A Life As Exile von KleinReno (Reno x Rufus) ================================================================================ Kapitel 2: Folgen mit Biss oder Biss mit Folgen? ------------------------------------------------ Reno rannte durch die Straßen Midgars. In Menschengestalt. Als Werwolf unverzeihlich, da es eine Vollmondnacht war. Der Mond war schon längst aufgezogen und stand in seiner vollen Blüte am Himmel. Normalerweise würde sich das ganze Rudel versammeln und ihn anheulen. Nun musste der Rothaarige fliehen. Die Soldiers der Shinra Inc. waren hinter ihm her. Nicht nur hinter ihm, auch hinter Rod und Castro. Ob die beiden in Wolfform geblieben waren oder auch gewechselt hatten, wusste er nicht. Er wusste nur, dass er es getan hatte, die Form gewechselt hatte, um seinen Geruch zu verwischen. Aber er roch immer noch den süßlichen Geruch der Vampire um sich. Sie hatten die List durchschaut und nun hatten sie seinen Geruch in Menschenform aufgenommen und verfolgten diesen. General Crescent rauschte durch die Flure auf das Büro des Präsidenten zu. Er war fuchsteufelswild. Seine Soldiers fingen an zu versagen. Und er duldete kein Versagen, genauso wenig wie der Präsident. Wobei der Präsident noch erfolgssüchtiger war als er selbst. Vor der Tür zum Büro blieb er stehen und holte tief Luft. Er klopfte an und wartete nicht auf eine Bestätigung, sondern rauschte in das Büro. „Herr Präsident, Sir!“, sagte er. „General!“ Rufus Shinra sah von seinen Dokumenten auf. Nicht besonders wohlgesonnen. Schnell deutete der Silberhaarige eine Verbeugung an. „Wir haben ein Problem.“, sagte er. „Welches?“, kam es kalt zurück. „Zwei der drei Rebellen konnten entkommen.“ „Wie konnte das geschehen?“, fragte der Präsident. „Das konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Aber sie kriegen den dritten ebenfalls nicht.“, erklärte der General. „Muss man denn alles selber erledigen?“, fragte der Blonde und stand auf. Reno rannte weiter. Der süßliche Geruch wurde langsam schwächer. Er war am Keuchen, konnte sich aber ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Doch wie es natürlich kommen musste, stand er plötzlich in einer Sackgasse. „Scheiße!“, entfuhr es ihm. Er drehte sich um und erstarrte. Er hörte etwas, was einem Menschen entgangen wäre. Einen leisen, stumpfen Ton, als wäre etwas geworfen worden und aufschlagen. Dann hörte er Stimmen, Stimmen von den Soldiers. „Bist du verrückt!?! Du willst ihn in die Luft sprengen!?!“ Reno bekam Panik. Sie hatten eine Bombe geworfen! Da hörte er ein Ticken, es war eine Zeitbombe. Höchstwahrscheinlich auf ein paar Sekunden eingestellt. Nach purem Instinkt handelend rannte er weiter in die Sackgasse hinein, Distanz zwischen sich und die Bombe bringend. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte und die Druckwelle riss ihn von den Füßen. Doch auch die umliegenden Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Wände flogen um ihn herum und begruben den Rothaarigen unter sich. Nachdem der Staub sich gelichtet hatte, hustete er. „Ich lebe. Ich glaub´s nicht.“ Er lag auf dem Rücken und war ab der Brust unter Schutt gegraben. Er versuchte, die Mauerteile von sich zu schieben, es klappte allerdings nicht. „Wäre ich doch jetzt Rude.“, murmelte er entnervt und schloss die Augen. Rude hatte viel mehr Muskelmasse als er. Da wurde der Schutt von ihm herunter geschoben. Reno öffnete die Augen und erstarrte. Präsident Rufus Shinra stand vor ihm. „Alles okay?“, fragte er. Reno starrte nur ängstlich. Ich bin geschnappt! „Bist du in Ordnung? Kannst du aufstehen?“, fragte der Präsident erneut. Der Präsident wollte ihm gar nichts Böses; durchschoss es Reno. Er wollte wissen, ob er verletzt war. „Ähhhh. Ja, alles super.“, sagte er nach einer Weile und stand auf. Er knickte kurz mit dem rechten Bein ein, konnte sich aber in der Senkrechten halten. Sein Bein blutete, aber was hatte er erwartet. Eine Bombe war ihm um die Ohren geflogen und er war unverletzt bis auf eine Wunde am Bein. Er hatte mehr als Glück gehabt. „Du bist kein Werwolf.“, stellte der Blonde fest. Renos Blick schoss sofort auf ihn. „Werwolf?“, fragte er. „Du bist keiner. Ein Werwolf wäre nicht in eine Sackgasse gerannt, wenn er auf der Flucht wäre. Du wohnst hier, oder?“, stellte der Präsident fest. In Renos Kopf ratterte es. Kein Werwolf, Sackgasse, Flucht? Da kam die Antwort. Rufus Shinra hielt ihn für einen Menschen und dass er nur zufällig hier war, weil er hier wohnte. „Ja, tu ich.“, antwortete er schnell. Der Blick des Blonden schoss zu seinem Bein, wo das Blut die Hose durchtränkte. „Du blutest.“ Der Rothaarige sah auf sein Bein und tastete die Wunde ab. „Nicht schlimm, das wird wieder.“ Da roch er es. Die Luft wurde süßlich. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Langsam richtete Reno sich wieder auf und sah Rufus an. Dieser hatte die vampirartigen Katzenpupillen und dein Mund stand leicht auf, sodass man seine Fangzähne sehen konnte. „Ich hab schon lange keines mehr getrunken.“, sagte der Blonde und sog den Geruch des Blutes ein. Reno starrte bloß wieder. Rufus Shinra war ein Vampir! Ach du heilige Mutter Gottes. Er hob die Hände und trat einen Schritt zurück. „Dann werden Sie es wohl auch noch einen Tag aushalten.“, meinte er vorsichtig. Rufus Shinra trat dicht an ihn und fasste an seinen Kragen und an den Hinterkopf. Er drückte ihn an die nächste Wand. Reno brach der Angstschweiß aus. Was sollte er tun? In dieser Menschengestalt hatte er keine Chance, auch wenn er stärker war als ein Mensch, so stark wie ein Vampir war er dennoch nicht. Aber er konnte sich doch jetzt nicht verwandeln! Dann würde der Präsident wissen, dass er kein Mensch war. „Du brauchst keine Angst zu haben. Es tut nicht weh.“, flüsterte der Blonde Reno ins Ohr. Er zog den Kopf an den Haaren in Schieflage und entblößte somit den Hals. Reno zitterte. Rufus Shinra legte seine Lippen auf die Vene und entblößte die Zähne. Reno zitterte mehr, worauf Rufus ihn nur noch fester hielt. Dann biss er zu… Reno versteifte sich, doch es tat tatsächlich nicht weh, jedenfalls nicht besonders. Wahrscheinlich weil er ein Werwolf war. Dennoch schnappte er hörbar noch Luft. Der Blonde strich mit dem Daumen über Renos Haare, um ihn etwas zu beruhigen, was eine eher gegenteilige Auswirkung hatte. Dann sog er das Blut ein. Reno spürte es deutlich, doch es war nicht eklig oder unangenehm. Es war berauschend. Als würde er im Vollrausch von Drogen sein. Er klammerte sich an den Mantel des Präsidenten. Dieser grinste und trank so viel, wie er meinte, sich erlauben zu können. Auch für ihn war es ein Rausch. Das Blut des Rothaarigen schmeckte anders als das von den Menschen, die er vorher hatte. Natürlich schmeckte jeder anders, aber der Rothaarige, er schmeckte nicht nur anders. Er schmeckte wie ein anderes Wesen. Es war wild. Als würde das Blut kochen. Es war einfach unbeschreiblich. Als er genug hatte, löste er sich allerdings noch nicht, sondern er fing an seinen Speichel in Reno zu pumpen. Die Antwort darauf war ein dunkles Stöhnen. Es war wie Musik. Normalerweise bekamen Menschen nun Angst. Doch dem Rothaarigen schien es zu gefallen. Daraufhin drückte er ihm mehr hinein als nötig. Reno klammerte sich mehr fest, bis er dem Blonden förmlich in den Armen hing. Rufus löste sich wieder von dem Hals und trat von Reno zurück. Dieser ließ sich gegen die Wand fallen und stützte sich ab. Er blinzelte heftig, doch sein Blick klärte sich nicht. Es war wohl zu viel Blut, welches er verloren hatte. Zum Glück würde es sich bis spätestens übermorgen regeneriert haben. „Wir sehen uns wieder.“, sagte Rufus und verschwand. Reno stöhnte und setzte sich hin. >So ein Mist!<, war das Einzige, was ihm durch den Kopf schoss. Er sah sich um, wo er überhaupt war, sah aber nur verschwommen. >Doppelter Mist!< Er fasste sich an den Hals und besah danach die Hand, sie war rot. „Scheiße!“, fluchte er leise. Er hatte ein Halstuch als Gürtel umfunktioniert, da er fand, dass es besser aussah. Er band es los und wischte sich über den Hals. Anschließend band er sich das Tuch und verdeckte somit den Biss. Castro und Rod durften es auf keinen Fall bemerken! Er würde sofort wieder verstoßen werden. Zitternd stand er auf und taumelte nach Hause. Rod saß an der Bar, während Castro dahinterstand. Reno war immer noch nicht wieder da. Castro wrang den Lappen im Putzeimer aus und wischte erneut über die Theke. Wenn er sich Sorgen machte, putzte er. Ein sehr eigenwilliger Tick von ihm. Die gesamte Halle war sauber. „Sie haben ihn ganz bestimmt gekriegt!“, flüsterte er zum x-ten Male nun. Rod konnte das nur belächeln. „Er wird es schon geschafft haben.“ „Aber du hast doch auch die Explosion gehört.“ „Es war nur eine Explosion.“ Die Tür ging auf und schwerfällig kam Reno in die Halle. Er hielt sich an einem der Stützbalken fest. „Sag mal, wer hat denn hier geputzt?“, fragte er. Seine Sehkraft war wieder zurückgekehrt. Zum Glück hatte sich das zuerst normalisiert. Trotzdem konnte er nicht alleine gerade stehen oder laufen. „Reno!“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen. „Du siehst nicht gut aus, Alter. Bist wohl in die Explosion gekommen.“, stellte Rod fest. Reno grinste ironisch. „Diese scheiß Blutsauger! Die haben mir ´ne Bombe hinterher geworfen. Aber ich lebe, damit hätte ich nicht gerechnet.“, sagte er. „Ich geh ins Bett.“ Damit torkelte er nach oben und wäre auf der Treppe fast noch einmal auf die Nase geflogen. Oben ließ er sich in sein Bett fallen und legte den Arm über seine Augen. Er ließ das Erlebte Review passieren. Er war dem Präsidenten begegnet und hatte ihm nichts angetan, um sein Rudel wiederzubekommen. Zudem war er ein Vampir und hatte ihn gebissen und er, Reno, hatte das alles zugelassen und sich noch nicht einmal schlecht gefühlt. Im Gegenteil, er hat sich so gut gefühlt wie schon lange nicht mehr. Er seufzte und schlief vor Erschöpfung ein. Doch das letzte was er dachte bzw. hörte, war der Satz „Wir sehen uns wieder.“. Es zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)