Untitled von abgemeldet (Frühlingsboten) ================================================================================ Chapter 2 --------- Die hellen Strahlen der Morgensonne durchfluteten das Zimmer. Juna drehte sich ein letztes Mal, dann erhob er sich augenreibend. Sein Blick streifte durch den Raum, er gähnte und ließ sich wieder in das Bett zurückfallen. „Und ein neuer Morgen bricht an…“ Nachdem Juna sich einmal gestreckt hatte, stand er endgültig auf. Er griff nach den Kleidungsstücken des Vortages. Die Jogginghose war weit und hing tief, die ebenfalls graumelierte Jacke hingegen war eng, sodass sich sogar die Falten des T-Shirts, das Juna drunter trug, abzeichneten. Er würde auch heute wieder nicht das Haus verlassen, also trug er, was am bequemsten war. Noch etwas holprig verschlafen ging Juna in die Küche. Dort saß bereits Ryne am Küchentisch, vor ihm Geschirr, Besteck und Käse und Wurst in ihren Verpackungen. „Guten Morgen, Prinzessin June.“ Ein Lächeln bei dem Ryne die Pracht seiner weißen Zähne zeigte, folgte. Juna antwortete mit einem grummeligen „Morgen…“, wie immer, wenn Ryne seine Scherze mit Junas Namen trieb. Letztlich setzte er sich aber doch immer seinem Freund gegenüber, nahm den ersten Schluck vom Tee, den Ryne ihm hingestellt hatte und war sofort wieder gut gelaunt. „Es sind schon wieder drei Monate, seit ich hier eingezogen bin…“ Juna erwartete keine Antwort. Für eine Weile herrschte vollkommene Stille, eine Stille, die Juna genoss. Erst dann sprach er weiter. „Ich danke ihnen für das Asyl, das sie mir gewährten, mein teurer Prinz.“ Beide Gesichter strahlten auf ihre Art und Weise, für einen Moment schloss Juna seine Augen. „Es ist ganz so wie früher, nicht wahr? Es hat sich wirklich nichts verändert.“ Juna legte den Kopf leicht schief und öffnete seine Augen. Er sah zu seinem Freund hinüber und dieser schaute seinerseits zurück. Dann nahm der Dunkelhaarige den letzten Schluck Kaffee aus seiner Tasse und begann den Tisch abzuräumen, da er wusste, dass June morgens außer Tee nichts zu sich nahm. Als Ryne zurück an den Tisch kam, spielte Juna mit einem kleinen Silberring, der an einer Kette um seinen Hals hing. Er ließ den Ring zwischen seinen schmalen Fingern hin und her tanzen. Immer wenn das Sonnenlicht direkt auf das Silberstück fiel, nahm Ryne anstatt des Ringes nur noch ein Blitzen an Junas Händen wahr. Der Dunkelhaarige war wie erstarrt und kam erst wieder in die Realität zurück, als der Kleinere den Kopf in den Nacken warf um den hinter ihm Stehenden sehen zu können. „Erinnerst du dich noch?“, fragte Juna und unterbrach sein Spiel. „Ich habe ihn seitdem immer getragen. Auch wenn mich meine Freundinnen dafür komisch angeguckt haben. Für sie habe ich ihn sogar abgenommen… Jetzt trage ich ihn eben um den Hals!“ In Junas Gesicht trat ein ehrliches Lächeln. Seine Augen waren fast zugekniffen, als wären sie von etwas geblendet. Ryne hingegen schien noch etwas verwirrt von seinem kurzen Ausflug in die Traumwelt. „Natürlich kann ich mich erinnern.“ Mit der Rechten zog der Größere einen Stuhl zu sich herüber und setzte sich auf diesen neben seinen Freund. „Du hast immer darauf bestanden mich zu beschützen, weil ich der Jüngere von uns beiden bin!“ Juna grinste. Auch in Rynes Gesicht trat wieder Leben, eine leichte Röte und ein Grinsen. „Genau. Der Altersunterschied rechtfertigt das doch!“ „Ja… einen ganzen Tag jünger zu sein als du ist wirklich lebensgefährlich!“ Juna brach in Lachen aus, Ryne hingegen erhob sich, blieb aber neben Juna stehen und sah auf ihn hinab. Wenn er das strahlende Gesicht des Jüngeren vor sich sah, schien der Altersunterschied doch größer zu sein… Eine von Rynes Händen berührte das ungekämmte Haar des vor ihm Sitzenden. Nachdem ihm Ryne einmal durch die hellen, weichen Haare gefahren war, standen Juna die Strähnen noch wilder vom Kopf ab und das Frühstück war beendet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)