Sirenenfang von Ur (Immunität ist alles) ================================================================================ Kapitel 6: Etwas ---------------- »Jetzt ist es offiziell! Sie steht auf dich!«, sagt Leo begeistert und klopft mir auf den Rücken, während wir durch den Park schlendern. Leo trägt eine dicke Jacke, ich einen kurzen Mantel. Der Herbst wird immer kühler und der Himmel ist mit grauen Wolken verhangen. Es riecht nach Schnee und die Blätter sind nun nicht mehr hübsch bunt, sondern matschig, gelb und braun. »So ein Quatsch! Also, ich meine, ok, dann steht sie halt auf mich, aber sie würde garantiert keine schmalzigen Lieder für mich singen«, entgegne ich störrisch und verschränke meine Arme beim Gehen. Leo schmunzelt leicht und sagt erstmal nichts mehr in diese Richtung. Wir kauen das Thema Calla jetzt schon seit über einer halben Stunde durch – seit wir von ihr zu Hause in Richtung Park losgegangen sind. Die nächsten Meter legen wir schweigend zurück, bis wir an einen Teich kommen und Leo zwei Scheiben altes Brot aus der Tasche kramt. Wir stellen uns ans Ufer und beobachten die Enten, die darauf herumpaddeln und hin und wieder die Köpfe ins Wasser tauchen. Leo wirft ein Stück Brot ins Wasser und die Enten schwimmen begeistert und hastig auf uns zu. »Wie läuft’s mit deiner Perle?«, erkundige ich mich bei ihr. Leo antwortet zunächst nicht und betrachtet nachdenklich das Brot in ihrer Hand. »Es läuft super… solange wir allein sind«, gibt sie schließlich zu und sieht auf. Ihre großen Augen sehen bedrückt aus, da kann sie mir erzählen, was sie will. »Ihr seid fast zwei Monate zusammen und sie hat sich immer noch nicht daran gewöhnt, mit einer Frau zusammen zu sein?«, erkundige ich mich und bin ernsthaft bemüht, nicht allzu verächtlich zu klingen, aber ich kann diese feige Lebenseinstellung nicht nachvollziehen, die Hanna an den Tag legt. Ich will, dass die Welt weiß, was ich bin und dass sie mich dafür akzeptiert, was mich ausmacht. Wer mich nicht so hinnimmt, wie ich eben bin, der hat mich einfach nicht verdient. »Ich glaube nicht. Oder besser gesagt: Doch, schon, nur hat sie immer noch Angst, wie andere Leute darauf reagieren könnten. Ich kann es ja auch irgendwie verstehen, aber es deprimiert mich trotzdem, diese ganze Versteckspielerei«, meint sie und wirft noch ein Stück Brot zwischen die Enten, die sich allesamt begeistert darauf stürzen. »Ich kann es nicht verstehen«, sage ich ungehalten und mustere das resignierte Profil meiner besten Freundin. Langsam frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, die beiden nicht zu verkuppeln. Wenn ich mir dieses Elend so ansehe, dann bin ich mir fast sicher, dass Hanna eher schlecht als gut für meine Leo ist. Leo sagt nichts zu meinem Kommentar und so schweige ich auch über dieses Thema. Nachdem sie ihre beiden Scheiben Brot an die Enten verfüttert hat, gehen wir weiter und ich lege einen Arm um sie. Sie lächelt kaum merklich und schlingt ihren Arm um meine Taille. Sicherlich sehen wir jetzt aus wie ein Liebespaar. Die nächsten Minuten verbringen wir mit angenehmeren Gesprächsthemen, bis wir schließlich über Partys auf Alkohol kommen und Leo mich dafür auslacht, dass ich vor ungefähr einem halben Jahr einen richtigen Absturz und den ersten Blackout meines Lebens hatte. Als wir bei ihr vor der Wohnung ankommen, sehe ich sie prüfend an und lege den Kopf schief. Sie kramt nach ihrem Schlüssel. »Red mit ihr«, sage ich unvermittelt und sie hebt den Kopf, um mich einen Moment lang leicht stirnrunzelnd anzusehen. Dann lächelt sie aber doch. »Ich versuch es mal«, meint sie und schließt die Tür auf. Ich grinse, lege ihr einen Arm um die Schulter und drücke ihr einen Kuss auf den Mund. Das kühle Metall ihres Unterlippenpiercings drückt gegen meine Lippen und sie zwinkert mir zu, dann verschwindet sie im Treppenhaus. Wenn jemals eine Beziehung in Frage kommen würde, dann nur mit dem Mädchen, das gerade in diesem altmodischen Treppenhaus verschwindet. Soviel steht fest. Die nächsten Tage über muss ich feststellen, dass meine Flucht in die Knutscherei mit der kleinen Asiatin keine gute Idee war. Jetzt habe ich eine Stalkerin. Ich habe keine Ahnung, woher sie die Zeit und den Elan nimmt, ständig in der Uni aufzutauchen und mir zuzuwinken, mich anzustrahlen und mich zu fragen, ob wir zusammen nach Hause gehen können. Nach Hause ist in diesem Moment sicher meine Wohnung, aber bevor ich der kleinen Nervensäge noch zeige, wo ich wohne, hacke ich mir lieber beide Beine ab. Egal wie oft ich ihr sage, dass ich keine Lust auf sie habe und dass das eine einmalige Sache war, sie scheint das entweder nicht zu verstehen, oder aber zu ignorieren. Leo findet das alles sehr lustig und meint, es geschieht mir recht, weil ich Calla eins reinwürgen wollte, indem ich mit der Kleinen angebandelt habe. Als hätte es Calla irgendwie gestört, dass ich mit der kleinen rummache. Und als wäre dieses Lied wirklich für mich bestimmt gewesen. Das ist doch nun wirklich lächerlich. Aber egal, wie sehr ich mir versuche einzureden, dass Calla mir total egal ist und ich am besten keinen Gedanken an sie verschwenden sollte, desto mehr kreisen meine Gedanken um sie und um die Möglichkeit, dass Leo Recht mit ihrer Vermutung hat und dieser Jemand, der Calla nicht mehr aus dem Kopf geht, vielleicht ich bin. Eine Woche nach dem verhängnisvollen Abend habe ich schließlich die Schnauze voll. Diese ganzen Gedanken an Calla gehen mir auf den Keks und ich beschließe, einfach zu ihrer Wohnung zu gehen und sie zur Rede zu stellen, dann hat sich die Sache ein für allemal. Wenn ich sicher weiß, dass sie mich nicht gemeint hat, dann ist es egal, dass sie mich geknutscht hat, denn das war sicherlich nur, um mich zu ärgern. Vor ihrer Haustür gehe ich auf und ab. Ich zähle sogar mit. Ganz sieben Mal stapfe ich hin und her, bis ich mit nervig hämmerndem Herzen auf das Klingelbrett starre. Die Dumpfe Erkenntnis, dass ich Callas Nachnamen nicht kenne, kriecht mir durchs Gehirn. Na toll. Schließlich drücke ich wahllos auf einen der Klingelknöpfe im ersten Stock und als die Tür summt, drücke ich sie auf und stapfe durchs Treppenhaus die Treppe hinauf. Die Fliesen hier sind ausgesprochen geschmacklos. Senffarben. Meine architektonischen Augen huschen über das uralte und morsch aussehende Treppengeländer. Im ersten Stock treffe ich auf eine geöffnete Tür, die allerdings nicht zu Callas Wohnung gehört. Eine alte, zerknitterte Frau steht misstrauisch hinter einem Türspalt und starrt mich an. »Ich kaufe nichts«, krächzt sie unfreundlich und ich bin kurz davor, die Augen zu verdrehen. Aber ich verkneife es mir und räuspere mich. »Ich suche Calla. Wissen Sie, in welchem Stock sie wohnt?«, erkundige ich mich bemüht höflich. Das Gesicht der alten Dame hellt sich bei der Erwähnung von Calla merklich auf und sie öffnet ihre Tür einen Spalt breiter. »Ah, das liebe Mädchen. Sie wohnt im dritten Stock auf der linken Seite«, sagt sie mit ihrer zittrigen, uralten Stimme. Dann verzieht sie wieder misstrauisch das Gesicht. »Sind Sie eine Freundin von ihr?«, will sie wissen. Ich hüstele leise. »Ja, könnte man so sagen. Danke für die Auskunft«, erwidere ich und haste die Treppen hinauf, bevor die Alte mich noch weiter löchern kann. Als ich im dritten Stock angekommen bin, stehe ich vor der linken Wohnungstür. Scheinbar gibt es jedem Stockwerk dieses geschmacklosen, unrenovierten Hauses zwei Wohnparteien. »Paliga« steht auf dem Schild neben der Tür. Calla Paliga. Der Name klingt protzig. Aber irgendwie passt er zu Calla. Abgesehen davon, dass er protzig klingt, klingt er nämlich auch lässig. Und ziemlich künstlerisch. Wenn ich meinen Namen daneben stelle, wirke ich wie ein graues Mäuschen. Melina Borchers. Unglaublich besonders. Calla Paliga und Melina Borchers. Und wann habe ich eigentlich angefangen, unsere beiden Namen nebeneinander zu denken? Die einzige Namensfolge, die in meinem Kopf normalerweise existiert, ist folgende: Eleonore Kaufmann und Melina Borchers. Leo und Melli. Wie sich das eben gehört. Vielleicht ja auch ein bisschen Leo und Hanna. Als mir schließlich aufgeht, was für einen Schwachsinn ich eigentlich denke, drücke ich vor lauter Ärger über mich selbst fest entschlossen auf den Klingelknopf. Fast augenblicklich bricht drinnen ein donnerndes Bellen los und ich höre, wie der Hund hinter der Tür auftaucht und das Bellen noch lauter wird. »Zoran, aus!«, höre ich Callas energische Stimme und dann öffnet sich die Tür und da steht sie. In einem knielangen Hard Rock Café T- Shirt aus Dublin. Und sonst trägt sie nichts. Obwohl ich normalerweise zu würdevoll bin, um Frauen anzugaffen und innerlich zu sabbern, so muss ich doch in diesem Moment zugeben, dass Callas lange Beine und die Brüste, die sich – ohne BH – unter dem T- Shirt abzeichnen, mein Blut ziemlich in Wallung bringen. Ich räuspere mich, als sie fragend die Augenbrauen hochzieht. »Chices… Shirt«, sage ich matt und als wäre ich der dämlichste Mensch unter der Sonne. Normalerweise bin ich auch nicht um einen coolen Spruch verlegen, aber gerade ist mein Gehirn gefällt mit Gedanken an Calla, die ziemlich leicht bekleidet vor mir steht und auch noch so ätzend lässig am Türrahmen lehnt. Der beknackte Riesenköter starrt mich schon wieder so misstrauisch an, genau wie die Oma. Alle Welt scheint Calla vor mich beschützen zu wollen. Vielleicht hat die Welt ja auch Recht damit. »Danke«, sagt Calla und ich sehe ihre Mundwinkel zucken. Das holt mich aus meiner Starrerei in die Wirklichkeit zurück. »Ich muss mit dir reden«, sage ich und meine Kehle ist trocken wie die Wüste Sahara. Na toll. Sie verzieht anerkennend das Gesicht und tritt beiseite, damit ich hereinkommen kann, allerdings sitzt da immer noch der Hund und ich rühre mich nicht von der Stelle. Calla scheint sich daran zu erinnern, dass ich Hunden nicht sonderlich wohlgesonnen bin, denn sie zieht Zoran am Halsband nach hinten. Dass ich mich an den Namen des Untiers erinnere, beunruhigt mich. Ich schiebe mich an der Wand entlang an dem Biest vorbei und ich sehe, dass Calla sich auf die Unterlippe beißt, um sich ein Lachen zu verkneifen. Ich finde das allerdings überhaupt nicht lustig und brummele ungnädig. Calla schickt ihren Hund ins Schlafzimmer und er trottet o-beinig davon und verschwindet hinter einer halbgeöffneten Tür. Als der Hund verschwunden ist, habe ich Ruhe genug, um mich ein wenig umzusehen. Der Flur ist winzig. Ich wohne in einer ziemlich großen Zwei- Zimmer- Wohnung, was wohl daran liegt, dass meine Eltern ziemlich viel Knete haben. Es gibt nur drei Garderobenhaken und einen winzigen Schuhschrank hier im Flur. Calla dreht sich um und macht zwei Schritte in Richtung einer anderen Tür, stößt sie auf und geht mir voran durch den Türrahmen. Ich folge ihr und kann nicht umhin, ihr auf den Hintern zu starren. Ich glaube, sie trägt String- Tangas. Meine Fantasie überschlägt sich mit Versautheiten und ich schlucke leicht, dann hebe ich den Blick wieder und finde mich in einem kleinen Wohnzimmer wieder, das man genauso gut als Musikzimmer hätte bezeichnen können. Es gibt keinen Fernseher, dafür aber eine große Musikanlage und einen uralt aussehenden Plattenspieler. Neben dem Fenster stehen zwei Notenständer, mehrere Notenbücher- und Blätter liegen auf dem kleinen, zerkratzten Holztisch verteilt, der vor einem zerknautschten, dunkelroten Sofa steht. Der Wohnzimmerschrank besteht aus zwei Schubladen, zwei doppelten Schranktüren und einer kleinen Vitrine, über dem Sofa hängt ein ziemlich großes Bild von Callas Hund. »Worüber wolltest du doch gleich mit mir reden?«, erkundigt sich Calla, setzt sich aufs Sofa und schlägt ihre Beine übereinander. Wenn ich nicht so viel Selbstbeherrschung hätte, wäre mir beim Anblick ihrer entblößten Oberschenkel wohlmöglich die Kinnlade auf die Füße gefallen. Jetzt, wo sie mich das fragt und wo sie da so sitzt, habe ich fast schon wieder vergessen, wieso ich eigentlich hier bin. Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, aber mir fällt beim besten Willen nicht ein, wie ich das, was ich eigentlich fragen wollte, formulieren soll. Normalerweise wäre das kein Problem. Ich würde einfach fragen: »Sag mal, stehst du auf mich?« Aber mein Sprachzentrum scheint blockiert, oder zumindest mein Zentrum für Schlagfertigkeit und selbstbewusstes Auftreten. Unschlüssig stehe ich herum, bis Calla neben sich aufs Sofa setzt. »Setz dich doch«, sagt sie und ich meine, ein amüsiertes Funkeln in ihren dunklen Augen zu sehen. Langsam gehe ich um den beladenen Tisch herum und setze mich neben sie. Sie beobachtet mich aus dem Augenwinkel, ich lasse meinen Blick erneut durchs Zimmer schweifen. Mein Blick fällt auf zwei Instrumente, die auf einem kleinen Beistelltisch neben den Notenständern liegen. »Du spielst Flöte?«, frage ich vollkommen verdattert. Sie lacht leise. »Das ist nicht ganz richtig. Ich spiele Pan- und Querflöte. Überrascht?« Ich nicke und sehe zu den beiden Gegenständen hinüber. »Hätt’ ich nicht gedacht… bei dem, was deine Band so spielt«, entgegne ich. Sie wiegt den Kopf leicht hin und her. »Die Flöten waren schon vor der Band da. Und manchmal bringen wir sie auch ein, allerdings kann ich nicht gleichzeitig singen und Flöte spielen. Deswegen ist das eher ungeeignet für uns«, erklärt sie und mir fällt auf, dass sie schon wieder in ganzen Sätzen mit mir spricht. »Ich vergess immer, wie eure Band eigentlich heißt«, sage ich nachdenklich und schaue mich nach weiteren Dingen im Zimmer um. Ich entdecke eine große Pinnwand direkt neben der Tür. Sie ist vollgepinnt mit vielen schmalen, kleinen Papierstreifen. Ich erinnere mich daran, dass Calla ja die Zettelchen aus Glückskeksen sammelt. »Siren’s Song«, erklärt Calla. Ich blinzele verwirrt und sehe sie an. »Ach wirklich?«, frage ich stumpfsinnig und sie lacht schon wieder leise. Mir kriecht eine Gänsehaut über den Nacken. Ich ärgere mich darüber und denke gleichzeitig daran, dass Leo mich als Sirene bezeichnet hat. Und daran, dass ich finde, dass das Wort Sirene zu Calla viel besser passt, weil sie so eine tolle Stimme hat. »Hast du nicht auch ein Lied geschrieben, das irgendwas mit Sirene heißt?«, frage ich beiläufig und mein Herz beginnt wie wild zu hämmern. Langsam aber sicher steuern wir auf das Thema zu, über das ich eigentlich mit ihr reden will. Meine Hände werden ganz feucht. Calla schmunzelt. In diesem Moment fällt mir auf, dass ich sie das erste Mal ohne Hut sehe. Ihre leicht gewellten Haare fallen ihr etwas zerzaust auf die schmalen Schultern. Ohne Stulpen kann man ihre schlanken, langen Finger sehen, die zum Flötespielen sicher gut geeignet sind. »Ja, so ein Lied hab ich geschrieben. Allerdings war es ursprünglich als Panflötenstück gedacht. Aber mir gingen einige Textzeilen nicht mehr aus dem Kopf, deswegen habe ich es für die Band umgeschrieben«, erklärt sie und steht auf. Ich beobachte sie mit kribbelndem Magen, während sie vorsichtig die Panflöte von dem kleinen Beistelltisch aufhebt und dann einige Blätter auf den einen Notenständer schiebt. »Ich spiel’s dir vor«, meint sie und setzt die merkwürdig aussehende Flöte an die Lippen, die mich dunkel an Peter Pan erinnert. Im nächsten Moment kriecht die Gänsehaut aus meinem Nacken über meinen ganzen Körper, als Calla anfängt, auf diesem wunderlichen Instrument zu spielen, das auch diese komischen Indianer manchmal benutzen, wenn sie bei uns in der Fußgängerzone spielen. Es klingt fremdartig und mysthisch und ich ertappe mich dabei, wie ich tiefer ins Sofa sinke und die Augen schließe. Ich habe zwar keine große Ahnung von Musik, aber das, was Calla da spielt, klingt wirklich toll. Als die Musik schließlich aufhört, öffne ich blinzelnd die Augen und setze mich wieder gerade hin. Calla sieht amüsiert zu mir herüber und ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird. »Klingt ganz gut«, sage ich bemüht lässig, doch ich scheitere kläglich, weil meine Stimme heiser vor Verlegenheit ist. In Callas Gegenwart fällt es mir schwer, genauso rotzfrech zu sein wie normalerweise. Calla legt die Flöte beiseite und kommt zum Sofa zurück. Als sie sich setzt, rutscht ihr Shirt wieder nach oben und ich bin einen Moment lang versucht, mich einfach auf sie zu stürzen. Aber das hat sich im nächsten Augenblick erledigt, weil Calla sich aufs Sofa kniet, sich über mich beugt und mich zärtlich auf den Mund küsst. Mein Gehirn schaltet sich ab, als ich meine Arme um sie schlinge und sie zu mir ziehe. Sie landet halb auf mir und ich spüre überdeutlich, wie sich ihre Brüste gegen meine drücken. Meine Hände gleiten fahrig über ihren Rücken. Das Shirt hat nun vollends seinen Sinn verfehlt und ist soweit hoch gerutscht, dass es nun nur noch die Hälfte von Callas Rücken bedeckt. Ihre nackte Haut unter meinen Finger benebelt meine Sinne, ihre Zunge an meinen Lippen bringt mein Herz dazu, noch einen Zahn zuzulegen. Eine ihrer schlanken Hände fährt unter meinen Pullover, tastet sich meinen Bauch hinauf und erreicht schließlich meinen BH. Ich keuche erregt auf, als sie ihn leicht beiseite schiebt und ihre Fingerspitzen über die entblößte Haut streichen. Als sie den Kuss löst, gebe ich ein unwilliges Geräusch von mir und halte sie fest, damit sie ja nicht auf den Gedanken kommt, von mir herunter zu steigen. Ihre Lippen sind im nächsten Moment neben meinem Ohr. »Weißt du noch, im Mai«, flüstert sie und ich schaudere leicht, als ihr Atem meine Ohrmuschel streift, auch wenn ich keine Ahnung habe, wovon sie redet, »als du total betrunken auf dieser Party warst, an die du dich nicht mehr erinnerst?« Ich runzele verwirrt die Stirn, doch mein Gehirn tut sich schwer mit dem Denken. Ich bin viel zu scharf auf sie, als dass ich jetzt mit dem Rummachen aufhören wollen würde. »Du hast mich mit zu dir nach Hause genommen und jetzt weißt du es nicht mehr. Du willst mich rumkriegen, dabei hast du schon mal mit mir geschlafen«, wispert sie. Ich spüre, wie ich sie automatisch loslasse und anstarre. Ihr Blick ist unergründlich und mein Herz sackt in die Gegend meiner Kniekehlen. Soll das ein Scherz sein? Wir haben schon miteinander geschlafen und ich weiß es nicht mehr? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)