69 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: Verzeihen --------------------- Mehrere Tage waren nun vergangen, in denen Uruha mehr oder minder schon bei Aoi wohnte. Zwar verstand er sich noch immer nicht mit Ruki und Reita, aber das war ihm herzlich egal, solange er Aoi hatte. Größtenteils ging er diesen zwei Schwachmaten eh aus dem Weg. Dennoch ging dem Honigblonden dieser verdammte Vampir Ryoga nicht aus dem Kopf, was ihn oft ziemlich missmutig stimmte, auch Aoi merkte das manchmal. Ja Aoi, mit ihm hatte er zwar gute Sex, doch irgendwie war es nicht so aufregend, wie mit Ryoga und das wurmte Uruha mächtig, denn er wollte diesen Freak endlich vergessen. Wieder einmal war er die Nacht alleine, da Aoi und die anderen Arbeiten waren. Gelangweilt saß Uruha in dem Wohnzimmer, bei gedimmtem Licht und sah Fernsehen, zappte gelangweilt rum. Doch auf einmal erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. War da nicht gerade irgendetwas an dem riesigen Fenstern vorbeigehuscht? Ach wahrscheinlich war er einfach nur zu müde. Ryoga hatte sich die letzten Tage in irgendwelchen Clubs die Zeit vertrieben. Keines seiner Opfer konnte ihm so wirklich das bieten, was er brauchte. Ob er sich es eingestehen wollte oder nicht, er brauchte Uruha und nicht irgendeinen von diesem wimmernden Schwachmaten hier. Frustriert trat er gegen sein gegenwärtiges Opfer, welches mit tränenverschmiertem Gesicht vor ihm auf dem Boden kauerte und erbärmlich zitterte. Das war einfach nicht das, was er brauchte und ob er wollte oder nicht, er vermisste die Wiederworte und den herablassenden Blick mit dem ihm der Blonde immer bedacht hatte. Warum ging ihm dieser elendige Penner eigentlich nicht mehr aus dem Kopf, früher hatte ihn das doch auch nicht gestört wenn seine Opfer vor Angst erzitterten, nein es hatte ihm sogar gefallen. Ryoga streckte seine Hand aus, durchbohrte den Oberkörper vor sich und ließ ihn erschlafft zu Boden fallen. Er hatte noch nicht einmal mehr Durst. Ryoga wurde klar, dass er eindeutig Uruha zurück wollte. Doch wo mochte sich der Blonde nur aufhalten? "Wäre ja zu schön, wenn er bei einem diesen pissigen Jäger wäre", lachte der Vampir auf. Doch dieser eigentliche Scherz hinterließ ein Gefühl in ihm, als sollte er am besten gleich bei diesen suchen. Ryoga wusste genau zu welchem völlig übertrieben luxuriösen Gebäude er gehen musste. Es war schon immer so gewesen, dass die geheimsten und wichtigsten Organisationen des Staates die besten Wohnungen hatten. Ryoga blickte die Stockwerke hinauf, eilte mit flinken Bewegungen die Hauswand hinauf. Im obersten Stock blieb er auf dem Sims der riesigen Panoramafenster stehen und wusste, dass seine Gefühle ihn nicht getäuscht hatten. Dort saß der Blonde und schien sich wohl durch das Tv-Programm zu zappen. Als Uruha aufschaute, huschte er schnell höher bis auf die Terrasse. Es war ein leichtes für ihn die Tür zu öffnen. Ryoga eilte die wenigen Stufen hinab, blieb mitten im Raum stehen und starrte nun den blonden Hinterkopf an. Uruha hatte ihn anscheinend noch nicht bemerkt. Ryoga überwand die letzten Schritte, strich sanft die blonden Strähnen aus Uruhas Nacken, berührte sanft die weiche Haut. Endlich würde Uruha wieder ihm gehören. "Hast du mich vermisst?", er hatte sich vorgebeugt, war nur wenige Zentimeter von dem blondhaarigen getrennt, hauchte die Worte nur. Eigentlich war Uruha gerade kurz vorm eindösen, doch dann streifte ihn ein eisiger Hauch und dann hörte er die dunkle Stimme von Ryoga. Uruha zuckte zusammen, ehe er erschrocken aufsprang und zu Ryoga umdrehte. Doch kaum dass er den anderen sah, verengten sich seine Augen und er sah wütend und erbost zu dem Vampir. "Was willst du hier Ryoga?", zischte er und hielt Abstand zu dem anderen. Eigentlich sollte er eher fragen wie dieser Idiot hier reingekommen ist. Nein der eigentliche Idiot war Aoi, der noch nicht einmal eine Vampir-sichere Wohnung hatte. Ryoga überwand schnell die paar Meter die ihn von dem Blonden trennten, als dieser aufgesprungen war. Uruha hatte seinen Arm aus Reflex gehoben und ein eine abwehrende Haltung eingenommen. Ryogas lange Finger legten sich um dessen Handgelenk, er zog ihn an sich heran. Endlich konnte er wieder diesen verführerischen Duft einatmen. "Ich will dich, was sonst", raunte der Vampir. Was dachte der Blonde denn bitte? Er war hier, um sich eine Flasche Wein auszuleihen? Ryoga ließ seine zweite Hand über Uruhas Seite gleiten. Und wir er den Blonden wollte, am liebsten hier und jetzt. Ryoga überlegte, ob er Uruha einfach auf dem Tisch nageln sollte. Es war eigentlich sinnlos sich gegen einen Vampir zu wehren, doch trotzdem versuchte sich Uruha aus dem Griff des anderen zu winden, blickte diesen immer noch finster an. "Lass mich los! Für was hältst du mich? Für dein williges Spielzeug, das immer ficken kannst, wie dir beliebt? Selbst wenn du ein Vampir bist, meinst du ich lass mich so behandeln?", fauchte Uruha und konnte sich doch aus Ryogas Griff winden, da dieser wohl ein wenig überrascht von den Worten des Honigblonden war. "Ich will, dass du verschwindest! Ich brauch dich nicht! Ich hab Aoi, der behandelt mich wenigstens nicht wie ein billiges Spielzeug, sondern aufrichtig und wertvoll, außerdem würde er mich auch nie so einfach verlassen", brüllte Uruha schon fast, der immer weiter auf Abstand gegangen war. Er redete sich in Rage und Tränen standen in seinen Augen, doch er war viel zu wütend, als das er weinen würde. Wütend auf Ryoga, der einfach alles so selbstverständlich sah, als würde er Uruha einfach so besitzen, wie ein Ding, ein lebloses Spielzeug. Ryoga stand wie erstarrt da. Was war denn jetzt bitte mit dem Blondschopf los? Was hatten diese ekligen Menschen nur mit ihm gemacht? Da war er mal ein paar Tage nicht da und nun war Uruha anscheinend komplett umgekrempelt. Noch vor wenigen Tagen war Uruha doch alles andere als abgeneigt von ihm gewesen. Und jetzt? Jetzt wollte er nichts mehr von ihm wissen. Uruha hatte ihm doch, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, angeboten, dass er gehen konnte. Und jetzt war er wenige Tage nicht da gewesen und das wurde ihm nun auch noch vorgehalten. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist", Ryoga hatte sich aus seiner Starre befreit und schrie Uruha nun an, "ich kann das machen was ich will und genau das weißt du auch. Das hat dich die ganze Zeit nicht gestört und jetzt, nur weil du diese Schwuchteln kennst, ist das auf einmal anders. Was ist denn bitte so schön an soner schwulen Pussy?" Er war auf Uruha zugegangen, hatte seine Hände an den Ausschnitt des T-Shirts gekrallt und zog den Blondschopf hoch, sodass dieser kaum noch den Boden berührte. "Was bildest du dir eigentlich ein? Dieser Wicht hat dir doch nicht etwa weiß machen wollen, dass du wirklich so viel wert bist." Er wollte gar nicht so beleidigend werden, doch Uruha brachte ihn schon wieder so in Rage, dass er sich einfach nicht beherrschen konnte. Ryoga schlug in Uruhas Gesicht, dann hörten sie die Tür ins Schloss fallen. Erschrocken keuchte Uruha auf, als Ryoga in am Kragen packte und ankeifte. Angst fraß sich durch seine Adern und Uruha befürchtete das sein letztes Stündlein geschlagen hatte, schließlich hatte Ryoga recht, dieser konnte wirklich alles machen mit ihm was er wollte. Ryoga war ein Vampir und Uruha nur ein dummer nutzloser Mensch, welcher sich von seinen eigenen Gefühlen unterdrücken lies. Es versetzte ihm ein Stich im Herz, als Ryoga so zu ihm sprach, so verachtend und wertlos. Uruha antwortete nicht, er konnte nicht; ein Kloß saß ihm im Hals, die Tränen rannten über sein Gesicht. Seinen Augen weiteten sich mit einem Mal als er Aoi und die anderen in der Tür stehen sah, doch auch Ryoga hatte sie bemerkt. "Aoi…", hauchte Uruha leise, doch im nächsten Moment, drehte sich alles um ihn herum und er konnte die eisige Nachtluft an seiner Haut spüren. Ryoga hatte ihn über die Schulter geworfen und rannte mit ihm durch die Nacht. Als Uruha das bewusst wurde, schlug er auf den Rücken des anderen ein, schrie und weinte bitterlich. Ryoga wusste genau, dass die Jäger nicht lange brauchen würden, bis dass sie seine Spur hatten und hinter ihm her waren. Aoi brauchte einige Sekunden um das Szenario, was sich vor ihm abspielte, aufzunehmen. Dort war dieser Fremde, er hatte Uruha am Kragen gepackt, in die Höhe gezerrt. Aoi wollte auf die beiden zu rennen, wollte seinen Freund befreien, doch schon war der Vampir nach oben verschwunden. "RUNTER SCHNELL", schrie er schon fast seine beiden Kollegen an. Sie durften keine Zeit verlieren, Uruhas Leben hing davon ab. sie hatten den Fahrstuhl verlassen, sprinteten zu ihren Wagen. Viel zu schnell fuhr der Schwarzhaarige aus der Garage, raste durch die Straßen. Dieser Vampir konnte ihm jetzt nicht Uruha wegnehmen, das durfte einfach nicht passieren. Er kam nicht so schnell voran, wie er wollte; Ruki und Reita würden den Vampir eher einholen auf ihrem Motorrad. Ryoga blieb fast augenblicklich stehen, vor ihm kamen zwei Jäger zum stehen, hatten ihm den Weg versperrt. Er ließ seinen Blick über die zwei Männer gleiten. Ein Fauchen verließ seine Kehle. Sollten die zwei es doch nur wagen ihn anzufassen. Uruha hob seinen Kopf und sah diese zwei Schwachmaten da stehen, die versuchten Ryoga aufzuhalten. Wo zur Hölle war Aoi? Er wollte nicht von zwei so Schwachmaten gerettet werden. Uruha fing augenblicklich an zu zappeln. "Lass mich runter du Freak!", keifte der Blondhaarige laut. Eigentlich sollten Ruki und Reita auf Aoi warten, aber da dieser wohl nicht so schnell hier auftauchte, mussten sie etwas auf eigene Faust unternehmen. Ruki hatte seine Waffe gezückt, die ersten Kugeln wurden abgefeuert. Genau in diesem Moment fing Uruha an zu zappeln. Ryoga spürte wie eine der Kugeln sich in seinen Oberarm bohrte. Das konnte doch jetzt einfach nicht wahr sein. "Wenn du nicht augenblicklich ruhig bist, ich schlag dich so etwas von zusammen", keifte Ryoga, packte Uruha und schmiss ihn einfach gegen die nächstbeste Hauswand. Der Aufprall sollte ihn ein wenig ruhig stellen. Schmerzhaft landete Uruha an der Wand und brauchte kurz bevor er sich wieder orientieren konnte, geschweige denn sehen konnte, was hier vor sich ging. Ryoga fasste sich an seinen Arm, die Wunde wollte nicht zuheilen. Diese Penner hatten Silber verwendet. Er funkelte die beiden Jäger an. In wenigen Schritten war er bei dem ersten, packte das Handgelenk und drehte die Hand komplett um. Ruki schrie auf, ließ seine Waffe fallen. Die Knochen knackten, als sich das Handgelenk unnatürlich weit drehte. "Ich hasse Silber", zischte der Vampir. Reita hatte derweilen seine Waffe gezückt, er stand seitlich zu Ryoga, zielte auf diesen. Im letzten Moment bemerkte der Vampir die Kugel, drehte sich und Ruki gab einen Schrei von sich, als sich das Metall in seine Brust bohrte. Ein grinsen legte sich auf Ryogas Lippen, Reitas Finger begannen zu zittern. Ungläubig starrte er auf das Blut, was aus Rukis Oberkörper sickerte. Ruki konnte sich selber nicht mehr auf den Beinen halten, wurde nur noch an seinem gebrochenen Handgelenk gehalten. Ryoga ließ den Körper zu Boden sinken, funkelte den andern Jäger an. Reita stürmte auf ihn los, hatte ein Messer gezückt. Irgendwie war das ja schon fast niedlich, schoss es dem Vampir durch den Kopf. Reita stach blindlings zu, versuchte irgendwas von Ryoga zu treffen. Der Vampir drehte seinen Arm auf den Rücken. Seine andere Hand für zu Reitas Gesicht, ließ seine Finger über das Gesicht streifen, dann legten sich seine Finger unter sein Kinn, drehte seinen Kopf bis die Halswirbel knackten und der Körper leblos zu Boden sackte. Aoi sprang aus seinem Wagen, Reita stürmte gerade auf den Vampir los. Was zum Teufel tat dieser Volltrottel da? Dann sah er seinen Freund auch schon leblos zu Boden gleiten. Der Griff um sein Schwert festigte sich, er funkelte Ryoga an. Das würde diese Missgeburt bereuen, niemand konnte es wagen Hand an seine Freunde zu legen. Uruha sah erschrocken zu, wie die beiden Männer tot zu Boden sackten. Im nächsten Moment sah Uruha Aoi mit dem Silberschwert in der Hand, das der Schwarzhaarige ihm mal gezeigt hatte und dazu gesagt hatte, dass er das nur im äußersten Notfall anwenden würde. Geschickt schwang Aoi sein Schwert und Ryoga hatte Mühe dem Schwarzhaarigen auszuweichen. Hier und da traf es den Vampir und verletzte ihn, da dieses Schwert aus purem Silber war. Aoi und Ryoga lieferten sich einen ziemlich erbitterten Kampf und Uruha konnte nichts anderes tun als bloß zu zusehen. Anderseits war der Honigblonde verwirrt, Ryoga konnte doch auch einfach abhauen und sich einen Dreck um ihn scheren, schließlich wusste er das Ryoga sich nie unnötig in solch eine Gefahr begeben würde und auch schien erpicht darauf zu sein, sein Leben für Uruha zu Opfern. Plötzlich krachte es laut und Uruha sah, das Ryoga es irgendwie geschafft hatte Aoi zu entwaffnen. Der Schwarzhaarige war zu Boden gegangen, da er selbst einige Verletzungen davon getragen hatte, Ryoga stand vor ihm höhnisch lachend, machte sich bereit seinen finalen Schlag gegen Aoi zu richten und diesen zu töten. Doch Uruha konnte sehen, das Aoi ein Silberdolch hinter seinen Rücken hervorholte, Ryoga es aber nicht sehen konnte. Uruha rechnete sich schnell aus, was passieren würde; Ryoga würde Aois Brustkorb mit seiner Hand durchbohren, während dieser gleichzeitig den Silberdolch in Ryogas Kehle rammen würde, im Endeffekt würden sie sich gegenseitig töten. Automatisch, ohne es wirklich zu realisieren, sprang Uruha auf, stürmte auf die beiden zu, die nicht wirklich mit ihm rechneten. Uruha packte Ryoga von hinten, riss ihn mit sich rum. "Hört auf!", schrie er. "Ihr bringt euch noch gegenseitig um!", schrie Uruha verzweifelt und klammerte noch immer an Ryoga. "Hört doch auf...", sprach er mit leiser Stimme weiter. "Wenn ich mit dir komme, Ryoga, versprichst du mir dann Aoi nicht zu töten? Ich verspreche dir dann im Gegenzug bei dir zu bleiben und keinen Kontakt mehr zu Aoi aufzunehmen, nur bitte töte ihn nicht...", meinte er leise, löste seine Umklammerung von Ryoga nicht. Etwas perplex starrte dieser den Blonden an, der noch ihn noch immer festhielt. Erst wollte er Uruha einfach von sich reißen, das vollenden, was er begonnen hatte, war er doch so sicher dass er den Kampf gewinnen würde. Doch er konnte seine Finger nicht bewegen, war wie erstarrt. Bedeutete Aoi dem Blonden wirklich so viel, dass er ihn unbedingt beschützen wollte? Uruha flehte ihn so verzweifelt an. Ryoga legte seine Arme um Uruha. "Ich hör auf", sagte er leise, seine Finger strichen Uruhas Rücken entlang, "wenn er dir so viel bedeutet", fügte er etwas bitter hinzu. Er würde Aoi verschonen, unwissend, dass der Kampf auch sein eigener Tod gewesen wäre. Allein die Tatsache, dass Uruha so sehr an diesem Menschen hing machte ihn rasend, er wollte Aoi am liebsten in Stücke reißen. Wie konnte dieser Mensch es wagen seinen Uruha so sehr für sich einzunehmen. Ryoga hob den Blonden leicht hoch, hielt ihn fester im Arm, dann rannte er los, rannte in Richtung der Villa. Wenn er Aoi noch einmal begegnen würde, wüsste er nicht ob er sich beherrschen könnte. Leicht war Uruha zusammen gezuckt, als Ryoga die Arme um ihn legte, denn eigentlich hatte der Blonde damit gerechnet Ryoga würde ihn wieder von sich stoßen. Er hatte leicht genickt und sich noch fester an den Vampir geklammert, als dieser ihn hochhob und zur Villa brachte. Sie ließen Aoi zurück und Uruha hoffte, dass dieser sich wieder erholen würde und auch nicht versuchen würde ihn zu finden oder dergleichen. Kaum das sie in der Villa waren löste sich Uruha von Ryoga. Es dauerte keinen Augenschlag da stand auch schon Eve bei ihnen und musterte Ryoga erschrocken. "Das waren Vampirjäger...hast du was um das zu heilen", meinte Uruha nur und sah missmutig rein, denn eigentlich war er immer noch wütend auf Ryoga. "Ja hab ich, geht in sein Zimmer, ich komm hoch.", meinte Eve und war auch schon verschwunden. Uruha lief dann hinter Ryoga her, der gerade die Treppe hoch in sein Zimmer gegangen war. Eine Minute später war auch Eve wieder da mit Verbänden und einer speziellen Tinktur. Uruha machte sich daran Ryogas Wunden zu versorgen, zwar ruppig, aber das war dem Honigblonden egal, schließlich hatte der Vampir es nicht besser verdient. Ryoga zuckte zusammen. Was dachte dieser Volltrottel sich da eigentlich? Das tat verdammt noch einmal weh. Eve lies die beiden lieber alleine. "Du hättest tot sein können du Trottel! Aoi war kurz davor dir einen Silberdolch in die Kehle zu rammen und du Trottel hättest das nicht mal mitbekommen! Ihr hättet euch gegenseitig umgebracht und was hab ich davon?", zeterte Uruha, sah Ryoga aber nicht an. Als er fertig mit verbinden war, funkelte er den Vampir böse an, im nächsten Moment gab er Ryoga eine schallende Ohrfeige. "Und die ist dafür, dass du mich als wertlos bezeichnet hast", brüllte Uruha ihm entgegen und biss sich dann auf die Unterlippe. "Krieg dich mal wieder ein", Ryoga fasste an seine Wange, die ein wenig rot geworden war; durch die Verletzungen war er erstaunlich empfindlich geworden. "Ich hätte überhaupt nicht auf dich hören sollen, ich hätte diesem Wicht einfach den gar aus machen sollen. Und von wegen wir hätten uns gegenseitig getötet, das glaubst du doch selber nicht, dass diese Missgeburt auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte", jetzt hatte er sich schon wieder in Rage geredet. Uruha schnaubte und glaubte nicht was er da hörte. "Ich soll mich wieder einkriegen? Ich? Sag mal hast du mir überhaupt zugehört? Aoi hatte einen Silberdolch in der Hand, den er dir fast in die Kehle gerammt hätte, während du ihn aufgespießt hättest. Meinst du ich bin darauf so erpicht? Ich hätte da gesessen und um mich herum drei Leichen und ein Häufchen Asche, JIPPIEH!", meinte Uruha sarkastisch und schnaubte abermals. "Es kann dir doch scheiß egal sein was mit mir passiert", hatte Ryoga dem andern noch entgegen geschrieen, doch Uruha fuhr auch schon fort. "Und sowieso, wer hat mich denn da einfach entführt oder meinst du etwa ich hab mich freiwillig über deine Schulter werfen lassen, nachdem du bei Aoi eingebrochen bist und meintest mal wieder deine Triebe an mir auszulassen? Ich krieg mich gar nicht wieder ein, verstanden? Ich hab allen Grund dazu sauer auf dich zu sein, hörst du? Mir erst versprechen mich nicht mehr alleine zu lassen und dann kommst du einfach nicht wieder, obwohl ich tagelang auf dich gewartet habe! Was meinst du wie ich mich gefühlt habe? Und kaum das ich wieder vor die Tür gehe, will mich der nächst beste Vampir leer saugen und wo warst du? Ich war kurz vorm abnippeln und der einzige Grund warum ich noch lebe ist, weil Aoi so gütig war und mir das Leben gerettet hat!", brüllte Uruha Ryoga entgegen, versuchte seinen aufkommenden Tränen irgendwie zu unterdrücken. Am liebsten würde er ja einfach gehen, doch wer wusste was Ryoga dann mit Aoi anstellen würde. "Ach ja? Wer hat denn bitte zu mir gesagt: du kannst gehen. Tut mir leid, dass ich das einfach umgesetzt hab, konnte ich ja nicht ahnen, dass du das überhaupt nicht so meinst. Und nur weil ich ein paar Tage nicht bei dir war, heißt das ja wohl noch lange nicht, dass ich dich komplett vergessen hab. Du weißt doch ganz genau wie schwer mir die Sache hier zwischen uns beiden fällt", hatte er am Anfang noch rumgeschrieen, war der letzte Satz nur noch geflüstert. "Ich wusste nicht, dass du von einem Vampir angefallen wurdest“, Ryoga hatte seinen Kopf gesenkt, starrte krampfhaft auf seine Bettdecke. Er hatte doch nicht gewusst, was mit Uruha in der Zwischenzeit passiert war; wäre er doch nur vor Ort gewesen. Erst schwieg Uruha eine Weile, doch dann seufzte er schwer. "Selbst wenn, meinst du ich hab die Worte vorhin in Aois Wohnung schon wieder vergessen, wo du mir mehr oder minder klar gemacht hast, dass ich nur ein wertloses Spielzeug für dich bin und nicht mehr, schließlich kannst du ja machen was du willst mit mir. Ich bin ja nur ein Mensch, der irgendwann alt und faltig wird, nicht so wie du, der sich darum keine Sorgen machen muss, da du als Vampir nicht so etwas wie Mindesthaltbarkeitsdatum hast. Mich wirfst du dann irgendwann weg, wie ein altes abgenutztes Spielzeug, das ich ja anscheinend für dich bin! Ich hätte auf Shin hören sollen, als er gesagt hat, ich soll mich von dir fernhalten, weil du gefährlich bist, doch ich wollte nicht auf ihn hören, weil ich mich einfach nicht von dir fernhalten konnte, aber ich hab mich wohl geirrt. Wie konnte ich auch nur im Entferntesten annehmen, das du auch anders sein kannst!", meinte Uruha dann, dem schon unkontrolliert die Tränen über das Gesicht rannen. Hastig versuchte er sich wegzuwischen, er hasste es wenn er weinte, denn weinen zeigte nur wie schwach er eigentlich war. Ryoga war ein wenig sprachlos. So hatte er Uruha noch nie erlebt, noch nie hatte der andere so viel Schwäche vor ihm gezeigt. "Es tut mir leid", flüsterte Ryoga ihm entgegen. Er hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht, was einmal werden würde und er konnte sich auch nicht wirklich vorstellen, wie es sein würde, wenn Uruha altern würde. Ryoga wusste nur eins, jetzt ging ihm der Blonde nicht mehr aus dem Kopf und so schwer es ihm auch viel damit umzugehen, er wollte bei dem Blonden bleiben. Ryoga streckte vorsichtig seine Hand aus, rechnete damit das Uruha sie einfach wieder wegschlagen würde, sanft wischte er die Tränen des Blonden weg. "Ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich hatte dabei nicht an deine Gefühle gedacht. Weißt du, so etwas wie Gefühle ist für mich völlig fremd, ich hatte seit hunderten von Jahren keine mehr. Und jetzt kommst du auf einmal daher und ich weiß selber nicht was ich darüber denken soll, ich weiß nur dass ich einfach bei dir bleiben will. Auch wenn das jetzt wahrscheinlich total bescheuert für dich klingt, weil ich so lange weg war. Aber ich muss mich da einfach erst dran gewöhnen. Die ganze Situation ist so fremd für mich", versuchte der Vampir sich zu erklären. Mit dem was jetzt passierte, hatte Uruha nicht gerechnet, das war irgendwie so unerwartet von Ryoga, der nun vor ihm stand und vorsichtig seine Tränen wegwischte. Da sie beide gleich groß waren, konnte Uruha direkt in die Augen von Ryoga sehen, doch dann senkte er seinen Blick wieder etwas schüchtern. "Dann wird es wohl Zeit deine Gefühle wieder zu finden, da ich meine Gefühle so langsam nicht mehr im Zaum behalten kann...", murmelte Uruha dann leise. Der Honigblonde biss sich leicht auf die Unterlippe, ehe er Ryoga einfach umarmte und seinen Kopf in dessen Halsbeuge versteckte. Leider hatte er aber Ryogas Verletzungen vergessen, welcher jetzt etwas schmerzhaft auf zischte. Sofort löste Uruha die Umarmung erschrocken. "Tut mir leid...", meinte er leise. Ryoga hasste diese Verletzungen jetzt schon. Gerade fühlte er sich so verweichlicht, das war einfach nicht normal. Hoffentlich würden die schnell heilen, Ryoga hatte beim besten Willen keine Lust lange so sehr menschlich zu sein wie er sich momentan fühlte. Er hatte seine Hand in Uruhas Nacken gelegt, zog diesen an sich, legte seine Lippen auf die des Blonden. Wenigstens dort hatte ihn dieser schwarzhaarige Trottel ihn nicht erwischt. Eigentlich hatte Uruha damit gerechnet das Ryoga ein wenig patzig reagierte, doch spürte er im nächsten Moment dessen Lippen auf den seinen. Sofort erwiderte Uruha den Kuss stürmisch, konnte einfach nicht anders, als seinen Körper an den des anderen zu schmiegen. Zu lange hatte er einfach auf diese Gefühl verzichten müssten, den anderen so nah zu spüren. Ryoga versuchte den Schmerz zu ignorieren, immerhin presste sich Uruha gerade wieder an seine Verletzungen. Er legte seinen Arm um den Blonden zog ihn näher an sich. Seine Hände fuhren Uruhas Rücken entlang. Ryoga ließ seine Zunge zwischen die Lippen des Blonden gleiten, plünderte dessen Mund. Er wollte Uruha näher spüren. Seine Finger strichen seinen Rücken hinab, legten sich auf seinen Hintern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)