Küchentisch setzte. „Morgen“, sagten die anderen beiden im Chor. Kevin hing über seinem Terminkalender, das Handy auf dem Tisch griffbereit. Davis blätterte Stirn runzelnd in einer Fachzeitschrift. Es war wirklich alles furchtbar lahm. In diesem Moment, ging im Flur die Tür auf. Chris wäre beinahe hochgesprungen, denn er wusste, wer das war, doch nach einem strengen Blick seines Vaters, ließ er sich wieder auf seinem Platz zurücksinken. Kaum eine Minute später kam Colin in die Küche gestolpert. „Heilige Scheiße“, murmelte er und setzte sich neben Chris auf die Eckbank, nur um dann jeden von ihnen einmal zu mustern, was etwas dauerte, da er mächtig angetrunken war. „Geh ins Bett“, sagte Kevin und klappte seinen Terminkalender zu. Der Unterschied zwischen ihm und seinem Zwillingsbruder hätte nicht größer sein können, als in diesem Moment. „Oh nein“, sagte Colin und seufzte. „Ich weiß, ich bin betrunken und so weiter blah blah, aber ich muss euch was Wichtiges sagen.“ „Das da wäre?“ fragte Kevin und lehnte sich mit einem Seufzer zurück. Chris wusste, dass sein Vater immer am liebsten platzen würde, wenn Colin am Morgen betrunken und völlig fertig nach Hause kam. Er konnte sich einfach nicht damit abfinden, dass sein Bruder nichts weiter als ein Stripper war. „Ich muss nach Italien“, Colin warf es ihnen vor wie ein Stück Fleisch und alle drei starrten ihn erst eine halbe Minute lang an, bis Chris den Mund öffnete und fragte: „Warum das?“ Colin reagierte nicht gleich, er stützte die Arme auf den Tisch und fuhr sich durch die Haare. Sie lagen noch immer ungewöhnlich gut. Chris hielt das für ein ausgesprochen positives Zeichen. „Na ja … ich soll halt da in einer Schwulenbar auftreten. Ich bin als Highlight verschrien und das schon bis nach Europa.“ Colin gähnte ausgiebig und streckte sich. Dann stand er schweigend auf und verschwand im Bad. Kevin, Davis und Chris ließ er etwas fassungslos zurück. „Pazzo“, murmelte der junge Italiener, als er aus dem Auto stieg und drehte sich um die eigene Achse, um das ganze Gelände der Villa zu überblicken. Er blieb schließlich stehen und starrte das Gebäude an. „Ich werde Ihr Gepäck reinbringen. Folgen Sie mir“, sagte der etwas steife Chauffeur, mit dem schlohweißen Haar. Vielleicht sollte der lieber keine Koffer mehr schleppen. Mario fuchtelte mit den Armen und suchte nach den richtigen Worten. „Schon gut, die trage ich!“ Der Chauffeur, er hatte sich als Joseph Roth vorgestellt, erinnerte Mario sich, öffnete die Kofferraumklappe und ließ Mario seine Koffer herausheben. Das würde ein lustiges Jahr werden. Er konnte es kaum erwarten. Sicherlich lebte er zu Hause nicht gerade in ärmlichen Verhältnissen, aber das hier stellte alles in den Schatten. Die Haustür flog auf und Mario fuhr herum, um das Spektakel zu beobachten, dass sich ihm jetzt bot. „Colin … bitte …“ „Süßer, ich hab’s dir erklärt. Es ist ein halbes Jahr, ja, das ist lang, aber es ist mein Job. Ich kann mich nicht einfach weigern. Und außerdem macht es Spaß.“ „Du musst im Hotel hausen, du kannst kein Wort italienisch und bist da völlig allein!“ „Das ergibt sich schon.“ Zwei junge Männer waren aus der Tür getreten. Beide waren zierlich und schleppten Koffer mit sich herum. Mario betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. Sie waren einander sehr ähnlich. Der eine war auffallend hübsch, hatte schwarzes Haar, das sanft um sein Gesicht fiel und trug dunkle Klamotten, die perfekt saßen. Er strahlte unterschwellig eine Erotik aus, die es Mario sofort antat. Der andere war wohl jünger, hatte hellblondes Haar und war sehr schlicht, fast unauffällig gekleidet. Auch er war hübsch, aber ihm fehlte die Souveränität des Älteren. Sie kamen am Auto an und beide schienen Mario erst gar nicht wahr zu nehmen. Doch dann beendeten sie ihr Gespräch abrupt und starrten den jungen Italiener an. „Hi“, sagte Mario unsicher. „Ich bin Mario Milano.“ Chris fand zuerst die Sprach wieder. „Oh, hi! Ich bin Christopher. Herzlich Willkommen. Ähm … Jos wird dir helfen, die Koffer rein zu bringen. Wir müssen noch mal zum Flughafen. Das ist mein Onkel, Colin und er muss … nach Italien.“ Chris grinste etwas schräg und Mario hielt es fast für einen Witz. Er betrachtete den, den Chris als Colin vorgestellt hatte. Colin also … Vor vielen Stunden, am Flughafen, hatte sein Vater ihn beiseite genommen. Marco Milano, war nervös gewesen – schon seit vielen Tagen – und Mario machte sich Sorgen um ihn. Was brachte seinen sonst so coolen Vater so in Unruhe, dass er glatt ängstlich wirkte? „Hör zu Junge“, hatte er gesagt und eine Hand auf Marios Schulter gelegt. „Achte auf einen Typen, namens Colin, bitte. Wenn du den findest, dann gib ihm meine Adresse, sag ihm er soll sich bei mir melden, irgendwas!“ Mario hatte seinen Vater verwundert angeschaut, dann aber genickt und versprochen, wenn ihm so jemand auffallen würde, dann solle schon nichts schief gehen. „Darf ich Sie was fragen?“ sagte Mario und griff in seine Hosentasche, nach dem kleinen Zettel, auf den er im Flugzeug seine Adresse gekritzelt hatte. Colin betrachtete ihn etwas abwesend, es schien, als wäre er mit seinen Gedanken ganz wo anders, aber nicht hier, nicht auf diesem Hof vor dieser herrlichen Villa. „Natürlich“, sagte er und fuhr sich irgendwie wirr durch die Haare. „Ich hab eben gehört, dass Sie im Hotel übernachten müssen?“ fragte Mario weiter und spielte mit dem Zettel in seiner Tasche. Colin nickte bloß und musterte den Jungen noch immer unverwandt. „Das muss nicht sein“, behauptete Mario, klang dabei wie ein Staubsaugervertreter und zog den Zettel endlich hervor. Hastig streckte er ihn Colin entgegen, der ihn mit einer unverkennbar zitternden Hand entgegennahm. Mario fragte sich, warum dieser Mann, der eben noch souverän und unnahbar gewirkt hatte, plötzlich so neben sich stand. „Das ist meine Indirizzo – ähm Adresse, zu Hause. Wenn Sie am Flughafen ankommen, nehmen Sie sich ein Taxi und zeigen dem Fahrer die - Adresse. Es ist nicht sehr weit. Mein Papà wird zu Hause sein, er kann fließend Englisch. Er wird Ihnen auch beim Bezahlen des Taxis helfen. Sagen Sie ihm, dass Sie Colin sind. Er wird schon wissen, dass ich Ihnen die Adresse gegeben habe. Sie können dann in meinem Camere - Zimmer wohnen.“ Colin schwirrte der Kopf und Chris stand der Mund halb offen. Keiner der beiden wusste so richtig was hier vor sich ging, aber es schien Colin nicht allzu abwegig, dieses Angebot anzunehmen. Schließlich brauchte er eine Bleibe. „Okay“, sagte er langsam. „Danke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)