69 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 29: Wiedergeburt ------------------------ Aoi ging durch den Park. Er hatte einfach vor die Tür gemusst. Er fühlte sich schon fast, als sei er eingesperrt auch wenn da natürlich nicht der Fall war. Nao würde ihn wohl kaum einsperren, aber trotzdem ließ er Aoi nur ungern alleine vor die Tür. Seit dem Vorfall mit dem Mädchen und seiner unüberlegten Aktion mit Uruha, schaute ihn der Dunkelhaarige jedes Mal tadelnd an, wenn er das Haus verließ. So war er schlicht weg fast immer daheim. Heute war allerdings wieder einer dieser Tage an denen ihn die vier Wände einfach nur ankotzten. Langsam schritt er durch den Park und genoss einfach die frische Luft, die vielen Gerüche, die er wahrnehmen konnte. Es roch einfach alles so anders, seit er ein Vampir war. Plötzlich stieg ihm der Geruch von Blut in die Nase. Aoi bleckte seine Zähne, konnte sich aber sofort wieder beherrschen. Warum roch es hier nach Blut? Aoi folgte der Spur und hoffte, dass es vielleicht doch nur ein verletztes Tier war. Aber es roch so verlockend nach Menschenblut. Aoi blieb vor dem Spielplatz stehen und musterte das Bild, was sich ihm bot. Er brauchte nicht lange um zu realisieren, dass der eine von ihnen ein Vampir war und der andere ein toter Mensch. "Was?", in Sekundenbruchteilen stand er vor dem braunhaarigen Vampir, der ihn überhaupt nicht wahrzunehmen schien. "Was hast du getan?", es war eigentlich klar, was dieser Vampir getan hatte, nur verwirrte ihn die Tatsache, dass er sein Opfer in Armen wiegte und weinte. Erschrocken war Kai zusammengezuckt, als er plötzlich eine Stimme wahrnahm. Sein Kopf schnellte in die Richtung, wo die Stimme hergekommen war und er erblickte einen schwarzhaarigen jungen Mann. Er brauchte nicht lange um zu spüren, dass dieser ebenfalls ein Vampir war. Kais Griff um Takeru wurde fester und er erhob sich mit diesem von der Schaukel, ging ein paar Schritte rückwärts. "Verschwinde!", knurrte Kai ihm entgegen, doch dann merkte er, dass sein Körper schwach war und Takerus Körper sich ungewöhnlich schwer anfühlte. Kai sackte mit dem leblosen Körper zu Boden, hielt ihn aber immer noch fest an sich gedrückt. "Verschwinde...", wimmerte Kai nun leise, konnte die Tränen nicht zurückhalten, die sich ihren Weg über seine Wangen bahnten. Aoi ging die wenigen Schritte auf Kai zu, dieser starrte ihn vom Boden aus an. "Beruhig dich", sprach er mit sanfter Stimme. Er konnte genau spüren, dass dieser Vampir nicht erst seit heute auf der Erde wandelte, er strahlte viel zu viel Stärke aus. Sehr verwirrend im Anbetracht darauf, dass er gerade wimmernd auf dem Boden lag. Er konnte also ausschließen, dass er nicht so durch den Wind war, weil dies sein erstes Opfer war. Warum nur war dieser Vampir so verzweifelt? "Ich will dir helfen", er versuchte zu Lächeln und hoffte es würde den Vampir ein wenig beruhigen. Abschätzend blickte er den Vampir an und konnte spüren, dass dieser ihm nicht feindlich gesinnt war. "Du kannst mir nicht helfen...das kann keiner...", kam es dann eher spöttisch von Kai und sah auf den Boden. Wieder drückte der Braunhaarige Takeru an sich und wiegte ihn sanft hin und her. "Ich hab ihn getötet...ich bin an allem schuld...", wimmerte er dann wieder leise vor sich hin, als wäre der andere Vampir schon gar nicht mehr da. Aoi kniete vor Kai. "Ich kenne jemanden, der euch vielleicht helfen kann", selbst wenn der Mensch bereits tot war, konnte Nao diesen Vampir wenigstens beruhigen. Er war eigentlich nicht derjenige, der mordlüsterne Vampire zu Nao schleppte, aber dieser hier tat ihm einfach leid. Kai schien ihn noch immer nicht wahrzunehmen, wiegte Takeru in seinen Armen. Aoi griff unter Kais Arme und zog ihn auf die Beine. Erst versuchte sich der Braunhaarige noch zu wehren, dann nahm er es einfach hin wie Aoi ihn mit sich zog. Es dauerte eine Weile bis sie Naos Haus erreicht hatten auch wenn der Weg nicht allzu weit gewesen war. Aoi schloss die Tür auf und fast augenblicklich stand Nao auch schon vor ihnen. Nao musterte ihn schon wieder mit diesem argwöhnischen Blick. Aoi zuckte mit den Schultern, er hatte dieses Mal echt nur helfen wollen. "Ich hab die beiden im Park gefunden, vielleicht kannst du ja helfen", sagte er leise, auch wenn Kai ihnen überhaupt nicht zuhörte. "Im Park? Um diese Uhrzeit", fragte Nao leise und besah sich nun die beiden Fremden. Sofort erkannte er, dass der braunhaarige ein Vampir war und er einen wohl leblosen Körper an sich presste. "Hey...was ist passiert?", fragte Nao leise und vorsichtig, trat nun näher an die beiden heran. Erst war Kai zusammengezuckt, doch dann sah er in Naos Gesicht. "Ich...ich wollte das nicht! Ich wollte ihm doch nur helfen!", wimmerte Kai wieder los und blickte Nao verzweifelt an. "Komm beruhig dich, vielleicht kann ich doch noch helfen. Ich bin Arzt, auch wenn das seltsam klingen mag. Komm, leg ihn aufs Sofa hier und ich sehe ihn mir mal an ja?", fragte Nao wieder behutsam und Kai fing langsam an zu nicken, folgte Nao ins Wohnzimmer und legte dort Takeru vorsichtig auf das Sofa. Nao strahlte eine beruhigende Aura aus, was dafür sorgte das Kai sich wirklich langsam wieder beruhigte. Vorsichtig begutachtete Nao den Blonden und fragte was genau passiert sei und Kai schilderte ihm alles genau. Nao war verwundert, als Kai beschrieb, wie sich das Siegel am Hals des Blonden aufgelöst haben soll. Also schob er ein wenig das Oberteil des Liegenden herunter und konnte dort einen filigranen Schmetterling erkennen. "War dieses Zeichen schon immer dort?", fragte er dann an Kai gewandt. Dieser besah es sich und schüttelte mit dem Kopf. "Wenn es das ist was ich glaube, das es ist, dann ist Takeru nicht tot,...besser gesagt du hast ihn verwandelt, wenn auch eher unbewusst. Man könnte fast sagen du hast Glück gehabt, mehr oder weniger. Ich schlage vor, wir bringen ihn ins Gästezimmer, denn die Verwandlung ist ein schmerzhafter Prozess für den menschlichen Körper, er wird oft sehr hohes Fieber haben und unruhig werden, aber in zwei bis drei Tagen könnte er es hinter sich haben. Ihr könnt bei uns bleiben, ich kann euch ja schlecht wieder rausschmeißen, aber darüber reden wir besser wenn er hier wieder wach ist.", schlug Nao vor und zusammen mit Kai trug er den Blonden ins Gästezimmer und legten ihn aufs Bett. Mit einem traurigen aber glücklichen Lächeln nahm Kai an der Seite Takerus Platz, hielt dessen Hand und lies ihn nicht aus den Augen. Nao schloss die Tür und musste sich unweigerlich erinnern, wie Aoi sich nicht vor allzu langer Zeit ebenfalls in einen Vampir verwandelt hatte und Nao selbst am Bett saß und gehofft hatte Aoi würde wieder zu sich kommen. "Wir lassen die beiden besser alleine.", meinte Nao dann mit einem leichten lächeln an Aoi gewandt. Das erste, was Takeru wieder wahrnahm war dieser stechende Schmerz in seinem ganzen Körper. Er keuchte auf, wand sich auf dem Bett. Gott, das musste doch irgendwann aufhören. Ein Schrei verließ seine Lippen, dieser Schmerz schien seinen ganzen Körper zu verbrennen. Warum konnte er nicht einfach sterben? Was tat Kai ihm da nur an? Er biss die Zähne zusammen, sein ganzer Körper spannte sich an. Takerus Hände krallten sich ins Laken, nur am Rande nahm er wahr, dass seine andere Hand sich in Kais krallte. Takeru spürte wie sein Bewusstsein langsam wieder zu schwinden begann, der Schmerz übermannte ihn. Endlich, dachte Takeru als das dumpfe Gefühl der Ohnmacht sich wieder in ihm breit machte. Dumpfes Pochen drang an sein Ohr. Dieses Geräusch kam ihm so fremd vor. Takeru schlug die Augen auf und musste erst einmal blinzeln. Alles war so gestochen scharf. Noch immer drang dieses Pochen an sein Ohr, ein dumpfes Grollen verließ seine Lippen, von dem er nicht wusste, dass er so ein Geräusch von sich geben konnte. Sein Kopf ruckte in die Richtung und er sah Kai neben ihm sitzen, wie er unruhig mit den Fingern auf den Nachttisch klopfte. Gott, wieso war dieses Geräusch so verdammt laut? Es dröhnte ja schon fast in seinen Ohren. "Hör auf damit", fauchte der Blonde und war überrascht, als er sich blitzschnell aufgerichtet hatte und nun Kais Hand auf die Tischplatte presste. Ungläubig blickte Kai den Blonden an und richtete sich auf. "Ta-Takeru...", verlies es mehr wie ein Hauchen Kais Lippen. Als er merkte wessen Hand er auf den Nachttisch presste, zuckte Takeru zurück, als hätte er sich verbrannt. Dröhnen drang an seine Ohren und er presste sich seine Hände auf die Ohren. Warum war auf einmal alles so laut um ihn herum? Er funkelte Kai an, ein Knurren verließ seine Lippen. Was hatte Kai nur mit ihm gemacht? Das letzte an was er sich erinnern konnte war, dass dieser sich in seinen Hals verbissen hatte und er immer schwächer geworden war. Hatte Kai etwa? Takeru sprang auf und alles ging so schnell, dass er kurz mit seinen Augen nicht hinterher kam. Der Blonde starrte in den Spiegel an der Schrankwand und was ihm entgegenblickte ließ ihn überrascht nach Luft schnappen. Das war sein Spiegelbild, aber es war eindeutig verändert. Seine Haut sah so makellos aus, sein ganzer Körper schien so perfekt und seine Augen funkelten ihm rot entgegen. Takeru bleckte seine Zähne und sein Spiegelbild bestätigte genau das, was er vermutet hatte. Spitze Zähne blitzen auf und ließen ihn äußerst bedrohlich erscheinen. Takeru drehte sich ruckartig zu Kai um. "Du", fauchte er dem Braunhaarigen entgegen. Kai konnte deutlich sehen, das Takeru verwirrt war, doch wusste er einfach nicht was er sagen sollte. Schuldbewusst sah er drein, als Takeru ihm vom Spiegel aus anfauchte. Doch dann verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln, denn immerhin war Takeru nicht tot, wie er geglaubt hatte, sondern lebte wieder, mehr oder minder. Schneller als Takeru gucken konnte, hatte Kai ihn gepackt und fest an sich gedrückt, er konnte einfach nicht anders. "...es tut mir leid...so furchtbar unendlich leid...", hauchte er flüsternd und hoffte, dass Takeru ihm irgendwie verzeihen konnte. Takeru schmiegte sich an den Braunhaarigen, seine Finger strichen hauchzart über Kais Seiten. "Ich bin dir doch überhaupt nicht böse", säuselte er an Kais Ohr, seine Lippen fuhren hauchzart über die zarte Haut. Das Dröhnen in seinem Kopf hatte nachgelassen, so langsam nahm er alle überflüssigen Geräusche nur noch am Rande war, konnte sich auf die wichtigsten konzentrieren. Eine Kraft durchströmte seinen Körper, er fühlte sich als könnte er Bäume ausreißen oder ganze Wälder. Er konnte Meilen weit hören und ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass auch seine Augen dem in nichts nachstanden. Zudem war da noch sein Aussehen. Er sah makellos aus, die Männer würden ihm reihenweise erliegen. Es war einfach alles perfekt. Er konnte erreichen, was er wollte. Takerus Hände fuhren zu Kais Gesicht, hielten es fest. Kurz presste er seine Lippen auf die des Braunhaarigen. Kai war ein wenig perplex im ersten Moment, als Takeru sich an ihn schmiegte, denn damit hatte er nicht gerechnet. Die plötzliche Nähe des anderen berauschte ihn fast, vor allem als dieser plötzlich seine Lippen auf die von Kai presste. Dann verschwand Takeru durch die Balkontür, Kai stand immer noch perplex da. Erst Sekunden später erwachte er aus seiner Starre und dann dämmerte es ihm, dass Takeru nach draußen verschwunden war und das war eindeutig nicht gut. Takeru genoss seine neuen Fähigkeiten, er rannte in irrem Tempo durch die Straßen. Die Menschen nahmen ihn noch nicht einmal war. Erst in der Innenstadt blieb er stehen. Er lehnte sich an eine Hauswand und beobachtete die Menschen, wie sie an ihm vorbeigingen. Takeru hatte Hunger, verdammt großen Hunger. Er besah sich jeden der vorüberziehenden Menschen genau. Als ein großgewachsener äußerst gutaussehender Mann in seine Richtung kam, stieß er sich von der Wand ab. Er rempelte den Fremden an der Schulter an. "Oh das tut mir so leid, verzeihen sie mir bitte", haspelte er und sah den Fremden entschuldigend an. Dieser war stehen geblieben und starrte nun auf Takeru hinab. Takeru griff nach der Hand des Fremden. "Wenn ich das doch nur irgendwie wieder gut machen kann", sagte er mit einem Lächeln. Dem Fremden war schlichtweg die Spucke weggeblieben und er haspelte fast unverständliche Worte vor sich hin. Schon jetzt war ihm der Dunkelhaarige völlig verfallen. Takeru zog ihn an der Hand hinter sich her, der Fremde stolperte ein wenig über seine eigenen Füße und der Blonde kicherte leicht vor sich hin. In einer Seitenstraße schubste er den Fremden an die Hauswand, schmiegte sich an den hübschen Körper. Der Fremde sah ein wenig verwirrt auf Takeru hinab. Dann schlug der Blonde seine Zähne in seinen Hals, saugte gierig das Blut aus dessen Körper. Eine Hand hatte sich auf den Mund des Fremden gelegt, erstickte so jeden Schrei. "Gott war das geil", Takeru hatte den leblosen Körper zu Boden sacken lassen, leckte sich die letzten Reste von den Lippen. "Nao!", brüllte Kai und sofort war der andere da, hinter ihm Aoi. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute, Takeru ist wieder bei Kräften und scheint nicht im Ansatz darüber erbost zu sein, was er jetzt ist, die schlechte: Er ist weg!", sagte Kai und sie alle drei wussten, was das hieß. So schnell sie konnten, verfolgten sie die Spur des Blonden und blieben in der Innenstadt hängen. Dort trennten sie sich und suchten jeder in verschiedenen Richtungen. Kai hatte Glück und roch sofort, dass hier irgendwo in der Nähe Blut vergossen war. Sofort war er in einer Seitenstraße angekommen. Er konnte sehen wie Takeru gerade einen leblosen Körper zu Boden sacken lies. "Takeru!", rief er wütend und trat auf den Blonden zu. "Hast du sie nicht mehr alle? Du kannst doch nicht einfach Menschen töten!", wies Kai ihn zurecht und hatte ihm am Handgelenk gepackt. Nun waren auch Nao und Aoi in der Seitenstraße angelangt. Nao trat auf die Leiche zu und hob sie hoch, da diese eindeutig beseitig werden musste, sie konnten sie schlecht hier liegen lassen. Aoi hingegen hielt ein wenig Abstand, weil er sich noch nicht ganz unter Kontrolle hatte, was frisches Blut anging. Takeru riss sich von Kai los, er hasste es, wenn ihn jemand festhielt. "Hast du doch gesehen, wie ich das kann", zischte er Kai entgegen. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen als er darüber nachdachte, wie einfach er einen Menschen in die Falle locken konnte. Es war ein Kinderspiel gewesen. Jetzt würde er sich nicht mehr von jedem herum kommandieren lassen. Wenn ihm noch irgendjemand etwas vorschreiben wollte, würde er ihn kurzerhand einfach töten. Es war ja schon fast zu einfach, wie er Menschen das Leben nehmen konnte. Takeru drehte sich um und wollte die Seitenstraße wieder verlassen. Er hatte noch so einigen Leuten einen Besuch abzustatten. Und die anderen würden ihn nicht davon abhalten können seine alten Waisenhäuser ein wenig aufzumischen. Kai verzog sein Gesicht, denn das war nicht der Takeru den er kannte, den er liebte. Irgendwie war er sogar ein wenig angewidert von sich selbst, dass er so etwas aus dem Blonden gemacht hatte. Es war ihm sogar fast lieber, das Takeru ihn mied und ihn nicht liebte, als das hier. Nao schaltete etwas schneller als Kai, denn dieser schien einfach zu verwirrt. Im nächsten Moment stand er schon vor Takeru und schlug ihm kräftig in die Magenkuhle, so dass dieser zusammensackte und bewusstlos wurde. Nao fing ihn ab und hob ihn auf seine Arme. "Tut mir leid, aber ich denke das muss sein, bevor er noch was furchtbar dummes anstellt. Tu mir ein Gefallen und nimm die Leiche. Wir gehen zurück zu mir, dort ketten wir erst mal unseren kleinen blonden Floh hier an und dann entsorg ich die Leiche", meinte der Dunkelhaarige zu Kai und dieser nickte etwas zögerlich, hob die Leiche auf. Es dauerte nicht lange und sie waren wieder zurück bei Nao, hofften das sie keiner sah, als sie wieder ins Haus gingen. Behutsam legte Nao Takeru auf das Gästebett ab und holte Fesseln aus einer Kiste. Aoi sah verwundert drein. "Zur Vorsicht, falls er wieder ausbüchsen will. Diese Fesseln kann nicht einmal ein Vampir kaputt machen. Frag lieber nicht, warum ich die hab", meinte er zu Aoi, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Nachdem Nao den Blonden ans Bett gefesselt hatte, kümmerte er sich darum die Leiche im Wald zu verscharren, so wie er es auch damals bei Aoi machen musste. Kai setzte sich immer noch verwirrt zu Takeru ans Bett, welcher immer noch bewusstlos war. Vorsichtig strich er ihm über die Wange. "Was hab ich bloß aus dir gemacht...", seufzte Kai traurig. Ein Gefühl der Übelkeit stieg in Takeru auf und wurde vom Stechen in seiner Magengegend noch unterstützt. Er verzog das Gesicht und wollte seine Hände um seinen Bauch schlingen. Als ihm dies verwehrt wurde, schlug er seine Augen auf und musste feststellen, dass man ihn mit Ketten ans Bett fesselte. Was war er denn bitte? Er war doch kein bissiger Köter. Takeru riss an den Fesseln, ein frustriertes Grollen verließ seine Lippen als alles Zerren nichts brachte. "Warum hast du mich angekettet?", fauchte er Kai an, der einzige, der sich bei ihm im Raum befand. "Ich hab dich nicht angekettet, das war Nao, der jetzt übrigens die Leiche wegen dir verscharren muss...", seufzte Kai traurig. Er wandte sich von dem Blonden ab, da er einfach nicht ertragen konnte, was er aus Takeru gemacht hatte. Irgendwie wünschte er sich fast Takeru wäre doch einfach gestorben. Takeru rüttelte noch einmal an seinen Fesseln. Das war zum verrückt werden. Er musste sich doch irgendwie befreien können. Takeru drehte sich auf die Seite und weg von Kai, so gut das mit den Fesseln nun mal ging. Er hatte seine Beine angezogen und am liebsten würde er nun seine Arme um diese schlingen, aber die Fesseln ließen ihn nicht. Leise Schluchzte der Blonde auf, versuchte es so gut es ging leise klingen zu lassen. Tränen rannen seine Wangen hinab, sickerten in das Kissen. Kai schreckte auf, als er hören konnte, dass Takeru weinte. schnell war er aufgestanden und wieder Takeru ans Bett gegangen. "Hey~ nicht weinen...es ist nur zu deinem Besten. Es hat keinen Sinn wenn du jetzt ein halbes Massaker anrichtest", redete Kai mit beruhigender Stimmung auf ihn ein, strich ihm über die Seiten und dem Rücken, damit Takeru sich wieder beruhigte. Takeru schmiegte sich leicht gegen Kais Hand. "Das...ist alles so neu für mich", schluchzte der Blonde. Das Kai ihn zu beruhigen versuchte, war schon mal ein guter Anfang. Es würde nicht lange dauern und er hatte den Braunhaarigen in der Hand. Takerus Schluchzen wurde ein wenig lauter, er drehte sich zu Kai um, legte seinen Kopf an dessen Brust. "Kai", flüsterte er mit brüchiger Stimme. Kai seufzte, was sollte er jetzt bloß tun? "Ich weiß...aber deswegen musst du nicht gleich einen Berserker spielen, alles hat seine Konsequenzen, verstehst du?", versuchte Kai dem Blonden klar zu machen. "Ich will doch nur verhindern, dass du etwas dummes tust, etwas was du später bereust", seufzte Kai und strich Takeru durchs blonde Haar. "Es tut mir leid", flüsterte der Blonde, noch immer rannen Tränen seine Wangen hinab. Er schmiegte sich noch ein wenig näher an den Braunhaarigen. "Bitte mach die Fesseln ab", flehte er. So langsam wurde diese Haltung echt unangenehm. Er wollte diese verdammten Fesseln endlich loswerden. Ein erneutes Seufzen verließ die Lippen des Braunhaarige, ehe er sich dazu herab lies die Fesseln doch zu lösen, vielleicht hatte Takeru seine Lektion gelernt, dennoch würde er vorsichtig sein. Als er die Fesseln gelöst hatte, zog er den Blonden fester an sich. Takeru seufzte erleichtert auf als sich das kalte Metall von seinen Handgelenken löste. Er schlang die Arme um den Braunhaarigen und kuschelte sich an ihn. Wenn er hier schnell wieder raus wollte, sollte er sich jetzt gut mit Kai stellen. Sollte er diesen ruhig im Glauben lassen, dass er ihn mag. Wenn er sich erst mal eine Zeit lang gut benahm, würden sie ihn schon wieder vor die Tür lassen. Nao hatte beschlossen, Kai und Takeru bei sich zu behalten, denn Nao und Kai hatten eins gemeinsam, sie hegten einen Groll gegen die Vampire in der Villa, von daher war es keine dumme Idee sich zusammen zu tun. Takeru saß auf der Arbeitsplatte in der Küche und beim Spülen. Nao fand es ästhetischer aus Gläsern zu trinken, zudem war es auch weitaus unauffälliger wenn Nao das Blut aus dem Krankenhaus mitgehen ließ, als wenn sie immer tote Tiere mit in die Wohnung schleiften. Auch wenn Takeru es noch weit aus ästhetischer fand aus Menschen zu trinken und ihm dies auch bei weitem besser geschmeckt hatte, behielt er dies lieber für sich und trank brav das, was die andern ihm vorsetzten. Die Vampire hatten Takeru seit dem Vorfall nicht mehr aus dem Haus gelassen und hatten peinlichst darauf geachtet, dass einer von ihnen immer mit ihm im Haus war. Takeru wackelte mit den Beinen und stieß leicht mit seinen Füßen gegen die Schranktüren unter ihm. "Kai?", fragte er vorsichtig, "kann ich heute mal raus?" Er hatte sich die letzten Tage vorbildlich verhalten und hoffte so endlich mal wieder in die Stadt zu dürfen. "Ich will nicht länger eingesperrt sein", er hatte es satt in diesem Haus gefangen zu sein, auch wenn die andern ihn natürlich nicht gewaltsam festhielten. "Hm~ dann sollte aber zumindest Aoi dich begleiten, nicht das doch noch was passiert, wer weiß...", meinte Kai dann leicht lächelnd und auch Aoi schien begeistert von der Idee zu sein, weil er unbedingt mal wieder raus wollte, aber nicht alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)