Don't speak von Lilyna ================================================================================ Kapitel 1: .... --------------- Ich stand aufgeregt bei einer der hohen Tribünen. Ich war zu aufgeregt um mich still hinzusetzen und nichts zu machen. Lieber lief ich immer mal wieder hin und her in der Hoffnung ihn bald wieder zu sehen. Dann würde ich ihn als Erste empfangen. Und nicht Cho.... Ich dachte viel nach. Ich wollte nicht daran denken was gerade mit ihm geschah. Ich hatte Angst und das wusste er, aber er hat nichts getan um dies zu mindern. Er hätte es auch nie geschafft. Unsere gemeinsame Zeit lief vor meinem Augen ab. Wir saßen im Zug zusammen in einem Abteil.... Beide gerade einmal 11 Jahre und voller Wünsche, Hoffnungen und Freude, auf die nächste Zeit. Wir stellten uns vor wie es in Hogwarts sein würde und lachten die ganze Zeit. Was für Ereignisse wir erleben würden, wie die anderen Schüler sein würden, wie viele Hausaufgaben wir von den Lehrern bekämen würden... Doch wir wurden schnell getrennt und zwar in der Großen Halle, die mir damals eher wie eine riesige Halle vorkam und er mich immer wieder drückte mir Mut zusprach während ich mich unter den Blicken der älteren Schüler wahnsinnig unwohl fühlte. Aber wie gesagt wir wurden getrennt, ich kam nach Rawenclaw, er nach Hufflepuff. Wir sahen uns so oft es ging, saßen im Unterricht zusammen und verrieten uns alle Geheimnisse. Wir lernten zusammen und schlichen uns zusammen in den Verbotenen Wald, wir lauschten den Zentauren, haben Einhörner gestreichelt, auch wenn sie ihm höchst skeptisch gegenüber traten, und haben Hagrid immer wieder überredet uns nicht zu verraten. Er wurde schnell mein bester Freund und uns trennte so schnell nichts mehr. Wir schworen uns für einander da zu sein und uns niemals zu verlassen. Mit 13 hat er mich geküsst, es war in Hogmeade. Es war im Winter und ich fror bitterlich. Er umarmte mich und versuchte seine Unerfahrenheit zu verdecken. Es war keine Liebe, das wusste ich, wir waren einfach neugierig. Das dies alles verändern würde war uns nicht klar. Er war schnell ein begehrter Junge an der Schule. Doch nie war jemand näher an ihm als ich. Ich kannte ihn, meinen besten Freund, er musste nie viel reden. Ich sah, wenn er gelitten hat, sah Trauer, Freude und Selbstzweifel. Ich habe ihn jedes Mal im Krankenflügel besucht, als er wieder einmal von einem Klatscher vom Besen geworfen wurde. Seine Begeisterung riss jeden mit, kein Wunder, dass er zum Quidditch-Kapitän und Vertrauensschüler ernannt wurde. Er war ein sehr guter Zauberer, fleissig, intelligent und zu jedem freundlich. In dem ersten Schuljahr hatte er mich allein vor drei primitiven Slytherins beschützt. Ich war ihm immer verfallen, aber versteckte dies, unter einer Maske aus Freundschaft und unendlicher Loyalität. Wie er lachte, als er bemerkte, das ich Kontaktlinsen trage, weil ich zu eitel für eine Brille war. Wie wir uns amüsierten, während der Sommerferien, an einem Muggelstrand. Bewarfen uns mit Sand und Algen. Wie wir uns gegenseitig Weihnachtsgeschenke schenkten und überglücklich waren. Damals gab es nur uns. Und doch waren wir nur die besten Freunde. Aber genau deswegen liebten wir uns. Wir wussten niemand kommt uns näher als der andere. Ich war zufrieden, er hat mich geliebt. Wie wir uns freuten, als wir beide den Brief aus Hogwarts bekamen und gesagt bekamen, dass wir Vertrauensschüler seien. Wie er sich über meine kleine Liebelei mit dem einen Jungen aus Slytherin aufgeregt und lustig gemacht hat. Ich wusste damals nicht, dass es ihn verletzt hat. Ich wollte damit weg von ihm, aber es funktionierte nicht. Er hat mich getröstet, als ich den Jungen verlassen habe. Er sagte der Kerl war nicht gut für mich. Er sagte niemand ist gut genug für mich. Er wollte es erklären, aber wollte es nicht wissen. Dafür kannte ich ihn einfach zu gut. Er musste nichts sagen um mir etwas mitzuteilen. Während unserer gemeinsamen Jahre fiel kein schlechtes Wort von mir über ihn. Viele fanden die Schüler aus Hufflepuff unnütz, doch er war immer anders. Auch er sagte nie etwas schlechtes über mich, das wusste ich, er war immer zu aufrichtig und ehrlich dazu. Eines Abends saßen wir im Vertrauensschülerzimmer. Es war nichts verbotenes, ich war immerhin Vertrauensschülerin von Rawenclaw. Ich lehnte mich an ihn und ließ mich von dem Feuer und ihm wärmen. Er erzählte mir von Cho. Wie er die Zeit mit ihr in Hogmeade verbrachte, während ich mit ein paar anderen Freundinnen aus Rawenclaw umher lief. Ich wollte die ganze Zeit zu ihm, als ich ihn mit Cho in einem kleinen Café sah, schmerzte mein Herz. Doch auch er sah mich an, als hätte er mich gern bei sich. Cho schaute nur kurz zu mir und winkte mir. Sie mochte mich. Sie bemerkte nicht wie stark wir vereint waren. Er riss mich aus den Gedanken, als er mich ansprach, ob ich schon schlafe. Auf meiner roten Wange rollte eine Träne hinunter, doch er bemerkte nicht. Ich döste ein wenig und er hat mit meinen Haaren gespielt, hat mir Dinge erzählt, ohne zu wissen, ob ich schlafe. Er saß die gesamte Nacht dort und störte sich nicht daran. Als ich aufwachte, lag sein Kopf auf der Rücklehne des Sofas. Als er mich merkte, huschten seine grauen Augen zu mir und seine Hand streichelte meine Wange. Ich wusste was er dachte. Er brauchte nichts sagen. Es tat weh. Gestern noch waren wir wieder im Raum für die Vertrauensschüler. Morgen würde etwas passieren, ich spürte es. Wir saßen vor dem Kamin ich dick eingewickelt in einer Decke und trotzdem zitterte ich. Ich selbst wusste, dass ich nicht fror, aber er wollte das nicht hören. Ich drückte mich fest an sich und ich hörte sein Herz. Ich fragte ihn wo Cho sei. Doch er lächelte nur müde und starrte weiter in das Feuer. Er streichelte meine Wange und streifte mit der Hand durch meine Haare. Er schmiegte seine Wange an meine und legte seine Hand auf meinen Bauch. Sie war kalt. Er hatte Angst vor Morgen. Und er hat es ihr nicht erzählt. Er würde Cho nie etwas sagen, was ihm Angst macht. Er schenkte mir alle besonderen Momente. Es schien als würde auch er wissen, dass sich etwas ändern würde. Sollte dies der letzte Abend sein? Er griff mit seiner Hand nach meiner und umklammerte sie fest. Er sagte er liebe mich, was auch immer passieren mag. Er küsste zärtlich meinen Hals und drückte mich fest an sich. Alles andere war egal, er streichelte meinen Arm und meinen Rücken, als ich mich zu ihm drehte. Er wollte wieder mit Erklärungen und Begründungen anfangen, doch ich schüttelte den Kopf. Ich wusste was er dachte. Sag nichts.... Heute stand er lachend vor mir. Mir wird nichts passieren, ich verteidige mich gegen jedes Monster, meinte er. Wir waren es gewöhnt unsere Zeit gemeinsam zu verbringen und ich glaubte ihm alles. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, als er dieses Mal ging. In meinem Traum sah ich ihn sterben. Das Trimagische Turnier machte ihm großen Spaß und was ist mit mir? Ich versteh es nicht. Er umarmte mich. Und dann ging er, er ging durch den Raum auf den Weg zu dem Labyrinth. Ich konnte es nicht glauben, dass das das Ende sein könnte. Immer wieder wollte er es mir erklären und seine Beweggründe für die Teilnahme am Turnier aufzählen. Aber ich wollte es nie hören, ich wusste warum er teilnahm. Für seine Familie, sowohl seine Eltern als auch für seine Familie in Hogwarts, Hufflepuff und für seine Freunde. Für alle Zweifler, an den Qualitäten von Schülern aus Hufflepuff. Für jeden der ihn nur als Frauenschwarm sieht. Und vor allem für sich selbst. Er war stets sein größter Kritiker. Egal wie viel Zuspruch er von allen bekam, er wollte mehr. Immer wieder Erklärungen und Begründungen. Sag nichts, sagte ich immer wieder und versuchte es auf meine Weise zu verstehen. Es tat mir weh, ihn immer wieder in Gefahr zu sehen und ihn immer wieder mit einem unbeschwerten Lächeln zu sehen. Es vergingen qualvolle Sekunden, Minuten, Stunden.... Immer wieder lief in meinem Kopf verschiedene Szenerien ab, wie das Turnier ausgehen würde. Harry als Gewinner und er lachend daneben, nie würde er seine Enttäuschung zeigen. Viktor oder gar Fleur als Gewinner, doch daran wollte ich nicht weiterspinnen. Ich gönne es jedem, keine Frage, aber besonders ihm und den Hufflepuffs. Und er als strahlender Sieger, in der einen Hand der Pokal in der anderen... Cho. Ich dachte an dem Moment an den Tag als er mit Cho zusammen kam, der Weihnachtsball. Ich starrte immer wieder zu ihm und Cho. Ich hatte Angst etwas zu verpassen, was ich nicht sehen will. Mein Partner führte mich zum tanzen, aber ich schaute wieder unauffällig zu ihm und hörte meinem Partner nur halbherzig zu. Ich wollte nie Erklärungen oder Begründungen von ihm. Nie sollte er etwas dazu sagen. Es tat einfach weh. Doch ich war zu feige ihm jemals alles zu gestehen. Er war glücklich, Cho war glücklich. Ich saß da, hatte den Kopf in meinen Händen und weinte. Dann kam die Realität zu mir. Ich werde unsanft aus meinen Erinnerungen geweckt. Harry taucht wieder auf und er hat dich bei sich. Doch nicht so wie du mich verlassen hattest... Ich renne auf deinen leblosen Körper zu, dränge die anderen Personen bei Seite und kann die Tränen nicht mehr halten. Du sieht mitgenommen aus, geistesabwesend streiche ich deinen Umhang glatt und entferne Dreck. Deine Haare sind wuschelig, als wärest du gerade erst aufgestanden. Ich rede leise auf dich ein. Du sollst keine Show abziehen. Mich endlich anlächeln und umarmen. Doch nichts geschieht. Harry versucht auf mich einzureden. Er sagt etwas von irgendwelchen Todessern und Voldemort. Avada Kedavra... Es ist das einzige was ich versteh. Er redet von Voldemort und Wurmschwanz. Sag nichts, sage ich immer wieder und halte zitternd deine Hand in meiner. Harry will es mir immer wieder erklären, aber es tut einfach weh. Erzähle mir nicht, dass es weh tut, Harry. Erzähle mir nicht, dass du mich verstehst, Harry. Niemand versteht das. Er versucht mich von dir weg zuziehen,aber auch seine Kraft ist am Ende und er hört auf an meinem Umhang zu ziehen. Cho steht versteinert da. Sie sagt immer wieder deinen Namen. Sie ist geschockt nicht nur von dir, sondern von mir. Meiner Verzweiflung, meiner Tränen, meiner Zuneigung zu dir.
 Doch sie wird getröstet, ihre Freundinnen trösten sie. Dann sagt sie wieder deinen Namen und dann meinen. Ich spüre ihre Gedanken und Augen auf mir brennen. Sie kommt zu mir und kniet sich neben mich. Sie sagt, dass du immer nur mich wollte und du hast es ihr sogar gesagt. Ist das wahr? Wolltest du mich? Du hast nichts gesagt. Ich versteh es nicht. Es tut weh. Sie soll nichts sagen. Doch ihr aufstrebender Hass wird von Verzweiflung verdrängt. Sie weint wieder wird sie von ihren Freundinnen gehalten und fort gebracht. Ich beachte sie nicht. Ich beachte niemanden. Nur uns beide... Dumbledore redet nun auf mich ein. Ich höre ihm nicht zu, ich will dir zu hören, obwohl du schweigst, deine Verletzungen sagen so viel. Es tut weh. Sag nichts mehr. Ich streiche dir durch dein zerzaustes Haar und streichle deine kalte Wange. Ich lege meinen Kopf auf deine Brust und meine warmen Tränen fließen unaufhörlich weiter. Ich versuche deinen Herzschlag zu hören, es kleines Zucken zu spüren, etwas was auf Leben hinweist, doch nichts passiert. Ich will zu dir, ich spüre deinen Körper, aber du fehlst. Wo bist du nur? Dein Glanz fehlt, deine Ausstrahlung ist verschwunden. Du bist weg. Du und ich. Alles ist zu Ende. Ich sehe dich sterben. Ich fühle es, mein bester Freund würde gehen. Wir waren immer zusammen, ich will dich jetzt nicht alleine lassen. Unsere Erinnerungen sind für immer verbunden. Doch nicht nur du bist tot, an diesem Tag sterbe auch ich. Mein Herz, es gehörte dir. Meine Seele, sie schreit nach dir und versucht dich zu finden. Mein Körper, er will dich nicht gehen lassen, meine Hände verkrampfen sich um deine. Ich fange mit zittern an. Ich muss aufhören mir vorzumachen wer wir sind... Du und Ich.... Ich kann uns sterben sehen... Etwa nicht? Unsere Erinnerungen können einzigartig sein... Gewaltig erschreckend als wir sterben, wir beide - du und ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)