69 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Verletzt -------------------- Am nächsten Morgen wachte Uruha vor Aoi auf, dieser lag noch auf ihm. Seufzend schubste er den anderen von sich runter, er war doch kein Kissen. Kurz sah er noch einmal zu Aoi, der immer noch schlief, dann stand Uruha auf. Nackt lief er durch die Wohnung, auf der Suche nach dem Bad und wurde schnell fündig. Summend stellte er sich dann unter die heiße Dusche. Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er an gestern Nacht dachte, doch irgendwie hatte ihm etwas gefehlt, denn irgendwie war gestern der Sex ein wenig langweilig, aber was soll‘s. Aoi grummelte ein wenig als seine menschliche Wärmflasche das Weite suchte und ihn einfach zur Seite schubste. Er krallte sich die Bettdecke und kuschelte sich in sie ein. Wirklich wach werden wollte er noch nicht, dafür war sein Bett einfach viel zu bequem. Entfernt bekam er das rauschen der Dusche mit, dann war er auch schon wieder eingeschlafen. Nach einer durchzechten Nacht, die sie in irgendwelchen Bars und komischen Seitenstraßen verbracht hatten, wurde Ruki am Morgen sein Wecker unfreundlicherweise einfach aus dem Bett geschmissen. Warum musste er auch dieses dämliche Teil vergessen auszustellen. Ein Seufzen verließ seine Lippen, als er zum Bad schlich. Er hätte doch so schön schlafen können. Ein Wunder eigentlich, dass Reita nicht aufgewacht war, aber da hätte wahrscheinlich erst eine Bombe neben ihm hochgehen müssen. Ruki beneidete seinen Freund für diesen tiefen Schlaf. Er hatte die Badtür erreicht und hörte das Rauschen der Dusche. Ruki ging davon aus, dass Aoi bereits aufgestanden war und öffnete die Tür. Doch als er den Mann hinter der Verglasung der Dusche erblickte war das keinesfalls der Schwarzhaarige, der sich da unter dem Wasserstrahl räkelte. Wer war denn dieses scharfe Teil? Ruki hatte sich in den Türrahmen gelehnt. "Wer bist du denn?", rief er schon fast um die Lautstärke des Wassers zu übertönen. Eigentlich hatte Uruha vor gehabt zu duschen und dann einfach klammheimlich zu verschwinden, aber irgendwer machte ihm da gerade einen Strich durch die Rechnung. Uruha wandte sein Gesicht um und stellte den Duschstrahl ab, hangelte nach einem Handtuch, welches er sich um die Hüfte band und verlies dann die Duschkabine. "Das gleiche könnte ich dich fragen, du abgebrochener Meter. Ich war der Annahme Aoi würde hier alleine wohnen, schade", meinte Uruha schnippisch und grinste ein wenig süffisant, weil er merkte wie ihn der andere musterte. "Ich bin Uruha. Aoi war gestern so freundlich mich davor zu bewahren das so ein daher gelaufener Vampir mich vernascht, im Gegenzug durfte er mich vernaschen", meinte Uruha dann und trocknete sich weiter ab. Ruki verengte seine Augen zu Schlitzen. Abgebrochener Meter? Was bildete dieser Wichser sich hier eigentlich ein. "Ich wohne hier, falls es den Herrn nicht stört", bis jetzt hatte er eigentlich gedacht, Aoi hätte Geschmack. Naja vielleicht hatte er Uruha auch einfach geknebelt, gut aussehen tat der Blonde ja immerhin. "Ich bin Ruki und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich meine Dusche gerne benutzen." Da sich der Blonde allerdings in Seelenruhe weiter abtrocknete, beschloss Ruki diesen arroganten Schnösel einfach zu ignorieren. "Darauf antworte ich besser nicht, aber soll ich dir vorher die Dusche runter schrauben?", antwortete Uruha einfach grinsend und schnappte sich ein Handtuch, damit er auch seine Haare abtrocknen konnte. Heute war definitiv nicht Rukis Tag. Und wenn dieses arrogante Miststück da noch einen Ton sagte, würde er es einfach nackt vor die Tür treten. Ruki zog sich seine Shorts aus und schlüpfte unter die Dusche. Das warme Wasser auf seiner Haut ließ seine Laune ein wenig besser werden. Jetzt fehlte eigentlich nur noch Reita und sein Morgen könnte sich doch noch als angenehm herausstellen. Nach einer Weile, die er vor sich hin gedöst hatte, schlug Aoi dann doch seine Augen auf. War Uruha schon verschwunden? Etwas enttäuscht seufzte er in das Kissen hinein. Dann stand er auf und ging Richtung Badezimmer. Vor der Tür blieb er stehen und lauschte dem Gespräch. Uruha war also doch noch nicht gegangen, aber wieso hatte er ihn nicht einfach geweckt? Hatte der Blonde einfach verschwinden wollen? Aoi öffnete die Tür und trat in den Raum ein. "Morgen", nuschelte er den beiden entgegen, wuselte dann zum Waschbecken und wusch sich das Gesicht. Schade, jetzt konnte er wirklich nicht mehr so einfach verschwinden, schoss es Uruha durch den Kopf. Aber vielleicht sollte er sich doch noch ein wenig mehr mit Aoi vergnügen. Das hatte Ryoga nun davon, dass er Uruha einfach vernachlässigte. Argh, dieser verdammte Ryoga schwirrte immer noch in seinem Kopf rum. Er musste sich definitiv mehr von Aoi ablenken lassen! "Das nächste Mal könntest du mich ruhig härter rannehmen, ich kann nämlich noch laufen", hauchte er mit verruchter Stimme in das Ohr des Schwarzhaarigen und kniff diesem in den Po. Aoi zuckte zusammen. Wie war der Blonde denn jetzt so schnell hinter ihn gekommen. Er sollte einfach nicht so oft in Gedanken sein. Uruha wollte also doch nicht gehen, ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Und wenn Uruha unbedingt Schmerzen am nächsten Morgen haben wollte, konnte er ihm diesen Wunsch ohne Probleme erfüllen. "Ich bin mal so frei und bedien mich an deinem Kleiderschrank, denn leider kann ich hier nicht nackt rumspazieren, da wir leider nicht alleine sind", grinste Uruha und tapste zurück in Aois Schlafzimmer. "Ich glaub das stört hier keinen wenn du einfach nackt bleibst.", rief der Schwarzhaarige ihm hinterher. Aoi wusch sich zu Ende, dann ging auch er in sein Zimmer. Uruha stand noch immer vor dem Kleiderschrank, schien sich nicht entscheiden zu können. Der war ja vielleicht wählerisch. Aoi schmiegte sich von hinten an den Blondschopf. "Na wer wird denn da so eitel sein", er knabberte leicht an Uruhas Ohrläppchen, "Du würdest doch auch noch in einem Sack geil aussehen." Meine Güte, dieser Aoi hatte auch nichts Vernünftiges zum anziehen. Uruha würde es wirklich lieber vorziehen nackt hier rum zu laufen. Er spürte wie sich Aoi von hinten an ihn heran schmiegte, innerlich verdrehte er dann die Augen bei dieser Aussage, typisch Männer. "Ich sehe immer geil aus, weil ich Geschmack habe", meinte Uruha und hatte endlich etwas Vernünftiges gefunden. Was war denn das jetzt bitte? Aoi hatte fragend die Augenbrauen zusammen gezogen. Da machte man ein Kompliment und bekam nur eine zickige Antwort. Er hatte sich von Uruha gelöst und dieser zog sich seine Sachen an. Aoi suchte sich selber ein paar Sachen aus dem Schrank und schlüpfte in Jeans und Tanktop. Dann ging er in die Küche, deckte schon einmal den Frühstückstisch. Dieser Uruha war schon ein wenig merkwürdig. Die Sache mit den Vampiren schien ihn so überhaupt nicht zu berühren. Er hatte auch mit Ruki eher spaßhaft über die Sache geredet. Es wirkte fast so als wäre er an so etwas gewöhnt. Herrje, war er jetzt zu harsch gewesen?, fragte sich der Blonde. Ryoga hätte ihm Partie geboten, aber Aoi war einfach nur eingeschnappt. Wie langweilig. Uruha seufzte, weil er schon wieder an Ryoga dachte, dabei hatte dieser es überhaupt nicht verdient. Mit den Gedanken ganz wo anders, begab sich auch Uruha in die Küche und setzte sich dort an den Tisch, überschlug die Beine und verschränkte die Arme vor der Brust. "Bequemt sich das Prinzesschen auch an den Tisch?", Aoi knallte das Nutella ein wenig zu fest auf die Tischplatte. Er setzte sich an den gedeckten Tisch und kurze Zeit später kam auch Ruki in Shorts und nassen Haaren an den Frühstücktisch. Dessen Blick wanderte zwischen den beiden hin und her. 'Na die scheinen sich ja zu lieben', schoss es dem Schwarzrothaarigen durch den Kopf und nahm sich lieber erst mal ein Brötchen. Auch Reita hatte sich aus dem Bett bequemt und setzte sich neben Ruki an den Tisch. Sein Blick viel auf Uruha, doch da hier momentan schlechte Stimmung herrschte, fragte er lieber nicht nach, wer denn der gutaussehende Herr da ihm gegenüber ist. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Uruha zu Aoi hoch, nachdem er leicht zusammengezuckt war. "Wenn du willst, dass ich gehe, dann kannst du das auch anders sagen", meinte Uruha dann ruhig und sah, dass sich noch jemand an den Tisch bequemte, außer Ruki. Aha~ die wohnten hier anscheinend zu dritt. Seufzend strich sich Uruha das Haar nach hinten und wippte leicht mit dem Fuß auf und ab. Aoi seufzte. "Ich will ja gar nicht dass du gehst, aber ein wenig Dankbarkeit wäre schon angebracht. Ich hab dir verdammt noch mal den Arsch gerettet und ehrlich gesagt, er war es nicht wert." Jetzt war er doch lauter gewesen, als er eigentlich wollte. Aoi biss sich auf seine Lippe. Letzteres hätte er sich vielleicht sparen sollen. Aber Uruha brachte ihn einfach auf die Palme. Da rettete man ein Leben und was dann? Dann bekam nichts als schnippische Bemerkungen zu hören. Eigentlich hatte er gedacht, der Blonde hätte Gefallen an ihm gefunden, dies schien aber so wies aussah ja nicht der Fall zu sein. Wahrscheinlich musste er gerade einfach nur dafür herhalten, dass sein eigentlicher Liebhaber einfach die Schnauze voll von diesem arroganten Wicht hatte. Erbost funkelte Uruha ihn an. Was bildete sich dieser Aoi bloß ein? "Ach? An besagten Arsch hab ich dich aber aus Dankbarkeit rangelassen, schließlich hätte ich mich auch einfach an deinem vergreifen können", hielt Uruha dagegen. "Wenn dir das nicht Dankbarkeit genug ist, dann weiß ich auch nicht. Ich hätte mich gestern auch einfach verziehen können...", meinte Uruha noch und stand auf. Eilig war er in den Wohnbereich marschiert, wo seine Klamotten noch immer lagen und sammelte sie ein. "Aus Dankbarkeit?", Aoi lachte auf, "Du hattest es doch so nötig." Er hatte sein Brötchen unabsichtlicher weise aufgespießt. Ruki und Reita wechselten ein paar verzweifelte Blicke, machten sich dann aber über Uruhas Brötchen her, da dieser anscheinend gehen wollte. Als dieser an Aoi vorbei lief, schnippte er ihm seine Visitenkarte vor die Nase. "Meld dich, falls du deine Klamotten wieder haben willst", meinte Uruha leicht säuerlich und marschierte auf die Tür zu. "Hoffentlich frisst dich der nächste Vampir einfach auf!", rief der Schwarzhaarige Uruha hinterher. Er hatte die Visitenkarte geschickt aufgefangen und zerknüllte sie in seiner Hand. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Was bildete dieser arrogante Arsch sich eigentlich ein. Jetzt war Uruha kurz davor seine Beherrschung zu verlieren. Wer von ihnen beiden hatte es wohl gestern nötig gehabt, huh? Schließlich war es Aoi, der ihn schon mit den Blicken ausgezogen hatte. "Ach ja? Ein Vampir fickt wenigstens besser als du!", zeterte Uruha zurück und biss sich im nächsten Moment auf die Lippe, denn er wusste es war falsch was er gerade gesagt hatte. Tja so viel dazu das Uruha die Beherrschung nicht verlieren wollte. Aoi starrte den Blonden an. Es dauerte eine Weile, bis er die Worte verarbeitet hatte. Uruha hatte Sex mit einem Vampir gehabt? Und dann wagte er es auch noch zu behaupten, dass eine von diesen dreckigen Kreaturen besser im Bett war als er. Aoi war aufgesprungen, stand nun vor Uruha. "Du dreckige Schlampe!", er hatte ausgeholt und seine Hand traf den Blonden im Gesicht. Er hätte Uruha einfach krepieren lassen, wahrscheinlich hätte er ihm damit auch noch einen Gefallen getan, Uruha schien ja lieber mit diesen Kreaturen Umgang zu pflegen. Etwas perplex stand der Blonde da und fasste sich dann an seine leicht brennende Wange. Aoi hatte ihm doch tatsächlich geohrfeigt, so wie er Ryoga damals einfach geohrfeigt hatte. Dieser verdammte Ryoga, der war doch am allem Schuld. Uruha hatte seinen Blick gesenkt, wagte es nicht Aoi anzusehen. "Ja das bin ich wohl, nichts weiter...und dann bin ich auch noch so naiv und lasse mich auf einen Vampir ein, der dann einfach wieder verschwindet und mich dann mit gebrochenem Herzen da stehen lässt", kam es leise über die Lippen des Honigblonden, er merkte gar nicht, dass ihm bereits ein paar Tränen über das Gesicht liefen. Wie tief war er eigentlich gesunken, das er sich von so einem dahergelaufenen Vampir fremd bestimmen lies. Aoi biss sich auf die Lippen, stand etwas unschlüssig vor Uruha. Dieser hatte den Blick gesenkt, Aoi konnte aber genau sehen wie einzelne tropfen den weg auf den Boden fanden. Aoi ging einen Schritt auf den Blonden zu, stand jetzt direkt vor ihm. Dann legte er einen Arm um Uruha. "Es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen dürfen", Aoi hatte Uruha an sich gezogen, strich über seinen Rücken. Was hatte der Blonde sich auch dabei gedacht, sich auf einen Vampir einzulassen, diese Kreaturen waren egoistisch, grausam, abscheulich. Leicht war Uruha zusammengezuckt, als Aoi ihn in den Arm nahm. Er war es schon lange nicht mehr gewohnt in den Arm genommen zu werden, nur um getröstet zu werden. Nicht mal sein bester Freund Shin tat das in letzter Zeit, dieser hatte ja ebenfalls nur diesen Vampir Reno im Kopf. Etwas haltlos klammerte er sich an Aoi und weinte. Wie tief war er eigentlich gesunken, das er jämmerlich weinte, wegen Ryoga. "Nein mir tut es leid, das ich mich bei dir nur auslassen wollte, weil ich ihn vergessen wollte", nuschelte Uruha und löste sich wieder von Aoi, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Aoi hatte sachte über Uruhas Rücken gestrichen. Langsam schien der Blonde sich wieder zu beruhigen. Dann löste sich Uruha wieder von ihm. "Ist schon okay", er kramte nach einem Taschentuch und reichte es dem Blonden. "Vergiss ihn besser schnell. Das mit Vampiren kann nicht gut gehen, er benutzt dich eh nur um seine Triebe zu befriedigen und früher oder später landest du als Hauptgericht auf seinem Teller" Er nahm Uruha am Arm und zog ihn wieder in den Raum rein. Dann legte er eine Hand in den Nacken des Blonden, zog ihn zu sich. Er legte seine Lippen auf die Uruhas. "Ich helfe dir über ihn hinwegzukommen", er konnte nicht zulassen, dass Uruha einem Vampir hinterher rannte. Auch wenn er ihm vor wenigen Minuten noch den Tod gewünscht hatte, er konnte es nicht zulassen, dass Uruha starb. Mit dem Taschentuch hatte Uruha sich die letzten Tränenspuren weggewischt und lächelte nun etwas leicht. Er hatte automatisch seine Augen geschlossen, als Aoi ihn küsste, sanft erwiderte er den Kuss. "Na dann hoffe ich mal das es klappt", meinte Uruha dann leicht lächelnd. Ihm gefiel es irgendwie, das Aoi ihn so sanft behandelte. Es fühlte sich gut an, wenn man wie eine seltene Porzellanpuppe behandelt wurde und nicht wie eine willige Edelnutte. Eine Porzellanpuppe hatte schließlich ihren Wert. Irgendwie mochte er aber jetzt nicht unter die Augen der anderen beiden treten. "Ich hab keinen Hunger...ich denke ich leg mich besser noch hin, ich fühl mich eh viel zu müde...", meinte er dann und löste sich von Aoi, ging wieder in dessen Schlafzimmer. Aoi nickte noch, dann war der Blonde verschwunden und er setzte sich wieder an den Frühstückstisch. Die beiden anderen sahen betreten auf ihre Teller, wussten nicht so recht was sie zu der ganzen Sache sagen sollten. So aßen sie schweigend ihre Brote, Aoi hatte Uruhas Brötchen zurückergattert und schmierte es nun für den Blonden. Als Uruha im Schlafzimmer angekommen war, legte er seine Klamotten beiseite und zog sich dann ebenfalls Aois Klamotten aus. Dann schlüpfte er in Shorts bekleidet und die Decke, kuschelte sich in diese rein. Irgendwie war Aois Bett viel kuscheliger als sein eigenes, was auch kein Wunder war, schließlich wohnte er mehr oder minder in einer Bruchbude. Aoi ging mit Tee und Brötchen bewaffnet ins Schlafzimmer. Aoi setzte sich neben Uruha auf das Bett, strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Leicht war Uruha weggedöst, öffnete seine Augen aber wieder, als er spürte wie ihm jemand eine Strähne aus dem Gesicht strich, es war Aoi. Leicht lächelte er und sah dass ihm der andere etwas zu Essen und sogar Tee gebracht hatte. Langsam setzte er sich auf und nahm es entgegen. "Danke", meinte er dann leise, sah aber nicht auf. Aoi saß auf der Bettkante, beobachtete Uruha. Er streckte seine Hand aus und strich über die Wange des Blonden. "Bitte", er beugte sich vor, hob Uruhas Kinn an, legte seine Lippen auf die des Blonden. Aoi wusste selber nicht warum er gerade das Bedürfnis hatte Uruha zu küssen. Dieser war überrascht, dass Aoi ihn küsste, nachdem was vorhin vorgefallen war. Seine Augen schlossen sich und er erwiderte den Kuss erst mal etwas vorsichtig. Dann löste er den Kuss wieder und lächelte etwas unsicher. "Sag mal, musst du heute nicht... arbeiten?", fragte Uruha und wusste nicht ob er die Frage richtig gestellt hatte, da er sich nicht so recht vorstellen konnte, dass Vampirjäger ein bezahlter Beruf sei. Aoi strahlte Uruha förmlich an. Gott er führte sich gerade echt peinlich auf. Dann musste er bei Uruhas Frage kichern. "Doch. Wir gehen nachher los. Irgendwie handeln diese Vampire total klischeehaft und kommen erst Nachts raus", es war ja nicht so als ob Vampire nicht auch bei Tageslicht draußen rumspazieren konnten, aber irgendwie kamen sie immer erst abends auf die Idee jagen zu gehen. "Ihr macht das also zu dritt? Aber verdient man denn damit Geld? Und warum jagst du Vampire eigentlich?", fragte Uruha dann, weil er einfach furchtbar neugierig war. "Sagen wir mal so, ich bekomme genug, als dass ich mir meinen Lebensstil leisten kann. Der Staat bezahlt halt nicht schlecht", ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, "Meine ganze Familie hat schon Vampire gejagt, ich bin da so mehr oder weniger rein geboren. Bei Ruki ist es genauso, Reita ist sozusagen durch ein Unglück zu uns gestoßen. Wir sind aber nicht die Einzigen, die Vampire jagen. Was glaubst du denn wie viele Menschen es noch gäbe, wenn wir nicht wären, oder zumindest würden die Vampire sich dann nicht vor uns Menschen verstecken. Wir sind der einzige Grund, warum die Menschheit noch nicht unterworfen worden ist", Aoi senkte seinen Kopf, "außerdem hab ich da noch so meine persönlichen Schwierigkeiten mit diesen Kreaturen." Er schwieg eine Weile, überlegte ob er Uruha überhaupt davon erzählen sollte, dann fuhr er fort: "Weißt du, als ich noch ein Kind war, wurden meine Mutter und ich von einem Vampir entführt. Er fand es wohl sehr amüsant meine Mutter vor meinen Augen zu zerreißen, das war wohl die Rache dafür, dass mein Vater auch ein Vampirjäger gewesen ist. Ich hab damals noch nichts von der ganzen Sache gewusst, ich mein ich war erst vier. Der Vampir hat mich gehen lassen, ich wurde in eine Klinik eingeliefert. Die haben mich für verrückt gehalten, meinten ich hätte so etwas wie einen schweres Trauma und Wahnvorstellungen und ich hab das den Ärzten auch noch geglaubt. Als ich dann 16 war wurde ich aus der Klinik geholt, von der Organisation unter der ich jetzt arbeite." Gespannt hatte Uruha dem Schwarzhaarigen gelauscht und war mehr oder minder schockiert über diese Tatsache. "Glaubst du denn das alle Vampire so blutrünstig sind?", fragte der Honigblonde dann, weil ihm die beiden anderen Vampire denen er in der Bibliothek begegnet war in den Sinn kamen. Sie hatten ihn freundlich behandelt, sogar seine Wunden versorgt. Etwas betreten sah Uruha drein. "Jeder hat so seine eigene perfide Art zu töten, doch letztendlich sind sie alle gleich", er hatte noch nie einen Vampir getroffen, der anders war. Wie nett sie auch anfangs getan hatten, versucht hatten ihn um den Finger zu wickeln, letztendlich wollten sie töten. "Lass uns bitte über was anderes reden", Aoi wollte nicht die ganze Zeit über seine Arbeit nachdenken. Es machte ihn rasend darüber nachzudenken, wie viele Menschen starben nur weil ein Vampir gerade Langeweile hatte. "Hm...", machte Uruha nur, weil er nicht wusste was er dazu sagen sollte. Lieber nahm er den Tee, den Aoi ihm gebracht hatte, in die Hand und trank ihn, da er jetzt ein wenig abgekühlt war. Nach einer Weile stellte er die Tasse wieder weg und kuschelte sich abermals ins Bett. "Ich denke ich schlafe noch eine Runde...", murmelte Uruha dann leise. "Dann lass ich dich wohl besser in Ruhe", Aoi beugte sich noch einmal zu Uruha hinab, küsste ihn kurz. Dann stand er auf und verließ den Raum. Er setzte sich zurück zu den andern beiden an den Tisch, die ihn erwartend anschauten. Aoi erzählte kurz, was er dem blonden alles über sie erzählt hatte, dann wendeten sich ihre Gespräche etwas positiveren Themen zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)