Am ende der Stille von Dat_Z (Beitrag für den Spaß am Schreiben Zirkel Aktion: Realpersonen/Bands Thema: stille) ================================================================================ Kapitel 1: eins --------------- Am Ende der Stille Er war am Ende… das war zu deutlich, selbst für ihn selbst. Es hatte lange gedauert, bis er sich das selbst eingestehen konnte… doch nun? Was bedeutete diese Erkenntnis? Es war vorbei, gelaufen. Trübe glitt sein Blick durch den Raum, der viel zu Still geworden war. Dieser Raum… er sollte nicht still sein. Diese Nervenzerfetzenden Ruhe war einfach nicht die Natur dieses Raumes. Hier sollte es normalerweise Laut und auch lustig zugehen. Naturgewalten aus wummernden Schlagzeugbeats, Verzerrte Gitarren und Dumpfer Bass, begleitet von heißerem Grölgesang… das gehörte in diesen Raum. Gelächter, vielleicht auch einmal die eine oder andere Diskussion über diese und jene Phrase des Stückes, welches sie komponierten. Das sollte hier her. Doch er war Schuld, das dieser Raum nun still war… er und sein scheiß Alkoholproblem. Es war noch immer schwer, das auch nur zu denken, aber es war so. Er hatte ein Alkoholproblem. Es war schleichend zu ihm gekommen, in all den Jahren. Begonnen hatte dies definitiv in seiner Jugend. Damals war die Musik für ihn eine Party gewesen. Eine Party, welche er und die Jungs jeden Tag aufs neue feierten. Überall wo sie spielten und abstiegen. Der Alkohol hatte ihn sein ganzes Vagabundenleben lang begleitet. Dann die Sache mit dem Unfall… das hatte die Musik ein wenig gewandelt… es war weniger spaß gewesen. Mehr das einzige was er noch hatte… außer dem Alkohol. Dieses mal spendete er ihm Trost und lies vergessen. Zu spät bemerkte er den Zorn, welchen er immer wieder in flüssigen Gold ertränkte. Ständig hatte er Jay angemacht… ihn klein gehalten. Er hatte ihn nie wirklich akzeptiert, in all den Jahren. Dennoch hatte er immer die Musik gehabt die ihn tröstete, aufbaute und ihn weiter machen lies… Doch der Alkohol… er hatte ihm nun die Musik genommen… seine Familie fast zerstört. Beide Familien. Seine Frau sagte sie kennt ihn nicht mehr. Seine beiden Söhne zogen sich immer mehr vor ihm zurück… nur die kleine begriff noch nicht was los war… Ein weiteres mal schweifte sein Blick zu den stillen Verstärkern, dem ruhigen Schlagzeug… durch den Raum, der einfach nicht still sein sollte. Nur sein Atem war zu hören. Raschelnd, leise von Alkohol durchsetzt. Versonnen fiel sein Blick auf die Flasche, welche er in der Hand hielt… Jack Daniels. 40 % Vol… sein scheiß Leben, das den Bach hinunter ging. Wieder flackerte Wut auf. Sie war gerichtet gegen ihn selbst. Gegen ihn selbst und die Flasche welche er in den Händen hielt und ihn lockte mit dem süßlichen Geruch nach Alkohol. Dem unausgesprochenen Versprechen auf Trost und vergessen, welches spätestens am nächsten Morgen gebrochen werden würde. Welches zerbrach bei dem Geschmack von erbrochnem im Mund und dem Schmerz im Kopf. Die Wut steigerte sich noch… und sie enthielt etwas, was er schon verloren glaubte. Dort irgendwo in dieser Emotion verborgen… dort war etwas. Ein Melodie. Dumpf. Zornig. In seiner Wut verborgen lag eine Symphonie aus Zorn, Selbstenttäuschung und dem Verlangen dieser Hölle zu entkommen die er selbst sich geschaffen hatte. Nein, er hatte die Musik niemals verloren… sie hatte in ihm gewartet. Zornige Gitarren, bis zum Anschlag verzerrt in einem Harmonischen Rhythmus aus Agonie. Ein tief grollender Bass, der die fehlende Wucht der zornigen Ladies auffüllte und der Forderung tiefe verlieh… Ein hämmerndes Schlagzeug in einem schnellen sechzehntel Beat, welcher der Sucht den Krieg erklärte. Die Flasche segelte an die Wand. Der goldene Inhalt sickerte zu Boden und der süßliche Duft erfüllte den Raum mit mehr Intensität. Doch das Stück in seinem inneren tobte, vertrieb die Stille und machte ihm eines klar. Es würde weitergehen! Er würde es schaffen! Und die Geräusche würden in diesen Raum zurückkehren! Langsam erhob er sich und verlies den Raum. Er wusste was zu tun war. Und eines stand fest… James Hetfield hatte die Musik nicht verloren… und er würde nicht im Alkohol untergehen. Er würde nun kämpfen… damit er die sucht besiegen würde. Am Ende der stille würde die Musik wieder spielen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)