Pretty Love von abgemeldet (Nagisa auf Liebesmission) ================================================================================ Kapitel 3: Nagisa's Schmerz --------------------------- Ein neuer Morgen begann und wie so oft hatte Nagisa verschlafen. Während sie sich noch die Augen rieb, schlüpfte sie in ihre Schulkleidung und rannte überstürzt, mit einem Toast vom Frühstückstisch, aus dem Haus. Von einer Straße in die andere bog sie ab und behielt ihr Tempo bei, wobei sie mühselig versuchte ihren Toast zu essen. Es war ziemlich spät geworden, doch das Schultor war schon in Sicht. Nagisa war erleichtert und gab alles, um nicht zu spät zu kommen. Honoka sah nervös auf die Uhr am Schulgebäude, während sie auf ihre Freundin wartete. Das blauhaarige Mädchen hatte eine Überraschung für ihre beste Freundin dabei, die sie unbedingt vor dem Unterricht offenbaren wollte, doch langsam wurde es dafür zu spät. Noch drei Minuten zeigte die Schuluhr, auf ihren riesigen Ziffernblatt, an, während Nagisa damit beschäftigt war nicht vor Erschöpfung umzufallen. Doch plötzlich stolperte sie und fiel auf die harten Pflastersteine des Weges. Ihre Schultasche kippte aus und eine schmerzhafte Wunde tat sich an ihrem Schienbein auf. Nagisa versuchte aufzustehen, doch der Schmerz ließ es nicht zu. Sie biss ihrer Zähne zusammen und versuchte es erneut und es gelang ihr. Langsam räumte sie ihre Schultasche ein, wobei sie darauf achtete nicht zu sehr in die Knie zu gehen. In der Zwischenzeit hatte die Schuluhr die erste Stunde eingeläutet und Honoka stand nicht mehr am Schultor, da es schon so spät geworden war. Aus dem Schulgebäude ertönten laute Stimmen, sowohl von Lehrern als auch von Schülern, die über den Hof hallten. Nagisa hatte ihre Sachen zusammengesucht und wieder in die Tasche gestopft und war langsam weitergegangen. Jedoch war das Schulgebäude noch mindestens 500 Meter weit entfernt, weshalb sie den Tränen vor Schmerzen nahe war. In diesem Moment schreckte sie auf, da sie bemerkte, wie Blut aus ihrer Wunde ihr Bein hinunterlief. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ sich auf den Boden fallen. Ihre Tränen liefen schnell und ohne ein Ende zu finden ihre Wangen hinunter und tropften dann über ihr Kinn auf die Straße. Nirgendwo war eine Menschenseele zu entdecken, nur die völlig aufgelöste Nagisa, die auf dem kalten Gehweg kniete und weinte. Das Blut aus der Wunde tropfte auf die Gehwegplatten und mischte sich mit den Tränen zu einer hellroten Flüssigkeit. „Ich wollte doch nur zu Honoka!“, schluchzte Nagisa und starrte auf den Boden. Plötzlich konnte man Schritte vernehmen und ein Mensch kam näher. „NAGISA!“, rief die Person, die aus Richtung der Schule angelaufen kam. Das orangehaarige Mädchen sah auf und versuchte die Tränen zu verkneifen, während sie begann die Stimme zu deuten. Sie versuchte mit gläsernen Augen die Silhouette der Person zu erkennen, doch es klappte nicht. Wenige Sekunden später begann jemand das Gesicht von Nagisa mit einem weißen Seidentaschentuch zu reinigen. Es war Honoka, die sich um ihre Freundin sorgte und deswegen nach ihr Suchen gegangen war. Das blauhaarige Mädchen legte ihren Arm sanft um ihre Freundin, damit diese sich geborgen fühlte und mit dem Weinen aufhören konnte. Leise schluchzte Nagisa: „Honoka…es tut mir Leid…“ Plötzlich ergossen sich erneut Tränen aus ihrem Gesicht und wieder wurden sie vom Tuch weggewaschen. Honoka griff sich den Arm des orangehaarigen Mädchens und schaffte es sie langsam aufzurichten und mit ihr schweren Schrittes zu einer Parkbank zu gehen. Dort setzte sie ihre Freundin ab und holte die Schultaschen, die immer noch auf dem Grün neben dem Gehweg lagen. Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, rannte Honoka zurück und setzte sich neben Nagisa auf die Bank. „Ich in so froh, dass ich dich gefunden habe. Ich hatte schon Angst, dass du angefahren wurdest oder dir noch schlimmeres passiert sei. Bitte beruhige dich und hör auf dich dafür zu entschuldigen, ja?“, meinte das blauhaarige Mädchen und sah ihre Freundin dabei an. Diese zitterte noch ein wenig vor Schmerz und Verzweiflung, während sie mit klappernder Stimme einen Satz hervorbrachte. „Ich wollte doch nur schnell bei dir sein, um dir zu erzählen, dass ich nach meinem achtzehnten Geburtstag in deine Nähe ziehen werde.“, schniefte Nagisa und sah mit nassen Augen zu ihrer heimlichen Liebe. Ein letztes Mal tupfte Honoka behutsam die Tränen aus dem Gesicht des orangehaarigen Mädchens und sagte mit sanfter Stimme: „Ich freu mich schon darauf, dann können wir uns öfters besuchen oder beieinander übernachten.“ Als Nagisa die Worte ihrer Freundin vernahm, begann ihr Herz wie verrückt zu schlagen und sie dachte still und leise: „Beieinander übernachten....“ Plötzlich erschien ein kleines Stofftier vor dem Gesicht des nachdenkenden Schulmädchens, dass die Form eines Hasen hatte. Mit den großen, schwarzen Knopfaugen sah es ihr ins Gesicht und sagte mithilfe von Honoka: „Du darfst nicht mehr traurig sein, denn wir sind jetzt bei dir.“ Mit einem kleinen Luftsprung hüpfte der kleine, weiße Stoffhase in die Handfläche von Nagisa und setzte sich dort nieder. Das blauhaarige Mädchen stand auf und beobachtete das Lächeln von ihrer Freundin, während sie etwas aus ihrer Tasche kramte. Mit großen Augen bewunderte das sportverrückte Schulmädchen den kleinen Hasen, der von handgenäht war und dachte: „Wie toll! Jetzt hab ich etwas von Honoka immer bei mir im Bettchen zum Kuscheln. Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt.“ Plötzlich schmerzte die Wunde am Schienbein, da eine kalte Flüssigkeit auf sie einrieselte. Es war das Desinfektionsspray von Honoka, das sie in ihrer Tasche gefunden hatte. Sie sprühte sanft die, durch den Boden, verschmutzten Stellen ein und packte das Spray danach zurück in ihre Tasche. Immer noch beäugte Nagisa den kleinen, süßen Hasen und schien wie weggetreten, doch dann sagte sie mit fröhlicher Stimme: „Danke Honoka! Ich liebe den kleinen Racker!“ Noch mehr als zuvor strahlte das blauhaarige Mädchen und freute sich über ihr gelungenes Geschenk. Wenige Minuten später machten sich die beiden Mädchen auf zur Schule, wo sie alles dem Fachlehrer erklärten. Dieser schickte beide zur Krankenstation, wo die Wunde von einer lieben Krankenschwester verarztet wurde. Sie redete mit Honoka und lobte sie für die Erstversorgung, womit eine Entzündung ausgeschlossen werden konnte. Ihre verpassten Schulstunden wurden mit einem großen, roten Stempel entschuldigt und die beiden Mädchen begannen ihren Schultag, der ehe sie sich versahen vorüber ging. Auf dem Nachhauseweg erzählte Nagisa alle Neuigkeiten im Detail und berichtete von dem Brüderchen oder Schwesterchen, dass sie bald haben würde. Zu Hause angekommen, machte sie sich etwas zu essen, da ihre Eltern beim Elternabend von Ryota waren. Nach dem Essen, schmiss sie sich aufs Bett und kuschelte mit ihrem kleinen Häschen, das sie Akonoh getauft hatte, was Honoka nur rückwärts bedeutete. Nur wenige Minuten später fielen ihre Augen zu und sie schlief Hand in Hand mit dem kleinen Racker ein und träumte von Honoka als Krankenschwester mit einem Häschenpuschelschwanz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)